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Gartenfragen im Takt der Natur

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Und wieder ein Buch … wird sich der eine oder andere denken. Aber es ist nicht irgendein Buch, sondern eines, das „das Gartenleben schreibt“. Seit 25 Jahren bin ich als Gartenexperte in Radio, Fernsehen, Zeitungen, Magazinen und im Internet aktiv. Und genauso lange habe ich eines erlebt: Fragen über Fragen. Egal wohin ich komme, heißt es: „Entschuldigung, ich hätte da eine Frage … “

Dieses Frage-Antwort-Spiel war für mich das Lehrreichste! Es gibt keine noch so dumme Frage, bei jeder habe ich gelernt, wie man Probleme auch sehen könnte, und so manches knifflige Gartenproblem konnte ich lösen. Manchmal erst nach einigen Tagen der Suche und immer wieder erst zusammen mit den vielen Gartenexperten, die ich rund um den Erdball auf meinen vielen Reisen kennengelernt habe. Dieses Wissen, wie man es macht, erleichtert das „Garteln“ und macht das liebste Hobby noch ein Stück schöner. Oft sind es nämlich ganz einfache Tricks, die für einen Erfolg notwendig sind.

Besonders wichtig für mich sind aber meine Bücher. Nicht die selbst geschriebenen – das sind mit diesem nun 18 (!), sondern die mehr als 5000, die sich in meiner Bibliothek angesammelt haben. Da drinnen steht geballtes Gartenwissen. Manche Bücher sind uralt, manche druckfrisch. Viele finde ich in Sekunden, bei manchen muss ich ein wenig suchen. Gerade die Frage „Wo ist es nur?“ macht die Sache aber schon wieder lehrreich. Denn dabei blättert man einmal in diesem, einmal in jenem Buch. Und schon wird wieder etwas aufgeschnappt, das jetzt wichtig ist. Genau aus diesem Grund ist mein neuer Titel entstanden. 365 Gartenfragen sollen symbolisieren, wie jeder durchs Gartenjahr kommt. Aber nicht nach den üblichen Kalendern, die Monat für Monat sagen, was zu tun (oder was zu fragen) ist, sondern es ist nur dann wirklich sinnvoll, wenn man weiß, wann was zu tun ist. Deshalb ist dieses Buch das erste Frage-Antwort-Buch, das im Takt der Natur begleitet. Im Fachjargon: nach dem phänologischen Kalender. Blüht die Forsythie, dann kommen die Fragen rund ums Rosenschneiden.

Möge dieses Buch Ihr Begleiter durch das Gartenjahr werden – 365 Tage lang. Immer passend zur jeweiligen aktuellen Wetterentwicklung. Von der Blüte der Schneeglöckchen bis zum Laubfall der Apfelbäume. Oder besser: vom Vorfrühling bis zum Winter.

Ich wünsche Ihnen einen grünen Daumen, viel Erfolg, und vor allem – mein Motto –

„viel Spaß beim Garteln“!

Karl Ploberger

PS: Scheuen Sie sich nicht, mir eine E-Mail zu schreiben. Den Fragepostkasten finden Sie hier: www.biogaertner.at Manchmal dauert meine Antwort ein wenig, denn oft kommen 30, 40 Fragen pro Tag. Aber vielleicht wird daraus dann das 19. Buch!

Garteln im Takt der Natur

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Dieser Klimawandel!

Im Februar im T-Shirt auf der Terrasse sitzen und im Mai das Eis von den Mistbeetfenstern kratzen. Es ist schon seltsam, wie manchmal das Wetter verrückt spielt. Doch ist das alles nur der Klimawandel? Dran ist was, aber ein endgültiges Urteil werden wir wohl erst in ein paar Jahrzehnten fällen können. Dennoch ist klar: Die Natur hält sich nicht an den Kalender. Allein die unterschiedlichen Höhenlagen macht den Mai da zum Sommermonat und dort zum Spätwinter. Damit müssen wir Gärtner leben, und das nicht erst, seit es das Schlagwort „Klimawandel“ gibt. Daher wurde schon vor geraumer Zeit der „Phänologische Kalender“ geschaffen – für das „Garteln im Takt der Natur“. Nicht der Kalender gibt vor, wann was zu tun ist, sondern bestimmte Zeigerpflanzen. Blüht das Schneeglöckchen, dann beginnt die Pflanzzeit, werden die Schnecken bekämpft und im Gemüsegarten die Beete vorbereitet.

Das gilt nicht nur in milden Regionen, wo der Schnee nur stundenweise zu finden ist, sondern auch dort, wo die Skifreunde bis im April auf ihre Rechnung kommen. Denn: Da wie dort gibt es Schneeglöckchen. Doch da blühen sie im Februar und dort im zu Ende gehenden April … Damit wissen Gärtnerin und Gärtner ganz genau, wann welche Arbeiten erledigt werden müssen. Und deshalb treten dann genau die Fragen auf, die in diesem Buch zusammengefasst sind.

Die zehn Jahreszeiten der Natur

Vorfrühling

Im Kalender würde der Vorfrühling Ende Februar oder Anfang März stehen. Die Haselnuss beginnt zu blühen, der Winterjasmin steht in Vollblüte und die Zeigerpflanze, das Schneeglöckchen, öffnet ihre Blüten.

Erstfrühling

Für viele ist das die schönste Jahreszeit – jetzt geht es Schlag auf Schlag: Tagtäglich gibt es eine neue blühende Überraschung im Garten. Die Blüte der Forsythie leitet diese Jahreszeit ein, die dem Kalender nach etwa Mitte März beginnt und bis in den April dauert. Das Sommergetreide geht auf, Wiesen werden wieder grün.

Vollfrühling

Der Vollfrühling beginnt mit der Blüte des Flieders und der Apfelbäume. Die Stieleichen bekommen Blätter. Auf den Feldern beginnen die Kartoffeln zu treiben. Die Zeit der Nachtfröste ist nun vorbei – auch empfindliche Pflanzen kommen jetzt ins Freie.

Frühsommer

Der Holunder blüht, es ist Juni, und damit ist der Frühsommer ins Land gezogen. Auf den Wiesen blühen die Gräser. Weißdorn, Wald-Geißbart und Türkischer Mohn blühen. Jetzt werden erstmalig die Blumenwiesen gemäht und es duftet nach Heu.

Hochsommer

Die Sommerlinde mit ihrem intensiven Duft steht am Beginn des Hochsommers. Jetzt blühen Sommer-Linde, Wegwarte und Kartoffel; in den Gärten reifen die Johannisbeeren. Die Getreideernte beginnt, im Garten ist nun die Zeit des Erholens und Genießens.

Spätsommer

Der Spätsommer kommt schneller als gewollt, denn reifen die Klaräpfel, ist der Beginn dieser Jahreszeit. Reif werden jetzt auch Felsenbirne und Vogelbeere. Zeitgleich beginnt die Blüte des Heidekrauts und der Herbst-Anemone.

Frühherbst

Blüht die Herbstzeitlose, beginnt der Frühherbst. Gleichzeitig beginnt auch der Holunder reif zu werden und die Haselnuss wird geerntet. Ende August beginnt in unseren Breiten bereits diese Jahreszeit, die generell als die Erntezeit angesehen werden kann.

Vollherbst

Im September kommt auch schon der Vollherbst – die Zeigerpflanze dafür ist die Rosskastanie. Werden die Früchte reif, beginnt beim Gärtnern im Takt der Natur diese Jahreszeit. Kalendermäßig dauert sie von Mitte September bis Mitte Oktober. Damit fällt in diese Zeit auch die Laubfärbung.

Spätherbst

Die vorletzte Jahreszeit im phänologischen Kalender beginnt mit dem Laubfall bei Rosskastanie und der intensiven Nadelfärbung bei der Lärche. Die Temperaturen gehen nun rasch zurück, die ersten Fröste treten auf. Mitte November geht der Spätherbst endgültig in die Ruhezeit der Natur über – den Winter.

Winter

Jetzt haben alle Bäume ihr Laub verloren, außer ein starker Frost hat sie an den Ästen festfrieren lassen, wie das bei Apfelbäumen oft passiert, wo erst im Frühjahr der Laubfall stattfindet. Nun herrscht weitgehend Vegetationsruhe. Der phänologische Winter dauert etwa von Ende November/Anfang Dezember bis Mitte/Ende Februar.

Inhaltsverzeichnis

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Vorfrühling

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Fragen & Antworten: Ziergarten

Fragen & Antworten: Nutzgarten

Fragen & Antworten: Balkon & Terrasse

Fragen & Antworten: Zimmerpflanzen

Erstfrühling

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Fragen & Antworten: Ziergarten

Fragen & Antworten: Nutzgarten

Fragen & Antworten: Balkon & Terrasse

Fragen & Antworten: Zimmerpflanzen

Vollfrühling

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Fragen & Antworten: Ziergarten

Fragen & Antworten: Nutzgarten

Fragen & Antworten: Balkon & Terrasse

Fragen & Antworten: Zimmerpflanzen

Frühsommer

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Fragen & Antworten: Ziergarten

Fragen & Antworten: Nutzgarten

Fragen & Antworten: Balkon & Terrasse

Fragen & Antworten: Zimmerpflanzen

Hochsommer

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Fragen & Antworten: Ziergarten

Fragen & Antworten: Nutzgarten

Fragen & Antworten: Balkon & Terrasse

Fragen & Antworten: Zimmerpflanzen

Spätsommer

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Fragen & Antworten: Ziergarten

Fragen & Antworten: Nutzgarten

Fragen & Antworten: Balkon & Terrasse

Fragen & Antworten: Zimmerpflanzen

Frühherbst

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Fragen & Antworten: Ziergarten

Fragen & Antworten: Nutzgarten

Fragen & Antworten: Balkon & Terrasse

Fragen & Antworten: Zimmerpflanzen

Vollherbst

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Fragen & Antworten: Ziergarten

Fragen & Antworten: Nutzgarten

Fragen & Antworten: Balkon & Terrasse

Fragen & Antworten: Zimmerpflanzen

Spätherbst

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Fragen & Antworten: Ziergarten

Fragen & Antworten: Nutzgarten

Fragen & Antworten: Balkon & Terrasse

Fragen & Antworten: Zimmerpflanzen

Winter

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Fragen & Antworten: Ziergarten

Fragen & Antworten: Nutzgarten

Fragen & Antworten: Balkon & Terrasse

Fragen & Antworten: Zimmerpflanzen

Vorfrühling

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Ein neues Gartenjahr erwacht. Da die grünen Spitzen der Schneeglöckchen, dort schiebt sich die erste Blüte des Winterlings durch den letzten Schnee. Knospen schwellen, die ersten Sonnenstrahlen wärmen nicht nur unsere Herzen, es beginnt wieder ein reges Treiben im Garten. Jetzt ist die Zeit, um erste Vorbereitungen zu treffen, damit das neue Gartenjahr ein Erfolg wird. Freilich: Nichts übereilen, denn noch kann es zu gefährlichen Wetterrückschlägen mit kräftigem Frost kommen. Vorsichtiges Aufräumen und Abschneiden kann aber nun beginnen. Im Frühbeet wird der Salat gesetzt und in der Natur sammeln wir die ersten Bärlauchspitzen. Frische Vitamine für einen schwungvollen Start.

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So erkennen Sie den Vorfrühling:

Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)

Die Blüte läutet den Anfang des Vorfrühlings ein.

Bärlauch (Allium ursinum)

Zu Beginn des Vorfrühlings sprießen die ersten Blätter aus dem Boden.

Haselnuss (Corylus avellana)

Die Pollenreife markiert den Beginn der Jahreszeit.

Märzenbecher (Narcissus pseudonarcissus)

Am Ende des Vorfrühlings setzt die Blütezeit ein.

Schlüsselblume (Primula elatior)

Die Blüten erscheinen mit dem Ende des Vorfrühlings.

Kornelkirsche (Cornus mas)

Die leuchtend gelben Blüten stehen am Ende der Jahreszeit.

Ziergarten

>  Gladiolen, Knollenbegonien und Dahlien können bereits vorgetrieben werden.

>  Hecken und sommerblühende Blütensträucher wie Sommerflieder werden jetzt zurückgeschnitten.

>  Ringelblume, Wicke und Löwenmaul können bereits im Freien gesät werden.

>  Stauden von abgestorbenen Pflanzenteilen und Laub befreien, damit die jungen Triebe kräftig durchtreiben können.

Nutzgarten

>  Obstbäume können jetzt noch geschnitten werden.

>  Jetzt ist die beste Pflanzzeit für junge Obstbäume und Beerensträucher.

>  Robustes Gemüse wie Spinat, Steckzwiebeln, Karotten, Pastinaken, Petersilie oder Pflücksalat können bereits im Freiland ausgesät werden.

>  Die ersten Schnecken beginnen zu fressen. Sammeln Sie diese von Hand auf oder streuen Sie Bio-Schneckenkorn.

>  Bei Erdbeeren den Boden zwischen den Pflanzen flach lockern. Kranke Blätter entfernen.

Balkon & Terrasse

>  Einjährige Sommerblumen werden jetzt zum Vorziehen in Aussaatkisten gesät. Spezielle Aussaaterde verwenden!

>  Knollenbegonien lassen sich gut vorziehen, um eine frühe Blüte zu erzielen. Dazu werden die Knollen in Kisten mit feuchtem Torf gelegt und bei 18 bis 20 °C an einem hellen Platz aufgestellt.

>  Vorgezogene Pelargonien in größere Töpfe setzen. Entspitzen Sie die Pflanzen, damit sie sich gut verzweigen.

Zimmerpflanzen

>  Tontöpfe, die einen Salzrand bekommen haben, lassen sich mit Wasser und Essig leicht reinigen.

>  Besprühen Sie Ihre Grünpflanzen auch jetzt noch regelmäßig mit Wasser gegen trockene Luft.

>  Zu groß geratene Kakteen in der Ruhezeit umtopfen. Ziehen Sie Lederhandschuhe an, um sich vor den Stacheln zu schützen.

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Schlüsselblume

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Mit den Schneeglöckchen ist der Winter meist vorbei und es locken die ersten warmen Sonnenstrahlen in den Garten.

Ziergarten

Pilzerkrankung bei Schneeglöckchen

Meine Schneeglöckchen haben eine Pilzkrankheit. Was kann ich dagegen tun?

Oje. Da können Sie leider nichts machen. Die Pilzerkrankung, die in den vergangenen Jahren vermehrt aufgetreten ist, wurde von den Märzenbechern eingeschleppt. Es könnte aber auch sein, dass die Schneeglöckchen zu feucht stehen, zum Beispiel in einem Beet, das im Sommer regelmäßig gegossen wird.

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Thujen benötigen viel Wasser

Meine Thujenhecke ist 15 Jahre alt, steht auf einem Betondach und hat auf einmal alle 2 bis 3 m senkrechte braune Streifen bekommen. Was kann das sein?

Verursacher kann die Thujenminiermotte (Argyresthia thuiella) sein, die häufig vorkommt. Sie ist leider nur chemisch zu bekämpfen. In Ihrem Fall glaube ich aber, dass etwas mit dem Untergrund nicht stimmt. Wahrscheinlich hat die Pflanze zu wenig Erde und Humus und leidet quasi an Wassermangel. Deshalb muss sie ausgiebig gegossen werden – vor allem später, im Herbst. Regelmäßiges Düngen ist außerdem ganz wichtig.

Gießen gegen Dickmaulrüssler

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Die Blätter bei meinem Rhododendron werden von irgendeinem Tier angeknabbert. Ich denke, es sind keine Schnecken. Was für ein Tier kann das sein und was kann ich dagegen unternehmen?

Ganz eindeutig: Es ist der Dickmaulrüssler. Er wird am besten mit sogenannten Nematoden bekämpft. Diese winzig kleinen, für Mensch und Haustier völlig ungefährlichen Fadenwürmchen sind in Tonpulver vermengt und werden mit der Gießkanne ausgebracht. Am besten jedes Jahr im Frühjahr und Herbst anwenden. Die Nematoden gibt es beispielsweise von der Firma Biohelp oder Neudorff und sind im Fachhandel oder über Internet erhältlich.

Giersch mit Karton abdecken

Gibt es ein Biomittel gegen Giersch? Ich werde das lästige Wurzelunkraut einfach nicht los.

Leider gibt es das nicht. Mein Tipp: Unter Sträuchern – wo er wirklich stört – den Boden mit Karton abdecken und dann Mulch drauflegen. Der Erdholler, wie er auch in einigen Regionen Österreichs bezeichnet wird, erstickt darunter. Staudenbeete gut mit Kompost versorgen und mulchen, dann lassen sich die endlos langen Wurzeln leichter aus der lockeren Erde ziehen. Giersch ist übrigens auch ein wohlschmeckendes Wildgemüse.

Auf Qualität bei Rasensamen achten

Welchen Rasensamen soll ich verwenden?

Kaufen Sie keine Billigprodukte. Häufig sind das Mischungen mit schlecht wachsenden Gräsern. Je nach Beanspruchung empfehle ich ein Qualitätssaatgut („Parkrasen“ für wenig Belastung oder „Universalrasen“ für normale Beanspruchung“). Ganz wichtig ist die gründliche Bodenvorbereitung und Unkrautentfernung.

BIO-TIPP

Kompost als Humuslieferant

Es gibt keine schlechte Erde – es gibt nur Erde mit zu wenig Humus. Egal ob sandiger oder toniger Boden, das Um und Auf für eine Bodenverbesserung ist der Kompost. Am besten der selbst erzeugte. Innerhalb von 1 bis 2 Jahren entsteht er aus den organischen Abfällen aus Haus und Garten. Jährlich 2 bis 3 cm auf die Beete streuen und oberflächlich einarbeiten. Einfacher geht’s nicht.

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Kompost darf in keinem Garten fehlen, weil er die Bodenverbesserung wesentlich fördert – und er ist gratis!

Nutzgarten

Startzeit für den Salat

Ab wann kann ich im Frühbeet den ersten Salat setzen? Meine Großmutter hatte schon zu Ostern ihren eigenen Häuptelsalat.

Es kommt auf das Frühbeet an. Wenn Sie es nach alter Tradition mit Pferdemist „packen“, kommt es bereits ab Mitte Februar zu einer ausreichenden Erwärmung der Erde, und der Salat, aber auch Kohlrabi und Radieschen können gesetzt werden. So hat das die Oma offenbar gemacht. Ohne „Heizung“ lohnt sich der Anbau aber nicht vor März.

Frostschäden an Stämmen

Einige meiner Obstbäume haben eine völlig aufgesprungene Rinde. Besonders der Birnbaum sieht mitgenommen aus. Soll ich die Wunden mit Wundverschluss verstreichen?

Gerade in den ersten Monaten des Jahres ist die Gefahr durch Frostschäden an Stämmen sehr häufig. Ich würde an frostfreien Tagen den Stamm mit einer Wurzel(reis-)bürste gut reinigen und die lockeren Rindenteile mit einem scharfen Messer glatt schneiden. Mit Wundverschluss nur die Ränder der Wunden einstreichen und trocknen lassen. Danach den gesamten Stamm mit weißem Baumanstrich (im Handel erhältlich) einstreichen. Das verhindert die starke Erwärmung vor bzw. nach frostigen Nächten. Lässt sich der Baumanstrich aufgrund der Witterung nicht mehr anbringen, dann an der Südseite ein Holzbrett als Sonnenschutz davorstellen.

Dünger für den Gemüsegarten

In meinem Gemüsegarten verwende ich Komposterde. Soll ich zusätzlich Hornspäne aufstreuen?

Unbedingt! Eine Handvoll Hornspäne pro Quadratmeter aufstreuen und oberflächlich mit dem Rechen gut einarbeiten. Um zu sehen, ob Ihre Komposterde gut gereift ist, können Sie den Kressetest machen. Nehmen Sie dazu eine Handvoll Erde und säen Sie darauf ganz normale Küchenkresse aus. Wenn diese gleichmäßig grün sprießt, dann ist die Erde in Ordnung. Wenn sie ungleichmäßig wächst oder teilweise gelb wird, ist die Erde nicht perfekt und der Kompost sollte noch weiter reifen.

Mein Tipp

Geliebte Frühlingsboten

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Sie zählen für mich zu den Frühlingsboten schlechthin. Nein, nicht die Schneeglöckchen, sondern die Winterlinge (Eranthis hyemalis). Diese kleinen gelben Frühlingsboten bilden Teppiche an dotterblumengleichen Blüten. Am besten pflanzt man die in Gärtnereien vorgezogenen Winterlinge – aus einem einzigen Topf sind bei mir nach 10 Jahren üppige Blütenrabatte geworden.

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Die sogenannte „Bayernfeige“ überlebt auch strenge Winter und eignet sich im Freien für geschützte Standorte, etwa an Hausmauern.

Winterharte Feigensorte

Sie haben einmal von einer robusten Feigensorte erzählt, die Minusgrade im Winter gut übersteht. Wie heißt diese Sorte?

Das ist die sogenannte Bayernfeige oder auch „Violetta“ genannt. Diese steht bei mir im oberösterreichischen Salzkammergut schon seit 3 Jahren an der Hauswand und trägt köstlich süße Früchte.

Start der Schneckensaison

Ich habe von Ihnen gehört, dass ich mit der ersten Schneckenbekämpfung schon im schneefreien Garten beginnen kann. Warum? Und welches Mittel empfehlen Sie?

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Bei Temperaturen über 5 Grad beginnen die Schnecken „zu leben“. Noch gibt es Futtermangel, daher ist das nun ausgestreute Schneckenkorn besonders wirksam. Unbedenklich für Menschen und andere Tiere sind Mittel mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat, die im Fachhandel erhältlich sind.

Schnitt bei Gojibeere

Ich habe einen Gojibeerenstrauch bereits das zweite Jahr und er blüht und wächst, hat aber keine Früchte. Kann ich den Strauch zurückschneiden, und wie?

Schneiden Sie im Vorfrühling, aber nicht zu viel, dann gibt es etwas früher die Blüten. In warmen Jahren ist die Zeit zwischen Blüte und Fruchtreife oft zu kurz.

Balkon & Terrasse

Gräser fürs Balkonkisterl?

Habe erstmalig Gräser in Balkonkistchen eingesetzt. Sie sind teilweise blühend, teilweise nur grün, jetzt aber grau bzw. wie vertrocknet – sollten angeblich mehrjährig sein.

Mehrjährige Gräser sind im Balkonkisterl bedingt winterhart. Sie erfrieren meist nicht, sondern sind im Frühjahr vertrocknet, weil sie in der gefrorenen Erde kein Wasser aufnehmen konnten. Besonders heikel sind wintergrüne Gräser.

Pilzkrankheit an Buchs

Bei meiner Buchspflanze im Kübel verfärben sich seit mehr als zwei Jahren nach und nach immer mehr Blätter braun. Was ist das und was kann ich dagegen tun?

Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit der Buchsbaumpilz (Cylindrocladium buxicola), eine äußerst aggressive Krankheit, die praktisch nicht zu bekämpfen ist, außer Sie spritzen alle 4 Wochen ein Fungizid (Pilzbekämpfungsmittel). Dennoch ein Tipp: kräftiger Rückschnitt, kein Rindenmulch, luftiger, trockener Standort und Pflanze mit Schachtelhalmtee als Stärkung übersprühen.

Pinseltrick zur Bestäubung

Meine Zitrusbäumchen sehen wunderbar aus. Ich habe sie, wie Sie empfohlen haben, im Sommer jede Woche gedüngt (manchmal sogar 2-mal). Das Laub ist dunkelgrün, aber geblüht haben sie im Winter im Zimmer. Danach sind alle Blüten abgefallen. Ein Freund meinte, ich habe sie überdüngt, daher „wollen sie sich nicht vermehren“. Ist das richtig?

Nein, so ist das nicht! Die Blüten sind abgefallen, weil es keine Insekten für die Befruchtung gab. Daher im kommenden Winter (an sonnigen Tagen um die Mittagszeit) mit Pinsel von Blüte zu Blüte die Pollen verteilen. Dann wird es zur Befruchtung und damit zu vielen Orangen und Zitronen kommen. Düngen immer ab April/Mai bis in den August.

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Mein Tipp

Kräuter auf der Fensterbank

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Sie sind die bequemsten Vitaminlieferanten an kalten Wintertagen: die Kräuter. Ausgesät lässt sich Kresse am leichtesten kultivieren. Aber auch Schnittlauch wächst ganz flott am Küchenfenster, wenn er nur davor eine Zeit lang dem Frost ausgesetzt war. Ganz und gar keine Kälte mag Basilikum. Bei Frost überlebt es nicht einmal den Heimtransport. Also Vorsicht beim Lüften!

Zimmerpflanzen

Trauermücken im Erdreich

Bei vielen Zimmerpflanzen tauchen im Winter und Frühling viele winzige Mücken auf, die um den Topf schwirren. Welcher Schädling ist das und wie bekämpfe ich ihn?

Die Mücken sind die sogenannten Trauermücken, die immer dann auftreten, wenn die Erde in den Töpfen an der Oberfläche nicht abtrocknet. Daher gilt als erste Maßnahme: Nur noch über den Untersetzer gießen und nach einer Stunde das Restwasser ableeren. Erde im Topf dick mit Tongranulat abdecken. Fangen lassen sich die Mücken mit Gelbstickern (beleimt, aber ungiftig). Die Insekten fliegen auf Gelb.

Amaryllis sammelt Kraft

Meine Amaryllis hat herrlich geblüht. Stelle ich sie nun gleich in den Keller fürs nächste Jahr?

Oh nein! Jetzt ist die Zeit zum Kraftsammeln für die Amaryllis. Nach der Blüte werden zuerst nur die Samenkapseln entfernt (die kosten Kraft), dann bilden sich die langen Blätter und ab nun wird gegossen und wöchentlich gedüngt. Möglichst einen hellen Platz wählen. Ab August nicht mehr düngen, ab September nicht mehr gießen und den Topf in den Keller stellen und einziehen lassen. Hat sie genug Kraft gesammelt, treibt ab Dezember eine neue Blüte.

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Wasser im Blatttrichter

Ist es wirklich wichtig, dass ich bei meiner Lanzenrosette nicht nur die Erde gieße, sondern Wasser auch in den Blatttrichter einfülle?

Alle Bromelien benötigen im Blatttrichter Wasser. Am besten Regenwasser oder das Kochwasser von Kartoffeln (1 : 1) mit Wasser verdünnt. In der Natur leben die Pflanzen auf Bäumen und sammeln mit dem Trichter das Regenwasser.

Braune Blattränder

Meine Zimmerpflanzen bekommen immer wieder braune Blattränder. Was mache ich falsch? Gieße ich zu wenig?

Nein, im Gegenteil: Braune Blätter bedeuten immer, dass Sie zu viel gießen und die Wurzeln zu faulen beginnen. Gelbe Blätter zeigen Nährstoffmangel an.

Mein Tipp

Umtopfzeit!

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Kaum wird es wärmer, dann erwachen auch die Pflanzen auf der Fensterbank. Jetzt ist die beste Zeit zum Umtopfen. Niemals zu große Töpfe wählen, sonst gibt’s die Gefahr durch Staunässe. Dabei auch auf Schädlinge kontrollieren. Schild- und Wollläuse sind besonders lästig. Blätter mit Schmierseifenwasser abwaschen und nach dem Abtrocken mit einem ölhaltigen („Bio“-)Fertigpräparat die Pflanzen einsprühen.

Bier als Dünger?

Mein Kollege, der gern Bier trinkt, hat mir erzählt, dass er seine Zimmerpflanzen mit Bier düngt und damit einen guten Erfolg hat. Kann Bier tatsächlich zum Düngen von Pflanzen verwendet werden?

Grundsätzlich ja, allerdings sollte man die oft nicht unerhebliche Geruchsbelästigung, die damit einhergeht, beachten. Allerdings wird man eines bemerken: Pflanzen, die mit Bier (am besten 1 : 1 mit Wasser verdünnt) gedüngt werden, bekommen eine kräftige Blattfarbe und bilden auch viele Blüten aus. Noch etwas: Verdünntes Bier eignet sich hervorragend als Blattglanzmittel. Mit einem Schwamm die dicklaubigen, glatten Blätter der Zimmerpflanzen abwischen.

Springschwänze in der Erde

Seit einiger Zeit bemerke ich in der Erde meiner Pflanzen seltsame kleine weiße Tierchen, die beim Gießen in die Höhe springen. Was ist das und richten die Schaden an?

Gleich vorweg: Hier wird zu viel gegossen! Ist die Erde immer feucht, nisten sich sehr rasch Springschwänze ein. Die Tierchen werden eine Pflanze nicht vernichten, fressen aber die ganz feinen Faserwurzeln an. Gießen Sie richtig: Lassen sie mindestens 1 cm der Oberfläche abtrocknen, ehe Sie wieder zur Gießkanne greifen, dann geht’s auch den Pflanzen besser.

Flamingoblume abschneiden