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Brief an den Vater


Brief an den Vater

Volltextlesung von Axel Grube.

von: Franz Kafka, Axel Grube

9,80 €

Verlag: Onomato
Format: MP3 (in ZIP-Archiv)
Veröffentl.: 01.01.2012
ISBN/EAN: 4056198440216
Sprache: deutsch

Dieses Hörbuch erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

"Nie mehr Psychologie" heisst es bei Kafka in den Oktav- heften. Gleichwohl: Der Brief an den Vater ist das Dokument einer sublimen psychologischen Hellsichtigkeit. In Andeutungen schildert der Sohn das für ein ganzes Leben Unglaubliche: Den unwiderstehlichen Drang des doch so kraftvollen Vaters aus dessen geheimem Gefühl der Inferiorität seinen eigenen Sohn zu demütigen und zu depravieren. Der "absichtlich in die Länge gezogene Abschied" des Sohnes, der ihm von manchen Interpretinnen und Interpreten als die Obession des "ewigen Sohnes" ausgelegt wurde, zeugt doch von der Verzweiflung, das ›Unglaubliche‹ mit seinem Glauben zu vereinbaren und nicht eher ruhen zu wollen. So dass es "uns beide ein wenig beruhigen und Leben und Sterben leichter machen kann."
Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 in Prag geboren. Seine Mutter Julie Löwy stammte aus einer bürgerlich-gebildeten jüdischen Unternehmerfamilie, der Vater, Hermann Kafka, aus eher einfachen ländlichen Verhältnissen einer jüdischen Handwerkerfamilie. In der Familie wurde deutsch gesprochen, in dem von den Eltern begründeten Geschäft für Galanteriewaren im Prager Stadtzentrum zumeist tschechisch.
Franz Kafka, als erstes Kind und Bruder dreier Schwestern – zwei weitere Brüder starben schon im Säuglingsalter – besuchte das Altstädter Gymnasium und schloss ein Jura-Studium an der Prager Deutschen Universität mit seiner Promotion ab. Später arbeitete er im Brotberuf als Jurist in einer Versicherungsanstalt.
Schon während der Studienzeit, im Jahr 1904, arbeitet Kafka an ersten Prosatexten. Nach Jahren der Unsicherheit und Skepsis erreicht er, besonders auch im Zuge der nächtlichen Niederschrift von "Das Urteil", Zutrauen in sein als eigenste Aufgabe wahrgenommenes Schreiben. Noch im gleichen Jahr entstehen zwei Fassungen von "Der Veschollene" und "Die Verwandlung", 1914 das wohl berühmteste Romanfragment der Welt, "Der Process", in den Jahren darauf weitere Kurzprosa.
Im Sommer 1917 erhält Kafka die Diagnose einer Lungenturberkulose. "Im Schutze der Krankheit", wie er schreibt, ergeben sich grundlegende Veränderungen seiner Lebenssituation: Die Beurlaubung vom verhassten Brotberuf, die Aufkündigung der Verlobung mit Felice Bauer (im Dezember desselben Jahres) und die Möglichkeit, der Enge der elterlichen Wohnung zu entkommen. Kafka bezieht ein kleines Zimmer auf dem Bauernhof seiner Schwester Ottla in Zürau, einem etwa 100 Kilometer nordwestlich von Prag gelegenen böhmischen Dorf. Hier widmet er sich der Vergewisserung über den Hintergrund und Zusammenhang seiner Arbeit. In zwei Oktavheften notiert er bildhaft-reflexive Sentenzen, die sogenannten "Zürauer Aphorismen", die, in einem Verweiszusammenhang und Beziehungsgeflecht zu den Prosatexten, Briefsentenzen und Tagebucheintragungen die Form einer beispiellosen poetischen Philosophie erkennen lassen.
Nach der Verlobung und gescheiterten Eheschliessung mit Julie Wohryzek und einer unglücklichen Liebe zu Milena Jesenska findet Kafka, elf Monate vor seinem Tod, mit Dora Diamant – sie lernen sich im Sommer 1923 im Ostseebad Müritz kennen – eine ihm zugewandte Lebensgefährtin und "Komplizin" (Reiner Stach). Die aus der besonderen Athmosphäre des osteuropäischen chassidischen Judentums stammende Dora Diamant ist – neben der Schwester Ottla und den Freunden Max Brod, Felix Weltsch und Oscar Baum – eine Partnerin, bei der Kafka rückhaltlose Akzeptanz und Gemeinsamkeit in der weiteren Perspektive seiner Aufgabe findet.
Nach einer baldigen Verschlechterung des Gesundheistzustandes Ende 1923 begleitet Dora Diamant Kafka in wechselnde Sanatorien im Umkreis von Wien. Im Sanatorium Dr. Hugo Hoffmann in Kierling bei Klosterneuburg pflegt sie, gemeinsam mit dem befreundeten Arzt Robert Klopstock, Kafka, der rapide an Gewicht verliert und kaum mehr Sprechen und Trinken kann, bis zum Tod am 3. Juni 1924.

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