VITAE

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PROF. DR. MED. MARION KIECHLE

Prof. Dr. med. Marion Kiechle gilt als absolute Koryphäe in der Frauenheilkunde. Seit 2000 ist sie Inhaberin des Lehrstuhls für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Technischen Universität München und Direktorin der Frauenklinik am Münchner Universitätsklinikum Rechts der Isar.

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JULIE GORKOW

Julie Gorkow ist als Journalistin tätig und spezialisiert auf den Bereich Beauty & Gesundheit. Nach Stationen u.a. bei Bunte, Freundin, Amica, Myself, GQ und Harper’s Bazaar hat sie sich auch als freie Autorin in den letzten Jahren einen Namen gemacht.

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Impressum

 

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

 

Projektleitung: Monika Rolle, Eva Dotterweich

Lektorat: Eva Dotterweich

Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München

eBook-Herstellung: Yuliia Antoniuk

 

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ISBN 978-3-8338-7502-1

1. Auflage 2020

 

Bildnachweis

Coverabbildung: Simon Koy

Fotos: Simon Koy

Syndication: www.seasons.agency

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Die Informationen in diesem Buch stellen die Erfahrung und die Meinung der Autorinnen dar. Sie wurden von ihnen nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für persönlichen kompetenten medizinischen Rat. Weder die Autorinnen noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

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Warum dieses Buch?

Als Professorin für Frauenheilkunde und als Journalistin haben wir beide von Berufswegen vor allem mit Ihnen zu tun, liebe Leserin. Wir setzen uns tagtäglich mit all den Themen auseinander, die Frauen bewegen und für sie wichtig sind. Und stellen dabei immer wieder fest: Viele beschäftigen sich häufig mit sich und ihrem Körper und wissen bei der Masse an Informationen über Ernährung und Gesundheit nicht, wo sie ansetzen können. In diesem Buch stellen wir den brandaktuellen Stand der Forschung vor und legen dar, was wirklich Gewicht hat – und wie es Ihnen gelingt, zu einer intuitiven Ernährung zu finden, die Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundheit signifikant steigert.

EIN WORT ZUVOR

Sie halten unser Buch in Händen – ein Buch über gesunde Ernährung und cleveres Gewichtsmanagement, das wir speziell für Sie geschrieben haben. Wenn Sie sich für das Thema Ernährung interessieren, gilt für Sie das, was wir auch schon in unserem ersten Buch über die Alterungsprozesse geschrieben haben: Wissen ist Macht! In der heutigen Zeit entstehen unserer Erfahrung nach bei vielen Frauen genau dazu häufig Fragen. Was bedeutet überhaupt Wissen in Zeiten, in denen ein Ernährungstrend den anderen jagt und jeden Monat eine neue Diät in Zeitschriften vorgeschlagen wird? Wir wetten, dass Sie sich bereits ausgesprochen viel zu diesem Thema rund um den eigenen Körper einverleibt haben. Und sicherlich kennen Sie viele der vermeintlich ultimativen Formeln (»Weg mit dem Speck in 10 Tagen«), hippen Modeerscheinungen (»Keto-Diät«) oder neuen Erkenntnisse der Ernährungsmedizin, die in den Medien angepriesen werden.

Wir stellen in unserer täglichen Arbeit oft fest, dass es den meisten Frauen gleich geht: Sie setzen sich viel mit Gesundheit und Ernährung auseinander und haben dennoch oftmals nicht das Gefühl, dass sich dies nachhaltig auf ihre Figur und ihr Wohlbefinden auswirkt. Bei der schieren Masse an Informationen braucht es eine Richtschnur, wie diese einzuordnen sind. Welche davon machen wirklich Sinn? Welchen Ernährungshype ignoriert man besser? Was muss man wirklich wissen, um sich nicht im Ernährungsdschungel zu verlaufen, sondern sich stressfrei gesund zu ernähren und die Pfunde nachhaltig schmelzen zu lassen?

Unser Anspruch ist es, Ihnen brandaktuelle Informationen zu diesen Themen zu liefern. Dazu hätten wir Tausende von Studien aus den vergangenen Jahren bis zum heutigen Tag zu Ernährung hier berücksichtigen können. Wir haben die in unseren Augen wichtigsten und neuesten Forschungsergebnisse ausgewählt, ausgewertet und für Sie in den Alltag übersetzt. Wie so oft im Leben gilt auch hier: Qualität geht vor Quantität. Bei jeder zitierten Studie finden Sie eine Ziffer in Klammern vor und den entsprechenden Nachweis im Anhang ab >.

Zunächst geht es also in unserem Buch um die große Rolle, die Ernährung in unserer Gesellschaft spielt, und welch erheblichen Einfluss sie auf die Gesundheit hat. Danach erfahren Sie alles Wichtige zum Thema Gewichtsmanagement und welche Faktoren Ihr Gewicht mitbestimmen – von der optimalen Nährstoffverteilung, über den Einfluss des Mikrobioms und des Hormonhaushalts bis hin zur Wichtigkeit Ihrer psychischen Verfassung und noch vieles mehr. Im letzten Buchteil ab > stellen wir Ihnen das »Tag für Tag leichter«-Prinzip vor und wie Sie damit den Weg zu einer intuitiven und gesunden Ernährungsweise finden. Wir möchten Ihnen zeigen, wie Sie Ihre Gesundheit Tag für Tag selbst in die Hand nehmen können.

WOHER KOMMT DER WIRBEL UMS ESSEN?

Wir leben in einer Optimierungsgesellschaft. Wer wir sind, wie wir leben, wie wir aussehen – alles ist transparenter als früher. Wir präsentieren uns der Welt über Facebook, Instagram oder Twitter, und zwar immer im besten Licht: So wollen wir gesehen werden! Die wenigen, die um die Social-Media-Kanäle einen Bogen machen, kriegen es auf anderen Wegen präsentiert – über klassische Medien oder Werbekampagnen: Gesund leben und gut aussehen ist das Maß aller Dinge.

Vielen von uns ist einerseits bewusst, dass wir uns nicht zu optimieren brauchen (und schon gar nicht für ein Foto bei Facebook oder Instagram). Auch dass ein paar Kilos zu viel auf der Waage weder der Gesundheit schaden (im Gegenteil!), noch objektiv unser Aussehen negativ verändern oder uns sonstige Nachteile verschaffen, würden die meisten von uns sofort unterschreiben.

Und dennoch gibt es auch das Andererseits: Der Zweifel nagt an vielen Frauen. Der Einfluss der Medien, unsere Erziehung und der eigene Selbstbeurteilungsdrang führen dazu, dass für die meisten von uns das Schönheitsideal immer noch eine schlanke, straffe Körpersilhouette ist. Und selbst für diejenigen, die sich am sogenannten Wohlfühlgewicht orientieren, lautet die Formel stets: Um es zu erreichen, braucht es einen gesunden Ernährungsplan.

ÜBERGEWICHT KANN KRANK MACHEN

Man sieht daran: Unsere Ernährung ist für uns ein hochrelevantes Thema geworden. Übergewicht und Adipositas sind weltweit auf dem Vormarsch und begünstigen das Auftreten vieler Erkrankungen. Warum das so ist? Die veränderte und gesteigerte Stoffwechsellage regt die Zellteilung an und kann zu vermehrtem Auftreten von verschiedenen Erkrankungen und im schlimmsten Fall sogar zu Krebs führen. Bei der Frau sind das insbesondere Brust- und Magen-Darm-Krebs, aber auch Gebärmutter, Speiseröhre, Leber, Niere und Bauchspeicheldrüse können betroffen sein.

Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) haben 2018 berechnet, dass in Deutschland 37 Prozent aller Krebserkrankungen auf einen ungesunden Lebensstil zurückzuführen sind. Darunter werden Rauchen, erhöhter Alkoholkonsum, mangelnde Bewegung, Infektionen, einige Umweltfaktoren, Übergewicht sowie eine falsche Ernährungsweise zusammengefasst. Was daraus rückgeschlossen werden kann: Diese Krebsfälle sind potenziell vermeidbar. Doch nicht nur das: Auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder erhöhte Blutfettwerte sowie Herzinfarkt, Bluthochdruck und Gefäßverkalkung sind bei übergewichtigen Menschen vermehrt anzutreffen. Durch Übergewicht kann darüber hinaus die Fruchtbarkeit von Frauen negativ beeinflusst werden; mehr darüber erfahren Sie ab >. Es gibt praktisch kein Organ, das über kurz oder lang nicht darunter leidet und erkrankt – auch das Gehirn und die Seele.

VERHEERENDES AUSMASS VON ÜBERGEWICHT

Weltweit haben zwei Milliarden Menschen Gesundheitsprobleme, die durch Übergewicht entstanden sind. Nicht verwunderlich sind daher die Ergebnisse einer im Fachmagazin »The Lancet« publizierten, groß angelegten Studie aus dem Jahr 2019 (1): Sie zeigt auf, dass mittlerweile jeder fünfte Todesfall in der Welt auf eine falsche Ernährung zurückzuführen ist. Als ungesund wurden das Essen von zu vielem roten und verarbeiteten Fleisch, zu viele zuckerhaltige Getränke und zu wenig Obst, Gemüse und Vollkornprodukte bewertet. Damit ist klar, dass eine schlechte Ernährung für mehr Todesfälle verantwortlich ist als jeder andere Risikofaktor auf der Welt. Deutschland steht übrigens in der Weltrangliste auf Platz 25 der Länder mit dem ungesündesten Essen.

Laut Robert-Koch-Institut sind 53 Prozent der Frauen und 67 Prozent der Männer in Deutschland übergewichtig. 25 Prozent der Frauen und Männer sind adipös (BMI 30 oder mehr). Die Ursachen hierfür liegen nicht nur an den schlechten Essgewohnheiten, sondern auch daran, dass Übergewicht unsere Gene auf Fettleibigkeit umprogrammieren kann. Viele Menschen sind zu dick, weil ihre Eltern adipös sind. Und das nicht nur, weil sie die Essgewohnheiten der Eltern übernommen haben, sondern weil deren Ernährung die Keimzellen in Richtung Übergewicht geprägt haben und das Zuviel an Pfunden den Kindern damit bereits in die Wiege gelegt wurde. Dieser Umstand trifft übrigens nicht nur auf weibliche Keimzellen zu, sondern auch auf Spermien.

Eine in der Fachzeitschrift »Diabetologia« veröffentlichte Studie der Universität Potsdam aus dem Jahr 2018 bestätigt dies eindrucksvoll (2): Männliche Ratten, die mit sehr fetthaltigem Essen gefüttert wurden und im Zuge dessen an Gewicht zulegten, zeugten mit normalgewichtigen, gesunden Weibchen übergewichtige und größere Nachkommen. Waren die Weibchen selbst übergewichtig, trat zusätzlich Diabetes mellitus beim Nachwuchs auf. Die Ernährungssünden der Eltern, auch die des Vaters, gravieren sich in die Erbinformation der Fortpflanzungszellen ein und werden dann an die Kinder weitervererbt.

Nicht nur für die eigene Gesundheit, sondern auch im Zuge der Familienplanung macht es Sinn, sein Essverhalten umzustellen – und so für den eigenen Nachwuchs einen wichtigen Grundstein zu legen. Doch wenn die eigene Ernährung solch erhebliche Auswirkungen hat, muss dann nicht am größeren Rad gedreht werden?

WER TRÄGT DIE VERANTWORTUNG?

Portugal hat Adipositas seit 2004 offiziell als chronische Krankheit anerkannt, ebenso fordern mehrere Adipositas-Organisationen, Fettleibigkeit endlich als Krankheit einzustufen. Die Politik wird zum Handeln aufgefordert. Sie soll für vorbeugende Maßnahmen sorgen, um die katastrophalen Ausmaße einzudämmen. Eine Fett- und Zuckersteuer wird ausgerufen, Fertiggerichte sollen gesünder werden, die Verpackungen von Lebensmitteln noch detaillierter über Zuckergehalt, Zusatzstoffe und Herstellung informieren. Wird Fettleibigkeit als chronische Krankheit definiert, dann könnten Regierungen durch verschiedene Reglementierungen dazu beitragen, dass Fettleibigkeit auf höchster Ebene bekämpft wird.

Sicherlich hilfreich. Und doch gilt es zu beachten: Natürlich ist grundsätzlich das Essverhalten jedes Einzelnen entscheidend. Denn auch wenn für uns mehr gesündere Lebensmittel zur Verfügung stehen und die Zusammensetzung dieser transparenter und verständlicher wird (Stichwort »Nutri-Score«), garantiert dies leider nicht, dass wir auch automatisch das vernünftige Maß von Fett, Kohlenhydraten und Proteinen finden. Der Schlüssel liegt darin, das vielschichtige System Ernährung zu verstehen und die Wirkungsweise von Nahrung zu kennen. Für Frauen kommen zudem weitere entscheidende Parameter zum Tragen. Nur wenn Sie alle Faktoren kennen, können Sie Ihr Ziel – gesund und nachhaltig Gewicht verlieren und dieses halten – erreichen.

NOCH EIN WORT ZU BODYSHAMING

In unserer Gesellschaft spielt Aussehen eine große Rolle. Von Werbeplakaten lächeln uns meist durchtrainierte Models und leider kaum Frauen mit normal schönen Körpern entgegen. Was wir bei unserer Recherche festgestellt haben: Es ist ein schmaler Grat, ein Abnehmbuch für Frauen zu schreiben und trotzdem nicht das Gefühl zu vermitteln, selbst in alten Denkmustern verhaftet zu sein. Wir wollen keiner Frau das Gefühl geben, eine Diät machen zu müssen. Es geht uns darum, mit Ernährungsmythen aufzuräumen. Dazu gehört auch, dass nicht jeder, der schlank ist, auch tatsächlich gesund ist (Stichwort TOFIs, die englische Abkürzung für »Thin outside, fat inside«, siehe >). Und auch nicht jeder, der sich gesund ernährt, ist automatisch schlank. Wir wollen beleuchten, woran das liegt. Es soll um echte Gesundheit gehen – darum, dass Sie sich wohl in Ihrer Haut fühlen, Ihr Leben aktiv gestalten und Ihren eigenen Weg zu einer intuitiven Ernährung finden. Mit dem richtigen Know-how ist dies leichter, als Sie denken.