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Angelique L. Carveau

Auf Morpheus Schwingen

Eine kleine Vielfalt verschiedener Gedichte und Verse


Gewidmet allen, die mich in meinem Leben begleitet und letztlich zu so manchem Gedicht oder Vers inspirierten... Aber auch meinen, inzwischen verstorbenen Großeltern und Bekannten, für welche ein paar der Gedichte geschrieben sind und für mich ein Erinnern und Abschiednehmen waren. Danke!


BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

1. Herzblut

 

 

Die Macht der Worte

 

 

 

 

 Wie aus Seide gewoben, ein Gespinst der Worte.

     So entstehen Geschichten und Gedichte,
     die die Fantasie beleben und in bunte Farben kleiden.
     Welten entstehen und zerfallen,
     Leben werden gelebt und Tode gestorben,
     mancher Helden Blut vergossen,
     mancher Feinde Macht beendet.
     So wie der Schriftsteller das Schicksal wendet...

 

Die Feder gleitet über das Blatt,

während sie das Schicksal gewendet hat.

Verfasst Wort um Wort und reißt alles mit sich fort.

Lässt Bilder im Geiste der Leser entstehen,

lässt Welten auferstehen und vergehen.

 

Auf den Schwingen der Fantasie,

zwingen Worte die Realität in die Knie.

Verführen zum Träumen und Abenteuer erleben,

können befreien, verzaubern, betören und Inspirationen geben.

Die Geschichten schenken Weinen und Lachen,

können berauschen und glücklich machen.

Der Schriftsteller offenbart ein Stück Herz mit seinen Zeilen,

und lädt den Leser ein, in seiner Welt zu verweilen... 

 

 2016, Ihre Angelique

Tod einer Hexe

 

 

 

 Schreie lassen sie erwachen,

sie hört Türen krachen.

Zerrissen ist ihr Kleid,

geschunden ihr Leib.

 

Langsam erinnert sie sich,

hört wie der Richter spricht:

"Du bist des Teufels Weib geworden,

dafür werden wir dich morden!

Du Hexe, du wirst brennen!

Das Feuer dich vom Bösen trennen!"

 

Sie hört sich schreien, weinen, flehen,

um Vergebung für ein nicht begangenes Vergehen!

Doch des Richters Blick verrät kein Verstehen.

Sie weiß, sie kann dem Tod nicht entgehen.

 

Es öffnet sich des Kerkers Tür,

der Henker tritt ein.

Sie wehrt sich, schreit:"Nein, nein, nein!"

Doch gnadenlos zieht er sie fort,

zu jenem grauenhaften Ort...

 

Sie wird an den Pfahl gebunden.

Ihr zarter Leib ist übersät von Wunden.

Ihr schwarzes Haar weht im Wind.

Ihr Blick ist von Tränen blind.

 

Um sie herum stehen die Leute.

Eine wilde, verblendete Meute.

Verblendet durch den Aberglauben,

wollen sie ihr Leben rauben.

 

Hass flackert in ihren Blicken.

Sie wollen sie in die Hölle schicken!

Keine Gnade wird es geben.

Denn sie kennen kein Vergeben!

 

Der Henker hebt die Fackel auf.

Schrecken fährt ihre Seele hinauf.

Des Henkers Worte zerreißen die Stille:

"Nun Hexe, wird gebrochen dein Wille!"

 

Doch sie hebt den Blick und spricht:

"Ich bin keine Hexe nicht!"

Stille legt sich über das Schreckensgeschehen,

Wind beginnt zu wehen.

 

Lässt die Flammen höher jagen.

Alle Hoffnung ist zerschlagen.

Das Feuer beginnt sein unbarmherziges Fressen,

hüllt bald alles in Vergessen...