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Inhalt

Schneebrummer und Kaktusstacheln

Skispaß ade!

Frostige Stimmung

Eishexe sucht Wohnung

Ein Nachbar dreht durch!

Böse Überraschung

Hexenwürfel mit Marmeladenbrot

Fast wie am Südpol!

Chaos mit Pinguin

Schmelzende Herzen

Jaulen und Jammern

Tragische Posen

Neue Pläne

Ein Pinguin sieht rot!

Witzbold Bernhard

Jetzt ist alles klar!

Schatten und Beeren

Missverständnisse

Ein verzweifelter Vogel!

Was für ein Tumult!

Ein Ende mit Pizza

Schneebrummer und Kaktusstacheln

Endlich Schnee! Seit gestern Abend fielen dicke Flocken vom Himmel und überzogen Straßen, Bäume und Häuser in Neustadt mit einem weißen Zuckerguss. Die Stadt wirkte wie verzaubert und hörte sich auch so an. Alle Geräusche wurden durch den Schnee wundersam gedämpft ... das heißt: leider nicht alle Geräusche! Aus dem Haus der Blocksbergs ertönte gerade ein ziemlich ungedämpfter Krach! Klirr! Peng!

Nanu! Was war das denn? Bernhard Blocksberg, der an diesem Morgen noch in seinem warmen, kuschligen Bett lag, fuhr erschrocken aus dem Tiefschlaf. Sein verwirrter Blick fiel als Erstes auf den Wecker. Fünf Uhr dreißig! Verflixt noch mal! Wer machte denn um diese Uhrzeit schon einen derartigen Krach? „Klirr!“, ertönte es in dem Moment noch einmal. Das kam aus dem unteren Stockwerk! „Einbrecher!“, dachte Bernhard sofort und drehte sich auf die andere Seite, um Barbara zu wecken. Doch das Bett neben ihm war leer. Na so was! War Barbara vielleicht schon unten? Oder wurde sie gerade von den Einbrechern gekidnappt? Mit den schlimmsten Vorahnungen und einem bis zum Hals klopfenden Herz tappte Bernhard langsam die Treppe hinunter. Und da sah er sie! Mitten im Wohnzimmer! Eine dick eingemummte Gestalt, deren Gesicht zum größten Teil von einer Mütze und einer Skibrille bedeckt wurde. Groß war sie nicht – immerhin. „Hände hoch! – Oder ich rufe die Polizei!“, drohte Bernhard dem Eindringling. „Aber Papi, ich bin’s doch nur!“, rief die kleine Hexe. „Ach so, du bist es Bibi!“, sagte ein sichtlich erleichterter Bernhard. „Tut mir leid! Ich habe zwei Blumentöpfe zerbrochen“, sagte Bibi und erklärte ihrem Vater, dass sie bei dem Versuch, ihre Skier zu schultern zuerst die eine und dann die andere Pflanze vom Fensterbrett gefegt hatte. „Aber ich kann sie gleich wieder heil hexen!“, bot Bibi an und streckte ihre Arme Richtung Scherben, um einen Hexspruch zu sprechen. „Nein! Keine Hexerei! Schon gar nicht am frühen Morgen!“, bestimmte Bernhard und fragte seine Tochter, was sie verflixt noch mal mit den Skiern hier im Wohnzimmer machen würde. „Ich warte auf Schubia!“, antwortete Bibi. „Um fünf Uhr morgens?!“, wunderte sich Bernhard. „Wir haben Skiunterricht bei Walli!“, erklärte Bibi. „Walli?! Wer ist denn Walli?“ Bernhard wurde immer verwirrter. „Na, die Zwillingsschwester von Paula. Du kennst sie vielleicht? Sie haben beide spitze Nasen und wohnen in den Finsterbergen in einem Haus, in dem überall Spitzendeckchen herumliegen.“ Nein, Bernhard kannte keine Hexen mit spitzen Nasen und Spitzendeckchen. Und er wollte sie ehrlich gesagt auch gar nicht kennenlernen. „Und wo ist deine Mutter?“, unterbrach er Bibis Redefluss. „Na, im Finsterwald. Du weißt doch, dass sie bei Tante Mania übernachten wollte, damit sie mit ihr nach dem Fest die Feuerschale reinigen und wieder in den Berg zurückbringen kann!“ Ach so! Ja! Jetzt erinnerte sich Bernhard wieder an alles. Gestern hatte das hexische Wintersonnenfest stattgefunden! In den letzten Tagen hatten Bibi und Barbara von nichts anderem mehr geredet. Und auch jetzt berichtete die kleine Hexe ihrem Vater in den glühendsten Farben von der gestrigen Party im Finsterwald. „Es war supertoll. Wir haben bis spät in die Nacht hinein um das Feuer getanzt, während die Schneeflocken nur so um uns herumgewirbelt sind“, schwärmte Bibi ihrem Vater vor, als es an der Tür klingelte. Eilig lief Bibi zur Tür. „Hallo Schubia!“, grüßte die kleine Hexe die vermummte Gestalt, die mit Skiern auf den Schultern und einem motorisierten Besen in der Hand vor dem Haus stand. „Hey Blocksberg! Auf geht’s zum Zappelskischwung und dem dreifachen Schneebrummer!“, grüßte Schubia. „Bin schon bereit!“, rief Bibi und zog noch schnell ihre Handschuhe über. Dann setzte sie sich mit ihren geschulterten Skiern auf Kartoffelbrei und düste mit einem „Tschüss Papi!“ und Schubia davon. „Aber Bibi, was ist denn mit den Blumentöpfen?“, rief Bernhard verärgert seiner Tochter hinterher. Doch die kleine Hexe hörte schon nichts mehr. Verflixt noch mal! „Muss ich jetzt wieder alles machen?“, schimpfte Bernhard und holte Schaufel und Besen aus der Küche, um die auf dem Wohnzimmerboden verstreuten Scherben zusammenzukehren. Als er damit fertig war, hob er die zu Boden gefallenen Pflanzen auf und stieß im gleichen Moment ein lautes „Aaaaauaaa!“ aus. Leider trug Bernhard um diese Uhrzeit noch keine Brille und leider hatte er deshalb übersehen, dass es sich bei den Pflanzen um „Schlumbergurgi“ handelte: kurz gesagt, um Kakteen mit unangenehm stechenden Borsten. Bernhard ließ die Pflanzen sofort wieder zu Boden fallen und lief jaulend nach oben ins Badezimmer, um sich dort die Stacheln unter lautem Wehklagen mit einer Pinzette aus den Fingern zu ziehen. Hätte Bernhard gewusst, dass dies nicht das einzige Ungemach an diesem gerade erst beginnenden Tag sein sollte, sondern noch viele weitere folgen würden, hätte er nicht bereits jetzt so viel Energie damit verschwendet, laut vor sich hin zu jammern und zu schimpfen.

Skispaß ade!