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JENNY ELVERS

Wackeljahre

Mein Leben zwischen Glamour und Absturz

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

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Originalausgabe

3. Auflage 2019

© 2018 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Redaktion: Silke Panten, Kerstin Dombrowski

Umschlaggestaltung: Isabella Dorsch

Umschlagabbildung: Caroline Zenker

Satz: inpunkt[w]o, Haiger (www.inpunktwo.de)

Druck: CPI books GmbH, Leck

eBook: ePubMATIC.com

ISBN Print 978-3-86882-667-8

ISBN E-Book (PDF) 978-3-86415-928-2

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86415-929-9

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

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Für Paul

Inhalt

Prolog

1 Amelinghausen

2 Mein Rockstar

3 Heidekönigin

4 Model in Japan

5 Auf der Schauspielschule

6 Erste Jobs im Rampenlicht

7 Eine hochprozentige Liebe

8 Schauspielkarriere

9 Gefühlschaos

10 Ich bin Mama!

11 Die Sucht

12 Entzug und Klinikalltag

Schiff ahoi!

Prolog

Ich liege auf dem harten Fliesenboden einer Restauranttoilette – mit dem Gesicht nach unten. Meinen Körper spüre ich nicht. Ich kann mich nicht bewegen. Wie aus weiter Ferne höre ich, dass jemand meinen Namen ruft: »Frau Elvers! Ist alles in Ordnung? Frau Elvers!«

Erst ganz allmählich komme ich wieder zu mir. Merke, dass mein Kopf irgendwo zwischen dem strahlend weißen Toilettenbecken und einer grauen Trennwand liegt. »Frau Elvers?« Ich rappele mich auf, sodass ich zumindest wieder aufrecht sitze. Mein Kopf dröhnt. »Ja, alles okay!«, rufe ich und versuche, meiner Stimme etwas Fröhlich-Unbeschwertes zu geben. Jenny halt.

»Kann ich Ihnen helfen?«, fragt die Frau vor der verschlossenen Tür noch einmal. »Nein, alles gut!«, versuche ich sie abzuwimmeln und lausche nach draußen – in der Hoffnung, dass sie nun endlich geht, damit ich in Ruhe aufstehen kann. Aber die junge Frau ist hartnäckig. Unschlüssig steht sie vor meiner Tür. Ich sehe unter dem Türschlitz ihre schwarzen Ballerinas, die konsequent in meine Richtung zeigen. Dann endlich kommt Bewegung in die Füße. Sie drehen ab und ich höre, dass die Frau den Waschraum verlässt. Erleichtert hole ich tief Luft und schüttele vorsichtig meinen Kopf – als ob ich damit alles wieder an seinen Platz bringen könnte. Ordnung in mir. Ordnung in meine Gedanken. Tatsächlich bringe ich damit nur meine Frisur wieder einigermaßen in Form. Zumindest fühlt es sich so an. Nachdem ich eine Weile mit dem Rücken an die Trennwand gelehnt dagesessen habe, versuche ich vorsichtig aufzustehen. Meine Beine sind wackelig. Und meine Absätze hoch. Viel zu hoch, um jetzt ganz locker aufzustehen.

Weil es nicht anders geht, setze ich eine Hand auf die Klobrille, um mich abzustützen, und greife mit der anderen nach dem Türgriff.

»Ich bin schon wieder ohnmächtig geworden!«, hämmert es in meinem Kopf. Das passiert mir in letzter Zeit häufiger. Ganz plötzlich. Und ohne irgendeine Vorankündigung. Mir macht es Angst.

Heute ist der 17. September 2012. Vor einer halben Stunde saß ich noch mit Bettina Tietjen in ihrer DAS!-Sendung – bevor ich das Studio fluchtartig verlassen habe. Wir wollten eigentlich über meine neue Schmuckkollektion und meinen Auftritt bei Notruf Hafenkante sprechen. Dabei kamen wir natürlich wieder zu meinem Dauer-Lieblingsthema: zum Wandel von der naiven Heidekönigin zur erfolgreichen Schauspielerin, Mutter und Designerin. Standardprogramm.

Aber mein Auftritt war nicht gut, das weiß ich selbst. Ich habe ein Glas umgestoßen, gelallt und ziemlichen Blödsinn geredet. Ich mag gar nicht daran denken. Denn sobald ich das tue, überschwemmt ein Schamgefühl-Tsunami meinen Körper. Ich versuche, mich damit zu trösten, dass DAS! nur eine Regionalsendung ist. Wer guckt das schon? In meinem Heimatort Rheinbach bei Bonn kennen die Leute das wahrscheinlich nicht einmal. Und mein Sohn Paul wird das sicher auch nicht sehen. Hoffe ich. Mein Interview war zwar keine Glanzleistung, ist aber nicht schlimm, rede ich mir deshalb ein, um das Desaster aus dem Kopf zu bekommen.

Unsicher trete ich aus meiner Kabine in den Vorraum und lasse mir am Waschbecken ein bisschen kaltes Wasser über meine Unterarme laufen. Ich bin froh, dass ich allein im Waschraum bin. In meinem Zustand habe ich lieber keine Zuschauer. Mir ist schlecht und so sehe ich auch aus. Ich fühle mich unwohl. Wegen der Sendung. Und auch so. Ich weiß ganz genau, dass ich ein Problem habe. Ein Problem, das gleichzeitig höchst peinlich und trotzdem ganz normal ist. Schließlich habe ich viele trinkende Kollegen – unendlich viele. Trotzdem will ich mich nicht als Alkoholikerin sehen. Das hat so etwas Heruntergekommenes. Ich hasse diesen Teil in mir, der immer stärker wird und inzwischen mein komplettes Leben bestimmt. Niedergeschlagen stütze ich mich auf dem Waschbeckenrand ab und bemühe mich, diese Gedanken beiseitezudrängen.

Stattdessen pudere ich mein Gesicht. Das lenkt mich von meinen unangenehmen Gedanken ab und gibt mir das Gefühl, wieder etwas schöner zu werden. So schön es eben geht mit meinen Hamsterbacken. Ich weiß selbst, dass ich aufgeschwemmt aussehe. Gerade würde ich mir am liebsten ins Gesicht kotzen. Weil ich diese Jenny nicht mag. Die so schwach und so verlogen ist. Die sich ständig wie eine alte Frau fühlt, weil ihr jeder einzelne Knochen wehtut. Die morgens zittert und würgt – bis sie endlich das erste Gläschen Sekt intus hat. Die immer wieder ohnmächtig wird. Und stets so tut, als wäre alles super. Obwohl sie genau weiß, dass gar nichts super ist.

Vorsichtig tupfe ich Lipgloss auf meinen Mund und lege ein wenig Rouge auf die Wangen. Es wirkt. Schwuppdiwupp, ist mein Elend schon nicht mehr ganz so groß. Zumindest sehe ich wieder einigermaßen ansehnlich aus. Hoffe ich. Denn draußen warten bestimmt schon eine Freundin auf mich und eine Journalistin, die ich schon sehr lange kenne. Ein Klatschreporter-Urgestein quasi. Ihr muss ich jetzt nicht unbedingt in Kotzgrün begegnen. Nein! Ich werde gleich so fröhlich und gut gelaunt wie immer auflaufen.

Wir wollen gemeinsam Sushi essen. Hier im Restaurant von Stefan Henssler. Das Sushi schmeckt hier großartig – das weiß ich von vorangegangenen Besuchen. Auch wenn ich heute bestimmt kaum etwas essen werde. Inzwischen komme ich ganze Tage ohne Essen aus. Stattdessen trinke ich ja genug …

Falscher Gedanke, korrigiere ich mich. Ich bin fröhlich! Ein Sonnenschein!

Und jetzt muss ich raus hier.

Als ich in den Speisesaal trete, steht da eine junge Bedienung mit schwarzen Ballerinas. Sie sieht mich besorgt an: »Geht es Ihnen gut?« Aha. Sie war die Frau, die meinen Namen gerufen hat. Ich erkenne auch ihre Stimme und lächele sie freundlich an. »Ja, alles super! Ich bin hier mit zwei Freundinnen verabredet«, flöte ich, woraufhin sie mich zielsicher zu unserem Platz führt. Meine Freundin und die Journalistin kommen ebenfalls gerade erst an. Das ist gut. Dann haben sie von meinem Malheur auf dem Damenklo nichts mitbekommen. Küsschen links und rechts. Ein netter Spruch. Ein kurzer Lacher. Ich bin zurück in meiner scheinbar heilen Welt. Doch wir haben uns kaum gesetzt, da klingelt mein Handy. Goetz. Mein Mann, der gleichzeitig mein Manager ist. Wobei ich neuerdings häufiger denke, dass das keine ganz ideale Kombination ist.

»Das war nicht gut!«, ist das Erste, was er sagt. Aber das sagt er ja oft. Ich wiegele ab. Es ist doch nur eine Regionalsendung. Die hat überhaupt nicht so viele Zuschauer. Doch leider lässt er nicht locker: »Das Internet läuft schon heiß. Wir müssen reagieren.« Mir wird schlecht. Was heißt das? Reagieren? »Am besten, du kommst sofort nach Hause«, schlägt er vor – dabei klingt es eher wie ein Marschbefehl.

»Aber ich habe doch morgen noch einen Pressetermin in Hamburg«, widerspreche ich. Goetz bleibt stur. »Komm nach Hause!«

Aber so bin ich nicht. Ich habe der Produktionsfirma zugesagt, dass ich zu dem Pressetermin erscheinen werde, also werde ich morgen auch da sein. Deshalb mache ich mich nach dem Essen tatsächlich nicht auf den Weg ins Rheinland, sondern nehme ein Taxi zu meinem Hotel. Dabei brummt und vibriert mein Handy beinahe im Sekundentakt. Ein paar der Nummern kenne ich. Sie gehören Journalisten, mit denen ich schon häufiger zu tun hatte. Die üblichen Verdächtigen: BILD, Bunte, Gala, RTL. Ich ahne natürlich, dass sie von mir wissen wollen, was mit mir los war beim NDR. Ich überlege, dass ich ihnen etwas von verdorbenem Sushi erzählen könnte, gehe aber trotzdem lieber nicht ran.

Im Hotel angekommen, lege ich mein Telefon beunruhigt auf das Nachtkästchen. Dieses winzige Gerätchen. Wie groß ist es? Zwölf mal sechs Zentimeter? Mit dem Gewicht einer Tafel Schokolade. Gerade fühlt es sich jedoch an, als würde es den kompletten Raum füllen. Und genau genommen tut es das ja auch. Locker. In diesem kleinen Apparat steckt – dank Internetzugang – die ganze Welt. Und damit nun auch mein DAS!-Auftritt. Kurz überlege ich, ihn mir anzusehen. Aber dann lasse ich es. Das wäre nicht gut, das weiß ich schon. Zumal die Medien und die sozialen Netzwerke inzwischen wahrscheinlich auf ihre eigene Weise darauf reagiert haben. Es ist besser, man liest nicht, was so über einen geschrieben wird. Aus diesem Grund google ich auch meinen Namen nicht. Nie. Und heute erst recht nicht.

»Toll gemacht, Jenny!«, denke ich und spüre dabei erneut eine grenzenlose Wut auf mich. Wegen meines elfjährigen Sohns Paul, der diesen peinlichen Auftritt nun wahrscheinlich auch sehen wird. Oder sogar schon gesehen hat. Ein Gedanke, den ich kaum ertrage. Den ich kaum aushalten kann. Warum bin ich bloß in diese dämliche Sendung gegangen? Ich habe doch gemerkt, dass es mir nicht gut geht!

Dabei hatte ich vor der Sendung gar nicht so viel getrunken. Ein Gläschen Sekt auf der Bahnfahrt von Berlin nach Hamburg. Ein Piccolo im Hotelzimmer. Ein Schluck Wodka kurz vor der Sendung. Den Wodka hatte ich mir noch schnell an der Tankstelle gekauft. Der Fahrer, der mich zum NDR bringen sollte, war so freundlich, kurz zu halten …

Schon in der Maske war mir irgendwie schwummerig. Hätte ich da nicht schon behaupten können, ich hätte verdorbenen Fisch gegessen? Nein! Stattdessen torkele ich in die Sendung. Und Frau Tietjen? Hätte die nicht sagen können: »Frau Elvers-Elbertzhagen, so können Sie nicht vor die Kamera!« Hätte nicht irgendetwas passieren können, das mich daran gehindert hätte, in diese Sendung zu schwanken?

Ich lehne meinen Kopf an die große kühle Glasscheibe meines Hotelzimmers. Mein Blick fällt nach draußen in den minikleinen Park vor dem Haupteingang.

Ich schlafe erst sehr spät – und mithilfe von Schlafmitteln plus Alkohol – ein.

Am nächsten Morgen werde ich wach, weil mir schlecht ist. Ich würge, doch es kommt nichts. Trockenkotzen nennen Alkoholiker das. Ich würge und schwitze und zittere, dass ich nicht einmal die Zahnpasta auf die Bürste bekomme. Also zuallererst einen Sekt. Das hilft. Schlagartig bin ich ruhig und die Würgerei hört auf. Ich schalte mein Handy ein. Sofort klingt und brummt es, ohne aufzuhören. Knapp 200 Nachrichten! Ich höre sie gar nicht ab, sondern rufe stattdessen meinen zuständigen Pressemenschen in Goetz’ Firma an. Er muss mir jetzt raten, was ich machen soll, denn mein Kopf ist wie leergefegt. Goetz hat offenbar nicht übertrieben. Scheiße! Scheiße! Scheiße!

»Wir schießen jetzt nicht aus der Hüfte«, sagt mein Berater mit ruhiger Stimme. Dabei höre ich seine Anspannung heraus. »Bleib erst einmal im Hotel.«

»Aber das geht doch nicht! Der Pressetermin!«

»Wir lassen uns etwas einfallen.«

Doch das will ich nicht. Ich fühle mich meiner Produktionsfirma verpflichtet. Immer. Ich bin Perfektionistin. Die sollen sich auf mich verlassen können. Deshalb höre ich wieder nicht auf das, was mir geraten wird, sondern fahre zu dem Termin. Dabei nehme ich mir fest vor, ausschließlich Fragen zum Film zu beantworten. Sonst nichts. Nur zum Film!

Aber ganz ehrlich: Für den Film interessiert sich auf dieser Pressekonferenz eigentlich niemand. Alle Journalisten wollen nur wissen, was bei DAS! los war. Ich hätte tatsächlich nicht kommen sollen … Rückblickend hätte man in diesem Moment auch sagen können: »Sorry, ich war betrunken, kommt nicht wieder vor.« Ich hätte in Ruhe und ohne Presse einen Entzug machen können. Das wäre durchaus eine Option gewesen.

Kurz darauf sitze ich am Flughafen – in einer entlegenen Ecke mit Blick auf das Rollfeld. Ich möchte jetzt nicht gesehen werden. Möchte keine Babys für irgendwelche Fotos auf den Arm gedrückt bekommen. Sonst liebe ich das. Jetzt aber kann ich es nicht. Ich würde nur in jedem Gesicht lesen wollen, ob der dazugehörige Erwachsene mein Lall-Video gesehen hat. Ich schäme mich. Unendlich. Noch nie zuvor habe ich mich so sehr geschämt. Alkoholismus ist eine Krankheit für Asoziale, für Schwache, für Leute mit einem schlimmen Schicksal. In diesem Moment bin ich so verzweifelt, dass ich mir wünsche, ich hätte stattdessen zwei Beinbrüche, einen Herzinfarkt, irgendetwas, wofür die Menschen Verständnis haben. Mein Problem dagegen ist hausgemacht. Und irgendwie lausig.

Mein Flug wird aufgerufen. Einmal. Noch einmal. Es interessiert mich nicht. Ich kann mich jetzt nicht in die Schlange stellen. Ich schaffe das nicht. Goetz ruft an. »Steig ein!«, fleht er.

»Ich kann nicht.«

»Du musst nach Hause kommen!«

»Kennt Paul das Video?«

»Ja, er hat es gesehen.«

Ich kann nicht nach Hause.

Mein Flieger startet. Ich sehe ihm dabei zu.

Wieder das Telefon. Goetz. »Wir haben deinen Flug umgebucht. Du musst jetzt nach Hause kommen!« Und dann sagt er noch, es sei alles eingeleitet.

»Alles eingeleitet? Was heißt das?«

»Du wirst einen Entzug machen. Du musst jetzt nach Hause kommen.«

Einen Entzug? Ich kann in keinen Flieger steigen. Stattdessen sitze ich beinahe den ganzen Tag auf meinem Fensterplatz am Hamburger Flughafen und starre nach draußen. Mittlerweile ist es dunkel. Als der Check-in für den letzten Flieger nach Köln-Bonn beginnt, ruft meine Mama an: »Jenny, Süße, du musst jetzt einsteigen! Du musst jetzt zu Goetz fliegen! Er hat dir einen Platz gebucht. Bitte, steig in diesen Flieger.«

Und dieses Mal lasse ich mich tatsächlich überreden. Auf meine Mama höre ich. Auf meine kleine starke Mama. Mit gesenktem Kopf stelle ich mich zwischen die Wartenden und lasse meine blonden Haare wie einen Vorhang vor mein Gesicht fallen. Ich hoffe, dass mich keiner erkennt. Gleichzeitig wünschte ich, ich könnte die Zeit zurückdrehen. Bis vor die Sendung. Oder noch besser: bis vor diese Krankheit. Ich überlege, wann genau es überhaupt angefangen hat. Wann aus dem lustigen Bauchkribbler dieses unbeherrschbare Monster geworden ist. Da ruft meine Mama noch einmal an: »Fliegst du jetzt?«, vergewissert sie sich.

»Hm«, brumme ich.

»Gut!« Kurzes Schweigen. Ich spüre, dass auch meine Mutter um Fassung ringt. Dann sagt sie: »Jetzt wird alles gut.« Mir steigen die Tränen in die Augen. Und plötzlich habe ich das Bedürfnis, zu ihr zu fahren. In meine Heimat. Und in eine Zeit, in der meine Welt noch heil war und ich völlig unbeschwert.