Impressum

Hans Bentzien

Die Heimkehr der Preußenkönige

Gedenkausgabe 17. August 1991

 

ISBN 978-3-95655-465-0 (E-Book)

 

Die Druckausgabe erschien erstmals 1991 im Verlag Volk & Welt Berlin.

Gestaltung des Titelbildes: Ernst Franta

 

© 2015 EDITION digital®
Pekrul & Sohn GbR
Godern
Alte Dorfstraße 2 b
19065 Pinnow
Tel.: 03860 505788
E-Mail: verlag@edition-digital.com
Internet: http://www.ddrautoren.de

Geleitwort

Die beiden Könige sind der Inbegriff Preußens, seiner Tugenden und Untugenden, seiner Tradition und Geschichte. Friedrich Wilhelm I. - Muster an Sparsamkeit und Zähheit - schuf die Grundlagen, auf denen das Preußen Friedrichs II. erblühen konnte.

Bei der Beschäftigung mit Preußen und den Persönlichkeiten, die dieses Land prägten, stößt man auf Widersprüche, die es uns schwer machen, eine klare Position zu beziehen. Da ist der aufgeklärte Staat, offen für Verfolgte aus ganz Europa, der für die Gleichheit der Menschen eintritt und als höchstes Regierungsziel „des Landes Vorteil“ ansieht. Da ist aber auch das machthungrige, kämpferische Preußen, das die Schlesischen Kriege führt, die Unsummen verschlingen, während das Volk hungert.

Wenn die Landesregierung der Bitte des Hauses Hohenzollern entsprochen hat, die Sarkophage der beiden Preußenkönige in Sanssouci beizusetzen, dann soll dies ein Zeichen für den würdigen und kritischen Umgang mit der Geschichte unseres Landes sein. Es geht nicht darum, zu verdammen oder zu vergötzen. Sondern es geht darum, sich die Erfahrungen Preußens und dessen, was sich später aus Preußen entwickelt hat, vor Augen zu führen und zu fragen: Was bedeuten sie heute? Für mich steht Preußen für Toleranz, Aufbauwillen, Gemeinschaftssinn und eine leistungsfähige Verwaltung.

Die Irrfahrt der Sarkophage ist ein Symbol für die deutschen Irrwege. Ich bin der festen Überzeugung: Auf dem Weg, den wir jetzt eingeschlagen haben, dem Weg des gemeinsamen demokratischen Deutschlands, können die beiden Könige ihre endgültige Ruhe finden.

Seien sie in ihrer Heimat willkommen.

Potsdam, am 17. August 1991

Manfred Stolpe

Ministerpräsident des Landes Brandenburg

Mein Gruß

gilt den Potsdamern und ihren Gästen am heutigen Tage. Am Höhepunkt meines Lebens ist es mir vergönnt, meine beiden großen Vorfahren nach langer Irrfahrt, ausgelöst durch Kriegs- und Nachkriegsfolgen, in meine Vaterstadt zu begleiten. Als ich 1987, zum ersten Mal seit dem 2. Weltkrieg, in unsere Stadt kommen durfte, weigerte ich mich noch innerlich, mein Elternhaus, den Cecilienhof, zu betreten. Heute ist die Mauer, die gleich daneben Ost und West teilte, verschwunden, und mit dem heutigen Tag ist meine Hoffnung stärker geworden, dass sie auch aus unseren Köpfen und Herzen verschwinden möge. Die Fahrt der Sarkophage von der Hohenzollernburg bei Hechingen in die Lieblingsstadt der Hohenzollern, nach Potsdam, ist das äußere Sinnbild dafür. Ich danke allen, die dabei geholfen haben.

Potsdam, am 17. August 1991, dem 205. Todestag Friedrichs II.

Louis Ferdinand Prinz von Preußen