Vollständige eBook-Ausgabe der Hardcoverausgabe

Text copyright © Sue Bentley, 2010

Illustrations copyright © Angela Swan, 2010

Titel der Originalausgabe: Magic Bunny. Chocolate Wishes

Die Originalausgabe ist 2010 bei Puffin Books (Penguin Books Ltd), London, erschienen.

© 2017 arsEdition GmbH, Friedrichstraße 9, 80801 München

Alle Rechte vorbehalten

Text: Sue Bentley

Innenillustrationen: Angela Swan

Übersetzung: Katharina Jürgens

Umschlaggestaltung: Grafisches Atelier arsEdition unter Verwendung einer Illustration von Andrew Farley

Umsetzung eBook: Zeilenwert GmbH

ISBN ebook 978 - 3-8458 - 2180-1

ISBN Printausgabe 978 - 3-8458 - 1605-0

www.arsedition.de

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INHALT

Cover

Titel

Impressum

Widmung

Die Wildkaninchen von der Mondschimmerwiese brauchen deine Hilfe!

PROLOG

KAPITEL EINS

KAPITEL ZWEI

KAPITEL DREI

KAPITEL VIER

KAPITEL FÜNF

KAPITEL SECHS

KAPITEL SIEBEN

KAPITEL ACHT

KAPITEL NEUN

Leseprobe zu "Traumhafte Ferien"

Weitere Titel

Für Roger –
mit seinem wunderschönen, seidig glatten, kohlrabenschwarzen Fell

Die Wildkaninchen von der Mondschimmerwiese brauchen deine Hilfe!

Unser tapferer und treu ergebener Freund Pfeil hat eine weite Reise auf sich genommen, um den magischen Schlüssel zu beschützen, der unser Reich vor den Finsterhasen bewahrt. Er ist weit weg von zu Hause und braucht deine Hilfe! Kannst du dich um ihn kümmern?

Es ist allerdings nicht leicht, das magische Kaninchen die unterschiedlichsten Farben annehmen. Aber du kannst es an den winzigen Regenbogen erkennen, die in seinen Augen schimmern.

Danke für deine Hilfe!

Blitz

Oberhaupt der Mondschimmerkaninchen

PROLOG 

Pfeil streckte den Kopf aus dem Bau und ließ seinen Blick über die Mondschimmerwiese schweifen. Winzige Regenbogen schimmerten in seinen warmen braunen Augen. Die Luft war erfüllt vom Duft süßer Wildblumen und grünes, saftiges Gras wiegte sich im Wind. Überall um ihn herum hoppelten magische Kaninchen im Mondschein über die Wiese, andere knabberten an knackigen Blättern.

Pfeil begann, sein silbergesprenkeltes weißes Fell zu putzen. Ein winziger Schlüssel baumelte an einer feinen Kette um seinen Hals und klingelte wie ein kleines Glöckchen. Seit die anderen Kaninchen ihn zum Hüter des magischen Schlüssels erkoren hatten, war er dafür verantwortlich, den Schlüssel zu bewachen. Das war eine sehr wichtige Aufgabe, und Pfeil war stolz, dass sie ihm übertragen wurde.

Ein älteres Kaninchen kam auf ihn zugehoppelt. Seine Nase war dunkler als die von Pfeil und auf seinem Gesicht lag ein weiser Ausdruck. Doch Pfeil fiel auf, dass Blitz müde wirkte und sein Fell voller Staub war.

„Du bist schon wieder zurück? Ich hatte noch gar nicht mit dir gerechnet.“ Grüßend senkte Pfeil den Kopf vor dem Oberhaupt der Kaninchenkolonie. „Wann kommen die Finsterhasen, um hier mit uns zu leben?“

Blitz schüttelte erschöpft den Kopf. „Sie haben das Angebot abgelehnt. Die Finsterhasen wollen nicht mit uns auf unserer Wiese leben.“

„Sie haben abgelehnt?“, fragte Pfeil ungläubig. Die Finsterhasen lebten in einem tiefen Flusstal in der Nähe der Mondschimmerwiese. Doch ihr Land war ausgetrocknet. Nichts wuchs dort mehr, und so mussten die Kaninchen Hunger leiden. „Wie wollen sie denn ohne unsere Hilfe überleben?“

„Indem sie unseren größten Schatz stehlen: den magischen Schlüssel!“, knurrte Blitz und ein dunkler Schatten zog über sein Gesicht. „Damit wollen sie ihr Tal wieder saftig und grün machen. Sie sind bereits auf dem Weg hierher und werden schon bald da sein.“

Pfeil schnappte nach Luft und sein Puschelschwanz zuckte nervös. „Aber ohne die Magie des Schlüssels wird sich die Mondschimmerwiese in eine Wüste verwandeln und wir werden verhungern. Was sollen wir nur tun?“

Blitz streckte seine kräftige Pfote aus und legte sie sanft auf Pfeils Schulter. „Du musst in die andere Welt gehen. Versteck dich dort, damit die Finsterhasen den Schlüssel nicht finden.“

Pfeil schluckte schwer bei dem Gedanken an all die unbekannten Gefahren, die dort auf ihn lauern mochten. Er fühlte sich klein und verängstigt, doch er atmete tief durch und hob dann den Kopf. „Ich werde es tun.“

Blitz lächelte ihn stolz und voller Zuneigung an. „Dann los! Wir haben keine Zeit zu verlieren.“ Er hob den Kopf und stieß einen leisen, aber durchdringenden Schrei aus.

Sämtliche Kaninchen der Kolonie spitzten die Ohren. Sie kamen herübergeeilt und bildeten einen Kreis um Pfeil. Plötzlich leuchtete der Schlüssel um seinen Hals so hell auf, dass Pfeil kaum noch etwas sehen konnte. Dann wurde das Leuchten langsam schwächer, und dort, wo eben noch ein großes, silberweißes magisches Kaninchen gestanden hatte, kauerte nun ein kleines, schneeweißes Zwergkaninchen mit riesigen goldbraunen Augen, in denen winzige Regenbogen schimmerten.

„Nutze die Tarnung“, sagte Blitz. „Komm erst wieder, wenn die Mondschimmerwiese neue Magie braucht. Und nimm dich vor den Finsterhasen in Acht! Sie werden nach dir suchen, aber du darfst ihnen unter keinen Umständen in die Falle geraten.“

Pfeil straffte seine kleinen Schultern. „Ich werde euch nicht enttäuschen!“

Klopf! Klopf! Klopf! Die Kaninchen begannen, rhythmisch mit den Hinterläufen auf den Boden zu trommeln. Pfeil spürte, wie die Kraft in ihm wuchs. Eine Wolke aus Glitzerstaub erhob sich und wirbelte um ihn herum, und die Mondschimmerwiese begann langsam zu verschwimmen …

KAPITEL EINS 

Hanna Kenton schlug das Herz bis zum Hals, als sie die Tür zum Klassenraum öffnete. Sie hoffte inständig, dass ihre neue Lehrerin sie neben jemand Nettes setzen würde. Sie vermisste ihre alte Schule und ihre Freunde jetzt schon.

Die Lehrerin ging gerade die Anwesenheitsliste durch. Hanna blieb zögernd in der Tür stehen, unschlüssig, ob sie höflich klopfen oder irgendetwas sagen sollte.

Na toll! Ausgerechnet an meinem ersten Tag in der neuen Schule bin ich zu spät, dachte sie und spürte, wie sie rot wurde, als sich die ganze Klasse zu ihr umdrehte.

Gerade als Hanna ihren gesamten Mut zusammennehmen und etwas sagen wollte, hob Miss Walker den Kopf und bemerkte sie. Sie hatte kurze braune Haare und trug eine Brille. Als Hanna vor ein paar Wochen schon einmal mit ihren Eltern hergekommen war, um sich die Schule anzusehen, war sie sehr nett zu ihr gewesen.

„Hallo. Komm doch rein.“ Sie ging auf Hanna zu, legte ihr ermutigend eine Hand auf die Schulter und zog sie sanft in den Klassenraum. „Hört mal bitte alle her. Das ist Hanna Kenton. Sie ist gerade hergezogen. Ich möchte, dass ihr sie alle willkommen heißt und ihr dabei helft, sich schnell hier einzuleben.“

„Hallo, Hanna“, sagten alle im Chor.

Hanna brachte ein schüchternes Lächeln zustande.

Miss Walker zeigte auf einen Tisch in der letzten Reihe. „Neben Emma Packard ist noch ein Platz frei. Emma kann dir dann später alles zeigen. Und wenn du irgendwelche Fragen oder Probleme hast, kannst du selbstverständlich jederzeit zu mir kommen. Okay?“

„Danke.“ Mit gesenktem Kopf lief Hanna eilig hinüber zu dem freien Platz.

Während Miss Walker hinter ihr die Anwesenheitsliste weiter durchging, steckten zwei Mädchen die Köpfe zusammen und kicherten. „Mal sehen, was Emma mit ihr anstellt!“, tuschelte eins von ihnen.

Hanna unterdrückte den Drang, sich zu ihnen umzudrehen, und fragte sich insgeheim, was sie damit wohl meinten. Sie setzte sich neben ihre neue Klassenkameradin und ließ ihre Tasche unter den Tisch gleiten.

Emma hatte kurze Haare und ein hübsches, herzförmiges Gesicht. Sie schnitt den beiden Tuschelmädchen eine Grimasse, dann drehte sie sich zu Hanna und zuckte mit den Schultern. „Kümmer dich nicht um Alesha und Vicky. Sie sind bloß eifersüchtig, weil ich jetzt eine neue Freundin habe. Du kannst deine Sachen hier in die Schublade tun“, sagte sie hilfsbereit.

„Ähm … danke“, erwiderte Hanna. Zum Glück schien Emma nett zu sein.