Details

Meine Ortstafeln - Meine Zeittafeln


Meine Ortstafeln - Meine Zeittafeln


1. Auflage

von: Peter Handke

7,99 €

Verlag: Suhrkamp
Format: EPUB
Veröffentl.: 21.10.2018
ISBN/EAN: 9783518760925
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 111

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

<P>Das Versetzen von Ortstafeln, das Anbringen einer neuen Aufschrift, der Streit um Gedenktage – solche Veränderungen machen deutlich, wie stark politisch-gesellschaftliche Ereignisse realer und symbolischer Landkarten und zeitlicher Bezugspunkte bedürfen. Auch das »Volk der Leser« braucht eine eigene Landkarte und die korrespondierenden Daten. Peter Handke hat für sie, für uns in seinen Essays die Rolle des Kartographen und Chronisten der letzten vier Jahrzehnte übernommen: In Schrift-Text-Bildern breitet er in allen Dimensionen die persönliche Karte der Kunstkontinente aus - von Prosa, Drama, Lyrik, Essay, Film und bildender Kunst.</P>
<P>Die ersten Koordinaten dieser Landschaft zeigten sich bekanntlich, als Peter Handke es mit einer fast gesetzgeberischen literarischen Institution aufnahm: bei einem Angriff auf die Gruppe 47 während deren Tagung in Princeton. Der listige »Bewohner des Elfenbeinturms« nimmt später die sich bietenden Gelegenheiten wahr, um Kollegen bekannt zu machen: Schriftsteller (wie Hermann Lenz, Jurij Brezan und...), Filmemacher (wie Jean-Marie Straub, Abbas Kiarostami und ...), Maler (wie Emil Schumacher, Zoran Music und ...). Gleichzeitig schafft er selbst Situationen und Anlässe, um anhand von Beschreibungen des Lesens, des Übersetzens von Autorpoetiken in zahlreichen mündlichen und schriftlichen Interventionen grundlegende Unterscheidungen und neue Werte im künstlerischen Feld zu treffen und zu installieren. Dabei handelt er von Anfang an gemäß der Maxime: »Es wäre schön, wenn man möglichst viele dieser Texte als Geschichten lesen könnte.«</P>
<P>
<P>Der vorliegende Text folgt dem Abdruck in <EM>Peter Handke Bibliothek</EM> Aufsätze 1. Zur Vermeidung von Doppelungen werden nur jene Aufsätze präsentiert, die nicht in <EM>Ich bin ein Bewohner des Elfenbeinturms, Als das Wünschen noch geholfen hat, Das Ende des Flanierens, Langsam im Schatten</EM> sowie <EM>Mündliches und Schriftliches</EM> abgedruckt sind.</P>
&lt;p&gt;Peter Handke wird am 6. Dezember 1942 in Griffen (K&amp;auml;rnten) geboren. Die Familie m&amp;uuml;tterlicherseits geh&amp;ouml;rt zur slowenischen Minderheit in &amp;Ouml;sterreich; der Vater, ein Deutscher, war in Folge des Zweiten Weltkriegs nach K&amp;auml;rnten gekommen. Zwischen 1954 und 1959 besucht Handke das Gymnasium in Tanzenberg (K&amp;auml;rnten) und das dazugeh&amp;ouml;rige Internat. Nach dem Abitur im Jahr 1961 studiert er in Graz Jura. Im M&amp;auml;rz 1966, Peter Handke hat sein Studium vor der letzten und abschlie&amp;szlig;enden Pr&amp;uuml;fung abgebrochen, erscheint sein erster Roman &lt;em&gt;Die Hornissen&lt;/em&gt;. Im selben Jahr 1966 erfolgt die Inszenierung seines inzwischen legend&amp;auml;ren Theaterst&amp;uuml;cks &lt;em&gt;Publikumsbeschimpfung &lt;/em&gt;in Frankfurt am Main in der Regie von Claus Peymann.&lt;/p&gt;

&lt;p&gt;Seitdem hat er mehr als drei&amp;szlig;ig Erz&amp;auml;hlungen und Prosawerke verfasst, erinnert sei an: &lt;em&gt;Die Angst des Tormanns beim Elfmeter &lt;/em&gt;(1970), &lt;em&gt;Wunschloses Ungl&amp;uuml;ck&lt;/em&gt; (1972), &lt;em&gt;Der kurze Brief zum langen Abschied &lt;/em&gt;(1972), &lt;em&gt;Die linksh&amp;auml;ndige Frau &lt;/em&gt;(1976), &lt;em&gt;Das Gewicht der Welt&lt;/em&gt; (1977), &lt;em&gt;Langsame Heimkehr &lt;/em&gt;(1979), &lt;em&gt;Die Lehre der Sainte-Victoire &lt;/em&gt;(1980), &lt;em&gt;Der Chinese des Schmerzes &lt;/em&gt;(1983),&lt;em&gt; Die Wiederholung &lt;/em&gt;(1986), &lt;em&gt;Versuch &amp;uuml;ber die M&amp;uuml;digkeit&lt;/em&gt; (1989), &lt;em&gt;Versuch &amp;uuml;ber die Jukebox&lt;/em&gt; (1990), &lt;em&gt;Versuch &amp;uuml;ber den gegl&amp;uuml;ckten Tag&lt;/em&gt; (1991), &lt;em&gt;Mein Jahr in der Niemandsbucht &lt;/em&gt;(1994), &lt;em&gt;Der Bildverlust &lt;/em&gt;(2002), &lt;em&gt;Die Morawische Nacht&lt;/em&gt; (2008), &lt;em&gt;Der Gro&amp;szlig;e Fall&lt;/em&gt; (2011), &lt;em&gt;Versuch &amp;uuml;ber den Stillen Ort&lt;/em&gt; (2012), &lt;em&gt;Versuch &amp;uuml;ber den Pilznarren&lt;/em&gt; (2013). &lt;/p&gt;

&lt;p&gt;Auf die &lt;em&gt;Publikumsbeschimpfung &lt;/em&gt;1966 folgt 1968, ebenfalls in Frankfurt am Main uraufgef&amp;uuml;hrt, &lt;em&gt;Kaspar. V&lt;/em&gt;on hier spannt sich der Bogen weiter &amp;uuml;ber &lt;em&gt;Der Ritt &amp;uuml;ber den Bodensee &lt;/em&gt;1971), &lt;em&gt;Die Unvern&amp;uuml;nftigen sterben aus &lt;/em&gt;(1974), &lt;em&gt;&amp;Uuml;ber die D&amp;ouml;rfer&lt;/em&gt; (1981), &lt;em&gt;Das&lt;/em&gt; &lt;em&gt;Spiel vom Fragen oder Die Reise zum sonoren Land &lt;/em&gt;(1990), &lt;em&gt;Die Stunde da wir nichts voneinander wu&amp;szlig;ten&lt;/em&gt; (1992), &amp;uuml;ber den &lt;em&gt;Untertagblues &lt;/em&gt;(2004) und &lt;em&gt;Bis da&amp;szlig; der Tag euch scheidet &lt;/em&gt;(2009) &amp;uuml;ber das dramatische Epos &lt;em&gt;Immer noch Sturm&lt;/em&gt; (2011) bis zum Sommerdialog &lt;em&gt;Die sch&amp;ouml;nen Tage von&lt;/em&gt; &lt;em&gt;Aranjuez &lt;/em&gt;(2012) zu &lt;em&gt;Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstra&amp;szlig;e&lt;/em&gt; (2016).&lt;/p&gt;

&lt;p&gt;Dar&amp;uuml;ber hinaus hat Peter Handke viele Prosawerke und St&amp;uuml;cke von Schriftsteller-Kollegen ins Deutsche &amp;uuml;bertragen: Aus dem Griechischen St&amp;uuml;cke von Aischylos, Sophokles und Euripides, aus dem Franz&amp;ouml;sischen Emmanuel Bove (unter anderem &lt;em&gt;Meine Freunde&lt;/em&gt;), Ren&amp;eacute; Char und Francis Ponge, aus dem Amerikanischen Walker Percy.&lt;/p&gt;

&lt;p&gt;Sein Werk wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. Die Formenvielfalt, die Themenwechsel, die Verwendung unterschiedlichster Gattungen (auch als Lyriker, Essayist, Drehbuchautor und Regisseur ist Peter Handke aufgetreten) erkl&amp;auml;rte er selbst 2007 mit den Worten: &amp;raquo;Ein K&amp;uuml;nstler ist nur dann ein exemplarischer Mensch, wenn man an seinen Werken erkennen kann, wie das Leben verl&amp;auml;uft. Er mu&amp;szlig; durch drei, vier, zeitweise qualvolle Verwandlungen gehen.&amp;laquo;&lt;/p&gt;

&lt;p&gt;2019 wurde Peter Handke mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.&lt;/p&gt;

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