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Lesen Sie faszinierende Geschichten, die man sonst eher selten zu hören bekommt.

Überraschende Erlebnisse warten auf Sie.

Entdecken Sie das Besondere, Orte zum Durchatmen und einfach Unbezahlbares.

Magische Momente bringen Sie ins Schwärmen.

Kommen Sie zur rechten Zeit an den richtigen Ort und erleben Sie Unvergessliches.

Willkommen bei Baedeker!

Diesen Magischen Moment auf Malta möchte ich Ihnen ganz besonders ans Herz legen: Werfen Sie doch einmal einen Blick in den King‘s Own Band Club in Valletta. Dort wird dienstags, freitags, samstags und sonntags Bingo gespielt. Die Malteser lieben das. Vielleicht wollen Sie mitspielen ... Schließlich sind die selbst erlebten Geschichten die schönsten, um sie zu Hause zu erzählen.

Wir wünschen Ihnen lebendige Eindrücke und Zeit für das Wesentliche! Entdecken Sie mit Baedeker das Außergewöhnliche, lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihr persönliches Programm nach Ihren Vorlieben.

Herzlichst

Rainer Eisenschmid, Chefredakteur Baedeker

10 Souvenirs

10 Dinge und Erinnerungen, die ich mitnehme …

1.

Ein Fläschchen Olivenöl, denn das gibt´s bei uns noch nicht zu kaufen

2.

Ein Malteserkreuz als Anhänger aus Silberfiligran. Kostet wenig – und damit hat man Malta für immer am Hals.

3.

Türklopfer. Die zieren auf Malta viele Türen und machen sich auch daheim sehr gut.

4.

Buntes Glas, denn darin kann Malta fast mit Murano konkurrieren

5.

Eine Dose Kinnie, denn die kann man auch gut an Kinder verschenken

6.

Einen warmen Pullover. Den kaufen Sie aber besser nicht auf dem Straßenmarkt, sondern in den Kunsthandwerksdörfern Ta‘ Qali auf Malta und Ta‘ Dbiegi auf Gozo. Sonst könnte er nämlich aus China stammen.

7.

Meersalz aus Gozo. Beim Schwimmen meidet man´s, in der Suppe darf es nicht fehlen.

8.

Einen Malteserritter in voller Rüstung von Playmobil, denn den gibt‘s nur hier

9.

Ein Fläschchen Bajtra. Der sanfte Likör aus Kaktusfeigen schmeckt auch zum Kaffeekränzchen zu Hause.

10.

Den Kaplan von Malta. Er ist der einzige ins Deutsche übersetzte Roman eines maltesischen Autors und nur in den Buchhandlungen dort noch ungebraucht zu haben.

Baedekers Top-Ziele

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Magische Momente

Überraschendes

6 x Für Kinder

Langeweile verboten! > > >

6 x Durchatmen:

Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >

6 x Unterschätzt:

Genau hinsehen, nicht daran vorbeigehen, einfach probieren! > > >

6 x Erstaunliches:

Hätten Sie das gewusst? > > >

6 x Einfach unbezahlbar:

Erlebnisse, die für Geld nicht zu bekommen sind > > >

© DuMont Bildarchiv/Schulze

Im Einspänner geht es durch die stillen Gassen von Mdina – als wäre noch Ritterzeit.

D

Das ist...

Malta

Die großen Themen rund um die Johanniterinsel. Lassen Sie sich inspirieren!

© DuMont Bildarchiv/Schulze

Valletta Maritim

Als die Luft noch den Vögeln vorbehalten war, näherte man sich Malta über See. Mit etwas Fantasie lässt sich nachvollziehen, was Neuankömmlinge von der Steinzeit bis ins 20. Jh. hinein empfunden haben mögen, als sie das Buchtengewirr um Valletta entdeckten. Auf zur Harbour Cruise!

© DuMont Bildarchiv/Schulze

BEVOR das Schiff ablegt, werfen Sie am besten noch einmal einen Blick auf die Karte. Sie sehen: Sliema Ferry liegt dem auf der Sciberras-Halbinsel aus dem Meer steigenden Valletta direkt gegenüber. Das Fort St. Elmo an der äußersten Spitze dieser Halbinsel bewacht gleich zwei Hafeneinfahrten: den Marsamxett Harbour zwischen Valletta und Sliema sowie den Grand Harbour zwischen Valletta sowie Vittoriosa und Senglea. Diese beiden Häfen sind keine modernen rechteckigen Becken, sondern verzweigen sich in zahlreiche Buchten hinein, »Creeks« genannt. Die Creeks waren ein Segen für die Seefahrer vergangener Zeiten: Vor Wind und Wellen geschützte Liegeplätze für ihre Boote, die durch die engen Zufahrten zudem noch relativ leicht gegen Feinde zu verteidigen waren. Heute wissen sie vor allem Jachtbesitzer zu schätzen: Myriaden kleiner Segel- und Motorjachten liegen hier in modernen Marinas.

Gewaltige Festungsbauten

Wenn das Schiff dann ablegt und zuerst den Marsamxett Harbour durchkreuzt, denken Sie sich am besten erst einmal die vielen Städte weg, die heute das Buchtengewirr nahezu lückenlos umgeben. Bis 1565 standen hier bestenfalls ein paar Fischerhütten. Nur an der strategisch so bedeutsamen Spitze der Sciberras-Halbinsel stand schon seit phönizischen Zeiten ein kleines Fort, das die Johanniterritter 1552 modernisierten und das dann bei der Großen Belagerung durch die Türken 1565 eine bedeutende Rolle spielte. Die Festungsmauern auf Manoel Island, das weit in den Marsamxett Harbour hineinragt, entstanden erst 1723, das Tigne Fort an der Südostspitze von Sliema sogar erst 1793. Wenn Ihr Schiff dann zur Dreiviertel-Umrundung Vallettas ansetzt, stellen Sie sich die Inselhauptstadt vielleicht einmal als riesige Baustelle vor. All die gewaltigen Mauern und Bastionen, die den Hauptsitz des Johanniterordens uneinnehmbar machen sollten, entstanden ja binnen weniger Jahre gleich nach dem Abzug der türkischen Belagerungstruppen auf nacktem Fels. Unermüdlich schnitten Menschen die Steine, zog Vieh schwere Karren, wurde Stein auf Stein gesetzt und dabei sogar noch auf Ästhetik geachtet. Schon nach drei Jahrzehnten war eine barocke Großstadt entstanden.

Das muss man sich immer wieder klarmachen: Valletta gab es noch nicht, als die Türken 1565 kamen. Damals lebten die Ordensritter gerade einmal seit 35 Jahren auf der bis dahin von ihnen ungeliebten Insel, die so viel karger und kleiner als Rhodos war, das sie nach 300 Jahren den Türken hatten überlasen müssen. Das Fort St. Angelo am Grand Harbour war ihre bedeutendste Festung, ihre recht bescheidenen, noch mittelalterlich anmutenden Auberges und ihr Ordenshospital standen gleich daneben im heutigen Vittoriosa.

© DuMont Bildarchiv/Schulze

Die Mischung macht’s: Valletta vereint Hafenromantik und historisches Flair.

Hafen auch für die Briten

Im Grand Harbour wird aber nicht nur die Geschichte der Ordenszeit lebendig. Dieser Hafen mit seinen Creeks war im 19. Jh. die Hauptmotivation für die Briten, hier das Hauptquartier ihrer Mittelmeerflotte einzurichten. Zahlreiche Bauten zeugen davon, besonders markant sind die Großbäckerei der Royal Navy und ihr Hospital. Als bedeutendster Handelshafen der Insel wurde der Grand Harbour in unserem Jahrtausend durch den Container Port von Kalafrana abgelöst. Dafür wird er als Kreuzfahrthafen immer wichtiger. Ganz dicht an den schnittigen Riesenschiffen vorbeizufahren, ist ein moderner Höhepunkt einer Harbour Cruise und gibt einem vielleicht auch ein Gefühl von Zufriedenheit: länger als nur einen Tag auf Malta bleiben zu können.

Kreuzfahrt Im Kleinen

Setzen Sie sich einfach zur Harbour Cruise aufs Oberdeck eines Dampfers, drücken Sie Ihren inneren Fantasieknopf und kreuzen Sie zwei Stunden lang durch die Geschichte. Besonders stimmungsvoll ist im Hochsommer Captan Morgans All-inclusive-Cruise: Mit einem schönen Holzschiff geht es zur St. Paul’s Bay und in den Grand Harbour (sonntags 19.30 – 24 Uhr, 50 € / 30 €). Normale Rundfahrten starten ganzjährig von Sliema Ferry ab ca. 10.30-15.30 mindestens stdl.; Standardpreis: 16 €, Kinder (4 – 11 J.) 13 €. (www.captainmorgan.com.mt, www.luzzucruises.com)

Uralte Tempel - Neu Überdacht

Die jungsteinzeitlichen Großsteinbauten auf Malta und Gozo gelten als erste frei stehende Bauwerke Europas. Die Tempel von Hagar Qim und Mnajdra liegen besonders schön in freier Natur fast direkt am Meer. Heute schützt sie ein Dach, dessen Architekten sich viele gute Gedanken über das Projekt machten.

© Getty Images/Cioata

NATUR pur umfängt Sie während der Anfahrt. Ein paar Äcker zwischen Steinmauern haben die Bauern der Garigue abgerungen, die auch die Tempel umgibt. Nur Gräser und Kräuter wachsen da, manchmal garniert mit einem windschiefen Bäumchen. Zwei fast weiße Schutzdächer markieren in der Garigue die beiden archäologischen Stätten Hagar Qim und Mnajdra. Das Schweizer Architekturbüro Walter Hunziker hat sie entworfen. »Respekt vor Landschaft und Ort, Eigenständigkeit, aber keine Grenzverschiebung mit dem wertvollen Bestand waren unsere Devisen«, betont Hunziker. »Die Hochbogenkonstruktionen mit den bis in die Horizontebene auslaufenden Membranflächen zeichnen die Feintopografie der Küstenlandschaft mit dem allgegenwärtigen Meereshorizont nach.« Berücksichtigt wurde auch der für die Tempelbauer wichtige Lichteinfall in den Tempel am Tag der Sommersonnenwende: Sonnenstrahlen drangen da bis in eine der innersten Kammern des Tempels ein.

Geheimnisvoll

Als die Tempel vor etwa 5000 Jahren entstanden, gab es noch keine Schrift. Was die Archäologen auf Malta und Gozo ans Tageslicht brachten, muss für sich selbst sprechen. Das öffnet laienhaften Spekulationen und wissenschaftlichen Theorien Tür und Tor – und lädt zum Miträtseln ein. Dass die Tempelbauer über Sizilien auf die Inseln kamen, ist höchstwahrscheinlich. Wer sie waren, bleibt aber im Dunklen. Dass sie sich wie Menschen der Jungsteinzeit anderswo – z. B. in Stonehenge – mit Astronomie befassten, scheint sicher. Doch was weiß man sonst noch? Metallene Werkzeuge kannten sie nicht. Ihre Tempel erbauten sie keineswegs direkt neben Steinbrüchen, sondern kilometerweit davon entfernt. Der schwerste Stein, den sie je zum Bauplatz transportierten, wog 20 Tonnen. Als sicher gilt, dass sie diese gewaltigen Monolithe auf kugelförmigen Steinen transportierten, wie sie u. a. im Archäologischen Museum in Valletta ausgestellt sind.

Auch wenn die Tempel heute nur noch Ruinen sind, wird eins klar: Sie glichen überirdischen Höhlen. Die Innenräume lagen im Halbdunkel, den Charakter des Geheimnisvollen förderten Nischen und ovale Auslappungen. Offensichtlich waren die Tempel keine Versammlungsorte größerer Kultgemeinden, sondern waren vielleicht nur einer besonderen Kaste vorbehalten. Zugänge wurden durch »Fenstersteine« verengt wie der, den Sie im Besucherzentrum selbst durchschreiten dürfen. Zusätzlich gab es anscheinend in jedem Tempel eine dunkle Kammer, die nur durch ein kleines Schallloch mit dem nächsten größeren Raum verbunden war: Saß darin vielleicht ein berauschtes Medium und lallte Orakel. Schön, dass zwischen beiden Tempeln 500 m Fußweg durch die Garigue liegen – immer mit dem weiten Meer vor Augen. Wir genießen den Spaziergang – endlich freie Natur!

Doch gerade die haben die Menschen der Vorzeit wohl nicht nur als Geschenk, sondern auch als Gefahr empfunden. Um sie und die in ihr wirkenden Mächte zu besänftigen, opferten die Menschen des Neolithikums ihren Gottheiten zumindest Tiere. Dafür sprechen Anbindelöcher in den Tempeln, Altäre mit hohen Rändern, auf denen die Opfer wohl vollzogen wurden, und Schalen, die vielleicht zum Auffangen des Opferbluts dienten. Tierprozessionen als Steinreliefs, wie sie im Archäologischen Museum von Valletta ausgestellt sind, stehen wohl auch in Verbindung mit solchen Opfern.

Tempelbauer

Wenn Sie die verschiedensten Theorien über den Bau und die Nutzung der Tempel überdenken wollen, gehen Sie ins Besucherzentrum: Da können Sie sogar Ihren eigenen Tempel bauen. Zu finden 2 km südwestlich von Qrendi an der Küstenstraße.

© DuMont Bildarchiv/Schulze

Das Dach über den Relikten von Mnajdra will »Respekt vor Landschaft und Ort« betonen.

Vorbildliche Europäer?

Gab es vielleicht schon einmal eine Art Europäischer Union? Auf den Gedanken könnte man kommen, wenn man sich etwas näher mit den Malteserrittern beschäftigt. Anknüpfungspunkte gibt es genug, besonders aufschlussreich sind der Großmeisterpalast und die St. John’s Co-Cathedral in Valletta.

© DuMont Bildarchiv/Schulze

DAS Machtzentrum des Malteserordens war der Großmeisterpalast. Hier residierte der vom Großen Staatsrat auf Lebenszeit gewählte Ordensfürst. Neben dem Papst war er im Mittelalter und bis weit in die Neuzeit hinein das einzige Staatsoberhaupt, das nicht qua Erbfolgeregelung zur Herrschaft gelangte, sondern durch eine Art Wahl. Insgesamt zählte der Orden seit seiner Gründung bis heute 80 Großmeister. Sie kamen aus vielen Ländern Europas: Der erste war Gerhard Sasso (1100 bis 1120), der vorerst letzte Matthew Festing (2008 – 2017) aus dem britischen Northumberland. Der einzige deutsche Großmeister, Ferdinand von Hompesch zu Bolheim, hatte 1798 die traurige Aufgabe, Malta an Napoleon zu übergeben. Der einzige österreichische Großmeister, Gales von Thun und Hohenstein, residierte dann von 1905 bis 1931 bereits in Rom.

In der Kathedrale des Ordens flankieren acht überaus prächtig ausgestattete Seitenkapellen das Kirchenschiff. Sieben von ihnen sind einer Landsmannschaft, den sog. Zungen, zugeordnet; die achte nutzten die Ritter aus Bayern und aus England gemeinsam. Jeder Zunge stand ein »Pilier« vor, der in der Regierung für bestimmte Aufgaben wie Finanzwesen oder Festungsbau verantwortlich war. Jede der Zungen besaß zunächst in Vittoriosa und dann sehr viel größer in Valletta ihr Zentralgebäude, die sogenannten Auberges. Bescheidene Herbergen waren das beileibe nicht, eher prunkvolle Paläste. Manche nutzen heute Ministerien genutzt, ist sogar der Sitz des Ministerpräsidenten.

Ganz im Sinne eines Europas der Vaterländer geriet die nationale Herkunft also nie in Vergessenheit. Lingua franca war schon wie im Vatikan das Italienische, noch heute ist es die offizielle Amtssprache des jetzt in Rom residierenden Ordens. Was alle Ordensritter miteinander verband, waren der katholische Glaube und der feste Wille, das christliche Europa gegen den islamischen Glaubensfeind im Osten zu verteidigen. Auch Barmherzigkeit spielte immer eine Rolle, war der Orden doch aus einer christlichen Bruderschaft hervorgegangen, die schon im 11. Jh. mehrere Pilgerhospitäler an den Kreuzzugsrouten und im heiligen Land betrieb.

Kämpfer und Helfer

Für den Kampf gegen die Glaubensfeinde waren starke gemeinsame Rüstungsanstrengungen nötig. Da die Johanniter von 1209 bis 1521 ja auf Rhodos und dann ab 1530 auf Malta ansässig waren, brauchten sie vor allem eine starke Flotte. Ihre Galeeren überfielen osmanische Handelsschiffe und sarazenische Piraten und lieferten sich mit türkischen Kriegsschiffen so manche Schlacht. Die Beute trug bis ins 17. Jh. hinein maßgeblich zur Finanzierung des Staatshaushalts bei. Auf den Ruderbänken der Galeeren angekettet waren moslemische Kriegsgefangene neben verurteilten Kriminellen. Auch so manches Opfer der päpstlichen Inquisition auf Malta war darunter. Gemälde und Wandmalereien mit Darstellungen zahlreicher Seekämpfe können Sie im Großmeisterpalast studieren.

Was wir heute als »christliches Deckmäntelchen« ansehen würden, war für die Ritter auf Rhodos und Malta die zweite Säule ihres Ordens: der Dienst an Kranken und Verwundeten, von denen sie einen Teil ja selbst verursachten. Erst auf Rhodos, dann auf Malta erbauten sie die modernsten und größten Hospitäler ihrer Zeit. Jeder Patient hatte sein eigenes Bett und aß aus hygienischen Gründen von Silbertellern. Selbst der Großmeister musste regelmäßig Dienst in den Krankensälen leisten – an Katholiken genauso wie an Moslems, Orthodoxen und sogar an Protestanten. Am meisten darüber erfahren Sie bei der Besichtigung der Sacra Infermeria am Grand Harbour und der kleinen Ausstellung The Knights Hospitallers im gleichen Gebäude.

Ritterleben

Am besten spürt man den Rittern in Valletta nach, dem Machtzentrum des Ordens. Und am besten geht das mit einer Stadtführung auf Deutsch. Fragen Sie in der Tourismusinformation von Valletta >>> nach. Wer gut Englisch kann (und Durchhaltevermögen hat), sollte sich die Ganztagestour »Cities of the Knights« überlegen. Sie startet in Vittorioas/Birgu, wo die Malteser ihren ersten Ordenssitz nahmen (http://maltatourguide.com/tour).

© DuMont Bildarchiv/Schulze

Angetreten zum Appell: In Valletta lebt die Zeit der Malteser wieder auf.

Gozo  - ein Gegenentwurf?

In den ersten Stunden haben Sie Gozos Schönheiten in Ihren Erinnerungskorb gelegt. Obendrauf kommt die Zitadelle, Gozos historische Festungsstadt. Auf ihren Mauern können Sie sie beinahe vollständig umrunden und haben dabei fast die ganze Insel noch einmal um sich. Hat sie eine Chance, sich ihre Eigenarten zu bewahren und gegen den Strom zu schwimmen?

© Picture Alliance/Black

BEIM Blick über Gozo gewinnt man den Eindruck von einer heilen, geordneten Welt. Anders als auf Malta sind die Dörfer hier deutlich voneinander getrennt, Natur und Menschenwerk deutlich zu unterscheiden. Selbst gegen das Meer setzt sich das Eiland mit seinen schroffen Steilküsten deutlich ab. Platz für sanfte Übergänge gibt es kaum. Auch Gozos Dörfer bevorzugen klare Konturen. Die meisten sind auf niedrigen Tafelbergen oder langgestreckten Höhenrücken angesiedelt, nur drei der 14 Orte liegen am Meer.

Nicht einmal neun Prozent der Landesbevölkerung lebt auf Gozo. Lange fühlten sich die Gozitaner als maltesische Staatsbürger zweiter Klasse. Im Parlament stellen sie nur fünf von 65 Abgeordneten, ein eigenes Ministerium für Gozo gibt es erst seit 1987. Ernsthafte Unabhängigkeitsbestrebungen gab es freilich nie. Dafür stets den Wunsch nach einer schnelleren Verbindung zwischen kleiner und großer Schwester. Allerlei Experimente wurden gewagt: Erst gab es reguläre Hubschrauberverbindungen vom Luqa Airport, dann Linienflüge mit Wasserflugzeugen, die im Grand Harbour starteten. Beides war zu teuer. Auf dem Seeweg kamen auch schon schnelle Tragflügelboote und Katamarane zum Einsatz, doch auch die waren unprofitabel. So ist man heute ganz und gar auf die drei in Malta gebauten Roll-on-Roll-off-Fähren angewiesen, auf denen Gozitaner Sondertarife nutzen dürfen. Manchen Gozitanern reicht das nicht. Schon seit Jahren ist der Bau eines Flughafens für Propellermaschinen im Gespräch. Auch für einen Tunnel oder gar eine Brücke gibt es schon Entwürfe. Chancen auf Realisierung haben sie nicht. Gozos Isolation bringt für die Einheimischen viele Beschwerlichkeiten und auch Kosten mit sich. Vor allem aber führt sie zur Abwanderung der Inseljugend. Die kann in Victoria zwar das Abitur machen, muss dann zum Studium aber nach Malta hinüber. Moderne Arbeitsplätze in Zukunftsbranchen der Finanz- und Glücksspielindustrie oder auch nur Jobs in Produktionsfirmen und Häfen gibt es kaum – und ein Nachtleben wie in Paceville ebenso wenig. Ein Inselhospital ist zwar vorhanden, doch bei ernsthaften Erkrankungen vertraut man sich lieber dem großen Mater-Dei-Krankenhaus auf Malta an.

Ziel: Ökoinsel

Es gibt aber auch Gozitaner, die in Gozos relativer Rückständigkeit eine große Chance sehen. Fehler der großen Schwester können noch vermieden werden. Zusammen mit dem Ministerium für Gozo wollen sie aus Gozo schon bis 2020 eine Öko-Insel machen. Daraus wird wohl eher 2030 werden. Aber immerhin: Eine Stromversorgung aus erneuerbaren Energien, Recycling des Mülls, die Schaffung vieler neuer Regenwasser-Reservoirs und rein ökologische Landwirtschaft stehen auf der Agenda. Der Öko-Tourismus spielt in diesem Programm eine wesentliche Rolle. Auf einzelnen Initiativen kann man schon aufbauen. Schon Mitte der 1980er-Jahre kamen zwei Gozitaner auf die Idee, baufällige Bauernhäuser in den Dörfern und in freier Landschaft zu restaurieren und als Ferienhäuser anzubieten. Inzwischen kann man auf der Insel weit über einhundert solcher Razzetts mieten. Seit 2005 vermittelt die Ager Foundation Fremden einen Einblick ins gozitanische Landleben. Sie können einige Stunden mit einem Schafhirten verbringen und bei der Frischkäseherstellung mitwirken oder mit einem Bauern Früchte der Saison pflücken, bei der Verarbeitung mitmachen und auch noch gozitanisch kochen und speisen. Ein guter Ansatz ist auch die Anlage des Gozo Coastal Walk, der in vier Tagesetappen von je 11 bis 16 km einmal rund um die Insel führt. Von den Mauern der Zitadelle aus können Sie ihn im Geist ja schon einmal entlanggehen.

© DuMont Bildarchiv/Kirchgessner

Gozo: grüner als Malta und damit ein Ziel für Ökotouristen

Alles Ökologisch

Wer die ersten Ansätze der »Ökologisierung« von Gozo testen möchte, sollte einmal in einem ländlichen Razzett übernachten (Baedeker Wissen >>>). Landschaftliche Eindrücke der grünen Insel vermittelt der Gozo Coastal Walk (kostenlose Broschüre in der Touristinformation in Victoria, Download auf www.visitgozo.com). Weitere Informationen: www.ecogozo.com, www.agerfoundation.com

Ein Hauch von Hollywood

Malcolm und Elizabeth Ellul haben schon in über 100 Film- und Fernseh produktionen mitgewirkt, Dauerbrenner wie »Game of Thrones« und Ridley Scotts »Gladiator« inklusive. Malta brauchten sie dafür nicht zu verlassen, denn die Inseln sind aus mehreren Gründen ein bevorzugter Drehort der Filmindustrie. Popeye Village hat es sogar zur Dauerattraktion geschafft

© Picture Alliance/Sloan/HBO

SEESCHLACHTEN und Schiffskatastrophen kommen in vielen Filmen vor. Sie werden fast nie auf offener See gedreht. Etliche Produzenten schicken Schauspieler und Crews stattdessen nach Malta. Dort gibt es schon seit 1979 bei Kalkara ein riesiges Tiefwasserbecken mit über 43 Mio. l Fassungsvermögen direkt am Meer, das von den Mediterranian Film Studios gebaut wurde. 122 m ist es lang, 92 m breit. Winden bringen Schiffsattrappen in jede gewünschte Schieflage, Wasserkanonen und riesige Gebläse sorgen für hohe Wellen, Gischt und Sturm. Ringsum können Kulissen errichtet werden – und im Stil eines Infinity Pools geht für die Kamera das Wasser im Becken nahtlos ins angrenzende offene Meer über. Die ersten Szenen überhaupt wurden hier 1979 für »The Raise of the Titanic« mit Alec Guinness und Jason Robards in den Hauptrollen gedreht. Viele andere Produktionen kamen hinzu, vom »Untergang der Pamir« über »Kon-Tiki« bis hin zu Wolfgang Petersens »Troja« mit Brad Pitt als Achilles, Orlando Bloom als Paris, Sean Bean als Odysseus und Diane Kruger als der schönen Helena.

Das Wasser im Becken steht also für Ägäis, Atlantik, Pazifik und alle Meere der Welt. Aber auch die maltesischen Orte und Buchten werden zu Ersatzschauplätzen. Für die Verfilmung des Alexandre-Dumas-Romans »Der Graf von Monte Cristo« von 2002 diente Vittoriosa als Marseille. In Steven Spielbergs »München« verwandelte sich der kleine Platz vor dem Hotel Primera in Buggiba in eine Athener Platía, in Robert Youngs »Eichmann« saß Thomas Kretschmann als der Kriegsverbrecher statt in Israel in einer Gefängniszelle in Hamrun, Valletta musste als israelische Stadt posieren. Politisch anders herum geht es auch: Für die Satire »Das Schwein von Gaza« gab das karge Malta die Kulisse für den Gazastreifen.

Wirtschaftsfaktor

Die maltesische Regierung hat die Filmindustrie schon lange als gute Einnahmequelle für das Land und Jobmaschine für seine Bevölkerung erkannt. Die staatliche Filmkommission wirbt um immer neue Kunden. 2016 war man besonders in China aktiv, 2017 stand Indien auf dem Programm: Zu Hollywood will man jetzt auch Bollywood ins maltesische Boot holen. Der volkswirtschaftliche Nutzen lässt sich auch zahlenmäßig belegen: Als ein britischer Sender hier 2016 fünf Monate lang Szenen für eine Serie über Schiffswracks drehte, spülte das mindestens 8 Mio. Euro in die Kassen maltesischer Gewerbetreibender. Für den Aufbau der Troja-Kulissen wurden 350 einheimische Arbeiter engagiert, auf einer maltesischen Werft wurden zwei antike griechische Kriegsschiffe nachgebaut.

Die Filmkommission verwaltet auch das historische Fort Ricasoli gleich neben den Mediterranean Film Studios. Das ist besonders beliebt für Historienfilme. Im ARD-Zweiteiler »Julius Caesar« wandelten hier Jeremy Sisto als der Protagonist und Heino Ferch als Vercingetorix über das Pflaster Roms. Zu Rom wurde das Fort auch in Ridley Scotts »Gladiator«, der gleich fünf Oscars gewann. Für Alejandro Amenábars »Agora – Die Säulen des Himmels« verwandelte sich das Fort ins ägyptische Alexandria, und auch in »Troja« war es ein bedeutender Schauplatz.

Maltas wohl berühmteste Filmkulisse kann man auch ohne Malcolm und Ellul ganz leicht auf eigene Faust erkunden: das Popeye Village >>>. Das freilich steht für keinen realen Ort, sondern ist als Heimat des Spinat vertilgenden Seemanns reine Fiktion.

Auf Zum Dreh

Zwischen seinen Drehterminen führt das maltesische Schauspielerpaar Malcolm und Elizabeth Ellul Urlauber zu Filmschauplätzen und erzählt auf Englisch von den Dreharbeiten. Sie können auch Studiobesuche organisieren (Malcolm und Elizabeth Ellul, Tel. 79421112, www.maltafilmtours.com. Gruppentouren 59 €/Person, Privattouren 295 €).

Die Wassertanks in Kalkara können nicht direkt besichtigt werden, aber ein guter Blick ist über den Zaun hinweg möglich (Bus 3, 213 von Valletta bis Missjoni). Fort Ricasoli liegt auf der St. Rocco Street 1 km weiter westlich.

© dpa

Was macht ein muslimischer Fischer, wenn er ein Schwein fängt? Er verkleidet es als Schaf. Höchst vergnüglich nachzusehen in das »Schwein von Gaza«, gedreht auf Malta.

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Touren

Durchdacht, inspirierend, entspannt

Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie Maltas beste Seiten kennen.

© DuMont Bildarchiv/Schulze

Unterwegs Auf Malta

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Der richtige Urlaubsort

Maltas größte Touristenzentren liegen allesamt an der Nordküste. Hoch in der Urlaubergunst stehen Sliema und St. Julian’s. Vor allem Nachtschwärmer sind hier gut aufgehoben: In St. Julian’s ist rund um die Uhr für Unterhaltung gesorgt. Ein großes Plus der beiden Urlaubsorte ist ferner die verkehrsgünstige Lage, alle Sehenswürdigkeiten – und vor allem auch die Hauptstadt Valletta – sind von hier mit dem Bus oder Boot schnell erreicht. Wissen sollte man jedoch, dass beide Orte sehr städtisch wirken, die Hotels liegen an viel befahrenen Straßen, Ruhe und Abgeschiedenheit wird man hier vergeblich suchen. Gegen Verkehrslärm und Trubel etwas abgeschirmt sind nur die Luxushotels. Ganz ähnlich ist die Situation in St. Paul’s Bay. Die schönsten Inselstrände direkt vor der Hoteltür haben die Urlauber der Anlagen von Ghajn Tuffieha. Wer sich vor allem erholen möchte und nur ab und an einen Ausflug unternehmen will, sollte sich hier einquartieren. Ebenfalls ein angenehmer Ferienort ist Mellieha hoch im Inselnorden. Im Vergleich zu Touristenhochburgen wie Bugibba oder Sliema hat er den Vorteil einer gewachsenen Ortschaft, und die Mellieha Bay wird auch von attraktiven Sandstränden gesäumt, die allerdings an der viel befahrenen Durchgangsstraße in den Inselnorden liegen. Ein aufstrebender Ferienort ist Marsaskala an der Ostküste. Hier gibt es bisher erst wenige Unterkünfte, dafür spürt man noch einen Hauch vom typisch maltesischen Leben.

Alternative: Gozo oder Comino?

Auf der weniger dicht besiedelten Insel Gozo geht das Leben noch einen geruhsameren Gang. Für alle, die sich im Urlaub vorrangig erholen und entspannen möchten, ist Maltas kleine Nachbarinsel vielleicht das geeignetere Ferienziel. Comino ist vorrangig für Sportbegeisterte ein gutes Ziel. Die besten Tauchgründe sind nicht weit entfernt, natürlich kann man Tennis spielen und diversen anderen Sportarten nachgehen.

Fortbewegung auf den Inseln

Das Busnetz auf Malta ist extrem gut ausgebaut. Dreh- und Angelpunkt ist allerdings Valletta. Hier muss man fast immer umsteigen. Auch mit dem Mietwagen lässt sich die Insel gut erkunden, vorausgesetzt, man hat keine Bedenken wegen des Linksverkehrs. Überhaupt braucht man auf Malta eine gute Fahrpraxis, denn der Verkehr ist extrem dicht, manchmal geradezu chaotisch!

Erste Wahl

Start und Ziel: Mdina | Dauer: 1 Tag

Tour 1

Auf dieser Rundfahrt reihen sich die absoluten Highlights der Insel dicht aneinander. Natur- und Kulturerlebnisse wechseln sich ab. Das Badezeug können Sie im Hotel lassen, die Kamera auf keinen Fall. Auf Genießer warten zudem zwei Top-Restaurants.

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An einem Tag

Sie haben Ihren Mietwagen nur für einen Tag gebucht? Dann ist diese Tour für Sie das Richtige. Sie führt Sie gleich zu fünf Zweisterne-Highlights, kombiniert Besichtigungen mit Mußestündchen in schönster Natur, führt Sie 6000 Jahre in die Geschichte zurück, bringt Sie aber auch zu einem Industriemuseum und führt Sie an Maltas bedeutendster Meerwasserentsalzungsanlage vorbei. Gaumenfreuden runden einen rundum erlebnisreichen Tag ab.

Hinunter in die Katakomben

Die erste Stunde des Tages gehört einem Rundgang durch Mdina, Maltas »Stille Stadt«. Auf Innenbesichtigungen können Sie hier heute verzichten, die Atmosphäre ist Erlebnis genug. Ihr Auto bleibt auch danach noch auf dem Parkplatz an den Howard Gardens stehen, denn ins Zentrum von Rabat gelangen Sie in zehn Minuten zu Fuß. Hier wartet die Unterwelt auf Sie: ein Gang durch die St. Paul’s Catacombs ist ein Muss, die Wignacourt-Katakomben setzen das i-Tüpfelchen obendrauf.

Essen am Kliff

Anschließend fahren Sie südlich an Rabat vorbei zu den  Buskett Gardens hinunter. Am Rand des einzigen maltesischen Wäldchens laden die bronzezeitlichen Karrenspuren der Clapham Junction Sie ein, sich am allgemeinen Rätselraten zu beteiligen. Danach wird es sicherlich Zeit für ein leichtes Mittagessen: Das Restaurant The Cliff an den Dingli Cliffs ist der angemessene Platz dafür. Es serviert einen One-Kilometre-Platter, bei dem nur Produkte aus einem Umkreis von 1 km auf dem Teller liegen. Zugleich fungiert das Restaurant auch als Naturinformationszentrum für die Landschaft hier oben an Maltas Steilküste.

Prägend: Kalkstein

Nachdem Sie an der Klippe ein wenig spazieren gegangen sind, fahren Sie weiter an den Stadtrand von Siggiewi. Dort können Sie im sehr liebevoll gestalteten Museumssteinbruch Limestone Heritage viel über die Gewinnung des Kalksteins erfahren, aus dem fast alle Mauern und Häuser der Insel erbaut sind. Nach einem knappen Stündchen geht es dann wieder in Richtung Küste. Zwischen Feldern und Meer markieren zwei avantgardistische Zeltdächer die neolithischen Tempel von Hagar Qim und Mnajdra.

Als Abschluss: Abendessen unterm Sternen-himmel

Inzwischen dürfte es später Nachmittag geworden sein. Sie fahren nun wieder in Richtung Siggiewi zurück, biegen vom Weg dorthin aber nach links unten zur Felsenbucht von Ghar Lapsi ab. Da steht nicht nur Maltas bedeutendste Meerwasserentsalzungsanlage, sondern auch das Restaurant Blue Creek. Auf dessen Terrasse könnten Sie wie auf dem Bug eines Kreuzfahrtschiffes unterm Sternenhimmel zu Abend essen – mit dem Meeresrauschen als Musikuntermalung. Ihr Heimweg führt Sie dann über Siegiewi wieder in Ihren Urlaubsort zurück.

Viele Buchten, Schöne Strände

Start: Mosta | Ziel: St. Paul’s Bay | Dauer: mind. 7 Stunden

Tour 2

Auf einer Tour durch den Norden präsentiert sich Malta als Badeinsel. Sie erleben die schönsten Strände und sehen, wie unterschiedlich Ferienerwartungen sein können. Die Natur steht ganz im Vordergrund, aber auch ein paar geschichtliche Monumente spicken das ganz entspannte Programm.

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Sie werden zum Strandexperten

Für diese Tour wählen Sie im Sommer am besten einen Werktag, denn an Wochenenden locken die Strände auch viele Malteser. Die Tour macht Sie zum Strandexperten, denn mehr schöne Strände als hier im Norden gibt es sonst nirgends im Inselstaat. Selbst in der kühleren Jahreszeit sind sie auf jeden Fall schön anzuschauen, laden vielleicht sogar zu einem Spaziergang am Meeressaum ein. Wie unterschiedlich Menschen Urlaub machen, erleben Sie hautnah in der reinen Touristenstadt Bugibba/Qawra an der Armier Bay. Wenn es Sie interessiert, welche Tiere im Mittelmeer leben, besuchen Sie Maltas Nationales Aquarium.

Erstes Bad

Zum Auftakt geht’s in die Kirche. Die Rotunda von Mosta besitzt eine der größten Kuppeln aller christlichen Gotteshäuser weltweit. Danach steuern Sie das Dorf Mgarr an und fahren von dort auf schmaler Straße an die Gnejna Bay hinunter, an deren kleinem Sandstrand noch viele Bootsschuppen stehen. Wieder über Mgarr geht es weiter auf die Landzunge, die die Ghajn Tuffieha Bay von der Golden Bay trennt. Lust auf ein erstes Bad? Sie müssen sich zwischen der nur zu Fuß über einen Treppenweg erreichbaren Ghajn Tuffieha und der direkt mit dem Auto anzusteuernden Golden Bay entscheiden.

Zum längsten Strand der Insel

Über das stille Dorf Manikata kommen Sie anschließend auf die Nationalstraße 1, von der schon kurz darauf eine Stichstraße zum Popeye Village abzweigt. Ein Foto lohnt die romantische Filmkulisse auf jeden Fall, auch wenn Ihnen ein Besuch nicht unbedingt erstrebenswert erscheint. Die Nationalstraße passiert wenig später Maltas längsten Strand, den Mellieha Beach. Dann steigt die Straße zur Marfa Ridge an. Auf dem höchsten Punkt steht einsam der Red Tower, der besichtigt werden kann. Hier zweigt nach rechts ein schnurgerades Sträßlein zum Rdum Tal-Madonna ab. Die kurze Fahrt führt durch unberührte Natur, am Ziel genießen Sie einen besonders schönen Blick auf Küsten und Meer.

Baden wie die Einhei-mischen

Auf dem Rückweg zum Red Tower unternehmen Neugierige Stichfahrten hinunter zur White Tower Bay und zur Armier Bay. Hier machen einige Malteser noch immer Urlaub nach althergebrachter Art: Sie wohnen in einfachsten Behausungen, genießen den Grill und das Meer, verzichten weitgehend auf Komfort, aber nicht auf Freunde und Familie. An der Armier Bay gibt es aber auch einige Restaurants, in denen man bestens unter Einheimischen essen kann.

Höhepunkt: Blue Lagoon

Wer sich danach noch einen Strand wünscht, fährt vom Red Tower weiter in Richtung Cirkewwa, dem Fährhafen für Gozo. Kurz vor Cirkewwa zweigt vor dem Hotel Paradise Bay eine Straße zur gleichnamigen Bucht ab, die fast wie ein kleiner Binnensee wirkt. Wer sich lieber den fotogensten aller Strände der Inselrepublik anschaut, fährt von der nahen Ramla Bay aus mit einer kleinen Fähre hinüber zur mmBlue Lagoon auf Comino und nimmt da ein Bad im glasklaren, blau und türkis schimmernden Wasser.

Nun noch etwas Kultur

Nach all den Stränden steht noch etwas Kultur auf dem Programm. In Mellieha wurde im 11. Jh. eines der ältesten Marienbildnisse der Insel direkt auf den Fels gemalt. Es ist Teil einer Höhlenkirche und häufig Ziel von Christen in Nöten. Zahlreiche Fotos, Zeitungsausschnitte und Weihegaben erinnern an Wunder, die Maria auf Malta vollbracht haben soll.

Zum Abschluss ins Meeres-café

In Xemxija erreichen Sie dann die St. Paul’s Bay. Um einen Eindruck von dieser Urlauberstadt zu bekommen, umkreisen Sie sie am besten auf der Uferstraße. Hier ist das National Aquarium mit dem schönen Café del Mar, in dem Sie den Tag ausklingen lassen können.

Stadt, Land, Häfen

Start: Vittoriosa | Ziel: Blue Grotto | Dauer: mind. 5 Stunden

Tour 3

Heute finden Sie endlich die Fischerromantik, die so manche Malta-Werbung verspricht. Marsaxlokk löst das Versprechen ein. Zwei Stunden werden Sie dort gewiss verbringen. Kulturelle Höhepunkte sind ein Stadtrundgang durch die frühe Ritterzeit, der neolithische Tempel von Tarxien und die Höhle von Ghar Dalam. Mit dem modernen Malta konfrontieren Sie der Containerhafen von Kalafrana und das Industriegebiet von Hal Far. Den entspannten Tagesabschluss bildet eine Bootsfahrt zur beeindruckenden Blue Grotto.

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Ziel: Neolithischer Tempel

Am besten beginnen Sie den Tag mit einem Bummel durch das historische Zentrum von Vittoriosa und dem Besuch des Inquisitorenpalastes. Nach einem Kaffee auf dem Hauptplatz des geruhsamen Städtchens steht der Tempelkomplex von Tarxien an, für dessen Besichtigung etwa 30 – 40 Minuten nötig sind. Dann verlassen Sie das städtische Malta, kommen an Rebgärten vorbei nach Marsaskala. Hier fährt man auf der Küstenstraße zur St. Thomas Bay, wo Sie im Sommer gut baden können.

Fisch satt

Die Mittagszeit naht und damit der Hunger. In den zahlreichen Fischrestaurants von Marsaxlokk sitzen Sie direkt vor den vielen Fischerbooten am Wasser. Ihr Verdauungsspaziergang führt Sie einmal den langen Kai auf und ab – gut, dass es Speicherkarten statt Filme gibt. Wenn Sie sich vom schönen Anblick trennen können, geht es weiter in Richtung Birzebugga. Ein kurzer Abstecher führt Sie in die archäologisch bedeutsame Höhle von Ghar Dalam, bevor Sie in Birzebuggia vom Sandstrand an der Pretty Bay entlang der Uferpromenade in Richtung Kalafrana spazieren. Die riesigen Containerschiffe im Hafen dort kommen aus aller Welt.

Die andere Seite

Hinter Birzebugga beginnt das größte Industrie- und Gewerbegebiet von Malta mit dem alten Flugplatz Hal Far als Mittelpunkt. Zeitgeschichte ist angesagt: Während im Besucherzentrum von Playmobil fröhliche Kinder spielen, künden die Container des Flüchtlingslagers ganz in der Nähe von einer Welt, in der das Leben kein Spiel ist.

Wieder zurück

Danach geht es wieder in eine schöne Urlaubswelt zurück. Über Zurrieq fahren Sie hinunter nach Wied iz-Zurrieq. Da warten schon die Skipper kleiner Motorboote auf Sie, um mit Ihnen entlang der unberührten Steilküste zur Blauen Grotte zu fahren.

Für den Weg zurück in Ihren Urlaubsort folgen Sie von Zurrieq aus am besten der Ausschilderung zum Flughafen, um von da aus dann schnell in ihr Hotel zu gelangen.

Sightseeing Mit Dem Doppeldeckerbus

Für alle, die kein Auto mieten und trotzdem in kurzer Zeit sehr viel sehen wollen, ist das »Hop on, Hop off«-Angebot von Malta Sightseeing ideal. Auf Malta verkehren die Cabrio-Doppeldecker auf zwei Routen, eine dritte Linie erschließt Gozo. Auf Maltas Nordroute fahren die Busse halbstündlich, auf der Südroute stündlich und auf Gozo alle 45 Minuten.

Alle Touristenziele!

Kaum ein touristisch bedeutsamer Punkt wird ausgelassen, an über 40 Haltestellen können die Passagiere aussteigen und mit einem späteren Bus ihre Rundfahrt fortsetzen. Man kann also sehr viel vom Bus aus besichtigen und hat dennoch Zeit, sich einiges genauer anzuschauen. Das Ticket ist jeweils einen Tag lang gültig, ein Transfer von vielen Hotels in den Urlaubsorten zum Startpunkt ist im Ticketpreis bereits enthalten.

Für Valletta, Mdina und Rabat sowie die Tempel von Hagar Qim und Mnajdra wird man sicherlich mehr als eine Stunde Zeit aufbringen wollen, denn sie gehören zu den Highlights der Insel. Dorthin fährt man am besten an anderen Tagen gesondert mit dem preiswerten Linienbus. Der nachfolgende Vorschlag für drei Rundreisetage mit Malta Sightseeing schlägt Zwischenstopps an Punkten vor, an denen 30 – 60 Minuten Aufenthalt genügen dürften. Über Kopfhörer erhalten die Fahrgäste unterwegs deutschsprachige Informationen zu Sehenswürdigkeiten am Rand.

Tickets

Gebucht werden kann im Internet, über zahlreiche Reisebüros und über Supreme Travel. Der Ticketpreis beträgt pro Tour für Erwachsene 20 €. Das Ticket berechtigt zusätzlich zu einer kostenlosen Hafenrundfahrt ab Sliema mit den Booten von Latini Harbour Cruise. Für die Gozo-Tour lässt sich der Transfer zur Fähre ab Valletta, Sliema, St. Julian’s, Buggiba, Golden Bay und Mellieha zubuchen.

Sonn- und feiertags gibt es ausgedünnte Fahrpläne, besser also montags bis samstags fahren! Bitte orientieren Sie sich an den zu Ihrem Reisezeitpunkt gültigen Fahrplänen.

Supreme Travel: Kastellan Road, Zejtun | Tel. 21 69 49 67

www.maltasightseeing.com)

Malta: Nordroute

09.00 Uhr: Start in Sliema (oder 09.15 Uhr in Valletta)

09.35 – 10.05 Uhr: Rundgang in den San Anton Gardens

10.10 – 10.40 Uhr: Besuch der Glasbläserei Mdina Glass

10.45 – 11.45 Uhr: Rundgang durch das Ta’ Qali Handicraft Village

12.00 – 12.30 Uhr: Besichtigung der Kirche von Mosta

13.15 – 14.15 Uhr: Mittagspause in Mgarr

14.30 – 16.00 Uhr: Badepause an der Golden Bay

16.10 – 17.10 Uhr: Kaffeetrinken an der Uferpromenade von Bugibba

17.50 Uhr: Rückkehr nach Sliema

Malta: Südroute

09.00 Uhr: Start in Sliema (oder 9.15 Uhr in Valletta), dann Rundfahrt um die Mauern von Valletta

09.45 – 10.45 Uhr: Besichtigung der Tempel von Tarxien

11.30 – 12.30 Uhr: Spaziergang durch Marsaxlokk

12.45 – 13.45 Uhr: Besichtigung der Höhle Ghar Dalam

14.00 – 16.00 Uhr: Mittagessen, Bootsfahrt zur Blauen Grotte

16.20 – 17.20 Uhr: Museumssteinbruch Limestone Heritage

18.00 Uhr: Rückkehr nach Sliema

Gozo

09.40 Uhr: Start am Fährhafen Mgarr

10.05 – 11.00 Uhr: Besichtigung der Tempel von Ggantija

12.15 – 13.00 Uhr: Mittagspause in Marsalforn

13.45 – 14.30 Uhr: Dwejra Inland Lake

14.55 – 15.40 Uhr: Xlendi Bay

15.50 – 17.20 Uhr: Victoria

17.35 Uhr: Rückfahrt nach Malta

6x Für Kinder

Langeweile verboten!

1. Spielen ohne Ende >>>

Das Spieleparadies für Kinder schlechthin auf der Insel ist der Playmobil Fun Park. Außerdem kann man hier noch beobachten, wie die Playmobil-Figuren entstehen.

2. Ritterwelt ganz nah >>>

Sich einmal vorstellen ein Ordensritter zu sein? Am leichtesten ist das wohl in der Rüstkammer des Großmeisterpalastes in Valletta möglich. Hier sind komplette Rüstungen zu bestaunen.

3. Filmkulisse >>>

Einmal in eine echte Filmkulisse sehen – das wär’s doch. Im Popeye Village, Drehort für den gleichnamigen Comicfilm, ist das möglich.

4. Schlachten-Spektakel >>>

Lebendiges Geschichtserlebnis: Bei der Parade In Guardia im Fort St. Elmo in Valletta werden Ritterkämpfe in historischen Kostümen nachgestellt.

5. Delfine und mehr >>>

Meerestiere aller Art können im Mediterraneo Marina Park beobachtet werden. Im angeschlossenen Splash & Fun Park ist zudem Wasserspaß garantiert.

6. Spielzeug aller Art >>>

Ein Privatmann hat mit viel Liebe Spielzeug gesammelt: von Puppen über Autos bis zu Schiffen. Sie sind im Toy Museum in Valletta ausgestellt.

© Huber Images/R. Schmid

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Ziele Auf Malta

Magisch, aufregend einfach schön

Alle Reiseziele sind alphabetisch geordnet. Sie haben die Freiheit der Reiseplanung

© DuMont Bildarchiv/Kirchgessner

Ein Ort, zwei Namen