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Für meine Tochter Lizzy
und ihre Freundin Stina

eISBN 978-3-649-63372-3

© 2019 Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG,

Hafenweg 30, 48155 Münster

Alle Rechte vorbehalten, auch auszugsweise

Text: Andrea Russo

Satz: Sabine Conrad, Bad Nauheim

www.coppenrath.de

Das Buch erscheint unter der ISBN 978-3-649-67039-1.

Andrea Russo

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Inhalt

Hexenparagraf Nummer 683: Die Ausbildung der Junghexe

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Über den Autor

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1.Jede Junghexe wird in einer ihr entsprechenden Hexenkunst unterrichtet. Die Art der Ausbildung wird an ihrem zwölften Geburtstag entschieden.

2.Dreizehn Hexen finden sich zu diesem Zwecke bei der Junghexe zum Hexenkreis ein.

3.Hexenmüttern ist es nicht erlaubt, ihre Töchter auszubilden.

4.Das Buch entscheidet, wer die Eine ist, die die Junghexe unterweist und sie alles lehrt, was sie selbst über die Hexenkunst weiß.

5.Die Eine wählt das Hexengeschenk, das die Junghexe in ihrer Ausbildung unterstützen wird.

6.Die Junghexe wird sich dreimal im Jahr für 14 Tage in die Obhut der Einen begeben, um in der Hexenkunst unterwiesen zu werden.

7.Am Ende jeder Einheit wird die Eine ihr eine Prüfungsaufgabe stellen, die die Junghexe bestehen muss.

8.Die Junghexe darf während ihrer Ausbildung unter keinen Umständen Kontakt zu anderen Hexen aufnehmen, um dort Rat oder Hilfe einzuholen. Das gilt erst recht für die Prüfungen.

9.An ihrem dreizehnten Geburtstag tritt der Hexenkreis erneut zusammen und unterzieht die Junghexe der allgemeinen Hexenprüfung.

10.Hat die Junghexe die Prüfung bestanden, wird sie in den Kreis der Hexen aufgenommen.

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»Bist du aufgeregt, Lizzy?«, fragt meine Mutter leise.

»Ein bisschen«, flüstere ich zurück. Das ist natürlich maßlos untertrieben. Schließlich wird nicht jeden Tag entschieden, zu welcher Art von Hexe ich ausgebildet werde.

Meine Mutter streicht mir mit dem Zeigefinger über die Wange. »Ich glaube, ich bin nervöser als du. Wie schnell die Zeit vergangen ist …« Sie lächelt und schüttelt den Kopf. »Jetzt bist du schon fast erwachsen und es gibt eine Hexe mehr in unserem Haushalt.«

Fast erwachsen … na ja. Heute ist mein zwölfter Geburtstag. Und genau genommen bin ich ja noch keine Hexe, sondern eine Junghexe, die gleich erfährt, bei wem sie in die Ausbildung geht. Dafür treffen sich dreizehn meiner Tanten zum Hexenkreis bei uns zu Hause. Zwölf von ihnen sind schon da, wie ich feststelle, als ich durch die geöffnete Küchentür ins Wohnzimmer schaue. Mit jeder von ihnen bin ich irgendwie verwandt, aber oft nur um tausend Ecken, wie meine Mutter mir erklärt hat.

»Vielleicht bringst du schon mal den ersten Kuchen rüber«, schlägt meine Mutter vor und drückt mir die Servierplatte in die Hand. »Es geht gleich los.« Sie streicht mir eine Haarsträhne, die sich aus meinem Zopf gelöst hat, aus dem Gesicht. »Die Tanten sind alle sehr nett. Da kann also gar nichts schiefgehen. Du schaffst das!«

Ich nicke und atme tief durch. Wie immer wirkt es Wunder, wenn meine Mutter mir Mut zuspricht – sie ist nun mal eine Lichthexe. Genau wie Tante Fiona, die Schwester meiner Mutter und somit meine einzige echte Tante hier im Raum. Ich steuere auf sie zu.

»Eine Hexe fehlt noch«, sage ich zu ihr, während ich den Kuchen auf den Tisch stelle.

Tante Fiona lächelt auf ihre warme und geheimnisvolle Art und zwinkert mir zu. »Irrtum! Sie sind schon alle da, Lieschen.«

Eigentlich heiße ich Elisabeth. Ich wünschte, meine Eltern hätten mir einen Namen gegeben, den man nicht so leicht abkürzen oder verändern kann. Aber alle nennen mich anders und ich reagiere auf die verschiedensten Varianten: Elisa, Lisa, Betty, Lizzy … Lieschen gehört, ehrlich gesagt, nicht gerade zu meinen Favoriten. Doch aus Tante Fionas Mund hört sich selbst dieser Name schön an. Lichthexen sind so voller positiver Energie, dass man sich sogar wohlfühlen würde, wenn man von ihnen Volltrottel genannt werden würde – ernsthaft!

»Aber es sind doch nur zwölf …« Ich mache einen langen Hals und lasse meinen Blick noch einmal über die beiden Tische schweifen, die wir zu einem großen zusammengestellt haben.

Die meisten der Hexen sehe ich heute zum ersten Mal. Nur Tante Fiona kenne ich. Und natürlich meine Oma. Sie sitzt neben einer Kräuterhexe. Die beiden sind Cousinen. Dass sie miteinander verwandt sind, kann man allerdings nicht direkt erkennen. Meine Oma würde jeder einfach für eine nette ältere Dame halten und keinesfalls für die mächtige Erdhexe, die sie in Wahrheit ist. Ihre Cousine sieht dagegen genau so aus, wie man sich Hexen in Märchenbüchern vorstellt: Ihr Gesicht ist runzlig, ihre Nase viel zu groß und ihr Haar ist, bis auf eine einzige breite weiße Strähne vorne, noch rabenschwarz. Omas Haar ist dagegen komplett schlohweiß.

Als Oma merkt, dass ich zu ihr rüberschaue, winkt sie mir kurz zu, dann sagt sie etwas zu ihrer Cousine, die mich daraufhin lange ansieht und mit zusammengekniffenen Augen mustert. Nett sieht sie nicht unbedingt aus. Ich drehe schnell meinen Kopf weg. Genau in dem Moment spüre ich einen warmen Lufthauch nah an meinem Ohr und kurz darauf flüstert eine kratzig klingende Frauenstimme: »Oh, oh, das sieht schlecht aus für uns beide. Die gute Camilla hat also auch ein Auge auf dich geworfen. Da haben wir anderen wohl keine großen Chancen. Die Cousine deiner Großmutter hatte schon immer einen sehr starken Willen.«

Verwundert drehe ich mich zu Tante Fiona um. »Warst du das?«, frage ich, doch sie grinst nur breit und schüttelt den Kopf.

»Das war ich – Hedda, deine Großtante zweiten Grades«, flüstert die Stimme, dann kichert sie. »Mach dir nichts draus, wenn du erst eine echte Hexe bist, kannst du mich auch sehen.«

Natürlich habe ich schon viel von Schattenhexen gehört. Sie können sich komplett in Luft auflösen. Nur ihre Schatten bleiben sichtbar. Ich suche nach einem großen dunklen Fleck auf dem Fußboden.

»Meinen Schatten kannst du hier nicht sehen. Die Lichtverhältnisse sind zu schlecht«, flüstert Tante Hedda und noch einmal spüre ich warme Luft an meinem Ohr vorbeistreichen. »Hach, ist das nicht alles aufregend?«

Da hat Tante Hedda allerdings recht. Der Hexenkreis ist aufregend und das schönste Geburtstagsgeschenk von allen. Endlich werde ich eine richtige Hexe!

Eine Schattenhexe zu werden, wäre eigentlich nicht schlecht, überlege ich, während ich beobachte, wie sich einer der Stühle am Tisch wie von selbst bewegt. Wenn ich unsichtbar wäre, könnte ich mir unbemerkt jede Klassenarbeit ansehen, bevor ich sie schreiben muss. Wetterhexe wäre auch okay. Da würde ich im Sommer für hitzefrei in der Schule sorgen.

Ich habe mir natürlich schon oft den Kopf darüber zerbrochen, welche Art von Hexe ich am liebsten werden würde. Lange wollte ich eine Lichthexe werden wie meine Mutter und Tante Fiona. Dann war ich mir aber nicht mehr so sicher, ob ich nicht doch lieber Erdhexe wie Oma werden möchte. Als Erdhexe kümmert Oma sich um Wälder, Felder und Wiesen. Ich begleite sie oft bei ihren Streifzügen durch die Natur. Es wäre zwar nicht mein Favorit. Aber ich bin gerne draußen. Und Oma würde sich bestimmt sehr freuen, wenn sie mich ausbilden dürfte. Erst neulich hat sie mir gesagt, wie schön es wäre, wenn durch mich die Familientradition aufrechterhalten würde.

Eins weiß ich aber ganz sicher: Auf keinen Fall will ich eine Kräuterhexe werden! Das steht ganz hinten auf meiner Hexenausbildungswunschliste – uncooler geht’s ja wohl nicht! Ich hoffe wirklich, dass der Hexenkreis mich nicht zu dieser Camilla schickt. Wenn es nach mir ginge, würde ich die doofe Hexenordnung sowieso ändern und allen Junghexen ein Mitspracherecht gewähren. Wo gibt es so was denn bitte heute noch, dass man nicht selbst entscheiden darf, was man wird!

Ich schaue zu Oma rüber und schnell wieder weg. Omas Cousine Camilla beobachtet mich immer noch! Und nicht nur sie: Direkt neben ihr sitzt Santana. Dass sie ebenfalls eine Kräuterhexe ist, habe ich mir gleich gemerkt, als sie mich begrüßt hat. Sie ist nämlich bildschön. Auch sie hat schwarzes Haar, das sie allerdings hochgesteckt hat. Sie ist wesentlich jünger als Camilla, ich schätze sie auf Mamas Alter, und wirkt irgendwie geheimnisvoll. Sie hat große dunkle Augen, trägt schwarze enge Hosen und dazu einen schwarzen Rollkragenpullover. Auch sie betrachtet mich offenbar schon eine ganze Weile. Als sie meinen Blick bemerkt, lächelt sie mir zu. Also noch eine Kräuterhexe, die ein Auge auf mich geworfen hat. Bitte nicht!

»Schneid den Kuchen ruhig schon an, Schatz«, sagt da jemand neben mir und reißt mich aus meinen Gedanken.

Diesmal klingt die Stimme überhaupt nicht kratzig, sondern warm und liebevoll. Es ist meine Mutter. Ich habe sie nicht kommen hören. Lichthexen verfügen über die Fähigkeit, sich völlig lautlos zu bewegen. Sie stellt eine große Kanne mit Kaffee auf den Tisch und sieht sich prüfend um. »Der Tee fehlt noch. Ich geh ihn holen.«

»Okay.« Ich greife nach dem Messer. Das Rezept für den Kuchen habe ich von Stina, meiner besten Freundin. Es ist supereinfach: Alle Zutaten werden mit einer Tasse abgemessen, zusammengerührt, in eine Kastenform geschüttet und gebacken. Fertig. Im Gegensatz zu mir experimentiert Stina gern in der Küche herum. Würde es Küchenhexen geben, würde sie zweifelsohne zu ihnen gehören. Aber die existieren nicht und außerdem ist Stina ein ganz normales Mädchen ohne Hexenblut. In der Regel wird man nur zur Hexe, wenn man Hexenvorfahren hat. Äußerst selten werden auch Mädchen mit ganz besonderen Begabungen ausgebildet. Gut kochen und backen können gehört allerdings leider nicht dazu. Und darum werde ich Stina nie von meiner Hexenausbildung erzählen können, weil normale Menschen natürlich nichts von uns wissen dürfen.

Nachdem ich den Kuchen in dicke Scheiben geschnitten habe, tritt meine Mutter neben mich und klatscht in die Hände. »So, meine Lieben, dann legen wir mal los!«

Sie hakt sich bei mir unter und geht mit mir zum Kopfende des Tisches. »Du sitzt links neben mir, an meiner Herzseite«, sagt sie leise. »Aber erst einmal bleiben wir kurz stehen und du begrüßt deine Gäste.«

Wir haben das, was jetzt kommen wird, bestimmt tausendmal durchgesprochen. Aber ich bin trotzdem froh, dass meine Mutter mir Anweisungen gibt. So aufgeregt wie jetzt war ich noch nie! Meine Beine fühlen sich an wie Gummi. Mein Herz schlägt laut gegen meine Brust. Und mein Mund ist furztrocken.

Ich straffe meine Schultern, räuspere mich und sage: »Liebe Tanten, herzlich willkommen zur Hexenrunde hier im Hause Vermeer.« Noch einmal hole ich tief Luft. Dann rede ich mit fester Stimme weiter: »Ich, Elisabeth Aurora Vermeer, Tochter von Aurora Diana Vermeer, bitte die Eine von euch um Unterweisung.«

Meine Tanten sehen mich ernst an und nicken. Sie greifen alle gleichzeitig zu ihren Halsketten, umschließen mit der Hand den Edelstein, der daran befestigt ist, und sagen einstimmig: »So soll es sein, Elisabeth Aurora Vermeer!«

Jetzt sind es wirklich dreizehn, schießt es mir durch den Kopf, denn Tante Hedda hat ihre menschliche Gestalt angenommen. Sie sitzt auf dem Stuhl, der sich eben von allein bewegt hat, und zwinkert mir zu. Ihr Haar ist feuerrot und raspelkurz geschnitten. Ihre Augen sind dunkel geschminkt. Dazu trägt sie eine grüne Tunika. Der Edelstein, der an ihrer Kette baumelt, ist schwarz, so wie ein Schatten.

»Das hast du gut gemacht«, flüstert meine Mutter neben mir. Dann verkündet sie laut: »Die Hexenrunde kann beginnen, meine Lieben. Ich werde meine Tochter zur Ausbildung in die Obhut der Einen geben. Das Buch soll entscheiden.«

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Mitten auf dem Tisch liegt ein dickes Buch in einem dunkelbraunen Ledereinband.

»So soll es sein«, murmeln meine Tanten noch einmal einstimmig. Es klingt geheimnisvoll und beschwörend. Ich schnappe nach Luft, als wie von Geisterhand silberne Buchstaben auf dem Buchdeckel erscheinen, die sich langsam zu meinem Namen verbinden: Elisabeth Aurora Vermeer.

»Das ist meine Handschrift«, flüstere ich atemlos.

Meine Mutter nickt. »Es geht ja heute auch um dich«, erklärt sie.

Wenn das Stina sehen könnte, schießt es mir durch den Kopf. Wie cool wäre es, wenn sie jetzt dabei sein könnte!

Genau in diesem Moment klopft jemand laut an die Haustür. Die Klingel haben wir vorhin extra abgestellt, damit wir nicht gestört werden.

Oh nein!, denke ich. Es würde zu Stina passen, dass sie mich überraschen will und genau jetzt vor der Tür steht, da ich an sie gedacht habe. Sie hatte letzte Woche ebenfalls Geburtstag und nach den Herbstferien feiern wir beide gemeinsam mit unseren Freundinnen. Sie weiß eigentlich, dass ich heute keine Zeit habe, weil meine Tanten zum Kaffeetrinken kommen, ich habe es ihr erzählt. Allerdings geht Stina natürlich von ganz normalen Tanten aus.

Als es noch einmal klopft, sehen mich alle an.

»Vielleicht meine Freundin«, nuschele ich und fühle mich verdammt schlecht, weil ich mir gerade gewünscht habe, sie könnte heute dabei sein.

Doch Oma schüttelt den Kopf. »Es ist eine von uns.«

Erleichtert atme ich auf.

Tante Fiona zeigt auf die Karaffe, die vor ihr auf dem Tisch steht. Das Wasser darin blubbert. »Eine Wasserhexe!«

Meine Mutter steht auf. »Ich lass sie rein.«

Eine Wasserhexe? Die leben doch am Meer! Nur ganz selten kommen sie auch an sehr großen Flüssen vor. Bei uns in der Nähe gibt es jedoch keine solchen Gewässer. Wie gebannt schaue ich zur Tür.

»Das ist doch Ava«, flüstert eine meiner Tanten, als meine Mutter in Begleitung einer jungen Frau zurück ins Wohnzimmer kommt.

»Wow«, entfährt es mir, aber zum Glück so leise, dass es niemand mitbekommt. Alle Augen, einschließlich meiner, sind auf die Hexe gerichtet, die neben meiner Mutter steht. Dass sie eine Hexe ist, kapiere ich sofort. Und zwar die schönste, die ich je gesehen habe. Ihr langes blondes Haar ist von vielen blauen Strähnchen durchzogen. Im Sonnenlicht, das durch das Wohnzimmerfenster fällt, sieht es aus, als würde es mal golden, dann wieder türkisfarben glitzern. Es passt farblich genau zu dem Edelstein an ihrer Halskette, den man auf ihrer weißen Bluse mit Carmenausschnitt und weiten Ärmeln gut erkennen kann. Dazu trägt sie kurze ausgefranste Jeansshorts. Ihre langen braun gebrannten Beine stecken in weißen Riemchensandalen. Die Fußnägel sind perlmuttfarben lackiert. Wahnsinn. So will ich auch aussehen!

»Na, da komme ich ja gerade noch rechtzeitig«, sagt unser neuer Gast und schaut freundlich in die Runde. »Es hat leider etwas länger gedauert, weil ich einer Babyrobbe helfen musste. Sie hat sich mit der Schnauze in einer Plastiktüte verfangen. Wenn die Menschen so weitermachen, schwimmen bald mehr Plastikteile in unseren Meeren als Fische.« In ihren Augen funkeln dunkle Blitze, als sie das sagt, doch dann schüttelt sie den Kopf. »Lassen wir das jetzt. Wir sind heute schließlich hier, weil eine Junghexe um Ausbildung bittet. Das ist doch wirklich ein sehr positiver Anlass!« Sie sieht zu mir und lächelt. Dabei fällt mir das kleine blau glitzernde Steinchen auf einem ihrer Eckzähne auf. Die Wasserhexe ist nicht nur wunderschön, sie hat auch einen super Modegeschmack! »Du bist also Sabeth – schön, dich kennenzulernen!«, sagt sie zu mir. »Mein Name ist Ava. Ich bin die Wasserhexe des nördlichen Meeres und würde gerne an der geselligen Runde hier teilnehmen. Ich hoffe, du hast nichts dagegen?«

Mir fehlen die Worte. Wie hat sie mich gerade genannt? Sabeth? Das gefällt mir! Es hört sich cool und verdammt nach Hexe an. Wenn es nach mir ginge, könnten die anderen Tanten sich jetzt sofort und auf der Stelle in Luft auflösen. Ich will eine Wasserhexe werden. Sabeth, die Wasserhexe – wie genial wäre das denn!

»Hallo, ja, äh …«, bringe ich endlich über die Lippen, als meine Mutter mich sanft in die Seite stupst und ich es schaffe, den Blick von Ava abzuwenden. »Dann mal herzlich willkommen.«

Da wirft Tante Hedda jedoch ein: »Oh, oh, jetzt haben wir den Salat. Vierzehn Hexen, das ist kein gutes Omen, das geht gar nicht!«

Ich schaue hilflos zu meiner Mutter. Aber auch die scheint ratlos zu sein.

Sie kratzt sich am Kopf und fragt: »Vierzehn Hexen! Gab es so etwas schon mal? Was machen wir denn jetzt?«

»Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben«, brummt eine der Tanten, die ich nicht kenne. An ihrer Kette baumelt ein glasklarer Edelstein in Form eines großen Wassertropfens. Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, aber sie müsste eine der Wetterhexen sein. »Ich würde sagen, dass du leider Pech gehabt hast, liebe Ava.«

»Stehst du überhaupt im Buch?«, fragt eine der anderen Tanten. »Es dürfen immer nur dreizehn Hexen sein, das ist uraltes Gesetz!«

Ava zuckt mit den Schultern. »Das Wasser hat mir leider vor wenigen Stunden erst zugeflüstert, dass heute eine sehr begabte Junghexe, die vom Meer kommt, in die Ausbildung gehen soll.«

»Vom Meer?«, fragt Oma und fängt schallend an zu lachen. »Entschuldige bitte, aber Elisabeth ist meine Enkelin. Ich bin eine Erdhexe, wie du ja weißt. Ihre Mutter und ihre Tante sind Lichthexen. Und ihre Urgroßmutter war eine bedeutende Kräuterhexe. Mit Wasser haben wir nicht viel am Hut. Wie kommst du darauf, dass Elisabeth vom Meer stammen könnte, meine liebe Ava?«

Die Wasserhexe antwortet meiner Oma nicht. Stattdessen wendet sie sich direkt an mich. »Ist es richtig, dass du mit Nachnamen Vermeer heißt, Sabeth?«

Ich nicke aufgeregt. »Und Vermeer bedeutet vom Meer«, bestätige ich.

»Ava stammt von Aqua ab und bedeutet Wasser. Wir passen also gut zusammen, meinst du nicht auch? Wir hätten bestimmt viel Spaß miteinander.«

»Spaß!«, schnaubt die Wetterhexe mit dem durchsichtigen Stein und schüttelt den Kopf. »Du bist vierundzwanzig, Ava, und hast immer noch Flausen im Kopf. Das Kind soll was lernen! Davon mal ganz abgesehen, ist Vermeer der Name ihres Vaters. Elisabeths Mutter hat ihn angenommen, als sie ihn geheiratet hat. Der Name hat also keinerlei Bedeutung.«

Na ja, ich hätte gegen Spaß eigentlich nichts einzuwenden, denke ich, aber das behalte ich lieber für mich.

Zum Glück mischt meine Mutter sich wieder in das Geschehen ein. »Wir befragen das Buch!«, bestimmt sie.

Nur wenig später liegt das Buch aufgeklappt mitten auf dem Tisch. Alle Hexen stehen drum herum und reden aufgeregt durcheinander.

»Was ist?«, frage ich. »Was ist los? Ich kann gar nichts sehen!« Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und versuche, einen Blick zwischen meinen Tanten hindurch zu erhaschen, aber das funktioniert nicht. Sie stehen zu dicht nebeneinander, niemand macht mir Platz.

»Na, ganz toll«, maule ich.

Da zupft plötzlich jemand an meinem Ärmel und sagt: »Komm, wir essen ein Stück Kuchen und warten, bis sich die ollen Tanten beruhigt haben.« Es ist Ava. In ihren großen blauen Augen funkeln wieder Blitze. Diesmal sind sie golden. »Wenn du mich fragst, sind viele Hexen total altmodisch und verstaubt. Ein bisschen frischer Wind würde ihnen guttun.« Sie kichert. »Das dürfte einer Wetterhexe ja nicht schwerfallen. Aber lass uns lieber ein bisschen über dich reden. Ich würde gern mehr über dich erfahren.«

Ich bin hin- und hergerissen. Es interessiert mich brennend, was im Buch steht. Aber ich würde mich auch gern mit Ava unterhalten.

»Ich weiß nicht …«, erwidere ich unschlüssig.

Ava deutet mit dem Zeigefinger auf eine meiner Haarsträhnen, die mir schon wieder ins Gesicht fallen. »Ist dir eigentlich aufgefallen, dass wir beide die einzigen Blondinen hier sind?«

Ich deute mit dem Kopf auf eine der Hexen. »Sie hat doch auch blondes Haar.«

»Das zählt nicht, die sind gehext.« Ava grinst. »Unsere sind echt.« Sie legt den Kopf leicht schief und betrachtet mich. »Blaue Strähnchen würden dir bestimmt auch stehen.«

»Bei dir sieht es auf jeden Fall richtig gut aus«, sage ich.

»Alle Wasserhexen haben blaue Strähnchen, das gehört sozusagen zum Outfit. Wer weiß, vielleicht bekommst du auch bald welche.« Ava lächelt schelmisch. »Komm, wir schauen, was das Buch dazu sagt.« Sie greift nach meiner Hand und zieht mich zum Tisch, um den immer noch meine Tanten stehen und diskutieren. Ohne dass Ava auch nur ein Wort sagen muss, rücken alle etwas zusammen und machen uns Platz.

»Schau, Sabeth«, flüstert Ava. »Jetzt wird es spannend.«

»Das ist ja irre!«, entfährt es mir, als ich endlich auch das Buch sehen kann. Die Namen auf der aufgeschlagenen Seite verändern sekundenschnell ihre Position. Dort, wo eben noch Fiona gestanden hat, lese ich nun Hedda, kurz darauf Mela, schließlich Katara, Camilla, Amalia, Ylva, Anouk, Mealla, Selma, Agnes, Santana und schließlich Victoria. Nur den Namen Ava entdecke ich nicht.

»Schade«, sage ich leise.

»Warte ab«, flüstert Ava. Prompt purzeln die Namen wieder alle durcheinander.

Mit angehaltenem Atem beobachte ich, wie sich die Liste noch einmal verändert.

»Da bin ich ja!« Ava klatscht gut gelaunt in die Hände, als endlich wieder Ruhe auf der Buchseite eingekehrt ist. »Ganz am Anfang der Liste. Dann wäre das ja geklärt.«

»Wie genial ist das denn!«, rutscht es mir heraus. Und zwar viel zu laut, sodass es alle hören können.

Dafür fange ich mir einen strengen Blick von Omas Cousine Camilla ein. »Du findest es genial, dass die Schwester deiner Mutter von der Liste verschwunden ist?«

Mein Blick fliegt zu den Namen auf der Buchseite, danach zu Tante Fiona. »Das habe ich gar nicht bemerkt. Schade!« Das meine ich absolut ernst. Ich mag meine Tante. Lieber wäre mir gewesen, wenn die Kräuterhexe gestrichen worden wäre. Aber das sage ich natürlich nicht laut.

»Das macht doch nichts«, erklärt Tante Fiona. »Ehrlich gesagt, finde ich es schön, wenn ich einfach nur deine Tante bleiben darf.« Sie zwinkert mir zu. »Dann muss ich auch nicht mit dir schimpfen, wenn du nicht genügend lernst.«

Als ob Tante Fiona schimpfen würde! Ich werfe noch einen prüfenden Blick auf das Buch, in der Hoffnung, die Namen könnten sich ein weiteres Mal bewegen und der von Camilla würde verschwinden. Aber stattdessen klappt sich das Buch mit einem lauten Wumms von selbst zu.

»Das Buch hat entschieden«, sagt meine Mutter. »Ava, die Wasserhexe des nördlichen Meeres, gehört somit offiziell zum Hexenkreis. Ich denke allerdings, dass es in Ordnung wäre, wenn Fiona weiterhin als stille Beobachterin der Runde beiwohnt. Immerhin stand sie noch bis eben im Buch. Und außerdem ist sie meine Schwester.«

Ava ist die Erste, die darauf antwortet. »Das klingt fair. Ich hätte nichts dagegen.«

»Das wäre ja auch noch schöner«, schnaubt die Hexe, die eben schon gemeckert hat. Dabei verfärbt sich ihr durchsichtiger Edelstein in ein dunkles Grau und Donner grollt in der Ferne. Ich habe also recht gehabt – sie ist eine Wetterhexe.

»Lass gut sein, Mealla.« Tante Fiona legt ihre Hand auf den Arm der Wetterhexe. »Das Buch hat gesprochen. Und du weißt doch, es irrt sich nie. Ich freue mich darüber, dass Ava hier ist. Es bedeutet, dass meine Nichte etwas ganz Besonderes sein muss, wenn eine Wasserhexe ihretwegen die lange Reise auf sich genommen hat.«

Die steile Falte auf Meallas Stirn glättet sich. »Dass ihr Lichthexen aber auch immer so verdammt positiv denken müsst.« Sie seufzt. »Na, du hast ja recht. Das Buch hat entschieden.«

»Schön, Fiona bleibt also. Wir rücken einfach alle ein bisschen näher zusammen, dann ist Platz für alle«, bestimmt meine Mutter und wendet sich zu mir. »Holst du noch einen Stuhl für dich aus der Küche, Lizzy?« Sie schiebt meinen Ava hin. »Hier, bitte.«

Das lasse ich mir nicht zweimal sagen.

»Achtung, hier kommt Sabeth, die Wasserhexe«, flüstere ich, während ich in die Küche flitze.

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Als ich zurückkomme, sitzen all meine Hexentanten um den Tisch herum, futtern Kuchen und unterhalten sich. Ich stelle meinen Stuhl neben Avas und setze mich.

»Lecker!«, sagt sie. »Hast du den gebacken?«

Ich nicke und denke, dass es hier momentan zugeht wie bei einem stinknormalen Kaffeeklatsch, überhaupt nicht wie bei einem Hexenkreis. Von der Aufregung eben ist nichts mehr zu spüren. Alle wirken gut gelaunt, entspannt – und loben meine Backkünste.

»Der ist sehr lecker, Elisabeth«, sagt nun auch Camilla. Sie lächelt zum ersten Mal, seit sie hier ist, und sieht dabei sogar richtig freundlich aus.

»Danke.« Ich genehmige mir auch einen Bissen. Die Hexen haben recht. Der Kuchen schmeckt wirklich gut.

»Ich schmecke Zimt heraus.« Camilla schließt die Augen. »Und einen Hauch Tonkabohne. Du hast ein Händchen für Gewürze.«

Was für ein Zeug? Tonkabohne? Noch nie gehört! Das muss das kleine schwarze Ding gewesen sein, das ich in den Teig gerieben habe. Stina hat mir die Gewürze mitgegeben und genau erklärt, wie viel ich davon verwenden muss. Es schmeckt ein bisschen nach Marzipan, wie ich finde.

Camilla fährt fort: »Das hast du wirklich gut gemacht, Elisabeth.« Sie sieht mich an und deutet mit dem Kopf in die Hexenrunde. »Es hat funktioniert! Alle haben gute Laune. Die Tonkabohne hat ihre stimmungsaufhellende Wirkung voll entfaltet.«

Ach du Scheiße, schießt es mir durch den Kopf. Camilla denkt, ich hätte das absichtlich gemacht! Mein Blick wandert zu dem Buch auf dem Tisch. Es entscheidet am Ende der Hexenrunde, zu wem ich in die Ausbildung gehe. Überrascht reiße ich die Augen auf – es ist nicht mehr braun wie am Anfang! Es verfärbt sich … in der Farbe von Camillas Edelstein. Es wird tatsächlich grün!

»Das Rezept ist von meiner Freundin«, erkläre ich hastig. »Ich habe alles einfach so zusammengerührt, wie sie es mir aufgeschrieben hat.«

Camilla nickt. »Das gehört zu unseren Aufgaben. Wir mischen verschiedene Kräuter und Gewürze genau nach Rezept zusammen.« Sie setzt ein geheimnisvolles Gesicht auf. »Und ab und an geben wir die eine oder andere ganz spezielle Zutat hinzu.«

»Dann wäre meine Freundin bestimmt die ideale Kräuterhexe. Sie experimentiert nämlich sehr gerne in der Küche herum«, erwidere ich. »Im Gegensatz zu mir!«

»Wer hat denn hier was von Küche gesagt?«, kontert Camilla. »Eine Kräuterhexe arbeitet in ihrem Labor.«

»Das liegt mir auch nicht«, versichere ich schnell. »In Chemie bin ich dieses Jahr gerade so an einer Fünf vorbeigeschlittert.«

Das ist nicht gelogen. Chemie interessiert mich null die Bohne. Hätte meine Mutter beim Elternsprechtag nicht ihre positive Lichthexenenergie spielen lassen, würde jetzt ganz sicher eine fette Fünf auf meinem Zeugnis stehen. Manchmal hat es eben auch Vorteile, die Tochter einer Hexe zu sein.

Camilla runzelt die Stirn. »Darf ich deinen Aussagen entnehmen, dass du kein Interesse an der Ausbildung zur Kräuterhexe hast?«, fragt sie und sieht mich forschend an. »Wenn ja, sag es ruhig offen und ehrlich.«

Es ist plötzlich mucksmäuschenstill im Raum. Ich spüre Hitze in mir aufsteigen und vermute, dass ich gerade anlaufe wie eine rote Tomate. Und jetzt? Ich weiß, dass es eine Ehre ist, in der Hexenkunst ausgebildet zu werden. Und auch, dass ich nicht selbst entscheiden kann, welche Art von Hexe ich werde. Aber wenn ich die Wahl hätte …

Ich straffe die Schultern, setze mich etwas aufrechter hin und schaue Camilla direkt in die Augen, bevor ich erkläre: »Die Kräuterkunde steht nicht unbedingt an erster Stelle meiner Wunschliste, wenn ich es mal so sagen darf.«

Camilla mustert mich einen Moment mit ernstem Gesicht, bevor sie reagiert. »Ehrlichkeit ist was für starke Menschen. Die schwachen greifen zur Lüge«, erklärt sie – und lächelt. »Du gefällst mir, Elisabeth.«

Ich atme erleichtert auf. Dann wäre das Thema ja jetzt vom Tisch! Neugierig schiele ich zum Buch. Doch das sieht es anscheinend anders! Es läuft weiter grün an, nur das obere Drittel des Einbands ist noch braun. Ich seufze innerlich. Anscheinend hat Hedda recht: Omas Cousine hat hier das Sagen. Die anderen Hexen bemühen sich noch nicht einmal um mich. Niemand scheint meiner Großtante widersprechen zu wollen.

»Aus dir wird eines Tages eine sehr bedeutende Kräuterhexe werden«, sagt Camilla nun auch noch. »So wie deine Urgroßmutter Rosalia es schon war.«

Warum zählt denn hier überhaupt nicht, was ich möchte? An meine Uroma kann ich mich gar nicht erinnern. Ich war noch ein Baby, als sie starb. Aber ich weiß, dass sie in Hexenkreisen sehr anerkannt war. Ich fange den Blick meiner Oma auf und mir dämmert etwas: Als sie mir gesagt hat, sie fände es schön, wenn die alten Familientraditionen aufrechterhalten würden, meinte sie nicht sich, sondern meine Uroma!

»Deine Urgroßmutter hat Camilla nicht nur ausgebildet, mein Schatz«, erklärt Oma nun prompt. »Sie war auch ihre Patentante.« Na, super! Was soll ich darauf denn erwidern, ohne Oma zu enttäuschen?

Da räuspert sich Ava neben mir. »Ihr habt recht, Rosalia war eine bedeutende Hexe. Aber wusstet ihr eigentlich, dass der Name Vermeer, also der von Sabeths Vater, ebenfalls einem sehr alten Hexengeschlecht entstammt und Sabeth seit Jahrzehnten der erste weibliche Nachfahre ist, der daraus hervorgegangen ist?« Ava sieht mich direkt an. »Deine Ur-ur-ur-ur-urgroßmutter väterlicherseits war eine Wasserhexe, Sabeth, und zwar eine sehr mächtige. Da seither allerdings nur männliche Nachkommen aus der Linie hervorgegangen sind, geriet es in Hexenkreisen in Vergessenheit. Das Meer, Sabeth, vergisst jedoch nie.«

Es ist ganz still im Raum geworden. Ich merke, dass ich die Luft angehalten habe.

»Es verfärbt sich«, flüstert meine Mutter neben mir. »Das gibt es doch nicht!«

Mein Blick fliegt zum Buch. Es wechselt tatsächlich wieder seine Farbe! Dort, wo es eben noch braun war, wird es nun blau. Und es kommt mir so vor, als würde ich in der Ferne Wellen rauschen hören.

Niemand sagt ein Wort. Sogar Camilla schweigt. Ihr Blick ist, wie der meiner anderen Tanten, auf den Ledereinband des Buches gerichtet, auf dem sich die blaue Farbe langsam über der grünen ausbreitet.

Es ist Tante Fiona, die als erste ihre Sprache wiederfindet. »Das ist weder Grün noch Blau«, stellt sie fest. »Das ist Türkis.«

»Und was bedeutet das jetzt?«, frage ich meine Mutter, die richtig blass um die Nase geworden ist.

»Das weiß ich nicht.« Sie schüttelt den Kopf. »So etwas gab es noch nie, dass sich zwei Farben miteinander vermischen.«

Auch die anderen Hexen scheinen ratlos zu sein. Sie reden alle durcheinander.

»Für mich steht die Sache fest«, sagt Ava laut und deutlich. »Das Blau hat sich über das Grün gelegt. Das bedeutet, dass Sabeths Wasserhexenanlagen stärker sind als die einer Kräuterhexe.«

Camilla schüttelt den Kopf. »Das Blau hatte nicht die Kraft, das Grün komplett zu überdecken. Das heißt eindeutig, dass Elisabeths Anlagen zur Kräuterhexe ausgeprägter sind.«

»Das Buch hat allerdings Ava als 13. Hexe zugelassen. Das spricht vielleicht doch dafür, dass Lizzy zur Wasserhexenzunft gehören könnte«, überlegt Hedda laut.