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Nr. 672

 

Der heilige Vulkan

 

Die Auseinandersetzung mit dem LUNGAR TRON

 

von Hans Kneifel

 

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Es geschah im April 3808. Die entscheidende Auseinandersetzung zwischen Atlan und Anti-ES ging überraschend aus. Die von den Kosmokraten veranlasste Verbannung von Anti-ES wurde gegenstandslos, denn aus Wöbbeking und Anti-ES entstand ein neues Superwesen, das hinfort auf der Seite des Positiven agiert.

Die neue Sachlage gibt Anlass zum Optimismus, zumal auch in der künstlichen Doppelgalaxis Bars-2-Bars der Friede einkehrt. Für Atlan jedoch ist die Situation alles andere als rosig. Der Besitz der Koordinaten von Varnhagher-Ghynnst, ohne die er nicht den Auftrag der Kosmokraten erfüllen kann, wird ihm nun durch Chybrain vorenthalten. Ob er will oder nicht, der Arkonide wird verpflichtet, die Namenlose Zone aufzusuchen.

Inzwischen schreibt man den September des Jahres 3808. Trotz der Vernichtung des letzten Übergangs zwischen Normaluniversum und Namenloser Zone, gibt es für den Arkoniden die Möglichkeit, dennoch in dieses Raumgebiet zu gelangen.

Atlan führt eine beachtliche Streitmacht an, mit der er versuchen will, das Ungleichgewicht der Kräfte in der Namenlosen Zone zugunsten des Positiven zu verändern. Und so wird die Welt der Forsboter zum Schauplatz eines erbitterten Ringens um die Zukunft. Besonderer Brennpunkt ist DER HEILIGE VULKAN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan – Der Arkonide bringt den Zyrtoniern eine schwere Schlappe bei.

Tyari, Ticker und Insider – Begleiter des Arkoniden bei einer gefährlichen Mission.

Katzulla – Kommandant des LUNGAR TRONS.

Ticco, Thorda und Citofoom – Eingeborene von Forsbot IV.

Shind Cautzer und Inana Deercraft – Piloten der Futurboje.

1.

 

Der Stern Zyrton bewegte sich den Bergspitzen der Waldinsel entgegen. Der Abend brach an. In den unzähligen Fensteröffnungen der Wohnbauten zeichneten sich die Abendwolken und der riesengroße, purpurne Ball ab. 4-Page bewegte sein Kopfsegment in einer kleinen Geste der Unschlüssigkeit und erklärte unwidersprochen:

»Es wird in naher Zukunft keinen planmäßigen Angriff auf die Vulnurer geben. Aus mehreren Gründen, wie es bereits dargelegt wurde.«

Der Rat der Pagen, der hier versammelt war, hatte sich neu gebildet. Objount musste versuchen, den Dingen einen neuen Sinn und eine Wendung zu geben, die einen neuen Plan ergab. Dieser Plan musste erfolgreich sein.

Merzzen, 13-Page, antwortete in gemessenem Ton:

»Unsere Scheu, die Vulnurerschiffe zielbewusst anzugreifen, ist mehrfach festgestellt und beweisbar geworden.«

»Richtig.«

Die Zyrtonier waren im Besitz sämtlicher Informationen über den letzten Stand der Auseinandersetzungen. Der dreifach undurchdringliche Wall hatte die potentiellen Eindringlinge abgewehrt und ihre Schiffe in alle Richtungen zerstreut. Aber der Rat der Pagen verfügte noch über ein breit gefächertes Spektrum anderer Möglichkeiten. Der Kampf ging weiter.

211-Page, Ul-Horz, wandte sich an Katzulla.

»Deine Maschine muss ins Treffen geführt werden. Du bist der geeignete Manipulator dafür.«

Katzullas Seitenaugen öffneten und schlossen sich langsam. Seine Stimme klang seltsam unbeteiligt.

»Ich soll das LUNGAR TRON steuern?«

»Nichts anderes«, ließ sich Objount vernehmen. Die empfindlichen Stachelorgane seines wuchtigen Körpers bewegten sich unruhig. »Für diesen Einsatz bist du der beste Fachmann. Wähle deine Mannschaft aus. Solltest du scheitern, was ich wegen der Fähigkeit des Geräts, seiner Sekundäreinheiten und nicht zuletzt deinem Können für höchst unwahrscheinlich halte, haben wir noch andere Trümpfe in Reserve.«

Zyrton, der sechste der elf Planeten, war ebenfalls durch die dreifache Umhüllung der Schockfront geschützt. Dieser Wall sorgte auch für die Ruhe der Gedanken, die alle Zyrtonier erfüllten. Sie waren in Sicherheit. Die optisch riesenhafte Sonne tauchte in die Linie des Horizonts. Der Ozean färbte sich dunkelrot, und jeder einzelne Baum zeichnete sich scharf und schwarz gegen den Himmel ab.

»Einverstanden. Wie lauten die Anordnungen?«, fragte Katzulla, dessen Empfindungen ganz anders waren. Er schwieg und versuchte, die anderen über seine Regungen im Unklaren zu lassen. Er hatte gute Gründe dafür.

»Die Besatzung? Nimm Roboter mit und eine gute Kernbesatzung. Es ist ein wichtiger Auftrag, der innerhalb von drei oder vier Planetenumläufen zu erledigen sein wird.«

Auch in diesem riesigen Raum nahm die Intensität des Lichtes ab. Alle Einrichtungsgegenstände und die einzelnen Segmente der wuchtigen Körper wurden in düstere Farbe getaucht.

»Was soll ich tun? Gegen wen und wo soll ich vorgehen?«, fragte Katzulla zurückhaltend. Er war einer der fähigsten Wissenschaftler, über die das System verfügte. In seinem genetischen Kode waren Eigentümlichkeiten und Besonderheiten verankert, die in den Augen der Zyrtonier nur Auszeichnungen und Vorteile darstellten.

»Das ergibt sich aus den Notwendigkeiten. Zuerst musst du unser System verlassen, dann wird das Verhalten der Angreifer dein Handeln bestimmen. Es wäre sinnlos, exakte Verhaltensregeln zu programmieren.«

»Ich breche also sofort auf?«

»So wurde es beschlossen.«

Mit einem letzten Auflodern versank das Gestirn. Ein Windstoß fuhr über die Oberfläche des Wassers und erzeugte winzige Schaumkronen. Die Blätter der zahllosen Gewächse rieben sich aneinander und erzeugten ein brausendes, raschelndes Geräusch. Katzulla hob die Unterseite seines Körpers, grüßte kurz und verließ den Raum mit dem harten Geräusch seiner zögernden Schritte.

Katzullas Gedanken waren bei Milorah.

Treue und die unumstößliche Gewissheit, seine Pflicht erfüllen zu müssen, standen für Katzulla, 666-Page, außer Zweifel. Wegen dem Tod seiner Lebensgefährtin stritten in seinem Innern Wut, Resignation und der Wunsch nach Rache. Er hatte keine übermäßige Eile. Das Transportsystem brachte ihn zuerst zu seinem Heim; auf dem Regierungssitz, der ebenfalls den Namen Zyrton trug, besaß er vorübergehend eine geräumige Wohnung, halb ein unterirdisches Labor, halb ein Winkel, in den er sich zurückziehen konnte. Er verstaute die wenigen Stücke seiner persönlichen Ausrüstung und versuchte wieder einmal, seine Gedanken zu ordnen.

Wie immer gelang es ihm nicht, nicht seit dem Augenblick, an dem er erfahren hatte, dass Milorah auf Befehl der Regierung umgebracht worden war.

Als er hinter sich das Schloss der schweren Tür auf die voraussichtliche Zeit programmierte, die er im Einsatz sein würde, fügte er hinzu:

»Es wird sich alles klären. Früher oder später. Wichtige Ereignisse liegen vor uns.«

Er war sich durchaus bewusst, dass er spätestens zu dieser Stunde der beginnenden Nacht im Begriff war, seine bisherigen Überzeugungen genauestens zu überprüfen.

666-Page Katzulla wollte unter allen Umständen vermeiden, zu einer tragischen Gestalt zu werden.

Das ausgefeilte Transportsystem Zyrtons nahm ihn auf und brachte ihn zum Startkomplex, in dem das LUNGAR-TRON-Zubringerboot integriert worden war. Er bewegte sich in die Schaltzentrale und ließ die Raumstation benachrichtigen. Gründlich sah er die Listen der bereits in der Station arbeitenden Roboter durch. Die Maschinen waren nach dem Ebenbild ihrer Herren entworfen und hergestellt und besaßen deren typische Form. Ihre Größe war unterschiedlich; von Klauenbreite bis hinauf zur doppelten Körpergröße eines erwachsenen Zyrtoniers.

Die fünf LUNGARETTEN wurden mit einer ausgesuchten Mannschaft bedacht. Als Wissenschaftler, der lange Jahre damit verbracht hatte, Schockfronten und energetische Verhältnisse in der Namenlosen Zone zu kontrollieren, kannte Katzulla die Spezifikationen eines jeden Robotertyps und erst recht die Fähigkeiten aller Besatzungsmitglieder, die er nach strengsten Gesichtspunkten aussuchte.

Wenn er schon Zweifel hatte, über die er sich bisher nicht geäußert hatte – diese Zyrtonier durften nicht die kleinsten Skrupel haben.

Mitten in seiner verantwortungsvollen Arbeit hielt er inne.

Wieder dachte er an den ruchlosen Mord an seiner Lebensgefährtin. Milorah mit den geschmeidigen Fühlern und dem bronzespiegelnden Panzer!

Er stieß ein kurzes, leise trillerndes Geräusch des Schmerzes aus, atmete pfeifend ein und aus und arbeitete weiter.

»Die Besatzung des LUNGAR TRONS«, sagte er sich. »Es dürfen keine Versager sein.«

Auf dem Bildschirm erschienen die Chiffren und Kodebezeichnungen für jene Männer, die er nach strengsten Kriterien ausgesucht hatte. Er benachrichtige dreiunddreißig von ihnen, erhielt die Bestätigung von neunundzwanzig und orderte abermals vier. Dann erging ein klarer Befehl. Start in fünf Zyrton-Stunden.

Die elastische Spitze des rechten, vordersten Greiferarms berührte eine große Kontaktfläche.

»666-Page? Was kann ich für dich tun?«, fragte einer der Verantwortlichen für den Startkomplex der Fähre.

»Der Rat der Pagen, vertreten durch mich, setzt in viereinhalb Stunden das LUNGAR TRON in Betrieb. Ich brauche nicht zu betonen, wie wichtig der Einsatz ist.«

»Die Fähre ist bereit. Du willst abgeholt werden?«

»Unbedingt, sofort.«

»Ein Fahrzeug wartet auf der untersten Ebene des Einsatzgebäudes«, war die Antwort.

»Ich komme.«

Im verschiedenfarbenen Punktlicht und in den zahlreichen Instrumentenbeleuchtungen funkelten die riesigen Facettenaugen des Zyrtoniers auf. Mit den fingerartigen Klauen packte Katzulla seine Ausrüstung und verließ die Kabine. Ein Antigravlift brachte ihn in die Eingangshalle. Überall spiegelten sich Lichter und angestrahlte Bäume im Wasser der Kanäle und Meeresarme. Genau vor ihm hielt ein großer Gleiter mit den Zeichen der Regierungsbehörden. Das robotische Gefährt summte leise los, überquerte Brücken und hielt schließlich neben der kugelförmigen Fähre. Roboter bewegten sich unter den Tiefstrahlern, Wachen und die ersten der zusammengerufenen Besatzungsmitglieder. Ruhig winkte Katzulla zu ihnen hinüber und bestieg die Rampe der Fähre.

Die Startvorbereitungen gingen in gewohnter Schnelligkeit und Zuverlässigkeit vorbei. Katzulla kontrollierte die Bildschirme und sah zu, wie die Oberfläche des Regierungsplaneten zurückblieb, wie hinter der riesigen Krümmung Zyrtons die grellen Lichtfluten des Zentralgestirns hervorkamen und die verwirrenden Formen und Oberflächenstrukturen des LUNGAR TRONS erkennen ließen.

Bald würde die riesige Raumstation die Grenzen des Planetensystems verlassen haben. Während der Mission gab es Zeit genug, über alle Vorgänge in der Vergangenheit nachzudenken; über Milorahs Tod ebenso wie über die Fremden und die Überlegungen, dass für beobachtbare Teile der Namenlosen Zone eine neue Zeit angebrochen war – oder auch nicht.

Die Fähre legte an, Schleusen öffneten und schlossen sich. Das Trägerschiff LUNGAR war voll aktiviert. Auf direktem Weg schwebte Katzulla bis in den Basisteil der Raumstation. Seine Ausrüstung, umfangreicher geworden durch technische Apparaturen, trugen die mittelgroßen Roboter hinter ihm her.

Mit ungewöhnlicher Entschlossenheit meldeten die anderen Zyrtonier aus allen Bereichen des Trägerschiffs, des TRONS und der fünf LUNGARETTEN die Betriebsbereitschaft. Katzulla klärte sie über die Art des Vorhabens und das voraussichtliche Ziel auf.

»Also geht es darum, mit den Hyperparaprojektoren brüchige Schockfronten wieder zu stabilisieren?«, erkundigte sich Leroman, der Verantwortliche des TRONS.

»Unter anderem. Vermutlich werden sich uns einige Fremden entgegenstellen. Es ist damit zu rechnen, dass gekämpft werden muss«, beschied ihm Katzulla.

»Auch hierfür gibt es durchschlagende Methoden!«, erklärte der Chef der Einsatzraumschiffe. »Fünf LUNGARETTEN haben eine beachtliche Feuerkraft. Wir fegen die Fremden aus der Namenlosen Zone hinaus, 666-Page!«

»Hoffentlich hast du Recht, At-Kohar!«

Für die nächsten Stunden waren Katzullas Zweifel und persönliche Probleme wie weggewischt. Das riesige Gerät, achtzehnhundertfünfundzwanzigmal so lang wie ein Zyrtonierkörper, mit einem totalen Durchmesser, der elfhundert Körperlängen umfasst, erwachte in jedem einzelnen technischen Bereich zu kontrolliertem Leben. Langsam nahm das LUNGAR TRON Fahrt auf und entfernte sich vom Planeten.

Katzulla wandte sich vorläufig zum letzten Mal an seine Mitarbeiter.

»Wir werden außerhalb der Schockfront Fremde orten, fremde Schiffe und seltsame, schwer begreifliche Individuen. Glaubt nicht, dass die Auseinandersetzung einfach sein wird.«

Er senkte das Kopfsegment, führte mit den langen Fühlern eine aufmunternde Geste aus und bestellte sich, nachdem er das Kommunikationsgerät desaktiviert hatte, eine große Schale Tethare, ein starkes, aufmunterndes Getränk. Er sog es durch einen dicken, langen Halm und hoffte, nicht lange auf den Gegner warten zu müssen.

Einen Feind hatte er bereits besiegt und in einem energetischen Käfig eingeschlossen.

2.

 

Ticco hob den Kopf, schirmte die Augen vor den Sonnenstrahlen ab und richtete seinen Blick auf den heiligen Berg. Er war ruhig. Über dem kahlen, stumpfkegeligen Gipfel lag eine kleine, schichtförmige weiße Wolke.

»Der Berg zürnt nicht«, sagte der Nomade. »Wir können uns in die Wälder hineinwagen.«

»Bis wir dort sind, kann sich alles ändern«, meinte Thorda und zog am Leitseil. Die Tiere mit dem Hausrat und der Handelsware schüttelten müde die Köpfe. Es war nach der heißesten Mittagsstunde, und bis zur nächsten Quelle mussten sie noch einen langen Weg zurücklegen. Das Kind schlief ruhig im Tragekorb der Mmelakstute.

»Alles wird sich ändern, heute oder morgen oder in den Jahren«, sagte Ticco philosophisch. »Du willst weiter?«

»Ja. In den Schatten.«

Ticco und seine Frau waren, wie die meisten Bewohner dieser Welt Forsbot, einfache Nomaden mit einem denkbar merkwürdigen zivilisatorischen Hintergrund. Sie waren unterwegs zum heiligen Berg und würden auf diesem Weg noch andere Nomadengruppen treffen, deren Wege sich wiederum mit anderen kreuzten. So gelangten Nachrichten ohne Benutzung dessen, was aus der Vergangenheit übrig war, von Mund zu Mund.

»Ich komme.«

Ticco sprang von dem Steinhaufen hinunter, lief zu seinem Reittier und schwang sich in den Sattel. Die beiden Taschen waren schwer und prall, auf dem Wassersack hatten sich winzige Perlen niedergeschlagen, verdunsteten in der Hitze und hielten dadurch das Wasser kühl.

Die Tiere setzten sich in Bewegung und trabten in einem kräfteschonenden Gang über den breiten Pfad. Ticco wusste es genau: Einst war dies eine Straße gewesen. Fernschnellweg, hatten die Alten dazu gesagt. Jetzt hatten sich Gräser, Büsche und Bäume von beiden Seiten an die helle, unverwüstliche Oberfläche herangeschoben. Tausende und aber Tausende von Fußsohlen und Tierhufen hatten es kaum geschafft, die Beläge mitsamt den Ziffern und Linien zu beschädigen. Nur die Sonne und der Regen hatten die Farben verwaschen und ausgebleicht.

Der Pfad führte geradeaus, dann über eine gewaltige Brücke und auf den hügeligen Wald zu. Einst war dort, wo sich zwischen zerfallenen Gebäuden Schutt, Sand und neues Erdreich abgelagert hatten, eine kleine Stadt gewesen. Sie war nicht mehr zu erkennen, bis auf ein einziges Gebäude, das zu einer Karawanserei für die vielen Nomaden geworden war. Aber dorthin wollten Ticco und seine Frau nicht.

»Wirst du von den Thimessen etwas mitnehmen, für den Berg?«, rief Thorda von hinten. Ticco ritt jetzt schräg vor der Karawane. Auf der breiten Brücke, deren Ränder und Geländer von schillernd farbigem Moos überzogen war, gab es viele Schlangen. Der Hufschlag seines Tieres würde sie verscheuchen. Immerhin hatte er noch die »alte« Waffe und beabsichtigte nicht, sie oder die Magazine zu opfern.

»Vielleicht. Wenn es nicht zu schwer ist. Und wenn sie uns gut bewirten, die Knauserigen mit den großen Hüten«, rief er fröhlich zurück. Er konnte fröhlich sein; für die nächste Zeit gab es keine Probleme.

»Wann treffen wir sie?«

»Sehr bald, denke ich.«

Der Prozess der Nomadisierung war seit einigen Generationen über die Forsboter gekommen. Nach und nach lösten sie sich aus der Technik, die wuchs und wuchs und mit der die Zerstörung der Umwelt einherging. Sie verließen ihre Häuser und schalteten zuerst die riesigen Energiezentren ab. Dann begannen sie ein freies, umherschweifendes Leben zu führen und wurden schrittweise wieder zu Geschöpfen der Natur. Aber dieser Vorgang war nicht ohne Opfer. Viele starben, weil sie dieses Leben nicht beherrschten und die Gefahren nicht kannten.

Die Kinder dieser Generationen wuchsen in einer schizophrenen Zeit auf. Sie spielten in hochtechnisierten Ruinen und wurden tagtäglich mit der Vergangenheit konfrontiert, obwohl sie sich mit jedem weiteren Schritt selbständig auf eine neue Zukunft vorbereiteten.

Sie wuchsen also mit allen Erinnerungen auf und mit einer guten Aussicht, ihr Leben meistern zu können.

Bis die Nacht der Zeitenwende alles veränderte.

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