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Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, Juli 2011

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ISBN Printausgabe 978-3-499-22667-0 (11. Auflage 2011)

ISBN E-Book 978-3-644-44591-8

www.rowohlt.de

ISBN 978-3-644-44591-8

William Shakespeare (1564–1616)

Hamlet, 1. Akt, 5. Szene

 

Die Furcht des Herrn soll der Weissheit Anfang sein.

Derselben hat sich ein jeglicher Schüler zu befleissigen.

Aus dem Hamburger Schulgesetz von 1732

England, im Februar 1749

Ein Nachmittag im Februar

Das Land lag düster, frostiger Wind fegte über die weite Heide. Alles, was hier lebte, verkroch sich tief im Gestrüpp. Die Hasen drückten sich in ihre Sassen, Feldmäuse, Kaninchen und die einzige Kreuzotternfamilie dieser unwirtlichen Region dösten in den tiefsten Ecken ihrer Löcher und Höhlen und träumten gegen den Winterhunger vom Frühling. Ein wenig weiter südlich, dort, wo magerer Wald dem Wind trotzte, schlief auch ein Dachs zusammengerollt in seinem Bau. Bald würde er erwachen und zur nächtlichen Jagd hinaus in die Heide schleichen. Die war vom Frost so grau wie der Himmel, und nur der Schrei einer Möwe, die sich in ihrer maßlosen Neugier vom Meer hierher verirrt hatte, durchschnitt die Stille über den Hügeln, übertönte gar das Poltern der vierspännigen Kutsche auf dem gefrorenen Weg.

Schon beim Erwachen an diesem Morgen hatte der Mann gewußt, daß ihn kein guter Tag erwartete. Es war

Wahrscheinlich, dachte der Reisende in der Kutsche, würde er heute nacht in dieser verdammten Einöde erfrieren. Und alles nur, weil ein exzentrischer alter Mann, der abgesehen von ein bißchen Gicht und Zahnweh bei bester Gesundheit war, plötzlich zu sterben glaubte und seinem Advokaten ein nicht minder exzentrisches Testament übergeben wollte. Was hieß hier überhaupt alter Mann? Er selbst war nur um fünf Jahre jünger und fühlte sich mit seinen Vierundfünfzig bei Gott noch nicht alt.

Dieses verdammte Testament. So war es eben, wenn ein reicher Mann nicht, wie es sich gehörte, beizeiten eine vernünftige, gesunde Ehefrau wählte. Der Mensch braucht Erben von eigenem Blut. Alles andere ist nicht in Gottes Sinn und bringt Verdruß, wenn nicht gar Schlimmeres. Sein Klient hatte sich dieser Pflicht entzogen. Und nun? Nun hatte er sein Testament gemacht, aber was für ein Testament!

Nur einen Menschen, so hatte er gesagt, habe er in seinem ganzen Leben für würdig befunden, sein Erbe anzutreten. Einen Freund aus alter Zeit, ein Uhrmacher,

Da war also dieser Freund gewesen, der einzige in der armen Welt des reichen Mannes. Leider war der schon lange tot, und leider hatte er auch nur zwei Töchter gezeugt. Weibliche Wesen, also keine, denen man Besitz anvertrauen konnte. Deshalb sollte deren erstgeborener Sohn, egal, ob die jüngere oder die ältere zuerst Mutter wurde, der Erbe sein. Was etliche Probleme aufwarf. Noch waren diese Töchter nicht einmal verheiratet. Würden sie überhaupt Söhne gebären? Und wann? Immerhin war bekannt, wo die Mädchen jetzt lebten, in Anbetracht dieser seltsamen Umstände schon ein Glück. Da sein Klient ihm streng verboten hatte, den Inhalt des Testaments schon vor der Geburt seines zukünftigen Erben bekanntzugeben, würde ihm also nichts anderes übrigbleiben, als den Lebensweg der beiden Mädchen zu verfolgen, die, gerade achtzehn und zwanzig Jahre alt, mit ihrer Mutter in einer nur wenige Meilen entfernten Stadt lebten. Die Witwe und die Töchter des treuen alten Freundes verdienten ihren Unterhalt brav, aber mühsam als Näherinnen. Sie waren im heiratsfähigen Alter, wenn er Glück hatte, beeilten sie sich mit der Ehe und dem Mutterwerden. Und waren hoffentlich so klug, Männer zu wählen, die über genug Verstand zur Verwaltung

Seinen Vorschlag, den Damen, so nannte er sie nun auch bei sich, schon jetzt eine Rente auszusetzen, damit sie ohne Not leben konnten, damit sie auch einen passenden Ehemann fanden, anstatt sich an irgendeinen Schuster oder Prediger zu vergeuden, hatte der Alte entschieden zurückgewiesen. Solcherart unverdiente Geschenke machten nur bequem, hatte er geknurrt, der Besitz müsse für den Sohn beisammengehalten werden. Punktum. Die Möglichkeit, daß keines der Mädchen einem Sohn, sondern nur Töchtern das Leben schenken könnte, schloß er aus.

Trotzdem war es dem Advokaten gelungen, eine Regelung für den Fall einzufügen, daß der zuerst erbberechtigte Sohn starb. Nur die Tatsache, daß der ganze Besitz sonst dem König oder der Kirche zufallen werde, hatte den Advokaten in diesem äußerst hart geführten Disput siegen lassen. Endlich hatte sein Klient sein Siegel unter die Urkunde gesetzt, wiederum Punktum gesagt und ihn entlassen, ohne ihm auch nur eine stärkende Mahlzeit anzubieten oder heiße Steine für den Fußsack mitgeben zu lassen.

Der Advokat rieb seine eiskalten Beine gegeneinander und seufzte. Zu ärgerlich, daß seine beiden Söhne schon verheiratet waren. Es hätte natürlich Skandal gemacht, wenn sie, oder auch nur einer von ihnen, eine Näherin geheiratet hätten, aber der Vorteil, die beiden jungen Damen zu seiner Familie zu zählen, wäre eine grandiose Entschädigung für den Verlust der einen oder anderen Einladung in die guten Häuser der Stadt gewesen. Auf alle Fälle wollte er seine Frau und seine Schwiegertöchter

Gerade als er begann, darüber nachzudenken, welchen Betrag er für die heimliche Verfolgung des Lebensweges der künftigen Mutter des künftigen Erben in Rechnung stellen sollte, machte die Kutsche einen Satz. Sie schwankte schwer, und er hörte dieses gräßliche Geräusch, das er schon seit einer Stunde erwartete. Zuerst ein Knarzen, dann brach Holz mit trockenem Knall, die Kutsche rutschte noch einige Fuß weit an der neben dem Fahrweg aufsteigenden Böschung entlang und blieb schließlich tief zur Seite gelehnt liegen.

Der Advokat stöhnte. Nicht, weil er sich verletzt hatte, die Pferde waren nur im Schritt gegangen, und seine Pelze hatten den Aufprall gut abgefedert, sondern weil er diese Nacht nun nicht in seinem bequemen Bett in der sicheren Stadt verbringen würde, sondern auf einem verlausten Strohsack, umgeben von Gesindel, in einer der kalten Bauernkaten, die sich hinter dem nächsten Hügel duckten. Er hatte es gewußt: Kaltes Wasser am Morgen und ein so exzentrischer letzter Wille mußten ein schlechtes Omen sein.

Hamburg, im August 1768

1. Kapitel

Donnerstag, den 4. Augustus,
Vormittags

Natürlich war sie dennoch nicht allein. In einer großen Stadt war immer jemand in der Nähe, und hier, hinter den Mauern um den stillen Hof, waren es mehr als zweihundert Schüler. In einem der Räume saß ein Junge an seinem Pult nahe dem Fenster und blickte nicht, wie es sich gehörte, nach vorne zum Lehrer, sondern hinaus in den Innenhof. Das Fenster war nur einen Spaltbreit geöffnet, aber er hatte die Landung des zierlichen Vogels beobachtet und den Gesang gehört. Auch wenn er nicht davon

«… nach dem hebräischen Wörtlein ‹Sabbat›. Dieses bedeutet eigentlich ‹feiern›, das heißt Muße von der Arbeit haben, daher pflegen wir zu sagen ‹Feierabend machen› oder ‹heiligen Abend geben›. Nun hat Gott im Alten Testament den siebten Tag …»

Die Stimme des Jungen, der neben der ersten Bank stand und aus dem Katechismus deklamierte, klang fromm und bedeutungsvoll. Niklas glaubte sogar einen gewissen missionarischen Eifer herauszuhören, was ihn nicht wunderte. Luthers Erläuterungen zum dritten Gebot sagten, warum der Feiertag zu heiligen sei, vor allem aber, daß damit nicht Faulenzen oder gar im Wirtshaus liegen und toll und voll sein wie Säue, sondern Beten und auch Arbeiten gemeint sei. Zudem wurde darin mehrmals vor dem Teufel gewarnt, und Finkmeester, so hieß der Schüler von der ersten Bank, liebte es nun einmal, anderen einen Spaß zu verderben, notfalls auch mit dem drohenden Hinweis auf den allgegenwärtigen Antichrist.

Er wäre ein hübscher Junge gewesen, wenn er sich nicht stets bemüht hätte, seinen wasserblauen Augen einen herablassenden strengen Blick aufzuzwingen, seine noch kindlich weichen Lippen wie in unablässiger Mißbilligung aufeinanderzupressen, kurz gesagt: auszusehen wie Lehrer Donner von der Sekunda. Der war ein äußerst strenger Mensch, den niemand je bei einer Geste der

Niklas Herrmanns gab sich keine große Mühe, Finkmeester zuzuhören. Er hatte seinen morgendlichen Vortrag schon absolviert und konnte sich erlauben, mit den Gedanken auszureißen. Lehrer Bucher hatte ihn heute gleich als zweiten aufgerufen, nach Böttcher IV, der nun auf der Eselsbank saß, mit Tinte herumkleckste, seine Feder ruinierte und vorgab, seine Strafaufgabe zu erfüllen, eine saubere Abschrift der Erläuterungen Martin Luthers zum vierten Gebot. Böttchers Vortrag der Worte des großen Reformators über das Gebot ‹Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren› war nicht nur eine arge Stotterei gewesen. Auch hatte er die Worte des Katechismus immer wieder so verdreht, daß schon nach wenigen Minuten die ganze Klasse vor unterdrücktem Gelächter zu platzen drohte, und Niklas war sicher, daß es auch in Monsieur Buchers Gesicht verräterisch gezuckt hatte. Gewiß erfüllte Böttchers Vortrag nicht den in der Schulordnung vorgesehenen Zweck, nämlich das beständige Beschäftigen mit den Lebensregeln Luthers und die Übung des öffentlichen Vortrags, die sowohl für einen Gelehrten als auch für einen Kaufmann oder städtischen

Niklas mußte das achte Gebot und die dazugehörigen Erläuterungen vortragen. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. Obwohl er sehr schön zu lesen und zu deklamieren verstand, hatte Lehrer Bucher ihn seltsamerweise nur den Anfang der Erläuterung vortragen lassen. «Außer unserem eigenen Leib, unserem Ehegemahl und unserem zeitlichen Gut haben wir noch einen Schatz, den wir auch nicht entbehren können, nämlich Ehre und guten Ruf. Denn es kommt darauf an, nicht unter den Leuten in öffentlicher Schande, von jedermann verachtet zu leben.»

So weit war er schnell und ohne Fehler gekommen, obwohl ihm ein Rest des Lachens über Böttchers Eulenspiegelei immer noch in der Kehle steckte. «Darum», so fuhr er fort, «will Gott des Nächsten Leumund, guten Ruf und Gerechtigkeit, so wenig wie Geld und Gut …»

«Es ist genug, Herrmanns», hatte Bucher da plötzlich gesagt, «es ist gut. Setzen. Sehr gut.»

Nun war Finkmeester dran, und alle, außer Lehrer Bucher natürlich, aber ganz gewiß war das nicht, warteten begierig auf einen Fehler. Finkmeester machte keinen, er erinnerte sich auch heute wie immer an alles, was sehr langweilig war. Nicht einmal die getrocknete Vogelbeere, die aus einer der hinteren Bänke angeflitzt kam, brachte ihn ins Stolpern, obwohl sie sein linkes Ohr streifte. Finkmeester war ein echtes Kreuz. In all den

Er selbst gehörte auch nicht zu denen, die Tadel und Strafarbeiten sammelten wie Orden, aber er war ein großer Zuspätkommer. Natürlich scheuchte Elsbeth ihn allmorgendlich zur rechten Zeit vom Frühstückstisch im elterlichen Haus am Neuen Wandrahm zur Schule, aber der Weg von der Wandrahminsel im Süden der Stadt bis zum Johanneum in ihrer Mitte bot auch schon morgens um halb sieben genug Gelegenheiten, die Schule und den nahen Beginn des Unterrichts für einige Minuten zu vergessen.

Ganz besonders an diesem Morgen. Zuerst hatte ihn ein Streit zwischen dem blinden Leierspieler und einer Harfenistin um den äußerst lukrativen Platz an der Trostbrücke aufgehalten. Beide hatten ihre Anhänger, und auch als sich der Mann mit der Leier schon knurrend zum Alten Kran bei der Zollenbrücke verzogen hatte, wurde noch heftig darum gestritten, wer von den beiden die älteren Rechte auf diesen Platz hatte. Gerade als der Löffelverkäufer seinen Korb mit der Ware aus Holz und Horn in den Staub stellte, die Fäuste ballte und auf den Buckligen losgehen wollte, der sich für die Harfenistin stark machte, kam dummerweise einer von der Stadtwache und scheuchte die aufgeregt zeternde Versammlung

«Niklas», klang es plötzlich durch den Lärm. «Niklas, hier sind wir!»

Er entdeckte sie gleich. Die junge Frau, zu der die helle Stimme gehörte, saß auf dem Kutschbock eines schwerbeladenen Wagens, im dunkelblauen Kattunrock und, wie das Mädchen neben ihr, in ein graues Schultertuch gewickelt, in dem zu einem dicken Zopf geflochtenen

«Rosina!» Niklas rannte auf den Wagen zu und begann neben ihm her zu laufen. «Seid ihr gerade angekommen? Fahrt ihr wieder zur Krögerin? Und wo werdet ihr spielen, wo doch die Theaterbude in ihrem Hof nicht mehr da ist? Und wo ist Muto? Ist Muto nicht da?»

Rosina lachte. «Erstens ja», rief sie, «zweitens auch ja. Und zu deiner dritten Frage: Jean hat das kleine Komödienhaus am Dragonerstall für uns gemietet. Und Muto ist irgendwo. Wie geht es Anne? Und Monsieur Claes und den anderen?»

Die Glocke von St. Petri schlug mahnend, Niklas hatte nun wirklich keine Zeit mehr, wenn er nicht auf der Eselsbank landen wollte. «Es geht allen gut. Ich komme euch nachher besuchen. Jetzt muß ich ganz schnell in die Schule. Sag Muto …»

Da flog plötzlich ein schlanker Jungenkörper in einem kurzen Flickflack heran, ein Wunder, daß er in dem Gedränge seinen Weg fand und nicht unter einen der Wagen geriet, rostrote Haare glitzerten in der Morgensonne, und Muto, denn niemand sonst war der schnelle Akrobat, landete lachend einen Schritt vor Niklas auf seinen Füßen. Es war ein lautloses Lachen. Nein, Muto sprach immer noch nicht.

«Muto!» Niklas boxte ihm heftig gegen die Schulter. «Du wirst ja immer schneller. Ich muß jetzt in die blöde Schule, aber ich komme nachher zur Krögerin. Oder zum Dragonerstall.»

In dem Moment begann sich der Lindwurm der Wagen, der mitten auf dem Berg im Gedränge steckengeblieben war, wieder zu bewegen, Niklas trat einen Schritt

Rosina lenkte den zweiten Wagen, das Mädchen neben ihr mußte Manon sein. Sie schlug die Augen vor all den Gaffern fromm nieder, und Niklas dachte, das Mädchen sehe zwar aus wie Manon, sie könne es aber nicht sein. Die Manon, an die er sich erinnerte, war alles andere als fromm. Beim letzten Besuch der Beckerschen Komödiantengesellschaft in Hamburg – sie hatten im Frühjahr auf der Durchreise nach Schleswig für zwei Wochen an der Elbe Station gemacht – hatte Manon, mit ihren dreizehn Jahren kaum älter als Niklas, sich mit allem Flitter geschmückt, den sie aus den Kostümkörben ihrer Mutter stibitzen konnte. Nun glich sie einer schüchternen jungen Frau, die zu wohlerzogen war, um den Blick neugierig über den alltäglichen Jahrmarkt der Stadt wandern zu lassen. Manon, hatte Rosina im Frühjahr gesagt, verspreche eine große Komödiantin zu werden.

Den ersten Wagen mit der hohen halbrunden Plane lenkte Titus, ein Mann mit struppigem, strohgelbem Haar, das noch nie eine ordentliche Perücke bedeckt hatte. Titus war zwar der Spaßmacher der Gesellschaft, aber vor kaum jemandem hatte Niklas so viel Respekt. Der Mann war groß und breit wie ein Bär und oft auch genauso brummig. Wenn er schlechte Laune oder einen melancholischen Tag hatte, ging man ihm besser aus dem Weg. Zum Glück kam das nicht oft vor. Neben ihm saß Helena, stolz und aufrecht, wie es sich für die erste Heroine eines Wandertheaters gehörte. Sie hatte sich überhaupt nicht verändert. Ihr dickes kastanienbraunes Haar zeigte noch den gleichen Granatapfelschimmer, ihre grünen Augen hatten den gleichen unternehmungslustigen

Im Davonlaufen sah Niklas noch den dritten Wagen, hochbepackt wie die anderen, mit festgezurrten Säcken, Kisten und allerlei seltsamen Gerätschaften. Den lenkte Rudolf, Manons Vater, Kulissenmaler und Baumeister. Neben ihm saß kerzengerade Gesine, seine Frau. Unter ihrer makellosen weißen Haube, die Bänder gegen die Mode fest unterm Kinn gebunden, sah auch sie aus wie immer: keinesfalls wie eine Komödiantin und Künstlerin der Kostüme, eher wie die brave Frau eines Predigers. Fritz, beider Sohn und Manons jüngerer Bruder, war nirgends zu sehen. Sicher hatte er die erste Gelegenheit genutzt, um im aufregenden Trubel der Stadt unterzutauchen oder zum Hafen zu laufen. Auch Jean, der Prinzipal der Gesellschaft, fehlte. Gewiß war er wie stets schon einige Tage in der Stadt, um rechtzeitig Musiker für ein kleines Orchester zu engagieren und die nötigen Genehmigungen für das Gastspiel beim Rat zu beantragen.

Während Niklas die Große Johannisstraße hinunter und über den Plan zum Johanneum rannte, überlegte er, wer der Mann sein mochte, der neben Rosina auf dem Bock des zweiten Wagens saß. Er hatte ihn nie zuvor gesehen, jedenfalls erinnerte er sich nicht daran. Er schien nicht viel über zwanzig Jahre alt zu sein, also etwa so alt wie Rosina und ein knappes Jahrzehnt jünger als Helena, sein hellbraunes Haar war im Nacken gebunden, seine an den Ärmeln abgewetzte Jacke aus etwas zu grünem Samt stammte gewiß aus den Kostümkörben. Seine dunklen Augen hatten den Jungen in der schwarzen Jacke aus teurem Tuch mit kühler Neugier taxiert.

 

Er seufzte noch einmal, diesmal warf der Lehrer ihm einen kurzen strengen Blick zu, und Niklas beeilte sich, ein aufmerksames Gesicht zu machen. Finkmeester hatte nun genug gepredigt, Monsieur Bucher hieß ihn sich setzen und wandte sich der Tafel zu, um die Hausaufgaben anzuschreiben. Stöpsel wurden aus Tintengläsern gezogen, und die ersten Federn begannen zu kratzen, aber Niklas sah wieder aus dem Fenster. Feine Kreidestäubchen schwebten in dem schmalen Sonnenstrahl, der nun vom Innenhof in den dämmerigen Raum fiel, und leiser Gesang schwebte in die Stille. Monsieur Bach,

Zuerst drang das Geräusch nur wie Murmeln durch die gerade einen Spaltbreit geöffneten Fenster zum Hof. Es konnte nur aus einer der anderen Klassen kommen. Im Obergeschoß wohnten zwar noch einige der Stiftsdamen aus dem anderen Teil des St.-Johannis-Klosters, aber diese Stimme klang weder fromm noch maßvoll, und sie gehörte eindeutig einem Jungen. Daß einer der Lehrer seine Stimme im Zorn erhob, war nicht ungewöhnlich. Die natürliche Autorität, mit der die Schüler nach der Meinung des Scholarchats zuvörderst zu wahrer Gottesfurcht und eifrigem Lernen angehalten werden sollten, war nun einmal nicht jedem gegeben. Diese Stimme, die nun immer lauter wurde, gehörte ohne jeden Zweifel einem Schüler, das war in der Tat außergewöhnlich.

«Dazu habt Ihr kein Recht. Ich habe alle Aufgaben erfüllt, und es ist auch nicht wahr …», die Stimme klirrte vor Zorn und war nun ganz deutlich zu verstehen, «… daß Korte mir den Beginn der zweiten Strophe zugeflüstert hat. Es ist nicht wahr. Ihr wißt, daß es nicht wahr ist. Und wenn», die Stimme stolperte atemlos, als müsse der Sprecher Tränen hinunterschlucken, «und wenn Ihr mich wieder verleumdet, werde ich, dann werde ich, ja, dann werde ich es melden. Alles werde ich melden. Alles.»

Alle dreiundzwanzig Schüler der Tertia drängten sich vor den beiden Fenstern zum Hof, reckten neugierig die Hälse und versuchten die Ursache dieser unerhörten Sätze zu entdecken. Aber leider war nichts zu entdecken,

Simon war es, der da gegen seinen Lehrer sprach, und zwar so laut, daß es nur so über den Hof hallte. Es kam einfach nicht vor, daß ein Schüler sich einen solchen Skandal leistete, schon gar nicht einer wie der stille Simon, von dem man niemals gehört hatte, daß er auch nur ein Tintenfaß umgeworfen hätte oder eine der verbotenen, gleichwohl allseitig beliebten kleinen Steinschleudern besaß, geschweige denn benutzte.

Lehrer Bucher wußte natürlich, daß er seinen Schülern hätte befehlen müssen, auf ihren Plätzen zu bleiben, aber er wußte auch, wann ein Unterfangen zwecklos war. Alle, auch Lehrer Bucher, drängelten sich an den Fenstern, ausnahmsweise mucksmäuschenstill, damit das Spektakel nur nicht unterbrochen wurde, und versuchten, wenigstens genau zu hören, wenn es schon nicht möglich war, die Streithähne zu sehen.

Nun schwieg die Stimme des Jungen, und eine andere sprach. Scharf wie ein Messer, aber leider viel zu leise, um sie in der Tertia zu verstehen. Dann blieb es still.

 

Eine halbe Stunde später lag die Schule in der alten Klosteranlage verlassen und still. Mit dem Läuten der Handglocke und den gleich darauf folgenden zehn Glockenschlägen von St. Johannis hatte sie sich geleert wie ein umgekipptes Weinfaß. Flink und so lärmend, als sei ein Feuer ausgebrochen, waren die Schüler hinaus in die Sonne gerannt, gefolgt von den nur um weniges langsameren Lehrern. Wie alle Tage. Nur noch die melancholischen

Vor dem großen Portal saß nur noch Niklas Herrmanns. Er sah unruhig den Plan hinab, die Sackstraße, die vor der Schule breit wie ein Platz zur Großen Johannisstraße führte. Er zog seine Jacke aus und hoffte, daß ihn kein Lehrer erwischte. Der Aufgang zum Portal gehörte zum Bereich des Johanneums, ordentliche Kleidung – dunkler Rock, schwarze Kniehosen, weiße Wadenstrümpfe – galt auch hier als Pflicht, egal wie warm der Tag war. Lauer Wind wehte durch die Straßen vom Hafen herauf, strich durch die Kronen der alten Ulmen, brachte fernes Hundegebell und die Hammerschläge des Kupferschmieds am Mönkedamm mit und war schon wieder verschwunden. Die Zeit rann in zähen Tropfen. Irgendwann mußte Simon doch kommen. Wenn er noch lange hier herumsaß, würde statt dessen der Pedell erscheinen, ein stets grimmiger Mann, und ihn fortjagen. Niklas schob unruhig mit der Fußspitze ein paar Kiesel zu einem kleinen Haufen. Womöglich war Simon gleich in die Wohnung des Rektors gegangen, bei dem er zur Pension wohnte. Vielleicht war es ihm auch gar nicht recht, wenn er hier auf ihn wartete, gerade heute.

Da hörte er ein Knarren, und Simon kam endlich heraus. Er schob das Portal mit der Schulter auf, seine Hände hingen schwer und steif an den Armen, als gehörten sie nicht zu ihm. Sein Gesicht war weiß und starr, nur die Augen unter der schweißfeuchten Stirn brannten dunkel. Er starrte Niklas an wie einen Fremden.

Der wußte immer noch nicht, ob es richtig gewesen war, zu warten. Dann sah er auf Simons Hände. Sein Atem stockte, rasch stand er auf, nahm wortlos den Freund am Ärmel und zog ihn mit sich fort. Simon folgte ihm wie eine Gliederpuppe auf den schmalen Pfad an der Mauer des Gymnasiums und zwischen zwei Schuppen hindurch zum Klosterfleet, das einige Fuß weiter in die Kleine Alster mündete. Schnell beugte Niklas sich zum Wasser hinunter, tauchte sein großes, noch ganz weißes Taschentuch ein und legte es tropfnaß über Simons Hände. Über diese Hände, deren Anblick ihn erschreckt hatte wie schon lange nichts mehr. Nicht nur, weil sie feuerrot waren und dick anzuschwellen begannen, sondern weil sie der Beweis einer tiefen Demütigung waren.

Benni, der Pferdejunge in den Herrmannsschen Ställen, hatte ihm erzählt, daß in den Armenschulen in der Neustadt an fast jedem Tag irgendeinem der Jungen die Gottesfurcht mit dem Rohrstock eingebleut wurde, womit allerdings meistens die Furcht vor den Lehrern gemeint war. Im Johanneum kam das nur selten vor und war – vom Einschluß in den Karzer, einer düsteren Zelle im Keller unter der Prima, bei Wasser und Brot einmal abgesehen – die größte Schande, die ein Johanneumschüler auf sich laden konnte. Deshalb waren die Lehrer gehalten, die Züchtigung nicht vor der Klasse, sondern nach dem Unterricht vorzunehmen. Daß einer aus den oberen Klassen, der Sekunda oder Prima, überhaupt noch auf diese Weise bestraft wurde, war unerhört.

Zwei Männer stakten eine kleine, mit Fässern, prallen Säcken und zwei fetten Schafen beladene Schute vorbei. Als einer neugierig herübersah, ließ sich Simon ins Gras

«Danke», murmelte er und zeigte mit dem Kinn auf das kühlende Tuch. Niklas setzte sich neben ihn in den Schatten einer Erle. Er hätte gern gefragt, warum Simon in der letzten Vormittagsstunde seine Stimme so hart gegen den Lehrer erhoben hatte, ganz gewiß war das die Ursache für die Bestrafung. Aber er spürte, daß nun noch nicht die Zeit für Fragen war. So nahm er behutsam das Tuch, tauchte es noch einmal in das träge fließende Wasser und wickelte es wieder um die glühenden Hände.

«Das wird er nie wieder tun», sagte Simon plötzlich. «Ich weiß noch nicht wie, aber er wird es mir nun endlich büßen.»

Seine Stimme klang kühl und entschlossen, er starrte auf das Tuch und bewegte darunter vorsichtig die Finger. «Zehnmal hat er zugeschlagen, zehnmal auf jede Hand. Genug? hat er nach jedem Schlag gefragt. Genug? Aber ich habe nicht ja gesagt, ich habe ihn nicht gebeten, aufzuhören. Ich habe mitgezählt, laut, damit er es hören kann. Zweimal bis zehn.»

«Warum macht er das?» Niklas schien, als würden die Hände unter dem Tuch immer größer. «Weißt du, warum er das macht?»

Simon antwortete nicht. Er blickte über das Wasser, über die breite grüne Nase, als die sich der Garten der Domina des Klosterstifts und die Klosterbleiche zwischen Fleet und Kleine Alster schoben, sah die schief aneinander gelehnten Fachwerkhäuser am jenseitigen Ufer, davor die Wäscherinnen auf einer im Fluß befestigten Holzbrücke – aber tatsächlich sah er das alles nicht. Sein Gesicht war nicht mehr ganz so bleich, aber seine Augen

«Was willst du tun?» fragte Niklas.

Simon zog die Schultern hoch, schloß die geröteten Augen und legte den Kopf in den Nacken. «Ich weiß es nicht», sagte er. «Ich weiß aber, daß er im Unrecht ist, auch wenn mir das niemand im Scholarchat glauben würde.» Er stand auf, kniete sich an das Fleet und tauchte die Hände ins Wasser. «Eigentlich», fuhr er dann fort, «hat er mich schon immer nicht gemocht.»

Niklas nickte. Er wußte, daß Lehrer Donner kaum eine Gelegenheit ausließ, Simon zu schikanieren. Kein Schüler der Sekunda wurde so hart geprüft, keiner so spitz verspottet, so genau beobachtet wie Simon. Bei keinem anderen Jungen, verstand es der Lehrer so geschickt, kleine Schwächen bloßzustellen und verletzliche Stellen zu treffen. Monsieur Bucher, Niklas’ Lehrer in der Tertia, konnte auch mal gemein sein. Besonders in der Zeit vor Ostern, als alle gedacht hatten, er werde sich um die Beförderung zum Lehrer der Sekunda bewerben, und er es dann doch nicht getan hatte, war mit ihm wochenlang schlecht Kirschen essen gewesen. Aber er war doch gerecht – jedenfalls meistens und soweit ein Lehrer

Niklas dachte mit Schrecken an seine Versetzung in die Sekunda im nächsten Jahr (wenn alles gutging). Dann würde er sich auch mit Lehrer Donner herumschlagen müssen. Andererseits glaubte er nicht, daß der es wagen würde, ihn zu behandeln wie Simon. Simon hatte keinen einflußreichen Vater in der Stadt. Wenn er sich über einen der Lehrer beschwerte, den das hochweise Scholarchat für würdig befunden hatte, am Johanneum zu unterrichten, würde man eher nach seinen Fehlern als nach denen des Lehrers suchen. Daß Simon als Pensionist im Hause des Rektors lebte, fiel da kaum ins Gewicht. Lehrer Donner liebte es, seine Schüler mit pfeilspitzem Spott zu züchtigen, das wußten alle. Selbst die anderen Lehrer, so schien es Niklas jedenfalls, mieden ihn. Warum aber ausgerechnet Simon das Lieblingsziel seiner Schikanen war, verstand Niklas überhaupt nicht. Immerhin war der Lehrer der Sekunda Simons Onkel.

 

Daß Niklas an diesem Morgen viel zu spät zum zweiten Frühstück kam, fiel niemandem im Herrmannsschen Haus am Neuen Wandrahm auf. Sein Vater war schon seit dem frühen Morgen im Rathaus und stritt dort als Mitglied der Commerzdeputation gewiß noch Stunden

Obwohl er auf dem ganzen Heimweg über Simon und seinen Peiniger nachdenken mußte, spürte er kräftigen Hunger. Die Schule begann schon um sieben Uhr, und das erste Frühstück, ein eiliger Becher Milch, eine Schale Hafergrütze und für den Weg ein knuspriges Stück Roggenbrot, schien ihm eine Ewigkeit herzusein. Es machte ihm nichts aus, daß er heute alleine essen mußte. Er würde ja auch nicht tatsächlich alleine sein, sondern sich an den großen Tisch in der Küche im Souterrain setzen, Elsbeth würde ihm einen Pfannkuchen backen, mit Äpfeln oder knusprigem Speck (hoffentlich mit Speck!), sie

«Wirklich, Elsbeth», sagte Augusta noch einmal, «es tut mir wirklich …» Sie schluckte, senkte den Kopf, zog sich mit spitzen Fingern eine schon ziemlich matschig gegorene Himbeere aus den silberweißen Locken, und begann zu lachen. Zuerst nur mit leisem Glucksen, doch als sie wieder in Elsbeths himbeerrot bespritztes Gesicht blickte, als sie die Himbeere direkt in der Mitte des Dekolletés der Köchin langsam rutschen und im Mieder verschwinden sah, prustete sie los, ohne sich auch nur damenhaft

«Genau», kicherte Augusta, «geht wieder an eure Arbeit. Du lieber Himmel, Elsbeth, die Farbe werde ich nie wieder los. Guten Morgen, Niklas.» Erst jetzt entdeckte sie ihren Großneffen. «War es schön in der Schule?»

Eine Minute später hatte sie alle Mädchen – Brooks, Blohm, Benni und die Lehrlinge waren, lästige Hausdieneraufträge vorausahnend, längst verschwunden – mit Anweisungen davongescheucht. Wasser, hatte sie befohlen, viel Wasser, Tücher, Bürsten und Scheuersand. Reine Kleider für Madame Augusta und sie selbst, und Schuhe, natürlich Schuhe. Und einen Korb für die beschmutzten Kleider, einen anderen für die Scherben. Und und und. Niklas war sicher, in einer halben Stunde würde alles wieder seine Ordnung haben. Wenn Elsbeth der Admiralität vorstehen würde, hatte sein Vater kürzlich gesagt, wäre die endlose Debattiererei längst vorbei, die Elbe auch für die großen Segler bis in den Hamburger Hafen passierbar, und man müßte nicht ständig teuer in Altona entladen lassen.

«Du hast natürlich recht, Elsbeth», sagte sie dann und bemühte sich um eine hübsche Portion Zerknirschung, «du hast mir gesagt, der Ballon dürfe nicht zu heiß werden und auch nicht zu hoch gefüllt sein. Ich habe beides nicht beachtet. Jetzt wünschte ich, ich hätte dich nicht gleich geholt, als ich das seltsame Summen hörte und diesen beunruhigenden Schaum im Hals des Ballons sah. Die herumfliegenden Scherben hätten auch dir ein Auge ausstechen können. Daß das dumme Ding aber auch ausgerechnet in dem Moment explodieren mußte, als wir zur Tür hereinkamen! Wir haben großes Glück gehabt. Kannst du mir meine Einfalt verzeihen?»

bitte

Nun seufzte auch Elsbeth. Sie rechnete Madame Augusta hoch an, daß sie ihr ihre Respektlosigkeit nicht nachtrug und nahm sich fest vor, am Sonntag morgen in der Katharinenkirche, falls die Predigt wieder so lang geraten würde wie die letzten vier, gründlich darüber nachzudenken, wie man Madame Augusta einen ungefährlicheren Zeitvertreib bieten konnte als das Likör- und Schnapsaufsetzen. Für diesen Tag schlug sie vor, Brooks zu rufen, damit er sie zu Madame Anne hinaus nach Harvestehude in den Garten fahre. Eine Ausfahrt sei nach solcher Aufregung immer noch das allerbeste.

Niklas hatte Glück. Das Portal des Johanneums am Plan war nicht verschlossen. Behutsam, um die Scharniere nicht lauter als unbedingt nötig knarren zu lassen, schob er die Tür auf und schlüpfte in den Flur. Er wartete nicht, bis sich seine Augen nach der gleißenden Mittagssonne an den Dämmer gewöhnt hatten, sondern zog schnell seine Schuhe aus und huschte auf Strümpfen in den Gang. Er hielt inne und lauschte. Alles war still. Doppeltes Glück. Sicher lag Pedell Töltjes, den Bauch voll mit fettem Speck und Grütze, auf seiner Küchenbank und schnarchte. Madame Töltjes und auch Karla,

Er betrat den Klassenraum, und während er sich noch wunderte, warum der Kachelofen nicht wie sonst bei der zweiten Fensternische stand, sondern in der Ecke nahe der Tafel am Ende des Raumes, sah er ihn. Lehrer Donner saß auf einem Stuhl beim Pult, dem mit den bequemen Armlehnen, der eigentlich hochstehenden Besuchern wie den Mitgliedern des Scholarchats bei ihren Visiten zur Prüfung der Schüler vorbehalten war. Auf diesen Stuhl hatte er sich gesetzt, um – wer hätte das ausgerechnet ihm zugetraut, der schon zu dienern begann, wenn er einen der Scholarchen nur von ferne sah –

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