Zauberei …
glauben Sie daran?

Ich eher nicht! Aber ich glaube ganz fest an den Zauber. An den Zauber des ersten Augenblicks, den Zauber, den manche Tage schon frühmorgens haben, an den Zauber, der von besonderen Menschen ausgeht. „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, heißt es – und sieht man Dinge positiv und optimistisch, ist es durchaus so. Man muss nur offenbleiben für das, was einem das Leben zeigt, Gelegenheiten beim Schopf packen und auch mal Bedenken zur Seite schieben.

Mein persönlicher Zauber begann Ende 2014, als ich einen ganzen Haufen Bedenken zur Seite schob und begann, auf Facebook meine Low-Carb-Rezepte zu posten. Ich, die davor viele Jahre alle Aktivitäten meiner Kinder auf dieser Plattform sehr skeptisch beäugt hatte, bin inzwischen deutlich mehr online als sie. Denn gerade meine Low-Carb-Bäckerei kam bei den Lesern so gut an, dass sich mein ganzes Leben dadurch veränderte.

Dieser Anfang hatte also definitiv einen sehr großen Zauber, und der zauberhafte Glitzer hörte nicht auf zu sprühen, bis heute nicht! Meine kleine Welt, der gepunktete Blog „Holla die Kochfee“, ist seitdem mein größtes Hobby, mein liebster Zeitvertreib und bringt täglich Neues in mein Leben! Fast zwei Millionen Mal wurden die Rezepte bereits angeklickt, Zehntausende Fans folgen mir auf Facebook – und ich bin heute genauso wie am Anfang glücklich über jeden Einzelnen von ihnen.

Und als würde all das nicht schon genug sein, legte der Zauber dieses Jahr noch einen drauf: Der Feenstaub kam in Form eines Anrufs am Rosenmontag, am Telefon die Verlagschefin mit der Frage: „Feiern Sie gerade Fasching oder haben Sie Zeit, über ein Low-Carb-Buch zu sprechen? Das würden wir nämlich gerne mit Ihnen machen.“ Was für ein Glück, dass ich ein Faschingsmuffel bin und, statt als Fee verkleidet irgendwo Polonaise zu tanzen, am Schreibtisch saß. Natürlich wollte ich ein Buch; von Anfang an wurde ich fast täglich von meinen Lesern danach gefragt!

Trotz aller beruflichen Verpflichtungen schob ich also ein weiteres Mal alle Bedenken ganz weit weg und bin glücklich, Ihnen heute das Ergebnis zu zeigen: Süßes und Deftiges, Kleines und Großes für alle, die sich gesund ernähren möchten, ein paar Pfund abnehmen wollen, die so wie ich aus familiären Gründen Diabetes vorbeugen oder trotz der Krankheit Süßes genießen wollen. Ohne konventionellen Zucker, ohne Weißmehl, ohne Reue, dafür mit 100 Prozent Liebe und ein wenig Feenstaub gebacken!

Lassen Sie sich verzaubern, genießen Sie, seien Sie kreativ! Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen dabei!

Ihre

Petra Hola-Schneider, Holla die Kochfee

Gestatten, dass
Wir uns vorstellen

Egal, was in der Low-Carb-Bäckerei auf dem Programm steht: Wir sind für die Hauptrollen fest gesetzt. Warum? Weil wir in jedem Teig eine gute Figur machen und vermeintlichen Stars wie Zucker und Mehl kohlenhydratmäßig eh die Schau stehlen. Sie möchten uns näher kennenlernen? Bitte sehr …

Birkenzucker

Obwohl ich meist aus Buchen- und nur selten aus Birkenholz entstehe, nennt man mich gerne Birkenzucker. Achten Sie beim Einkauf unbedingt darauf, dass ich ein Premiumprodukt bin – aus europäischem Holz und nicht aus asiatischem Mais hergestellt. Dann können Sie sicher sein, dass ich nicht gentechnisch manipuliert wurde. Meine Stärke: Ich süße so stark wie gängiger Haushaltszucker, habe aber im Vergleich 40 Prozent weniger Kalorien (etwa 240 pro 100 g). Denn meine Süße, genannt Xylit, wird vom Körper nicht vollständig aufgenommen. Mein GLYX (also der glykämische Index) liegt bei durchschnittlich 10, damit bin ich auch für Diabetiker ein echter Glücksfall.

Chiasamen

Wir sind die Samen der mexikanischen Chiapflanze und machen gerade als Superfood Karriere. Dabei haben die Mayas unser gesundheitsförderndes Talent schon vor Jahrtausenden entdeckt. Weil wir stark quellen, sind wir eine Wohltat für den Darm, sollten aber – wie Leinsamen – stets mit ausreichend Wasser aufgenommen werden. Mit Flüssigkeit versetzt, werden wir zu einer Art Pudding. In kleinen Mengen untergemischt, geben wir Gebäck einen besonderen Knuspereffekt.

Flohsamenschalenmehl

Den Preis für den witzigsten Namen habe auf jeden Fall ich verdient! Und ich habe eine Menge perfekter Eigenschaften: Ich mache zum Beispiel richtig satt, weil ich stark aufquelle, sobald ich mit Flüssigkeit in Berührung komme. Die Pflanze, an der meine Samen wachsen, die wie kleine Flöhe aussehen, heißt botanisch Plantago ovata (für den Fall, dass Sie mal mit Backexperten-Wissen glänzen möchten). Diese kleinen, „Flöhe“ werden nach der Pressung vermahlen – das Ergebnis bin ich, mit 2 g Kohlenhydraten und unter 1 g Fett pro 100 g. Der Körper kann fast nichts von mir aufnehmen, aber 88 g Ballaststoffe sorgen für eine gesunde Verdauung.

Kokosmehl

Mir macht man häufig Komplimente, weil ich so wunderbar nach Kokos dufte. Kein Wunder, nach der Kokosölpressung werde ich aus dem Presskuchen vermahlen. Besonders attraktiv finden mich Kuchen und Plätzchen, aber auch Brötchen wickele ich mit meinem feinen Urlaubsaroma um den Finger. Sehr anziehend wirke ich auf Flüssigkeiten – deshalb muss man mich vorsichtig dosieren: Weniger als die Hälfte der normalen Weißmehlmenge reichen aus. Würde man mich 1:1 wie Mehl einsetzen, ergäbe dies einen Kuchen, der von der Konsistenz her eher an Beton erinnert. Ich bringe nur etwa 22 g Kohlenhydrate und 18 g Eiweiß, aber 42 g Ballaststoffe mit (jeweils pro 100 g). Deshalb bin ich auch für den Darm sehr wertvoll!

Mandelmehl

Ich bin der unangefochtene Star der Low-Carb-Bäckerei – das kann ich wohl mit gutem Recht behaupten. Besonders fein schmecke ich, wenn man mich aus geschälten spanischen Mandeln herstellt. Genauer gesagt werde ich aus dem Presskuchen, der dabei entsteht, fein vermahlen. Im Laden heiße ich dann „helles, entöltes Mandelmehl“. Mein größtes Plus im Vergleich zu Weizenmehl: Ich habe nur ein Zehntel der Kohlenhydrate! Auch sonst kann ich mit Top-Werten punkten (36 g Eiweiß, 12 g Fett und 7 g Kohlenhydrate pro 100 g), weshalb man mich bedenkenlos für jede reuelose Nascherei verwenden kann: ob im Biskuit oder im Cupcake, ob im Schoko- oder im Mürbeteig. Ein echtes Allroundtalent eben!

Goldleinmehl

Wenn Sie mich bislang noch nicht kennen, sollten Sie das schnell ändern: Ich entstehe bei der schonenden Kaltpressung von Goldleinsaat und bestehe bis zu 14 Prozent aus Leinöl! Das ist bekanntlich supergesund, weil es eine hohe Dosis an Omega-3-Fettsäuren und fast 30 Prozent Eiweiß enthält. Und gleichzeitig sagenhaft wenig Kohlenhydrate, nämlich nur 6 g pro 100 g. Mein milder Geschmack macht mich zum idealen Basismehl für Brote und Brötchen.

Walnussmehl

Nach der Pressung von Walnussöl werde ich aus den Nussresten fein vermahlen. Verglichen mit meinen Low-Carb-Verwandten bin ich sehr geschmacksintensiv und kann in kleinen Mengen zu etwas neutraleren Mehlen hinzugefügt werden, was mich bei Broten oder Brötchen sehr gefragt macht! Besonders wertvoll sind außerdem meine Fette, die das Gehirn auf Trab bringen.

Leinmehl

Sie wollen ein Mehl, nahezu frei von Kohlenhydraten? Voilà, hier bin ich! Aus Leinsamen hergestellt, die nach der Pressung sehr fein vermahlen werden, habe ich sage und schreibe nur 4 Prozent Kohlenhydrate! Mein Geschmack ist nussig, etwas intensiver als der von Goldleinmehl. Ich komme gerne zum Einsatz, wenn Brote besonders kohlenhydratarm sein sollen.

Sesammehl

Auch ich entstehe durch die Pressung der Sesamsaat, idealerweise einer schonende Kaltpressung, bei der – ähnlich wie beim Leinmehl – noch bis zu 12 Prozent Sesamöl erhalten bleiben. Mit 18 g Kohlenhydraten und 31 g Eiweiß auf 100 g bin ich ein echtes Low-Carb-Schätzchen. Ich schmecke nussig und peppe Brötchen und Brote so richtig auf.

MEHR INFOS

Sie sind nicht sicher, welche Produkte Sie kaufen sollen? Zu allen wichtigen Quellen und Herstellern finden Sie einen Beitrag auf www.holladiekochfee.de: einfach bei „Meine Backzutaten“ nachlesen!

Lauter süße
I-Tüpfelchen

Sahne kann auch anders! Mit einem simplen Trick bekommt sie einen wunderbaren Aroma-Kick – ganz ohne Zucker! Und mit verschiedenen Spritztüllen können Sie den süßen i-Tüpfelchen im Handumdrehen einen zauberhaften Look verpassen.

Frucht-Sahne

So geht’s: 30 g gewaschene bzw. geputzte Früchte nach Wahl (z. B. Erd-, Him-, Heidelbeeren oder Aprikosen) in einem hohen Rührbecher mit dem Stabmixer fein pürieren. Das Püree nach Belieben mit 1 EL Birkenzucker süßen. 200 g Sahne mit 1 Päckchen Sahnesteif steif schlagen und das Fruchtpüree unterheben.

Passt gut zu: Rührkuchen mit Obst (Zitronenkuchen mit Chiasamen, oder Erdbeer-Mini-Gugel).

Tüllen-Zauber: Rosen- oder Blatttülle

Kaffee-Sahne

So geht’s: In einem kleinen Topf 200 g Sahne aufkochen, für einen dunkleren Farbton nach Belieben noch 1 TL Instant-Espressopulver hinzufügen. 2 EL Kaffeebohnen dazugeben und 1 Minute köcheln lassen. Dann abkühlen und zugedeckt mindestens 12 Stunden (am besten über Nacht) im Kühlschrank ziehen lassen. Am nächsten Tag die Sahne durch ein Sieb gießen und wie gewohnt aufschlagen.

Passt gut zu: Schokokuchen (wie Kladdkaka, Brownies, oder Schokokuchen mit Birnen und Pecannüssen). Weniger geeignet für Obstkuchen.

Tüllen-Zauber: kleine Sterntülle

Süßen war gestern

Ich süße keine der Aromasahne-Varianten – die Kuchen oder Cupcakes sind mir süß genug! Sie können die Sahne, bevor Sie sie aufschlagen, aber gerne noch mit etwas Puderbirkenzucker nachsüßen: Der löst sich schnell auf.

Tonka-Sahne

So geht’s: In einem kleinen Topf 200 g Sahne aufkochen. 2 ganze Tonkabohnen dazugeben und 1 Minute köcheln lassen. Dann abkühlen und zugedeckt mindestens 12 Stunden (am besten über Nacht) im Kühlschrank ziehen lassen. Die Sahne am nächsten Tag durch ein Sieb gießen und wie gewohnt aufschlagen.

Passt gut zu: Schokoladenteigen oder als Füllung für eine Biskuitroulade.

Tüllen-Zauber: Blütentülle bzw. geschlossene Sterntülle, fein oder normal

Tonkabohnen-Liebe

Die Tonkabohne gehört zu meinen Lieblingszutaten. Von der Struktur her ähnelt sie der Muskatnuss – sie duftet wunderbar nach Karamell und Vanille. Ich reibe sie in viele Süßspeisen, für die Aromasahne verwende ich sie aber im Ganzen.