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Lutz LEOPOLD

FRITZ

ein homosexuelles Leben

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© 2016 Lutz LEOPOLD

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN

Paperback: 978-3-7345-8090-1
Hardcover: 978-3-7345-8091-8
e-Book: 978-3-7345-8092-5

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Richard

Klaus

Anton

Im Gwölb

Othmar der Literat

Bertl

Anne

Bertls Einwände

Einkäufe

Richard bäckt

Richard lernt bei Anne

Moritz

Döbling

Fridolin

Renate

Fritz Berufswahl

Firmeneintritt

Eduard

Horst

Gustav

Häschen

Pospischil

Hundepfoten

Erwin

Sitzung Hundepfoten

Richard bei Häschen I

Backstube

Karoline

Richard bei Häschen II

Helmut Weiß

Prag

New York

Wien

Verkaufsstand

Eröffnung

Karolines Geschichte

Kunigunde I

Ärgernisse bei Kuhrn

Partnerschaft

Sachertorte

Verkaufsstrukturierung

Waffel

Testament

Judenplatz Plan

Wilhelm

Erfolg

Pospischils Ende

Judenplatz Kauf

Canada

Renate heiratet

Steirisches Gut

Besichtigung

Judenplatz Umbau

Ein Geheimnis

Hochzeit

Beschimpfung

Judenplatz Garage I

Firmenausbau

Judenplatz Garage II

Judenplatz der Umbau ist fertig

Anton stirbt

Judenplatz einrichten I

Karoline outen

Judenplatz einrichten II

Sitzung

Eduard stichelt

Kapitalaufstockung

Hubert Polt

Backstube Neubau

Karolines Kampf I

Polts Kampf

Buchhaltung

Werner I

Karolines Kampf II

Maurice

Werner II

Polt bei Gericht

Party I

Sylvia

Gerhards Problem

Adria Kreuzfahrt

Sylvias Kampf

Roberto

Detlev

Versöhnung

Party II

Richard

Klaus

Es ist schon spät, 22 Uhr vorbei. Fritz kommt von der Gumpendorferstraße und steigt eine Treppe, die hinunter in eine Gasse die zum Wienfluss führt, hinab. Am unteren Ende der Stiege befindet sich sein Ziel. Ein verstecktes Beisel. Elegant im hellen karogemusterten Anzug, weißem Hemd und dunkelroter Krawatte, ursprünglich um in einer Innenstadtbar einen zahlenden Herren zu treffen, schaut er leicht angeekelt auf den schummrigen Eingang hinunter. In Nischen, die sich neben der Stiege in den schäbigen Hausmauern befinden, schmusen dunkle Typen miteinander. Er hört Stöhnen und Keuchen. Modriger Geruch kommt aus den Spalten und Rissen der alten Gemäuer. Er hastet die steinerne Treppe hinunter, um rasch in dem halbdunklen, nur mit einer schwachen gelben Glühbirne erleuchteten, Eingang zu verschwinden. Lärm, leise Musik und Qualm empfangen ihn. Drinnen, im Keller des alten Hauses, ist das Lokal mit einem Ziegelboden versehen, billigen Holzwänden ausgestattet und mit einfachen alten Tischen und verschiedenen zusammen gesuchten Sesseln möbliert. Es wird von Männern verschiedenen Alters, aus den verschiedensten Schichten besucht, die alle einen raschen billigen schwulen Sex suchen.

Der 53jährige hagere Klaus, der mit seiner 51jährigen Gattin regelmäßig das Lokal aufsucht, thront an seinem Stammtisch. Sie sind beide überelegant gekleidet. Sie in einem beigen Kostüm mit weinrotem Besatz. Er im dunkelbraunen Anzug mit einem schwarzen Mascherl um den Hals. Sobald sie einen der Burschen, die sie anmachen, abschleppen können, gehen sie mit ihm in eine gute Bar oder ein feines Restaurant, bevor sie ihn mit ihren ausgefallenen sexuellen Wünschen konfrontieren. Pauline ist eine fröhliche pummelige Matrone, die wahnsinnig gerne zusieht, wenn ihr Mann es mit den Burschen treibt. Ihn regt es an, wenn sie ihn oder den Partner zu besonderen Aktivitäten antreibt. Sie haben sich vor 30 Jahren gefunden. Sie war zufrieden, endlich einen Mann zu bekommen, der sie nicht anrührt. Er benützt sie, um Kerle anzulocken die Pauline wollen, doch von ihm verführt werden. Sie genießt den Anblick der nackten Männerkörper und begeistert sich an den erregenden Aktivitäten, die sie entwickeln. Dabei kreischt Pauline Zoten, um die Akteure zu noch mehr perversen Sauereien anzufeuern. Stolz ist sie darauf, nach 30 Jahren Ehe noch Jungfrau zu sein und das will sie in den nächsten 30 Jahren auch bleiben. Dabei hat sie die herrlichsten Männer und süßesten Buben nackt und in Aktion gesehen. Es vergeht fast kein Tag, an dem sie nicht voll befriedigt ist.

In billigen Gläsern werden Wein, Bier und Cola serviert. Zwei Burschen sitzen bereits mit am Tisch auf dem sich auch schon Laken früherer Getränke gebildet haben. Einer 20 Jahre alt dunkel, primitiv wirkend, sehr muskulös, grinst blöd den Alten an. Er ist hier um sein mageres Hilfsarbeiter Einkommen ein bisschen aufzubessern. Als billigen Stricher macht er für einen 10er mit dem Freier Sex in der nächsten Ecke. Der Andere 19 Jahre alt, blond, weichlich, pummelig aber nicht dick, neigt verschämt seinen Kopf nach unten. Sein Gesicht ist von einer starken Akne entstellt. Dafür ist er über und über mit teurem Schmuck behängt. Ketten Ringe und Ohrklipps. Die Haare sind wirr, ungepflegt und lang. Er sucht Männer die ihn fest hernehmen.

„Bist du aktiv oder passiv?“, lauert Pauline. Sie macht schon der Anblick des 20jährigen Naturburschen feucht.

„Machs aktiv“, grunzt der. „Ein bisserl Geld, dann mit dem da.“ Damit meint er Klaus, dem er zunickt. Er in seiner dreckigen Jean und dem fleckigen Leiberl, wird wahrscheinlich nicht in eines der „Innlokale“ mitgenommen, sondern gleich ins Bett abgeschleppt werden.

Richard, der 19jährige senkt noch tiefer seinen Kopf. „Bin passiv“, was Klaus weiß. Er hat den Jungen bereits vernascht.

Klaus sieht Fritz, der am Eingang stehen geblieben ist, um suchend in die Runde zu schauen. Fritz ist ein erfahrener Stricher, der zwar genug Stammkunden hat, doch auch immer wieder nach neuen Partnern sucht. Er hat deshalb nachdem der Treff mit dem Mann in der Bar geplatzt ist, diesen verruchten Platz aufgesucht. Höflich nickt er einigen Tunten mit denen er ein Erlebnis hatte, die aber nicht gut bezahlten, zu. Der blonde, blauäugige, 180cm große, schönen Jüngling, in seinem Esterhazy Anzug, zieht die Blicke vieler Männer auf sich.

Ein 33jähriger Kellner, in seiner hautengen Latexhose und dem mit Spitzen und Rüscherln besetztem Hemd, schwebt graziös, mit den Getränken, durch den breiten Gang, zwischen den beiden Tischreihen. Sein operettenhaftes Hemd zeigt vorne im großen Ausschnitt seine stark behaarte, Männlichkeit vortäuschende, Brust.

„Benehmt euch“, kirrt er drei Burschen zu, die sich hemmungslos gegenseitig küssen. „Ihr seid in einem anständigen Lokal.“

Die kreischen lediglich über das „anständige Lokal“ auf und machen weiter.

Fritz will sich zurückziehen, da ruft Klaus aufgeregt. „He Fritz setz dich zu uns.“

Der Alte hat schon einige Male Fritz gebucht. Er ist wild auf die Art von Fritz. Pauline daneben sitzend, hat jedes Mal Fritz angefeuert. Sie sitzt im Kleid ohne Höschen daneben, um mit ihrer Hand ihre empfindliche Stelle zu streicheln.

„Der ist was für dich“, raunt sie dem neben ihr sitzenden Richard ins Ohr. „Der ist ein kräftiger stark gebauter Kerl.“

Sie bietet dem Burschen Fritz an. Es gefällt ihr wenn ein Junge vor Schmerzen heult. Wenn sie die zwei Burschen zu sich in die Wohnung bekommen kann, um ihnen zuzuschauen, wäre der Abend gelaufen.

Klaus flüstert Richard, dem Jungen mit der Akne, über den Tisch zu. „Er ist ein Stricher.“

Fritz findet immer rasch auf den Treffs, kaum dass er sein Glied an der Pissrinne präsentiert, willige Tunten. Meist sind es ältere Männer die er bekommt, die Jungen fürchten sich vor ihn. Deshalb lässt sich Fritz von den Tunten dafür bezahlen. Allgemein ist er als Stricher bekannt. In der gehobenen Szene wird er mehr von Herren angesprochen, die ihn den schönen 23jährigen maskulinen Burschen, aktiv nehmen wollen. Da kann Fritz gutes Geld verdienen. Regelmäßig sucht er seinen Zuhälter Bertl auf, was ihm ein geregeltes Honorar einbringt. Er kommt an den Tisch um sich neben Pauline zu setzen.

„Richard mag dich. Hab ihm von dir erzählt“, erwähnt Klaus.

„Ach, ja“, Fritz vermutet gleich, der Blonde ist Richard. „Bin aber aktiv und wild“, meint er, dabei Richard fixierend.

Richard blickt schüchtern nur kurz auf, errötet und meint: „Bin passiv.“ Er ist von dem schönen jungen Mann fasziniert. So Einen stellt er sich immer als festen Freund vor. Fritz der in seinem Anzug so gepflegt und überheblich aussieht, macht ihn allerdings verlegen.

Eine warme Welle strahlt von dem Burschen zu Fritz. Fritz spürt wie er sich erregt. Er hofft dass der Bursche, der ihn an sich nicht sonderlich anspricht, es wirklich ernst meint. Richard der den ihm gegenüber sitzenden Fritz verstohlen betrachtet, kann es kaum erwarten, dass ihn der gut aussehende Kerl endlich auffordert mitzukommen. Er ist sehr schüchtern. Auf den Logen, in den Parks und anderen Treffs lässt er sich immer ansprechen, um dann umso williger mitzugehen. Da er glaubt die Kerle lieben es, wenn er so vergammelt daher kommt, lässt er sich gehen. Immer etwas schmutzige, zerrissene Kleidung, oft keine Unterwäsche, dafür mit viel teuren Schmuck behängt, lockt er die Männer an.

Pauline lobt, in den buntesten Farben, den Spaß, den ein Gruppensex macht. Ihre Wohnung ist dazu bestens geeignet. „Es sind Sofas und Tangas da, auch ein Andreaskreuz wennst darauf Appetit hast“, lockt sie Richard. Von ihm nimmt sie an, dass er ist besonders weich und masochistisch veranlagt ist.

„Spring ein wenn’s den Jungen zu hart wird“, grinst Klaus Fritz an. „Schmusen kannst mit ihnen.“

„Fürs durcheinander will ich aber mehr haben“, schmollt der kräftige Stricher am Tisch. Er fühlt sich zur Seite geschoben.

Klaus bestellt eine Runde Wein. „Lasst uns darauf trinken.“ Die Zustimmung bleibt allerdings aus. Jeder der Burschen hat andere Interessen.

Nach einer Stunde stellt Fritz die Frage. „Kommst du mit? Will nur Fünfzig dafür.“

„Ja, endlich fragst du, das Geld macht mir nichts“, flüstert Richard. Er hat von dem Alten gehört, dass Fritz Geld nimmt. Dass er dafür bezahlt, macht ihn einigermaßen sicher. „Lass uns raus aufs Klo gehen.“

„Hm.“ Fritz schüttelt den Kopf. „Ich mach’s mit dir nur im Bett. Kein flüchtiges Spiel.“

„Ja, aber bei mir geht es nicht.“ Richard fürchtet, dass der Bursche absagt.

„Dann komm halt mit zu mir“, lacht Fritz.

„Aber kommt doch mit zu uns, ist gleich hier in der Nähe“, protestiert Klaus.

„Ja machen wir doch ein Gruppenspiel“, jubelt Pauline. Sie ist gierig auf die Liveshow.

„Ich lade euch alle ein, aber dann möchte ich mit Fritz alleine mitgehen.“ Richard stammelt, vor Angst es könnte sich der Kerl anders überlegen.

Einer der älteren Männer vom einen entfernten Tisch hat schon Fritz Kusshand zugeworfen und geschrien: „Zahl gut heute, bin in bester Laune.“

Richard hat die ganze Zeche am Tisch beglichen. Sie lassen eine enttäuschte Pauline zurück. Der 20jährige grinst zufrieden. Er wird mit den Beiden mitgehen und der Alte wird schon was springen lassen.

Als sie raus wollen. „He was ist mit uns Zweien?“, grölt der Mann der Fritz schon Kusshand zugeworfen hat. „Ich gebe dir Siebzig.“ Fritz ist schon versucht 100 zu verlangen, der Kerl zahlt es sicher. War ursprünglich sein geplanter Lohn von dem Herrn, der ihn in der Bar versetzt hat. Da spürt er wie Richard ihn am Arm fasst. Er sieht ihm in die grünen Augen und spürt den verlangenden Blick des 19jährigen das es ihn wieder warm durchrieselt. Er nickt, um mit Richard hinaus zu gehen.

Die warme Frühlingsluft schlägt ihnen entgegen. Fritz lenkt die Schritte zur nahe gelegenen U-Bahn. Er ist jedes Mal wieder erstaunt, obwohl Wiener, wie das Licht wenn man aus den mehr dämmrigen Seitengassen kommt, plötzlich blendet, sobald man in eine der belebten Hauptstraßen gelangt. Richard hat, in den letzten drei Jahren, mehr die dämmrigen, bis dunklen Stellen der Großstadt aufgesucht. Sie kommen bis zur Wienzeile, da hält Richard ein Taxi auf, mit dem sie zu Fritz fahren. Fritz ist dankbar das Richard das Taxi aufgehalten hat, denn so wie der Junge ausschaut, will er nicht in der U-Bahn, mit ihm gemeinsam gesehen werden. Sie fahren hinaus nach Hietzing.

„Mit der U-Bahn geht es genauso schnell“, bemerkt Fritz spöttisch, als Richard sich beeilt, um das Taxi zu bezahlen.

Es ist kurz nach Mitternacht, die Straße wie leergefegt, keine Straßenbahn ist mehr unterwegs, nur wenige Autos fahren entlang. Es ist eine der alten Vorstadtvillen, die schon bessere Zeiten gesehen hat. Fritz führt ihn in die kleine Kammer, die neben der Stiege am Halbstock zwischen Souterrain und Parterre liegt. In dem Haus ist die Mutter von Fritz Hauswart. Sie betreut zusätzlich zwei ältere Herren, die getrennt in den zwei Wohnungen des Hauses leben, den Haushalt. In der Kammer befindet sich vor dem Fenster, auf der Schmalseite vorne bei der Türe, ein alter eichener Schreibtisch. An den Längsseiten, gegenüber der Türe ein normal breites Bett. Dem gegenüber steht ein billiger Schrank. An der hinteren schmalen Wand, ist eine Waschmuschel mit warm und kalt Wasser. Es ist wie in einem billigen Hotelzimmer. Obwohl das Fenster offen ist und die frische Frühlingsluft aus dem Garten kommt, ist im Zimmer ein billiger, muffiger Geruch zu spüren.

Fritz umarmt Richard, um ihm auf den Mund zu küssen. „Leg den Fünfziger auf den Tisch.“

Richard kramt aus seiner Hosentasche den Geldschein, um nachdem er ihn auf den Tisch gelegt, auch seine Lippen zu öffnen und die Zunge von Fritz in sich zu saugen. Fritz staunt das ihn der intensive, strenge Geruch, den der Junge ausströmt, nicht abstößt, sondern zusätzlich erregt. Danach zieht sich Richard rasch nackt aus. Er hat ja nicht viel an. Seine nackte weiße Haut leuchtet im Dunkeln. Fritz ist fasziniert. Der Bursche ist weich, weiß und sehr knabenhaft. Es ist nur die Akne, die sein Gesicht entstellt. Wieder spürt Fritz die warme Ausstrahlung des schon sehr erregten Jungen. Er ist noch beim Ausziehen, da hilft ihm Richard. Er streift langsam, neugierig Fritz die Unterhose runter.

„Oh, wie prächtig, wie geil“, jubelt Richard, Fritz wild küssend.

„Die Utensilien sind rechts im Regal“, meint Fritz, als er dem Süßen über den Rücken streichelt.

„Lass uns ohne Hilfsmittel lieben.“

Richard legt sich rücklings auf das Bett. Fritz ist erfreut, dass der Bursche schon Erfahrung hat. Die Haut des pummeligen Burschen ist glatt und makellos. Gierig zieht Richard seinen Traum an sich. Fritz gerät in Ekstase. Es wird ein wildes Spiel. Richard durchströmt es mehrmals heiß, warm und wie elektrische Schläge. Er hat noch nie zuvor einen so intensiven Sex erlebt.

„Du bist ein prächtiger Bursche. Die Liebe mit dir ist eine wahre Lust“, lobt Fritz. Er legt sich sehr zufrieden neben dem Geliebten hin.

„Das liegt daran das du ein richtiger Kerl bist. Du warst wunderbar“, lächelt ihn Richard glücklich an.

„Das war ja nicht dein erstes Mal?“

„Nein bist du deswegen enttäuscht?“

„Dummerl, Jungfrauen vertragen mich nicht“, lacht Fritz.

Richard strahlt. „Wirst du mich öfter lieben?“

„Gern, du weißt ja was es kostet. Schlaf jetzt bei mir. Nach dem Frühstück spielen wir weiter.“

„Aber, schlafen?“ Richard ist es nicht gewöhnt, mit jemand zu schlafen. „Das Bett ist so eng, oder schläfst du woanders?“

„Ts, ts, es heißt Beischlaf, das heißt lieben und gemeinsam schlafen. Komm es geht schon, leg dich an meine Seite.“ Fritz zieht die Decke über den zarten Körper, des sich wohlig rekelnden Richard. Richard umarmt Fritz besitzergreifend. Den will ich haben, egal was es kostet. So schlafen sie ein.

Gegen zehn Uhr wachen sie auf. Die Sonne scheint durch das große Fenster, das in den Garten der Villa geht, in die kleine Kammer. Nun wird Richard die Schäbigkeit erst bewusst. Er, der sonst an den dreckigsten Stellen seiner Lust nachgeht, ist nun wo er in einem Bett richtig liebt, enttäuscht, dass es nicht wie er es gewohnt, in einer schönen Umgebung, oder wo er aufgewachsen, in einem Palais ist.

„Ich muss“, murmelt Richard.

„Geh raus, die Stiege halb in den Keller runter, dort die dritte Türe rechts.Sei bitte leise.“

Richard zieht den Schlafrock von Fritz über und geht aufs Klo. Das WC ist einen Halbstock tiefer am Ende eines verfliesten Ganges. Fritz folgt ihm, in einer Unterhose um zu pinkeln. Richard legt sich, in der Kammer zurück, wieder ins Bett. Fritz folgt einige Minuten später, mit einem Frühstückstablett. Semmeln, Butter, Kaffee, sparsam aber kräftig. Er stellt vor dem auf die Seite gedrehten Richard, das Tablett auf das Bett und legt sich hinter dem Jungen dazu. Richard greift nach dem Kaffee, schenkt in die eine Tasse ein und führt sie zu seinen Lippen, da spürt er wie Fritz ihn zärtlich streichelt. Er reckt sich dem Kerl entgegen, damit er seine wohlige Wärme spüren kann. Der schöne Kerl versteht es ihn zu begeistern. Er ist halt ein Professioneller denkt er noch.

Fritz ist bald tief drin. „Nach dem Essen liebe ich dich wieder“, verspricht er Richard.

„Ja“, haucht Richard, der den heißen Kaffee schlürft. „Was machst du jetzt?“

„Nur kuscheln, ich werde ruhig bleiben, um dich nicht aufzuregen“, lacht Fritz. Er bleibt ruhig hinter Richard liegen. Sie trinken Beide aus der einen Tasse und kauen sich den einen oder anderen Bissen vor.

Als sie fertig gegessen haben, bleibt Fritz weiter ruhig hinter Richard, eng an ihn geschmiegt, liegen. „Wann beginnst du?“, bettelt Richard.

Fritz gerät in einen rasenden Taumel. Er fällt wie ein Besessener über den Jungen her. Nach der gemeinsamen Befriedigung blödeln sie noch über ihre sexuellen Vorlieben. Dabei lachen und Scherzen sie noch einige Zeit, bis sie erschöpft einschlummern.

Fritz ist der Erste der aufwacht, er küsst Richard ebenfalls wach. „Wollen wir etwas Essen gehen?“

„Ja lass uns ein Restaurant aufsuchen und gemütlich Mittagessen“, strahlt Richard.

Er will seine Sachen vom Abend anziehen. Fritz merkt erst jetzt, wie der Bursche auf Aufriss hergerichtet ist. Er trägt eine dreckige zerrissene Jean, Sandalen und einen dünnen Pulli, der weit über die Hüfte hinunter reicht. Fritz kennt das, auf den üblichen Treffpunkten merkt so ein Unbeteiligter nicht, dass der Träger seine Hose offen hat. Kenner dagegen wissen, wie sie den Jungen nehmen können. Der Zipp der Jean ist kaputt und lässt sich nicht schließen.

„So kann ich aber mit dir nirgends hingehen“, mault Fritz.

„Was können wir machen?“ Richard fürchtet von Fritz nicht mitgenommen zu werden.

Fritz ist erst ratlos, dann fällt ihm ein, er hat von Bertl einmal ein paar Sachen bekommen, als er in einer ähnlichen Situation war.

Er sucht kurz in seinem Kasten. „Zieh diese Hose und das weiße Hemd an. Ich hab auch noch einen Body als Unterwäsche für dich.“

Diese Sachen von Bertl sind ihm viel zu weit. Für den stärkeren Richard sind sie gerade richtig. Fritz fällt auch auf, dass Richard mehr als nur frische Wäsche braucht.

Zum ersten Streit kommt es, als Fritz in ein billiges Beisel, und Richard vornehm speisen will. „Ich zahle doch, was zierst du dich?“, mault Richard.

„Weil’s schade ums Geld ist, ich hab nicht so viel und du schuldest mir nichts.“

So geht es eine Weile bis Richard sich durchsetzt. Fritz gibt vor allem nach, weil sie die Diskussion auf dem Platz vor dem „Dommayer“ führen. Er fürchtet ehemalige Schulfreunde, oder Bekannte seiner Mutter könnten zufällig vorbeikommen. Sie gehen in ein gutbürgerliches Restaurant. Der Ober des „Weißen Schwans“ zieht kurz die Augenbrauen hoch und führt sie dann zu einem abgelegenen Tisch. Das Lokal, mitten in Hietzing, hat an der einen Seite mehrere Nischen, in denen 4er Tische zur Intimität einladen. Fritz ist das elegante, im Jugendstil eingerichtete, Restaurant fast zu fein, vor allem aber zu teuer. Das ist ja ein irres Paar, denkt sich der Ober in dem Restaurant. Der Mollige schwärmt den anderen Burschen an, als ob er ein Star ist. Der schaut dafür mir Besitzerstolz in die Runde.

„Dem gefallen wir nicht“, raunt Fritz.

„In deiner engen Hose siehst du auch nicht gerade sittsam aus“, kichert Richard.

Der Ober der sie bedient, ist erst wie aus den Wolken gefallen, ignoriert dann aber das verliebte Paar und bedient sie höflich, reserviert. Richard ist mit dem Trinkgeld großzügig.

„Was machst du immer nachmittags?“

„Am Samstag geh ich immer in die Sauna, kannst mitkommen und richtig heiß das Gesicht waschen, hilft gegen deine Akne.“

Richard ist etwas verschnupft. Er weiß um sein unvorteilhaftes Aussehen. Gegen Fritz, der unglaublich gut aussieht, fühlt er sich richtig minderwertig. „Gut ich komm mit, zahl den Eintritt.“

Jetzt ist Fritz etwas verschnupft, sicher er geht am Strich und hat sich von Richard die 50 für die Nacht bezahlen lassen, doch dass Richard immer vom Zahlen spricht, scheint ihm übertrieben. Nachdem sie fertig gegessen haben, gehen sie nochmals zu Fritz, um die Kleider zu tauschen und vor allem den Schmuck, den Fritz in ein Säckchen gegeben hat, zu holen. Das Säckchen ist ziemlich schwer, mehrere Ringe, ein Armband, zwei Halsketten mit schweren Anhängern und ein Ohrklipp sind darin.

„Das Zeug solltest du nicht tragen, schaust aus wie eine alte Tunte.“ Damit meint Fritz den, zwar teuren und echten, aber übertriebenen Schmuck.

„Nehmen wir doch ein Taxi“, fordert Richard.

„Ich weiß du zahlst“, grunzt Fritz, „doch schadet es nicht, wenn du etwas Bewegung machst und den Speck in Muskeln umwandelst.“

Richard schluckt, sagt nichts. Fritz hat es zwar sehr pampig gesagt, meint es aber gut. So gehen sie von Hietzing durch den im frischen Grün leuchtenden Schönbrunner Park, nach Meidling in eine Sauna. Es ist ein schöner warmer Tag, viele Menschen nützen die Sonne, um im Park spazieren zu gehen. Die Eichkätzchen betteln um Futter. Fritz späht vorsichtig herum ob nicht Bekannte, die nicht wissen dürfen dass er Schwul ist, ebenfalls im Park sind. Richard nun in seinem gewöhnlichen Outfit, ist ja eindeutig. Prompt sieht er auch eine ältere Dame, die schräg gegenüber wohnt und die er schon öfter, wenn er mit einem Mann nach Hause gekommen, am Fenster gesehen hat. Hastig geht er weiter. In der Sauna hat er vor, Richard eine heiße Gesichtsreinigung, einen Friseur und eine Massage zu verpassen. Dem Jungen muss man doch helfen. Nach einigen Sticheleien, Diskussionen und Vorschlägen befolgt Richard auch alles.

Die private Sauna aus dem 19.Jhd., im modernen Stil umgebaut, ist etwas herunter gekommen und wird von vielen Homosexuellen besucht, obwohl sie nicht eindeutig ist und sie auch Heteros aufsuchen. Trotzdem muss Richard, der in dieser Sauna das erste Mal ist, feststellen dass auch ein paar Kunden von Fritz anwesend sind. In den Duschen wird verstohlen beim gegenseitigen Waschen gestreichelt. Richtig los geht es in den Kabinen. Fritz grinst Richard an, als sie an einer Kabine vorbei gehen, aus der verhalten Stöhnen und Seufzen tönt. Penibel kontrolliert Fritz Richard, dass er auch die heißen Bäder, die Gesichtswäsche und die übrige Körperpflege macht. Er selbst genießt ebenfalls die regelmäßige Maniküre und Fußpflege. Drei Mal wird ordentlich in der Aufgusskammer geschwitzt.

„Nur mit heißem Wasser. Keine Cremen, kein Puder. Glaube mir damit bekämpft du die Akne am besten“, erklärt ihm Fritz.

Als der Friseur Richard die Schamhaare rasieren will, wehrt sich Richard. „Komm dein Gatte hat mich beauftragt“, fordert der Mann grinsend, so lässt es Richard machen.

Als sie sich ein Bier und ein belegtes Brötchen am Buffet gönnen, findet Fritz dass der Junge schon besser ausschaut und vor allem besser riecht, als am Abend vorher. Ein zarter 21jähriger Jüngling schaut Fritz schmachtend an. Was er an Fritz sieht gefällt ihm.

„Hältst du es aus?“, grinst ihn Fritz an.

„Ja, hab erst vorgestern einen starken Herrn gehabt“, seufzt der Junge schmachtend.

„Hast auch genug Geld um zu bezahlen“, faucht Richard.

Der Junge reißt die Augen auf und wendet sich ab. Fritz grinst breit.

„Ich will kommende Nacht wieder mit dir“, murmelt schüchtern Richard. Ihm gefällt Fritz immer mehr.

„Kein Problem, du weißt was es kostet.“ Fritz wundert sich selbst, warum er sich den Burschen aufhalst. Er könnte doch am Abend wieder versuchen, den Mann vom Vortag an der Bar in der Innenstadt zu erreichen.

„Fein damit hab ich dich gebucht. Lass uns am Abend gemeinsam essen und etwas herumstreunen. Du brauchst nicht nach einem anderen Kerl suchen.“ Hastig bestätigt Richard das Geschäft, damit Fritz es sich nicht anders überlegt. Ihm ist noch in Erinnerung wie der Kerl im Lokal, Fritz 70 angeboten hat. Auch jetzt in der Sauna hat es begehrliche Blicke gegeben. Fritz hat leicht gezögert, bevor er geantwortet hat. Auch das ist Richard nicht entgangen.

„Gut, doch am Abend lass uns fein ausgehen. Zieh dir einen Anzug an.“

„Keine Angst, mit dir werde ich mich nur mehr sittsam zeigen. Auch den Schmuck lass ich weg. Die Uhr darf ich doch tragen?“

„Hm.“

Sie trennen sich nach der Sauna. Fritz der zu Fuß zurück nach Hietzing geht und Richard der sich ein Taxi nimmt, um nach Hause zu fahren. Es geht in den 4. Bezirk, wo noch einige versteckte Palais existieren. Das im 18.Jahrhundert errichtete Gebäude, wurde vom Großvater Richards erworben. Es hat eine Straßenfront von 17,5m und vier Geschoße. Die barocke Fassade ist einfarbig grau und blättert leicht ab. Die breite Gasse ist auf einer Straßenseite mit Ahornbäumen bepflanzt, die gerade frisches Grün austreiben. Richard steigt vor dem Hauptportal aus, obwohl er sonst die rechte Nebentüre benützt. Selbstbewusst geht er hinein. Er wird vom staunenden Buttler Franz begrüßt. So anders sieht der Bursche heute aus, obwohl er noch die Fetzen trägt. In seinem Zimmer sucht Richard lange, in seiner Schrankwand, nach einem geeigneten Anzug. Nach drei Stunden hat er sich für einen grauen gestreiften Anzug mit weißem Hemd und Krawatte entschlossen. Als er herunter kommt, um ein Taxi zu rufen, bleibt dem 50jährigen Buttler die Spucke weg. Er hat Richard vor zwei oder drei Jahren das letzte Mal gepflegt und ordentlich angezogen gesehen. Eine Neuigkeit die er sofort dem restlichen Personal mitteilt. „Der Junge ist wieder normal geworden.“

Richard hat das Restaurant im Stadtzentrum ausgesucht. „Der Rauchfangkehrer“, wo Richard einmal sogar in vergammelten Kleidern, mit einem Mann gegessen hat. Die gebratene Ente mit Kraut und Knödel hat ihm geschmeckt. Fritz wartet schon etwas nervös davor, als Richard aus dem Taxi steigt. Fritz ist mit der U-Bahn und vom Karlsplatz her zu Fuß gekommen. Richard ist zwar noch immer krebsrot im Gesicht, nur ein kleiner Teil der Wimmerln ist weg, doch die neue Frisur, der zwar etwas locker sitzende, altmodisch geschnittene Anzug mit der grellen Krawatte lassen den 19jährigen süß wirken. Fritz ist erstaunt, wie positiv das geänderte Outfit wirkt.

„Wow, schaust gut aus“, stellt Fritz fest. „Der Anzug passt aber nicht sonderlich. Wennst so viel Geld hast, solltest einen Schneider nehmen.“

„Der ist von einem der renommiertesten Schneider Wiens. Deiner ist dafür schon reichlich abgetragen“, kontert Richard.

„Kann mir momentan keinen Neuen leisten“, schnupft Fritz. Er trägt seinen Esterhazy Anzug vom Vortag. „Dafür sitz er gut, wenn auch von einem Vorstadtschneider.“

„Wir können ja gemeinsam zu deinem Vorstadtschneider gehen, um uns Beide einen Neuen anzuschaffen“, bietet Richard fröhlich gestimmt an. Ich werde ihn nicht nur mit Geld, sondern mit Geschenken überhäufen, damit er mir nicht abhandenkommt, beschließt Richard.

Das Lokal ist mit Fichtenholzmöbel im Bauernstil eingerichtet. Halbhelle Beleuchtung bildet eine intime Atmosphäre und eine leichte Patina schafft jene Gemütlichkeit, die nur die Zeit schaffen kann. Fritz gefällt es, da es eine Einheit bildet, scheinbar schlicht und doch aufwendig. Er bestellt das Gleiche wie Richard, der sich wieder für die Ente entscheidet. Dazu trinken sie einen herben Weißwein, obwohl der Ober ihnen einen Roten empfiehlt.

Sie plaudern erst übers Wetter und etwas Politik, bevor sie von sich selbst reden. Sie tasten sich vorsichtig vor. Jeder will etwas mehr über den Anderen wissen. Richard will ihn, je länger er mit Fritz beisammen ist, fest an sich binden. Fritz treibt eher die Neugierde, da ihn vorher noch nie ein junger Bursche bezahlt hat. Fritz gesteht Richard, dass er in einem Fotolabor arbeitet, wenig verdient und kurz vor dem Abschluss eines Universitätslehrganges für Werbung und Verkauf ist.

„Ich will mich mit einer kleinen exklusiven Agentur selbständig machen“, erklärt er stolz sein Ziel.

Richard erzählt Fritz, dass er Sohn eines Süßwarenherstellers ist. Seit einem Jahr an der Wirtschaftsuni studiert und in der Firma, die von seiner Mutter geleitet wird, der Vater ist vor Jahren gestorben, als Personalchef angestellt ist. „Die Arbeit macht meine Sekretärin. Ich weiß gar nicht worum es geht.“

„Wie bist du mit der Kleidung zurecht gekommen?“ Fritz kann nicht fassen, dass Richard womöglich in Fetzen zur Uni und ins Büro ist.

„Hab mich nicht drum gekümmert. Nur zu den Prüfungen bin ich im Anzug gekommen. In der Schule haben mich ein paar Schwuli gerufen, doch ich hab’s einfach ignoriert.“

„Und die Professoren?“ Fritz stellt sich die Lehrer als strenge Wächter der Moral und Sitte vor. Er hat nur die Pflichtschule absolviert und kaum Kontakt zu den Lehrern gehabt.

„Ha, zwei haben mich vernascht. Die Anderen konnten nichts machen. Ich hab ja alle Prüfungen bestanden. Auch Mutter hat nur interessiert wie es in der Schule geht.“

„Und im Büro?“, die Neugierde lässt Fritz fast platzen. Er hat sich immer nach der Umwelt strecken müssen. Seine Mutter alleinerziehend, sein Vater ist gestorben als er 6 war, hat sie als Hausmeisterin über Wasser gehalten. Fritz möchte immer gut gekleidet sein, gut essen und ein bequemes Leben ohne Geldsorgen haben. So hat er auch gespart um sich einen Anzug vom Schneider und nicht von der Stange zu leisten. Leider sein Einziger.

„Da geh ich einmal die Woche hin, hab ja eine Sekretärin.“

Anschließend gehen sie in eine einschlägige Bar, in der Nähe des Restaurants, wo sowohl Fritz als auch Richard einige Bekannte treffen. Es ist die Gleiche in der Fritz am Vortag versetzt wurde. Der Freier ist wieder nicht da. „Habe also nichts versäumt“, denkt Fritz noch beruhigt. Richards Bekannte wundern sich über sein neues Outfit und wie er zu so einen feschen Kerl kommt. Sie ahnen nicht, dass Fritz ein Stricher ist. Die Bekannten von Fritz wieder, können nicht glauben das der junge Bursche zahlt und fragen sich ob Fritz anständig geworden ist. Die Bar gehört, im Gegensatz zu dem Beisel am Wienfluss, zu den gepflegten gehobenen Treffs. Elegant mit Mahagonimöbel eingerichtet, ein teurer Teppich am verfließen Boden, eine im polierten Messing blitzenden Theke, das Gegenteil des Lokals vom Vortag. Leise Musik untermalt die sexbetonte Unterhaltung der Gäste. Richard ist mit 15 Jahren das erste Mal hier gewesen. Hans ein Päderast und Freund seines Onkels, hat ihn mitgenommen um stolz seinen Jagderfolg zu zeigen. Danach ist Richard alleine gekommen und hat es am Klo mehrmals getrieben. Da wurde er vom Besitzer des Hauses entdeckt und sofort hinaus gewiesen. Der hat berechtigte Angst vor der Polizei, wegen des jungen Buben. Fritz allerdings ist regelmäßig hier um einige seiner Kunden zu treffen. Sie sind nicht so aufdringlich wie die Schwulen des „Loches“ und schauen diskret weg, wenn Richard besitzergreifend Fritz seine Hand auf den Arm, einmal auch auf den Oberschenkel legt. Von den spärlich beleuchteten Ledergarnituren kommen einige begehrliche, auffordernde Blicke in Richtung Fritz, der neben Richard auf einem Barhocker an der Theke sitzt. Da Fritz nicht auf die Blicke reagiert, lassen sie es nach einer Weile bleiben.

An der Klotür trifft Fritz einen massigen großen 40jährigen der ihm was zuflüstern will. Fritz reagiert schnell, „heute nicht, morgen“, damit ist es erledigt, obwohl er von dem Mann auch mehr als den 50er bekommen kann.

Einer der Strichjungen hat sich ungeniert, vor einem Herrn der auf der Lederbank sitzt, gekniet um sich ihm eindeutig anzubieten. Der Kellner kommt um die Lampe über der Bank auszuknipsen. Dabei lächelt er Fritz, der mit seinem Whiskyglas daneben steht, an.

„Hab einen spendablen Herrn für dich.“ Er hat schon öfter vermittelt. Dafür streift er ein höheres Trinkgeld ein.

„Hm, was lässt er springen?“ Fritz stellt die Frage um seinen Tagesmarktwert festzustellen.

„Luxuriöser Gruppensex, ich glaube die anderen zwei Burschen haben sich jeder auf Achtzig geeinigt. Ich bring dir ein Sektglas, damit du dir von dem Glatzkopf aus der Flasche einschenken lässt.“

Ein übliches Ritual, um das Geschäft einzuleiten. Richard wird zunehmend nervös. Sollte Fritz doch noch abspringen? Soll er ihm einfach mehr Geld anbieten?

„Wir können uns auch Champagner bestellen“, wirft er hastig ein.

„Nicht nötig wir bleiben beim Whisky“, lacht Fritz. Er ahnt was in Richard vorgeht. „Lass der Herr findet sicher jemanden.“

Schulterzuckend geht der Kellner ab. Immer unsicherer werdend, drängt daher gegen Mitternacht Richard zum Gehen.

Als sie zu Fritz in die Kammer fahren, natürlich wieder im Taxi das Richard bezahlt, sind sie Beide heiß gelaufen. Trotzdem beherrscht sich Fritz, als er Richard die Kleider auszieht, um ihm erst zärtlich zu küssen und kosen. Er gerät wieder in Ekstase. Richard wimmert glücklich, es ist für ihn so ungewohnt, schönen Sex und Schlaf zu vereinen. Noch nie hat er den Sex so wundervoll erregend und befriedigend erlebt. Der Mann ist sein Traum, den er sich wenn nötig, mit all seinem Geld verwirklichen will. Fritz will es zwar nicht wahr haben, auch er ist sehr zufrieden, vor allem weil er sich bei dem jungen Richard richtig austoben und befriedigen kann. Die warme Welle die ihn dabei jedes Mal trifft, fasziniert Fritz. Er hat es bisher immer nur als geldbringende Befriedigung gemacht. Richard zögerte, als er versucht war Fritz auch die 80 anzubieten, die ihm an der Bar geboten wurden, lässt es aber sein. Fritz selbst dachte nicht daran, es bei Richard mit einem höheren Honorar zu versuchen. So bleibt es bei dem 50er, den Richard unaufgefordert auch jede folgende Nacht auf den Schreibtisch legt.

Der Sonntagmorgen verläuft wie der Samstag. Sie wachen auf, ein kräftiges Frühstück, zärtliches Streicheln und zum Mittagessen gehen sie wieder in das Lokal. Diesmal begrüßt sie der Ober, der gleiche wie am Samstag, wie alte Gäste. Natürlich bekommen sie wieder eine der abgeschiedenen Nischen zugewiesen.

„Ich glaube der ahnt dass wir ein Paar“, kichert Richard.

„Da weiß er mehr als ich“, faucht Fritz. Ihm ist es unangenehm, dass Richard ihn so vereinnahmt.

Richard grinst in sich hinein. Er ist zufrieden. Es wird etwas dauern bis Fritz ihn als Partner akzeptiert. Am Vorabend in der Bar ist ihm schon klar geworden, dass Fritz ganz gerne mit ihm beisammen ist. Fritz hat die anderen Burschen die ihn anschmachteten kaum registriert. Auch den Alten, der Fritz einen schönen Preis ins Ohr flüsterte, hat Fritz abblitzen lassen. Das Angebot zum Gruppensex hat er abgelehnt. Wozu habe ich genug Geld, wenn ich den Kerl damit nicht halten kann? Richard hat vorher noch nie bezahlt. Dass es mit Geld so einfach ist, einen wirklich schönen Kerl zu bekommen ist für ihn eine neue erfreuliche Erfahrung. Das Sex mehr ist, als nur eine schmutzige Befriedigung mit Irgendwem, erst recht.

„Ich empfehle den Herren unsere Schokolade Palatschinke zum Nachtisch. Sehr süß und kräftigend“, lächelt der Ober, als sie sich schon durch das Menü mit Lachs als Vorspeise, Knoblauchsuppe und Steak durchgearbeitet haben. Ihm ist schon beim ersten Besuch klar geworden, hier hat er ein Liebespaar vor sich.

„Phu, ich bin satt“, stöhnt Fritz.

„Brauchst aber was Kräftiges“, lauert Richard.

Der Ober lächelt dezent, verstehend und meint: „Sie können sich ja Zeit lassen, es ist noch früh am Tage.“

Sie nehmen noch die Palatschinke.

„Was willst du heute machen?“ Richard versucht möglichst viel an Fritz dran zu bleiben, damit er ihm nicht abhandenkommt.

„Sonntags geh ich meist auf den Flohmarkt. Vielleicht finde ich etwas Günstiges.“ Für Fritz ist es mehr ein Ritual.

Er streift über den Markt, beobachtet die Käufer und führt mit vielen Männern Gespräche. Dabei erwirbt er, mehr in Gedanken, das eine oder andere Stück, um es in seine imaginäre Wohnung zu platzieren. Selten erwirbt er ein altes Buch, wenn ihm die Gestaltung, der Einband oder die künstlerische Gestaltung gefällt. Das präsentiert er dann stolz seinem Mentor, dem Konsul.

„Lass uns gehen, falls ich mit darf.“

Fritz greift mit seiner Hand über den Tisch, um Richard zärtlich die Hand zu drücken. „Du darfst“, lächelt er ihn an.

Sie fahren in die Stadt zum Naschmarkt, hinter dem der Flohmarkt jedes Wochenende stadtfindet. Auf dem Platz sind sehr viele private Anbieter, doch auch gewerbliche Antiquitätenhändler. Es herrscht ein Gedränge. Hier staunt Richard wie viel Fritz über die Stiele, Antiquitäten, Bücher und all die schönen Dinge weiß, die teils günstig, teils überhöht angeboten werden. Sie fassen einiges ins Auge, kaufen aber nichts. Fritz weil er nicht genug Geld hat und Richard weil er von dem alten Zeug, wie er meint, genug zu Hause hat. Noch wohnt er bei seiner Mutter, in dem kleinen alten Palais das zur Makart Zeit Ende des 19.Jhd. mit Nippes und Möbel vollgestopft wurde.

„Es gibt einen Volksladen, den werden wir nächste Woche aufsuchen. Dort gibt es fantastische Pfeifenbarock Möbel.“ Fritz schwärmt. „Wenn ich eine große Wohnung habe, werde ich mindestens einen Raum damit ausstatten.“

Da Richard ihm interessiert zuhört und scheinbar versteht, kommen sie einander näher. Noch nie hat Fritz sich, mit einem Bettgenossen, so gut unterhalten und dabei so wohlgefühlt. Trotzdem will er sich von dem Jungen bald trennen, um so lange es noch geht, genügend am Strich zu verdienen. Wenn Ich einmal 30 Jahre alt bin, ist es ja vorbei. Alt werden ist ein Schreckgespenst, das Stricher und Tunten besonders quält.

Anton

Fritz hat von dem einen Herrn, der im Haus das Erdgeschoß bewohnt, einem Konsul in Pension, viel gelernt. Ihm gehört auch die Villa. Der alte Herr hat Fritz für die Sexdienste nicht nur bezahlt, sondern als Gegenleistung auch viel über Stil, Eleganz und Verhalten beigebracht. Dabei war es Fritz, der den 70jährigen Herrn Konsul verführt hat. Der Mann war, wie er glaubte, immer Hetero. Er ist zwar unverheiratet, war aber nie mit einem Mann zusammen. Fritz ist 19jährig in seiner Bundesheeruniform nach Hause gekommen. Seine Mutter Anne, sie ist zu ihrer Tarockpartie, hat ihn gebeten dem Konsul das Abendbrot zu richten. Sie hat es hergerichtet und Fritz soll es servieren. Der schöne Jüngling in der schmucken Uniform erregt den Herrn.

„Ich zieh die Uniform aus. Die stört doch“, erklärt Fritz, nachdem er die kalte Platte auf den Esstisch gestellt hat.

„Ja tu das“, antwortet Anton. Er denkt sich nichts dabei.

Vor allem ahnt er nicht, dass sich Fritz an Ort und Stelle, bis auf seine weiße Unterwäsche auszieht. Fritz richtet halbnackt weiter an. Gut zeichnet sich, in der engen weißen Unterhose, das etwas geschwollene große Glied ab. Er holt zwei geschliffene Gläser. Öffnet eine Flasche Weißwein. Stellt zwei Teller des Augartenservices mit dem Besteck auf den Tisch. Anton ist verwundert. Will der Knabe mit ihm essen? Über sich selbst ist er noch mehr verwundert, als er merkt wie ihn der Anblick des Jungen erregt. Auch der zarte Duft nach 4711 und die jugendliche Frische steigern seine Erregung. Fritz isst mit ihm, verwickelt ihn in ein Gespräch, wird neugierig, stellt intime Fragen. Alles irritiert und erregt Anton noch mehr. Anton war vorher unter der Dusche und trägt nur einen Bademantel. Er will sich erst nach dem Essen anziehen, um auszugehen. So lässt sich die Erregung, die ihn erfasst hat, nicht ganz vor Fritz verbergen. Fritz zieht ihn am Sessel etwas vom Tisch zurück, um sich auf seinen Schoß zu setzen.

„Aber nein, was soll das“, entrüstet sich Anton. Er spürt wie Fritz ihm in den sich vorne öffnenden Bademantel greift und zugleich tief in die Augen schaut.

Anton ist hin und her gerissen. Die tiefblauen Augen die ihn fixieren regen ihn auf. Er erwidert die Zärtlichkeiten. Fritz küsst den kurz vor der Erfüllung stehenden Mann. Anton explodiert. Das Erlebnis, ein für Anton äußerst befriedigendes, lässt ihn nicht mehr los. Er verlangt nach Wiederholung. Fritz sucht ihn öfter auf. Es ist ja nur die halbe Treppe zu überwinden und schon ist er im Schlafzimmer des Konsuls. Anton lernt so die verschiedenen Varianten der Liebe. Er akzeptiert, dass Fritz kommt wann er will. In der Regel, wenn Fritz sonst keinen Kunden findet. Es ergibt sich von selbst, dass durch die räumliche Nähe, der alte Herr auch eine Art Beichtvater und eben kultureller Erzieher für Fritz wird.

Anton war österreichischer Honorarkonsul in einem afrikanischen Staat und hat hauptsächlich für europäische Banken gearbeitet. Anlässlich seiner Pensionierung hat er sich nach Wien, in seine Heimat zurückgezogen. Sein Bruder der Literat, er wohnt im Obergeschoß, er hat die Villa ausgesucht für seinen Bruder gekauft und nach seinen Anweisungen in Chippendales eingerichtet. Fritz kann so in Natur die Unterschiede zwischen den Barockstilen (Wienerbarock, Chippendales und Original) lernen.

Anton ist es der Fritz auffordert, doch mehr aus seinem Leben zu machen. „Warum ergänzt du nicht deine fotografischen Kenntnisse?“

„Es reicht halt nicht für mehr, als das Fotolabor.“ Fritz ist mit der Tätigkeit nicht zufrieden.

„Nun du hast Geschmack, gute Ideen und kannst Gestalten. Geh doch in die Werbung.“

„Werbung, das verteuert doch nur die Ware“, wehrt Fritz ab.

„Wie kommst du auf diese komische Idee? Werbung verbilligt die Ware. Je mehr von einem Produkt verkauft wird umso rentabler, preiswerter kann es produziert werden.“

„Wenn durch die Werbung mehr verkauft wird? Meistens dient es doch nur der Steuerabschreibung.“

„Du musst noch viel lernen. Geh doch an die Uni und mache den Kurs für Werbung und Verkauf. Ich vermute es ist etwas für dich.“

„Ich hasse Schule. Ich war nie gut.“

„Dann beiß die Zähne zusammen, oder willst du ewig im Labor herumkrebsen? Dein Geschäft am Strich, dauert auch nicht ewig.“

Das Anton seine Hurenarbeit anspricht, tut Fritz weh. Auch wenn er nicht gleich zustimmt, denkt er doch darüber nach. Im Herbst schreibt er sich an der Uni ein.

„Das ist eine kluge Entscheidung“, lobt Anton ihn, um dann sein sexuelles Honorar, für die Beratung einzufordern.

Für Anton ist Fritz mehr als nur ein Bettgenosse. Er sieht ihn als Sohn, als Vertrauter mit dem er gerne zusammen leben will. Als er es einmal anschneidet lacht Fritz, „wenn ich es nur mit dir treibe, brauchst du eine Riesenpackung Viagra. Ich brauche es eben öfter.“

Im Gwölb

In der Nähe des Flohmarktes, in einer kleinen Nebengasse, befindet sich in einem alten Gewölbe im Erdgeschoß, ein kleines Café. Das „Gwölb“. Fritz führt Richard hinein. Es gibt eine große, über die Länge des Lokals reichende Theke. An der gegenüber liegenden Seite, in der sich auch die drei Fenster befinden, gibt es in den Fensternischen winzige Tischchen mit Stühlen. Über der Theke schweben Engel und Puten aus Gips und Holz, kitschige Kerzenständer aus Metall und Holz, Aschenbecher in Keramik und aus Glas stehen herum. Alles ist sichtlich vom in der Nähe liegenden Flohmarkt. Billig aber reichlich. Das Publikum das vom Schlendern über den Markt eine Pause macht, ist durchwegs schwul. Vereinzelt verirren sich auch andere her. Die große Doppeltüre zur Gasse ist weit geöffnet, um den verrauchten Dunst hinaus zu lassen. Es herrscht ein hektisches Gedränge.

„Was ist das für ein Stil?“ Fritz wird von einem 30jährigen gefragt. „Du kennst dich doch aus.“

„Echter Tuntenbarock. Zeitloses Jahrhundert“, lacht Fritz.

Richard gefällt es auf Anhieb. Es ist gemütlich. Die Leute einander vertraut. Sie bestellen sich ein Glas Weißwein und eine Topfengolatsche. Als Fritz gerade herzhaft hineinbeißt werden sie angesprochen.

„Hallo Lieblingsneffe“, grinst ein 38jähriger Mann Richard an. „Oh hallo Fritz“, wundert er sich über die Begleitung.

„Grüß dich Richard“, jubelt ein 20jähriger zarter Jüngling. „Wer ist in deiner Begleitung?“

Die braunen Augen des Jünglings glühen begehrlich aus dem von den brünetten Locken umrahmten Gesicht. Fritz fühlt sich ebenfalls zu ihm hingezogen. Der ist was anderes, als der pummelige Richard, denkt er.

„Das ist Fritz“, erklärt ihm Richard. „Eduard mein Onkel und sein Freund Horst.“ Stellt er Fritz vor.

„Nun Fritz kennt man ja“, meint verächtlich Eduard. Eduard ist etwas schwammig, mit wulstigen Lippen. Ihm sieht man die Kraft- und Energielosigkeit an. Jugendlich bunt gekleidet, sieht er sich rastlos nach den jüngeren Buben um. Fritz ekelt vor ihm. Eduard präpotent, verachtet den Strichjungen.

Sie führen miteinander ein, eher gestörtes, Gespräch. Eduard stichelt wohl einige Male Fritz an, doch gibt er nicht seine Geheimnisse preis. Richard bemerkt es, sein Onkel mag Fritz nicht. Andere Gäste grüßen und gehen, da sie alle auf der Suche sind, gleich weiter. In dem Nachmittagslokal sind auch vorwiegend einfache Paare, die mehr Eduard, wenige Richard und fast keine Fritz kennen. Nach einer halben Stunde gehen Fritz und Richard, wieder auf den Markt hinaus. Es ist draußen in der milden Maienluft angenehmer, als in der verrauchten Bude.

„Woher kennst du Eduard?“, will Richard wissen.

„Bei Bertl habe ich ihn vor Jahren kennen gelernt. Er ist aber mehr auf jüngere Buben eingestellt.“

Fritz kennt Eduard von seiner Hurentätigkeit bei Bertl. Eduard ist pädophil. Er braucht laufend frische junge Buben zum Spielen. So hat er ihn, als Fritz damals 17 Jahre alt war und von seinem Verführer Hans an Bertl weiter gegeben wurde, auch geliebt. Zögernd gibt Fritz die gewünschte Auskunft.

„Wie was hat dieser Bertl damit zu tun?“ Richard hört nicht das erste Mal diesen Namen, weiß aber nicht wer er ist.

„Bertl ist eine Art Zuhälter. Er beschafft die Buben für die Drecksäue, die ihm dann dafür bezahlen, einen Teil bekommt der Junge. Ich bin einer der Jungen.“

„Aber du suchst dir doch deine Kunden selbst aus?“

„Sicher doch Bertl garantiert mir jeden Mittwoch ein sicheres Einkommen, das macht es für mich einfacher.“

„Verstehe ich nicht. Dich haben doch mehr als genug angesprochen, seit ich dich kenne?“

„Ja schon, ich erkläre es dir ein andermal. Das Geld das ich am Mittwoch verdiene, ist für einen bestimmten Zweck.“

„Und da hat dich Eduard geliebt?“

„Ja, ich kann mich kaum erinnern, wie er vor fünf oder sechs Jahre bei Bertl war. Weißt ich hab seither eine Menge Kunden gehabt.“

Richard holt nur tief Luft. Er ist etwas verstört, vor allem weil er nun erfahren hat, dass Fritz sich auch passiv hingibt, wenn die Kasse stimmt. Fritz will zwar vor Richard gut dastehen, ihm aber auch nichts verheimlichen.

„Ich wunder mich wie es Horst schafft. Eduard ist schon eine Sau“, murmelt Richard.

„Weiß er von Eduards Seitensprünge.“ Fritz kennt die bei Bertl stattfindenden Montage. Da werden immer noch, knapp 18 Jahre alte Buben vernascht.

„Wieso Seitensprünge ich glaub die Zwei lieben sich.“ Richard schüttelt den Kopf. Er ist was Knabenliebe betrifft weitgehend unerfahren.

„Ich weiß, dass Eduard noch immer regelmäßig zu Bertl geht. Am Montag haben sie jetzt einen Siebzehnjährigen, der laut Bertl enorm versaut ist.“

„Macht es den Buben wirklich Spaß?“ Richard wundert sich.

„Hat es dir Spaß gemacht? Du treibst es doch auch wie ein Karnickel.“

„Ja irgendwie schon. So richtig genießen tu ich es erst mit dir.“ Richard himmelt Fritz an. Er erzählt anschließend dass ihn sein Onkel Eduard, als er 14 Jahre alt war, verführt hat.

„Na also da hast du deinen Onkel. Er ist wild auf Buben“, erklärt Fritz.