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zu den Erlebnistouren zeigt, wo’s langgeht: inklusive Tourenverlauf und Offline-Karte
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Herzklopfen für Freunde mittelalterlicher Architektur zur Karte (siehe auch »)
Und sie tickt immer noch: die über 500 Jahre alte Uhr in der Rostocker Marienkirche (Foto) zur Karte
Multitalent Warnemünde: Ein Kreuzfahrtschiff schiebt sich an Hafenkränen vorbei, auf der Pier drängen sich -Badegäste zur Karte
Heilige Hallen, in denen Sie nachvollziehen, wie die Menschen im Mittelalter dachten und glaubten zur Karte
Wandern auf den weiß leuchtenden Kreideklippen von Rügen zur Karte
Unten winzige Boote und Schaumkronen, oben buschiges Hügelland. Mittendrin der Leuchtturm zur Karte
Von den Zicker Bergen blicken Sie auf das „vorpommersche Hobbingen“, den Bodden und die Ostsee zur Karte
Weltkulturerbestadt: An jeder Ecke ein Backsteingotikhaus, dazwischen Kirchen und Rathaus zur Karte (siehe auch »)
Das Ozeaneum in Stralsund gibt einen faszinierenden Einblick in alles, was in den nördlichen Meeren lebt zur Karte (siehe auch »)
Wilder Wald und wilde Küste auf dem Darß zur Karte
Im Zentrum des Nationalparks den Leuchtturm besteigen und im Natureum verstehen, wie alles zusammenhängt: Wald, Mensch und Küste zur Karte
Vor einer historischen Häuserkulisse geht es im Zentrum der alten Universitätsstadt lebhaft zu zur Karte
Von Greifswald führt ein einstündiger Spaziergang am Fluss zu den Klosterüberresten, die dank Caspar David Friedrich weltbekannt sind zur Karte
Verströmt immer noch kaiserliche Seebadeleganz: kein Wunder, dass die älteste Seebrücke Deutschlands mit Türmchen und Wetterfähnchen des Öfteren als Filmkulisse dient zur Karte
120 Konzerte im Jahr bringen Musik in alte Gemäuer, beleben die verschlafenste Dorfkirche und das ehrwürdigste Gutshaus (Foto) zur Karte (siehe auch ») (siehe auch »1)
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Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten
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Eine Hafenrundfahrt der ganz anderen Art: Im Kajak paddeln Sie bei einer Mondscheintour durch den abendlichen Stadthafen von Rostock. Dabei hören Sie im Lampionschein Geschichten und Anekdoten von Ihren Guides
Holz hacken, Ofen anfeuern, Wasser holen: Ein bisschen Arbeit ist der Aufenthalt in den Wagen auf der Obstbaumwiese am Uanqui Beach auch. Doch die wird mit Runterkommen in Blitzgeschwindigkeit und Frühstück in Apfelbaumwipfelhöhe belohnt
Freunde der SOKO Wismar und alle, die gern mit Insiderwissen glänzen, kommen um diese Stadtführung nicht herum, denn sie hangelt sich an Stationen aus der Krimiserie entlang und lüftet einige deren Geheimnisse (Foto)
Darßtour geht mit Ihnen klettern – ohne fest installierte Anlagen, mitten im Darßwald
Zwischen Leuchtturm und Inselblick ist man schnell dran vorbeigelaufen: Versteckt auf der Westseite des Dornbuschs auf Hiddensee zweigt der Weg zum „Titanic-Blick“ ab
Nele und Till legen mit ihrer Pommerschen Jagtquatze Ernestine in Lauterbach auf Rügen ab. Wer mitkommt, wird nicht durch die Gegend gefahren, sondern setzt Segel, steht am Ruder und hält nach Robben Ausschau
In der Stralsunder Spielkarten-Fabrik dürfen Sie selbst Motive entwerfen. Und dann ran an die Offsetdruckmaschinen
Zeitreise! Auf der Terrasse des Forsthauses Fangel, versteckt im Wald von Neu-Sallenthin auf Usedom, trägt der Kellner Fliege und serviert den Kaffee kännchenweise
Florian Schröder nimmt Sie auf dem Dach seines Landrovers mit auf seine Usedom-Natur-Safari. Zu seinen Lieblingsorten, ins Hinterland
Nicht nur schnuppern ist im Duft- und Tastgarten Papendorf erlaubt. Kräuter, Blätter und Blüten dürfen auch angefasst und in Maßen gepflückt werden
Eben noch Trubel in Kühlungsborn, dann sitzen Sie plötzlich in der Alten Büdnerei. Pferde wiehern, Hühner gackern, und der Kaffee kommt. Klingt sehr idyllisch. Und ist auch so
Urlaub im Museum Atelierhaus Rösler-Kröhnke in Kühlungsborn bedeutet, in einem der farbigen, harmonischen Kunstwerke zu wohnen. Mit einem Museum nebenan
Wenn man sie nett fragt, nimmt Martina Böhme ihre Gäste in Born mit auf eine Wildkräuterwanderung auf dem Darß
Nicht dass die Landschaft das nötig hätte. Darßwald und Weststrand (Foto) sind auch zu Fuß oder auf dem Rad überwältigend schön. Aber der Ausritt zum Darßer Ort sorgt für einen neuen Kick
Der Kulturkalender öffnet Ihnen die Tür zu Greifswalds kulturellem Leben. Sei es Kino auf Segeln im Museumshafen, finnische Akkordeonmusik oder Trash-Theater – Sie wissen Bescheid
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Neues entdecken und den Geldbeutel schonen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
800 Künstlerinnen und Künstler in ganz Mecklenburg-Vorpommern machen Ihnen ein Pfingstgeschenk und öffnen bei Kunst offen ihre Ateliers, Gärten und Werkstätten. So haben Sie einmal im Jahr die Chance auf einen direkten und persönlichen Zugang zur Kunst – und den Künstlern
Wenn der Urlaub verregneter oder entspannter wird als gedacht und Sie Ihre mitgebrachten Bücher schon nach zwei Tagen ausgelesen haben, müssen Sie sich keine neuen kaufen. Im Zingster Max-Hünten-Haus können Sie Bücher und Filme kostenlos ausleihen. Auch eine Kinderabteilung gibt es
Im Café Miluh in Klütz zeigt sich die Provinz höchst lebendig. Donnerstags spielen Musiker aus der Region auf. Anders als die Konzerte oder das Kino am Wochenende ist das „Tönen und Klönen“ komplett kostenlos. Und: Sie können mitmachen, die Bühne steht jedem offen
Wo früher die Hafenwärter schliefen, die den Hafen von Wismar am Abend mit einer Kette dichtmachten, können Sie heute wechselnde Ausstellungen besichtigen. Der Eintritt ins Baumhaus ist frei
Im Rostocker Freigarten ist nicht zwingend das Getränk die Eintrittskarte in den Biergarten. Unter den Bäumen zu sitzen, die Atmosphäre zu genießen oder ins Gespräch mit anderen zu kommen geht auch so klar
Der Blick vom Königsstuhl auf Rügen kostet Eintritt. Aber den können Sie sich sparen. Wenn Sie eine Weile auf dem Hochuferweg wandern, dann reiht sich ein spektakulärer Blick an den anderen. Buchenwald oben, Klippen und Meer unten
Das erleben Sie nur hier
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Das Meer hat in Mecklenburg-Vorpommern ein Vorne und ein Hinten. Vorne Ostsee, hinten eingeschlossene Salzwasserbuchten: Bodden, Haff oder Achterwasser. Beides hat eigene Tier- und Pflanzenwelten, Lichtverhältnisse und Stimmungen. Besonders schön wird’s, wenn beide Küsten an einem Ort zu erleben sind. Wie in Rerik
Bei all der touristischen Infrastruktur vergisst man gern, dass die Menschen an der Küste bis vor 150 Jahren ihren Lebensunterhalt noch ganz anders verdienten. Der Museumshof Zingst vermittelt nicht nur Lokalgeschichte, sondern verrät Ihnen auch, weshalb die Einheimischen ihren Heimatort nicht als Touristenziel oder Seebad verstehen, sondern in erster Linie als Ort der Kapitäne und Seefahrer
Gleichzeitig lässig und vornehm wollte die Bäderarchitektur wirken, eine Casual-Variante der Stadtvilla, in der das Bürgertum im 19. Jh. wohnte. Bei einem Spaziergang in Heiligendamm kommen Sie den Ursprüngen dieses Architekturstils auf die Spur
In fast jedem Hafen an der Küste finden Sie einen Fischer, der seinen Fang direkt vom Kutter aus verkauft oder vor Ort räuchert – wie die Mönchguter Fischräucherei Dumrath auf Rügen
Das geht hier überall: einfach mal rauf aufs Kiteboard oder testen, wie es sich auf einem wackeligen SUP-Board steht. Beste Bedingungen dafür hat das Boardway Wassersportzentrum bei Lubmin
So beeindruckend Kurhaus und Seebrücke auch sind – die schönsten Plätze finden Sie in Mecklenburg-Vorpommern im Abseits, wo die Grundstückspreise sinken und Platz für kreatives Chaos ist. Zum Beispiel für einen halbwilden Garten und einen Laden mit lokalen Produkten um und in der Villa Kunterbunt auf der Halbinsel Gnitz
Aktivitäten, die Laune machen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Bei Sonnenschein hat man fürs Museum ja nie genug Zeit. Aber jetzt, wo es regnet, können Sie im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald in Ruhe in die Gemälde- oder die ur- und frühgeschichtliche Sammlung eintauchen
Zu viel darf hier nicht verraten werden. Aber wenn Sie im Rostocker Escape Room gemeinsam Rätsel lösen, wird das vielleicht einer der aufregendsten Regentage Ihres Lebens
Baumwipfelpfad? Bei Regen? Natürlich, denn ein großer Teil des Pfads bei Prora ist quasi überdacht – weil er sich etagenweise in die Höhe schraubt und der nächsthöhere Holzbohlenweg als Dach fungiert. Und über Ihnen ist noch ein Blätterdach. Ihre Regenjacke sollten Sie trotzdem einpacken
Sieben Tage Regenwetter? Dann tauchen Sie bei der Ostseebasis Rerik ab. Unter Wasser kriegen Sie vom dunklen Himmel und den Wolken fast gar nichts mit. Und nass werden Sie ja sowieso
Wenn draußen der Regen prasselt, sitzen Sie mit einer Tasse Tee auf dem Sofa im Café Rosengarten in Zingst. Und sollte es richtig ungemütlich sein, wird sogar der Kachelofen angeheizt
Im Deutschen Meeresmuseum in Stralsund bringen bunte Fische viel Farbe ins Regengrau. Wenn es nach dem Rundgang immer noch regnet, können Sie noch einen Kaffee mit Blick auf Haie und Meeresschildkröten trinken
Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Das Ökohotel Gutshaus Stellshagen versteht sich als Ort für einen nachhaltigen Wohlfühlurlaub. Das wird auch in den Details umgesetzt – von der Einrichtung der Zimmer über Sauna, Schwimmteich bis zur Verpflegung: Das Salatbuffet z. B. ist auch eine Freude für die Augen
Rasante Entschleunigung gibt es im Garten des Herrenhauses Büttelkow. In einem der Liegestühle können Sie zählen, wie viele Autos am Tag vorbeifahren. Es sind nicht viele. Währenddessen flattern Schmetterlinge um Sie herum. Und im Gebüsch rascheln Igel
Der Klostergarten in Rostock ist grün und ruhig. Wenn Sie Kinder haben, schicken Sie sie auf den Spielplatz. Und setzen sich selbst mit einem Kaffee auf eine der Bänke. Und dann atmen Sie nur ein paar Schritte vom Großstadttrubel entfernt einfach mal ganz tief durch
Alle sind schon da. Das Ende eines jeden Sommertags wird im Greifswalder Museumshafen gefeiert. Holen Sie sich ein Bier bei einem der Kutter, suchen Sie sich einen Platz an der Pier und legen Sie die Füße hoch!
Und wieder eine Reihe … Mit den Händen arbeiten kann meditativ sein, z. B. am Webstuhl im Pulower Webcafé. Sie können aber auch nur im wilden Garten Birnensaft trinken
Hitze und Wasser entspannen. Der Hamam im Hansedom oder eine der anderen orientalisch angehauchten Saunen sind das Richtige nach einem langen Tag in der Stadt oder am Strand
Entdecken Sie die Ostseeküste!
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1700 perfekt komponierte Küstenkilometer gehören zu Mecklenburg-Vorpommern: steinige Abschnitte, an denen man Donnerkeile und Fossilien findet, Steilküste, die jäh zum Wasser abfällt, Sandstrand, der zwischen den Zehen knirscht. Küstenwälder mit Buchen, unter denen im Frühling die Buschwindröschen blühen. Alle paar Kilometer gibt es diese Stellen, an denen man stehen bleibt. Weil man glaubt, jetzt aber wirklich den Blick gefunden zu haben, der alle anderen übertrifft. Es lässt sich wenig dagegen tun, dass jeder Roadtrip zwischen Boltenhagen und Ahlbeck automatisch unter das Motto „Große Freiheit“ rutscht. Denn immer wieder mogeln sich Sehnsuchts- und Fernwehsymbole ins Aussichtspanorama: ein Segelboot, das am Horizont auftaucht, eine Küstenseeschwalbe, die über dem Wasser kreist.
Diese Küstenlinie, übrigens die längste Deutschlands, ist auch der Grund, weshalb es trotz kräftiger Wachstumsraten – Mecklenburg-Vorpommern hat gerade Bayern als beliebtestes innerdeutsches Reiseziel abgelöst – locker möglich ist, den einen, quasi eigenen Strand zu finden, an dem man immer mal wieder für ein paar Minuten ganz allein ist, an dem nur die Geräusche der Natur zu hören sind. Wem so viel Ruhe suspekt ist, dem bleiben die (Hanse-)Städte. Stralsund und Wismar, deren Innenstädte so gut erhalten sind, dass sie ins Unesco-Weltkulturerbe aufgenommen wurden. Mit schmalen Kopfsteinpflasterstraßen und Kirchtürmen aus rotem Backstein, die immer auch Seezeichen sein mussten. Und den protzigen, sanierten Kaufmannshäusern aus der Hansezeit. Ist das hier eine Zeitreise? Bei einem Spaziergang über den Stralsunder Marktplatz werden Sie sich manchmal wie in einem Freilichtmuseum fühlen. Die Epoche der Hanse überstrahlt als goldenes Zeitalter auch noch die jüngere Geschichte: Fast unbeschadet haben die Innenstädte den Zweiten Weltkrieg überstanden. Und größtenteils auch den langsamen Verfall während der DDR-Zeit. Trotzdem sind diese Städte mehr als leblose Denkmäler ihrer eigenen Vergangenheit, sondern entwickeln sich weiter. Nicht ohne Bruch, aber gerade deshalb bemerkenswert, fügt sich z. B. der moderne Bau des Ozeaneums in den historischen Hafen von Stralsund. Und wenn in Wismars historischer Altstadt das Publikum zu Open-Air-Konzerten strömt, wird die Stadt selbst zur Bühne.
Noch lebendiger geht es in Rostock und Greifswald zu. Die Städte haben die beiden ältesten Universitäten im Ostseeraum. Und Clubs und Szenecafés, Museen, Ateliers und Musikkneipen, in denen man die Nacht durchfeiern und den anschließenden Tag, Matjesbrötchen in der Hand, am Strand vergammeln kann. Die Innenstädte voller Studenten und junger Leute mit Kinderwagen lassen daran zweifeln, dass Mecklenburg-Vorpommern ein Problem mit dem Bevölkerungsrückgang hat. Wirklich? Wer das nicht glauben mag, der kann sich auf einem Abstecher ins Binnenland davon überzeugen. Denn während die Küste wirtschaftlich ganz gut auf der Welle des Tourismusbooms reitet, steht nur ein paar Kilometer von der Küste entfernt jedes dritte Haus leer. Keine Läden, keine öffentlichen Treffpunkte, die wenigen Jugendlichen hängen an Bushaltestellen herum. Huch, da ist er plötzlich, der marode Charme des Binnenlands mit seinen Brachen und Agrarlandschaften.
Je nachdem, wen Sie fragen, werden Sie einen anderen Blick auf dieses Land bekommen. Auch wenn die Wende lange her zu sein scheint, teilen viele Menschen hier ihr Leben in ein Davor und ein Danach ein. So wie man die Brüche in den Biografien erst auf den zweiten Blick sieht, geben auch die Städte und Dörfer erst bei genauem Hinschauen ihre Geheimnisse preis. Besuchen Sie dazu mal eines der auf den ersten Blick verstaubt wirkenden Heimatmuseen oder gehen Sie in das älteste Museum des Lands, das Stralsunder Museum für Stadtgeschichte, ins Pommersche Landesmuseum in Greifswald oder ins Kulturhistorische Museum in Rostock.
Wenn Sie Lust am Entdecken haben, machen Sie sich auf die Suche nach den kleinen, besonderen und versteckten Orten. Und nach den Menschen, die abseits des Mainstreams ihre eigene Version von Hotel oder Imbiss, Dorfgemeinschaft oder Künstlerschuppen umsetzen und selbst gerösteten Kaffee, selbst geräucherten Fisch, selbst gebrautes Bier verkaufen. Die gibt es überall, selbst in den teuren und im Sommer übervollen Seebädern. Apropos Seebäder: Heiligendamm, Binz und Heringsdorf gehören zu den ältesten und berühmtesten in Deutschland. Mit Seebrücke und Promenade, Sehen und Gesehenwerden. Sie verströmen immer noch ein herrschaftliches Flair.
© mauritius images/imagebroker: H. Meyer zu Capellen
Klar, das muss man mal erlebt haben, doch egal, wo Sie sind, es lohnt sich, auch die entlegeneren Regionen zu besuchen, z. B. auf Fischland-Darß-Zingst die Boddenkette, auf Usedom das Achterwasser und auf Rügen den Strelasund und den Greifswalder Bodden. Traditionsreiche Badeorte, verfallene Dörfer, Universitätsstädte voller Leben, alte Fischerorte und lebendige Künstlersiedlungen. Die Wahrheit über Mecklenburg-Vorpommern liegt irgendwo zwischen Shantychorromantik und Arbeitslosenstatistik, Viersternehotel mit Meerblick und Plattenbausiedlung.
Nirgendwo in Deutschland leben so wenige Menschen auf einem Quadratkilometer wie hier. Das ist mindestens gut für die Natur, die größte, die alles überragende Sehenswürdigkeit in Mecklenburg-Vorpommern. Allein an der Küste liegen zwei von insgesamt 14 Nationalparks in Deutschland. Aber nicht nur in den Nationalparks, die offiziell und als Daseinsberechtigung die Wildnis pflegen, finden Sie atemberaubend schöne Natur. Da wären z. B. auch noch die Flusstäler der Peene, der Warnow, der Trebel, wilde Küstenabschnitte, Kastanien- und Lindenalleen, Biosphärenreservate, in denen Schafherden Kulturlandschaften erhalten. Natur ist sogar da, wo Sie sie nicht erwarten würden: Entdecken Sie sie z. B. bei einer Kanutour entlang den Kais im Rostocker Stadthafen. Sowieso sollten Sie, sooft es geht, rauf aufs Wasser: die Küste von der Wasserseite aus betrachten, Robben, Kraniche und Seeadler durchs Fernglas sichten, ein Gespür für Wellen und Wind bekommen. Überall an der Küste können Sie Kajaks oder Ruderboote leihen, kiten, segeln oder surfen (lernen). Und wann immer es möglich ist, lassen Sie das Auto stehen. Machen Sie eine Radtour. Oder eine Wanderung. Wenigstens einen Spaziergang!
Das Wetter haben Sie dabei meistens auf Ihrer Seite. Zwar wird es an der Küste selten richtig heiß, doch dafür scheint die Sonne! Und zwar so richtig. Auf den drei ersten Plätzen einer Studie des deutschen Wetterdiensts von 2016 über die sonnenreichsten Orte liegen mit Zinnowitz auf Usedom, der Insel Greifswalder Oie im Greifswalder Bodden und Arkona auf Rügen gleich drei Orte an der mecklenburg-vorpommerschen Ostseeküste. Das im Vergleich zu Nordwestdeutschland kontinentalere Klima sorgt dafür, dass die Sommer niederschlagsarm und warm sind. Trotzdem empfiehlt es sich, einen Pulli mehr und eine Mütze einzupacken – Wind weht hier nämlich auch.
Und wo ist es nun am schönsten, welcher ist der „Ort der Orte“? Schwer zu sagen bei all diesen Plätzen, an denen man automatisch die Kamera zücken will. Ist es der Dornbusch, das hügelige Hochland von Hiddensee? Der Darßer Ort im Westen oder Pramort im Osten der Halbinsel Zingst? Die langen Strände im Westen Mecklenburgs? Usedoms Wäldchen am Hang?
An der Kreideküste von Rügen liegen Baumriesen wie gestrandet auf halber Strecke mitten im Ostseewasser, das die Kreide türkis färbt. Hier wandert man in einem dichten Buchenwald über Holztreppen vorbei an plätschernden Bächen, schaut den Möwen von oben auf ihr Gefieder und weit draußen auf Fischerboote und Fähren. Wäre die Küste eine perfekt komponierte Sinfonie, dann müsste das hier ihr Schlusssatz sein, der absolute Höhepunkt. Den man natürlich erst so richtig genießen kann, wenn man auch die anderen Sätze gehört, äh, gesehen hat.
© Look: K. Wothe