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Über das Buch:

Schritt für Schritt zum Literaturblog - Mit Leidenschaft zum Erfolg

Mit dem "Literaturbloggerbuch" kann jeder lernen, erfolgreich einen eigenen Literaturblog zu betreiben. Das Buch wendet sich an Anfänger aber auch an Fortgeschrittene und informiert über eine Vielzahl an Themen: von technischen Aspekten, über Rechtsfragen bis hin zu den Möglichkeiten, mit einem Literaturblog Geld zu verdienen. Das Buch zeigt dir, wie es geht. Es wirft außerdem einen Blick hinter die Kulissen einiger der bekanntesten Buchblogs und stellt  deren Macher und  Macherinnen vor.

Mit spannenden und informativen Gastbeiträgen von: Tilman Winterling (Rechtssicher bloggen), Ramona Böhm (Suchmaschinenmarketing), Simone Dalbert (Affiliate Programme) und Ilke von buchgeschichten (BookTube). 

Linus Giese

Literaturbloggerbuch

Edel Elements

Vorwort

Du liest gerne und möchtest über das, was du gelesen hast, schreiben? Du tauschst dich gerne über Bücher aus? Du hast Freude daran, dich mit anderen Buchbegeisterten zu vernetzen? Es gibt wohl (kaum) einen besseren Ort, all dies zu tun, als einen Buchblog. Doch was ist das eigentlich genau, ein Blog? Und welche technischen Hürden muss man überwinden, um online über Bücher sprechen zu können? Mit einem öffentlichen Blog trittst du aus deiner Privatzone heraus und begibst dich in gewissem Maße an die Öffentlichkeit – so etwas muss man sich erst einmal trauen. Die Einrichtung eines Blogs bedarf einiger Vorüberlegungen, aber auch einer Vielzahl an Kenntnissen – genauso, wie das jahrelange Betreiben eines Blogs viel Hintergrundwissen erfordert.

Dieses Buch ist für Anfänger, die bereits über ein wenig Vorwissen zum Thema Blogs verfügen, ebenso geeignet wie für fortgeschrittene Blogger. Ich werfe darin einen Blick hinter die Kulissen einiger der bekanntesten deutschen Buchblogs und stelle deren Macher und Macherinnen vor. Das Buch liefert aber auch Antworten auf viele wichtige Fragen: Wie wird ein Buchblog eingerichtet? Was macht einen guten Buchblog aus? Wie finde ich Leser und vernetze mich mit anderen Bloggern? Welche Hürden und Hindernisse müssen bedacht werden und welche rechtlichen Aspekte spielen eine Rolle? Und: Ist es vielleicht sogar möglich, mit einem Buchblog ein paar Cent dazuzuverdienen? Ich werfe auch einen Blick auf andere Phänomene: Müssen Buchblogger sich nun alle auch auf Snapchat anmelden? Oder auf Pinterest? Und was machen eigentlich BookTuber auf YouTube?

Manche Dinge im Buch werden sich immer mal wieder wiederholen. So könnt ihr auch einzelne Kapitel separat lesen. Zur fachlichen Unterstützung habe ich außerdem einige Bloggerkollegen um Gastbeiträge gebeten und werfe in Interviews einen Blick hinter die Kulissen bekannter Buchblogs. Mithilfe dieses Panoramas an Stimmen möchte ich euch einen Eindruck von der vielfältigen Bloggerszene verschaffen. Ich bin gespannt, wer nach dieser Lektüre anfangen wird zu bloggen, und hoffe, dass ihr auch für bestehende Blogs Ideen und Anstöße mitnehmen könnt.

Es sind übrigens regelmäßige Updates dieses Buchs geplant, die jeweils zur Leipziger und Frankfurter Buchmesse im März bzw. Oktober erscheinen werden. Wenn ihr also Nachfragen, Kritik oder Wünsche habt, dann freue ich mich über jede Rückmeldung. Ihr findet mich hier:

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Und jetzt: Los geht’s!

Als alles begann …

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Copyright: Jenny Picht, Jekaczi Photo http://www.jekaczi-photo.de/


Ich habe im September 2011 angefangen zu bloggen. Meinen Blog habe ich mir damals ganz spontan eingerichtet – ohne viele Überlegungen und vor allem ohne eine Vorstellung davon, wohin sich dieser Ort im Netz irgendwann entwickeln würde. Heutzutage kann ich mich kaum noch an die Zeit erinnern, als ich noch nicht tagtäglich Blogbeiträge las, durch Instagram scrollte und als Bloggerin unterwegs war. Im Rückblick war die Entscheidung, einen Blog einzurichten, die beste meines Lebens. Auch wenn Buzzaldrins Bücher (www.buzzaldrins.de) ursprünglich nur von einer Handvoll Besucher gelesen wurde, hat sich der Blog mittlerweile zu einem Rezensionsarchiv entwickelt, das von mehreren Tausend Lesern im Monat aufgerufen wird.

Wenn ich manchmal in meinem Archiv zurückblättere, muss ich beim Blick auf viele ältere Beiträge jedoch schmunzeln: Ich stelle dann fest, dass ich am Anfang noch große Schwierigkeiten damit hatte, herauszufinden, wie mein Blog eigentlich klingen soll. Wie viel von mir selbst möchte ich preisgeben? Wie will ich meine Beiträge schreiben? Was mache ich eigentlich, wenn mir ein Buch nicht gefällt?

Ich habe in all den Jahren festgestellt, dass, wenn ich als Bloggerin erfolgreich sein und mich aus der Masse herausheben möchte, es wichtig ist, meine eigene Stimme, meinen eigenen Ton und mein eigenes Profil zu entwickeln. Natürlich ist das etwas, das sich mit der Zeit herausbildet, es hat mir jedoch immer geholfen, zwischendurch einmal innezuhalten und zu überlegen, wie ich eigentlich wahrgenommen und gelesen werden möchte.

Möchte ich mit meinem Buchblog dem Feuilleton Konkurrenz machen und der neue Marcel Reich-Ranicki werden? Oder möchte ich zu meinen Lesern sprechen, als würde ich meiner besten Freundin bei Kaffee und Kuchen ein gutes Buch empfehlen? Sollen meine Buchbesprechungen professionell oder persönlich sein? Vielleicht sogar eine Mischung aus beidem? Oder etwas ganz anderes? Meine Blogstimme ist wichtig, denn sie macht meinen Blog in der großen Masse aller Buchblogs zu einem einzigartigen Ort.

Von einer Bloggerkonferenz habe ich kürzlich einen ganz wichtigen Satz mitgenommen, den Clara Moring von tastesheriff (www.tastesheriff.com) gesagt hat:


„Ihr müsst den Lesern einen Grund geben, warum sie immer wieder euren Blog lesen und nicht einfach nur die Rezensionen auf Amazon.“

Wenn die Leser sich auf meinem Blog, mit mir und meiner Art zu schreiben wohlfühlen, dann werden sie hoffentlich wiederkommen. Die Buchblogs, die ich selbst gerne immer wieder lese, zeichnen sich durch einen einzigartigen Schreibstil aus und haben doch alle eine Gemeinsamkeit: Sie lesen sich so, als würde ich mit dem Blogger zusammen im Café sitzen, einen Cappuccino trinken und über Bücher sprechen. Das ist mir wichtig, für andere sind vielleicht andere Aspekte ausschlaggebend – es ist entscheidend herauszufinden, woran du Spaß und Freude hast. Was du vertreten und wofür du stehen möchtest.

Der Weg zur eigenen Blogstimme ist für jeden unterschiedlich. Ich glaube nicht, dass die eigene Blogstimme etwas ist, das man erlernen kann, oder etwas, dass ich dir beibringen kann – sie wird sich einfach mit der Zeit herausbilden. Je mehr ich bloggte, je mehr ich experimentierte, desto mehr entwickelte sich auch meine eigene Stimme.

Neben der individuellen Blogstimme ist es aber fast genauso wichtig, den Blog mit einem einzigartigen Inhalt zu füllen, der ihn von anderen Blogs und der herkömmlichen Rezension auf Amazon abhebt. Was interessiert mich eigentlich? Worüber möchte ich schreiben? Worin bin ich besonders gut? Ein Buchblog sollte ganz sicher kein Gemischtwarenladen sein und doch gibt es so viel mehr, das ich schreiben möchte, als die herkömmliche Buchbesprechung. Wo kaufe ich meine Bücher? Wie sortiere ich meine Bücher? Wie lese ich und was sind meine Lesemacken? Und was mache ich eigentlich mit abgebrochenen Büchern? Ich besuche gerne Lesungen, Literaturfestivals und Buchmessen. Auch auf Bloggerkonferenzen bin ich regelmäßig anzutreffen. Warum sollte ich nicht darüber berichten?

Geht es dir vielleicht genauso? Kannst du etwas gut, was du deinen Lesern weitergeben möchtest? Könntest du dir vorstellen, Autoren zu interviewen? Kannst du gut fotografieren oder bist du vielleicht technisch versiert?

Mein Tipp: Lege eine Liste mit Dingen an, die du gerne tust und gut kannst, und dann versuche nach und nach etwas davon auf deinem Blog unterzubringen. Entscheide dich vielleicht nicht immer für das, was du bei anderen siehst, sondern versuche deinen eigenen Weg zu gehen. Finde die Nische, die du mit deinem Buchblog besetzen kannst. Es gibt dabei keine Regeln und du kannst auch keine (oder zumindest kaum!) Fehler machen.

Es mag kitschig und wie ein Kalenderblattspruch klingen und doch glaube ich, dass es wahr ist: Glaube an dich selbst, folge deinen Interessen und bleibe leidenschaftlich! Wenn ich heute zurückblicke, kann ich sagen, dass es die beste Entscheidung meines Lebens gewesen ist, meinen Blog zu eröffnen: Er hat mir nicht nur viel Freude und zahlreiche gute Bücher beschert, sondern daneben auch tolle Kontakte und eine ganz neue berufliche Perspektive. Nicht jeder hat so viel Glück wie ich und doch würde ich dir und allen anderen, die darüber nachdenken, immer wieder und mit großer Überzeugung dazu raten, auch einen Blog zu eröffnen.

Ein erfolgreicher Buchblog erfordert neben der Liebe zur Literatur auch Fleiß, Disziplin und Durchhaltewillen – doch wenn du all das hast, spricht nichts dagegen, das zu erreichen, was du dir erhoffst. Und vielleicht ergeht es dir sogar genauso wie mir und dein Buchblog wird nicht nur ein spannendes Hobby sein, sondern dein ganzes Leben verändern. Denn auch wenn Blogs ursprünglich als private Tagebücher gestartet wurden, haben sie mittlerweile eine viel größere Kraft entwickelt: Blogs können meinungsbildend sein oder auch Einfluss auf Kaufentscheidungen nehmen, sie haben eine große Reichweite, erschaffen riesige Communitys und werden für manche zur Grundlage ihres Lebensunterhalts. Was auch immer dich begeistert, ein Blog bietet dir die Möglichkeit, diese Begeisterung zu teilen. Ein Blog wird nicht über Nacht erfolgreich, wenn du aber Zeit, Arbeit und Kreativität investierst, dann hast du eine gute Chance, dir einen Namen als Blogger zu machen.

Dieser Leitfaden inspiriert dich hoffentlich dazu, deinen eigenen Blog zu gründen oder an deinem Blog zu arbeiten. Als ich anfing zu bloggen, hätte ich mir gewünscht, so einen Ratgeber in Händen zu halten, deshalb enthält er alle Lektionen, die ich selbst – zum Teil leidvoll – gelernt habe. In diesem Leitfaden für Buchblogger soll es darum gehen, was einen Blog erfolgreich macht, wie man Leser gewinnt, ob man als Buchblogger Geld verdienen kann und wie man sein Potenzial ausschöpfen kann. Das Ausmaß an Gemeinschaft, Karriereoptionen und Freundschaften, die sich durch meinen Blog ergeben haben, ist kaum noch zu begreifen. Mein Blog hat mir einen Weg eröffnet, von dem ich zuvor keine Ahnung hatte. Vielleicht passiert dir genau dasselbe wie mir – es gibt auf jeden Fall keinen Grund, heute keinen Blog zu starten. Mal schauen, was sich daraus entwickelt!

Fünf Gründe, warum ein Blog dein Leben verändern kann:

- Du hast „was Eigenes“.

- Du kannst das tun, was du liebst.

- Du wirst Teil eines Netzwerks.

- Du lernst ständig Neues dazu.

- Du wirst zum Experten auf deinem Themengebiet.

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Willkommen in der Welt der Blogs

Was heißt eigentlich „Blog“?

Der Begriff Blog ist die Abkürzung für „Weblog“, was wiederum die Abkürzung für „Web-Logbuch“ ist. Ins Deutsche übertragen könnte man von einem elektronischen Tagebuch im Internet sprechen. Es gibt ganz unterschiedliche Arten von Blogs: digitale Magazine, Tagebücher, Newsblogs, Themenblogs, private Blogs, Microblogs oder auch Corporate Blogs. Im Grunde kann es Blogs zu jedem beliebigen Thema geben, sogar Blogs über Schweine. Ein Blog ist eine dynamische Website, die mit jedem Beitrag – dem sogenannten Posting – wächst und die von einer oder auch von mehreren Personen betrieben werden kann.

In den meisten Fällen ist ein Blog eine Mischung aus Texten, Bildern, Videos, Audios und Links. Auf einem Blog werden regelmäßig Beiträge veröffentlicht, der neueste erscheint immer ganz oben, während die älteren in chronologischer Reihenfolge folgen. Im Idealfall passiert dort mehrmals die Woche etwas. Ein Blog kostet also auf jeden Fall Zeit, wenn man möchte, dass darauf regelmäßig neue Beiträge erscheinen.

Darüber hinaus zeichnet sich ein Blog dadurch aus, dass er von anderen gelesen, kommentiert und per RSS-Feed abonniert werden kann. Die Leser eines Blogs können mit dem Autor kommunizieren – diese Interaktionsebene hat einen entscheidenden Anteil daran, dass Blogs mittlerweile immer beliebter werden: Es ist die Möglichkeit des direkten Austauschs, die viele reizt. Gegenüber klassischen Printmedien haben Blogs den Vorteil, dass sie live und in Echtzeit berichten können, an keine festen Redaktionspläne gebunden sind und Nischen besetzen, die in der Presse ansonsten nicht abgedeckt werden.

Auf Literaturblogs bezogen bedeutet dies, dass sie – im Gegensatz zum Feuilleton – mehr Möglichkeiten haben, auch ältere Bücher zu besprechen, sich Genreliteratur zu widmen oder mit den Besprechungsformaten zu experimentieren.


Was gibt es für Blogs?

-Private Blogs: Auf privaten Blogs werden von Nutzern Gedanken, Bilder und Zitate geteilt. Private Blogs ähneln Onlinetagebüchern und dienen zumeist dazu, das eigene Leben und die eigenen Interessen festzuhalten.

-Unternehmensblogs: Unternehmensblogs – sogenannte Corporate Blogs – werden von Unternehmen für Marketingzwecke gegründet. Blogs sind eine kostengünstige Maßnahme für Unternehmen, um auf die eigenen Produkte hinzuweisen. Im Buchbereich bedeutet dies, dass mittlerweile nicht mehr nur Privatpersonen über Bücher bloggen, sondern auch zunehmend Verlage ihre eigenen Blogs gründen.

-Themenblogs: Themenblogs widmen sich einem bestimmten Thema. Das können Blogs über das Essen sein, über Filme, Musik, Mode, Reisen, Lifestyle oder auch Bücher. Gibt es eine bestimmte Nische, an der man Spaß hat, kann man darüber bloggen.


Heißt es „das“ oder „der“ Blog?

Eine Frage, die rund um Blogs immer wieder aufkommt, ist die, ob es eigentlich „das Blog“ oder „der Blog“ heißt. Laut Duden kommen beide Artikel infrage, wobei „das“ bevorzugt, „der“ aber auch möglich ist. Wenn man sich die Langform anschaut – also Web-Logbuch –, liegt der Schluss nahe, von „das Blog“ zu sprechen. Interessanterweise sagt mir mein eigenes Sprachgefühl jedoch, dass es auf jeden Fall „der Blog“ heißen muss. Im Endeffekt bleibt es natürlich dir selbst überlassen, ob du „der“ oder „das“ Blog sagst – der Einheitlichkeit halber werde ich in diesem Buch immer „der Blog“ benutzen.


Warum solltest du bloggen?

In der Einleitung habe ich bereits darüber geschrieben, warum ein Blog dein Leben verändern kann. Für dich mag die Vorstellung, einen Blog zu eröffnen, vielleicht auf den ersten Blick seltsam erscheinen – das Bloggen hat aber ganz viele Vorteile.

-Du wirst ein besserer Leser und Autor: Sobald du angefangen hast zu bloggen, wirst du bemerken, dass sich deine Art zu schreiben, zu denken und zu lesen mit der Zeit verändert. Ein Blog ist eine tolle Möglichkeit, kreativ zu sein und die eigenen Schreib- und Lesefähigkeiten zu verbessern.

-Du etablierst dich als Experte: Ein Blog bietet die Möglichkeit, sich in einem Themengebiet als Experte zu positionieren. Hast du einen besonderen Zugang zu Büchern? Hast du eine bestimmte Art, deine Lektüre zu besprechen? Bist du vielleicht handwerklich begabt und stellst Produkte rund um das Buch her? Wenn du es schaffst, eine Nische zu finden, in der du dich hervortust, wirst du dich im Laufe der Zeit als Experte etablieren können.

-Du gewinnst an Selbstbewusstsein: Wer erfolgreich einen Blog führt, dem kann es gelingen, das daraus gewonnene Selbstbewusstsein auch auf andere Lebensbereiche zu übertragen.

-Du findest Freunde: Wenn du einen Buchblog betreibst, bleibt es nicht aus, dass du im Laufe der Zeit auch auf andere Buchblogger triffst – vielleicht ergeben sich aus diesen Begegnungen Freundschaften oder gemeinsame Projekte.

-Du verdienst deinen Lebensunterhalt: An dieser Stelle muss ich dir leider verraten, dass es gar nicht so einfach ist, mit einem Buchblog Geld zu erwirtschaften – schon gar nicht den eigenen Lebensunterhalt. Es ist aber auf jeden Fall möglich, sich etwas dazuzuverdienen.


Jeder Blogger ist anders: Welche Erwartungen hast du an deinen Blog?

Bevor du anfängst zu bloggen, ist es gut, wenn du deine eigenen Wünsche und Vorstellungen hinterfragst: Was sind deine Erwartungen an dich und deinen Blog? Es ist immer gut, Erwartungen und Ziele zu formulieren. Eine Erwartung könnte zum Beispiel lauten:

„Ich erwarte, dass mein Blog kommentiert wird.“

So etwas kann ein mögliches Ziel sein, ist aber nicht einfach zu erreichen. Die Leser werden deinen Blog nicht auf Anhieb finden und lesen, die Verbreitung und Bekanntmachung kosten eine Menge Zeit und Arbeit. Wenn du dir Kommunikation und Leser wünschst, dann musst du selbst Teil einer Community werden.

„Ich möchte Werbepartner gewinnen und Geld verdienen.“

Das könnte ein weiteres Ziel sein. Von Anfang an Geld mit dem Blog zu verdienen ist jedoch eine unrealistische Erwartung. Es braucht harte Arbeit, bevor du Firmen etwas bieten kannst und ein interessanter Werbepartner wirst.

Weitere Ziele könnten sein:

„Ich möchte durch meinen Blog einen Job finden.“
„Ich möchte nur zum Spaß bloggen.“

Wichtig ist nicht unbedingt, welches Ziel du dir setzt – diese Ziele können sich von Blogger zu Blogger unterscheiden. Wichtig ist einzig und allein, dass du Erwartungen formulierst, die du immer wieder überprüfst.


Was erwarten Leser von dir?

Die Erwartungen eines jeden Bloggers sind unterschiedlich, eines sollten alle jedoch gemeinsam haben: die Erwartung, gesehen zu werden. Damit dein Blog von anderen wahrgenommen wird, ist es wichtig, dass du verstehst, warum deine Leser ihn besuchen und was sie gerne von dir lesen wollen. Buchblogs gibt es mittlerweile Hunderte, warum sollte ausgerechnet deiner entdeckt werden? Wenn du eine einzigartige Perspektive hast, dann bringe sie ein! Bist du vielleicht Buchhändler? Dann schreibe über deine Erlebnisse! Bist du Verlagsmitarbeiter? Dann biete doch immer mal wieder einen spannenden Blick hinter die Kulissen!

-Leser suchen nach Informationen: Die meisten meiner Besucher kommen über Google auf meine Seite. Sie suchen nach einer bestimmten Information – nach einem Buch, einem Autor oder einem Zitat. Je besser du deine Artikel bei Google platzieren kannst, desto mehr Besucher werden deine Seite entdecken (zum Thema Suchmaschinenoptimierung siehe auch Kapitel 9).

-Leser stellen Fragen: Leser steuern Blogs vor allen Dingen dann an, wenn sie Antworten auf bestimmte Fragen wollen: Wie verändere ich die Schriftart bei meinem E-Reader? Welche Bücher stehen auf der Longlist des Deutschen Buchpreises? Wenn es bestimmte Bereiche gibt, in denen du dich gut auskennst, dann stelle diese Informationen deinen Lesern zur Verfügung: Präsentiere dich als E-Reader-Experte oder als Experte über einen bestimmten Autor oder eine Buchserie.

-Leser wollen mitreden: Einer der wichtigsten Aspekte von Blogs ist die Interaktion – Leser wollen nicht nur Informationen aufbereitet bekommen, sondern sich auch einbringen oder Diskussionen führen.


Ultimative Bloggertipps

1.Setze dir Ziele: Wenn du dir keine Ziele für deinen Blog setzt, dann kannst du nie wissen, ob du zufrieden bist mit dem, was du erreichst. Wünschst du dir einen Austausch über Bücher? Suchst du nach Gleichgesinnten? Möchtest du mithilfe deines Blogs einen Job finden? Willst du Geld verdienen? Überprüfe in regelmäßigen Abständen deine Ziele und überlege, was du an deinem Blog ändern kannst, um sie noch besser zu erreichen.

2.Werde ein Experte: Selbst wenn du keine Ambition hast, mit deinem Blog Geld zu verdienen, könntest du dich darum bemühen, dich auf verschiedenen Gebieten als Experte zu etablieren. Liest du gerne Graphic Novels? Oder Bücher über starke Frauen? Kennst du dich vielleicht besonders gut mit E-Readern aus? Versuche dir Themen zu eigen zu machen und dich darin als Experte zu präsentieren.

3.Pflege den Austausch mit deinen Lesern: Ich höre immer wieder Klagen darüber, dass sich Blogger mehr Kommentare wünschen. Du kannst nicht erwarten, dass jemand mit dir spricht, wenn du selbst keinen Austausch pflegst: Beantworte deine Kommentare, kommentiere auf anderen Blogs, sei auf den sozialen Kanälen aktiv, stelle deinen Lesern vielleicht auch mal ab und an eine Frage!

4.Blogge regelmäßig: Wenn du regelmäßig bloggst, können sich deine Leser darauf einstellen, wann sie wieder etwas Neues von dir lesen können. Bleibe bei deinen Plänen aber unbedingt realistisch! Ich habe früher dreimal in der Woche gebloggt und die meisten meiner Leser damit völlig überfordert. Versuche dich am Anfang vielleicht lieber an wöchentlichen Beiträgen, die regelmäßig erscheinen. Später schaffst du vielleicht sogar zwei Beiträge in der Woche. Behalte dabei immer im Hinterkopf, dass nicht die Quantität zählt, sondern die Qualität.

5.Arbeite mit einem Redaktionsplan: Du musst keinen Redaktionsplan führen, um dich sklavisch daran zu halten, aber im Idealfall hilft er dir dabei, Ideen im Kopf zu behalten und die Themen deines Blogs im Blick zu haben.

6.Achte auf deine Rechtschreibung: Vielleicht fragst du dich, warum du deine Beiträge Korrektur lesen solltest, wenn du doch nur zum Spaß bloggst. Ein möglichst fehlerfreier Text kann aber dazu führen, dass du ernster genommen wirst. Rezensionen voller Tippfehler werfen im schlimmsten Fall ein schlechtes Licht auf dich und deinen Blog – egal, wie gut das ist, was du tust.

7.Behalte deine Zahlen im Blick: Zahlen sind nicht alles. Wie gesagt, am Ende des Tages sollte die Qualität zählen, nicht die Quantität. Trotzdem kann es für dich nur von Vorteil sein, deine Besucher ein wenig im Blick zu haben. Welche deiner Beiträge werden gerne gelesen? Versuche mehr in diese Richtung zu veröffentlichen! Welche deiner Beiträge finden überhaupt keine Resonanz? Überlege dir, ob du solche in Zukunft nicht lieber streichen solltest.

Interview mit Maike und Mareike: Bloggen mit Herz

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Copyright: Mareike Dietzel

Herzpotenzial (www.herzpotenzial.com), das sind Maike und Mareike. Aus unserer inzwischen fast zehnjährigen Freundschaft und unserer gemeinsamen Leidenschaft für Literatur ist dieser Blog entstanden. Wir wollten auch über die Entfernung (Kiel und Hamburg) hinweg einen gemeinsamen Ort haben, an dem wir uns miteinander und mit anderen Buchbegeisterten austauschen können. Daraus ist quasi ein digitales Zuhause entstanden, das wir Herzpotenzial genannt haben. Denn die Bücher, die wir hier vorstellen, haben das Potenzial zum Lieblings- und Herzensbuch. Besonders gern lesen wir Gegenwartsliteratur, Belletristik, Klassiker des 19. und 20. Jahrhunderts, aber auch Koch- und Kinderbücher landen regelmäßig in den Regalen.


Wie seid ihr auf den Namen eures Blogs gekommen?

Unser Blog ist aus dem gemeinsamen Wunsch entstanden, über Dinge zu schreiben, die uns am Herzen liegen und uns beide begeistern. Am Anfang lag der Fokus gar nicht so sehr auf Büchern, sondern auch auf Beauty- und Lifestylethemen. Die Grundidee, „Dinge, die Potenzial haben, dein Herz zu erobern“, ist aber auch nach unserem Wechsel zum reinen Buchblog geblieben.


Wie lange bloggt ihr schon?

Wir bloggen seit April 2013, reiner Buchblog sind wir aber erst seit 2014.


Ihr bloggt zu zweit, was ist der Vorteil und gibt es auch Nachteile?

Für uns stand von Anfang an fest, dass ein Blog ein ziemlich zeitintensives Projekt ist. Gemeinsam kann man einander aus kreativen und zeitlichen Engpässen befreien. Es ist tatsächlich unser größter Vorteil und Glücksfall, dass wir uns austauschen und gegenseitig unterstützen können. Zu zweit bloggen heißt aber auch, dass man dem anderen verpflichtet ist. Wir planen etwa eine bis zwei Wochen im Voraus und es werden gewöhnlich drei Beiträge in der Woche veröffentlicht. Manche würden eine solche redaktionelle Planung vielleicht als einengend empfinden, doch uns gibt sie Sicherheit und Motivation. Wenn eine von uns aber mal gar keinen Beitrag zustande bringt, ist das überhaupt kein Problem, denn dann ist die andere da und springt ein. So kommen wir durch stressige Arbeitswochen, Krankheiten, private Dramen und Leseflauten, ohne unser Blogbaby zu vernachlässigen.


Was macht ihr beruflich?

Mareike macht ein Volontariat beim Hoffmann und Campe Verlag, Maike arbeitet an der Uni in Kiel.


Warum habt ihr angefangen, über Bücher zu bloggen?

Wie bereits oben angedeutet, war Herzpotenzial ursprünglich nicht als Buchblog angelegt. Wir probierten uns in verschiedenen Bereichen aus. Unsere Interessen beschränken sich nicht nur aufs Lesen, und das wollten wir auch auf unserem Blog zum Ausdruck bringen. Doch schnell haben wir gemerkt, dass es unheimlich schwierig ist, auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen. Ein Beautyblog funktioniert vollkommen anders als ein Buch- oder Lifestyleblog. Wir haben gemerkt, dass sich die Buchbesprechungen am leidenschaftlichsten und authentischsten anfühlten. In den Beiträgen klangen wir einfach mehr wie wir.