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Erste Auflage, Berlin 2016

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MSB Matthes & Seitz Berlin Verlagsgesellschaft mbH

Göhrener Str. 7, 10437 Berlin

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Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Dirk Lebahn, Berlin, 

unter Verwendung des Originalmanuskripts

Lektorat: Hans-Ulrich Müller-Schwefe

Layout: Tom Mrazauskas, Berlin

ISBN 978-3-95757-279-0

eISBN  978-3-95757-293-6

www.matthes-seitz-berlin.de

Unser Leben

Stefan Schütz

Tempotaschentücher und Zahnpasta,
unser Leben, fiels ihm gerad so ein,
das ist gut, vermerkte die Greisin lachend,
den Titel mußt du dir merken.

Die flammende Potenz aus dem Funkenschlag der Feuersteine, die uns Kultur und Geschichte sind: mag sie nun als Strohfeuer taugen oder zum Flächenbrand führen, jedem Wesen ist sie eigen, und damit auch dem kollektiven Geist, der sie im Kerngehäuse seines Unterbewußten wohl zu hüten weiß. Es ist ein stilles, kaltes Flämmchen, gleich einem Hologramm, im Lichte ganzheitlicher Aufzeichnung von Raum, Zeit und Fügung, das uns aus der Nähe wie aus der Ferne zuweilen den Gedanken zuspielt, tief im Innern möchte etwas sein, wofür man geschaffen ist. In den dunklen Nächten ohne Mutter Mond, im fahlen Schein der den Schlaf wärmenden Lohe, lösen die Zeichnungen sich wie von Geisterhand von Gewölb und Wand, und wer sie schaut, spürt einen wohligen Schauder und das Fiebern der letzten Pirsch, Heimkino in der Felsenhöhle. Nicht sind es die besten Jäger, die die Bilder schaffen, sondern derjenige, der im Banne eines Meisters sie Ritz um Ritz entstehen sieht, Wissen über die Wahl der Erdfarben und ihre Bindemittel erlangt und darauf brennt, einst Werke in den Stein zu gravieren, die ihre ganz eigene Magie verströmen. Wir wissen nicht, wer den Frauentanz von Cogul schuf, stammt es gar, das kultische Kunstwerk, von einem androgynen Genius, dessen Schöpfungsakt aus Form, Linie und Bewegung Kopf und Hand einte, wir wissen rein gar nichts vom komplexen Ganzen unserer Ursprosse, ihrer Kultur-, Natur- und Allerfahrung, was uns haften blieb, war einzig der Dreisprung von Feuer, Wasser und Faustkeil. Dem, was unser Leben war, wurde und sein wird, ist nichts hinzuzufügen, als daß es ein Fluß ohne Ufer ist, der auf dem Weg in die ewige Nacht des Universums sich immerwährend selbst verschlingt und zugleich aus der Tiefe an die Oberfläche drängt.

»Falsch«, sagt sie, »Kreislauf, aus dem Meere kommt alles, ins Meer kehrt alles zurück.« Für Momente baff, dann sein lachendes Angebot, »Du hast im Großen und Ganzen so recht wie ich mit dem kleinen Strom der Menschendinge auf Erden – Remis.« Zweimal kurz ein Pochen, Synkope, und Graf Vargold steht im Zimmer, »Das hätte verdammt schiefgehen können, gerad noch rechtzeitig gewittert den Richtstrahl, Sekunde später Funkloch im Fell und Ex.« Die Greisin schüttelt ihr lichtes, silberhaariges Haupt, »Meine Rede seit 33, Eure Durchlaucht passen nicht genügend auf sich auf, der Feind denkt scharf, schärfer als wir alle denken.« Vargold fletscht knurrend die Zähne, »Weiß ich doch selbst, gnä’ Frau.« »­Mücke, Moskito oder Libelle«, lenkt der Greis ab. »’ne satte Schmeißfliege die Drohne, aber mit Machgeschwindigkeit«, erwidert der Graf, während die Greisin eine Flasche Bier öffnet und den Inhalt sacht in eine Porzellanschüssel fließen läßt, »Nichts für ungut, hätte gleich dran denken sollen.« Dem hatte er nichts hinzuzufügen, der gräfliche Vierbeiner, und soff sie aus in ein, zwei Schlabberzügen. Dann hockte er sich hin, ließ sich von der Greisin kraulen, »Was gibts Neues in eurer stillen Werkstatt?« »Maodazumal«, der Greis, »Spatzenmassenmord im Reich der Mitte, die Ideologie als blinder Bruder der Dialektik.« Die Greisin setzt hinzu, »Nicht zu vergessen, all die Mächte in einem wieauchimmer gearteten System, die kein Gesicht haben, weil sie im Dunklen bleiben, während ihrer Tätigkeit als Strippenzieher im Dienste der Allmacht.« Der Graf gähnt, »Könnte es sein, daß ihr euch zu wiederholen beliebt, oder hat mich die Mistfliege doch erwischt, nicht Laserstrahl, sondern Schlafgas …« Vargold verdrehte die Augen, und schon lag er zu Füßen der Greisin, deren Blick sogleich ins Fell, Rippenbogen Höhe Lungenflügel stach, und nachdem sie erleichtert das Auf und Ab registriert hatte, verlauten ließ, »Erhebt sich nun die Frage, ob Seine Durchlaucht wirklich poft oder uns zu narren beliebt.« Der Greis hebt an, mit der Bemerkung, daß er letzteres sich nicht vorstellen kann, zum einen sei es nicht die Art des Grafen, ihnen so billig etwas vorzuspielen, und zum anderen, warum sollte er. »Ne, ne, so wie dem die Zunge raushängt, muß es ein extraordinäres Gasgemisch gewesen sein, mit dem man ihm das Bewußtsein kappte.« »Stellt sich wiederum die Frage, warum es nicht gleich wirkte, noch draußen in freier Wildbahn.« »Hat wohl nicht die volle Ladung abgekriegt.« »Und was machen wir nun?« Der Greis erhebt sich ächzend aus dem Sessel, bewegt sich zwei, drei Schritte weit und beugt, eine Hand gegen die Hüfte gestemmt, seinen Oberkörper nach vorn, greift mit der anderen ins Fell des Tieres und zerrt und rüttelt daran mit den Worten, »Graf Vargold, wenn Sies sind, aufgewacht, unsere Werkstatt geht gleich in Flammen auf, wir müssen raus.« – »Rührt sich nicht, also bleibt es wie gehabt, wir leisten unserem schlafenden Gast wachend Gesellschaft.« »Und wenns ’n Jahrhundertschlaf ist, in den man ihn geschickt hat?« »Je weniger er abbekommen, um so schneller sein Erwachen.« »Das sind ja Aussichten von der ganz rosigen Sorte.« »Haben wir je was anderes erwartet von unserem Leben?«

Heute war Gestern, in den Schwärmen von Eilmeldungen, die den Äther elektrisierten, fand sich diese, gesendet von einer unbekannten Quelle, gerichtet an ein Zahlenspiel im Dunklen: »WOLF IM BAU + 1a Wirkung der K.o.-Tropfen im Bier + Auftrag erledigt + ENDE«: Nichts Neues von den östlichen Firmamenten, alles wie immer, eine Drohne jagt die Andere, Mächte, die um die Lufthoheit streiten, also keine Entwarnung für den Himmel überm Abendland, stattdessen verstärkter Einsatz der Hygienedrohnen in Miniformat auf der Walstatt Innere Sicherheit, zur Bekämpfung geweckter Schläfer und anderer gefährlicher Köpfe. Die Freiheit, die man meint, ist ein Netzwerk, in dem jeder, so frei er möge, sich entfalten kann, über jeden Falter allerdings wacht ein unsichtbares Fadenkreuz. Es gab die Heiterkeit des Schreckens und die Schönheit des Häßlichen, jeder Totschlag ein Befreiungsschlag, kein Opfer ist so unschuldig wie der Tod, die Wahrheit war die Lüge in Person, sodaß sie zugleich Lüge und Wahrheit in sich vereinte, das pralle Leben also, seit wir Moneten und Menschen kennen. Man sah die Welt vor Dingen nicht, der stille Eifer und blinde Gehorsam, die Arbeitskraft im Lohnverhältnis, vor Augen die kleinen und großen Wünsche, die Freß- und Wohnkosten als Gegenrechnung, da bleibt kein Blick, der weiter reicht, als der getunnelte Geist es zuläßt. Wenn der Heuwagen winkt, strömen sie herbei, von der fernsten Ferne her, oder kriechen aus den Löchern in nächster Nähe, die Drohnen sind längst zur Stelle und umschwirren im Gleit-, Sink- und Steigflug das große Menschengemenge, beäugen den Zulauf und halten in laufenden Bildern fest das Treiben vor Ort. Der Gedanke Geld wie Heu – da fällt was ab, ist all denen eigen, die Hunger und Elend mit einem Strohhalm teilen, andere denken bereits in Zahlen, mit wieviel von der Ausbeute sie wohl rechnen können, und ein paar wenige an den Monitoren hinter den Kulissen in schöner Landschaft lehnen sich zurück, sie haben die kapitale Ernte bereits unter sich aufgeteilt. Durch die Straßen eilen sie, geschäftig und zuweilen im Trab, von einem goldenen Schatten durchwirkt, flattern die Herzen der Leute voll Zuversicht und aufgeregt im Dunstkreis des allgegenwärtigen, aber unsichtbaren Fuhrwerks mit Heu. Das Kreuz als Haken am ausgestreckten Arm blitzt auf, wenn die weißen Raffer auf andersfarbige Gierschlunde treffen, ein Kabbalakenner blickte erst gar nicht auf, er schien es fast gelüftet zu haben, das Geheimnis des Verrats, in einem Würfel auf der Stirn waberte eine Zahlenreihe aus Nullen und Einsen, so wie es in der Kaaba zuweilen geschieht, wenn die Energien der Pilger den Geist der heiligen Steine entzünden. Die gewürfelte Sehnsucht als Spiel der Verheißung, das Blut als Tau auf den Feldern des Todes, imaginäre Treppen, Leitern und Fahrstühle führen hoch zum Traum des gelben Wagens, jeder wähnt sich im Aufstieg, der Arme reckt empor die Arme, der Bürger ballt die Hand in der Tasche, und die Ganoven haben ihre Augen überall, von den Hochhäusern regnet es Leuchtschrift, und aus den Tonträgern drängen unablässig die klimpernden Klänge der Universalmusik, Dagobert planscht im Devisenspeicher. Zum Schluß sei dies noch gesagt, was an Morden war oder Leuten, die anderweitig unter die Räder kamen, nicht die Bohne einer erhöhten Quote.

Olga M. war zurückgekehrt, sie hatte sich noch vor dem ersten Grau des Morgens aus dem Bett geschält, den Ruch heimischer Gefilde in Poren und Nase, das Haar schwarz wie russische Erde hochgesteckt und mit einer Spange plombiert, die Hügel über den Seen und Flüssen, eine straffe, zierliche Achterbahn, Hüfte, Nabel, Becken ihr Ural, hinter dem es nichts zu suchen gibt und wo nur sie das Sagen hat, in ihrer schwarzen Taiga, in der der rote Mohn blüht, und am Abend schließlich, Bus, Flug und Bahn, ist sie angelangt. Die Lichter der Straße winkten ihr freundlich zu, die kleine Stadt auf dem halben Eiland kam ihr fast schon wie eine alte Bekannte vor, obwohl die Bewohner ihr höflich, aber bestimmt von Anfang an die kalte Schulter zeigten. Sie leistete sich ein Taxi, des Gepäcks wegen und des Müdseins von der Reise. »Na, Fräulein, von weit her?« »Ziemlich.« Blick und Geruch, die eigenen vier Wände, »Daheim in der Fremde.« Sie mochte verweilen im Augenblick der Ankunft und dem stillen Ringsherum, gedankenfrei und ziellos die Schritte, doch schon war der Kopf voll von Geschehen, das nichts anderes zuließ, als ihr aktives Dasein hier vornehmlich ins Aug zu fassen. Sie die angelockte Wildkatze aus dem Raum Porecie, irgendwann nach dem dritten demokratischen Krieg der Serie antagonistisch, und ausgebildet in einem der Kernländer, um pflegerisch tätig zu sein an dessen Heimatfront mit der beträchtlich wachsenden Anzahl malader Bewohner. Grundlage ihrer Ausbildung war ein Lehrbuch der siebten Generation, hervorgegangen aus der Urfassung von 1913, Unterrichtsbuch für die weibliche freiwillige Krankenpflege, und längst im Zuge der Gleichberechtigung um das Wissen unterhalb der männlichen Gürtellinie erweitert. Zu dem Thema allerdings hatte sie ihre ganz eigene Meinung, so wie sie gegen Kälte resistent war, konnte sie in den heiklen Wochen der Katersprünge eisig ihre Nägel gebrauchen und wurde von ihrem Vater nicht umsonst lettisches Wildkätzchen mit den Krallen eines russischen Bären genannt. Ihre Devise, Besser ein Kind im Kopf als es auszutragen, sonst ist die Selbstbestimmung hin, und der Mann schwingt sich auf zum Bestimmer oder sucht das Weite. Sie kennt die Resultate, aus nächster Nähe, intimst ihre harten und weichen Bestandteile, marode Männer und Frauen, ihr welkes Oben und Unten, all diese Gesichter, die vor allem von einem künden, das Leben nichts als eine Talfahrt. Gerade, weil sie inzwischen firm ist in ihren Einweghandschuhen und ihr das Putzen der Körper flott von der Hand geht, es sie herzlich kalt läßt, wenn sie die Leute von blumigem Darmleben, urinösem Scheidengewässer oder käsigem Pimmelbefall befreit, möchte sie sich durchaus vorstellen, daß in nicht ferner Zukunft die desolaten Leiber industriell gereinigt werden, Art Waschstraße, ab aufs Band mit Gummibahren, Roboterarme mit Schwamm und Seife in den Händen, sauber und hygienisch bis zum letzten Atemzug, und bedenkt dabei, daß ihr Tun, wenn es so kommt, an Herden von Automaten übergeht, und in der Konsequenz würde das bedeuten … Ach, was solls, jedenfalls prächtige Aussichten.

Hubertine, das zweite hilfreiche Wesen der beiden Greise, dachte gewiß ähnlich, wenngleich für sie die Welt, wie sie war, längst in einer doppelten Sackgasse steckte, in der man immerhin noch die Wahl hatte, sich zwischen Selbstmörder oder Massenmörder zu entscheiden, ansonsten blieb man auf Gedeih und Verderben Herdenvieh.

Der Morgen graute, der volle Mond hinterm blattlosen Hain verblaßte, die unlauten Drohnen zogen sich zur Auswertung der Daten in ihre Tagesquartiere zurück, Nachtsicht- und Wärmestrahl-Bilder samt erfolgten himmlischen Abschüssen, der Hygiene auf humane Art, der Tilgung des Schädlings auf unblutige Weise.

Der Tag zu Beginn ein Spund der Hoffnung, noch leben wir, alles nur halb so wild, auch der Graf atmete, aber schlief noch immer, Greis und Greisin entschieden sich, ihn mitten ins Zimmer zu verlagern, also nicht unters Bett zu schieben, sondern ihm einen repräsentativen Platz zu verschaffen. Wie andere in ihrer guten Stube Tiger-, Eisbär- oder Gamsfell haben, so hatten sie eben einen schlafenden Canis Lupus, der darauf wartete wachgeküßt zu werden, in ihrem Evolutionskabinett. Freilich, die Greisin würde schon noch gern gewußt haben, was er von der jüngsten Hypothese hielt, die kanadischen Wölfe an der Pazifikseite seien dabei, ins Meer zurückzukehren, der Beweis, sie jagen bereits in den Flüssen, die zum Ozean führen, Lachs, ihre Technik ist derjenigen der Robben nicht unähnlich, in einer Million Jahre gewiß haben sie wieder Flossen. »Das wäre ein schöner Umkehrschluß im Sinne der Evolution«, knurrt der Greis, und ohne Übergang. »Immer gibt es einen, der den anderen quält, in jedem Moment, überall auf der Welt, die Zivilisation ist eine große Reibe, durch die jeder seine Abreibung erfährt, früher oder später, nur daß der Herrgott fein raus ist, für ihn gilt, für alle Zeit, der Diplomatenstatus.« »Führst wieder Selbstgespräche.« »Es muß doch einen Urgrund haben, warum Marter herrscht zwischen den Leuten, man komme mir nicht mit den kommunen Dingen, Reichtum und Armut, das Oben quält das Unten und umgedreht, fressen und gefressen werden, dunkle Mächte brauchen die lichte Nacht, um ihr die finstren Schatten der schlimmen Gefahr an die Wand zu werfen, und das offene Feuer der inneren Barrikade brennt in der vergeblichen Sehnsucht, die Schatten wie Papier tilgen zu können, nein, vielleicht waren es die Gemetzel und Mischungen zwischen Menschen, jeder Fremdling ein Barbar, jedes Weib eine Zuchtstute, alles steckt seither im Rückenmark, sie ist die große Fortschleuder der Menschengeschichte, es handelt sich im Grunde um einen mehrdimensionalen Krieg, der im Reich der Gene tobt!« Die Greisin lacht spitz auf, »Die Räume sind grell hell, macht sie dunkel, um sie zu erhellen.«

Graugrüne Augen schauen ins Zimmer und werfen zugleich einen erstaunten Blick in dessen Mitte, »Labrit, was ist passiert, so hab ich euren Freund noch nie gesehen, still und folgsam als Schlummerfell.« »Er schläft wohl seinen Rausch aus.« »Schön, daß du wieder da bist aus deinen östlichen Gefilden.« »Ihr lebt gefährlich, wie ihr wißt, Wärmflaschen und Wölfe sind verboten im Heim.« »Heim? Wo leben wir?« Der Greis: »Irgendwo auf der Welt, dort wo unser Zimmer ist, eben da.« »Und wo genau?« »Oldenburg, Ostsee unterm breiten Band des Vogelflugs, so wie es von Ilmenau heißt, da ist der Himmel blau, da tanzt der Schwiegersohn mit seiner Frau.« »Falsch, da bin ich geboren, in Ilmenau, da tanzt der Ziegenbock mit seiner Frau. Oder so.« »Und was macht ihr mit ihm, er ist schließlich nicht zu übersehen.« »Gerade weil er ins Auge springt, wird nur um so deutlicher, daß er unser Forschungsobjekt ist, das erste Säugetier, das sein GO BACK ins Meer anvisiert, so wie uns die Wärmflasche interessiert im Zusammenhang mit dem Golfstrom und den kalten Füßen des Planeten.« Derweil dem Greis etwas Drittes längst im Kopfe spukt, die Entschlüsselung des Geheimnisses um die Größe und Form ihrer kleinen Titten. »Übrigens, auch in der Stille auf dem Land war es mir unmöglich, den nächtlichen Flug einer Drohne mit dem versammelten Ohr zu erhaschen.« »Haben wir uns gedacht, geräuschlos und Ultraschall, wie Fledermäuse.« »Braucht ihr was.« »Wie immer dich.« Schon flog ihr ­Ponypo davon, »Ich bin zur Stelle.«

Stellt sich mal wieder die Frage, wem kann man überhaupt noch trauen?« »Hätten wir das nicht schon durch, die Demokratie als Diktatur, jeder kommt bereits gläsern zur Welt, ihm kann alles nachgewiesen werden, die Labore zugleich Fälschungsstätten, wir sind längst verraten und verkauft, ob wir nun jemandem trauen oder nicht.« »Das eben will ich nicht hören.« »In den Zeiten der globalen Überwachung sind die Spiele hübsch und bunt und das Leben ein Rausch des Vergessens.« »Ich habs satt, mag kein Blatt mehr kauen von dieser düstren Zeit, gewähr uns eine Auszeit, erzähl mal ne hübsche Geschichte.«