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Giordano Bruno. Eine biografische Anthologie.


Giordano Bruno. Eine biografische Anthologie.

Lebensweg und der geistesgeschichtlichen Beziehungen seines Denkens; zusammengestellt und kommentiert von Axel Grube.

von: Axel Grube

9,80 €

Verlag: Onomato
Format: MP3 (in ZIP-Archiv)
Veröffentl.: 01.01.2012
ISBN/EAN: 4056198440056
Sprache: deutsch

Dieses Hörbuch erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Neben Auszügen aus den Schriften des großen Nolaners und der Darstellung einiger Szenen und seines unsteten Lebensweges bis hin zu der Ermordung des Philotheus durch die kirchenchristliche Inquisition wird mit diesem Hörbuch das Bruno'schen Denken auch als ein unauslöschliches Glied einer weiten Ideengeschichte angedeutet, als Teil eines "Welt"-Geistes, in dessen tiefem Grundvertrauen in die menschliche Intuition Gottes- und Selbsterkenntnis in rückhaltloser Lebensbejahung als eine untrennbare Einheit erfahren werden. "Du bist ein Bruchstück Gottes. Du hast einen Teil Gottes in dir (...) Du trägst Gott überall mit dir, Unseliger, und weißt es nicht. Du glaubst ich spreche von einem äußerlichen Gott aus Silber oder Gold? Du trägst ihn in dir und bemerkst es nicht. (...) Ich aber, was will ich? Die Natur verstehen lernen und ihr folgen. Es ist ein Gebot des Lebens, in Übereinstimmung mit der Natur zu handeln." (Epiktet: Dissertationes)
Giordano Bruno wurde im Januar des Jahres 1548 als Filippo Bruno in Nola bei Neapel geboren. Seine Mutter war Fraulissa Savolino, sein Vater Giovanni Bruno. Von seinem Geburtsort stammte die eigene spätere Benennung "Der Nolaner". Nach einem Studium in Neapel trat er im Sommer 1565 mit 17 Jahren unter dem Ordensnamen Jordanus/Giordano in den Dominikanerorden ein.
Ein frühe Rebellion gegen die Leitung des Ordens – er lehnte die Marienverehrung ab und entfernte alle Heiligenbilder aus seiner Klosterzelle – blieb zunächst folgenlos. 1572 empfing er die Priesterweihe.
Vier Jahre später, im Jahr 1576 wurde er der Ketzerei verdächtigt und musste aus Neapel fliehen. Nach einem kurzen Aufenthalt in Rom – er versuchte vergeblich Dispenz vom Pabst zu erhalten – musste er auch Rom fluchtartig verlassen. Mit der Flucht aus Rom und dem Austritt aus dem Mönchsorden begann das unstete Leben Brunos, seine Wanderschaft durch ganz Europa. Über Noli und Savona, Turin, Venedig und Padua kam er zunächst in das calvinistische Genf.

Hier hoffte er Schutz vor der römischen Inquisition zu finden. Bald aber mußte er – unter Widerruf seiner Thesen – auch vor der calvinistischen Kirchenzucht fliehen und reist nach Lyon.
In einer vergleichweise ruhigen Zeit, die erst durch die Hugenottenkriege unterbrochen wurden, lebte und lehrte Bruno von 1579 bis 1581 in Toulouse. Unter anderem mit seiner aufsehenerregenden Gedächtniskunst macht er sich bald einen Namen. In Paris kam er in den Genuss der Förderung durch König Heinrich III.
Im Jahr 1583 reiste er nach England, lehrte in Oxford, erhielt aber aufgrund seiner Aristoteles-Kritik keinen Lehrstuhl. Bis Mitte 1585 lebte er im Haus seines Freundes und Förderers, des französischen Botschafters Michel de Castelnau Mauvissière in London. In dieser Zeit veröffentlichte er seine "italienischen Dialoge", darunter "Cena de le Ceneri" (Das Aschermittwochsmahl) (1584), in dem er schonungslose Kritik am Oxforder Gelehrtenstand übte und das Londoner Geistesleben karikierte, sowie "De l'Infinito, Universo e Mondi" (Über die Unendlichkeit, das Universum und die Welten). 1585 kehrte er wieder nach Paris zurück. Auch hier fiel er bald wieder in Ungnade und musste die Stadt verlassen.
Er reiste nach Deutschland weiter. Über Marburg kam er im Sommer 1586 nach Wittenberg und hielt Vorträge zur Philosophie an der Universität Wittenberg. In dieser Zeit erschienen zwei Bücher über Logik und Gedächtniskunst. Infolge eines Richtungsstreits unter den Lutheranern verließ er Wittenberg wieder und reiste nach Prag. Gefördert von Kaiser Rudolfs II. erhielt er eine Professur an der Academia Julia in Helmstedt. Hier konnte er wichtige Vorarbeiten für seine "Frankfurter Schriften" leisten. Schließlich aber – nun auch von den Lutheranern exkommuniziert und abgewiesen – war Bruno gezwungen, seinen unsteten Weg fortsetzen. Auch an den weiteren Stationen Frankfurt und Zürich erfüllt sich Brunos Wunsch nach einem Lehrstuhl und einer ruhigen Existenz als Basis seiner Arbeit nicht. Mit wesentlichen Motiven seiner Lehre, etwa der Ablehnung der Gottessohnschaft Christi und seiner Aristoteles-Kritik, seinem Esprit, seiner Eigenwilligkeit und Ironie, rief er immer wieder Ablehnung hervor.
Eine Vakanz an der Universität Padua, womöglich aber auch Heimweh führten in wieder nach Italien zurück. Die vakante Stelle in Padua erhielt allerdings Galileo Galilei und so nahm er eine Einladung nach Venedig an. Hier wurde er bald denunziert, verhaftet und Anfang 1593 an die römische Inquisition ausgeliefert.
Nach siebenjährigem Prozess und Kerkerhaft wurde am 8. Februar 1600 das Urteil des Heiligen Offiziums der Inquisition über Bruno gesprochen und - nach der Übergabe an das weltliche Gericht – zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Am 17. Februar 1600 wurde er auf dem Campo de' Fiori in Rom auf dem Scheiterhaufen hingerichtet.

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