TOP 100 sucht in der neuen Runde wieder die innovativsten Unternehmen im Mittelstand. Haben Sie das Zeug dazu? Dann bewerben Sie sich unter www.top100.de

Yogeshwar, Ranga (Hrsg.)

TOP 100 2015 – Vordenker:

Die innovativsten Unternehmen im Mittelstand

Redline Verlag, FinanzBuch Verlag GmbH, München

ISBN 978-3-86881-592-4

ISBN E-Book (PDF) 978-3-86414-734-0

ISBN E-Book (E-Pub) 978-3-86414-735-7

Mit Beiträgen von

Prof. Dr. Felix Brodbeck

Bernhard Fischer-Appelt

Prof. Dr. Nikolaus Franke

Prof. Dr. Horst Opaschowski

Hagen Seidel

Ranga Yogeshwar

Dr. Matthias Zimmermann

Copyright

Alle Rechte vorbehalten

2015 by compamedia GmbH

Druck

COULEURS – Print & More, Köln

In dieser Publikation wird auf eine geschlechtsneutrale Schreibweise geachtet. Wo die nicht möglich ist, wird zugunsten der besseren Lesbarkeit das ursprüngliche grammatische Geschlecht verwendet. Es wird hier ausdrücklich darauf hingewiesen, dass damit jeweils beide Geschlechter angesprochen sind.

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Redaktionsleitung

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Medien

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Autoren der Unternehmensporträts

Frank Bantle

Martin Blath

Harald Borges

Bernadette Goebel

Rainer Heubeck

Katharina Hollaus

Sabine Olschner

Ulli Pesch

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Internet

Weitere Informationen über TOP 100 finden Sie im Internet:

www.top100.de

eBook by ePubMATIC.com

Die Standorte der innovativsten Unternehmen

Die Karte zeigt die Standorte der TOP 100-Unternehmen. Die Zahlen benennen die Buchseiten, auf denen die Porträts der Unternehmen zu finden sind (siehe auch Inhaltsverzeichnis auf S. 6–9).

Fachbeiträge rund um Innovation

 

Prof. Dr. Nikolaus Franke

Der Weg in die TOP 100

Bernhard Fischer-Appelt

Der digitale Imperativ

Prof. Dr. Horst Opaschowski

Wie grünt Deutschlands Zukunft?

Prof. Dr. Felix Brodbeck und Dr. Matthias Zimmermann

Wer fragt, gewinnt

Hagen Seidel

Vom Wandel im Modehandel

Prof. Dr. Nikolaus Franke ist seit 2002 der wissenschaftliche Leiter von TOP 100. Er ist Direktor des Instituts für Entrepreneurship und Innovation der Wirtschaftsuniversität Wien und Gastforscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Mit 17 Forschungspreisen und mehr als 200 internationalen Publikationen zählt er zu den weltweit führenden Innovationsforschern.

Der Weg in die TOP 100

Innovation ist in einem globalen und dynamischen Wettbewerb der entscheidende Wettbewerbsfaktor. Mittelständische Unternehmen haben hierbei ein ganz spezielles Potenzial. Wer kann es besonders gut ausschöpfen? TOP 100 sucht die besten Innovatoren, hilft ihnen, noch besser zu werden, und zeichnet Spitzenleistungen aus, um anderen Firmen ein Vorbild zu geben. Mehr dazu von Univ.-Prof. Dr. Nikolaus Franke.

Innovationsführer wie die TOP 100 treten nie auf der Stelle. Sie schaffen vielmehr neuartige Angebote und verbessern permanent ihre Prozesse. Dazu haben sie ihr Unternehmen als Ganzes auf Innovation ausgerichtet.

Im Rahmen des TOP 100-Wettbewerbs durchläuft jeder Bewerber ein wissenschaftlich fundiertes Auswahlverfahren und muss in verschiedenen Leistungsdimensionen hervorragend abschneiden. Die Innovativität der teilnehmenden Firmen wird mithilfe der TOP 100-Innovationsanalyse gründlich untersucht. Dieses Bewertungsverfahren wurde von mir und meinem Mitarbeiter, Dr. Rudolf Dömötör, am Institut für Entrepreneurship und Innovation der Wirtschaftsuniversität Wien erarbeitet. Auf der Basis der internationalen Innovationsforschung und der Erfahrung aus mittlerweile mehreren Tausend Analysen im Laufe vieler Jahre wird es kontinuierlich weiterentwickelt. Das Verfahren umfasst insgesamt etwa 100 verschiedene Input-, Prozess- und Output-Indikatoren in den folgenden fünf Kategorien:

Die ersten vier Kategorien zeigen die firmenspezifische Ausgestaltung des Innovationsmanagements. Sie erlauben eine Analyse der Unternehmenspotenziale für künftige Innovationserfolge. Im Rahmen der fünften Kategorie, „Innovationserfolg“, werden die bereits erzielten Erfolge der Innovationstätigkeit gemessen. Darunter verstehen wir die Fähigkeit eines Unternehmens, bahnbrechende Neuerungen und inkrementelle Innovationen zu entwickeln und dadurch seine Wettbewerbs-position zu verbessern.

Der Ablauf der Analyse

Jedes TOP 100-Unternehmen hat die Untersuchung mit Auszeichnung bestanden. Die TOP 100-Innovationsanalyse beginnt mit der Qualifikationsrunde. Darin wird zunächst anhand von 30 Fragen zu den oben angeführten Kategorien untersucht, ob das Unternehmen über so viel Innovationspotenzial verfügt, dass eine genauere Analyse lohnend erscheint. Auf der Basis dieser ersten Prüfrunde wird anschließend für jede Firma ein individuelles Rating erstellt. Den Qualifikationsfragebogen haben in diesem Jahr über 2.000 mittelständische Firmen angefordert. 302 von ihnen kamen nach eingehendem Studium der Kriterien zu dem Schluss, dass eine Teilnahme angesichts der eigenen Leistungen hinreichend Erfolg verspreche. Sie füllten den Fragebogen vollständig aus und traten damit offiziell in den Wettbewerb ein. Im Vergleich zu einem „durchschnittlichen“ deutschen Mittelständler zeigten all diese Unternehmen bereits eindrucksvolle Innovationsleistungen. Jene 234 Firmen der Qualifikationsrunde, deren Innovationspotenzial als hervorragend bewertet wurde, wurden eingeladen, an der Finalrunde teilzunehmen.

Es ist für mich und meine Mitarbeiter jedes Jahr aufs Neue eine Freude zu sehen, wie innovativ der Mittelstand sein kann. Einige Unternehmen sind schon sehr bekannt, andere arbeiten in Nischen und können noch als Hidden Champions gelten. Naturgemäß variieren die Strukturen je nach Firmengröße: Die Art und Weise, wie Innovation in einem Start-up mit 25 Beschäftigten organisiert wird, und die Instrumente, die dort sinnvollerweise zum Einsatz kommen, unterscheiden sich stark vom Innovationsmanagement eines Unternehmens mit 500 Beschäftigten. Wir unterteilen die Innovatoren daher nach Größenklassen: Größenklasse A umfasst Firmen mit bis zu 50 Mitarbeitern, Größenklasse B solche mit 51 bis 250 Mitarbeitern und Größenklasse C solche mit mehr als 251 Mitarbeitern.

Der auf die jeweilige Größenklasse zugeschnittene Finalfragebogen umfasst gut 70 Fragen zu den besagten Kategorien. Sie erlauben uns eine detaillierte Analyse des Innovationsmanagements und der Innovationserfolge. Die Richtigkeit ihrer Angaben in den Fragebögen wurde von den Unternehmensvertretern verbindlich zugesichert. Zudem haben wir zur Verifikation der Angaben verschiedene Querchecks und Plausibilisierungen vorgenommen. Bei Unklarheiten wurden die Firmen zwecks Rückfragen kontaktiert.

Jene maximal 100 Unternehmen pro Größenklasse, die von allen Bewerbern den höchsten Innovationsindex aufwiesen, wurden schließlich in den Kreis der herausragend innovativen TOP 100-Unternehmen aufgenommen und dürfen fortan den Titel „Top-Innovator“ tragen. Die jeweils drei besten Kandidaten jeder Größenklasse hat Dr. Rudolf Dömötör besucht und einer mehrstündigen, gründlichen Analyse unterzogen, um von ihnen, jenseits der Zahlen und Fakten aus den Fragebögen, ein ganzheitliches Bild zu gewinnen. Alle so gesammelten Informationen dienten dann der hochkarätig besetzten Jury als Grundlage ihrer Entscheidung über die Vergabe der Titel „Innovator des Jahres“.

Qualitätssiegel TOP 100

Im Umfang, in der Präzision, der Verlässlichkeit und der wissenschaftlichen Fundierung ist dieser Innovationswettbewerb einzigartig. Die TOP 100-Auszeichnung bescheinigt den Top-Innovatoren des deutschen Mittelstands ihre Innovationskraft von unabhängiger, wissenschaftlicher Seite. Sie ist daher ein glaubwürdiges Qualitätssiegel gegenüber (potenziellen) Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitern. Als effizientes PR- und Marketinginstrument kann die Auszeichnung ein wertvolles Differenzierungskriterium im Vergleich zu Wettbewerbern darstellen. Und die umfassende Pressearbeit durch das compamedia-Team sichert den TOP 100-Unternehmen die Aufmerksamkeit unterschiedlichster Zielgruppen.

Diese Publizität ist der erste Schritt zur Zukunftssicherung. Der zweite besteht in der Nutzung der weiteren Unterstützungs- und Vernetzungsmöglichkeiten innerhalb der TOP 100-Community. Zu denen zählen die „TOP 100-Innovationsbilanz“, also ein individueller Benchmarking-bericht über die Ausgestaltung des eigenen Innovationsmanagements, und ihre Präsentation im Unternehmen. Die darin aufgezeigten Potenzialfelder enthalten wichtige Hinweise für eine gezielte Weiterentwicklung: Worin sind wir im Vergleich bereits jetzt Weltspitze? Wo haben wir noch Potenziale? Vielen Unternehmern fehlen diese Informationen. Darauf aufbauend, erarbeiten die Mittelstandsexperten von compamedia auf Wunsch im Rahmen des „TOP 100-Innovationscoachings“ konkrete individuelle Entwicklungsmaßnahmen. Die halbjährlich stattfindenden „Elite-Zirkel“ zu aktuellen Themen des Innovationsmanagements bieten Gelegenheit zu einem themenbezogenen Ideenaustausch der Top-Innovatoren und zum Voneinanderlernen. Und mit „Innoconnect“ bieten wir Lösungen, Partner oder Inspiration in Sachen Innovation. Denn: Wer innovativ sein will, darf sich mit dem Status quo nicht zufriedengeben.

Die Jury

 

Prof. Dr. Roland Berger ist Gründer der Roland Berger Strategy Consultants, einer der führenden Strategieberatungen weltweit. Er leitet das Kuratorium des Konvents für Deutschland e. V., eines unabhängigen Beratergremiums für die Politik.

Hubertus Bessau hat 2007 das Internet-Start-up „mymuesli“ gegründet. Außerdem ist er Partner in einer Marketing- und in einer Kreativagentur.

Dr. Michael Brandkamp ist seit 2005 Leiter des High-Tech Gründerfonds (HTGF). Von 2004 bis August 2005 war er Abteilungsdirektor für Innovationsfinanzierungen und Beteiligungen bei der KfW Bankengruppe.

Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger war von 2002 bis 2012 Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Europas führender Organisation für technische und prozessuale Innovationen. Er ist Autor und Mitautor vieler Publikationen.

Edelgard Bulmahn war bis 2005 Bundesministerin für Bildung und Forschung und dann Mitglied des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestags. Heute ist sie Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags.

Prof. Dr. Utz Claassen hat sich als Top-Manager einen herausragenden Ruf als Sanierer erworben. Er ist Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender der Syntellix AG und lehrt als Honorarprofessor an der Leibniz Universität Hannover.

Thomas de Buhr ist Managing Director von Twitter in Deutschland. Zuvor war er für mehr als fünf Jahre im Managementteam von Google DACH tätig.

Prof. eh. Senator mult. eh. Klaus Fischer ist Inhaber und Geschäftsführer der innovationsstarken Unternehmensgruppe fischer. Die hat vor allem durch die fischer-Dübel und die „fischertechnik“-Baukästen weltweiten Ruhm erlangt.

Bernhard Fischer-Appelt ist Gründer und Vorstand der fischerAppelt AG, einer der größten Kommunikationsgruppen Deutschlands. Er wurde unter anderem mit dem Cannes-Lions- und dem Deutschen-PR-Preis ausgezeichnet.

Anja Förster ist Bestsellerautorin und – laut Wirtschaftspresse – „Management-Vordenkerin einer neuen Generation“. Als Vortragsrednerin erreicht sie ein hochkarätiges Publikum in über 20 Ländern.

Manfred Gotta ist einer der Pioniere des modernen Branding. 1986 hat er die GOTTA GmbH gegründet, heute Gotta Brands. Seither schuf er als Namensdesigner zahlreiche Markennamen wie Smart, Twingo, Cayenne, Reddy oder Megaperls.

Lars Hinrichs hat sich als Gründer der Plattform XING einen Namen gemacht. Heute konzentriert er sich auf sein Investment-unternehmen Cinco Capital, das in späten Phasen in Firmen investiert.

Prof. Dr. Fredmund Malik ist Gründer, Inhaber und Chairman von Malik St. Gallen, dem führenden Unternehmen für Management-, Leadership- und Governance-Lösungen mit Zentren in St. Gallen, Zürich, Wien, Berlin, London, Beijing und Toronto.

Prof. Dr. h. c. Reimund Neugebauer ist Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. Zuvor war er Leiter der neu gegründeten Fraunhofer-Einrichtung für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik in Chemnitz.

René R. Obermann ist Aufsichtsratmitglied der ThyssenKrupp AG. Er war bis 2013 Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom, zuletzt in der Funktion des Innovations-vorstands. Seit 2011 ist er zudem im Senat der Fraunhofer-Gesellschaft.

Alexander Rittweger ist Gründer der Loyalty Partner GmbH, die seit 2000 mit dem Payback-Programm firmenübergreifende Kundenbindungslösungen und, darauf aufbauend, eine digitale Marketingplattform anbietet.

Karl Matthäus Schmidt ist Banker in der sechsten Generation. Seit 2005 ist er Vorstandssprecher der quirin bank AG in Berlin, die sich als erste Bank in Deutschland auf Honorarberatung spezialisiert hat.

Dr. Stephan Scholtissek ist Geschäftsführer des international operierenden IT-Schulungsunternehmens New Horizons. Zuvor war der promovierte Biochemiker Vorsitzender der Accenture-Ländergruppe Deutschland, Österreich, Schweiz.

Prof. Dr. Dr. August-Wilhelm Scheer ist Gründer der IDS Scheer AG sowie Gründer und Geschäftsführer der Scheer Group. Er war Mitglied im „Rat für Innovation und Wachstum“ der Bundesregierung und Mitglied des Senats der Fraunhofer-Gesellschaft.

Prof. Dr. Dres. h. c. Hermann Simon ist Chairman von Simon-Kucher & Partners und Experte für Strategie, Marketing und Pricing. In seinem Bestseller „Hidden Champions des 21. Jahrhunderts“ untersuchte er die Strategien unbekannter Weltmarktführer.

Prof. Dr. Tom Sommerlatte ist Chairman bei der international tätigen Unternehmensberatung Arthur D. Little und gilt weithin als „Innovationspapst“. Er hat zahlreiche Bücher zum Thema Strategie- und Innovationsmanagement veröffentlicht.

Prof. Dr. Bernd Venohr ist assoziierter Professor am Institut für Entrepreneurship, Mittelstand und Familienunternehmen der HWR Berlin. Zudem berät er Mittelständler in Strategie- und Führungsfragen.

Dr. Dr. Cay von Fournier ist Inhaber des SchmidtCollegs. In Vorträgen und Seminaren vermittelt er sein Prinzip der ganzheitlichen Unternehmensführung. Er studierte Medizin und gründete mit 22 Jahren sein erstes Unternehmen.

Prof. Dr. Heinrich von Pierer leitete im Auftrag von Angela Merkel den „Rat für Innovation und Wachstum“. Seit 2006 ist er Honorarprofessor für BWL an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Dr. Frank-Steffen Walliser ist seit Oktober 2014 Leiter Motorsport der Porsche AG und ist in dieser Funktion für die weltweiten GT-Motorsportaktivitäten und die GT-Seriensportwagen verantwortlich.

Prof. Dr. Arnold Weissman ist Gründer des Weissman Instituts für Weiterbildung und des renommierten Beratungsunternehmens Weissman & Cie. Sein Schwerpunkt liegt im Entwickeln und Umsetzen von Strategien für Familienunternehmen.

W. Axel Zehrfeld ist Geschäftsführer des Rationalisierungs- und Innovationszentrums der Deutschen Wirtschaft e. V. (RKW). Zuvor war er unter anderem Vorstandsmitglied beim Deutschen Institut für Kautschuktechnologie.

Die TOP 100- Innovations- Champions

Innovationstätigkeit ist für die TOP 100-Firmen kein Selbstzweck, sondern dient wirtschaftlichen Zielen: Sie innovieren, um ihre Wettbewerbsposition zu stärken und um mit neuen Leistungsangeboten Renditen zu erwirtschaften, die Risiken und Investitionen rechtfertigen. Dabei sind Innovationen nicht immer nur bahnbrechende Technologiesprünge – es gibt auch viele kleine, inkrementelle Innovationen. Doch die wirken sich ebenfalls positiv auf das Firmenergebnis aus.

Die Ergebnisse der diesjährigen TOP 100-Analyse unterstreichen eindrucksvoll die große Innovationskraft der Top-Innovatoren: Die TOP 100 sind allesamt ausgesprochen kreative, innovative und professionell geführte Unternehmen. Ihre beeindruckenden Innovationserfolge zeigen sich etwa darin, dass sie mit den Marktneuheiten und innovativen Verbesserungen der vergangenen drei Jahre fast 41 % ihres aktuellen Umsatzes erwirtschaften. Zum Vergleich: Im Durchschnitt des deutschen Mittelstands beläuft sich der Umsatz mit neuen Produkten und Dienstleistungen nur auf 6,6 %. Die TOP 100 sind also sechsmal so innovativ! Auch auf der Prozessebene zeigt sich die Innovationsstärke der TOP 100-Firmen: 2014 haben sie durchschnittlich mehr als 8 % ihrer Kosten durch Prozessinnovationen eingespart. Dieser Wert ist mehr als viermal so hoch wie beim Durchschnitt des deutschen Mittelstands (1,8 %). Damit zeigen die TOP 100, wie man auch am Hochlohnstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb Spitzenpositionen erreichen kann.

Die TOP 100-Unternehmen innovieren, um ihre Wettbewerbsposition zu stärken. Dass dies gelingt, zeigt sich etwa darin, dass 40 % von ihnen nationale Marktführer sind. Darüber hinaus ist jedes sechste TOP 100-Unternehmen sogar Weltmarktführer. Die große Innovationskraft der TOP 100 schlägt sich in einer beeindruckenden Firmenentwicklung nieder. So sind diese Unternehmen von 2012 bis 2014 um stolze 22 Prozentpunkte schneller gewachsen als der jeweilige Branchendurchschnitt. Dies unterstreicht auch die große Bedeutung des Wettbewerbsfaktors Innovation.

Hervorzuheben ist, dass dieses innovationsbedingte Wachstum auch nachhaltig ist: Die TOP 100 planen, in den nächsten drei Jahren insgesamt mehr als 6.500 neue Mitarbeiter einzustellen. Dies zeigt, wie wichtig Wachstumsmotoren wie die TOP 100-Unternehmen volkswirtschaftlich für Deutschland sind.


Anteil Innovationen und innovative Verbesserungen der vergangenen drei Jahre am Umsatz

 

Durchschnitt aller TOP 100

40,8 %

Durchschnitt KMU (Quelle: ZEW)

6,6 %


Einsparungen durch Prozessinnovationen in 2014

 

Durchschnitt aller TOP 100

8,3 %

Durchschnitt KMU (Quelle: ZEW)

1,8 %


… % der TOP 100-Unternehmen sind:

nationale Marktführer

40 %

Weltmarktführer

17 %


Durchschnittliches Wachstum der TOP 100 über dem jeweiligen Branchendurchschnitt

22 Prozentpunkte


Von den TOP 100 für die kommenden drei Jahre geplantes Personalwachstum (in Mitarbeitern)

6.513 Mitarbeiter

Sieger der
Größenklasse A

„Eine Meisterleistung des Managements“, so beschrieb ein Jurymitglied die HÄCKER Automation GmbH. Ihr Rezept: eine kluge Reorganisation und eine visionäre Geschäftsmodellinnovation. Das Ergebnis: Aus einer außergewöhnlichen technologischen Kompetenz entsteht ein nachhaltig starkes Wachstum.

Dieses 1995 gegründete Unternehmen aus Schwarzhausen in Thüringen entwickelt und produziert individuelle Prozesslösungen für die Mikrotechnikfertigung. Gefragt ist seine Kompetenz in der Mikro- und Nanodosierung, der 3-D-Mikromontage und bei Mikro-Laserlötprozessen. HÄCKER Automation gilt auf diesem Gebiet weltweit als der Problemlöser für ausgesprochen anspruchsvolle Kundenanforderungen. Bei diesem hoch spezialisierten Sondermaschinenbauer ist der kundenspezifische Individualisierungsgrad sehr hoch. Das schränkt die Möglichkeiten für ein skalierbares Firmenwachstum stark ein.

Die TOP 100-Jury zeigte sich deshalb besonders beeindruckt davon, wie das Unternehmen nach einer existenzbedrohenden Wachstumskrise daranging, dieses für einen Sondermaschinenbauer typische „Wachstumsdilemma“ aufzulösen: HÄCKER Automation initiierte auf der Basis einer umfassenden Trendanalyse eine branchenübergreifende, offene technologische Plattform für die Mikromontage mit standardisierten Schnittstellen für spezifische Module der Mikrotechnik. Dieses Open-Innovation-Konzept stellt eine radikale Geschäftsmodellinnovation für die gesamte Branche dar.

Neben dieser vorbildlichen Außenorientierung hob die Jury das moderne Führungssystem hervor: Ausgehend von abgestimmten Zielvorgaben und vereinbarten Budgets, agieren die Führungskräfte vollkommen eigenverantwortlich. Auf diese Weise ist es dem Unternehmen in imponierender Weise gelungen, seine „Mit-Arbeiter“ zu „Mit-Unternehmern“ zu machen.

Alles in allem überzeugten die äußerst innovative Vision und Organisation, die gute Unternehmensführung, -kultur und -dynamik und nicht zuletzt auch der „Turnaround mit Wow-Faktor“ die Jury, sodass sie HÄCKER Automation zum „Innovator des Jahres“ 2015 in der Größenklasse A kürte.

Innovator des Jahres Größenklasse A (bis 50 Mitarbeiter)

1 HÄCKER Automation GmbH, Schwarzhausen

2 Syntellix AG, Hannover

3 PadaLuma Ink-Jet-Solutions GmbH & Co. KG, Markt Erlbach

Sieger der
Größenklasse B

Bei der Insiders Technologies GmbH war sich die Jury sicher: „Innovation ist die DNA.“ Dies zeigt sich in einer innovationsfördernden Vertrauenskultur, in professionellen Innovationsprozessen und der intensiven Einbindung externer Partner. Das Ergebnis: Dieses Unternehmen zeichnet sich aus durch herausragende wirtschaftliche Erfolge mit einem hochinnovativen, effizienzstiftenden Produkt.

Insiders Technologies wurde 1998 in Kaiserslautern als Spin-off mit sechs Mitarbeitern aus dem renommierten Deutschen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz DFKI ausgegründet. Seitdem hat es sich zum IT-Produkthaus mit mehr als 130 Beschäftigten entwickelt.

Der Kern der Unternehmenstätigkeit liegt darin, eine intelligente Software zu kreieren, die Dokumente „versteht“ und automatisiert bearbeitet. Das wichtigste Marktsegment sind Versicherungen: Die können mit den Softwarelösungen von Insiders Technologies schon etwa 60 % ihres Standardgeschäfts vollständig automatisiert bearbeiten. Für Schadensmeldungen, Adressänderungen, Kündigungen etc. benötigt man also keine Sachbearbeiter mehr. Bei mehreren 10.000 Dokumenten, die bei vielen Versicherungen täglich eintreffen, eröffnet dies enorme Effizienzsteigerungen.

Die Besonderheiten dieses ganzheitlich innovationsorientierten Unternehmens zeigen sich sowohl in den Innovationsprozessen als auch in der Personalführung und der Unternehmenskultur: Prozessseitig arbeitet man erfolgreich mit dem agilen Vorgehensrahmen SCRUM. Die Kunden werden schon vor dem Start von Innovationsprojekten eng eingebunden, um sicherzustellen, dass die Kundenperspektive verstanden wird und die „richtigen“ Lösungen entwickelt werden. In Bezug auf das Innovationsklima beeindruckt vor allem das Führungsverständnis des geschäftsführenden Gesellschafters Werner Weiss, der sich als „Architekt“ einer innovationsfördernden Vertrauenskultur sieht: „Meine Aufgabe besteht darin, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Mitarbeiter ihre Potenziale leistungsorientiert, ergebnisorientiert und stressfrei abrufen können.“

Der wirtschaftliche Erfolg der Firma bestätigt Werner Weiss in seinem Weg. Davon zeigte sich auch die Jury beeindruckt, sie lobte die „herausragende Ertragskraft und kontinuierliche Umsatzentwicklung“ sowie die „Betonung des kulturellen Faktors von Innovation“.

Innovator des Jahres Größenklasse B (51–250 Mitarbeiter)

1 Insiders Technologies GmbH, Kaiserslautern

2 Heraeus Medical GmbH, Wehrheim

3 Roche PVT GmbH, Waiblingen

Sieger der
Größenklasse C

In nunmehr dritter Generation glänzt das Familienunternehmen Schreiner Group GmbH & Co. KG mit einer starken Innovationsneigung, einer hohen Marktorientierung, einem großen Kundenverständnis und anhaltenden wirtschaftlichen Erfolgen. Diese Kontinuität, gepaart mit unternehmerischer Agilität, überzeugte die Jury.

Bereits zum zweiten Mal wird die Schreiner Group in Oberschleißheim als „Innovator des Jahres“ ausgezeichnet. Die Jury honorierte damit die kontinuierliche und imponierend konsequente Innovationsausrichtung des Unternehmens. Besonders hervorgehoben wurde in diesem Jahr die vorbildliche Übergabe der Geschäftsführung von der zweiten an die dritte Generation, die 2012 erfolgt ist.

Dieses eigentümergeführte Familienunternehmen hat sich seit seiner Gründung 1951 von einer „einfachen“ Etikettendruckerei zu einer Hightechgruppe der Selbstklebeindustrie entwickelt. Innovation ist als einer von vier Unternehmenswerten fest in der Firmenkultur verankert. So zeichnet sich die Schreiner Group durch ein umfassendes und ganzheitliches Innovationsverständnis aus.

Das Unternehmen besticht durch seine Exzellenz in kundenfokussierter Innovation: Innovationsideen werden mit einem großen Verständnis für aktuelle und künftige Bedürfnisse und Probleme der Kunden entwickelt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Identifikation von radikalen Innovationsideen, die außerhalb des „normalen“ Entwicklungskorridors des Unternehmens liegen.

Die Jury zeigte sich von dem strukturierten und doch flexiblen Innovationsprozess der Schreiner Group begeistert: Der Produktentstehungsprozess ist klar strukturiert und bringt die Innovations-, die Vertriebs- und die Herstellprozesse miteinander in Einklang. Bemerkenswert ist hierbei, dass die jeweiligen Geschäftsbereiche autonom agieren können – von der Ideengenerierung bis zur Markteinführung. Gleichzeitig wird auf der Gruppenebene sichergestellt, dass etwaige Synergien zwischen den Geschäftsbereichen systematisch identifiziert werden.

Die Schreiner Group weist eine konstant positive Umsatz- und Ertragsentwicklung auf. Ihre jahrzehntelange wirtschaftliche Dynamik und ihr fundiertes Wachstum sind eindrucksvoll.

Innovator des Jahres Größenklasse C (über 250 Mitarbeiter)

1 Schreiner Group GmbH & Co. KG, Oberschleißheim

2 IKA®-Werke GmbH & Co. KG, Staufen

2 MS Spaichingen GmbH, Spaichingen

Die IKA®-Werke und MS Spaichingen teilen sich in diesem Jahr den zweiten Platz.

Fazit:
Mustergültiges Innovations-management

Die Innovations-Champions des deutschen Mittelstands kennen die wichtigsten Erfolgsfaktoren der Innovation. Sie setzen sie bewusst und gezielt ein. So schaffen sie Innovationsmanagementsysteme, die den jeweiligen marktlichen und technologischen Herausforderungen in vorbildlicher Weise angepasst sind.

Die wichtigste Gemeinsamkeit der TOP 100-Unternehmen ist ihr beachtlicher Innovationserfolg. Unsere Analyse zeigt, dass man mit einer klaren Innovationsorientierung in den verschiedensten Märkten und Situationen erfolgreich sein kann. Wie innovativ ein Unternehmen ist, ist also keine Frage der Branche, sondern eine der Einstellung: Gerade auch in einem traditionelleren Umfeld kann das Bekenntnis zur Innovation ein enormer Wettbewerbsvorteil sein.

Angesichts der Branchenvielfalt im Teilnehmerkreis der TOP 100 ist klar, dass es kein einfaches „Kochrezept“ für Innovativität gibt. Jedes Unternehmen muss seinen eigenen Weg finden und sich ein auf sein Umfeld abgestimmtes Innovationsmanagement erarbeiten. Klar ist aber auch, dass trotz der unterschiedlichen Schwerpunkte die vier unserer Untersuchung zugrunde liegenden Kategorien die Säulen jeder Innovationsstrategie sind:

Das Top-Management hat gerade in mittelständischen Unternehmen eine Schlüsselfunktion inne. Dass sich die Top-Manager der TOP 100 dessen bewusst sind, zeigt sich etwa an den hohen Investitionen in Innovationstätigkeiten; sie betragen im Schnitt 10,5 % des Umsatzes. In der Kategorie „Innovationsklima“ wird deutlich, dass es sich lohnt, die Mitarbeiter zu Mit-Unternehmern zu machen: Dank deren Ideen konnten die TOP 100 ihre Ergebnisse 2014 um durchschnittlich 2,8 % des Umsatzes verbessern. In der Kategorie „Innovative Prozesse und Organisation“ ist es erfreulich zu sehen, dass die TOP 100 die notwendige Formalisierung ihres Innovationsprozesses sensibel handhaben. Der Grat zwischen Chaos und Bürokratie ist schmal, die TOP 100 gehen ihn sicher. In der Kategorie „Innovationsmarketing/Außenorientierung“ schließlich imponieren die TOP 100 mit ihrer intensiven Kundenorientierung in allen Phasen des Innovationsprozesses. Im Zeitalter von Open Innovation ist dies von entscheidender Bedeutung.


Innovationsbudget in Relation zum Umsatz

Durchschnitt aller TOP 100

10,5 %

Durchschnitt KMU (Quelle: ZEW)

1,5 %


Verbesserungsvorschläge und Ideen der Mitarbeiter

Anzahl pro Mitarbeiter pro Jahr (Durchschnitt aller TOP 100)

5,6

Ergebnisverbesserung 2014 durch realisierte Ideen der Mitarbeiter (Durchschnitt aller TOP 100)

2,8 % des Umsatzes


Ausgestaltung des Innovationsprozesses

Systematische Verfolgung und Bewertung der Entwicklung von Markt, Technologie und Wettbewerb

93 %

Existenz eines klar definierten Innovationsprozesses

86 %

Flexible Anpassung des Innovationsprozesses an geänderte Rahmenbedingungen

85 %


… % der TOP 100 arbeiten regelmäßig mit folgenden Kooperationspartnern zusammen:

Kunden

89 %

Lieferanten

69 %

Universitäten/Forschungseinrichtungen

65 %

Wettbewerber

14 %

Größenklasse

bis 50 Mitarbeiter

Unverzichtbare Expertise

aixACCT Systems GmbH

Talbotstraße 25

52068 Aachen

Telefon 0241 475703-0

www.aixacct.com

20 Beschäftigte (D)

Elektronik/Elektrotechnik

Technik kann so abstrakt sein, dass sie nur mithilfe von Bildern verständlich wird: Würde man einen Turm aus Papierblättern von der Erde bis zum Mond bauen, könnte die aixACCT Systems GmbH messen, ob ein Blatt fehlt. Denn sie produziert Messtechnik für den Sub-Picometer-Bereich, damit Firmen ihre Hightechprodukte zuverlässiger machen können. Ihre einzigartige Expertise und ihre Zusammenarbeit mit weltweit führenden Fachleuten haben diese Firma an die Weltspitze katapultiert.

Wer eine Festplatte oder einen Drucker kauft, den interessiert zumeist nicht deren Entstehungsprozess – die Technik soll einfach funktionieren. Dazu muss man vor ihrer Herstellung die jeweiligen Bauteile messen, manchmal auf Nano-Ebene, um die Spezifikationen einzuhalten. Hier kommt die Aachener aixACCT Systems GmbH ins Spiel: Ihre Expertise in Sachen Messtechnik ist für ihre Kunden unverzichtbar.

In der Welt zu Hause

Wenn es um Neuentwicklungen geht, suchen diese Spezialisten die Zusammenarbeit mit den weltweit führenden Wissenschaftlern aus der internationalen Spitzenforschung sowie mit Forschungseinrichtungen und Elite-Universitäten. Die binden sie eng in ihre Forschungs- und Entwicklungsprojekte ein, um so Innovationen voranzutreiben. Zudem initiiert das Top-Management regelmäßig EU-Projekte, die zu weiteren Synergien und oft auch zu regelrechten Innovationsschüben führen. Über dieses internationale Networking hinaus arbeitet die Geschäftsführung stetig an neuen Geschäftsfeldern, etwa an Messsystemen zur Qualitätssicherung in der Schweißtechnik und bei Thermoelektrika.

Wachsender Bekanntheitsgrad

aixACCT ist zur weltweit treibenden Kraft im aufstrebenden Markt der piezoelektrischen MEMS (Micro-Electro-Mechanical Systems) avanciert. 2010 rief man den „Workshop on piezoelectric MEMS“ ins Leben, dessen Teilnehmerzahlen stetig zunehmen. Im Oktober 2014 fand er zum vierten Mal statt, diesmal im japanischen Kobe. Diese Workshops brachten dem Elektronikunternehmen große Bekanntheit und beförderten es an die Spitze des Markts. So wurden etwa Druckkopfhersteller durch Festplattenhersteller aus dem Kundenstamm der Aachener auf das Unternehmen aufmerksam. Die hervorragende Reputation brachte ihm dann auch Kunden aus der Telekommunikations- und der Automotivebranche sowie aus der Medizintechnik. Gutes spricht sich eben doch herum.

„Da wir als Innovationstreiber gelten, beauftragt uns der Markt mit Messungen, die sonst niemand beherrscht.“

Dr. Stephan Tiedke, Geschäftsführer

Ständig neue Märkte erobern

Arnold-Möbelmanufaktur GmbH & Co. KG

Planstraße 20

92706 Luhe-Wildenau

Telefon 09607 821998-0

www.arnold-moebelmanufaktur.com

25 Beschäftigte (D)

Baugewerbe/Handwerk

Wer sich eine Manufaktur vorstellt, der denkt an Handarbeit, Detailreichtum und Hochwertiges. Diesem Bild entspricht die Arnold-Möbelmanufaktur GmbH & Co. KG, die schon seit fünf Generationen Holz verarbeitet. Dank origineller Verbindungen dieses Werkstoffs mit unterschiedlichsten Materialien erschließt der Betrieb sich immer wieder neue Märkte. Mit viel Innovationsgeist geht er dabei auf individuelle Kundenwünsche im In- und Ausland ein.

Dieser oberpfälzische Handwerksbetrieb verfolgt seit seinem organisatorischen Umbau vor fünf Jahren konsequent eine lösungsorientierte, ganzheitliche Denk- und Handlungsweise. Seine bisherigen Geschäftsfelder, Spezialaufträge für Privatkunden und Objektbau, haben sich seitdem um Schiffsinnenausbau, Villenausbau und Brandschutz erweitert – völlig neue Gebiete also, die dem Unternehmen das Image eines hoch spezialisierten Konstrukteurs und Einzelfertigers eingebracht haben.

Innovation als Tagesgeschäft

Jedes Projekt erfordert die Auseinandersetzung mit neuen Technologien und Materialien. Werden die miteinander kombiniert, entstehen völlig neue Lösungen und Designs. Da kein Projekt dem anderen gleicht, bedient sich das Unternehmen eines breiten Netzwerks externer Spezialisten. Gemeinsam mit diesen Experten meistert es die immer neuen Herausforderungen mit innovativen Lösungen und Verfahren. Um die oft komplexen technischen Aufgaben bewältigen zu können, besucht das Team der Möbelmanufaktur Fachkongresse und Seminare in Forschungseinrichtungen. Denn diese Treffen sind eine wichtige Quelle für technisches Know-how und Informationen über Markttrends.

Einzigartig sein

Ihr Wissen geben die Verantwortlichen gern weiter: Mit Vorträgen auf Veranstaltungen des eigenen Fachverbands und in Schulen oder mit Betriebsführungen wollen sie junge Menschen für den Beruf des Möbelschreiners begeistern. Dazu rücken sie die veränderten Anforderungen an den Beruf ins rechte Licht und zeigen völlig neue Karrierewege auf. Damit kennt man sich schließlich aus: „Es gibt am Markt viele Schreinerbetriebe und Planungsbüros“, sagt der Geschäftsführer Thomas Wagner, „doch es gibt so gut wie keine Möbelschreinerei, die den Architekten und Designern die Konstruktionsplanung und auch die Realisierung der oft hochkomplexen Bauten aus einer Hand liefert.“

„Wir müssen täglich neue Wege gehen, um den Anforderungen unserer Kunden zu entsprechen.“

M. Kick und T. Wagner, Geschäftsführer

Den Weg zu Neuerungen finden

Bader Pulverbeschichtung GmbH

Im Loh 6

73434 Aalen-Fachsenfeld

Telefon 07366 924727-0

www.bader-pulver.de

15 Beschäftigte (D)

Chemie/Kunststoff

Auf dem Grund jedes Edelstahl-schwimmbeckens könnte sich eine Innovation der Aalener Bader Pulverbeschichtung GmbH befinden: Die hat eine komplexe Beschichtungstechnik entwickelt, mit der sich dauerhaft wasserfeste, farbige Streifen auf Edelstahl aufbringen lassen. Ihr Geschäftsführer Matthias Bader forscht seit Jahren auf dem Gebiet der Oberflächenveredelung. Auf das Engagement und die Unterstützung seiner Mitarbeiter kann er sich dabei verlassen.

„Innovative Lösungen entstehen etwa bei der Mitarbeit an Forschungsinstituten“, berichtet Bader. Er hat mit seinem Wissen das Bild des Ausbildungsberufs Beschichter entscheidend mitgeprägt und bringt seine Erfahrung in die Entwicklungen seiner Firma ein. Vor allem der Bezug zur Praxis ist ihm wichtig.

Der Gartenzaun ruft

Als „Innovationen am Gartenzaun“ bezeichnet der Geschäftsführer scherzhaft die Entwicklungen seines Unternehmens, die im Rahmen aktueller Projekte entstanden sind. Gemeinsam mit Dr. Jost Friedrich, dem Abteilungsleiter für Oberflächentechnik am Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie in Schwäbisch Gmünd, hat er beispielsweise Lösungsstrategien für Lackstörungen auf feuerverzinkten Stahlbauteilen erforscht. Die Ergebnisse könnten bei seinem nächsten Projekt hilfreich sein, bei dem es darum geht, den Korrosionsschutz von Land- und Baumaschinen zu verbessern. Deren bunte Lacke sind eine Herausforderung für den Pulverbeschichter. Dank seines engen Kontakts zum Kunden, aber auch zur Forschung gehen Bader die Ideen jedoch nicht aus. „Interessant wird es schließlich erst, wenn es ein Problem gibt“, stellt er fest.

Team mit zündenden Ideen

Der Ideenreichtum dieser Aalener Firma verdankt sich aber auch einem Team, das über ausgezeichnetes Wissen auf allen Feldern der Beschichtungstechnik verfügt. In Mitarbeiterworkshops zum Thema Innovation schulen externe Coachs die Beschäftigten. Unter solchen Bedingungen entstehen natürlich gute Ideen: 80 % der Mitarbeitervorschläge konnte man 2014 realisieren, und das hat sich eindeutig positiv aufs Unternehmensergebnis ausgewirkt. Bader bedankt sich bei seinen einfallsreichen Mitarbeitern mit einer Erfolgsbeteiligung und Ausflügen, die das Ideenpotenzial fördern. „Nach einer Quadtour haben wir alle wieder den Kopf frei und können über die Arbeit und neue Projekte sprechen“, sagt er. Die Parallele zur Innovationsforschung liegt auf der Hand: Auch beim Quadfahren ist es wichtig, sich kreativ und flexibel einen Weg durch unbekanntes Gelände zu bahnen.

„Innovationen in der Praxis zu realisieren ist unser Ziel.“

Matthias Bader, Geschäftsführer

Revolution am Münchner Wohnungsmarkt

Bauwerk Capital GmbH & Co. KG

Prinzregentenstraße 22

80538 München

Telefon 089 415595-0

www.bauwerk.de

30 Beschäftigte (D)

Immobilien

Seit Jahren gilt der Münchner Wohnungsmarkt als besonders hartes Pflaster für Käufer. Die Bauwerk Capital GmbH & Co. KG hat ihn allerdings revolutioniert: mit einem innovativen Beratungsangebot, das weit über den Verkauf von Immobilien hinausgeht. Die beiden findigen Geschäftsführer, der Architekt Christoph Lemp und der Bankkaufmann Jürgen Schorn, werden dabei von einem Team unterstützt, das die offene Kommunikation im Unternehmen schätzt und sich daher gern über neue Ideen austauscht.

Wer als anspruchsvoller Interessent mit dem Gedanken spielt, eine Wohnung in der bayerischen Landeshauptstadt zu erwerben, kommt an Bauwerk Capital nicht vorbei: Das 30-köpfige Team, bestehend aus Architekten, Bauingenieuren und Immobilienwirten, unterstützt die Kunden tatkräftig beim Immobilienkauf. Dazu gehört auch das Entwickeln außergewöhnlicher Architekturlösungen und die Begleitung zum Notar. „Unser Geschäftsmodell ist in Deutschland einzigartig, dennoch stehen wir mit vielen Firmen im Wettbewerb um eine ähnliche Zielgruppe“, erklärt der Geschäftsführer Jürgen Schorn.

Probewohnen in Traumwohnungen

Der Kunde will also überzeugt werden. „Dann laden wir ihn einfach ein“, muss sich Schorn gedacht haben, als er das Probewohnen initiierte: Für einen Abend und eine Nacht kann der Interessent es sich in einem edlen Wohnloft gemütlich machen, Brötchenservice am Morgen inklusive. Dieses Angebot ist am Münchner Immobilienmarkt absolut konkurrenzlos. Trends zu setzen ist den beiden Geschäftsführern also schon gelungen, doch sie investieren laufend weiter in die Trendforschung. So haben sie sich mithilfe externer Berater auch dem Thema gewidmet: „Unternehmensentwicklung und Expansion Bauwerk Capital 2020.“ Beiden Firmenchefs sind dabei die Ideen ihrer Mitarbeiter wichtig, die das interne Programm „Fit for Future“ zutage gefördert hat.

Vertrauensvolles Miteinander

Bei diesem Programm analysieren fünf bis sechs Mitarbeiter in regelmäßigen Meetings verschiedene Fachthemen des Unternehmens. Bringt jemand einen erfolgversprechenden Vorschlag ein, erhält er die finanziellen und zeitlichen Mittel, die Idee zu verwirklichen. „Der Ideengeber ist für die Realisierung, den Informationsfluss und das Erfolgscontrolling selbst verantwortlich“, sagt der Geschäftsführer Christoph Lemp und zeigt damit auch sein Vertrauen in die Mitarbeiter. Am monatlichen Jour fixe wird die Belegschaft über neue Ideen und ihre „Erfinder“ informiert, das motiviert natürlich zusätzlich. Ganz offensichtlich ziehen das Management und die Mitarbeiter hier an einem Strang – das verspricht auch in Zukunft nachhaltige Innovationen.

„Innovation ist die Basis für nachhaltigen Erfolg und ermöglicht ein gesundes Wachstum. Sie ist sozusagen Teil der DNA unseres Unternehmens.“

J. Schorn und C. Lemp, geschäftsführende Gesellschafter

Die BEMOTEC feierte 2013 ihr 25. Firmenjubiläum. Dieses Familienunternehmen ist auf drei Geschäftsfeldern tätig: Medical Devices, Engineering und Mechanics.

Menschlichkeit und Mut

BEMOTEC GmbH

Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Str. 8–10

72770 Reutlingen

Telefon 07121 515364-0

www.bemotec.com

38 Beschäftigte (D)

Medizintechnik

Die Mobilität im Alter verbessern: Das ist ein Ziel der Reutlinger BEMOTEC GmbH. Ihre elektrischen Alltagshilfen – der Rollator „beactive“ und der Rollstuhllift „belifted“ – sind Neuheiten auf dem Medizintechnikmarkt. Erfolgreich realisiert dieser Betrieb mit 38 Beschäftigten solche Innovationen, die selbst große Konkurrenten herausfordern. Einen entscheidenden Anteil hat daran die Belegschaft, die mit ihren innovativen Ideen die Produkte und die Prozesse kontinuierlich verbessert.

„Wir wurden noch nie gefördert“, erzählt der Geschäftsführer Peter Herrmann. Jede Investition stellt für seine Firma deshalb ein Wagnis dar, das wohlüberlegt sein will. Auf seine Marktkenntnisse konnte sich Herrmann allerdings schon immer verlassen. „Von der ersten Messe, auf der wir unseren neuen Rollator präsentiert haben, kamen wir mit 250 Vorbestellungen zurück“, berichtet er – sein Mut zur Innovation hat sich ausgezahlt.

Außergewöhnliche Alltagshelfer

2014 stellte das Unternehmen den ersten elektrischen Rollator auf dem Markt vor, den „beactive“. Diese Innovation sicherte ihm internationale Aufmerksamkeit, arbeiteten zu diesem Zeitpunkt doch auch große Medizintechnikfirmen noch an der Realisierung dieser Idee. Der Bau eines solchen Rollators barg allerdings Risiken. „Wir mussten uns beispielsweise der technisch brisanten Frage stellen, was passiert, wenn der Motor des Rollators ausfällt – etwa am Time Square“, erklärt Herrmann und schmunzelt. Das Elektrogerät hilft Senioren, schneller voranzukommen, bremst bergab und minimiert damit die Sturzgefahr. Der „belifted“ hingegen hebt Rollstuhlfahrer sicher an und über Stufen hinweg und steigert so ihre Selbstbestimmtheit im Alltag.

Engagement und Offenheit

„Wir haben flache Hierarchien und pflegen prinzipiell einen unkomplizierten Austausch“, erklärt Herrmann. Mithilfe der Software „SharePoint“ kommunizieren die Mitarbeiter im Zusammenhang mit verschiedenen Projekten und nehmen Neuerungen häufig selbst in die Hand. „Oft bearbeiten die Teams der Entwicklung und der Produktion eine neue Idee schon ausführlich, bevor sie sie mir vorstellen“, erzählt Herrmann. „Ihre Vorschläge sind dann zu fast 90 % sofort realisierbar.“ So viel Engagement belohnt man in der Firma mit Prämien und Preisen. Die nehmen die verantwortlichen Kollegen persönlich in Empfang. „Unsere Mitarbeiter leisten schließlich die meiste Arbeit und haben ein Recht darauf“, betont Herrmann. Menschlichkeit und Mut: Mit diesen Attributen wird BEMOTEC auch in Zukunft Innovationen generieren, die den Markt aufwirbeln.

„Zwar ist die Innovation das Ziel, aber auf dem Weg dorthin gewinnen wir die meisten Erkenntnisse.“

Die Geschäftsleitung

BPA entwickelt und erstellt Produkte auf dem Gebiet der Abdichtungs- und Sanierungstechnik. Die Kernkompetenz der Firma sind Systemlösungen für wasserundurchlässige Betonbauwerke.

Wasserdichte Ideen für Tunnel und Beton

BPA GmbH

Behringstraße 12

71083 Herrenberg

Telefon 07032 89399-0

www.dichte-bauwerke.de

17 Beschäftigte (D)

Baugewerbe/Handwerk

Viele Tunnel und Betonbauwerke halten dank der Ideen einer badenwürttembergischen Firma dicht: Die BPA GmbH ist marktführend bei Problemlösungen für die Bauwerksabdichtung. Aufgrund ihrer erfolgreichen Innovationen erhielt sie schon in ihrer Gründungsphase im Jahr 2000 einen Förderzuschuss der Landesbank Stuttgart. Die inzwischen 17 fachkundigen Beschäftigten dieses Betonspezialisten zeigen vollen Einsatz, denn jeder Tunnel und jede Baustelle werfen neue Fragen auf, die es zu lösen gilt.

„Auf den Baustellen finden wir unsere Ideen“, sagt der Geschäftsführer Adrian Pflieger. Das ist die Geburtsstunde vieler Innovationen seines Unternehmens. Gemeinsam mit seinem Team entwickelt er auf dem Firmengelände Betonabdichtungen, die in der Praxis stark nachgefragt werden.

Praxisnahe Verbesserungen

Wenn Pflieger und seine Mannschaft im Kontakt mit ihren Kunden ein Problem feststellen, handeln sie schnell: Sie entwickeln einen Prototyp und lassen ihn von der Materialprüfungsanstalt testen. Wird die Materialqualität positiv bewertet, entwickelt und investiert man weiter. Mittels dieser Erfolgsstrategie wuchs die BPA seit ihrer Gründung 1998 zu einem heute weltweit agierenden Spezialisten innovativer Betonabdichtungen heran. Die Modernisierung der Produktionsabläufe und der Einsatz einer Blechbeschichtungsmaschine verkürzte die Produktionszeit und trug so 2013 entscheidend zum Gewinn bei. Denn die neue Maschine bringt die patentierte Beschichtung zur Betonabdichtung auf lange Bleche auf. Zuvor war das die mühsame Arbeit der Mitarbeiter.