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Pete Hackett

Jugurtha - die Geißel Roms #1

Die Belagerung von Numantia





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Jugurtha, die Geißel Roms

Historisches Serial - Episode 1

von Pete Hackett

 

Der Umfang dieses Buchs entspricht 48 Taschenbuchseiten.

 

 

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Prolog

Liebe Leser, ich möchte Ihnen die Geschichte meines Herrn und Freundes Jugurtha erzählen. Geboren wurde er im Jahre 593 ab urbe condita (nach Gründung Roms – n.G.R.) als Sohn des Herrschers von Numidien, dessen Name Micipsa war. Schon bei seiner Geburt war klar, dass er niemals einen Anspruch auf den numidischen Thron erheben konnte, da er lediglich mit einer von Micipsas Nebenfrauen gezeugt worden war. Den Königsthron sollten sich nach des Königs Tod seine legitimen Söhne Adherbal und Hiempsal teilen.

Im Gegensatz zu Adherbal und Hiempsal war Jugurtha beim numidische Volk außerordentlich beliebt, was dem König natürlich nicht verborgen blieb. Und das Volk forderte, dass Jugurtha den beiden legitimen Söhnen des Herrschers ebenbürtig sein sollte. Also adoptierte ihn König Micipsas. Aber, um weitergehende Forderungen seines Volkes zu unterbinden, die zum Nachteil seiner rechtmäßigen Erben gereichen hätten können, entfernte er Jugurtha gewissermaßen aus dem Rampenlicht der Öffentlichkeit, indem er ihn in die römische Provinz Hispania schickte, damit er mit einer numidischen Kavallerieeinheit den Kampf der Römer unter Scipio Aemilianus gegen die Keltiberer unter ihrem Anführer Avarus unterstützte.

Das war darauf zurückzuführen, dass es sich bei unserem Land um ein römisches Vasallenkönigreich handelte und es der Kontrolle des Imperium Romanum unterstand. Es verfügte lediglich über eingeschränkte Eigenständigkeit, das heißt, König Micipsa durfte keine eigene Außenpolitik betreiben und war verpflichtet, dem Römischen Reich im Krieg Beistand zu leisten.

König Micipsa schlug zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen stand er zu seiner Verpflichtung den Römern gegenüber, zum anderen nahm er Jugurtha aus dem Blickfeld des öffentlichen Interesses.

Jugurtha bestand darauf, dass ich ihn begleitete. Mein Name ist Gulupsa, und ich war im selben Jahr geboren wie Jugurtha. Ich war im Königspalast in Cirta aufgewachsen, weil mein Vater, sein Name war Gaupsal, ein enger Vertrauter von König Micipsa war. Als Jugurtha und ich im Jahre 619 nach Gründung Roms in der Provinz Hispania eintrafen, waren wir beide sechsundzwanzig Jahre alt.

Die Stadt lag auf einem Plateau zwischen zwei Flüssen, die ihr Bett in tiefe Schluchten gegraben hatten, und die Römer waren nach monatelanger Belagerung nahe daran, aufzugeben, denn die Stadt erwies sich für sie als uneinnehmbar. Doch damit wollte sich Scipio Aemilianus unter keinen Umständen abfinden, er wollte den Ruhm, Numantia in die Knie gezwungen zu haben, auf jeden Fall für sich beanspruchen. Ihm stand ein Heer von 40.000 Mann zur Verfügung, die Stadt konnte lediglich 4.000 Verteidiger aufbieten.

Die Römer hatten eine zusammenhängende Kette von Schanzen – es handelte sich um sieben Lager -, um die Stadt errichtet, um Ausfälle der Kelten zu verhindern und sich vor ihren Angriffen zu schützen. Diese Kette wurde von einem weiteren Befestigungsring eingeschlossen, der verhindern sollte, dass mögliche Entsatzheere den Belagerern in den Rücken fallen konnten.

Außerdem hatte man Wasser angestaut und Wachtürme errichtet, sodass die Stadt hermetisch gegen die Außenwelt abgeschlossen war.

Jugurtha war voller Tatendrang. Er wollte die Sympathie, die ihm das numidische Volk entgegenbrachte, vertiefen, sich der Dankbarkeit einflussreicher Römer versichern, vor allem aber wollte er seinem Vater beweisen, dass er der beste Mann aus dem numidischen Königshaus war und dass Numidien niemals auf ihn verzichten würde können. Und er war fester denn je ambitioniert, eines Tages den Thron in Cirta, der Hauptstadt Numidiens, zu besteigen und die Nachfolge Micipsas anzutreten.

Jugurtha war hochintelligent, besaß Charisma, war dank seiner Abstammung sehr reich, und – er war skrupellos. Lange Zeit waren ihm die Römer und die Götter wohlgesinnt.

Doch er forderte das Schicksal heraus. Und sein Schicksal war eng mit dem meinen verbunden.