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T. Stern

Critical Game - Lips of Lie

Gay Krimi





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Titel

 

 

T. Stern

Inhalt

 

Neun Monate. Sechzehn Todesopfer.

Ein verrückter Psychopath hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Welt zu säubern. Er entführt männliche Opfer, hält sie tagelang gefangen, quält, schlägt, missbraucht und tötet sie.

Bis einer überlebt.

Casey Anderson war drei Wochen in den Fängen des Killers. Aber er kann sich an nichts erinnern. Dennoch sieht Detective Luan Nolan die Chance seines Lebens. Casey ist der Trumpf, mit dem er diesen Verrückten schnappen will.

Ein riskantes Spiel wird entfacht.

Zu wessen Gunsten wird es sich beim Showdown entscheiden? Was ist Wahrheit? Was ist Lüge?

Vorwort

 

Auf dieser Welt passieren viele schreckliche Dinge. Natürlich werden genau diese auch in Büchern behandelt. So entstanden viele unvergleichliche, wunderbare, spannende kriminalistische Meisterwerke.

Um was genau es sich bei „Ciritcal Game -Lips of Lie“ handeln soll, ist schwer zu sagen. Es hat einige Einflüsse aus verschiedenen Kategorien, aber so richtig einstufen lässt es sich wohl nicht.

Ich gehe nicht so weit zu behaupten, dieses Buch wäre ein kriminalistisches Werk.

Es ist viel mehr, ganz simpel, ein fiktionales Werk, geschaffen von einem Autor, der nicht grundlos von vorneherein sagt, dass er unrealistisch schreibt.

Hiermit habe ich dies auch gesagt und wer sich nun noch an der „unrealistischen Handlung“ stört, nun, dem rate ich einfach zu den wahren Kriminalklassikern. Die zu finden ist nicht schwer.

Hier erwartet jeden Leser und jede Leserin einfach ein typisches Chaoskaterchen. Nicht mehr … aber auch nicht weniger.

 

Viel Lesevergnügen wünsche ich. :)

Danksagung

 

Kekschen, Diana, Sam & Biggy.

Meinem Mann.

Grace & Luca.

 

Test, Beta, Berater, Lektorat, Cover-Design.

Jedem, der dieses Buch ermöglicht hat, der mich unterstützt und motiviert hat, mich immer wieder mit Sahne, Milch, Kaffee und Keksen zum Schreiben animiert hat.

 

Dir, lieber Leser, für deinen Erwerb dieses Buches und die damit verbundene unermüdliche Unterstützung!

 

 

Mit katerlichsten Grüßen,

T. Stern

1.

 

„Sichert bloß alles gut ab!“

Eine Anweisung an die Kollegen.

Nicht die erste dieser Art.

Seit Minuten hört er solche Befehle. Zugleich aber auch spricht daraus deutlich die Sorge, dass etwas passieren, gar schief gehen könnte.

Es ist ein wirklich heikles Unterfangen.

Die Vorbereitungen alleine zogen sich über zwei Wochen. Straffes Planen und ja nichts vergessen. Für jede Eventualität musste vorgesorgt sein. Nichts durfte schief gehen. Alles musste bis ins kleinste Detail dem Plan getreu umgesetzt sein. Denn dieser Plan benötigte noch mehr Reifezeit. Trotz aller Widrigkeiten … voilà, hier sind sie.

Er zittert. Sein ganzer Körper bebt, ist erfüllt von Anspannung, zugleich aber auch einer unvorstellbaren Angst.

Dieser Umstand ist etwas, was nicht geplant werden konnte. Niemand konnte vorhersehen, welch Qualen es für ihn bedeuten würde, wie er leiden würde.

Nur noch wenige Minuten trennen ihn von der Hölle, die zu durchschreiten nicht nur für ihn eine riesige Aufgabe sein würde.

Alles hängt von ihm ab. All die Planung der letzten Wochen hängt an einem seidenen Faden, den zu durchtrennen, eine Niederlage wäre.

Nervös wippt er mit dem Fuß.

Zum Glück sitzt er noch auf einem Stuhl, sonst wäre er schon lange in die Knie gegangen.

„Nolan? Nolan!“

Dieser Name.

Langsam erhebt er den Kopf, sucht sein Blick nach der zum Namen gehörenden Person. Und wie immer taucht er aus dem Nichts auf.

Mit lässigen Schritten steuert der gutaussehende Mann auf seinen Vorgesetzten zu.

Er beobachtet, wie sie sich unterhalten. Weiß, sobald die Blicke der beiden auf ihn gerichtet sind, ist er das Thema ihrer Konversation.

So wie sich alles an diesem Tag um ihn dreht.

Alles hängt von ihm ab. Die Last wiegt schwer auf seinen schmalen Schultern.

Er ist der Mittelpunkt all dessen hier.

Und er fühlt sich damit absolut nicht wohl. Ganz abgesehen vom Grund, der hinter all dem steckt.

Sein Herz rast und wieder einmal steigt die Übelkeit in ihm empor.

Die ihm aufgebürdete Last ist einfach zu viel für seine Psyche.

Wie kann ein einziger Mensch nur so viel ertragen? Wie kann man ihm nur so viel zumuten?

Ein Schwall ätzender Säure kriecht rasend schnell seine Speiseröhre hoch, sackt sein Oberkörper nach vorne und ehe er sich versieht, reißt er die Lippen auseinander, um angeekelt diese zähe Masse zu erbrechen.

„Chef? Er kotzt schon wieder!“

Schon wieder.

Ja.

Seit einer Stunde sitzt er da und immer wieder musste er sich übergeben. Langsam hegt er schon das Gefühl, es wären seine Eingeweide, die er da hochwürgt.

Nervosität und der Druck, der auf ihm lastet, zerbrechen ihn immer wieder aufs Neue.

Hitze und Kälte zugleich fordern seinen Körper für sich ein.

Er weiß nicht, wo ihm der Kopf steht. Alles scheint sich zu drehen, wie ein Kettenkarussell, das niemand stoppen kann.

Ihm ist schlecht und schwindelig. Sein Körper schon lange an einer Grenze angelangt, die ihm mehr abfordert, als er wahrhaben kann.

Am Ende. So fühlt er sich. Einfach nur am Ende seiner Kraft.

Keuchend ringt er nach Luft, sieht auf seine Hände, die einfach nicht mehr aufhören wollen zu zittern.

Noch schlimmer als die Aufregung über das was ihm bevorsteht, ist die Gewissheit, dass es nicht zu umgehen ist.

Er wusste es seit Anbeginn.

Sie hatten es ihm oft genug erklärt. Ihm nahegelegt, wie wichtig es ist, wie schwer es für ihn werden könnte.

Letztlich war er damit ja auch einverstanden. Ist es immer noch.

Sicher hat all das hier einen Nutzen. Wenngleich er mehr der Spielball dafür ist. Unfreiwillig. Denn er hatte keine andere Wahl, als mitzumachen. Er hatte nur die Wahl freiwillig mitzumachen oder gezwungen zu werden.

 

Eine Hand legt sich auf seine bebende Schulter und er hebt müde den Kopf an, blickt empor und sieht in ein ihm vertrautes Gesicht.

Dieser Mann war die Person, die ihm seit vier Wochen nicht von der Seite wich. Er ist ebenso die Person, die ihm in den nächsten Wochen nicht von der Seite weichen würde.

Jeden verdammten Schritt würde er ihm folgen.

Zu seiner Sicherheit. Zu seinem Schutz.

Aus dem Nichts zaubert er eine Wasserflasche hervor, hält sie ihm entgegen und mit einer schwachen Kopfgeste nimmt er sie an.

„Alles wird gut, ich verspreche es dir.“

Ja. Alles wird gut.

Hofft er.

Was wäre, wenn es nicht gut ginge, wagt er nicht einmal in Erwägung zu ziehen. Es würde ihn verrückt machen. Noch mehr, als er es eh schon ist.

„Gut. Letzte Anweisungen!“

Sein Herz setzt aus, denn dies war ein erneutes Zeichen dafür, dass es bald losgehen würde. Es gibt wirklich kein Zurück mehr.

Er hört zu, beobachtet, speichert jedes Geschehen bis ins letzte Detail. So gut es ihm möglich ist.

Der Arzt, der ihn in den letzten Wochen behandelte, nickt mehrfach, tritt dann zur Seite und wird sofort von zwei Polizisten in die Klammer genommen. Zur Sicherheit. Natürlich.

Zwei Reihen an Polizisten, ungefähr zwanzig Stück, treten auf die Tür zu und bleiben direkt davor stehen.

Die Funktion des Bewegungssensors ist ausgestellt. Nur ein manuelles Öffnen möglich.

Der ganze eigentlich offene und helle Eingangsbereich des Krankenhauses, ist abgedunkelt. Gardinen verhängen die Fensterfront und jede mögliche Einsichtquelle ist verborgen hinter Stoff.

Man ist übervorsichtig.

Alles zu seinem Schutz.

Das ist ihm Bewusst.

Eine Frau wird auf den Plan gerufen, tritt an die Seite des Chiefs und erhält nun auch ein letztes Mal ihre Anweisungen.

„Und um Himmelswillen machen Sie ihren Job nicht nur gut, machen Sie ihn verdammt gut!“

Sie nickt und stöckelt auf ihren Highheels zu den Polizeireihen, zupft dabei, deutlich nervös, an ihrem knappen Rock herum.

Alles geplant. Bis ins kleinste Detail. Jeder hat seine Rolle, seine Funktion. Nur er, er tanzt aus der Reihe, denn er kann nicht funktionieren. Bei ihm muss man Vorsicht walten lassen. Denn er ist es, der dafür sorgt, dass alles gut wird oder einfach nur gehörig in die Hose geht.

 

„Bist du bereit?“, fragt ihn sein Nebenmann und er löst seinen Blick von allem anderen, sieht ihn an.

„Nein. Ich glaube dafür kann man nicht bereit sein.“

Verständnisvoll nickt der Mann und klopft ihm mitfühlend die Schulter.

Ob jemand verstehen oder nachvollziehen kann, was in seinem Kopf vor sich geht, zweifelt er an. Aber er kann selbst nicht mal erklären, was da vor sich geht, woher diese Panik kommt, die Angst, die wie ein Monster um ihn herumschleicht und nur darauf zu warten scheint, ihn zu attackieren, niederzureißen und seine Eingeweide bei lebendigem Leib zu zerquetschen.

Ein Schatten sorgt für seine Aufmerksamkeit und kaum blickt er vor sich, steht da der Chief.

Eine imposante Erscheinung.

Nicht mehr der Jüngste, aber noch sehr kräftig. Die Schultern straff nach hinten gezogen, den Kopf stets erhoben. Der schwarze Anzug sitzt wie angegossen.

„Detective Nolan“, setzt er an und sieht zu dem Mann, der neben ihm wohl die größte Aufgabe hat.

„Alles klar, Boss. Ich denke, wir schaffen das schon, nicht wahr, Kleiner?“

Kleiner.

Wie er es hasst, wenn er ihn so nennt. Aber er tut es, seit sie sich das erste Mal gesehen haben.

Und so sehr er sich auch immer wieder darüber pikiert, irgendwie scheint es doch auch etwas Vertrautes.

Zufrieden nickt der ältere Herr und mit einem wehleidigen Blick auf den Sitzenden, dreht er sich doch um und gibt zu verstehen, dass es in genau drei Minuten losgehen wird.

Drei Minuten.

So kurz und doch so lang.

Zeit, die er nutzt, um sich den Mann neben sich noch einmal genau anzusehen.

Detective Luan Nolan.

Sein Bodyguard. Sein Fluch.

Jeden Tag aufs Neue.

Aber es hätte ihn schlimmer treffen können.

Eigentlich mag er den Kerl sogar.

Großgewachsen, sportlich, breite Schultern, eine starke Brust, muskulöse Arme.

Lange Beine, eine schmale, starke Hüfte, deren Hüftknochen ab und an neckisch unter seinen engen Shirts hervorspitzeln.

Alles an seinem Körper ist wohldefiniert. Ein sportlicher Cop.

Er scheint Sonnenliebhaber zu sein, denn er hat eine gut gebräunte Haut, die ihm ausgezeichnet steht. Eine natürliche Bräune. Keine von der Sonnenbank.

Sein Gesicht wirkt wie das eines Gottes. Erhaben und in faszinierender Perfektion. Markant, beinahe etwas grob, aber trotzdem einfach wunderschön. Das einzige, was man ankreiden könnte, ist eine kleine Narbe an der linken Augenbraue. Ein wenig provokant, denn man will herausfinden, warum er sie hat.

Leider ist das, was dahinter steckt, eher unspektakulär. Sie ist das Überbleibsel einer Schlägerei. Nicht mehr und nicht weniger.

Heute ist er rasiert, sonst trägt er gerne mal einen Dreitagebart.

Was dem Polizisten auch sehr gut steht. Das muss er zugeben, und das, obwohl er selbst sonst kein Fan von Gesichtsbehaarung dieser Art ist. Dieser Cop räumt seine Liste an Vorurteilen auf.

Wunderschöne und strahlende grünbraune Augen betrachten die Welt stets wachsam und aufmerksam. Wie ein Raubtier, das nach Beute Ausschau hält.

Braune Haare, ein wilder Schnitt, im Nacken kurz geschoren, vorne jedoch fast bis zur Nasenspitze reichend, rahmen das Gesicht ein.

Ja doch, dieser Mann sieht nicht schlecht aus.

Er hätte es also wirklich schlechter treffen können, was seinen Bodyguard betrifft.

Aus seinen Gedanken wird er gerissen, als eben dieser Mann seinen Oberarm greift und ihn fordernd in die Höhe zieht.

„Es geht los!“

Prompt ist die Ruhe, die das Sinnieren über ihn ausströmte, weg. Sein Herz rast wieder und ihm wird schlagartig aufs Neue bewusst, weswegen er hier ist, was nun unausweichlich auf ihn zurollt. Eine Welle. Düster und Schwarz. Er fürchtet was geschehen könnte. Zu Recht.

Bestimmt manövriert Detective Nolan seinen Schützling Schritt um Schritt vorwärts, direkt in Richtung Tür.

Die Polizisten, die dort stehen, verändern ihre Formation und schotten den jungen Mann samt seinem Bodyguard vor der Außenwelt ab.

 

Sekunden die in grausamer Zeitlupe vergehen.

Die Glastür öffnet sich. Links und rechts verschwinden die Türflügel in der Wand, erscheinen nicht wieder. Die Tür bleibt offen.

Das tosende Gewitter wild durcheinander quasselnder Stimmen ertönt. Aufgebracht, aufgeregt, neugierig. Fragen über Fragen.

Vorsichtig streckt er sich ein bisschen, blinzelt zwischen zwei Polizisten nach draußen, auf das, was ihn erwartet.

Der Chief und die Pressesprecherin treten an das Podium, gefolgt vom Arzt, der noch immer unter dem Schutz zweier Polizisten steht.

Blitzlichtgewitter.

Journalisten, Nachrichtencenter und Schaulustige.

Kameras, wohin das Auge sieht.

Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis einigermaßen Ruhe einkehrt, worauf die Pressesprecherin anfängt ihre Rede von sich zu geben.

Sie verkündet genau das, was der Polizeichef ihr nahegelegt hat.

Und je länger sie spricht, desto ruhiger wird es.

Denn sie alle lauschen gespannt darauf, ob es wirklich wahr ist. Ob die Gerüchte wirklich stimmen.

Ihm wird schwindelig, alleine bei der Vorstellung, all diese Menschen waren da, weil sie nicht glauben konnten, dass er noch da ist.

Halt suchend lehnt er sich an seinen Bodyguard, der auf den blonden Schopf an seinem Arm schaut und gequält dreinblickt.

Ungesehen von allen anderen noch in der Halle befindlichen Personen, greifen die Finger des Polizisten nach denen seines Nebenmannes und er hält seine Hand. Für einen kurzen Moment, für sehr starke und intensive Herzschläge, fühlt er sich gefestigt.

Stark genug für das, was ihm bevorsteht.

Und schon fallen sie, die Worte, die es öffentlich machen.

 

„Um endlich auf den Punkt zu kommen, ist es mir eine Freude Ihnen mitteilen zu können, dass wir neue, und vor allem vielversprechende, Erkenntnisse im Fall des von der Bevölkerung sogenannten ‚Boy-Butcher‘ haben. Seit elf Monaten laufen die Ermittlungen bezüglich dieses Serienmörders Dezernat übergreifend im ganzen County auf Hochtouren. Die grausame Serie an männlichen Opfern, die mehrfach brutal vergewaltigt und misshandelt, letztlich immer erwürgt und post mortem mehrere tiefe Schnittverletzungen zugefügt bekamen, umfasst derzeit sechzehn Opfer. Trotz intensiver Untersuchungen und Ermittlungen in alle Richtungen, konnte bisher kein ausschlagender Erfolg verzeichnet werden. Die wahre Identität des Täters ist bisher unbekannt.

Am Freitag, den 23.9. verschwand der vierundzwanzigjährige Casey Anderson, ein Barkeeper in der Bar Blue Wolf, als er seine Nachtschicht beendet hatte und auf dem Heimweg war.

Am Samstag, den 15.10. erhielt die ansässige Polizeidienststelle um Chief John Walker einen Anruf, dass am Stadtrand, an einer weniger befahrenen Seitenstraße, die Richtung Oldfields führt, eine männliche Person mit schweren Verletzungen gefunden wurde.

Während er sofort seine erfahrensten Ermittler zum Fundort schickte, um mögliche Spuren zu sichern, begab er sich selbst in Begleitung von Detective Luan Nolan auf den Weg ins Krankenhaus.

Allen Befürchtungen zum Trotz, lebte das Opfer, der vierundzwanzigjährige Casey Anderson.

Er war ganze drei Wochen lang der Gefangene des Täters und damit das siebzehnte Opfer. Trotz anfänglich kritischer Prognose erholte er sich von seinen schweren Verletzungen und den schrecklichen Erlebnissen.

Sein behandelnder Arzt, Dr. Gerard Hill, ist sich sicher, dass auch die diagnostizierte Amnesie nur vorübergehend ist und wir bald mir dienlichen Informationen rechnen können, die zum Ergreifen des Täters führen, der unsere wunderschöne Stadt terrorisiert.

Zurzeit befindet sich Mr. Anderson auf dem Weg der Besserung und wird intensiv behandelt, um seine Erinnerungen so schnell wie möglich wieder zugänglich zu machen.

Wir richten unsere Bitte nun an die Bevölkerung, besonders vorsichtig zu sein, keine eigenmächtigen Ermittlungen anzustellen und den Täter nicht zu unterschätzen. Achten Sie auf ihre Mitmenschen. Gehen Sie nicht alleine weg und treffen Sie sich vorerst nicht mit ihnen fremden Personen. Bilden Sie Gruppen, bleiben Sie zusammen. Geben Sie dem Täter keine Chance ein weiteres Opfer auszuwählen, bis wir ihn endlich geschnappt und dank der neuen Erkenntnisse überführt haben. Wichtige Hinweise nimmt das Polizeidezernat um Chief John Walker gerne entgegen.“

 

Große Worte.

Casey Anderson.

Der, der überlebte.

Irgendwie erinnert es ihn an die Bücher um Harry Potter. Der, der überlebte. Auch auf seinen Schultern lastete eine gewisse Verantwortung. Und das, obwohl er selbst ein Opfer war.

Grundlegend nicht anders, als Casey Anderson. Er war ein Opfer und nun soll er der Schlüssel sein. Diese Verantwortung hatte man ihm auferlegt, einfach so, ohne ihn zu fragen, ob er das will.

Erst als alles beschlossen war, informierte man ihn und letztlich ließ man ihm keine andere Wahl, als zuzustimmen.

Genau deswegen steht er hier. Weil er keine andere Wahl hatte. Weder vor drei Wochen, noch jetzt im Augenblick.

„Luan …“

Der Detective sieht neben sich, in die von Angst erfüllten hellblauen Augen.

„Alles ist gut. Ich bin bei dir. Dir wird nichts passieren. Ich beschütze dich. Versprochen.“

Vergebens sucht er die innere Ruhe, die nötig wäre, um das Zittern abzustellen, welches ihn beherrscht.

„Du weißt, wenn es dir zu viel wird, gib mir das Zeichen und ich bringe dich in Sicherheit.“

Diese Worte, gesprochen von der tiefen Stimme seines Beschützers, so ruhig und doch so sicher, lassen ihn nur stumm nicken.

Er war bei ihm. Luan würde ihm nicht von der Seite weichen. Ihn beschützen. Wenn nötig, mit seinem Leben.

Die ersten Zweifler unter den Anwesenden melden sich zu Wort und natürlich war man auch auf diese vorbereitet.

„Ich denke, ehe sie weitere Zweifel schüren, sollten wir die Sache öffentlich machen. Wir werden Mr. Anderson heute, auf persönlichen Wunsch hin, an einen anderen Ort bringen, da er sich, laut eigener Aussage, in diesem Krankenhaus nicht mehr wohlfühlt. Mit der Zustimmung seines behandelnden Arztes, haben wir eine Verlegung an einen geheimen Ort organisiert. Für heute. Damit dürften alle Zweifel noch vor entstehen aus dem Weg geräumt werden.“

„Es geht los, Mr. Casey Anderson.“

Ironie.

Ja.

Es geht los.

Mr. Casey Anderson.

Ganz langsam steuern die beiden Männer auf die Tür zu. Detective Nolan stützt den schwächlich wirkenden blonden neben sich, hält zugleich einen langen Mantel über seinem Arm, der seinen Zweck sicher noch erfüllen wird.

Die Polizisten, die bis dahin schützend wie eine Mauer vor den beiden standen, treten ins Freie und wissen genau, was sie zu tun haben. Sie sorgen für die Sicherung der Rettungsgasse. Der Weg, den Detective Nolan mit dem zu beschützenden Casey Anderson gehen wird, wenn es ihm zu viel werden würde und er weg will.

Blitzlichtgewitter bricht los.

Überall hört man das wilde Klicken der Kameras. Ringsherum ertönen Stimmen, die wild durcheinanderreden, doch alle sagen sie dasselbe.

Casey Anderson hat überlebt! Er ist der Trumpf der Polizei gegen den Serienkiller ‚Boy-Butcher‘.

 

Ganz geblendet von den vielen Lichtern hebt der Blonde einen Arm, will seine Augen schützen, schmerzt ihn das grelle Licht.

Der Mann an seiner Seite lässt nicht von ihm ab. Sein Arm ruht fest um den Schultern des jungen Mannes. Die Hand weilt auf der Schulter. Für den Fall der Fälle, sie hatten es geübt, würde er zupacken, ihn an sich reißen und schützend jeden Angriff blockieren.

Er vertraut darauf, wenngleich der Gedanke ihn schmerzt, dass dem Braunhaarigen seinetwegen etwas passieren könnte. Und das, obwohl er ihm teilweise tierisch auf die Nerven geht.

Mit zitternden Händen und unsicher in die vielen Gesichter blickend steht er da und lässt das alles über sich ergehen.

Wie fühlt es sich an?

Sie alle wissen, was dieser Psychopath seinen Opfern antut. Er entführt sie, vergewaltigt sie mehrfach, misshandelt sie, verstümmelt sie. Dinge, so schrecklich, dass man sie seinem größten Feind nicht wünschen würde.

„Ich bitte zu bedenken, dass er seine Erinnerung verloren hat. Er kann sich an kaum etwas erinnern. Jeder noch so kleine Fetzen, den wir bis jetzt an Informationen erhalten haben, bedeutete für ihn das immer wieder durchleben der Hölle, in der er drei Wochen lang steckte.“

Ein leichter Druck lässt ihn noch einen Schritt vorwärtsmachen, steht er plötzlich direkt hinter dem Pult, spürt er alle Blicke auf sich. Noch schlimmer als zuvor, als die Blicke hinter Kameralinsen verborgen waren.

Eine beklemmende Stille herrscht, als sie das Ausmaß der Qual, die noch davon zeugende Schwäche sehen.

Sein Bodyguard beugt sich zu ihm, flüstert ihm ins Ohr: „Ganz ruhig. Alles ist gut. Niemand will dir böses.“

Er braucht eine Weile, bis er sich leicht räuspert und mutiger seinen Blick schweifen lässt.

 

Wahrscheinlich fragen sich viele, wie dieser unscheinbare junge Mann überleben konnte. Nein. Alle fragen sich genau das.

Ein einziger ist es, der es wagt, genau diese Frage zu stellen.

Mit ungläubiger und doch angeschlagener Stimme.

„Wie zur Hölle, hast du das nur überlebt?“

Und auch wenn nur er die Frage gestellt hat, so zücken doch alle ihre Mikrofone und Aufnahmegeräte, um die Antwort zu hören.

„Ich weiß es nicht.“

Ganz leise und schwach ist seine Antwort.

„An was können Sie sich erinnern?“

Diese Frage scheint schon wieder brutal. Aber es war klar, dass sie kommen würde.

Hilfesuchend blickt er zum Chief, der nur absegnet und nickt.

„Er kam aus dem Nichts. Hat mich gepackt und betäubt. Als ich wieder zu mir kam … war da …“

Paralysiert starrt er auf einen nicht vorhandenen Punkt, schüttelt den Kopf, versucht er den Kloß in seiner Kehle zu schlucken, scheitert aber.

Schmerz. Qual. Pein. Ein Körper, an seine Grenze getrieben. Immer wieder aufs Neue. Leid. Verzweiflung. Angst. Panik.

„Die Hölle.“

Und genau wie der Chief es vorhergesagt hatte, brach ab da jegliche Barriere. Mitgefühl und Rücksicht waren verloren gegangen.

Unzählige Fragen prasseln auf den jungen Mann ein.

Zu viel.

Erschrocken über diese Flut an lauten Stimmen weicht er einen Schritt zurück, schüttelt den Kopf, hebt einen Arm, um sein Gesicht zu verbergen.

 

„Bring mich hier weg“, flüstert er leise, sieht sein Nebenmann ihn an, hat aufgrund der Lautstärke nicht verstanden.

„Luan, bring mich hier weg!“

Es bedarf nur eines Blickes, einer Handgeste des Polizeichefs und alles geht ganz schnell.

Detective Nolan schnappt den Mantel, den er über seinem Arm getragen hat, breitet diesen schützend über seinem Nebenmann aus, zieht ihn dicht an sich, hält ihn mit einem Arm fest an seinen Körper gedrückt und führt ihn vom Podium weg, in Richtung der von Polizisten freigehaltenen Gasse. Die Nähe des Körpers, des Mannes, der ihm Schutz und Geborgenheit verspricht, fühlt sich gut an, doch lässt sie nicht über die Masse an Dunkelheit hinwegsehen, welche die ganzen Reporter und fremden Menschen in dem jungen Mann auslösen.

„Wir kommen!“

Diese Worte ertönen und schon fährt ein schwarzer Jeep vor.

Ein Polizist stürmt los, öffnet die hintere Tür und bleibt daneben stehen, stetig mit wachsamen Augen alles im Überblick.

Die Aufmerksamkeit des Blonden ruht auf seinem Bodyguard, der den Kopf gerade zur rechten neigt, um etwas zu überprüfen.

Eine hastige Bewegung, ein Schrei: „Achtung!“

Noch ehe der zu Schützende den Kopf überhaupt richtig nach rechts drehen kann, spürt er den harten Ruck, der seinen Körper durchfährt, als er zur Seite gerissen wird. Die volle Wucht eines starken und durchtrainierten Körpers presst sich gegen den seinen und schottet ihn ab.

Starke Arme halten ihn umschlungen, so schützend und abgesichert, dass nichts ihn erreichen könnte. Ein Käfig, der ihn beinahe erstickt, der jedoch ebenso vor allem schützt, was ihm Böses will.

 

Es ist ein Musterbeispiel dafür, dass alles stets geplant sein muss und dass trotz all der Planung, Vorsicht immer notwendig ist.

Eine Person hatte nach dem Blonden gegriffen, als wolle sie ihn an sich reißen, was der Polizist, der an der Wagentür stand, gesehen hatte.

Detective Nolan tat, was er tun musste. Beschützen.

Erst als diese Person, eine Gefahr in den Augen des Polizisten, von seinen Kollegen überwältigt war, gehen der Detective und sein Schützling weiter. Er schiebt ihn gekonnt zur Tür, sorgt dafür, dass er vor Kameraattacken abgesichert einsteigen kann.

Kaum sitzt der zu Schützende, folgt der Polizist.

Die Tür wird geschlossen und das Auto fährt mit quietschenden Reifen los.

Sie verlassen die Szenerie.

 

„Wie geht es dir?“, fragt der Cop und sieht den jungen Mann besorgt an.

„Wie soll man sich als Lügner fühlen, Mr. Supercop?“

Energisch wendet er den Kopf ab, blickt aus dem schwarz getönten Fenster und schweigt seinen Nebenmann beharrlich an. Die Gedanken in seinem Kopf sind ein Orkan. Zu viel auf einmal.

„Findest du echt, dass du gelogen hast? Du hast ja kaum etwas gesagt.“

Diese Worte lassen den Kopf des Blonden hastig herumschnellen und den braunhaarigen trifft ein Killerblick der Sonderklasse.

„Ich muss nichts sagen, um all das als Lüge anzusehen, Luan!“

Er wirkt aufgebracht.

„Ey, ich hab dir meinen Vornamen nicht genannt, damit du ihn verwendest, um dich anzuhören wie meine Mutter.“

Unterstrichen durch ein süffisantes Grinsen, muss der mürrische junge Mann schnell realisieren, dass mit diesem engstirnigen Bullen einfach nicht zu reden ist.

„Mit dir, Casey Anderson, schaffen wir es diesen verdammten Psychopathen aus der Reserve zu locken. Ich weiß es genau. Er wird niemals riskieren, dass du dich erinnerst und ihn verraten könntest. Langsam aber sicher schnürt sich das Seil, mit welchem er sich selbst erhängen wird.“

Sein Schützling rollt genervt die Augen und stöhnt: „Das erzählst du mir jeden Tag mindestens zehnmal. Mit Casey Anderson schafft ihr das, ja. Aber wie ich mich dabei fühle, spielt keine Rolle!“

Seufzend lehnt sich der Polizist zurück und hält doch wachsam die Augen auf seinen Nebenmann gerichtet.

„Es gibt kein zurück. Das wusstest du von Anfang an.“ Monoton, belehrend und wieder diese verdammte Ruhe.

Es macht ihn wahnsinnig. Immer, wenn es um dieses Thema geht, treibt der Bulle ihn auf die Palme.

„Außerdem ist es ein Funken Hoffnung für die verängstigte Bevölkerung. Wir haben eine Chance diesen Perversen zu stoppen. Dank dir.“

Nicht was der unfreiwillig Auserwählte hören will. Absolut nicht.

„Hoffnung durch eine Lüge, Luan. Glaub den Mist doch nicht selbst!“, wettert er also schnaubend gegen und verschränkt die Arme vor der Brust.

„Du bist unser Trumpf. Er wird dich haben wollen, um das zu vollenden, was er versäumt hat richtig zu machen. Er will, dass Casey Anderson stirbt. Er will seinen Tod. Deinen Tod.“ Hartnäckig und verbissen bleibt Luan bei seiner Sicht der Dinge und gewährt weder Casey, noch sich selbst, die Chance eines anderen Blickwinkels.

 

Energisch fährt dieser genervt herum, hält dicht vor den Detective ein und sieht ihm tief in die Augen: „Du scheinst dabei etwas zu vergessen …“

Der Cop zieht beide Augenbrauen hoch, wirkt eiskalt, als er mit gleichbleibender Stimme unterbricht: „Sicher nicht. Ich habe den vollen Durchblick und bestimmt nichts vergessen. Du bist unser Trumpf gegen ihn. Er wird das nicht auf sich sitzen lassen. Casey Anderson wird sein Untergang sein. Du wirst sein Untergang sein.“

Die hellblauen Augen werden schmaler, sein Gesichtsausdruck verfinstert sich und er stößt wieder nur auf diese verdammte Ruhe, diese Überzeugung und die Gewissheit und Sicherheit, dass es klappen wird.

„Du vergisst dabei, dass ich mich an nichts erinnern kann! Nie erinnern werde, weil ich nicht …“

Noch bevor er aussprechen kann, packt Luan ihn, drückt ihm die Hand auf den Mund um die laute Stimme augenblicklich zum Verstummen zu bringen.

Ein eindringlicher Blick genügt und der aufgebrachte, beinahe aggressive Mann versteht, sieht ihn nur an und entspannt sich.

Er sinkt in sich zusammen und lässt den Kopf hängen.

Nicht lange, denn Luan legt einen Finger an sein Kinn, zieht es hoch, lehnt seine Stirn gegen die seines Gegenübers und seufzt: „Du musst dich an nichts erinnern, Casey. Du musst nur da sein. Das genügt vollkommen. Hier und da ein wenig in der Anwesenheit von Polizisten auftauchen, den Anschein erwecken, wir würden intensiv mit dir zusammenarbeiten, der Rest geschieht von ganz alleine.“

Immer noch erkennt Luan Zweifel in den Augen vor sich, fährt nun die harte Schiene: „Du weißt, was er sechzehn Männern angetan hat. Du weißt, was er dir angetan hat. Du weißt, was er vielleicht in diesem Augenblick bereits, Gott bewahre, einem weiteren Opfer antut. Du hast die ganzen Berichte gesehen, warst eingebunden in die polizeilichen Ermittlungen. Jeden Bericht habe ich dir bereitwillig gezeigt, damit du siehst, was du verhindern kannst. Dass du verhindern kannst, dass er sie packt, verschleppt und gefangen hält. Dass er sie unter Drogen setzt, sich an ihnen vergeht, sie mehrfach brutal vergewaltigt, sie mit Eisenstangen, Stöcken, Flaschen, allem was er in die Finger bekommt, penetriert. Wie er sie zusammenschlägt, mit Fäusten, Stöcken, Peitschen. Sie ritzt, mit Messern, Scherben oder rostigen Nägeln. Er führt ihnen Stifte in die Harnröhre ein, penetriert sie blutig. Er benutzt einen Mundspreizer um sich Oral befriedigen zu lassen. Immer und immer wieder. Ihre Kehlen sind …“

„Hör auf!“

Wie aus einer Trance gerissen sieht Luan den jungen Mann vor sich wieder klar und deutlich, leider auch, was seine Worte angerichtet haben.

Zitternd, weinend, am Ende seiner Kraft.

„Warum? Warum quälst du mich so?“

„Warum stellst du immer wieder infrage, ob es das Richtige ist was wir machen? Haben diese sechzehn Opfer keine Gerechtigkeit verdient? Hast du keine Gerechtigkeit verdient?“

Eine grausame Gegenfrage, die kein bisschen Trost spendet, aber Luan findet, es ist Zeit, dass dieses Kerlchen endlich begreift, worum es geht.

„Du bist die Gerechtigkeit, Casey Anderson. Verstehst du?“

Entgegen seiner Erwartung, schweigt sein Gefechtsgegner und nickt schwach, eifrig damit beschäftigt sich immer wieder die Tränen wegzuwischen.

Luan hat seinen Willen vorerst genug durchgesetzt, findet er, und ist nun bereit Trost zu spenden.

Er erhebt beide Hände, streicht mit den Daumen vorsichtig über die Wangen des Blonden, wischt die Tränen weg und flüstert leise: „Wer bist du?“

„Casey Anderson, die Gerechtigkeit.“

Luan lächelt zufrieden, nähert sich dem jungen Mann noch ein Stück und haucht ihm einen Kuss auf die Stirn: „Braver Junge.“

Etwas in den hellblauen Augen seines Gegenübers hat sich geändert. Alles ist der Gier gewichen und Luan weiß, was sein Schützling ersehnt, wonach es ihm jetzt gelüstet.

Casey gestörte Persönlichkeit verlangt nun also wieder ihren Tribut.

„Wenn du artig bist, vielleicht später. Aber nur, wenn du artig bist, Casey.“ Während dieser Worte streicht sein Daumen mehrfach über die leicht geteilten Lippen und Casey ist geneigt zu stöhnen, unterlässt es aber, denn er will dem Cop nicht diese Genugtuung geben, ihn mal wieder durchschaut zu haben.

„Ich weiß, dass du es willst, Casey. Ich sehe es dir an. Deinen Augen. Deinem Körper. Es giert dich danach. Regelrecht zerfrisst es deinen Körper. Du bist so schlecht darin es zu verheimlichen. Ich sehe es dir an. Kann es riechen.“

Casey schluckt schwer, blickt in dieses regungslose Gesicht vor sich, in die lüsternen Augen, die genau wissen, dass jedes Wort stimmt.

„Man sollte eindeutig mal dein Leben untersuchen, du scheinst irgendwie auch ein Psychopath zu sein.“ Harte Worte, aber in Anbetracht der Situation, dass Casey einem eben solchen von der Schippe springen konnte, durchaus berechtigt. Mehr oder minder.

„Ach, auf einmal berufen wir uns auf unsere Opferrolle, wo du dich doch an nichts erinnern kannst?“, stichelt der Polizist, greift die Hand des Blonden und haucht einen verführerischen, zärtlichen Kuss auf die Fingerspitzen von Zeige- und Mittelfinger.

„Ich hasse dich!“, flucht Casey los, entreißt seine Hand und dreht dem Cop beleidigt den Rücken zu, sieht aus dem Fenster und macht deutlich, er will seine Ruhe haben.

Dauernd macht dieser bescheuerte Bulle das mit ihm. Andauernd!

Er hasst es! Genauso wie er den Bullen hasst! Manchmal zumindest.

Irgendwas konnte an dem Kerl nicht richtig sein. Da ist sich Casey sicher.