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Nr. 916

 

Der Quellmeister und die Bestie

 

Ein Loower in der Höhle Kukelstuuhrs, des Ungeheuers

 

von KURT MAHR

 

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Zu Beginn des Jahres 3587 sind die Aufgaben, die sich Perry Rhodan und seine Leute in Algstogermaht, der Galaxis der Wynger, gestellt haben, zur Gänze durchgeführt.

Das Sporenschiff PAN-THAU-RA stellt keine Gefahr mehr dar, denn es wurde befriedet und versiegelt; die Wynger gehen, befreit von der jahrtausendelangen Manipulation des Alles-Rads, einer neuen Zeit entgegen; und die SOL ist schließlich, wie schon lange versprochen, in den Besitz der Solgeborenen übergegangen und kurz darauf mit unbekanntem Ziel gestartet.

Auch die BASIS hat soeben Algstogermaht verlassen, und Perry Rhodan und seine Leute haben zusammen mit dem Roboter Laire die Suche nach der Materiequelle angetreten.

Pankha-Skrin, der Quellmeister der Loower, setzt ebenfalls alles daran, um die Materiequelle zu finden. Und er, der dieser Aufgabe sein Leben geweiht hat, scheint Perry Rhodan und seinen Leuten um eine Nasenlänge voraus zu sein.

Jedenfalls hat Pankha-Skrin – er wurde bekanntlich von Robotern entführt – längst die kosmische Burg des Mächtigen Murcon betreten. Gegenwärtig ist er in die Tiefen dieser Burg vorgedrungen – und dabei kommt es zu der Konfrontation: DER QUELLMEISTER UND DIE BESTIE ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Ganerc-Callibso – Der Zeitlose begegnet den Loowern.

Pankha-Skrin – Der Quellmeister in den Tiefen von Murcons Burg.

Der humpelnde Tantha – Pankha-Skrins Begleiter.

Hajlik und der Tolle Vollei – Gefangene der Kukelstuuhr-Priester.

Kukelstuuhr – Gottheit und Bestie.

1.

 

In gemächlicher Fahrt strich die Lichtzelle durch die Weite des sternenleeren Raums. In der Ferne glommen die verwaschenen Lichtflecke von Galaxien, deren Strahlung Millionen von Jahren brauchte, um diesen Raumsektor zu erreichen.

An den Kontrollen der Lichtzelle saß Ganerc, einst ein Mächtiger, jetzt in die Gestalt des Zwerges Callibso verbannt. Der Friede, der den sternenleeren Raum erfüllte, drang nicht bis in Ganercs Seele. Dort waren Ungewissheit und fiebernde Spannung.

Zum hundertsten Mal seit kaum zwei Stunden las Ganerc den Koordinatenvergleich. Die Differenz zwischen den Zielkoordinaten, die er dem Steurer zu Beginn der Reise eingegeben hatte, und den Koordinaten des augenblicklichen Standorts schrumpfte gegen Null.

Die Lichtzelle näherte sich Murcons Burg.

Ganerc verstand zuviel von den Gegebenheiten des lichtleeren Raums, als dass er hätte hoffen können, die Burg mit dem Auge wahrzunehmen. Und doch hing sein Blick fast ununterbrochen an der matten Fläche des optischen Bildschirms. Die Bildfläche aber weigerte sich beharrlich, mehr zu zeigen, als die Aufnahmegeräte wahrzunehmen vermochten.

Der Orter schwieg ebenfalls. Ganerc hatte seine Funktionsweise in den vergangenen zwei Stunden mehrere Male überprüft und keinen Mangel gefunden. Der Orter bestätigte, was der Bildschirm zu sagen hatte: rings um die Lichtzelle war nichts!

Ganerc verringerte die Fahrt des kleinen Raumschiffs, als die Koordinatendifferenz der Null nahe kam. Es gelang ihm, die Fahrt der Lichtzelle genau in dem Augenblick aufzuheben, als der Komparator den Wert 00.000.000 zeigte.

Wenn alles mit richtigen Dingen zugegangen wäre, dann befände ich mich in diesem Augenblick mitten in Murcons Burg, ging es Ganerc durch den Sinn.

Das Gefühl der Hilflosigkeit bemächtigte sich des Wesens in der Gestalt des Zwergs Callibso. Ganerc hatte mit diesem Ergebnis rechnen müssen. Murcons Burg war nicht die erste, die er anflog, seitdem er die Trümmer der Ebene verlassen hatte. Sein erster Weg war zu der eigenen Burg gewesen, die er versiegelt hatte, als er sie damals, vor fast unvorstellbarer Zeit, verließ. Als die Messgeräte der Lichtzelle anzeigten, dass er sich bis auf wenige Kilometer genau an dem Punkt befand, an dem seine Burg in der Leere des Alls schwebte, ohne dass er auch nur eine Spur von ihr wahrzunehmen vermochte, da war ihm aufgegangen, dass die Stimme der Robotwarnanlage in dem alten Lagerraum im Innern der Ebene keine leeren Worte gesprochen hatte, als sie ihm drohte:

 

»Du kennst die Strafe, die du zu erwarten hast. Es wird dir nicht mehr möglich sein, deine kosmische Burg zu betreten. Damit bist du aus dem Verbund der Zeitlosen ausgeschlossen, bis du dich rehabilitiert hast.«

 

Das war geschehen, als er in Begleitung der zwei fremden Roboter, die zu der Mannschaft gehörten, die das Trümmerstück der Ebene ausschlachtete, in einen der Räume im Innern der Ebene eindrang und sich an den dort gelagerten Gegenständen zu schaffen machte. Er hatte die Worte zunächst nicht ernstgenommen, weil er glaubte, sie kämen von einem automatischen Mechanismus, der keinerlei Fähigkeit besaß, seine Drohungen wahr zu machen. Dann aber war er eines Besseren belehrt worden.

Er hatte seine Burg nicht finden können. Der Ort, den er, der Heimatlose, noch am ehesten hätte Heim nennen mögen, war ihm verschlossen.

In seiner bitteren Enttäuschung war er damals zu einer Reise aufgebrochen, die ihn ziellos durch das Universum führte. Dann aber hatte er sich die Worte des automatischen Alarmmechanismus noch einmal ins Gedächtnis zurückgerufen, und seine Hoffnung hatte sich an dem einen Wort aufgerichtet: deine.

Er redete sich ein, dass der Warnmechanismus nur von einer Burg gesprochen habe, nämlich von der seinen. Wenn er die Warnung wörtlich nahm, so kam er zu dem Schluss, dass von den anderen sechs Burgen nicht die Rede war. Freilich meldete der Verstand ernsthafte Zweifel an. Das Betreten der kosmischen Burgen erforderte von dem Betretenden gewisse Qualitäten. Wer sie nicht besaß, dem blieben die Burgen verschlossen.

So sprach Ganercs Verstand. Im Herzen des ehemaligen Mächtigen aber brannte die Verzweiflung des Einsamen. Er machte sich auf den Weg zu Murcons Burg, weil er glaubte, dass die Worte des Alarmmechanismus ihm diese Möglichkeit offen ließen.

Jetzt, da Ganerc erkannte, dass das Gefühl ihn getrogen und der Verstand recht behalten hatte, empfand er zwar Hilflosigkeit und Enttäuschung. Aber das Gefühl war flacher und weniger schmerzhaft als bei jenem ersten Versuch.

Er hatte sich einen Plan zurechtgelegt. Er stellte sich vor, dass ihm der Zugang zu den kosmischen Burgen verwehrt sei, weil sich an den Eigenschaften des Raumes, der die Burgen umgab, etwas geändert hatte. Er wollte erfahren, worin diese Veränderung lag. Die Lichtzelle war, an den Maßstäben raumfahrender Völker gemessen, ein winziges Fahrzeug. Aber sie war mit technischen Gerätschaften ausgestattet, die in der Weite des Universums kaum ihresgleichen hatten. Ganerc war entschlossen, nach den Spuren zu suchen, die ihm verstehen halfen, welche Veränderung mit dem Raum vorgegangen war. Er hatte sich zum Vorsatz gemacht, das Dasein der Ziellosigkeit zu beenden. Noch war er ein Unsterblicher. Noch standen ihm Kräfte und Mittel zur Verfügung, die ihn weit über das Niveau selbst fortgeschrittener Intelligenzen dieses Universums erhoben. Er würde diese Kräfte und Mittel nützen, um herauszufinden, was mit seiner Burg geschehen war. Er würde den Mächten, die seit fast unendlich langer Zeit sein Schicksal bestimmt hatten, die Stirn bieten.

Diese Mächte aber waren diejenigen, die jenseits der Materiequelle lebten. In ihren Diensten hatten die sieben Brüder einst gestanden, als sie aufbrachen, um mit ihren Sporenschiffen Leben und Intelligenz im Universum zu verbreiten.

Der Gedanke, dass er mit seinem Entschluss Wesen den Krieg erklärte, die ihm in demselben Maße überlegen waren wie er seinerseits den Völkern dieses Universums, bereitete Ganerc keinerlei Unbehagen. Im Gegenteil: Er ließ sich durch ihn beflügeln. Er hatte eine Aufgabe gefunden.

Sie wollten, dass er sich rehabilitierte.

Er würde sich rehabilitieren – auf seine eigene Weise!

 

*

 

So weit war Ganerc-Callibso mit seinen Gedanken gekommen, als er einen Impuls empfing.

Er stutzte. Er spürte deutlich, dass ein Signal in seinem Bewusstsein materialisiert war; aber er verstand es weder, noch wusste er, woher es kam. Er saß still und lauschte. Es dauerte nicht lange, da empfing er ein zweites Signal. Diesmal erkannte er deutlich, dass es sich um einen Mentalimpuls handelte.

Erregung bemächtigte sich seiner. Er spürte die Nähe eines anderen Wesens. Er meinte, an den Mentalimpulsen etwas Vertrautes zu spüren. Er glaubte, Gedanken zu erkennen, die ihm vor langer Zeit schon einmal zugetragen worden waren. Das kam ihm seltsam vor, denn obwohl er die Signale als vertraut empfand, konnte er sie nicht verstehen. Und als der Verstand anstelle der emotionellen Reaktion die Kontrolle übernahm, da sagte sich Ganerc, dass aus einem Raum, der so absolut frei von Materie und Energie war, keine Mentalimpulse kommen konnten.

Und dennoch waren sie da.

Schließlich erloschen die Impulse. Ganerc lauschte noch geraume Zeit; aber der Vorgang wiederholte sich nicht. Ganerc untersuchte seine empfindlichen Nachweisgeräte. Sie hatten die geheimnisvolle Strahlung nicht wahrgenommen.

Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Er war sicher, dass er Mentalsignale empfangen hatte. Da die Instrumente sie nicht nachgewiesen hatten, mussten sie von äußerst geringer Intensität gewesen sein. Die Impulse waren ihm vertraut vorgekommen – fast so, als hätte er mit einem seiner Brüder Gedanken ausgetauscht.

War es wirklich das gewesen? Hatte er die Signale eines seiner Brüder empfangen? Die Lichtzelle befand sich an dem Ort, an dem Murcons Burg im All hätte schweben müssen.

Hatte er Murcons Impulse empfangen ...?

Er schob den Gedanken von sich. Wenn Murcon auf mentalem Wege zu ihm gesprochen hätte, hätte er seine Impulse verstanden. Was er empfangen hatte, musste etwas ganz anderes sein.

So redete es Ganerc sich ein.

Eine gewisse Unruhe aber blieb.

 

*

 

Ganerc gab dem Steurer den Auftrag, mit willkürlich gewähltem Kurs die Umgebung des Punktes, an dem sich eigentlich Murcons Burg hätte befinden müssen, zu durchkreuzen. Der Steurer befolgte diesen Befehl, indem er einen Zifferngenerator aktivierte und anhand der wahllos erzeugten Zahlen sowohl den jeweils anzulegenden Kurs als auch das Intervall zwischen zwei aufeinanderfolgenden Kurswechseln bestimmte.

Ganerc-Callibso begab sich einstweilen zur Ruhe. Er konnte die Lenkung der Lichtzelle getrost dem Steurer überlassen.

Aber Ganercs Ruhe war nur von kurzer Dauer, denn alsbald gab der Steurer durch helles Pfeifen zu verstehen, dass er die Zelle in ein Gebiet gesteuert hatte, in dem die Umweltbedingungen nicht so waren, wie sie eigentlich hätten sein sollen.

Ganerc inspizierte die Anzeigen der Geräte. Die Lichtzelle befand sich in einem Gebiet, in dem der elektromagnetische Wellenwiderstand des Vakuums um einen geringen, aber nachweisbaren Betrag von der Norm abwich. Ganerc veranlasste eine Reihe von Analysen. Als ihm die Ergebnisse vorlagen, wusste er, mit welcher Geschwindigkeit die Anomalie abklang, und konnte daraus errechnen, wann sie erzeugt worden war. Abweichungen im numerischen Wert des Wellenwiderstands waren normalerweise deutliche Anzeichen dafür, dass sich ein Fahrzeug mit Feldantrieb in der Gegend befunden hatte. Ganerc nahm diese Erklärung als gegeben an und nahm die Spur des fremden Fahrzeugs auf. Er erkannte sie daran, dass sich der Wert des Wellenwiderstands um so mehr von der Norm unterschied, je näher er dem Fahrzeug kam, das die Spur hinterlassen hatte.

Er stellte fest, dass das fremde Raumschiff mit großer Zielsicherheit auf den Punkt zugehalten hatte, an dem sich Murcons Burg befand. Es war dann umgekehrt. Ganerc konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Besitzer des Fahrzeugs Murcons Burg hatte aufsuchen wollen – genauso wie er selbst – und umgekehrt war, als er sie nicht hatte finden können.

In etlicher Entfernung von dem Punkt, an dem Ganerc die Spur aufgenommen hatte, war das unbekannte Raumschiff offenbar mit mehreren anderen Fahrzeugen zusammengetroffen. Das Schiff und die anderen Fahrzeuge waren von hier aus im Verband weitergeflogen – ein Umstand, der den Geräten der Lichtzelle die Spurensuche erleichterte. Ganerc geriet schließlich an einen Ort, an dem die fremden Fahrzeuge das vierdimensionale Kontinuum verlassen hatten und in den Hyperraum vorgestoßen waren.

Ganerc ging mit sich zu Rate. Er hatte Spuren gefunden, aber nicht die, nach denen er suchte. Was er hier vor sich hatte, waren die letzten Nachwirkungen eines Effekts, der von den Feldtriebwerken fremder Raumschiffe ausgegangen war.

Von den Fremden würde er nicht erfahren können, was aus seiner Burg geworden war. Ihren Spuren nach zu urteilen, waren die Fremden selbst auf der Suche nach etwas gewesen und hatten es nicht finden können. Was Ganerc an der Angelegenheit faszinierte, war die Überlegung, dass das Ziel der Fremden womöglich ebenfalls die kosmischen Burgen gewesen waren.

Dieser Gedanke bestimmte ihn schließlich, die Spur der Unbekannten aufzunehmen. Er speicherte das Muster der Hyperimpulse, mit deren Hilfe sich die Fremden in rasch aufeinanderfolgenden Sprüngen durch das übergeordnete Kontinuum bewegt hatten, ins Gedächtnis des Steurers und wies diesen an, dem gespeicherten Muster zu folgen.

Dann überließ er die Lichtzelle dem Geschick und dem Spürsinn des Steurers und schlief etliche Stunden. Die Unruhe, die sich seiner bemächtigt hatte, als auch Murcons Burg sich ihm zu enthüllen weigerte, war inzwischen verflogen. Ganerc schlief lang und ausgiebig und erwachte gestärkt. Er nahm eine kleine Mahlzeit zu sich und war damit gerade zu Ende, als ihm der Steurer durch ein Signal zu verstehen gab, dass in der Konstellation der Parameter, die er bei der Suche nach den fremden Raumfahrzeugen benützte, eine Änderung eingetreten war.

Ganerc inspizierte die Messergebnisse, die ihm der Steurer vorlegte, und kam zu dem Schluss, dass die Unbekannten in unmittelbarer Nähe des gegenwärtigen Standorts der Lichtzelle das übergeordnete Kontinuum verlassen haben und in den vierdimensionalen Raum zurückgekehrt sein mussten. Ganerc vollzog diesen Schritt nach, indem er das Spannungsfeld löschte, das die Lichtzelle bisher zu einem Bestandteil des Hyperraums gemacht hatte.

Er fand sich in einem von Sternen erfüllten Raumsektor wieder, den er anhand einiger Sternkonfigurationen erkannte. Auf seinen vielen Reisen war er schon hier gewesen.

Im vierdimensionalen Raum war die Spur der unbekannten Raumfahrer durch vielfältige Einflüsse fast schon gelöscht. Es kostete Ganerc-Callibso Mühe, sie wiederzufinden. Er stellte fest, dass sich die fremden Schiffe von hier aus im Normalflug bewegt hatten. Er nahm an, dass einer der nahen Sterne ihr Ziel war; aber als er den Kurs mit hinreichender Genauigkeit bestimmt hatte, erkannte er, dass dies nicht der Fall war.

Ganerc folgte der Spur, und nach geraumer Zeit gelangte er in einen Raumabschnitt, in dem vor nicht allzu langer Zeit eine Schlacht stattgefunden haben musste.

Seine Verwunderung wuchs. In dieser Galaxis gab es keine raumfahrenden Völker. Die unbekannten Raumfahrer mussten also mit einem Gegner aneinandergeraten sein, der selbst hier ein Fremder war.

Ganerc sah sich um und entdeckte schließlich ein kegelförmiges Raumschiff von erheblicher Größe, das anscheinend verlassen im All schwebte. Er dirigierte die Lichtzelle vorsichtig in die Nähe des fremden Fahrzeugs und vergewisserte sich anhand einer Reihe von Messungen, dass es wirklich verlassen war. Er überlegte, ob er an Bord gehen solle. Bevor er jedoch einen Entschluss fassen konnte, meldete sich der Steurer und legte ein erstaunliches Analyseergebnis vor. Von der Lichtzelle aus betrachtet, bot sich das fremde Fahrzeug als bewegungslos dar. Es war dies eine triviale Feststellung, da Ganerc die Bewegungsgrößen der Zelle ja mit Absicht so manipuliert hatte, dass er relativ zu dem verlassenen Raumschiff zur Ruhe kam. Gegenüber den benachbarten Sonnen befanden sich beide Fahrzeuge, die Lichtzelle ebenso wie das fremde Schiff, sehr wohl in Bewegung.

Mit einer Ausnahme, wie der Steurer soeben festgestellt hatte. Es gab in 48 Lichtjahren Entfernung eine Sonne, deren Position sich relativ zu dem Standort der beiden Fahrzeuge nicht veränderte. Für Ganerc-Callibso war klar, dass es sich dabei um keinen Zufall handeln konnte. Das fremde Raumschiff war, bevor es von seiner Besatzung verlassen wurde, mit Absicht auf einen Kurs gebracht worden, der der Bewegung der 48 Lichtjahre entfernten Sonne genau parallel war.

Jedermann hätte dies als einen Hinweis verstanden, dass die namenlose Sonne in einer bestimmten Beziehung zu dem verlassenen Fahrzeug stand. Auch Ganerc-Callibso gelangte zu diesem Schluss. Er konnte sich vorstellen, dass die Überlebenden der Raumschlacht sich auf einen Planeten der Sonne zurückgezogen und eines ihrer Fahrzeuge als Hinweis für die zurückgelassen hatten, die irgendwann nach ihnen suchen kommen würden.

Ganerc beschloss, die fremde Sonne anzufliegen.

2.

 

In Murcons Burg waren die Verhältnisse verwirrter als je zuvor. An der Oberwelt lagen die zahllosen Bruder-, Gewerk- und Genossenschaften, Orden und Zünfte einander in den Haaren, weil jede die andere verdächtigte, dass sie sich des Gastwirts bemächtigt habe, um seine Macht für die eigenen Interessen zu nutzen. Die verschiedenen Interessengruppen der Zaphooren, die zeit ihres Lebens nie besonders friedlich miteinander ausgekommen waren, standen im Begriff, um den Besitz des Gastwirts ein Blutbad anzurichten.

Die Ironie des Schicksals wollte es, dass die Zaphooren sich in Wirklichkeit um nichts stritten. Der Gastwirt – wie die Bewohner von Murcons Burg den loowerischen Quellmeister Pankha-Skrin ob der magischen Fähigkeiten nannten, die sie ihm zuschrieben –