Doro Kammerer


Natürliche Hausapotheke

für die ganze Familie

 

 

 

 

 

 

 

 

BC Publications

Gesundheit und Leben

Inhalt

1. Rückbesinnung auf alten Wissensschatz

2. Rezepte zum Selbst-Heilen

Akne

Appetitlosigkeit

Asthma

Bauchweh

Blähungen

Blasenbeschwerden

Bronchitis

Durchfall

Erste Anzeichen einer Erkältung

Erkältung

Fieber

Gerstenkorn

Halsschmerzen

Heiserkeit

Herpes-Bläschen

Husten

Insektenstiche

Konzentrationsprobleme

Kopfschmerzen

Kopfschuppen

Magenbeschwerden

Menstruationsbeschwerden

Migräne

Nagelbettentzündung

Nasenbluten

Ohrenschmerzen

Reisekrankheit

Schlafstörungen

Schluckauf

Schnupfen

Schweißfüße

Verstauchung

Verstopfung

Warzen

Wunden

Zahnschmerzen

Zerrungen

3. Die Kunst des richtigen Wickelns

4. Interview:Hausmittel richtig anwenden

III. Heilkräfte aus der Pflanzenapotheke

1. Mit Pflanzen vorbeugen

2. Pflanzliches statt Antibiotika?

3. Pflanzlich = sanft … Das ist ein Irrglaube!

4. Heilen mit Pflanzen – Heilen mit Liebe

5. Heilpflanzen von A bis Z

6. Wogegen sind welche Kräuter gewachsen?

7. Interview: Heilpflanzen für Kinder

III. Atemwege und Ohren

1. Was die Atemwege leisten

2. Schnupfen

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Tees

Inhalationen

Nasentropfen

Bäder

Salben

Ätherische Öle

Hausmittel

3. Heuschnupfen (allergischer Schnupfen)

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Rezepte mit Kräutern

Hausmittel

4. Hals-, Rachen- und Mandelentzündung

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Tees, Gurgellösungen und Milch

Umschlag

Hausmittel

5. Nasennebenhöhlenentzündung

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Inhalationen

Bäder

Salben

Hausmittel

6. Polypen

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Hausmittel

7. Husten

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Rezepte mit Kräutern

Brustwickel

Tees

Inhalation

Bad

Salbe

Hausmittel

8. Bronchitis

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Tees

Bad

Brustwickel

Hausmittel

9. Pseudokrupp

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

10. Ohrenschmerzen und Mittelohrentzündung

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Inhalationen

Hausmittel

11. Asthma

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Rezepte mit Kräutern

Hausmittel

12. Fieber

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Tees

Hausmittel

IV. Haut

1. Was die Haut alles kann

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Bäder

Öle und Cremes

3. Fettige Haut

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Rezepte mit Kräutern

4. Akne

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Masken, Packung, Kompresse

Salben und Öl

Tees und Waschungen

5. Furunkel

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Auflagen und Kompressen

6. Nagelbettentzündung

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

7. Herpes

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Tinktur, Salbe, Tee

8. Neurodermitis

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Bäder

Kompressen

Tees

9. Windeldermatitis

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Öl und Saft

Sitzbäder

Tinktur und Salbe

10. Kopfschuppen

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Rezepte mit Kräutern

Hausmittel

11. Fußpilz

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Hausmittel

12. Warzen

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Hausmittel

V. Urologische und gynäkologische Beschwerden

1. Empfindsame Welt unterm Nabel

2. Blasenentzündung

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Rezepte mit Kräutern

Hausmittel

3. Reizblase

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Tees und Öl

4. Bettnässen

5. Menstruationsbeschwerden

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Tees, Saft und Öl

Wärmflasche, Frauentropfen, Auflagen, Atemübung

6. Ausfluss und Scheidenentzündung

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Sitzbäder und Tee

7. Wechseljahrsbeschwerden

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Tees

Bäder

8. Prostatabeschwerden

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

VI. Kreislauf und Gefäße

1. Steter Fluss durch ungezählte Bahnen

2. Venenschwäche

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Tees

3. Hoher Blutdruck

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

4. Niedriger Blutdruck und Schwindel

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Bäder, Wasseranwendungen und Tees

VII. Nerven und Gefühlswelt

1. Wie Gedanken und Gefühle unser Leben bestimmen

2. Reizbarkeit

Was die Probleme verursacht

Wie man sich helfen kann

Tee, Bad, Heublumensack

3. Angst und Ängstlichkeit

Was die Probleme verursacht

Wie man sich helfen kann

Tees

4. Depressive Verstimmung

Was die Probleme verursacht

Wie man sich helfen kann

Tees

Ätherische Öle

5. Nervosität

Was die Probleme verursacht

Wie man sich helfen kann

Tees

6. Hyperaktivität

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Tee und Guss

Hildegard-Medizin

7. Schlafstörungen

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Tees, Bad, Milch und Heublumen

8. Kopfschmerzen

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Tee, Auflagen, Bäder

Ätherische Öle

9. Migräne

Was die Beschwerden verursacht

Wie man sich helfen kann

Tees und Wasseranwendungen

VIII.Quellen und weiterführende Literatur

IX. Index

X. Maßeinheiten – eine Übersicht

Impressum

Weitere E-Books im Programm

Belletristik

Sachbuch und Ratgeber

Vorwort

 

Glücklicherweise brauchen die meisten Menschen selten einen Arzt. Ihnen genügen oft kleine Umstimmungs-Impulse, um wieder gesund zu werden. Denn in jedem Menschen wirken von Geburt an autonome Kräfte, in der naturwissenschaftlichen Forschung spricht man vom „Selbstorganisationsprinzip“. Das gilt für den seelischen, den geistigen und den körperlichen Bereich gleichermaßen.

Es ist das Prinzip, das allen ernst zu nehmenden Naturheilweisen zugrunde liegt: Aktivierung der Selbstheilungskräfte. Jeder Mensch hat diese Kräfte. Sie werden gespeist aus dem Zusammenspiel zwischen Immunsystem, Seele und Geist. Erst seit wenigen Jahren beschäftigen sich Wissenschaftler mit diesem faszinierenden Gefüge. Noch sind viele der komplexen Vorgänge nicht erforscht. Doch es sieht alles danach aus, als wird das Forschungsgebiet der Psychoneuroimmunologie – also der Zusammenhänge zwischen Seele, Nerven- und Immunsystem – die letzten Zweifel an der alten naturheilkundlichen Lehre vom Selbstheilungsbestreben des Organismus aus der Welt schaffen.

Den persönlichen Ressourcen eines Menschen wird in Zukunft das Augenmerk der Ärzte gelten, denn eine der wichtigsten ärztlichen Aufgaben wird sein, herauszufinden, weshalb manche Menschen mühelos aus ihren inneren „Heilquellen“ schöpfen können und weshalb anderen der Zugang dazu oft verwehrt ist. Weshalb den einen Grippewelle, chronischer Termindruck und privater Frust kaum etwas anhaben können, während die anderen von jedem Infekt und jedem kleinen Zwist aus der Bahn geworfen werden.

In diesem Buch finden Sie alles, was Sie über natürliche und wirksame Behandlungen zu Hause wissen wollen. Aus den vielen natürlichen Heilmitteln können Sie diejenigen auswählen, die Ihnen am angenehmsten erscheinen und die sich mit den vorhandenen Mitteln am leichtesten durchführen lassen.


Doro Kammerer


Mai 2011

I. Hausmittel: Heilen mit Liebe

Hausmittel sind aus der Not geboren. In früheren Jahrhunderten konnte sich das einfache Volk weder einen Arzt noch Arzneien leisten. Also bediente man sich der Dinge, die Küche, Keller, Garten, Feld und Wald zu bieten hatten. Auch von Nonnen und Mönchen gab es wertvolle Rezepte. Und Pfarrer Kneipp, dem übrigens Kinder besonders am Herzen lagen, hat dann mit seinen Wickeln, Güssen und Bädern vor mehr als hundert Jahren das Repertoire an Hausmitteln noch einmal grundlegend erweitert.

1. Rückbesinnung auf alten Wissensschatz


Hausmittel brauchen Zeit, um zu wirken – und viel Liebe. Gerade das macht sie zu idealen Heilanwendungen. Hausmittel – da denkt man unwillkürlich an Großmütter „vom alten Schlag“ und an ihren Wissensschatz. Sie hatten bewahrt, was von Generation zu Generation weitergegeben worden war. Das handgeschriebene „Arznei- und Doktorbuch“ gehörte ehedem häufig zur Aussteuer der Braut.

Die Errungenschaften der modernen Medizin und Pharmazie machten die Menschen glauben, dieses alte Wissen getrost vergessen zu können. Doch heute will man das Verlorene zurückhaben.

Es tut einfach gut, zu wissen, wie man sich selbst helfen kann. Erst recht wünschen sich Familien mit Kindern dieses Wissen, zu jeder Zeit etwas tun zu können, wenn sich ihr Kind nicht wohlfühlt.

Hausmittel können zwar nicht immer heilen, doch können sie unterstützen und begleiten. Man muss sich allerdings an die angegebenen Mengen und Wirkzeiten halten, nie nach dem Prinzip „viel hilft viel“ verfahren – und erkennen, wo Hausmittel ihre Grenzen haben.

So kommt man bei schweren, bakteriellen Infektionen nicht am Antibiotikum vorbei. Bei harmlosen Beschwerden kann man dagegen auch mal ein kurios anmutendes Hausmittel ausprobieren, wie etwa Bananenschalen bei Dornwarzen. Schaden kann man mit solcherart Maßnahmen kaum anrichten –  und einen Versuch ist es allemal wert.

2. Rezepte zum Selbst-Heilen



Hausmittel sind, wie alle Naturheilmittel, dazu gedacht, den Selbstheilungsprozess zu unterstützen. Mehr „Therapie“ brauchen viele Menschen oft gar nicht. Besonders Kinder haben eine schier unglaubliche Regenerationskraft. Auf die sollten Eltern vertrauen. Dieses Vertrauen in die Selbstheilungskräfte ihrer Kinder können Mütter und Väter gut ausdrücken, indem sie ein Hausmittel zubereiten und ihr Kind damit versorgen.


Akne

Stiefmütterchen-Tee

2 TL Stiefmütterchenkraut mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen und abseihen. Täglich drei Tassen davon trinken. Mit diesem Tee zusätzlich täglich morgens und abends das Gesicht waschen. (Allergiker sollten beachten: In sehr seltenen Fällen reagiert die Haut überempfindlich auf Stiefmütterchen-Extrakte!)


Joghurtmaske

2 – 3 EL Vollmilchjoghurt auf das gereinigte Gesicht auftragen, trocknen lassen, vorsichtig abreiben, mit kaltem Wasser abwaschen (2- bis 3-mal die Woche). Auch aus Heilerde (Apotheke oder Reformhaus) angerührte Masken lindern Hautunreinheiten.


Gesichtsöl

5 Tropfen Lavendelöl mit 1 EL Mandelöl mischen, auf einen Wattebausch geben und die Pickel 2-mal täglich damit betupfen. Stets frisch herstellen!


Zinnkraut-Tee-Kompresse

Einen halben TL Zinnkraut mit 125 ml kaltem Wasser übergießen, erhitzen, 10 Min. köcheln lassen, anschließend noch 10 Min. ziehen lassen, abseihen. Einmal-Kompresse in den warmen Tee tauchen, ausdrücken, auf das Gesicht legen und 5 bis 10 Min. einwirken lassen.


Knoblauchsaft

Pickel 2-mal täglich mit der frischen Schnittfläche einer Knoblauchzehe betupfen.


Appetitlosigkeit

Preiselbeer-Mus

Über einen Zeitraum von 4 bis 6 Wochen 3-mal täglich jeweils vor den Hauptmahlzeiten 1 bis 2 TL Preiselbeer-Mus (Reformhaus, Naturkostladen) nehmen.


Angelikawurzel-Tee

1 TL Angelikawurzel mit 150 ml heißem Wasser übergießen und 10 Min. ziehen lassen, abseihen. 1-mal täglich vor einer Mahlzeit eine Tasse trinken.


Asthma

(Meer-)Rettich mit Honig

3 EL geriebenen Rettich bzw. 1 TL geriebenen Meerrettich mit jeweils 3 TL Honig verrühren. 3- bis 5-mal täglich 1 TL davon einnehmen.


Thymian-Brustwickel

1 EL Thymiankraut mit 125 ml siedendem Wasser übergießen. 10 Min. zugedeckt ziehen lassen, abseihen. Ein Baumwolltuch mit dem Thymian-Tee tränken, leicht ausdrücken, sodass es nicht mehr tropft. Auf die Brust des Patienten legen, ein weiteres Baumwolltuch darauflegen und das Ganze mit einem Wollschal fixieren (Alternative: einen Wollpulli überziehen). 2-mal täglich anwenden.

 

Bauchweh

Anserinen-Milch

1 EL getrocknetes Gänsefingerkraut wird mit einer großen Tasse sehr heißer Milch überbrüht. Zugedeckt 10 Min. ziehen lassen und heiß trinken.


Leinsamen-Umschlag

150 g Leinsamen in einen Topf geben, gut mit Wasser bedecken, aufkochen lassen, bis ein Brei entsteht. Den Brei in ein Geschirrtuch einschlagen und so warm wie möglich auf den Bauch legen. Mit einem Baumwoll- und einem Wolltuch abdecken. Der Patient sollte zugedeckt eine halbe Stunde liegen. Nach einer Stunde kann der Vorgang mit dem Umschlag wiederholt werden.


Bitte zum Arzt bei plötzlich auftretenden heftigen Bauchschmerzen, die mit Übelkeit oder Erbrechen verbunden sind!


Blähungen

Kümmel-, Anis- oder Fencheltee

1 geh. TL zerdrückte Früchte mit kochendem Wasser übergießen, zugedeckt 10 Min. ziehen lassen und abseihen. Nach dem Essen eine Tasse gut warm und schluckweise trinken.


Anisplätzchen

125 g Honig, 125 g Zucker und 4 Eier schaumig rühren. 3 geh. TL fein gewiegte Anisfrüchte und 300 g fein gesiebtes Mehl daruntermischen. Mit einem Teelöffel kleine Portionen von der Teigmasse abstechen, auf ein Backblech setzen, über Nacht zum Trocknen in einen warmen Raum stellen und am nächsten Tag bei geringer Hitze hellgelb backen. Bei Bedarf ein Plätzchen gründlich durchkauen und möglichst lange im Mund behalten.

 

Blasenbeschwerden

Schachtelhalm-Bad

100 g Schachtelhalm in einem großen Topf mit 2 l warmem Wasser übergießen, nach 1 Std. zum Sieden erhitzen, 15 Min. kochen lassen und abseihen. Diese Flüssigkeit einem Vollbad zusetzen (38 °C Wassertemperatur, 10 – 15 Min. Badezeit, danach 1 Std. Bettruhe). Dient auch der Vorbeugung von Blasenerkrankungen.


Himbeerblätter-Tee

2 geh. TL Himbeerblätter mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 5 Min. ziehen lassen und abseihen. Täglich zwei bis drei Tassen davon trinken.


Heidelbeer-Saft

Täglich ein kleines Glas Heidelbeer-Saft (Apotheke oder Reformhaus) trinken.


Leinsamen-Säckchen

Bei starken Blasenschmerzen hat sich das Auflegen eines warmen Leinsamen-Säckchens bewährt. Ein Mullsäckchen oder einen kleinen Kissenbezug mit der entsprechenden Menge Leinsamen füllen, 10 Min. in siedendes Wasser hängen und auf etwa 42 °C abkühlen lassen. Das Säckchen auf die schmerzende Stelle legen, mit einem Wolltuch so umwickeln, dass es fest am Körper anliegt. Etwa 30 Min. liegen lassen.

 

Bronchitis

Senf-Auflage (Vorsicht bei empfindlicher Haut!)

In der Zeit, als man noch keine Antibiotika zur Verfügung hatte, galt die Senf-Auflage als ein wirksames Mittel gegen Lungenentzündung. Eine Handvoll Senfkörner werden im Mörser fein zerstoßen, mit 3 4 EL warmem Wasser übergossen und abgewartet, bis ein starker, beißender Senfölgeruch entsteht. Entweder ein Tuch mit dem Senföl-Brei durchfeuchten oder die Masse in dünnen Schichten auf das Tuch streichen. Für empfindliche Personen kann man die Senf-Auflage auch verdünnen, indem man die angegebene Menge Senfmehl mit 250 ml Wasser mischt, ein Tuch darin eintaucht und auswringt. Die Auflage auf die Brust legen, mit einem Baumwolltuch abdecken und mit einem großen Wollschal umwickeln. Nach 20 Min. entfernen. Bei Bedarf jeden zweiten Tag anwenden.


Ein kleiner Tipp: Wenn man unsicher ist, ob der Patient diese scharfe Auflage vertragen wird, kann man zunächst ein wenig Senföl-Brei auf die Haut an der Innenseite des Handgelenks auftragen. Zeigt sich nach ca. 30 Min. keine unangenehme Reaktion, ist man auf der sicheren Seite.


Quark-Brustwickel

5 geh. EL Magerquark im Wasserbad auf Zimmertemperatur erwärmen, glatt rühren, mit einem Gummilöffel etwa einen Zentimeter dick auf die Brust des Patienten streichen, mit zwei Leinen- bzw. Baumwolltüchern abdecken. Ein Frotteehandtuch um den Oberkörper wickeln und alles mit einem Wollschal fixieren. 30 – 60 Min. einwirken lassen. 2-mal täglich anwenden.


Wacholdersirup

250 g Wacholderbeeren werden in 1½ l Wasser weich gekocht, gut zerdrückt und nochmals aufgekocht (verdampfte Flüssigkeit ständig ersetzen). Den Brei durch ein Sieb passieren. Ist der Saft abgekühlt, rührt man so viel Bienenhonig von hoher Qualität darunter, bis ein dickflüssiger Sirup entstanden ist. In verschließbarem Glas im Kühlschrank aufbewahren. 3-mal täglich 1 Std. vor den Hauptmahlzeiten 1 TL davon nehmen.


Zwiebelsirup

1 Zwiebel fein hacken, mit 3 EL braunem Zucker vermischen, mit 125 ml Wasser verrühren und einige Min. unter Rühren leicht kochen. Ein paar Stunden stehen lassen, danach durch ein Tuch drücken. Den entstandenen Sirup gibt man in eine Flasche und bewahrt sie verschlossen im Kühlschrank auf. 3-mal täglich bis stündlich 1 TL unverdünnt einnehmen.

 

Durchfall

Brombeerblätter-Tee

1 TL getrocknete Brombeerblätter mit 150 ml kochendem Wasser übergießen, zugedeckt 10 Min. ziehen lassen, möglichst ungesüßt zu trinken geben.


Getrocknete Heidelbeeren

Mehrmals am Tag je 1 TL getrocknete Heidelbeeren gut durchkauen.


Mehlsuppe

Eine große, trockene Pfanne mit Mehl bestäuben, das Mehl auf kleiner Flamme leicht anbräunen (nicht dunkel werden lassen!), mit einer Tasse Wasser oder Brühe auffüllen und gegebenenfalls etwas salzen. Nach der Mahlzeit wird Bettruhe empfohlen!


Roher Apfel

Mehrmals am Tag einen gut gewaschenen, ungeschälten Apfel fein reiben, etwa 20 Min. stehen lassen, bis er oben leicht braun wird und dem Patienten zu essen geben.

 

Erste Anzeichen einer Erkältung

Schwitzbad

Dieses sehr wirkungsvolle Bad ist wohl auch deshalb etwas in Vergessenheit geraten, weil es sehr aufwändig ist. 550 g Heublumen (Apotheke oder Reformhaus) werden mit so viel kochendem Wasser übergossen, dass sie gut bedeckt sind. Man lässt sie 15 Min. ziehen und gießt dann das Wasser ab. Dieselben Heublumen übergießt man erneut mit kochendem Wasser, lässt sie 10 Min. kochen und mischt danach den Abguss mit dem ersten Absud. In einem zweiten Topf lässt man 1 Liter Wasser für ein Teegemisch, bestehend aus jeweils 10 g Lindenblüten, 10 g Holunderblüten und 10 g Kamillenblüten kochen. Man übergießt 1 geh. TL dieses Gemisches mit 150 ml kochendem Wasser, lässt den Tee 5 Min. ziehen und trinkt ihn etwa 10 Min. vor dem Schwitzbad. Nun wird der warm gehaltene Heublumensud dem Badewasser zugesetzt. Während des Bades trinkt der Erkältete ein Glas heißes Wasser, in das der Saft einer halben Zitrone mit 1 TL Honig gerührt worden ist. Das Bad sollte 20 Min. dauern. Danach sollte sich der Patient nur oberflächlich abtrocknen, seinen Körper mit einem großen Laken und einem Badetuch umwickeln und sich ins vorgewärmte Bett legen. Die Handflächen, an denen Schweißzentren sitzen, legt man eng an den Körper. Noch einmal ein Glas „heiße Zitrone“ trinken und möglichst bis zu einer Stunde so eingepackt bleiben. Nach dem Auspacken und Abtrocknen sollte man sich warm anziehen. Wichtig: Noch einmal 30 Min. Bettruhe verordnen“!


Heißes Fußbad (empfohlen für Kinder!)

Einen Eimer mit heißem Wasser füllen, so heiß, wie es das Kind gerade noch verträgt. Füße und Unterschenkel bis zu den Knien etwa 5 Min. lang hineinstellen, anschließend trocken rubbeln und für 15 Min. ins Bett!


Ansteigendes Fußbad

Der Patient stellt seine Füße in ein lauwarmes Wasserbad (ca. 32 °C), das bis zu den Knöcheln reicht. Im Laufe einer guten Viertelstunde langsam (pro Min. nur 1 °C steigernd) heißes Wasser zulaufen lassen, bis man 40 – 42 °C erreicht hat. 5 Min. im sehr warmen Wasser bleiben, dann ohne Kaltanwendung gut abtrocknen und eine halbe Stunde liegend ruhen. Füße mit dicken Socken warm halten. Die Wirkung kann man erhöhen, indem man heißen Thymiantee hinzugießt. Dazu wird eine Tasse Thymiankraut mit 1 l kochendem Wasser übergossen, 10 Min. zugedeckt ziehen lassen, abseihen. Sehr empfehlenswert ist auch das ansteigende Armbad. Es ist dieselbe Vorgehensweise, nur werden dabei die Arme bis Oberarmhöhe ins Waschbecken oder in eine Schüssel mit Wasser getaucht.


Erkältungs-Fußbäder sind wirkungsvoller, wenn man anstelle von Wasser Lindenblüten-Absud verwendet (4 EL Lindenblüten mit 1 l kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen und dann in den Eimer füllen). Außerdem sind alle heißen Bäder vorwiegend am Abend angeraten, da der Körper durch die anschließende Nachtruhe viel Kraft hat, die Reize umzusetzen.


Zwiebelsocken

2 Zwiebeln grob hacken, in zwei Mulltücher einschlagen, im Backofen etwas erwärmen. Diese Kompressen an die Fußsohlen drücken und warme, straffe (aber nicht zu enge) Wollsocken darüberziehen. Füße auf eine Wärmflasche legen. Mindestens eine Stunde so belassen, am besten jedoch über Nacht.

 

Erkältung

Überwärmungsbad (nur für fieberfreie Patienten!)

Das Badewasser hat zu Beginn 37 °C bzw. die Körpertemperatur des Patienten (mit dem Fieberthermometer bestimmen). Der Patient sollte möglichst bis zum Hinterkopf im Wasser liegen. Durch langsames Zugeben von heißem Wasser wird die Temperatur um 1 bis 1,5 Grad gesteigert. Insgesamt darf das Bad 30 Min. dauern. Auch gegen Ende darf die erreichte Temperatur nicht abfallen. Der Patient wird nun in ein großes Badetuch gewickelt, für mindestens 1 Std. ins Bett gepackt und gut zugedeckt. Gegen den Durst hilft Hagebutten-Tee.


Möhrensirup

Den Saft aus 250 g geputzten und zerkleinerten Bio-Möhren pressen und mit Kandiszucker zu einem Sirup einkochen. 250 g rote Zwiebeln in Scheiben schneiden, mit Honig bestreichen und übereinander in eine Schüssel legen. Nach 24 Std. vermischt man den so gewonnenen Sirup mit dem Möhrensaft. Alle 2 Std. 1 TL geben.

 

Fieber

Wadenwickel

Zwei grobe Leinentücher in nicht zu kaltes Wasser (siehe dazu das Interview in Kapitel I.4) tauchen, ausdrücken und um die Unterschenkel zwischen Knöchel und Knie wickeln. Die Tücher müssen jeweils faltenfrei liegen. Darüber kommen ein trockenes Baumwolltuch und danach ein Wolltuch. Den Wickel 20 bis höchstens 30 Min. liegen lassen. Bei Bedarf nach 30 Min. wiederholen.


Quark-Wickel

Etwa 5 EL Magerquark mit einigen Tropfen Essig und so viel Milch verrühren, dass er streichfähig wird. Die Masse fingerrückendick auf zwei Leinentücher streichen, um die Unterschenkel des Patienten wickeln und weiter – wie oben beschrieben – verfahren.


Essigstrumpf

5 Teile zimmerwarmes Wasser mit 1 Teil Essig (250 bis 500 ml Gesamtmenge ist ausreichend) vermischen. Baumwollkniestrümpfe hineinlegen, auswringen, anziehen. Beide Beine mit Wolltüchern gut einwickeln, die Strümpfe nach 60 Min. wieder ausziehen. Bei Bedarf 2- bis 3-mal wiederholen.


Kamillen-Einlauf

Leider fast in Vergessenheit geraten, aber sehr wirkungsvoll ist der Einlauf mit Kamillentee. 2 TL Kamillenblüten mit einem halben Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen und abseihen. Den Tee auf etwa 30 °C abkühlen lassen, in Klistierbehälter füllen und die Flüssigkeit in den Darm hineinlaufen lassen. Bei Kindern gilt: je kleiner, desto geringer sollte die Flüssigkeitsmenge sein.

Ganzkörperwaschung

Einen Frottee-Waschhandschuh in lauwarmes Wasser, das mit etwas Essig vermischt worden ist, eintauchen, leicht ausdrücken und den Körper in folgender Reihenfolge rasch damit abwaschen: Hände, Füße, Arme, Beine, Brust, Bauch, Rücken – immer in Richtung zum Herzen. Den Patienten nicht abtrocknen, sofort ins Bett legen und gut zudecken.

 

Gerstenkorn

Kartoffel-Auflage

2 – 3 Kartoffeln sehr weich kochen, zu Brei zerstampfen, auf ein Leinentuch streichen und 20 Min. auf das geschlossene Auge legen. Alternative: 2 EL geschroteten Leinsamen mit 200 ml kochendem Wasser übergießen, quellen lassen. Waschlappen oder Baumwolltuch mit der heißen Flüssigkeit durchtränken und 20 Min. lang auflegen.


Veilchen-Tee

2 TL Veilchenblätter, -blüten und -wurzeln mit 250 ml kochendem Wasser überbrühen. 10 – 15 Min. zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen. Für eine Auflage ein Leinentuch mit dem Tee durchfeuchten. 3-mal am Tag für 20 Min. auflegen.


Halsschmerzen

Leinsamen-Tee

1 TL ganze Leinsamen mit 250 ml Wasser übergießen, 60 Min. unter gelegentlichem Umrühren ziehen lassen und abseihen. Den Tee in eine Thermoskanne geben und bis zum Abklingen der Beschwerden 5-mal am Tag damit gurgeln.


Emser Salz

1 gestr. TL Emser Salz in 250 ml lauwarmem Wasser auflösen und bis zum Abklingen der Beschwerden 3-mal täglich damit gurgeln.


Für alle Halswickel gilt: Halswirbelsäule frei lassen!


Prießnitz-Wickel

Ein Leinentuch in zimmerwarmes Wasser tauchen, leicht auswringen, und möglichst faltenlos um den Hals legen, dabei die Halswirbelsäule freilassen. Darüber ein kleines Frottiertuch legen, anschließend einen Wollschal um den Hals wickeln. Sobald sich der Wickel erwärmt, sollte er entfernt werden. Nach der Abnahme gut abtrocknen, ein trockenes Halstuch umlegen und noch eine Weile im Warmen bleiben.


Quark-Wickel

250 g Quark (Zimmertemperatur) werden auf ein Leinen- oder Baumwolltuch verteilt. Am besten benutzt man ein sehr dünnes Tuch, damit der Quark mit dem Hals in Berührung kommt. Dann wird das Tuch zu einem Schal gefaltet, um den Hals gelegt und mit einem Wollschal fixiert. Bei Schüttelfrost keinen kalten Halswickel anwenden! Schon bei leichtem Halskratzen sollte man einen Halswickel anlegen, am besten vor dem Schlafengehen. Der Wickel kann abgenommen werden, wenn er warm ist. Es schadet aber nicht, damit zu schlafen.


Kartoffel-Wickel

4 – 5 Kartoffeln kochen, zerdrücken, auf ein Baumwolltuch geben,einschlagen und so um den Hals legen, dass seine Vorderseite vollständig bedeckt ist. Einen Wollschal darüberwickeln. Den Wickelnach 30 Min. abnehmen und weitere 30 Min. Bettruhe einhalten. Achten Sie darauf, dass der Wickel nicht zu heiß ist! (Das Kartoffelinnere ist sehr viel heißer als die Oberfläche).

 

Heiserkeit

Honig-Milch

In eine Tasse mit heißer Milch werden 2 TL Honig eingerührt. In kleinen Schlucken, aber zügig trinken.


Feigensirup

4 Feigen in kleine Stücke schneiden, mit 250 ml kaltem Wasser übergießen, zum Sieden bringen und so lange kochen, bis ein dicker Sirup entsteht. Nach dem Erkalten den Saft von einer Zitrone daruntermischen. Bis zum Abklingen der Beschwerden stündlich 1 TL davon einnehmen.

 

Herpes-Bläschen

Melissen-Tinktur

20 g Melissenblätter mit 100 ml 70-prozentigem Alkohol übergießen. 10 Tage an einem warmen Ort ohne Sonneneinstrahlung stehen lassen, abseihen. Die Tinktur nun mit der gleichen Menge Wasser verdünnen und mehrmals täglich die Bläschen mit einem getränkten Wattebausch betupfen.

 

Husten

Zwiebelsaft

100 g gehackte Zwiebeln in 250 ml Wasser mit je 1 TL getrocknetem Salbei und Thymian sowie 100 g braunem Kandiszucker geben. Die Flüssigkeit lässt man so lange köcheln, bis sich der Kandis aufgelöst hat. 3-mal täglich 1 TL. Dieser Saft ist in einem verschlossenen Gefäß eine Woche lang im Kühlschrank haltbar.


Rettich-Honig (empfohlen für Kinder!)

Einen Rettich auf einer Glasreibe in eine Schüssel raspeln, 3 – 4 EL Honig hinzufügen und diesen Ansatz einige Stunden beiseitestellen. Nach dem Abpressen durch ein Leinentuch gibt man dem Kind mehrmals täglich 1 – 2 TL davon.


Zitronensirup

1 gut gewaschene Bio-Zitrone wird mit der Schale bei niedriger Temperatur 10 Min. lang in 1 l Wasser gekocht. Nach Abkühlung wird sie in zwei Hälften geteilt und ausgedrückt. Den Saft gibt man in ein Trinkglas und fügt 2 EL Glyzerin hinzu, vermischt es gut, füllt das Glas mit Honig auf und verrührt alles gut. Vor jedem Gebrauch muss umgerührt werden. Bei Hustenattacken 1 TL nehmen. Wird der Patient nachts von Reizhusten geplagt, nimmt er 1 TL vor dem Schlafengehen.


Meerrettich-Zwiebel-Honig

1 EL frisch geraspelten Meerrettich mit 5 TL Honig verrühren. 1 EL klein gehackte Zwiebeln unterrühren, 5 EL Wasser dazugeben und zum Sieden bringen. Nach dem Abkühlen täglich 5-mal 1 TL davon einnehmen.


Muskatnuss-Wickel

Ungesalzenes Schweineschmalz messerrückendick auf ein Leinentuch streichen. Einen halben TL Muskatnuss-Pulver auf das Fett geben und gut einarbeiten. Den Muskat-Fettlappen auf die Brust legen, mit einem großen Wollschal umwickeln und über Nacht liegen lassen. Bei Bedarf jeden zweiten Tag anwenden.


Zitronen-Brustwickel (Vorsicht bei empfindlicher Haut!)