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Es dauert sehr lange,
ein Kenner zu werden –
aber es ist eine
wirklich schöne Zeit.

Lutz Hoffmann,
Whisky-Händler aus Leipzig

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Whisky

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von
Tom Schmidt

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ISBN 978-3-89798-460-8

eISBN 978-3-89798-611-4

© BuchVerlag für die Frau GmbH, Leipzig 2014

Fachliche Beratung: Lutz Hoffmann (www.wein-whisky-leipzig.de)

Fotos: Josephine Zänker (Titelfoto, S. 2), Jens Kobstädt, Leipzig (S. 7, 11, 21, 41, 68/69, 101, 107), Verlagsarchiv

Einband, Typografie, Satz: Catharina Ende, Leipzig

www.buchverlag-fuer-die-Frau.de

Inhalt

Whisky oder Whiskey?

Kurze Geschichte

Die Sorten und Herstellungsverfahren

Nicht nur auf das Wasser kommt es an

Pur oder auf Eis?

Ein kleiner Überblick von A-Z

Whisky oder Whiskey?

Oft wird die Frage der Schreibweise, also mit oder ohne das „e“, zu einer Glaubensfrage stilisiert. Gehen Sie völlig entspannt an das Thema heran, es handelt sich lediglich um unterschiedliche Schreibweisen in den verschiedenen Ländern. So lassen die Schotten, Engländer und Kanadier das „e“ weg und schreiben Whisky.

Die Iren und Amerikaner dagegen setzen einen Buchstaben mehr ein und nennen es Whiskey, wobei die Aussprache immer gleich ist. Halten wir es doch in diesem Buch so, wie es auch die Länder tun: mit „e“, wenn der Whiskey aus Irland oder Amerika kommt, ansonsten eben ohne.

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Eilean Donan Castle/Schottland

Beide Formen haben ihren Ursprung in den Begriffen „uisge beatha“ (gälisch) und „aqua vitae“ (lateinisch). Diese Worte bedeuten schlicht „Wasser des Lebens“.

Ein schöner Begriff für ein so edles Getränk, finden Sie nicht auch?

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Kurze Geschichte

Das Prinzip des Alkoholbrennens und der Destillation wurde vermutlich bereits um 3000 vor Christus von den Chinesen und Arabern erfunden und für die Herstellung von Parfum genutzt. Etwa im 6. Jahrhundert tauchte das Verfahren dann bei irischen Mönchen auf, die sowohl vergorene Fruchttränke als auch Getreidebiere herstellten und anfingen, diese zu brennen. Der dadurch gewonnene Alkohol wurde als Heil- und Stärkungsmittel eingesetzt und sollte Krankheiten heilen und ein langes Leben bescheren. Das „Wasser des Lebens“ war also eher eine Medizin als ein Genussmittel. Höchstwahrscheinlich hat der Whiskey seinen Ursprung in Irland, auch wenn die Schotten gerne für sich in Anspruch nehmen, die Erfinder zu sein.

Nach Schottland kamen die Kenntnisse der Herstellung wohl erst mit Beginn der Christianisierung durch irische Mönche etwa ab dem 9. Jahrhundert. Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass bereits vorher Bauern ihr überschüssiges Getreide zu Alkohol brannten.

Das methodische Vorgehen und klare Anweisungen zum Brennen und Destillieren wurden jedoch erst durch die Mönche eingebracht. Nach der Auflösung vieler Klöster im 16. Jahrhundert verbreitete sich das Wissen sehr schnell auch außerhalb des Klerus und führte zur Gründung gewerbsmäßiger Brennereien.

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Isle of Lewis

Da das Brennen mit hohen Steuern belegt war, breitete sich das illegale Schwarzbrennen aus, das in Schottland mehr als die Hälfte der gesamten Whisky-Produktion ausmachte.

Erst 1824 gelang es, die Herstellung und Besteuerung einheitlich zu regeln, Glenlivet wurde die erste lizenzierte schottische Destillerie. Irische, später auch schottische Auswanderer brachten ihr Wissen um die Whiskeyherstellung mit nach Amerika, vor allem in die von ihnen bevorzugten Staaten Pennsylvania, Maryland und Virginia. Da die Amerikaner ihren Whiskey mit „e“ schreiben, dominierten als „Entwicklungshelfer“ doch eher die Iren. Besonders in Virginia übernahmen die Farmen den Maisanbau von den Indianern und brannten daraus einen Whiskey, der heute unter der Bezeichnung Bourbon bekannt ist.

Die älteste registrierte Destillerie in den USA wurde 1866 von Jack Daniel in Tennessee gegründet und besteht bekanntlich noch heute.

Die älteste bekannte Brennerei der Welt ist die 1608 lizenzierte Old Bushmills Distillery in Irland.

Für Kanada wird als Gründungsdatum der ersten Destillerie meist das Jahr 1668 angegeben.

Die Sorten und Herstellungsverfahren

Malt Whisky entsteht in einem aufwändigen Herstellungsverfahren in verschiedenen Stufen. Ausschlaggebend für das Endprodukt und seine Qualität sind die Art des zum Brennen verwendeten Getreides, dessen Vorbereitung, das Wasser, die Art der Destilliervorrichtung, die Geschwindigkeit und die Anzahl der Destilliervorgänge.