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Der Baedeker listet im Kapitel „Touren“ schon einige der schönsten Reiserouten auf. Sie können jedoch auch Ihre ganz persönliche Route planen, indem Sie die Lesezeichenfunktion Ihres E-Books verwenden. Setzen Sie dazu einfach an allen Stellen im E-Book, die Sie für Ihre individuelle Route berücksichtigen wollen ein Lesezeichen.

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Preiskategorien & Legende

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Baedeker-Sterneziele

Top-Reiseziele

      Herausragende Reiseziele

Inspirierende Hintergründe und neue Sichtweisen.

Lesen Sie faszinierende Geschichten, die man sonst eher selten zu hören bekommt.

überraschende Erlebnisse warten auf Sie.

Entdecken Sie das Besondere, Orte zum Durchatmen und einfach Unbezahlbares.

Magische Momente bringen Sie ins Schwärmen.

Kommen Sie zur rechten Zeit an den richtigen Ort und erleben Sie Unvergessliches.

Top 19

Die Top-Sehenswürdigkeiten von London

British Museum

Eine Schatzkammer der Archäologie und Kunst dieser Erde. Mehr >>>

Buckingham Palace

Hier wohnen die Royals, wenn sie in London sind. Fast tägliche Attraktion: die Wachablösung. Mehr >>>

Courtauld Institute Gallery

Eine der feinsten Gemäldesammlungen der Welt, besonders gut mit Impressionisten bestückt Mehr >>>

Greenwich

Ein Muss für Marine-Enthusiasten und ein herrliches Ausflugsziel. Mehr >>>

Hampton Court Palace

Wo Heinrich VIII. Tennis spielte und eine seiner Ehefrauen spukt, erlebt man heute einen herrlichen Tudorpalast. Mehr >>>

Houses Of Parliament

Hier schlägt das Herz von Britanniens Demokratie. Mehr >>>

Hyde Park

Hier entspannt sich London. Der größte Park der Stadt ist ein Spaziergängerparadies! Mehr >>>

Kew Gardens

Der ehrwüridge Botanische Garten vor den Toren der Stadt bietet Erlebnisse für die Sinne und ist immer noch Forschungsstätte. Mehr >>>

National Gallery

Ein nahezu vollständiger Querschnitt durch die europäische Malerei vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Mehr >>>

Natural History Museum

Zu Besuch bei Dinosauriern, Insekten und Charles Darwin Mehr >>>

St Paul’s Cathedral

Das Meisterwerk von Christopher Wren besitzt die zweitgrößte Kuppel der Welt. Mehr >>>

Tate

Weltberühmte Sammlungen britischer, moderner und zeitgenössischer Kunst an zwei Standorten. Mehr >>>

Tower Of London

Zwischen Gruseln und Glitzern: Die Festung blickt auf eine blutige Geschichte zurück und ist Aufbewahrungsort der Kronjuwelen. Mehr >>>

Tower Bridge

Eine Brücke mit Charakter und Eigenleben: Sie ist das Wahrzeichen Londons und ein technisches Bravourstück. Mehr >>>

Trafalgar Square

Der majestätischste Platz Londons zu Ehren des Helden von Kap Trafalgar. Mehr >>>

Victoria & Albert Museum

Erlesene Sammlung von Kunst und Kunsthandwerk aus den Kulturen der Welt. Mehr >>>

Westminster Abbey

Die Nationalkathedrale der Briten: Die Grablege der englischen Könige ist ein Meisterwerk der Hochgotik. Mehr >>>

Whitehall

Die Straße der Mächtigen mit stoischen Wächtern an Horse Guards. Mehr >>>

Windsor Castle

Der Sommersitz der Royals hoch über der Themse ist die am längsten noch bewohnte Burg der Welt. Mehr >>>

Willkommen bei Baedeker!

Diesen Magischen Moment in London möchte ich Ihnen ganz besonders ans Herz legen: Stellen Sie sich nachts kurz vor elf oder Mitternacht auf Westminster Bridge und warten Sie auf den berühmten Glockenschlag von Big Ben. Wenn er ertönt, wissen Sie: Jetzt bin ich in London angekommen! Schließlich sind die selbst erlebten Geschichten die schönsten, um sie zu Hause zu erzählen.

Wir wünschen Ihnen lebendige Eindrücke und Zeit für das Wesentliche! Entdecken Sie mit Baedeker das Außergewöhnliche, lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihr persönliches Programm nach Ihren Vorlieben.

Herzlichst

Rainer Eisenschmid, Chefredakteur Baedeker

10 Souvenirs

10 Dinge und Erinnerungen, die ich mitnehme …

1.

Gartenbuch 365 Days of Colour in Your Garden vom Head Gardener des Chelsea Physic Garden Nick Bailey, handsigniert (5 Pfund!)

2.

Das Gefühl, in einer Stadt gewesen zu sein, in der einem die meisten Straßennamen irgendwie bekannt vorkommen

3.

Eine Lady Di oder Kate & William-Tasse, denn Trash muss sein

4.

Eine Ahnung davon, wie ein ganzes Land selbstbewusst aus seiner immer und überall präsenten Geschichte schöpft

5.

Ein Schmuckstück aus dem Victoria & Albert Museum

6.

Ein English Breakfast Tea von Fortnum & Mason (wahlweise Harrods oder Twinings)

7.

Der Raumeindruck in St Paul’s: »… wenn Du ein Denkmal suchst, blicke um Dich«

8.

Die entspannte Zwanglosigkeit in einem Pub

9.

Kein T-Shirt, auf dem steht: »Wir waren in London, und alles was ich bekommen habe, ist dieses lausige T-Shirt«

10.

Das Staunen darüber, wie diese Stadt tagtäglich die Beförderung von Millionen Menschen meistert

Baedekers Top-Ziele

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Magische Momente

Überraschendes

6 x Unterschätzt:

Genau hinsehen, nicht daran vorbeigehen, einfach probieren! > > >

6 x Durchatmen:

Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >

6 x Erstaunliches:

Hätten Sie das gewusst? > > >

6 x Gute Laune:

Das hebt die Stimmung > > >

6 x Typisch:

Dafür fährt man nach London > > >

D

Das ist...

London

Die großen Themen rund um die spannendste Metropole Europas. Lassen Sie sich inspirieren!

Einmal Königin Sein …

… oder doch wenigstens jemand Royalem etwas näher kommen! Hand aufs Herz: Da steht man als bekennender Demokrat vor Buckingham Palace, schaut gebannt auf Pomp und Circumstance der Wachablösung und hofft insgeheim, dass die Queen aus dem Fenster spickt. Was fasziniert so an den Royals?

© Getty Images

DENN die Frage sei erlaubt, warum sich die Briten diesen vermeintlichen Anachronismus leisten, anders formuliert: Was tun die Royals eigentlich, und weshalb bekommen sie so viel Geld?

Die britische Monarchie ist die älteste der Welt. Faktisch ist die Macht des Monarchen aber sehr beschnitten. Es gibt zwar keinen offiziellen Akt, der nicht in seinem Namen geschähe, er eröffnet das Parlament, ist nominell Chef der Armee und Oberhaupt der Kirche. Doch könnte er heute niemals entscheidend in die Politik eingreifen. Gegenüber den Politikern hat er jedoch einen unschätzbaren Vorteil – er ist nicht dem wankelmütigen Wahlvolk ausgeliefert. Elizabeth II. regiert seit über 63 Jahren, hat damit in der Dienstalter-Rangliste ihre Ur-Ur-Großmutter Victoria überholt. Der Monarch verkörpert also Kontinuität und Verlässlichkeit.

Royales Repräsentieren

Wer wissen will, was die Royals täglich so tun, kann dies im Royal Bulletin in den Zeitungen oder im Royal Diary auf www.royal.gov.uk nachlesen. Man wird feststellen, dass die »Firma« (Prinz Philip) nicht nur große Anlässe, sondern vor allem eine Unzahl kleinerer Zeremonien beehrt: Princess Anne eröffnet eine Ausstellung, die Herzogin von Gloucester besucht einen Kindergarten, der Prince of Wales inspiziert ein Kriegsschiff. Dabei fällt immer wieder auf, dass die Royals gerade bei den »kleinen Leuten« äußerst beliebt sind.

Statistisch gesehen muss jeder Brite 0,60 Pfund pro Jahr für die Royals berappen. Damit finanziert er den gesamten Repräsentationsaufwand von ca. 50 Mio. Pfund jährlich. Dazu gehört u. a. ein schottischer Pipe Major, der zum Frühstück aufspielt. Die Queen, mit einem geschätzten Vermögen von 6,5 Mrd. Pfund die reichste Frau der Welt, beteiligt sich nicht daran. Kommt die Sprache auf das Geld, fällt die Meinung der Untertanen über ihre erste Familie deutlicher aus: Viele wollen ihr jegliche Zuschüsse streichen. Doch den meisten sind sie immer noch ihr Geld wert.

Das Ritual der Entrückung

Lange hat das Ehe- und Liebesleben der Windsors den Unmut und die Auflagen der Zeitungen befeuert, man denke nur an den herzlosen Charles und die zarte Di oder an »Randy Andy«. Aber seit die Queen sich vor Dianas Sarg verneigt hat, Camilla offiziell aufgenommen wurde und William und Kate süßen Nachwuchs bekommen haben, muss sich die Yellow Press schon sehr anstrengen, um mit Skandalen aufzumachen. So sind die Royals bis heute für die meisten Briten immer noch mehr als eine bunt uniformierte Folkloretruppe, die allenfalls noch als Touristenattraktion herhalten kann (und dieser Wirtschaftsfaktor ist speziell für London nicht zu unterschätzen). Die Zahlen sprechen für sich: Die republikanische Bewegung in Großbritannien (ja, es gibt sie!) kommt allerhöchstens auf 20 % Zustimmung. Die restlichen 80 % haben offenbar das institutionelle Wesen der Royals erkannt, wie es schon 1867 der Verfassungstheoretiker Walter Bagehot enthüllt hat: »Das Geheimnis unserer Monarchie kommt aus ihrer lebendigen Existenz. Wir sollten etwas Geheimnisvolles nicht ans Tageslicht zerren.« Oder mit den Worten des deutschen Journalisten Bernhard Heimrich: Das Faszinierende an den Royals ist das »Ritual der Entrückung«.

Royal Robes

»Wahre Eleganz kommt immer ohne Anstrengung daher«. Modedesigner Bruce Oldfield musste es wissen, denn er hat mit Princess Diana eine Stilikone ihrer Zeit eingekleidet. An ihrem offiziellen Wohnort Kensington Palace zeigt die Ausstellung »Diana: Her Fashion Story >>>«, wie die Princess of Hearts trotz des höfischen Korsetts ihren eigenen, unverwechselbaren Stil geprägt hat. Näher kommt man der Faszination der Royals kaum.

© Getty Images

Und Abends Ins Westend

Wenn in London, dann natürlich auch ins Westend-Musical. Also rasch noch online Karten bestellen! Leichter gesagt als getan: Zur Auswahl stehen an die 40 Produktionen. Das Geschäft brummt.

© Getty Images

ES kommt nicht von ungefähr, dass gerade London neben New York als Welthauptstadt des Musicals gilt. Dort hat es angefangen. In einer riesigen, immer größer werdenden Stadt wollte man unterhalten sein, und dazu eigneten sich erdenschwere Bühnenklassiker nur bedingt. Der Startschuss fiel 1872 im Alhambra Theatre mit »The Black Crook« (»Der schwarze Schuft«). Lange gab danach der New Yorker Broadway den Ton an: Wer gerät bei »Westside Story« nicht ins Schwärmen?

Als aber Andrew Lloyd Webber nachein-ander »Cats« (1980), »Starlight Express« (1984) und »Das Phantom der Oper« (1986) auf die Bühne brachte, übernahm London die Führung. Es begann das Zeitalter der Megamusicals, die mit einem immensen Aufwand an Personal, Ausstattung und Technik realisiert wurden. Die Millionen, die das kostete, wollten eingespielt sein, weshalb derartige Produktionen sehr lange laufen mussten. Auf der aktuelle Hitliste der am längsten gespielten Westend-Produktionen steht zwar mit Agatha Christie’s »Mausefalle« mit über 26 000 Vorstellungen ein Theaterstück deutlich an der Spitze, aber sämtliche folgenden Plätze belegen Musicals, angeführt von den immer noch laufenden »Les Misérables« und »Phantom der Oper« (beide über 12 000).

Geschäft mit Charme

Längst ist Musical also ein Riesengeschäft geworden. Die Society of London Theatres hat 2016 für alle Westend-Bühnen über 14 Millionen Besucher gezählt, die 644 Millionen Pfund an den Kassen ließen. Die allermeisten dürften ins Musical gegangen sein. Was aber nicht zum Dauerbrenner wird, wird abgesetzt. Laufend werden neue Produktionen ausgeworfen und alle möglichen Trends probiert: Jukebox-Musicals wie »THRILLER Live!«, Filmadaptionen wie »Mamma Mia!« und auch neue Megamusicals werden wieder gewagt, siehe »Lord of the Rings«. Man könnte jetzt natürlich meinen, dass das alles zu industrialisiert sei. Aber genau das ist es ja: Das ist kein Amateurtheater, hier sind Vollprofis am Werk, und wer mit Musicals etwas anfangen kann, sollte hingehen.

Außerdem besteht der Charme eines Musicalbesuchs in London nicht zuletzt darin, dass man nicht in eine extra gebaute, perfekt durchorganisierte Vergnügungsmaschine mit Rundumversorgung kommt, sondern in ein alteingesessenes, »richtiges« Theater mit einem Vorher (Wo essen wir noch was?) und einem Nachher (Gehen wir noch was trinken?). Dann muss man nur noch entscheiden: Will ich eine Geschichte sehen? Geht es mir vor allem um die Musik? Oder beides, am besten mit gigantischer Show?

© laif

Wer diese Wahl hat ... ist eindeutig im Westend angekommen.

Thriller Live!

Mal die 1980er live erleben? Im Lyric Theatre in der Shaftesbury Avenue kommen sie auf die Bühne: THRILLER Live! huldigt Michael Jackson, Moonwalking garantiert. Völlig sorglos wird der Abend >>> mit der zusätzlichen Buchung eines Pre-Show-Dinners in einem Restaurant.

Gurke und Käsereibe

»Walkie Talkie«, »Gherkin« oder »Cheesegrater« lauten einige der Spitznamen, die die Londoner ihren neuen Wolkenkratzern verpasst haben. Und es kommen immer weitere hinzu – riesige Kräne schwenken von morgens bis abends eifrig neue Bauteile hin und her. Heute geht, was vor einigen Jahren noch nicht möglich war: sagenhafte Blicke von oben genießen.

© Getty Images/Future Light

FRÜHER konzentrierten sich die Wolkenkratzer in den Finanzvierteln City of London und Canary Wharf oder setzten hier und dort als Solitär einen Akzent, wie Centre Point am östlichen Ende der Oxford Street. Heute entstehen Türme südlich der Themse in Southwark und Lambeth, auch in Stratford beim Gelände der Olympischen Spiele 2012. In der City kommen immer noch neue Himmelsstürmer hinzu.

Brennglasarchitektur

Die Formenvielfalt der Wolkenkratzer ist immens, auch wenn nicht alles gelungen wirkt – über neue Architektur kann man sich herrlich echauffieren. Ein tolles Beispiel ist das 160 Meter hohe »20 Fenchurch Street«, genannt »The Walkie Talkie«. Diesen Spitznamen erhielt das Gebäude, weil es sich nach oben hin dominant ausdehnt und das Stadtbild verändert. Der Architekt hatte allerdings nicht vorhergesehen, dass die konkave Fassade wie ein Brennglas wirkte, und deshalb u. a. die Karosserie eines unten geparkten Jaguars zum Schmelzen brachte. Der Besitzer eines nahe gelegenen Cafés nutzte sogleich die unverhoffte Wirkung und briet seine Spiegeleier im Freien. Der Architekt besserte nach. Abhilfe schaffen seither Lamellen, was aber nicht verhindern konnte, dass der Turm den »Carbuncle Cup« für den hässlichsten Neubau Großbritanniens des Jahres 2015 erhielt ...

Für Aufsehen sorgten auch das Lloyd’s Building im High-Tech-Stil im Jahr 1986 und Norman Fosters formschöne runde »Essiggurke« (»The Gherkin«) mit dem offiziellen Namen »St Mary Axe« im Jahr 2004, doch blieben beide für die Öffentlichkeit unzugänglich.

Der Blick von oben ...

Das spektakulärste Gebäude des neuen Millenniums war zweifellos »The Shard«. Wie eine Glasscherbe schießt der Bau 310 Meter in die Höhe, ist somit der höchste in Westeuropa, und bietet allen, die den gepfefferten Preis zahlen, einen unvergleichlichen Rundblick.

Es geht aber auch günstiger, etwa beim Frühstück im Duck & Waffle im Heron Tower oder im »Walkie Talkie«, wo man bei Vorbuchung den Sky Garden >>> mit seinen zwei Restaurants sogar kostenlos besuchen kann, https://skygarden.london).

... und in die Zukunft

Dagegen mutet die »Käsereibe» (»The Cheesegrater«) nahe beim Walkie Talkie, offiziell »122 Leadenhall Street«, fast höflich an: Der Turm mit schräger Fassade lehnt sich sozusagen zurück, um die Blickachse auf St Paul’s nicht zu verstellen. Direkt daneben wird sich die ebenfalls schräge Fassade des neuen Gebäudes »The Scalpel« in die andere Richtung lehnen.

Londons Stadtplanung sieht 27 solcher Sichtachsen vor, darunter Blicke auf Buckingham Palace und die Tower Bridge, doch werden die Regeln nicht immer eingehalten. Ein neuer Wohnturm in Stratford stört schon den historischen, geschützten Blick von Richmond Park auf die Kathedrale. Die Entwicklung ist anscheinend nicht aufzuhalten. 2016 wurde »1 Undershaft« für die City angekündigt. Der Bau wird fast so hoch wie »The Shard« und ganz oben ein Restaurant beherbergen. Wir dürfen gespannt sein, welchen Spitznamen die Londoner ihrem Nachwuchs diesmal geben werden ...

Aussichten 24/7

Überkommt Sie des Nachts die Idee, bei einem Mitternachtssnack hoch oben im 40. Stock eines Wolkenkratzers den Blick über London schweifen zu lassen, sollten Sie sich ins Restaurant >>> Duck & Waffle im Heron Tower begeben. Im (noch) höchsten Turm der City of London (202 m) erwartet Sie rund um die Uhr neben einer fabelhaften Aussicht auf Tower Bridge und die umliegenden Wolkenkratzer eine bunte Auswahl an Gerichten, z. B. schottischen Lachs, Käsepolenta oder die namengebende Waffel mit Confit vom Entenbein und Entenei.

© Huber Images/Borchi Massimo

Phantastische Aussicht, phantastischer Preis: »The Shard«

Die Welt In Einer Stadt

Samstagvormittag in Brixton: Menschen in farbenprächtigen Gewändern laufen umher, Gospelgruppen singen am Bürgersteig. Geschäfte bieten Devotionalien aus Haiti und traditionelle chinesische Medizin feil, Stände Kochbananen und Jamswurzeln. Der Fischhändler stammt aus der Karibik, der Metzger aus Kolumbien, die Gerichte aus Jamaika, Mexiko oder Thailand. Mittendrin geht es mit Champagnerbar und französischem Käse sogar noch europäisch zu ...

© Glow Images/Deposit

LONDON ist spürbar multikulti – jeder dritte Londoner wurde im Ausland geboren. Die kulturelle Vielfalt ist mittlerweile weit mehr als ein Ergebnis des ehemaligen Weltreichs.

So leben neben Schwarzen, die in der Nachkriegszeit aus den britischen Kolonien in der Karibik nach Brixton kamen, heute dort auch viele Südamerikaner. Immigranten aus der Kronkolonie Hongkong gründeten zwar-Chinatown, aber heute führen auch Zuwanderer aus Hunan, Szechuan und Nordchina ihre Restaurants in London. Und auch jeder Krieg und Krisenherd der Welt ließ neue Einwanderer nach Großbritannien kommen, die boomende Finanzbranche lockte Fachleute aus der ganzen Welt, und etwa 100 000 Studenten stammen aus dem Ausland.

An jeder Ecke eine neue Welt

Manche Stadtteile sind geradezu geprägt von bestimmten Gruppen. So ist Lambeth ein Hort der portugiesischen Küche, Dalston im East End kulinarisch in türkischer Hand, und Brick Lane nennt sich »Banglatown«. Die vom Marble Arch nach Norden führende Edgware Road ist ein arabisches Viertel mit entsprechenden Zeitungshändlern und Kleidungsgeschäften; neben den in London allgegenwärtigen libanesischen Restaurants servieren hier auch Iraker und Syrer hervoragende und preiswerte Mahlzeiten. Im nördlichen Stadtteil Wood Green sind viele griechische Zyprioten zu Hause, westlich in Southall sind es Sikhs, im nordöstlichen Stamford Hill leben 20 000 chassidische Juden. Trotzdem ist fast die gesamte Stadt ethnisch gemischt.

Unerschütterliche Vielfalt

Auch wenn der Brexit künftig den Zustrom bremsen sollte: London ist und bleibt ein spannender Schmelztiegel der Kulturen, neben New York ist London die multikulturellste Stadt der Erde. Es gilt, dies zu feiern und zu genießen, denn das weitgehend harmonische Miteinander ist eine Bereicherung für das städtische Leben und für jeden London-Besucher.

Einmal Um Die Welt

Die Fahrt zum belebten Brixton Market dauert nicht lang – drei Stationen ab Victoria Station mit der schnellen Victoria Line. Dort angekommen, hat man das Gefühl, einmal um die Welt gereist zu sein. Oder genauer: Die ganze Welt hat sich nach hierher aufgemacht. Menschen unterschiedlichster ethnischer Herkunft, ob Händler oder Kunden, treffen sich in den Markthallen >>> und den umliegenden Straßen. Großartige kulinarische Köstlichkeiten hier, andere exotische Waren da – wozu noch in die Ferne schweifen ...?

© Huber Images

Auf dem Brixton Market gibt es nichts, was es nicht gibt auf dieser Welt.

Londons Lebensader

Wenn Sie ihre Bootstour auf der Themse oder den Spaziergang am Ufer bei Niedrigwasser unternehmen, schauen Sie doch mal genau hin: Vielleicht erspähen Sie jemanden, wie er das Flussbett durchforstet. »Mudlark« nennen die Londoner diese Schatzsucher. Hin und wieder haben sie Glück und finden im Schlick Überbleibsel der Geschichte ...

© huber-images.de/Erbetta Davide

ZUM Beispiel römische Münzen aus der Antike, Pilgerabzeichen von Reisenden aus dem Mittelalter oder Scherben rheinischer Bartmannskrüge aus dem 16. – 18. Jahrhundert. Abgenagte Knochen und Austernschalen in Greenwich könnten Küchenabfall aus dem Tudor-Palast sein, von dem aus Heinrich VIII. den Bau der Kriegsmarine vorantrieb und Elisabeth I. eine Entdeckungsfahrt zur arktischen Nordwestpassage verabschiedete. Glasflaschen erinnern an das 19. Jahrhundert, als London Mittelpunkt eines Weltreichs war. Und die Fragmente französischer Francs erzählen eine besonders kuriose Geschichte: Frankreich schickte die Münzen zum Einschmelzen nach London. Die Kranführer ließen ab und zu und natürlich völlig aus Versehen eine Kiste ins Wasser fallen, um den Schatz bei Ebbe zu heben. Pech nur, dass die Franzosen bald nur noch halbierte Münzen schickten und so dem Nebenverdienst der Hafenarbeiter ein Ende setzten.

Der Puls schlägt wieder

Die Themse, die London zu dem gemacht hat, was es ist, könnte noch weit mehr erzählen. Sie ist mit der Geschichte des Landes eng verwoben, doch nach der Schließung der Docks in den 1960er-Jahren wandte sich die Metropole von ihrem Fluss ab. Im East End taten sich Industriebrachen auf und verwahrlosten die Lagerhäuser. Auch in der Stadtmitte wurde es ruhig um die einstige Lebensader.

In den letzten 30 Jahren vollzog sich aber die Wende: Auf beiden Ufern, östlich und westlich des neuen Finanzviertels Canary Wharf, entstanden Wohnhäuser, alter Baubestand wurde renoviert. In Westminster und der City rückte der Fluss wieder in den Mittelpunkt des Geschehens. Moderne Fußgängerbrücken, die Millennium Bridge und Golden Jubilee Bridge, verbinden das Nordufer mit dem belebten Kulturviertel auf der South Bank, wo der Thames Path viel Abwechslung zwischen Westminster Bridge und Tower Bridge bietet.

Aufs Wasser!

Immer mehr Ausflugsboote verkehren auf dem Strom, und auf den Ufern spilet sich wieder spannendes städtisches Leben ab. Londons grüne Seite zeigt sich bei einer Flussfahrt zum Vorort Richmond oder weiter zur königlichen Residenz Hampton Court – Monarchen nutzten die Themse, die keinesfalls ein zahmes Flüsschen ist, schon immer als Wasserweg. Und als die Queen 2012 ihr 60. Thronjubiläum feierte, gehörte eine prächtige Schiffsprozession selbstverständlich dazu. Das Tor zur Welt für Händler und Entdecker ist die Themse zwar nicht mehr, dafür ein lebendiger Teil der Stadt.

Keine Lust Auf Eine Klassische Bootstour?

Wer das Adrenalin in den Adern pulsieren lassen will, wählt einen Trip auf dem grellorangenen Speedboat von Thames Rockets (www.thamesrockets.com). Gestartet wird beim London Eye. Sobald der Captain unter der Tower Bridge hindurch ist und den Motor auf Touren bringt, heißt es festhalten: Sie düsen vorbei an Canary Wharf, der »Cutty Sark«, dem Greenwich Observatory und der O2 Arena >>> bis zur Thames Barrier.

© laif

T

Touren

Durchdacht, inspirierend, entspannt

Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie Londons beste Seiten kennen.

© Getty Images/Leo Patritzi

Unterwegs in London

Im Zeitalter der Billigflüge ist natürlich auch ein Tagestrip nach London denkbar. Aber drei Tage sollten es für die Themse-Metropole schon mindestens sein, will man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besuchen, in das eine oder andere Museum schauen und natürlich shoppen gehen. Wer gut zu Fuß ist, kommt zwischen City und Westminster ganz gut zurecht. Extensives »Gehen« aber wird man in London bald satt haben, denn wir bewegen uns in einer der flächenmäßig größten Städte der Welt. Doch Busse und vor allem die – von den Londonern wegen ihres technischen Zustands oft geschmähte, aber nicht zu vermeidende – U-Bahn bringen einen eigentlich überall hin. Nur die Stoßzeiten sollte man vermeiden. Was die Verkehrsanbindungen angeht, ist es fast einerlei, wo man sich in London niederlässt; was angenehme Umgebung und abendliche Ausgehmöglichkeiten betrifft, sind die Hotels im Westend, in Knightsbridge und Kensington immer noch erste Wahl.

Die Idee, mit dem Auto nach London zu fahren, sollte man schnell wieder vergessen, auch wenn man Anfahrtsstrecke und Linksverkehr vielleicht nicht scheut. Denn die Congestion Charge, eine Maut für jedes Fahrzeug, das in die Innenstadt fährt, kostet mittlerweile £ 11,50 pro Tag. Das Ganze wird elektronisch überwacht. Und wen selbst das nicht schreckt – Parkplätze sind Mangelware und unerlaubtes Parken kommt sehr teuer zu stehen.

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Das Flüstern der Geister

Unternehmen Sie eine Zeitreise ins Leben der Hugenotten vor 300 Jahren: Die Räume in Dennis Severs >>>’ House sind eine Abfolge von Stillleben, eingefrorene Szenen, aus denen sich die Bewohner anscheinend gerade mal für einen Augenblick entfernt haben. Ein Stuhl liegt umgekippt, das Sherryglas ist halb voll. Besucher dürfen die Stille nicht stören, lauschen geflüsterten Gesprächsfetzen und bekommen niemanden zu Gesicht.

© picture alliance/dpa

Das Herz Der Stadt: Die Must-Sees

Start und Ziel: Westminster Bridge – Tower Bridge (Nordufer der Themse) | Dauer: mind. 4 Stunden

Tour 1

Dieser Spaziergang berührt Highlights und Wahrzeichen der Stadt, die beim ersten Mal in London jeder sehen möchte. Dazu gehören natürlich Big Ben und Tower Bridge, die großen Gotteshäuser Westminster Abbey und St Paul’s Cathedral sowie das Regierungsviertel mit Downing Street. Der wichtigste Platz der Stadt, Trafalgar Square, das quirlige Covent Garden-Viertel und die fast 950 Jahre alte Festung, The Tower of London, dürfen nicht fehlen. Fangen Sie am besten morgens um 10 Uhr an, um den Aufzug der königlichen Wache um 11 Uhr (sonntags eine Stunde früher) zu erleben.

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Start bei Big Ben

Es geht los an der U-Bahn-Station Westminster, wo man beim Londoner Wahrzeichen Big Ben, dem Uhrturm der image image Houses of Parliament, ans Tageslicht kommt. Die ganze Pracht des Parlamentsgebäudes erlebt man am besten von Westminster Bridge aus. Von dort geht man über den Parliament Square zu einem kurzen Blick auf image image Westminster Abbey – die vollständige Besichtigung hebt man sich besser für einen anderen Tag auf – und dann die Straße image image Whitehall hinauf: Wo die vielen Schaulustigen stehen, ist Horse Guards. Bald folgt Londons großartigster Platz und Hommage an Britanniens Seehelden Lord Nelson, image Trafalgar Square, an dessen Nordseite sich die image National Gallery entlangzieht. Zwei Dinge sollte man hier auf jeden Fall tun: nicht die Tauben füttern, aber dafür unbedingt einen Blick zurück Whitehall hinab zu Big Ben werfen! Dann aber geht es auf dem image Strand weiter zur City, vorbei an Waterloo Bridge und Somerset House mit der image Courtauld Institute Gallery. Endlich ist es Zeit für eine erste Pause: Die Pubs und Cafés in image image Covent Garden etwas weiter nördlich sind genau der richtige Ort dafür, etwa das Café im Royal Opera House.

Ins Herz der City

Dann zurück zum Strand und zum Temple Bar Memorial. Unmittelbar hier öffnet sich auf der rechten Straßenseite ein schmaler Torbogen nach image image The Temple. Hinter Temple Bar beginnt image Fleet Street, von deren großer Zeit als Zeitungsstraße allerdings nichts mehr zu spüren ist. Sie geht über in Ludgate Hill, von wo man schon bald image image St Paul’s Cathedral sieht. Nach der Kathedrale folgt man Cannon Street und Queen Victoria Street zur U-Bahn-Station Bank. Hier ist man im Herzen der Londoner Finanzwelt mit der Bank of England und der image Royal Exchange.

Bei Bank Station beginnt die letzte Etappe: durch Threadneedle Street oder image Lombard Street zum viktorianischen Leadenhall Market (schöner Platz für eine Pause!), dann auf der Gracechurch Street zum Monument, von dort die Fenchurch Street entlang und an All-Hallows-by-the-Tower vorbei zum image image Tower und schließlich zur image image Tower Bridge.

Kultur, Streetfood, Schöne Aussichten

Start und Ziel: Westminster Bridge – Tower Bridge Dauer: mind. 2 Stunden

Tour 2

Dieser entspannte, weil weitgehend von Autoverkehr freie Spaziergang am Südufer der Themse macht Sie mit einem attraktiven Kulturviertel bekannt. Außerdem bietet er tolle Aussichten auf Westminster und die City of London – vor allem, wenn Sie am Anfang der Strecke eine Runde im Riesenrad London Eye drehen – sowie auf Brücken und die Themse. Unterwegs gibt es ein großes gastronomisches Angebot, beispielsweise Streetfood vom Feinsten auf dem besten Gourmetmarkt der Stadt.

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Start am London Eye

Der Weg beginnt am östlichen Ende der Westminster Bridge, von wo man den besten Blick auf die image Houses of Parliament hat. Die Treppe hinab geht es dann auf den Uferweg der South Bank zum 135 m hohen Riesenrad image image London Eye, das eine ganz andere Perspektive auf Big Ben und dazu über die gesamte Stadt bietet. Von hier führt der Spaziergang schließlich bis zur Tower Bridge. Immer wieder gibt es Gelegenheiten zu attraktiven Stopps in Pubs, Bars und Geschäften am diesseitigen Ufer.

Panorama der City

Wo die stählerne Eisenbahnbrücke Charing Cross Bridge den Fluss überquert, zeigt sich die City erstmals in aller Panorama-Schönheit: die Kuppel von image St Paul’s, umringt von auffälligen Türmen des Finanzviertels wie die »Gurke«, das »Walkie-Talkie« und die »Käsereibe«, in der Ferne die Tower Bridge und »The Shard« am Südufer. Für eine Pause empfiehlt sich das Café oder das Restaurant Skylon mit einem tollen Ausblick in der image Royal Festival Hall oder hinter der Waterloo Bridge eines der Lokale in Gabriel’s Wharf, einem alternativ angehauchten Plätzchen mit Galerien für Kunsthandwerk. Bald folgt image Oxo Tower mit seinen Designerläden, einer teuren Bar und einem noch teureren Restaurant.

Die nächste Brücke, Blackfriars Bridge, markiert die Grenze zum Stadtteil Southwark, einst das Viertel der Fuhrleute, der Spelunken, Spieler und Huren. Rechts erhebt sich die gewaltige Bankside Power Station, als image image Tate Modern ein Mekka für Anhänger moderner Kunst; direkt gegenüber führt die filigrane Millennium Bridge geradewegs auf St Paul’s zu.

Im anschließenden image image Shakespeare’s Globe Theatre kann man elisabethanische Theaterluft schnuppern und bald darauf einen Blick in image image Southwark Cathedral werfen, eine der schönsten gotischen Kirchen London.

Dann aber ist wieder wohl verdiente Pause angesagt und dazu gibt es kaum einen besseren Ort als den unmittelbar gegenüber der Kathedrale unter den Gleisen von London Bridge Station liegenden Borough Market, den schönsten Delikatessenmarkt der Stadt. Was hier angeboten wird, kommt in den Restaurants, Take-aways und Pubs ringsum in Stoney Street, Park Street und Bedale Street auf den Tisch.

Das letzte Wegstück führt an der spektakulär schiefen image City Hall vorbei zur image image Tower Bridge und, wer mag, vielleicht noch hin-über zum image Tower.

Glanzvoll Shoppen, Entspannen Im Park

Start und Ziel: Piccadilly Circus Dauer: mind. 3 Stunden

Tour 3

West End« steht in London für Vergnügen, für das edle und stilvolle Leben. Sonnen Sie sich in diesem Glanz! Der Rundgang führt zum Kunsthaus Sotheby’s, durch exklusive Einkaufsstraßen und herrliche Parks, an zwei königlichen Palästen vorbei, entlang der royalen Prozessionsmeile, schließlich zu gediegenen Clubs und den Luxuslieferanten der High Society.

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Im Herz des West End

Der Spaziergang beginnt an image Piccadilly Circus. Von ihm geht in einem herrlichen Bogen Regent Street ab, die Haupteinkaufsmeile des West End – am Kaufhaus image image Liberty und, wenn Kinder dabei sind, am Spielwarengeschäft Hamley’s führt hier kein Weg vorbei. Am Oxford Circus trifft die Regent Street die hektische Oxford Street, wo sich die Geschäfte und Kaufhäuser von Luxus bis Ramsch nahtlos fortsetzen und man vor lauter Touristen kaum vorwärtskommt. Wer das nicht will, kann zumindest einen Teil des Wegs via Conduit Street durch die New Bond Street – wo die wirklich teuren Geschäfte inkl. des in aller Welt bekannten Auktionshauses image Sotheby’s zu Hause sind – zur Oxford Street gehen. Fast an deren Westende auch für Shoppingmüde ein weiteres Muss: image Selfridges, nicht so bekannt wie Harrods, aber mindestens so groß und ähnlich edel.

Durch den Hyde Park

Dann erreicht man mit der Nordostecke des image Hyde Park den grünen Teil des Spaziergangs, markiert von image Marble Arch und Speakers’ Corner. Den Weg durch den Park schlägt man ganz nach Lust und Laune ein (eine etwas längere Variante: nach Westen um den Serpentine-See herum zum Princess Diana Memorial Fountain mit Kaffeepause am Lido), jedenfalls sollte man an image Hyde Park Corner wieder herauskommen, wo Britanniens Kriegsheld Wellington wohnte und sich heute ringsum eine ganze Anzahl von Kriegsdenkmälern versammelt. Am Green Park entlang geht es zum image image Buckingham Palace. Von dort aus kann man durch den image St James’s Park spazieren, die Eichhörnchen füttern und an Horse Guards Parade herauskommen und den Spaziergang beenden.

Durch Londons Clubland

Wer dann immer noch Kondition hat, marschiert vom Palast ein kurzes Stück die image Mall entlang bis zu Carlton House Terrace und dort treppauf zur St James’s Street und oben – durch das Viertel der Londoner Klubs – wieder in die Gegenrichtung zum St James’s Palace, einem der wenigen Londoner Tudorbauten. Danach schlägt man den Weg zurück durch das Viertel St James’s ein, der recht lang geraten kann, denn edle Herrenausstatter, Tabak- und Pfeifenläden und schließlich auf Piccadily das Nobelkaufhaus Fortnum & Mason lauern beiderseits der Straßen. Jedenfalls kommt man wieder an Piccadilly Circus heraus, und dahinter beginnt Chinatown – genau richtig für Lunch oder Dinner.

Kreativ Und Bunt: Soho

Start: Soho Square | Ziel: Golden Square | Dauer: 2 Stunden

Tour 4

Wenn Sie nicht nur das Schöne, Reiche und Edle sehen wollen, sondern auch ein Faible für die Bohème haben, dann entdecken Sie das Viertel, wo Casanova verkehrte und Karl Marx wohnte, wo Prinz Philip und trinksüchtige Dichter abtauchten. Soho haftet immer noch eine Aura des Verrufenen an – nicht ganz zu Unrecht, obwohl das Viertel heute treffender als kreativ und bunt zu bezeichnen ist.

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Sohos Mittelpunkt

Das erkennt man schon am image Soho Square (U-Bahn: Tottenham Court Road). Der Platz wurde in den 1680er-Jahren als Adresse für die feine Gesellschaft angelegt, woran die schöne Platzmitte mit einer Statue von Karl II. und einige Häuser, vor allem St Barnabas House in der Südostecke, erinnern. Doch bald kam weniger vornehmes Volk: St Patrick’s Church an der Ostseite, jetzt mit Marmorpracht, ist die Nachfolgerin einer katholischen Kirche für arme Iren, die wiederum an der Stelle steht, wo die venezianische Kurtisane Teresa Cornelys in den 1760er-Jahren Maskeraden veranstaltete und Casanova empfing. Im Haus Nr. 1 im Nordwesten hat Paul McCartneys Musikfirma ihren Sitz. Der Keller ist ein Nachbau vom berühmten Beatles-Studio Nr. 2 in der Abbey Road. Drei Minuten entfernt im charmanten image St Anne’s Court (über die Carlisle St., an der ersten Kreuzung links) nahmen 1968 Die Vier im noch existierenden Trident Studio »Hey Jude« auf.

Prominente Namen

Vom Soho Square führt die Greek St. nach Süden. Das Restaurant Gay Hussar links zählte einst General Eisenhower, die Königin von Thailand, Sowjetspione und Mick Jagger zu seinen Kunden. Dann geht es rechts in die Bateman St. zum image Dog and Duck, einem mit Spiegeln, Fliesen und Holz herrlich verzierten Pub der 1890er-Jahre. Eine Gedenktafel auf der Westseite der Frith St. direkt südlich der Kreuzung mit der Bateman St. ehrt Dr. John Snow, der 1854 verunreinigtes Trinkwasser als die Ursache von Cholera erkannte. Fünf Jahre zuvor waren über 50 000 Londoner an der Seuche gestorben. Zu den Opfern zählte eines der Kinder von Karl Marx, der in der Dean St. Nr. 28 von 1850 an sechs Jahre lang in Armut gelebt hatte.

Musik und Historie

Wieder auf der Frith St. geht es nach Süden. Im Haus Nr. 20 links wohnte 1764/1765 der achtjährige Mozart. Gegenüber, in Londons berühmtestem Jazzklub image Ronnie Scott’s, trat Jimi Hendrix zum letzten Mal live auf. Bald erreicht man die Old Compton St., heute Mittelpunkt der Londoner Gay-Szene, wo genügend mitunter schicke Lokale einladen, die die Spelunken der Nachkriegszeit mit legendären Kneipenwirten und recht gemischter Klientel abgelöst haben. Die Treffen des Thursday Club im Haus Nr. 29 – 31 gaben in den 1950ern Anlass zu allerlei Gerüchten, denn dort entkam Prinzgemahl Philip dem steifen Palastprotokoll und lud einen erlesenen Kreis, darunter Peter Ustinov, zu einer feucht-fröhlichen wöchentlichen Runde ein. Im heute ungefährlichen Pub Coach and Horses von 1849 (Greek St. südlich der Old Compton St.) verkehrten damals Gangster, korrupte Polizisten und Künstler. image The French House (Dean St. 49) war während des Zweiten Weltkriegs so etwas wie das inoffizielle Hauptquartier für Charles de Gaulle; einige Jahre später verlor dort der trinkfreudige Dichter Dylan Thomas 1953 das einzige Manuskript seines Hörspiels »Unter dem Milchwald«.

Etwas Ruhe

Über die Old Compton St. Richtung Westen kommt man zur Wardour St., deren nördlicher Abschnitt das Zentrum der britischen Kinobranche ist, und nach einigen Schritten ist man am grünen Platz vor dem merkwürdigen Turm der image St Anne’s Church. Er ist das einzige Überbleibsel der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kirche – ein Architekturkritiker beschrieb die Form der Spitze als »gekreuzte Bierfässer«. Der Kirchhof bietet Erholung in einer hektischen Gegend und ist die letzte Ruhestätte des Essayisten William Hazlitt (1778 – 1830), dessen Adresse Frith St. Nr. 6 jetzt das sehr feine Hazlitt Hotel beherbergt, und des deutschen Abenteurers Theodor von Neuhoff (1694 – 1756), der für die Unabhängigkeit von Korsika kämpfte, König der Insel wurde und später sein Königreich als Pfand für seine Befreiung aus einem Londoner Schuldnergefängnis bot.

Doch noch ein bisschen verrucht

In der Brewer St. hat sich dann doch noch ein Rest vom verruchten Soho gehalten. An Sexshops und dubiosen Klubs vorbei geht es Richtung Westen und dann rechts in die Lower James St. zum image Golden Square. Er wurde Anfang des 18. Jahrhunderts für ein adliges Publikum angelegt, woran einige wenige Bauten erinnern, so zwei Häuser an der Westseite, ehemals Domizil der portugiesischen Botschaft. Von hier sind Regent St. und die U-Bahn-Station Piccadilly Circus nicht weit.

Jung Und Multikulti: Spitalfields

Start: U-Bahn-Station Aldgate East | Ziel: Spitalfields Market | Dauer: 1,5 – 2 Stunden

Tour 5

Spitalfields ist heute ein Fest für das Auge und den Gaumen. Auch eine spannende Vorgeschichte als Stadtteil hugenottischer und jüdischer Einwanderer schwingt mit. Das Geld des angrenzenden Bankenviertels macht sich in manchen Läden und Cafés zunehmend bemerkbar, doch prägt das Alltagsleben der Bangladeshis und Studenten immer noch das Geschehen. Wer sich diesen Spaziergang an einem Sonntag vornimmt, findet bunte Märkte für Trödel und Mode.

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Kunst und Handwerk

Direkt neben der U-Bahn-Station Aldgate East, Ausgang 3, steht die image Whitechapel Art Gallery, 1901 im Arts & Crafts-Stil gebaut. Zusammen mit der benachbarten Bibliothek stellte sie als »Universität des Ghettos« eine wichtige Kultureinrichtung für das arme East End dar und ist heute einer der profiliertesten Ausstellungsorte Londons für zeitgenössische Kunst. Die Whitechapel High St. führt östlich zur Osborne Street.

Banglatown

Die Osborne St. mündet in Brick Lane, die Hauptachse von »Banglatown«, das Viertel der Immigranten aus Bangladesch. Hier steht ein Curry-Restaurant neben dem anderen. Monika Ali’s Erfolgsroman »Brick Lane« beschreibt das Leben um die letzte Jahrtausendwende, als die Straßenszene noch vielfältiger war und es z. B. mehr Textilgeschäfte gab als heute.

Linker Hand in der Fashion St. steht der Moorish Market, 1905 im maurischen Stil gebaut und heute Wirtschaftskolleg. Die image Jamme Masjid Mosque Ecke Fournier St./Brick Lane ist das einzige Bauwerk Großbritanniens, das drei Weltreligionen gedient hat: 1743 von französischen Hugenotten als Eglise Neuve gebaut, wurde sie 1809 von einer Gesellschaft zur Missionierung der hier ansässigen Juden übernommen. Das misslang, denn 1897, nach der Einwanderung Zehntausender osteuropäischer Juden, wurde die Kirche zur Synagoge. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog die jüdische Gemeinschaft nach und nach weg und 1975 erfolgte die Umwandlung in ein muslimisches Gotteshaus. Auf Brick Lane einige Schritte weiter sieht man rechts den Schriftzug »CH. N. Katz« über einem Fenster. Hier wurden im letzten damals verbliebenen jüdischen Laden des Viertels bis Ende der 1990er Papiertüten und Kordeln verkauft.

Das alte Schneiderviertel

Stattliche Häuser aus georgianischer Zeit säumen Fournier Street. An deren Ende steht die markante Kirche image Christchurch Spitalfields, ein Werk des Wren-Schülers Nicholas Hawksmoor. Von der Fournier St. biegt man rechts in die Wilkes St. und wieder rechts in die Princelet St.: Beide Straßen vermitteln einen Eindruck vom Wohlstand der hugenottischen Seidenweber im 18. Jh., die kostbare Kleidung für die feine Gesellschaft herstellten – Beispiele sind im Victoria & Albert Museum >>> zu sehen. Von den langen Fensterreihen der ausgebauten Dachgeschosse profitierten ab dem 19. Jh. jüdische Schneider. Wieder auf Brick Lane, geht es nach Norden zur ehemaligen image Truman Brewery, heute in den Händen eines schrägen, jungen, kreativen Volks: Modegeschäfte, preiswerte Esslokale, Künstlerateliers, Medienunternehmen, Nachtklubs und ein schriller Sonntagsmarkt.

Marktleben

Ein Stückchen zurück nach Süden, rechts in die Hanbury St. (Dachfenster der Weber im Haus Nr. 24-26) und über die Commercial St. geht es zum image Spitalfields Market. Der westliche Teil der Markthalle aus den 1880er-Jahren wurde für schicke Neubauten abgerissen, doch ein Eindruck des alten Marktgeschehens bleibt, besonders sonntags, wenn in der gesamten Umgebung richtig viel los ist (Achtung: samstags und montags ist geschlossen!).

Nördlich des Markts zeigen die Folgate St. und die umliegenden Straßen Beispiele für sanierte Stadthäuser des 18. Jh.s. In image Nr. 18 Folgate St. schuf der Amerikaner Dennis Severs eine bezaubernde Rekonstruktion des einstigen Lebens der Seidenweber in jener Zeit, ein begehbares Gesamtkunstwerk.

Am Markt vorbei geht es über Fort St. in die Sandys Row zur letzten image Synagoge des Viertels in einem Bau aus dem Jahr 1854; dann weiter links in die stimmungsvolle image Artillery Passage. Hier oder im Spitalfields Market bieten viele Cafés und Restaurants Stärkung.

www.dennissevershouse.co.uk