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Amal Blu

Es ist Zeit zu gehen

Copyright: © 2017: Amal Blu

Umschlag & Satz: Erik Kinting:

www.buchlektorat.net

Titelbild: © xubingruo (istockphoto)

Alle im Buch enthaltenen Angaben über Personen, Orte usw. sind von der Autorin nach bestem Wissen und Gewissen erstellt worden. Sie erfolgen aber ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie. Deshalb übernimmt die Autorin keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrichtigkeiten.

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Die Autorin

Amal Blu, Germanistin, Romanistin und Reiseautorin mit Leib und Seele ist ein Kind der frühen 1970er Jahre mit italienischem und französischem Migrationshintergrund. Sie ist seit ihrer Kindheit eine begeisterte Leserin gewesen und hat überall ein Buch mitnehmen müssen. Zuerst Leseratte, dann Autorin.

Nach Ihrem Studium hat Sie drei wissenschaftliche Arbeiten verfasst und wagt sich auf ein weiteres Terrain: das Self Publishing.

Ihre Leidenschaften sind mit Ihrem Mann, um den Globus zu reisen, neue Freundschaften zu knüpfen und neue Kulturen, die sich oft in Ihren Werken wiederfinden, zu entdecken. Beim Tanzen und Geschichte schreiben, findet Sie Entspannung und Distanz zu Ihrem Alltagsleben und kann in fremde Welten eintauchen.

Aufgrund langer Wartezeiten bei der Einreichung eines Manuskriptes bei einer Literaturagentur oder einem Verlag, hat Amal Blu sich dazu entschlossen, Ihre Projekte selbst zu realisieren: Sie hat das Self Publishing als schnelle und zeitgemäße Methode entdeckt.

Natürlich würde Sie sich freuen, wenn Ihr erfrischender Schreibstil oder der inspirierende Plot Ihrer Werke den Lektoren eines passenden Verlags gefallen würde. So würde Sie auch den klassischen Weg zur Veröffentlichung einschlagen können. Des Weiteren könnte Sie auf die Betreuung eines erfahrenen Lektorats zurückgreifen.

Die Autorin freut sich über jegliches Feedback und gibt sehr gerne weitere Auskünfte über das Grand Resort Bad Ragaz, die Ostschweiz, das Tessin, Mailand oder die Schönheitschirurgie.

Email: amalblu22@gmail.com

Facebook: Amal Blu

Kontakt:amalblu22@gmail.com

Es ist Zeit zu gehen

erzählt die Geschichte des geschiedenen dreiundfünfzigjährigen Dr. Hans Becker, der als verantwortungsvoller und leidenschaftlicher Hautarzt seit über 20 Jahren in seiner eigenen Praxis in einer deutschen Großstadt arbeitet.

Allerdings spürt er immer stärker, dass er mitten in einer Lebenskrise steckt und irgendwie nicht mehr in diese handy- und profitorientierte Welt passt. Ständig regt er sich über irgendetwas oder irgendjemanden auf: die europäische Wirtschaftskrise, die korrupte Pharmaindustrie, das im Vordergrund stehende wirtschaftliche Überleben der städtischen Krankenhäuser und die daraus resultierenden Folgen (mangelnde Krankenhaushygiene, unnötige aber lukrative operative Eingriffe), die teilweise unprofessionellen jungen Kollegen, die Reformen des Bildungsministeriums, die soziale Spaltung zwischen Arm und Reich, die Flüchtlingspolitik…

Sein früherer Studienfreund, Dr. Werner Rudi Löhle, der in einem Dorf in der Schweiz eine eigene Praxis für Magen- und Darmerkrankungen führt, bemerkt die veränderte Gemütslage seines Freundes und lädt ihn zu sich in die Ostschweiz ein. Bei einer gemeinsamen Wanderung zum weltbekannten Äscher fühlt Dr. Becker wie sich innere Zufriedenheit und Ausgeglichenheit in ihm regen. Er kann wieder frei atmen. Nach aufschlussreichen Gesprächen über die deutsche Gesundheits-, Bildungs-, Einwanderungs- und Arbeitsmarktpolitik rät ihm Dr. Löhle, Deutschland zu verlassen und in die Schweiz zu kommen. Es folgen Tage und Wochen intensiven Nachdenkens über die berufliche und private Zukunft Dr. Beckers, der sich seines begrenzten Lebens bewusst wird und seine kostbare Lebenszeit nicht weiter vergeuden möchte.

Kurz vor Weihnachten schließt er seine Praxis für immer in Deutschland und reist voller Zuversicht auf eine zufriedene Zukunft in die italienische Schweiz. In Lugano angekommen, tauchen viele Erinnerungen an seine geschiedene Frau, die er in Como kennengelernt hat, auf. Er besucht im Tessin einige Praxen, die entweder zur Übernahme oder zum Verkauf stehen, und er merkt zum ersten Mal, dass ein Umzug in die Schweiz nicht so leicht ist, wie er es sich vorgestellt hat.

Sein Freund, Dr. Löhle, berät ihn und steht ihm zur Seite.

Auch gibt es für Dr. Becker verschiedene Möglichkeiten in der Ostschweiz – zum Beispiel in dem Medizinischen Zentrum in Bad Ragaz – zu arbeiten. Bevor Dr. Becker eine Entscheidung trifft, reist er für einige Tage in die Modemetropole Mailand. Dort besucht er die Oper und unterhält sich mit Freunden über die besorgniserregende italienische Wirtschaft und den Kulturverfall.

Nach der Italienreise gibt das Buch Aufschluss über Dr. Beckers weiteren beruflichen Werdegang. Er lernt den bekannten Schönheitschirurgen Prof. Dr. Dr. med. habil. Werner L. Mang persönlich kennen und lernt sehr viel von dem selbst ernannten Nasen-Papst, der u.a. Europas größte Schönheitsklinik für ästhetische und plastische Chirurgie aufgebaut, hat.

Anmerkung:

Im Manuskript vorhandene reale Persönlichkeiten und Örtlichkeiten:

Prof. Dr. Dr. med. habil. Werner L. Mang, Bodenseeklinik in Lindau, Mangklinik Swiss in Rorschach

Sybille Mang, ManGallery in Lindau

Prof. Ivo Pitanguy, Pionier der plastischen Schönheitschirurgie, am 6.8.2016 in Rio de Janeiro verstorben

Prof. Dr. Roger Stupp, ehem. Chefarzt und Direktor der Klinik für Onkologie am Universitätsspital Zürich

Thomas Bechthold, ehemaliger GM der Grand Hotels in Bad Ragaz

Miriam Bless, Etagengouvernante im Grand Hotel Hof Ragaz

Monica Brioschi, Marco Fuzier, Besitzer des Boeucc in Mailand

Xhemile Ismajli, Zimmermädchen im Grand Hotel Hof Ragaz

Peter Koszak, Pianist der Grand Hotels

Ireneo Lara, Sushi-Meister im Namun

Pira Mampasi, Stv. Chef Concierge im Grand Hotel Hof Ragaz

Marco Zanolari, Generalmanager: Grand

Hotel Quellenhof & Spa Suites / Grand Hotel Hof Ragaz in Bad Ragaz

Grand Hotels in Bad Ragaz

Grand Hotel Villa Castagnola in Lugano

Villa d´Este in Cernobbio

Bergasthaus Äscher im Alpstein

Berggasthaus Pardiel in Bad Ragaz

Im Manuskript vorhandene fiktive Personen:

Dr. Hans Becker

Dr. Werner Rudi Löhle

Dr. Peter Pack

Dr. Daniele Rosso

Dr. Irene Schümmli

Dr. Tobias Trümlig

Dr. Andrea Zacchera sowie Carlo, Carlotta, Hildegard, Sabine, Sibille und Paul

D er eifrige und achtsame Arzt Hans Becker arbeitet seit mehr als 20 Jahren als leidenschaftlicher Hautarzt mit eigener Praxis in einer europäischen Großstadt. Obwohl seine zufriedenen Patienten seine Kompetenz und Professionalität schätzen, möchte er seit einigen Jahren seiner beruflichen Laufbahn in Europa ein Ende setzen. Er kann es nicht mehr mit seinem Gewissen verantworten, dass er, als Hautarzt, gemäß einer neuen Regelung, regelmäßig an den Wochenenden und auch unter der Woche nach der anstrengenden Arbeit in seiner Praxis übermüdet und ohne die nötige Zusatzausbildung Notdienst in einem städtischen Krankenhaus verrichten muss. Dort kommen Patienten mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern und facettenreichsten Symptomen zu ihm, da er der diensthabende Arzt ist. Wie soll er, als Hautarzt, zum Beispiel einem schwer herz- oder lungenkranken Patienten oder einem Kleinkind, die in diesem Fall beste Notfallmedizin gewährleisten können. Dr. Becker fühlt sich moralisch dieser Situation nicht mehr gewachsen.

Auf einem Kongress zum Thema „Krankenhaushygiene“ und „Notfallmedizin“ erfährt er in einem Gespräch mit einem seiner jüngeren Kollegen die erschreckende Tatsache: auch ausgebildete Notfallmediziner erstellen unter Stress oft einen falschen Krankheitsbefund und nehmen sich ihre Fehldiagnose nicht zu Herzen. Weiterhin betont ein Arbeitskollege, ein junger Lungenspezialist, er habe letztens im Krankenhaus bei einem neunzigjährigen Patienten eine leichte Bronchitis diagnostiziert und erst viel später gemerkt, dass der Mann an einer Thrombose mit bereits vorhandener Lungenembolie erkrankt sei. Aber so spiele das Leben, der Mann habe ja überlebt, glaube er. Dr. Becker ist fassungslos und kann es kaum glauben, was er eben gehört hat. Ein Pneumologe, der einen solchen Fehler begeht, ist für ihn nicht tragbar. Wo bleiben die Berufsehre und das medizinische Grundwissen? Er, als Dermatologe, nimmt sofort Blut ab und untersucht den D-Dimer-Wert, um eine Thrombose auszuschließen. Das lernt doch wirklich jeder Medizinstudent während seines Studiums und in seiner praktischen Ausbildung, murmelt Hans Becker zähneknirschend vor sich hin und lässt den Kollegen kopfschüttelnd stehen. Beim gemeinsamen Abendessen mit weiteren “frisch gebackenen“ Medizinern, die sich über ihre abenteuerlichen Diagnosen lustig machen, spürt er, wie Wut und Tränen gleichzeitig in ihm hochsteigen, aber er unterdrückt seine Gefühle, da er merkt, wie sehr er zu diesem Zeitpunkt dem herrschenden System ohnmächtig ausgeliefert zu sein scheint. Eine “halbwüchsige“ Allgemeinärztin erzählt von einem kleinen Jungen, der mit heftigen Bauchschmerzen in ihre Praxis gekommen ist. Sie habe ihn fieberhaft untersucht, aber nichts feststellen können. Da die Mutter ihr über einen Schwimmbadbesuch berichtet habe, habe sie dem achtjährigen Kind ein Antibiotikum wegen des Verdachts auf eine Blasenentzündung verschrieben und es zur Urinanalyse geschickt. Zwei Tage später habe sich der bereits stark febrile Junge in ihrer Sprechstunde vor Schmerzen gekrümmt, und sie habe eine Blutuntersuchung veranlasst. Am darauffolgenden Tag habe die Mutter ihres kleinen Patienten die übelsten Schimpfworte gegen sie am Telefon geäußert, da in der Nacht der geplatzte Blinddarm des Sohnes notoperiert werden musste. Sie aber sei sich keines Fehlers bewusst, sie habe eben noch keine unter diesen Symptomen leidende Person untersucht und schließlich könne sie nicht mehr als zehn Minuten in den jeweiligen Patienten investieren, denn sie müsse am Ende des Monats die laufenden Kosten decken und möchte sich auch von Zeit zu Zeit etwas gönnen. Diese Hausärztin ist für den verantwortungsbewussten Dr. Becker eine egoistische und unmündige Dilettantin, die ihren Doktortitel sofort freiwillig abgeben müsste. Ihr Verhalten dürfte von der Ärztekammer nicht so einfach hingenommen werden und müsste Konsequenzen nach sich ziehen.

Immer öfters fällt Hans Becker auf, dass er irgendwie nicht mehr in diese Welt passt. Er hat seinen Beruf in Europa in den letzten 25 Jahren stets gewissenhaft ausgeübt, weil für ihn das Wohlbefinden eines jeden einzelnen seiner Patienten an oberster Stelle stand und auch in Zukunft stehen wird. Aber in der heutigen Welt geht es anscheinend nur um das Geld. Zeit ist Geld, Geld bedeutet Macht und wer das Geld hat, besitzt die Macht. Fast jeder strebt nach Geld, aber warum ist dieses Ziel so erstrebenswert? Ein Mediziner müsste seinen Beruf mit Stolz und Ehre ausüben und sich zuerst um den Kranken kümmern, egal wieviel Zeit er für diesen benötigt, denn der Arzt steht eher auf der rettenden als auf der zerstörerischen Seite der Welt. Aber so funktioniert Medizin meistens nicht mehr. Viele Ärzte sehen nur noch den Euro; die Krankenhäuser die schwarzen Zahlen anstatt den leidenden Menschen. Alles muss kostensparend erledigt werden, die Kliniken rationieren überall, setzen Generika ein und sparen so Millionen von Millionen jedes Jahr ein, und nach einer Operation wird der Patient so schnell wie nur irgendwie möglich entlassen. Hauptsache das Hospital erwirtschaftet Gewinne. Daher wird so viel wie nur möglich, und oft unnötig operiert. Studien belegen diese Äußerung, da sie beweisen, dass viele Eingriffe sich eher für das Krankenhaus als für den Patienten lohnen; operative Eingriffe werden im europäischen Gesundheitssystem sehr gut vergütet. Das Krankheitsbild entscheidet schon lange nicht mehr über die Notwendigkeit einer Operation, einzig und allein der wirtschaftliche Druck, dem sich das Spital ausgeliefert fühlt, hat Priorität. Vor einem Jahr hat Dr. Becker zufällig auf einer Tagung Dr. Peter Pack, einen Luxemburger Ophthalmologen, wiedergetroffen. Beide haben sich während des Studiums kennengelernt, aber danach leider aus den Augen verloren. Peter hat ihm bestätigt, dass es in den luxemburgischen Krankenhäusern nur um die strikte und kompromisslose Einhaltung des Jahreswirtschaftsplanes, welcher viel zu gering bemessen sei, gehe. Der Klinikbetrieb dürfe unter keinen Umständen rote Zahlen schreiben. In diesem Zusammenhang spricht er offen über einen Vorfall, der ihn und seine Karriere erheblich getroffen hat: „Ich habe meine Tätigkeit als Augenarzt in einem öffentlichen Spital während zehn Jahren ausgeübt. Als ich an einem Montagabend die Klinik verlassen wollte, hat mich der damalige Direktor zu sich ins Büro gebeten. Ohne Umschweife hat er mir mitgeteilt, ich würde nicht genug arbeiten. Da ich glaubte, ihn nicht richtig verstanden zu haben, weil ich der Meinung war, ich würde doch tagtäglich von morgens bis abends im Dienste meiner Patienten stehen, an den meisten Wochenenden den Notdienst übernehmen, gab er mir zu verstehen, ich müsse wirtschaftlicher arbeiten. Im Klartext solle ich jeden Montag und jeden Mittwoch von 8:00-20:00 Uhr operieren, denn nur so könne das Krankenhaus mit mir Gewinne erwirtschaften. Ich war fassungslos und versuchte ihm zu erklären, ich würde nur Kranke operieren, die wirklich eine Operation benötigen. Eine Glaukom- (grüner Star) oder eine Katarakt- (grauer Star) Operation am Auge birgt trotz modernster Lasertechnik immer Risiken und ich würde meine Patienten nur im Falle einer medizinischen unaufschiebbaren Notwendigkeit operieren. Am darauffolgenden Montag versorgte ich wieder einmal lediglich vier Patienten operativ und musste mich dafür erneut bei der Klinikleitung rechtfertigen. Da ich meinen Standpunkt nicht ändern wollte, verließ ich- freiwillig gezwungen- die Klinik zum 1.1. 2004. Nun aber habe ich mir viele medizinische Geräte zur Ausübung meines Berufes selbst kaufen müssen. Ich nahm einen Bankkredit auf und schaffte mir die besten Untersuchungsgeräte an. Nur so habe ich meinen Beruf gewissenhaft weiterausüben können. Für mich sind die Augen neben den Ohren die wichtigsten Sinnesorgane eines jeden Menschen und ein Arzt muss alles tun, damit seine Patienten bis ins hohe Alter hinein über eine ungetrübte Sehkraft verfügen können. Ich habe allerdings keine Operationen mehr machen können, da ich in keinem Spital mehr arbeiten will. So überweise ich die wenigen Kranken, die operiert werden müssen zu einem vertrauensvollen Kollegen. Ich arbeite noch heute so und nur so macht der Beruf mir Spaß und ich zähle auf meinen erwachsenen Sohn, der hoffentlich nach seinem Studium meine Praxis übernehmen wird“. Mit diesem geäußerten Wunsch beendet Dr. Pack seinen Monolog und Dr. Becker stellt betroffen fest, dass der Geldbeutel in fast allen europäischen Kliniken das Handeln bestimmt. Gespart wird aus diesem Grund auch an den Hygienemaßnahmen, denn adäquate krankenhaushygienische Richtlinien, welche Desinfektion und Sterilisation betreffen, sind sehr teuer und zeitraubend. Noch nie gab es so viele an multiresistenten Keimen erkrankte Patienten nach einer Operation oder einem ambulanten bzw. stationären Klinikaufenthalt wie in den letzten Jahren, und die Zahl steigt erschreckend in die Höhe. Die Feststellung der dramatischen Infektionsexpansion mit hochresistenten Krankenhauskeimen wird auch auf dem Kongress bestätigt, aber anstatt der Wahrheit ins Gesicht zu blicken, referieren die Mediziner bzw. Klinikleiter nur über belanglose Statistiken und über ähnlich alarmierende Situationen im benachbarten Ausland. Weiterhin wird auf wichtige Gremien verwiesen, die sich mit einer Lösung des Problems beschäftigen. Diese Expertengruppen, die aus Deko Figuren (Männer und Frauen) bestehen, müssten ihre Aufgabe erfüllen, aber Hans Becker ist sich dessen bewusst, dass diese nur der Beschwichtigung der Bevölkerung dienen werden, denn das medizinische Interesse tritt in den Hintergrund, wenn das wirtschaftliche Überleben der einzelnen Kliniken im Vordergrund steht. Spätestens jetzt müsste er Halt rufen, dieses groteske Szenarium beenden, dieser Farce ein Ende setzen, aber er weiß genau, er würde niemanden mit seinem Stopp aufrütteln. Die herrschenden Zustände sind doch gewollt, jeder halbwegs intelligente und kritisch denkende Mensch kennt die Lösung. Der gesunde Menschenverstand zeigt einem den richtigen Weg. In privaten ausländischen Kliniken in Asien oder in den Vereinigten Arabischen Emiraten infiziert sich niemand mit den Krankenhausbakterien. Die dortigen in- oder ausländischen Ärzte und Krankenhausmitarbeiter fühlen sich noch dem Wohl des Kranken verpflichtet und arbeiten vorbildlich und fieberhaft im Dienste der Hygiene, der Wissenschaft und der Humanität. Natürlich gibt es in der EU auch Kliniken, die in jeder Hinsicht sauber arbeiten und für die der Kranke immer Priorität hat, aber die sind eher spärlich zu finden und meistens sind es nur private Krankenhäuser oder Schönheitskliniken.