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Nr. 453

 

Die Meute der Tiermenschen

 

Der Bittere Fluss macht sie zu Bestien

 

von Hubert Haensel

 

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Atlans kosmische Odyssee, die ihren Anfang nahm, als Pthor, der Dimensionsfahrstuhl, das Vorfeld der Schwarzen Galaxis erreichte, geht weiter. Während Pthor und die Pthorer es immer wieder mit neuen Beherrschern, Besatzern und Invasoren zu tun haben, trachtet der Arkonide danach, die Geheimnisse der Schwarzen Galaxis auszuspähen und die Kreise der Mächtigen zu stören.

Gegenwärtig geht es Atlan und seinen Gefährten Razamon und Kennon/Axton allerdings nicht darum, den Machthabern der Schwarzen Galaxis zu schaden, sondern es geht ihnen ganz einfach ums nackte Überleben – und das seit der Stunde, da sie auf Geheiß des Duuhl Larx im »Land ohne Sonne« ohne Ausrüstung und Hilfsmittel ausgesetzt wurden.

Die Welt, auf der die drei Männer aus ihrer Betäubung erwachen, ist Dorkh, eine Welt der Schrecken und der tödlichen Überraschungen.

Kaum sind Atlan und seine Gefährten den Nachstellungen der riesigen Raubvögel und der seltsamen Gnomen entgangen, da müssen sie auch schon vor den katzenartigen Mavinen die Flucht ergreifen. Sie verschwinden im Dschungel und erreichen den »Jagdteppich« der Nomaden, wo für sie erneut eine abenteuerliche Flucht beginnt.

Der weitere, nicht weniger abenteuerliche Weg führt die drei von Pthor schließlich zum Bitteren Fluss – und Atlan gelangt dort unter DIE MEUTE DER TIERMENSCHEN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan – Der Arkonide wird für einen Tiermenschen gehalten.

Razamon und Grizzard/Kennon – Atlans Gefährten trinken vom Wasser des Bitteren Flusses.

Kroppan – Ein Jäger von Shurhan.

Foid, Ruv, Braas und Namu – Tiermenschen von Dorkh.

1.

 

Ich habe Durst, entsetzlichen Durst. Die Zunge klebt mir am Gaumen, meine Lippen sind längst gefühllos.

Auch mein Zellaktivator vermag die Qualen nicht zu lindern, kann nicht einmal verhindern, dass ich langsam aber sicher den Verstand verliere. Mein Extrasinn meldet sich nicht. Seit Stunden warte ich auf einen Zuspruch, vielleicht sogar auf eine Lösung unseres Problems. Aber nichts tut sich.

Über Dorkh war die Nacht hereingebrochen, wolkenlos und sternenklar. Nur dem Umstand, dass außergewöhnlich viele der leuchtschwachen Sterne am Himmel standen, hatte ich es zu verdanken, dass ich Razamon und Lebo Axton, die vor mir dahintrieben, nicht aus den Augen verlor. Auch konnte ich hin und wieder Teile des vorüberhuschenden Steilufers erkennen.

Unsere Situation war mehr als nur grotesk.

Während wir seit Stunden mit nachlassenden Kräften den reißenden Fluten des Bitteren Flusses trotzten, während sich ein unglückseliges Ende durch Ertrinken immer deutlicher abzuzeichnen begann, hatte nicht einer von uns genug Wasser, um wenigstens den schalen Geschmack der Furcht hinunterspülen zu können. Allein der Geruch, den der Bittere Fluss verströmte, drehte mir den Magen um. Lieber würde ich mich noch einen oder zwei Tage lang quälen, als auch nur einen Schluck von dieser Brühe zu trinken.

Ganz zu schweigen von den unausweichlichen Folgen, die ein solcher Genuss nach sich ziehen musste. Nur zu genau erinnerte ich mich an den Dämmersee auf Pthor, dessen aufgeladenes Wasser die Horden der Nacht in Raserei versetzt hatte. Nichts lag mir ferner, als mich freiwillig einem solchen Zustand auszusetzen.

Du wirst dich an den Gedanken gewöhnen müssen, bemerkte mein Logiksektor.

Aber noch war es nicht soweit. Vor mir würden Axton und Razamon von dem Bitteren Wasser trinken müssen, um zu überleben. Und von den beiden war es wiederum Lebo, den es zuerst erwischen würde. Er verfügte weder über die Konstitution des Berserkers noch über einen Zellaktivator, wie ich, und war zudem durch die erst vor kurzem überstandene Krankheit geschwächt.

Das Bewusstsein im Grizzard-Körper hatte Angst vor jenem wohl unausweichlichen Augenblick, das wusste ich genau – dieselbe kreatürliche Angst wie Razamon und ich.

Täuschte ich mich, oder war das Plätschern des Flusses in den letzten Minuten wirklich lauter, bedrohlicher geworden? Die ohnehin reißende Strömung schien tückischer denn je.

Eine Welle warf mich in die Höhe. Kurz konnte ich Razamons erhobenen Arm sehen, dann hatte ich auch schon das Gefühl, haltlos in die Tiefe zu fallen.

Die Lippen aufeinandergepresst, um nicht schlucken zu müssen, tauchte ich unter. Mit hastigen Schwimmstößen begann ich in die Richtung zu streben, in der ich die Freunde vermutete. Razamon war etwa vier Meter vor mir gewesen.

»Atlan ...!«

Verzweiflung schwang in seinem Ruf mit.

Ich ließ mich von den höher werdenden Wellen vorwärts tragen, kämpfte um jeden Zentimeter, den ich gewinnen konnte.

Aber Razamon schien unerreichbar fern. Und wenn ich das Donnern und Tosen richtig deutete, das durch die Nacht hallte, musste ich schnell zu ihm aufschließen, oder wir würden noch weiter voneinander getrennt werden.

Die belebenden Impulse des Zellaktivators verliehen mir neue Kraft und ließen mich vorübergehend sogar meinen Durst vergessen. Endlich tauchte Razamon vor mir aus einem Wellental auf. Während er noch halbwegs koordinierte Bewegungen zustande brachte, war von Lebo Axton zeitweise nicht einmal mehr der Kopf über Wasser.

Meine Hilfe wurde dringend benötigt. Allein auf sich gestellt, lief Razamon Gefahr, von dem um sich schlagenden Axton in die Tiefe gezogen zu werden.

Ich hatte die beiden zu lange vernachlässigt. Statt dessen hatte ich Ausschau gehalten, ob das Steilufer irgendwo eine Möglichkeit für uns bot, an Land zu gehen.

Du weißt genau, dass es aussichtslos ist, meldete sich mein Extrasinn. Die Strömung würde euch an den Felsen zerschmettern, bevor ihr Halt gefunden hättet.

Wie jeder Ertrinkende, schien auch Lebo Axton etwas dagegen zu haben, gerettet zu werden. Er schlug jedenfalls blindlings um sich.

»Lange halte ich das nicht mehr durch«, stöhnte Razamon, als ich ihn endlich erreicht hatte. Eine hoch aufgischende Welle schnitt ihm das Wort ab und riss ihn mit sich.

Bange Augenblicke vergingen.

Prustend und spuckend tauchte Razamon dann wieder auf. Er muss wohl meinen besorgten Blick bemerkt haben, denn spontan rief er mir zu:

»Keine Sorge, Atlan, noch muss ich das stinkende Zeug nicht trinken.«

Er hatte Mühe, die lauter werdende Geräuschkulisse zu übertönen.

»Für was hältst du das?«, schrie ich zurück. »Ein Wasserfall?«

»Gott stehe uns bei, wenn du Recht hast.«

Zusammen hielten wir Axton über Wasser. Es war unmöglich, etwas zu erkennen. Vor uns war nichts als schier undurchdringliche Dunkelheit.

Nach einer Weile schienen die Ufer näher zusammenzurücken. Eine dichte Nebelbank hüllte uns ein.

Regen?, fragte ich mich hoffnungsvoll. Das hätte zumindest einige Erleichterung bedeutet.

Gischt!, wurde ich zurechtgewiesen.

Allmählich fühlte ich meine Finger klamm werden und Lebo meinem Griff entgleiten. Egal, ob Wasserfall oder nicht, wenn dieses hilflose Dahintreiben nicht bald ein Ende fand, würde es zumindest einem von uns das Leben kosten.

Razamons entsetzter Aufschrei riss mich aus meinen Gedanken.

Nein, so hatte ich das mit dem Ende nicht gemeint.

Vor uns lagen Stromschnellen. Mächtige Felsen ragten aus dem Wasser, und der Bittere Fluss, bisher gut zehn Meter breit, verengte sich auf weniger als die Hälfte. Meterhoch brandeten die Wellen. Mit verheerender Wucht klatschten sie gegen ausgewaschenes Gestein. Was in diesen Mahlstrom geriet, konnte der Vernichtung nicht mehr entgehen.

Schon riss die Strömung uns darauf zu.

Instinktiv musste Razamon erfasst haben, dass ich versuchen wollte, nach rechts auszuweichen. Auf dieser Seite schien der Durchlass ein wenig breiter zu sein; die Wellen schlugen dort nicht ganz so hoch.

Mit vereinten Kräften kämpften wir gegen den stärker werdenden Sog an. Aber es war aussichtslos. Genauso gut hätten wir versuchen können, mit bloßer Muskelkraft einen startenden Scuddamoren-Gleiter aufhalten zu wollen.

Aus!, dachte ich.

Ich wollte Razamon etwas zurufen, aber er verschwand vor meinen Augen in der Tiefe. Im nächsten Augenblick wurde auch ich herumgewirbelt. Ein eisernes Band, das sich um meinen Brustkorb zu legen schien, hinderte mich am Atmen.

Rasend schnell wurden Lebo und ich hinabgezogen. Ich weiß nicht mehr, wer sich an wen klammerte, weiß nur noch, dass ich verzweifelt gegen den Strudel ankämpfte, der uns erfasst hatte.

Wasser unter, neben und über mir. Meine Lungen schmerzten, sie schrien förmlich nach Luft. Innerhalb weniger Sekunden hatte ich völlig die Orientierung verloren.

Die Strömung schleuderte mich gegen algenüberwucherte Felsen. Der Aufprall war so heftig, dass ich den Kontakt zu Lebo Axton verlor. Ich sah ihn im trüben Dämmer des Flusses verschwinden, ohne ihm noch helfen zu können.

In meinen Schläfen pochte das Blut. Immer drängender wurde das Bedürfnis, tief einzuatmen.

Wieder erfasste mich die Strömung und wirbelte mich herum. Irgendwie fühlte ich, dass ich zurück an die Oberfläche kam.

Gierig pumpte ich den Sauerstoff in mich hinein. Zum Greifen nahe war das Ufer; ich streckte die Arme aus, fand aber nirgendwo Halt.

Erneut wurde ich von einer Welle überrollt und in die Tiefe gezogen. Wasser drang mir in Mund, Nase und Ohren, das einen unangenehm metallischen Geschmack hatte. Schier übermenschliche Anstrengung kostete es, den sofort auftretenden Schluckreiz zu unterdrücken. Zum Glück erwies sich mein Abscheu vor dem Bitteren Wasser als stärker als mein Durst.

Obwohl der Fluss wieder breiter wurde, war die Strömung noch immer viel zu stark, als dass ich dagegen hätte ankämpfen können. So ließ ich mich treiben. Das Tosen der Stromschnellen verstummte schon bald hinter mir – was blieb, war das monotone Rauschen des schnell fließenden Wassers.

Ich war allein.

Die Erkenntnis wirkte bedrückend. Dennoch konnte ich nicht wirklich glauben, dass die Freunde ertrunken waren. Wenn ich es überstanden hatte, dann musste es auch Razamon möglich gewesen sein, heil durchzukommen. Lediglich Axton ... Er war schon in meinen Armen mehr tot als lebendig gewesen, unfähig, sich gegen die aufgewühlten Fluten zu behaupten.

Dich trifft keine Schuld!

Sollte ich dem Extrasinn widersprechen? War es nicht vielmehr so, dass die Gewissensbisse, die ich mir machte, von selbst verschwinden würden, sobald ich wieder einen halbwegs klaren Kopf hatte?

»Razamon!«, rief ich. »Axton! Wo seid ihr?«

Ein mehrfaches Echo wurde von den steil aufragenden Ufern zurückgeworfen – dumpf und geheimnisvoll. Aber keine Antwort kam.

In jäher Verzweiflung rief ich wieder und immer wieder die Namen meiner beiden Begleiter. Bis ich einsehen musste, dass es sinnlos war.

Ich, sie – wir alle hatten verloren.

Nicht im Kampf gegen Scuddamoren, Trugen oder eines der vielen anderen Hilfsvölker eines Neffen; sondern gegen Durst und Unterkühlung, die schlimmer sein konnten als alle Feinde. Wir hatten den Fehler begangen, unsere eigenen Kräfte zu überschätzen.

Ich war allein mit mir und meinen Gedanken. Irgendwann, so hoffte ich, würde der Fluss ein Einsehen haben und mich freigeben.

 

*

 

Der Wind wehte von Osten her, aus der Richtung des Bitteren Flusses. Foid konnte den aufpeitschenden Geruch wahrnehmen, obwohl das Wasser noch weit entfernt war.

Er zog die Lefzen hoch, blieb kurz stehen, um Witterung aufzunehmen und verfiel dann erneut in jene schnelle Gangart, die ihn, obwohl er nur zwei Beine besaß, dem Gejagten ebenbürtig machte.

Unübersehbar war die Spur, die sich über lehmiges Erdreich und durch kniehohes Savannengras dahinzog. Der Kroloc musste schwer verwundet sein, und es schien ihm schwerzufallen, sich noch auf seinen vielen Beinen zu halten. Immer wieder war er eingeknickt. Eine andere Erklärung für die häufiger werdenden Stellen, an denen das Gras regelrecht plattgewalzt war, hatte Foid nicht.

Siegessicher stieß er die beiden Spitzen seines Speeres in den Boden. Das Geheul der hungrigen Meute antwortete ihm und stachelte ihn gleichzeitig an. Er entblößte seine Reißzähne und nahm dann die Verfolgung wieder auf.

Die Sonne stand bereits tief am Horizont und zeichnete lange, düstere Schatten. In Kürze würde sie jenseits des Randes versinken und die Nacht herbeirufen.

Sein Instinkt sagte Foid, dass der Kroloc im Schutz der Dunkelheit versuchen würde, entweder den Bitteren Fluss zu erreichen und zu überqueren oder aber nach Norden in die vom Horden-Pferch weiter entfernten Regionen auszuweichen. Beides war für die Jäger gleich schlimm und konnte den Verlust der Beute bedeuten.

Foids scharfen Raubtieraugen blieb das Blut nicht verborgen, das an etlichen Halmen klebte. Vorsichtig tasteten seine Klauen darüber hinweg.

Das Blut war frisch. Demnach musste der Vielbeiner sich noch in der Nähe befinden. Vielleicht stellte er sich auch zum Kampf, anstatt sein Heil in der Flucht zu suchen. Allein der Gedanke daran ließ Foid vor Erregung zittern. Es war lange her, dass er seinen letzten Kroloc erlegt hatte. Zu lange, als dass er seinen Jagdeifer jetzt noch hätte zügeln können.

Seine drei Begleiter schlossen zu ihm auf. Sie verständigten sich mit kurzen, bellenden Lauten.

Während Ruv und Braas sich dann nach links schlichen und Namu in der entgegengesetzten Richtung verschwand, blieb Foid auch weiterhin auf der deutlich erkennbaren Spur. Der Wind stand günstig und trug ihm die Ausdünstungen des Vielbeiners zu. Gleichzeitig schützte er ihn und die anderen davor, von ihrer Beute vorzeitig wahrgenommen zu werden.

Erneut fand der Jäger Blutspuren.

Das Gelände wurde leicht hügelig und damit unübersichtlich. Verfilzte Büsche und seltsam anzusehende stachelige Pflanzen beherrschten das Bild. Nur hin und wieder ragte noch der nackte Stamm eines Baumes in den Himmel.

Foid ließ ein missmutiges Grunzen hören. Wenn der Kroloc sich hierher zurückgezogen hatte, konnte das nur bedeuten, dass er noch immer kräftig genug war, um seinerseits anzugreifen. Diese Tiere legten manchmal einen geradezu beängstigenden Instinkt an den Tag. Als wüssten sie genau, dass sie im halbhohen Gras den Jägern unterlegen waren, nicht hingegen, wenn sie aus einem Hinterhalt heraus angriffen.

Foid stieß eine Serie schriller, an der Grenze der Hörbarkeit liegende Schreie aus, die die anderen warnen sollten. Ruv, Braas und Namu antworteten ihm auf die gleiche Weise.

Aber da war noch etwas.

Der Jäger vernahm das Knacken eines dürren Astes und wirbelte herum, den doppelspitzigen Speer wurfbereit in seinen Klauen. Im Dämmerschein der versinkenden Sonne erkannte er eine flüchtige Bewegung. Mehr als eine Wurfweite von ihm entfernt, erhob sich ein grauer Körper zwischen den Büschen: der Kroloc.

Foid ließ sich auf alle viere niedersinken und wartete. Er hatte den Wind von vorn – ein unschätzbarer Vorteil, den auszunutzen er verstand. Es war unschwer zu erkennen, dass der Vielbeiner ihn noch nicht bemerkt hatte.

Mit der Geschmeidigkeit eines jagenden Raubtiers huschte Foid auf den Kroloc zu, als dieser bis auf halbe Wurfweite herangekommen war. Dann schleuderte er seinen Speer ...

Im letzten Moment stieß der Kroloc sich mit seinen vier Beinen ab und machte einen gewaltigen Satz nach vorne. Dort, wo er eben noch gestanden hatte, bohrte sich Foids Waffe in steinigen Untergrund.

Von Wut und Enttäuschung geschüttelt, hätte der Jäger aufschreien mögen. Ihm blieb keine Zeit, sich auf die neue, gefährliche Situation einzustellen.

Er war waffenlos; sein Speer steckte für ihn unerreichbar weit entfernt im Boden. Nur wenn es ihm gelang, seine Reißzähne in den prallen Hautkörper des Vielbeiners zu schlagen, hatte er überhaupt noch eine Chance. Deshalb wartete er, bis das heranstürmende Tier ihn fast erreicht hatte, und sprang erst im letzten Moment zur Seite.

Eines der muskulösen Beine streifte Foid, konnte ihn aber nicht ernsthaft gefährden. Im Körper des Tieres, ungefähr dort, wo der Oberkörper mit den beiden Armen begann, klaffte eine blutende Wunde. Eine Speerspitze ragte etwa zur Hälfte daraus hervor.

Der Kroloc warf sich herum, aus acht weit aufgerissenen Augen starrte er seinen Gegner an. Wieder schnellte er sich vorwärts. Ein geworfener Stein prallte wirkungslos von seinem Schädel ab.

Mit ungestümer Wildheit stießen Foid und der Vielbeiner aufeinander. Tief drangen die Krallen des Jägers in den fleischigen Körper ein, während er gleichzeitig versuchte, seine Zähne in den Hals des Tieres zu bohren. Von Schmerzen gepeinigt, bäumte der Kroloc sich auf. Im Fallen begrub er Foid unter sich, der nicht schnell genug ausweichen konnte. Ein heiseres Bellen kam aus dem weit aufgerissenen Rachen des Jägers.

Unverhofft fühlte er kühles Metall in seiner Hand: die Speerspitze, die noch im Körper des Vielbeiners steckte. Mit letzter Kraft zerrte er daran, bis sie sich endlich löste. Der Kroloc schrie auf. Für einen Augenblick wurde der auf ihm lastende Druck geringer, Foid nutzte die Gelegenheit und stach zu. Immer und immer wieder. Dennoch kam er nicht frei. Im Gegenteil. Die Klauen des Vielbeiners schlossen sich um seinen Hals und drückten langsam zu. Foid begann hilflos zu röcheln. Die Waffe entglitt ihm.

Mit schwindenden Sinnen erfasste er jedoch, dass er plötzlich nicht mehr allein war. Gleich darauf bäumte der Kroloc sich auf, und sein Griff lockerte sich.