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Inhaltsverzeichnis

Impressum

1 Einleitung und Überblick

Einleitung

Überblick

Kennzeichen toter Materie

Lebenscharakteristika

Unterschiede im „Atomverhalten“

Leben ist keine Umkehrung der Entropie

Wie lernen Elementarteilchen und chemische Elemente?

Die erfolglose Jagd nach der Weltformel und der Unsinn von Gleichungen in den Naturwissenschaften

Entstehung und Ursprung des Lebens

Erhalt von Leben

Entwicklung des Lebens – Evolution

Leben und Evolution beruhen auf universellen Lernvorgängen

Grundbedingungen des Lebens

Bewegungsformen von Wasser und Luft bilden sich in Körperstrukturen ab

Alters- und Größenentwicklung

Energie, Stoffwechsel und Ernährung

Alles ist in ständiger Bewegung

2 Pausenlose Bewegung strukturiert alles

Ruhe oder Bewegung?

Materiebewegung ab dem Urknall

Keine exakte Wiederholbarkeit

Hohe Bewegungskonstanz maßgebend

Präziser Zellstoffwechsel – exakter atomarer „Bewegungsplan“

Wiederholungskonstanz – Bewegungspräzision

Ähnlichkeit und Individualität

Gleichheit unter unterschiedlichen Bedingungen – keine Anpassung an Umgebung

Bewegungsmusterwiederholung bei unterschiedlichen Bedingungen

Strömende Bewegung von Wasser und Luft formt lebende Strukturen

3 Leben und Bewegungslernen

Überlebensfaktoren?

Lebenserhaltende Bedingungen und lebensbedrohliche Zustände

Gewöhnungsvorgänge

Sensibilisierung

Motorisches Lernen

Entwicklung von Bewegungspräzision und -tempo ist übungsabhängig

Entwicklung der Bewegungspräzision

Entwicklung des Bewegungstempos

Zusammenhang von Bewegungstempo und Bewegungspräzision

Praktische Beispiele für „optimales Tempo“ bei Rettung in Lebensgefahr

Bewegungsgedächtnis bei groß- und kleinmotorischen Bewegungsabläufen

Sprachgedächtnis – permanentes Vergessen und Wiederlernen

Wahrnehmungs- und Sinnesvorgänge unterliegen Lern- und Vergessensprozessen – Deprivationsexperimente

Säuglingssterblichkeitsrate und Lebensalter

Konstanz und Variation von Körpergröße und Schwangerschaftsdauer bei Neugeborenen

Größenzunahme und Variationsabnahme in der Geburtenfolge

4 Die Evolution des Lebens

Vorbemerkung

Historisches zur Evolution

Charles Darwin

Chevalier de Lamarck – Lamarckismus

Die Bedeutung des Zufalls für Entstehung und Entwicklung des Lebens?

Zufallslosigkeit von Atom und Molekül

Aminosäuren, Proteine und Zellen sind keine Zufallsgebilde

Zufallsereignisse – Konstanzverhalten

Hoher Ordnungscharakter von Geburtsparametern

Große Regelmäßigkeit im Makrokosmos als Voraussetzung von Leben

Wie müssten Zufallsereignisse im Makrokosmos aussehen?

Kritik am Zufallsbegriff Darwins und des Neodarwinismus

Variation – Zufallserscheinung?

DNS – Zufallsstruktur?

Merkmale durch Genkombinationen – Zufall unwahrscheinlich

Chromosomenkopplung enthält Zufallsaspekt

Darwins These „alle Veränderungen, die fixiert werden, sind vorteilhaft“

Formen mit Entwicklungsstillstand

Hinausschießen über das Ziel – nachteilige Formen

Evolutive Negativentwicklungen

Selbstmord- und Tötungsverhalten

Fehlende Zwischenglieder – „missing links“

Organe höchster Vollendung – nicht erklärbar mit Selektionstheorie

Stagnation, Rückentwicklung, Krankheit, Fehler sind Widerspruch

Unterschiedliches Entwicklungstempo in Evolution

Mutanten – Entwicklungssprünge der Mikroevolution

Entwicklungssprünge der Makroevolution – Landtiere und Vögel

Entwicklung zu Vögeln

Entwicklungsstagnation

Schnelle Entwicklungen und unmittelbare Weitergabe von Veränderungen

5 Größen- und Altersentwicklung

Größenentwicklung im Tier- und Pflanzenreich

Größenentwicklung beim Menschen – Selektionstheorie keine Erklärung

Größenzuwachs in der Geschwisterfolge

Anstieg von Geburtsgewicht und Geburtsgröße in der Geburtenfolge

Geburtsgewicht und Alter der Mutter – Auswirkungen aufs Geburtsgewicht

Zeitlicher Geburtenabstand beeinflusst Geburtsgewicht und Geburtsgröße

Fazit

Altersentwicklung des Menschen

Entwicklung des Lebensdurchschnittsalters

Vermutete Ursachen für die rasante Entwicklung des Durchschnittsalters

Entwicklung des Lebenshöchstalters

Mechanismen des Älterwerdens

Fazit

6 – Zufällige Verteilung von Materie und Energie als Voraussetzung von Raum, Zeit, Materie, Bewegung und Energie

Roulettespiel als Beispiel für Zufallsereignisse

Allgemeine Beispiele materieller Zufalls-Verteilung

Ungeplante zeitliche Begebenheiten sind stets Zufallsereignisse

Raum und Materie

Zufallsverteilung als Grundprinzip von Raum und Materie

Fazit

Zufallsverteilung, „Superclusterbildung“ als Ursache jeder Materieform

Chemische Elemente sind Supercluster

Zufallsverteilung aller kosmischen Objekte in Größe, Schwere, Form, Temperatur

Sonne ist ein Energiecluster

Jede Energieart tritt clusterförmig in Erscheinung

Raum – Raumkrümmung?

Absolute und relative Zeit

Energie

E=mc2

Beispiele für ungleichmäßiges Auftreten von Energie

Was ist Energie prinzipiell?

Bewegung

Lebens-„Energieformen“

Sauerstoff (O2)

Wasser

Nahrung

Alle Lebensformen arbeiten mithilfe gleicher Energiegrundformen

7 Verhaltenslernen, Sprachentstehung und Begriffsbildung

Verhaltenslernen und Konditionierung sind kein grundsätzliches Lernen

Leben und Evolution sind noch ein biochemisches Geheimnis, aber niemals zufällig

Sprachentstehung

Zustandekommen von Sprachbedeutung

Austauschbarkeit von Zeichen: Ziffern, Zahlen, Buchstaben, Worte

Kleiner als null gibt es nicht – logischer Fehler, entstanden durch Sprachwiederholung

Abstraktes, symbolisches Denken

Die Einstein’sche Energieformel E=mc2

Gemeinsamkeit von Sinnes-, Bewegungs-, Denk- und Abstraktionsleistungen

Entwicklung des Zahlenverständnisses und unterschiedliche Zahlenbedeutungen

Gehirnstruktur und geistige Leistungen

8 Anpassung

Begriffsbedeutungen

Unterschiedliche Standpunkte

Begriff der Nische

Adaption an unterschiedliche Umgebungen

Unterlassene Anpassungen stellen die Selektionstheorie vor ein Rätsel

Lange Fortdauer von Fehlanpassungen

Was geschieht beim Anpassungsprozess?

Gelungene Anpassungen ohne wesentliche Strukturveränderungen – Gewöhnung

Anpassungsstörung – Sensitivierung, Allergiereaktion

Anpassungs- und Lernreaktionen durch Bewegungsaktionen und Übung

Übungs-, Trainings- und Lerneffekte sind Anpassungsreaktionen

Veränderungen der Hautfarbe

Impfung – Immunisierung – Allergiereaktion

Fazit

Anpassungsschema des Darwinismus

Diskussion der Anpassungstheorie des Darwinismus

Beispiele für Anpassung

Anpassung an Temperatur

Hitze

Kälte

Winterschlaf

Pflanzen mit Wärmeregulation

Anpassung an Licht

Mimese – Tarnung durch Anpassung an die Umwelt

Mimikry – Nachahmung wehrhafter Vorbilder

Anpassung an Dunkelheit

Anpassung im evolutionären Kontext

Mutation

Einwände gegen Anpassung durch Mutation/Selektion

Zellaufbau und Zellfunktionen – niemals Zufallsprozesse

Zellmembran

Zytoplasma

Das Zellskelett

Das genetische Material

Die Ribosomen

Zellkern

Mitochondrien

Endoplasmatisches Retikulum (ER)

Sind Mutationen Zufallsprodukte oder Ordnungsgebilde?

Arten von Mutationen

Häufigkeit der Mutation – Mutationsrate

Mutationen sind „natürlich“ vorkommende Erscheinungen

Die Voraussetzungen von Leben – „Antizufall“

Kosmische Bedingungen

Chemische Elemente und Atome

Molekül-, Aminosäurebildung, Entstehung von DNA – kein Zufallsvorgang

Grundbeschaffenheit von Lebensformen

Anpassungsvorgänge

Anpassungsspielraum

Nicht tolerierbare biologische Strukturänderungen

Unveränderbare Energiestoffwechselmuster

Lernabhängiger und veränderbarer Energieaufwand

Lebensformen haben großen Energiespielraum – thermodynamischer Widerspruch?!

Zeitdauer der Anpassung

Kurzfristige Anpassungsvorgänge – mit sichtbaren Auswirkungen

Mittelfristige Anpassung – mit nicht unmittelbar sichtbaren Auswirkungen

Langfristige Anpassungsvorgänge

Widersprüche langfristiger Lebensformen zur Evolutionstheorie

Endlose Dauer von Lebensformen und Entwicklungsstillstand

Entwicklungssprünge, Entwicklungsrückschritte, Aussterben

Epigenetik

Genexperimente

Krankheiten, Fehlfunktionen, Allergien, Krebs

Fazit

9 Geistige und emotionale Welt: Psychologie, Philosophie, Wissenschaften, Technik und Spezialisierung

Evolutionstheorie, Bewegungsprinzipien und motorisches Lernen

Bewegungswiederholung auch unter verschiedenen Bedingungen

Optimales Bewegungstempo

Bewegungslernen, Bewegungsgedächtnis und Körperstrukturen

Fehlerhafte Bewegungstechniken – nachteilige Strukturbildungen, Rückschritte

Fazit

Entstehung von physikalischen Grundbegriffen wie Gestalt, Form, Materie, Raum und Zeit

Beispiel Gravitation

Gibt es sicheres Wissen?

Poppers Wissenschaftsimperativ

Zwei Arten von Wahrheit

Sprache erzeugt Existenz, Wirklichkeit und Wahrheit

Psychologie

Philosophie

Chemie – Biochemie – Energieaufbau

Technik

Arbeitswelt – Spezialisierung

10 Zusammenfassende Betrachtungen

Leben ist niemals Zufall – es ist steter Prozess von Ordnungs- und Energieregulierung

Rasche Entwicklungsprozesse von Alter und Größe – direkte Weitervererbung

Keine Anpassung an Umgebung und keine Bedeutung von Zufallsprozessen

Alle Denkprozesse basieren auf Musterformen und Mustervergleichen

Inhaltliche und formale Grenzen naturwissenschaftlicher Theorien

Zufall

Existenz und Nichtexistenz von Materie

Verteilung der Materie – räumliche und zeitliche Zufallsverteilung

Zufälligkeit von Energiewirkung

Relative Temperatur- und Energiekonstanz beruht auf hoher Bewegungskonstanz

Zufälligkeit von Bewegung

Zufällige Geschwindigkeit

Entscheidungs-, Willensfreiheit

Bewegungsmusterbildung

Unterschiedliche Grade der Willensfreiheit im Tierreich

Darwinismus, Genetik und Molekularbiologie – menschliche Verantwortungslosigkeit

Naturwissenschaft lehrt uns eine tote Welt

11 Literatur

Exposé

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2017 novum Verlag

ISBN Printausgabe: 978-3-99064-156-9

ISBN e-book: 978-3-99064-157-6

Lektorat: Lucy Hase

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

Innenabbildungen: Abbildungen 1–8: Verlag Freies Geistesleben – Theodor Schwenk, „Das sensible Chaos“

Abbildungen: 9–15 und 17–34: siehe Bildunterschriften

16a, 16b: aus Gordon Taylor; Das Geheimnis der Evolution

Umschlagfotos: © Verlag Freies Geistesleben – Theodor Schwenk, „Das sensible Chaos“ und siehe Abbildungen 22a, 23a, 25a

www.novumverlag.com

1 Einleitung und Überblick

Einleitung

Im Herbst 1984 habe ich beim Nachdenken über Bewegungsabläufe erkannt, dass alle wesentlichen Erscheinungen in der Natur ähnlichen Ablaufmustern folgen. Obwohl wir eingeübte Bewegungen ständig ändern und neu erfinden können, üben wir sie stets gleichartig aus. Nur wenn man ganz bewusst am eingeübten Ablauf etwas verändern will, führt dieses Vorhaben zu einer zumindest kurzfristigen Bewegungsmodifikation. Doch ohne gezielte Einflussnahme auf die bestehenden Muster wiederholen sich Bewegungsabläufe und Verhaltensweisen unentwegt.

Nicht Ausnahmen oder besondere Ereignisse bestimmen Natur und Leben, sondern immer wiederkehrende Erscheinungen. Es haben nur solche Aktivitäten Bestand, die regelmäßig auftreten. Erst nach Millionen Schritten, die wir von klein an zurücklegen, bildet sich unser Gangbild und nach Millionen gesagter Worte unsere Sprache. Mühsam erlernen wir durch jahrelanges Üben Lesen und Schreiben. Das noch viel länger dauernde, nie abgeschlossene Verstehen von zunächst sehr einfachen Phänomenen nimmt noch viel mehr Zeit in Anspruch. Es ist dies jedoch nur aufgrund einer uns als konstant vorkommenden Welt möglich. Sowohl die äußeren Erscheinungen, als auch unsere Sinnesorgane, unser Wahrnehmungsvermögen und unsere Erkenntnisfähigkeit müssen nahezu unverändert bleiben, damit wir Bewusstsein und Weltverständnis erlangen. Wie oft müssen wir einen Baum, ein Haus oder etwa einen Hund im Bedeutungszusammenhang mit seinem Umfeld wahrnehmen, um zu begreifen, was ihr Wesen ausmacht. Wir müssen uns auf das Funktionieren unseres Autos verlassen können, dass das Gaspedal „das Tempo stets gleich annimmt“ und der Wirkung der Bremse vertrauen. Unser Auge muss die bewegte Umwelt verlässlich erkennen, damit wir möglichst lange unfallfrei und sicher an unser Ziel kommen. Wir rechnen stets damit, dass Wasser unseren Durst stillt und nicht unsere Zunge verätzt, dass uns die Sonne ihre wärmenden Strahlen schickt und uns nicht auf den Kopf fällt. Unzweifelhaft gehen wir davon aus, dass uns die Schwerkraft erhalten bleibt und wir nicht nach „oben fallen“. Wir nehmen weiter an, dass Erde, Sonne, Mond und Sterne ihre Umlaufbahnen beibehalten und das Wechselspiel ihrer Kräfte noch lange bestehen bleibt.

Dem Bewusstwerden der Bedeutung von Apfel, Boden und Sternen etc. geht eine nahezu endlose, konstante Wiederholung klar erlebter, gleicher Reizeindrücke voraus.

Bis jemand erkannte, dass es dieselbe Kraft ist, die einen Apfel zu Boden fallen und die Gestirne einander umkreisen lässt, hat es endlos lange gedauert. Dann waren die Newton’schen Axiome „schnell“ geschrieben, obwohl bis heute noch niemand begreifen kann, wie Schwerkraft „im Detail wirkt“.

Denn wir sind einfach daran gewöhnt, dass Kraftwirkung nur mit direkter Berührung von Materie möglich ist. Da keine „sichtbaren“ Kräfte wirken, entzieht sich Gravitation gänzlich unserer Vorstellungskraft.

Ohne der konstanten Fernwirkung der anziehenden Schwerkraft und dem Festhalten der Sterne in ihren Umlaufbahnen hätte nichts Bestand.

Überblick

Was geschieht eigentlich beim Schreiben dieser Zeilen? Es hängt davon ab, ob ich mit der Hand schreibe, mit der Schreibmaschine oder mit dem Computer. Ich kann auch etwas ansagen und von jemand anderem aufschreiben lassen. Der Grundprozess wird immer gleich sein. Eingeübte Bewegungsabläufe bringen die Buchstaben zu Papier oder nehmen mittels Treffen bestimmter Tasten, in genau vorgegebener Reihenfolge, auf einem Bildschirm Gestalt an.

Beim Sprechen versetzen unsere Stimmbänder Luftmoleküle in Schwingung, die ab einer bestimmten Intensität das Trommelfell anregen dem Hörapparat diese Reize weiterzuleiten. Sprechen und Hören sind an funktionierende Wahrnehmungssysteme gebunden, die den Klang der Worte ans Gehirn weiterleiten.

Alle lebenden Erscheinungen beruhen auf den gleichen grundlegenden Prinzipien. Ihre Strukturen, Formen, ihre Stofflichkeit, Erkenntnisfähigkeit, ihre Seele und ihr Verhalten entstammen denselben Ursachen. Um sie besser verstehen zu können, fragen wir zunächst nach den gegensätzlichen Eigenschaften von Leben. Diese treten in Form toter Materie, also allen leblosen Dingen, in Erscheinung.

Kennzeichen toter Materie

Wodurch lassen sich nun „tote Sachen“ charakterisieren? Im Wesentlichen haben sie kein „Eigenleben“ und werden von Außeneinflüssen bestimmt. Beispiele dafür wären alle über ein gewisses Ausmaß hinausgehenden Einwirkungen auf Materialien. Zersägt man ein Stück Holz, leimt es sich nicht wieder selbst zusammen. Schlägt man Fensterscheiben in Scherben, bleiben sie zerbrochen liegen. Selbst Stahl zerspringt bei zu stark einwirkenden Kräften. Jedes Zimmer wird immer unordentlicher, es sei denn, man räumt es von Zeit zu Zeit auf. Zucker löst sich in Wasser auf und mischt sich mit ihm, wie unterschiedliche Flüssigkeiten und Gase, wenn man beide Substanzen aufeinander „einwirken“ lässt.

Zusammengefasst ist „tote Materie“ allen äußeren Einflüssen ausgeliefert und nicht fähig von sich aus wieder ihren ursprünglichen Zustand herzustellen. Im Gegensatz dazu schaffen es alle lebenden Formen, sich allen Außeneinflüssen, bis zu einem gewissen Grad, zu widersetzen und ihren Zustand aufrechtzuerhalten. Gelingt ihnen das nicht, sterben sie. Leben passt sich nur sehr begrenzt der Umgebung an, indem es sich immer sehr präzise reguliert, um seine eng begrenzten Spielräume nicht zu überschreiten und sich nicht zu gefährden.

Lebenscharakteristika

Lebende Strukturen sind vorab an ganz bestimmte Abfolgen von Aminosäuresequenzen in der DNA gebunden. Es paaren sich dabei jeweils immer nur Adenin und Thymin bzw. Cytosin und Guanin miteinander. Die Anordnung der Moleküle ist in den aufeinanderfolgenden Basenpaaren streng geregelt und die Positionen der Kohlenstoff-, Wasserstoff-, Sauerstoff- und Stickstoff-Atome sind in ihnen wiederum exakt festgelegt. Eine genau bestimmte Anzahl an Protonen und Neutronen im Atomkern, bzw. Elektronen in der Atomhülle, bestimmen wiederum die Atomart.

Wie sich erkennen lässt, sind Entstehung und Bestand aller lebenden Formen nur bei wohl koordinierter, wechselwirkend geregelter Molekülanordnung und Atomabfolge möglich. Diese Grundeigenschaften besitzen alle lebenden Organismen. Darüber hinaus können gleichwarme Tiere auch unterschiedliche Energieeinflüsse regulieren und ihren Energielevel in einem sehr engen Temperaturbereich konstant halten. Wechselwarme Tiere besitzen diese Fähigkeit nicht und „übernehmen“ das Temperaturniveau der Umwelt. Dadurch sind sie imstande größere Temperaturschwankungen im Bereich von mehr als 100 °C zu überleben.

Tote Materie kann Außeneinflüssen nicht widerstehen, „lebende Materie“ bis zu einem gewissen Grad schon. Gleichwarme Tiere schaffen es, sowohl Art, Anordnung und Abfolge ihrer chemischen Grundelemente exakt zu reproduzieren als auch ihr Bewegungstempo in einem sehr engen Bereich von 37 °C zu regulieren. Dabei spielen Art der Ernährung, ob nun Kohlenhydrate, Eiweiße oder Fette aufgenommen werden, und auch Nahrungsmenge, nur eine begrenzte Rolle.

Unterschiede im „Atomverhalten“

Worin besteht nun der Unterschied im „Atomverhalten“ von toter und lebender Materie? Beide Materiearten bestehen zweifellos aus den gleichen chemischen Grundbausteinen. Während im Kosmos nach derzeitigem Wissensstand 118 Atome vorkommen, sind in Säugetierorganismen nur 21 Elemente von Bedeutung, wobei 11 davon bloß in Spuren vorkommen.

Was macht nun den „auffälligen Verhaltensunterschied“ von Sauerstoff, Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff in unbelebter Natur und lebenden Organismen aus? Warum nehmen Ordnung und Energie toter Materie ständig ab, wenn keine anders gearteten Außeneinflüsse bestehen? Und weshalb schaffen es „tote Atome“ sich in lebenden Organismen völlig konträr zu verhalten?

Lebenden Formen gelingt es unaufhörlich, trotz permanent störender Außeneinflüsse ihr unfassbar komplexes atomares Beziehungsgeflecht aufrechtzuerhalten und im Falle von gleichwarmen Tieren auch ihr Energieniveau.

Weshalb stimmt das „Verhalten von Atomen“ in lebenden Organismen nicht mit den Grundregeln der Physik und Chemie überein, sondern scheint ihnen sogar zu widersprechen? Sind die atomaren Fähigkeiten der „Lebensatome“ viel höher einzuschätzen, als wir es ihnen bisher zugetraut haben, und lassen sie sich nicht bloß auf chemische Reaktionsweisen beschränken? Oder ändert sich das Verhalten der „Lebensatome“ Sauerstoff, Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff etc. im komplexen Wechselspiel in lebenden Organismen? Das mag durchaus zutreffen. Doch trotzdem muss die Fähigkeit zu Ordnungsaufbau, Ordnungserhalt und Energieregulation, wie sie in lebenden Formen auftritt, schon „atomar angelegt“ sein.

Leben ist keine Umkehrung der Entropie

Der Quantenphysiker Erwin SCHRÖDINGER hat in seinem interessanten Buch „Was ist Leben“ (S. 129) den Standpunkt vertreten, dass sich „ein lebender Organismus von negativer Entropie nährt, um die Entropieerhöhung, welche er durch sein Leben verursacht, auszugleichen.“ Ebenfalls wird nach SCHRÖDINGER (S. 128 f) durch jede Art der Wärmezufuhr der „Aufruhr der Wärmebewegung“ vergrößert und damit die Entropie erhöht.

Bei Lebensprozessen geht es aber nicht um Umkehrung von Entropie, wie von SCHRÖDINGER postuliert wird, sondern immer „nur“ um strenge, atomare bzw. molekulare Ordnungs- und Musterkonstanz. Das Energieverhalten wird in Säugetierorganismen, je nach Körpertemperatur und Nahrungsmenge, mit „Entropiezunahme“ oder „Entropieabnahme“ geregelt. Zumeist bleibt das Energieniveau bei gleichwarmen Tieren jedoch in einem engen Bereich von wenigen zehnteln °C konstant.

Das Ordnungs- und Energieverhalten chemischer Elemente in gleichwarmen Tieren steht zudem im krassen Widerspruch zur Atomlehre der Chemie und Physik. Es findet in lebenden Organismen bei stetiger Aufnahme von Sauerstoff, Wasser und Nahrungsmitteln eine strikte Ordnungs- und Energieregulierung statt.

Bei allen Lebensformen müssen stets, unabhängig von den Umgebungsbedingungen, eine ganz präzise Atomabfolge und Atomkonfiguration in allen Molekülstrukturen „hergestellt“ werden. Gelingt dies nicht, gehen sie zugrunde. Ebenso sind die spezifischen Energiemuster ganz strikt, beispielsweise über ATP reguliert, da gibt es keinen Spielraum, nicht den kleinsten. Die Körpertemperatur als Maß unspezifischer Energie kann hingegen, abhängig von den Lebensformen, deutlich variieren.

Manchen Säugetieren gelingt es im Winterschlaf monatelang ohne Nahrungsaufnahme, bei einer Körpertemperatur von wenigen °C, ihre Lebensprozesse zu regulieren und den Energie- und Eiweißstoffwechsel in Gang zu halten.

Extremophile Bakterien können sich sogar noch bei +120 °C im Reagenzglas vermehren und andere Formen von ihnen zeigen noch bei –200 °C Stoffwechselreaktionen.

Nicht so sehr das äußere Temperatur- oder Energieniveau ist lebensentscheidend, sondern die Fähigkeit, trotz deutlich variierter Energiebedingungen die spezifischen Ordnungs- und Energiemuster permanent zu regulieren.

Wie lernen Elementarteilchen und chemische Elemente?

Die große Frage, die bestehen bleibt – wie ist es möglich, dass „tote Atome“ in lebenden Organismen plötzlich „voneinander wissen“, „miteinander kommunizieren“, „lernen“, „sich erinnern können“ und irgendwann sogar eine „Art Gewissen bekommen“?

Die bisherigen Ansätze mit Teilchenbeschleunigern, die nahe an die Lichtgeschwindigkeit herankommen, sind wissenschaftlich aufregend und interessant. Es werden durch hochenergetische Teilchenkollisionen immer kleinere Partikel entdeckt und neue Teilchenmodelle postuliert. Doch irgendwann gewinnt man den Eindruck, dass vorwiegend nur mehr Gespenster gejagt werden, hoch bezahlte Gespenster in sich widersprechenden und verstrickten Theorien.

Die Quanten- und Elementarteilchenforschung wird zukünftig versuchen zu verstehen, wie „tote chemische Elemente“ unter bestimmten Bedingungen Ordnungsbeziehungen eingehen und lernfähig sein können.

Schon bei einfachsten chemischen Reaktionen und Strukturbildungsprozessen müssten eigentlich, bei wiederholten Versuchsabläufen, Präzisierungs-, Ordnungs- und Ökonomisierungseffekte zu finden sein.

Die erfolglose Jagd nach der Weltformel und der Unsinn von Gleichungen in den Naturwissenschaften

Wie utopisch die Jagd mancher theoretischer Physiker nach der Weltformel ist, wird an der bisher und voraussichtlich immer unlösbaren Dreikörperproblematik sichtbar. Selbst wenn nur drei Himmelskörper miteinander in gravitativer Wechselwirkung stehen, ist der Verlauf ihrer Planetenbahnen nur näherungsweise bestimmbar, aber nicht mathematisch exakt vorhersagbar. Noch viel weniger gelingt die „Planetenbahnprognose“ bei größer werdender Anzahl von Himmelskörpern.

Unabhängig von diesem Grundproblem gibt es immer nur spezifische Energie- und Materiezustände, die sich stets durch ihren individuellen Charakter auszeichnen.

Zudem haben wir es nicht mit einem völlig konstanten, sondern mit einem „zitternden Universum“ zu tun, das sich auszudehnen scheint. Das sind zwei weitere wesentliche Grundphänomene, die astrophysikalische „Planetenbahnprognosen“ begrenzen.

Infolge der permanent wirkenden gravitativen Wechselwirkung der gesamten Materie und ständiger Veränderung ihrer Aufenthaltsorte gibt es im gesamten Universum keine völlig identen Materiezustände und Zeitmomente.

Doch zu den „materiellen Grenzen“ kommen noch ganz grundsätzliche, „ideell unüberwindbare Gegebenheiten“, die zeigen, dass jeder mathematische Gleichungsformalismus in allen Naturwissenschaften vollkommen unzulässig ist.

Unabhängig und völlig wertfrei von den großartigen Leistungen, beispielsweise in der Physik, haftet jeder auch noch so genialen naturwissenschaftlichen Gleichung der Makel fehlender mathematischer Exaktheit an.

Als Beispiel wird die wahrscheinlich bekannteste physikalische Formel der Welt, die Einstein’sche Energieformel E=mc2, analysiert. Bei der „Einsteinformel“ tritt zudem noch, wie bei fast allen physikalischen und chemischen Gleichungen, ein Fundamentalproblem der Einseitigkeit auf. In der Tat hat E=mc2 nur in exakt dieser „Symbolanordnung“ annähernde Gültigkeit. Löst man E=mc2 nämlich nach c2=E/m auf, ist das „Unheil perfekt“ und wir haben das Geschwindigkeitsmonster c2 zum Leben erweckt. Da jedoch die Lichtgeschwindigkeit c als absolute Obergrenze in den bisher bekannten physikalischen Theorien postuliert wird, sprengt c2 die Absurditätsgrenzen.

Wie kann es so weit kommen? Es kommt deshalb dazu, weil die Formelsprache der Mathematik 1:1 auf die Naturwissenschaft übertragen wird. Diese Vorgangsweise ist falsch, da das „Idealmuster“ der Zahlen und das „Ungefährmuster“ der Natur sich prinzipiell voneinander unterscheiden. Für alle naturwissenschaftlichen Gleichungen scheint deshalb ein einseitiger Richtungspfeil, mit einem Wellen-Gleichzeichen für ist ähnlich, unerlässlich zu sein (z. B. EPfeil.jpgmc2 – HOLZER 94/95, Grenzen unserer Welt).

Entstehung und Ursprung des Lebens

Das Leben ist nicht vom Himmel gefallen oder in Afrika, Australien, in Ägypten oder sonst wo entstanden, sondern überall dort, wo die Bedingungen dafür geeignet waren. Es ist anzunehmen, dass die ersten Lebensformen nicht nur an unterschiedlichen Orten, sondern auch nicht zur gleichen Zeit das Licht der Welt erblickt haben.

Sicher scheint, dass „nur eine Form von Leben“, auf der Basis der Nukleinsäuren RNA und DNA, existiert. Hinweise darauf sind die Gleichheit der Nukleinsäure-Bausteine in allen bekannten Lebensformen und der universell gültige genetische Code.

Bei unterschiedlichen Experimenten wurde versucht die Lebensbedingungen der Frühzeit der Erde nachzustellen. Es gelang, aus anorganischen Verbindungen – Wasser, Ammoniak und Wasserstoff sowie Methan – mittels Zufuhr von Energie in Form von Blitzen komplexere organische Verbindungen, wie Aminosäuren, Carbon- und Fettsäuren, herzustellen. Weitere Modelle sehen Tiefseevulkane mit Eisen/Schwefelquellen bei hohen Temperaturen als Entstehungsorte von ersten komplexen Biomolekülen (Saghatelian, 2001).

Die bisherige Schwierigkeit beim Verständnis der Entstehung von Leben bleibt der Übergang von organischen Molekülen zu Makromolekülen und lebenden Zellen. Es lässt sich noch nicht nachvollziehen, wie es zu den ersten sich selbst vermehrenden Zellen gekommen ist, zumindest nicht in experimentell zugänglichen Zeiträumen. Auch Hinweise auf die lange Zeit der Evolution umgehen konkrete Vorstellungen darüber.

Erhalt von Leben

Scheint der detaillierte Weg über die Entstehung des Lebens noch Rätsel aufzugeben, dürften die Grundbedingungen seines Erhalts klar sein. Je komplexer die Lebensformen sind, umso enger scheint der Spielraum der natürlichen Lebensbedingungen zu sein.

Zufuhr hochgiftiger Substanzen kann schon nach wenigen Sekunden zum Tod lebender Strukturen führen. Ebenso führt das Ausbleiben lebenswichtiger „Stoffe“ nach kurzer Zeit zu lebensbedrohlichen Zuständen. Auch Unterversorgung mit lebenswichtigen „Energielieferanten“, z. B. Sauerstoffmangel, kann zu irreversiblen Schäden führen.

Überleben ist an fortwährenden Ablauf aller Lebensprozesse in einem engen Rahmen gebunden. Wird das Rückenmark nur Sekundenbruchteile durchtrennt, wird die Erinnerung der detaillierten Informationsübertragung unwiderruflich zerstört. Bisher hat man leider noch keine Möglichkeit, Querschnittslähmung zu heilen.

Der rasche Abbau von Muskelgewebe bei Bewegungsmangel macht die Bedeutung unentwegter Bewegungsaktivität sichtbar.

Bei allem lebendigen Dasein handelt es sich um höchst komplexe, eng ineinandergreifende Bewegungsmusteraktivitäten auf makroskopischer, mikroskopischer, molekularer, atomarer und quantenphysikalischer Ebene. „Verlässt“ nur eine Bewegungsebene ihren eng gesteckten Musterrahmen, sodass eine rasche Rückkehr zum Gewohnten unmöglich wird, geht ihre Lebensfähigkeit verloren.

Entwicklung des Lebens – Evolution

Von den Theorien über die Entwicklung des Lebens ist die Darwin’sche Evolutionstheorie die zurzeit „gängigste“. Auf der Basis von Mutation und Selektion will man die „zielgerichteten“ Veränderungen des Lebens vom ersten Einzeller bis zum Menschen erklären. Viele kritische Argumente werden oft totgeschwiegen und haben keinen Zugang zu breiter Diskussion gefunden.

Erfolgversprechende Versuche scheinen nur über Ansätze zu gelingen, die grundlegende Entwicklungsprinzipien, wie Konstanz und Veränderung lebender Strukturen, in sich vereinen.

Leben und Evolution beruhen auf universellen Lernvorgängen

Das Grundprinzip des Lebens und seiner Entwicklung scheint der bei einer einzigen Bewegungswiederholung auftretende Lerneffekt zu sein. Wenn sich ein Bewegungsablauf in einem bestimmten Zeitraum wiederholt, läuft er rascher, genauer und mit weniger Energieaufwand ab. Dieser schon bei einer einzigen Bewegungswiederholung auftretende Präzisions-, Tempo- und Energiezuwachs ist der kleinste Baustein des Lebens und der Schlüssel der Evolution (HOLZER 1988, S. 37). Der Anstieg von Bewegungspräzision, Bewegungstempo, bei gleichzeitig geringerem Energieaufwand, drückt sich in jedem gelungenen Bewegungsablauf aus und hat seine Entsprechung in den Muskel-, Nerven- und Hirnzellen. Der neuromuskuläre Stoffwechsel jeder Zelle reagiert sofort auf Veränderungen im Bewegungsverhalten.

Wie weit reichen die Auswirkungen jeder einzelnen Bewegung? Wirken sie bis in den Proteinstoffwechsel, die Eiweißmoleküle, Aminosäuren oder gar bis auf atomares Niveau? Jede einzelne motorische Aktion scheint bis zur letzten uns bekannten materiellen Größenordnung, bis auf Quantenebene zu reichen. Das bedeutet, dass jede auf kleinster Zeiteinheit ablaufende Bewegungsveränderung auch auf kleinster materieller Einheit „registriert“ wird.

Alle motorischen Veränderungen lebender Formen beeinflussen das Bewegungsverhalten der Aminosäuren, kleinerer Molekülverbindungen, Atom- und Quantenkomplexe. Der bei einer einzelnen Bewegungsaktion auftretende Lerneffekt wirkt bis auf die kleinste anorganische Ebene zurück. Lern- und Entwicklungsvorgänge lebender Systeme basieren auf „lernfähigen“ Molekülen, Atomen und Elementarteilchen.

Der bei allen Lernvorgängen grundlegend auftretende Präzisions-, Tempo- und Energiezuwachs scheint auf Präzisions-, Tempo- und Energiezunahme gleichzeitig ablaufender molekularer, atomarer und subatomarer Prozesse zu beruhen.

Das bedeutet, dass alle chemischen Elemente und vor allem die Grundbausteine des Lebens, Sauerstoff, Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff etc., unter ganz bestimmten Bedingungen eine Art Lern- und Gedächtnisfähigkeit besitzen müssen.

Wenn aus anorganischer Materie Leben entstehen soll, müssen die erforderlichen Bedingungen nicht nur kurzfristig wirken können. Sie müssen hingegen sehr lange in einem gleichmäßig stabilen Zustand gehalten werden und aufeinander einwirken können, damit die molekulare Erinnerung nicht verloren geht. Eine nur Sekundenbruchteile dauernde Durchtrennung des Rückenmarks reicht aus, damit die über Jahrmillionen gebildeten Bewegungsinformationen für die betroffenen Areale für immer verloren gehen.

Grundbedingungen des Lebens

Die Lebensatome Sauerstoff, Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff scheinen als die maßgebenden Grundbausteine der Aminosäuren in einer ganz bestimmten Menge und Zusammensetzung zwingende Voraussetzung für alle Lebensformen zu sein. Sauerstoff, Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff haben anscheinend das gerade richtige Maß an Reaktionsfreudigkeit und Beständigkeit, das für Entstehung, Entwicklung und Konstanz des Lebens unerlässlich ist.

Für Entstehung und Bestand von Leben scheinen äußere Energiequellen und auch ein relativ konstantes, ganz bestimmtes Temperaturniveau maßgebend. In der Temperatur drückt sich die molekulare Bewegungsgeschwindigkeit materieller Substanzen aus. Bei motorischen Abläufen findet man für die Bewegungspräzision optimale Tempobereiche vor, bei denen die Bewegungen am genauesten ablaufen.

Hohe Wiederholungspräzision scheint für die Bildung von organischen Molekülen, Molekülketten, Aminosäuren und allen lebenden Formen unabdingbare Voraussetzung.

Möglicherweise ist das mittlere Körpertemperaturniveau von gleichwarmen Tieren im Bereich von 37 °C angesiedelt, weil Wasser bzw. Blut in diesem Temperaturbereich die beste Energieausnützung besitzen. Bei jeder anderen Temperatur als 37 °C, muss für die Erwärmung oder Abkühlung des Blutes nämlich mehr Energie aufgewendet werden.

Bewegungsformen von Wasser und Luft bilden sich in Körperstrukturen ab

Theodor Schwenk hat eindrucksvoll veranschaulicht, dass Strömungsformen des Wassers in Knochen und Muskeln von Lebewesen (Abb. 4a + 4b) sichtbar werden. Funktion und Form des Herzens finden sich in den strömenden Vorgängen des Wassers als ausdehnendes und zusammenziehendes Prinzip im Ganzen schon vorweggenommen. Die Wellenbewegungen von Wasser und Luft bilden sich in den wellenartigen Flossenbewegungen von Fischen (Abb. 3b) und Flügelschlägen von Vögeln (Abb. 8a) und Schmetterlingen ab. Sie lassen auch die Entstehung der Flossen- und Flügelgestalt in Wellenform durch Wasser- und Luftströmungen erahnen.

Alters- und Größenentwicklung

Der verstärkt auftretende Alters- und Größenzuwachs in den letzten 100 Jahren, war schon in frühen Phasen der Säugetierentwicklung zu beobachten. Wildpferde hatten in den Frühstadien ihrer Entwicklung bloß die Größe von Hunden, bevor sie zu stattlicher Artdimension heranwuchsen. Die Dinosaurierentwicklung von 15 cm kleinen Salamandern zu wahren Riesenlebewesen ist das bekannteste Beispiel lange andauernder Größenzunahme. Die Riesenechsen sind möglicherweise an ihrer überdimensionalen Form und nicht an einem Meteoriteneinschlag zugrunde gegangen.

Die rasante Größenentwicklung des Menschen erklärt sich wahrscheinlich am besten durch den Größenanstieg in der Geburtenfolge vom ersten, zweiten und dritten Kind, der von Generation zu Generation weitervererbt wurde. 90 % des Größenzuwachses treten dabei vom ersten aufs zweite Kind und 10 % vom zweiten aufs dritte Kind auf (HOLZER 1989). Ab dem vierten Kind stagniert der Größenzuwachs in der Geburtenfolge bzw. ist er wieder leicht rückläufig. Infolge des überproportionalen Zuwachses vom ersten aufs zweite Kind scheint ein „Lerneffekt“ durch den wiederholten Geburtsvorgang hauptverantwortlich für den beträchtlichen Größenzuwachs in den letzten Jahrzehnten. Wären Umweltveränderungen maßgebend, so müsste der Größenzuwachs linear verlaufen und es dürfte kein Größensprung vom ersten aufs zweite Kind auftreten. Dieser überproportionale Leistungszuwachs vom ersten auf den zweiten „Versuch“ trat statistisch auch bei allen bisher untersuchten Bewegungsabläufen auf.

Energie, Stoffwechsel und Ernährung

Für Leben und Entwicklung ist stets Energiezufuhr von außen notwendig, um die Lebensprozesse in Gang zu halten. Wir bedenken zumeist nicht, dass Luft und insbesondere Sauerstoff unser Hauptenergietransformator ist, den wir uns mehrmals pro Minute zuführen müssen. An zweiter Stelle im „zeitlichen Energieaufnahmebedarf“ steht Wasser als Überlebensquelle. Ohne Nahrung, speziell essentielle Aminosäuren und Vitamine, die der Organismus nicht selbst herstellen kann, können wir eine bis wenige Wochen aushalten, ohne bleibende Schäden davonzutragen.

Interessant ist, dass bei allen Energiequellen, wie Licht, Flüssigkeiten, Gasen und Feststoffen, sich ihr materielles Auftreten nicht gleichmäßig ereignet, sondern völlig unregelmäßig, sozusagen zufällig verteilt.

Energie ist objektiv ein Unterschied im Bewegungstempo – ein relativ höheres Bewegungstempo bzw. Temperaturniveau – in Relation zum Vergleichsobjekt.

Subjektiv ist Energie eine komprimierte Form von gewünschter materieller „Stoffkonzentration“ bzw. dynamischer „Bewegungskonzentration“, wie etwa fossile „Brennstoffe“.

Alles ist in ständiger Bewegung

Obgleich die meisten „Materiezustände“ als statisch ruhende Objekte beschrieben werden, sind alle lebenden Formen in ständiger Bewegung. Bei Atomen, Molekülen und Aminosäuren, DNA und RNA kennen wir zwar die chemische Struktur, es wird aber verschwiegen, dass sie nur durch einen stetigen dynamischen Prozess Bestand haben. In keinem Augenblick, auch nicht in der kleinsten Zeiteinheit, ist jemals Stillstand.

Absolute Ruhe ist unmöglich, wie auch ein Erreichen unendlicher Geschwindigkeit. Der absolute Nullpunkt der Temperatur, als Maß völliger Bewegungslosigkeit, wird nie erreicht. Bisher ist auch noch kein Medium bekannt, das sich schneller bewegen kann als Licht. Stillstand bzw. Abnahme unter, oder Zunahme des Bewegungstempos über ein bestimmtes tolerierbares Niveau, bedeuten den sofortigen Tod lebender Strukturen.

Alles Leben ist in unentwegter Bewegung. Seine Entstehung und Entwicklung lassen sich universell als Bewegungslernprozess beschreiben und nehmen von „toter Materie“, leblosen Elementarteilchen, Atomen und Molekülen ihren Ausgang.