9783961222940.jpg

Über die Autoren

Tobias Schuffenhauer ist seit 2003 Radio-Redakteur bei ERF Medien in Wetzlar. Der Umgang mit Worten ist seine große Leidenschaft – er betreibt einen Blog mit Lyrik und Geschichten und produziert Hörspiele und Hörbücher mit der TOS-hörfabrik, die er zusammen mit seinem Kollegen Tobias Schier betreibt. Mit den „5 Geschwistern“ hat er lesen gelernt, und später, als Jugendlicher, zusammen mit seiner Schwester neue Abenteuer erfunden. Dass er sich jetzt ganz offiziell neue Geschichten ausdenken darf, ist die Erfüllung eines Kindheitstraums. Tobias Schuffenhauer ist verheiratet und lebt in Hüttenberg bei Wetzlar.

Tobias Schier ist Mitbegründer und Leiter des Radiosenders ERF Pop von ERF Medien. Er hat Germanistik und Medienwissenschaften in Düsseldorf studiert und war acht Jahre lang beim WDR im Bereich Hörspiel- und Featureproduktion tätig. Schon als Siebenjähriger unternahm er erste Schreibversuche. Im Teeniealter kamen dann Gedichte und Kurzgeschichten dazu. Seine Kinder schließlich weckten seine Lust am Schreiben wieder. Tobias Schier lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Wetzlar.

www.5Geschwister.de

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

© 2017 Gerth Medien GmbH, Dillerberg 1, 35614 Asslar

1. Auflage 2017

ISBN 978-3-96122-294-0

Umschlagbild und Innenillustrationen: Nils Baumann

Umschlaggestaltung: Lisa Antonacci

Lektorat: Sarah Kleinknecht

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

www.gerth.de

VORWORT

GRETE

RENÉ

ZWEI WOCHEN ZUVOR

20.58 UHR

21.22 UHR

21.59 UHR

22.13 UHR

22.26 UHR

22.41 UHR

23.04 UHR

23.30 UHR

23.43 UHR

6.30 UHR

8.00 UHR

9.12 UHR

Liebe Leserin, lieber Leser!

An dieser Stelle erlauben wir uns eine kleine Vorbemerkung. Dieses Abenteuer der 5 Geschwister ist ein ganz besonderes. Es spielt eigentlich nur an einem Ort und außerdem fast in Echtzeit. Deswegen sind die Kapitelüberschriften Uhrzeiten.

Außer den 5 Geschwistern begegnen dir in dieser Geschichte noch zwei andere Charaktere: Grete und René. Beide sind etwas merkwürdige, vielleicht auch ein bisschen schrullige Personen.

Du kannst den 5 Geschwistern helfen, Licht ins Dunkel zu bringen. Wie das geht? Ganz einfach: Auf den nächsten beiden Seiten findest du für Grete und René je eine Seite, wo du deine eigenen Beobachtungen wie auf einem Notizblock aufschreiben kannst. Versuche dabei am besten während des Lesens auf jede Kleinigkeit zu achten. Was sagen die beiden? Wie sagen sie es? Welche Gestik, welche Mimik fällt dir auf? Passt diese zu dem, was sie sagen, oder wirkt es auf dich komisch, gestellt oder gespielt? Gibt es Fragen, die dir in den Sinn kommen? Schreibe sie auf – vielleicht findest du ja später auch einige Antworten auf deine Fragen.

Es gibt dabei kein Richtig oder Falsch. Ein guter Detektiv ist in erster Linie ein guter Beobachter. Am Ende des Buches liegt es dann an dir, aus deinen Notizen die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Keine Angst: Du darfst alles direkt ins Buch schreiben, sobald dir etwas auffällt. Und wer weiß: Vielleicht kommst du ja schon vor den 5 Geschwistern hinter das Geheimnis des düsteren Landguts?!

In diesem Sinne wünschen wir dir viele spannende Detektiv-Momente gemeinsam mit den 5 Geschwistern!

Tobias Schier und Tobias Schuffenhauer

Kegelförmig erhellte das Licht einer Taschenlampe den dunklen Feldweg, der mit Blättern übersät war. Die Lampe war weit und breit die einzige Lichtquelle. Die hohen, dicht an dicht gewachsenen Tannen verhinderten, dass der fahle Mondschein an dieser Stelle die Umgebung einfing.

Eine kräftige und behaarte Männerhand umschloss die alte Lampe. Am Handgelenk blitzte für einen kurzen Augenblick deutlich das silberne Kettenarmband einer Uhr auf. Dann verschwand es mit einem Schnalzen unter einem weißen Einmalhandschuh, wie sie Ärzte auch oft benutzten.

Die Person, die hier nachts durch den Wald schlich, war bestens getarnt. Die weißen Handschuhe waren das einzige, was das Licht reflektierte. Ansonsten absorbierten die Lederjacke, der schwarze Hoody mit einer Kapuze, die tief ins Gesicht hing und die schwarze Trainingshose jeden Funken Licht. Auch dem ungeübten Beobachter müsste sofort auffallen: Hier führte jemand etwas im Schilde.

Mit drei, vier großen Schritten war der Schatten der Nacht an den Bäumen vorbei an einem Haus angekommen. Doch zur großen Überraschung machte er sich nicht an der Vordertür zu schaffen. Suchte er nach einem Hintereingang?

Vorsichtig hielt der Mann seine Hand über den oberen Teil der Taschenlampe und lenkte damit den Lichtschein etwas von den Fenstern ab. Nicht, dass die Bewohner des Hauses etwas von ihm mitbekamen …

Scheinbar kannte er sich aus: Zielstrebig erfasste der Lichtkegel den Briefkasten, der neben dem Eingang auf einem Stab in der Erde angebracht war. Der Unbekannte knipste das Licht aus, legte die Lampe auf den Boden ab und kramte in den Taschen seiner Lederjacke.

Ein kleines Fläschchen mit einer durchsichtigen Flüssigkeit kam zum Vorschein. In der rechten Hand hielt er ein Feuerzeug und einen alten, dreckigen Lappen. Diesen tränkte er mit der Flüssigkeit aus der Kunststoffflasche und stopfte ihn danach behutsam in den Briefschlitz – nicht zu weit rein –, er zupfte eine Ecke wieder hervor. Er steckte die Flasche wieder in seine Jackentasche und entzündete das Gas-Feuerzeug, dessen auflodernde Flamme er an den Lappen hielt. Begierig reckte sich der Lappen nach dem heißen Feuer und sog es in sich auf. In wenigen Sekunden stand der ganze Briefkasten in einem lodernden Flammenmeer und erhellte nun auch das schmale Gesicht des üblen Brandtäters. Die Augen funkelten wirr, die dünnen Lippen zierte ein bestialisches Grinsen, als er sich umdrehte und in den Wald rannte.

Plötzlich stoppte er abrupt. Die Lampe! Er drehte sich um. Brennende Stücke des Briefkastens fielen schon auf die Erde. Er würde später noch mal zurückkommen und nach der Lampe sehen. Jetzt war es ihm zu gefährlich. Er zog die Handschuhe aus und warf sie hinter den nächsten Busch. Dann verschwand der Schatten in der Dunkelheit des Waldes.