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Symbole & Preiskategorien

Symbole

Insider-Tipp Insider-Tipp
Highlight
Best of...
Schöne Aussicht
Grün & fair: für ökologische oder faire Aspekte
(*) Kostenpflichtige Telefonnummer

Preiskategorien Hotels

€ € € über 130 Euro
€ € 80–130 Euro
bis 80 Euro

Die Preise gelten für zwei Personen pro Nacht im Doppelzimmer mit Frühstück

Preiskategorien Restaurants

€ € € über 35 Euro
€ € 20–35 Euro
bis 20 Euro

Die Preise gelten für ein Essen mit Vor-, Haupt- und Nachspeise ohne Getränke

Inhalt

Die Touren-App

zeigt, wo’s langgeht, mit Tourenverlauf und Offline-Karte

© mauritius images/Cultura: W. Perugini

Events & News

clever und schnell auf dem Smartphone – tagesaktuell. Events, News und neueste Insider-Tipps

Holen sie mehr aus ihrem Marco Polo Raus!

http://go.marcopolo.de/mlc

© Gettyimages/Westend61

Die wichtigsten MARCO POLO Highlights!

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© Look: Roetting/Pollex

Halbinsel Formentor »

Genießen Sie abgrundtiefe Blicke auf den Taubenfelsen Es Colomer und den Sonnenuntergang vom Talaia d’Albercutx zur Karte

Tal von Sóller »

Eine Bergwelt, schön wie aus dem Bilderbuch, mit unzähligen Wanderrouten direkt vom Ort aus zur Karte (siehe auch »)

Torrent de Pareis »

Der zweitgrößte Canyon Europas ist mit dem Auto oder Boot bequem, zu Fuß auf schön anstrengende Art zu erreichen (Foto) zur Karte

Fornalutx »

Vom hübschen Bergdorf blicken Sie auf das Tal von Sóller zur Karte (siehe auch »)

Coves del Drac »

Undergroundshow mit Licht und Musik in der riesigen Tropfsteinhöhle zur Karte (siehe auch »)

Es Trenc/Platja de sa Ràpita »

Karibik am Mittelmeer – und das gleich im Doppelpack: Die Traumstrände liegen direkt nebeneinander zur Karte (siehe auch »)

Fischerbootstouren »

Erleben Sie den Sonnenaufgang auf dem Meer und anschließend einen traumhaften Tag

Puig de Randa »

Der heilige Berg in der Inselmitte mit drei Klöstern in drei Etagen und kulinarischen Genüssen im Dorfhotel (Foto) zur Karte (siehe auch »)

Els Calderers »

Spannender Besuch auf einem über 300 Jahre alten Landgut zur Karte

Fundació Pilar I Joan Miró »

Eine Oase am Stadtrand von Palma: viel Grün und spannende Kunstwerke in einem tollen Gebäude zur Karte (siehe auch »)

Gran Hotel »

Jugendstil innen mit einer Ausstellung des Malers Anglada Camarasa, Jugendstil außen mit üppig dekorierter Fassade an Palmas Plaça Weyler zur Karte (siehe auch »)

Kathedrale la Seu »

Farbspiel am Vormittag im prächtigsten Kunstwerk der Insel zur Karte (siehe auch »)

Banyalbufar/Estellencs »

Treppauf, treppab geht es durch die beiden romantischen Terrassendörfer im Westen zur Karte (siehe auch »)

Port de Portals »

Mondäner Yachthafen mit Edelboutiquen und Nobelrestaurants: Mallorcas Marbella für „Sehleute“ mit Hang zum Luxus für Leib und Magen zur Karte

Unterdorf von Valldemossa »

Das „Regentropfen-Prélude“ von Frédéric Chopin im Kopf und George Sands Reisebericht „Ein Winter auf Mallorca“ in der Hand – so schlendern Sie durch die hübschen blumengeschmückten Gassen zur Karte (siehe auch »)

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© laif: T. Gerber

Die besten Marco Polo Insider-Tipps

Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten

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© Look/ age fotostock

Insider-Tipp Shoppen unter Sternen »

Lassen Sie sich bei einer fira nocturna, einem Abendmarkt, durchs Dorf treiben. Kunsthandwerk macht Lust auf Shopping, das Spezialitätenangebot Hunger auf einen nächtlichen Imbiss

Insider-Tipp Zauberberg »

Die Sonne pinselt immer neue Farben und manchmal sogar ein Pferd ans Bergmassiv Cavall Bernat (Foto)

Insider-Tipp Zeitreise zu Fuß »

In 20 Minuten 3700 Jahre zurück bei einer Strandwanderung von Can Picafort zur Nekropole Son Real

Insider-Tipp Futtern zwischen Fischern »

Geschäftiges Alltag am kleinen Fischerhafen – und mittendrin sitzen Sie mit dem frischen Fang des Tages auf dem Teller. In den Restaurants an der Mole von Cala Rajada stimmt einfach alles für den perfekten Fischgenuss

Insider-Tipp Palma alternativ »

Zu Fuß das Judenviertel, den Jugendstil, Klöster, Handelszentren oder monumentale Bauten entdecken – Mallorca Rutes bietet Themenwanderungen in deutscher Sprache unter sachkundiger Führung

Insider-Tipp „Mmh!“ in der Mühle »

Was für Einheimische eine Zwischenmahlzeit ist, reicht Besuchern als Mittagessen: ein üppiger Pa-amb-oli-Teller in einer Ölmühle

Insider-Tipp Lift ins Blaue »

Im Besucherzentrum von Cabrera tauchen Sie ab in die Unterwasserwelt des Nationalparks. Mit dem Panoramalift geht’s in die unterirdische Aquarienlandschaft

Insider-Tipp Eat global »

In Palmas Trendviertel Santa Catalina können Sie die ganze Welt verkosten – in mehr als 80 internationalen Restaurants und Bars

Insider-Tipp Süß und klebrig »

Imkerin Marta hütet ihre Bienen wie ihre Kinder und bekommt dafür nur das Beste von ihnen geschenkt. Auf den Märkten von Pollença, Sineu (Foto) und Artà gibt’s ihren leckeren Honig Mel de na Marta

Insider-Tipp Abenteuer ohne Nervenkitzel »

Rein in den Neoprenanzug, Taschenlampe anknipsen, und ab geht’s in die Taubenhöhle, die Cova des Coloms! Klingt abenteuerlich? Ist aber ganz ungefährlich – und trotzdem spektakulär: Die Wände der riesigen Räume spiegeln sich im glasklaren Süßwassersee

Insider-Tipp Aus dem Korb auf den Teller »

Warum selber braten, wenn’s die Cervecería Anfos gibt? Trini und Manolo hauen Ihnen Ihre Einkäufe vom Mercat de l’Olivar in Palma gleich vor Ort in die Pfanne. Frischer geht’s nicht!

Insider-Tipp Cooles Abstellgleis »

Kunst, Tapas, Koch- und Tanzkurse im Vi-és: Kreative mallorquinische Galeristen zeigen, was alles in einem alten Bahnhof steckt

Insider-Tipp Entspann dich! »

Ins Hotel Son Caliu gehen Sie nicht zum Schlafen! Der tolle Spa- und Wellnessbereich ist auch für Tagesgäste offen

Insider-Tipp Krimskrams für alle Fälle »

Hier gibt’s alles, wovon Sie noch nicht wussten, dass Sie es brauchen. Can Garanya 40 ist ein herrlicher Kramladen randvoll mit mallorquinischen Alltagsgegenständen

Insider-Tipp Chillout hinter den Kulissen »

Das junge Restaurant S′Oratge im Küstenort Sa Rapita liegt zwar nicht am Wasser. Der Meerblick würde aber sowieso nur ablenken: von der stilvoll-entspannten Atmosphäre und der leckeren Küche

Insider

© mauritius images/age fotostock: T. Balaguer

Best of ...
Tolle Orte zum Nulltarif

Neues entdecken und den Geldbeutel schonen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Große Kunst im großen Gotteshaus »

Wenn Sie den Eintritt für die Kathedrale La Seu in Palma sparen und stattdessen eine Messe besuchen möchten, seien Sie sehr pünktlich und nehmen Sie ganz vorne rechts Platz: Von dort können Sie Gaudís schwungvollen Leuchter und Barcelós grandiose Keramik ausgiebig genießen

Ab in die Wildnis »

Genervt vom Massenbetrieb? Machen Sie’s wie die Tiere, und gehen Sie dahin, wo die Insel noch wild ist: In den Naturpark S′Albufera ziehen sich viele geschützte Arten zurück. Spazieren Sie durch das Feuchtgebiet – ohne Asphalt, ohne Beton und ohne Eintritt

Die ganze Tramuntana in einer Ausstellung »

Die Faszination des Tramuntanagebirges können Sie nur selbst erleben. Aber warum die Kulturlandschaft etwas Besonderes und Unesco-Welterbe ist, erfahren Sie im Infozentrum im Landgut Raixa

Palast für alle »

Hereinspaziert! Anders als die meisten Paläste in Palma öffnet der Casal Solleric seine Türen für Besucher. Drinnen liegen ein bildschöner Innenhof, eine Kunsthalle und eine Bibliothek

Die beste Orgel Spaniens »

Mit nur einer Taste pustet der Organist Wind durch 25 Pfeifen – wie erst das ganze Instrument klingen muss! Sie können viel Eintritt für ein Konzert zahlen, um das herauszufinden. Oder in der Kirche Sant Andreu in Santanyí ein kostenloses Vorspiel besuchen

Bei Joan Miró daheim »

Nicht dass es sich nicht absolut lohnen würde, die 7,50 Euro für das tolle Museum der Fundació Pilar i Joan Miró im ehemaligen Wohnhaus des Künstlers zu zahlen – aber am Samstagnachmittag und an weiteren Tagen können Sie den Eintritt sparen

Best of ...
Typisch Mallorca

Das erleben Sie nur hier

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Erdrot und Blütenweiß »

Millionenfache weiß-rosa Blütenpracht über Mallorcas charakteristisch roter Erde: Zur Mandelblütenzeit von Ende Januar bis Anfang März können Sie ein einmaliges Naturschauspiel erleben, z. B. bei Son Servera, wo es sogar mit einem Fest gefeiert wird

Leckere Ölstulle »

Für Mallorquiner kommt aufs Brot keine Butter, sondern Olivenöl. Zum pa amb oli gehören außerdem Tomaten und Käse oder Wurst, dazu kommen Oliven, See-fenchel und Kapern. So einfach, so gut! Probieren Sie selbst im Hostal d’Algaida

Dem lieben Gott ein Stück näher »

Jeder Ort hat seine ermita, sein monasteri oder santuari, meistens auf dem Gipfel eines nahe gelegenen Bergs, teils umfunktioniert zu Herbergen mit Picknickplätzen. Den Insulanern sind diese Orte heilig. Hier treffen sich Großfamilien zum Grillen, und Wanderer genießen den Blick über ihre Heimat – z. B. bei der Ermita de la Trinitat

Süße Versuchung »

Nicht einmal auf den Nachbarinseln ist die ensaïmada, die mit Puderzucker bestreute Hefeteig-Schmalzschnecke, so geschmackvoll und zart wie auf Mallorca. In der mehr als 100 Jahre alten Bäckerei Ca na Juanita in Alaró können Sie sich davon überzeugen

Olivenöl direkt aus der Mühle »

Die Bezeichnung Oli de Mallorca schützt die besonderen Olivenöle der Insel, die seit Jahrhunderten ein Exportschlager sind. Delikatessläden, Supermärkte und Ölmühlen wie die in Sóller bieten es in den verschiedensten Kreationen an

Kühle Luft schnappen »  siehe auch »

Am späten Abend machen die Mallorquiner ihre Straße zum Wohnzimmer. Prendre la fresca nennen sie es, wenn sie den Stuhl vor die Haustür stellen, die leicht abgekühlte Luft genießen und dabei über die Ereignisse des Tages tratschen. Lassen Sie sich davon anstecken – an einem beliebigen Sommerabend ab 22 Uhr auf den quirligen Dorfplätzen von Bunyola oder Esporles

Best of ...
Schön, auch wenn es regnet

Aktivitäten, die Laune machen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Blaues Wunder im Aquarium »

Schon mal mit einem Rochen gekuschelt? Streichelbecken, Schnorchelgänge und Haifischtanks: Das Palma Aquarium ist interaktiv und aufregend

Mallorca unter der Erde »

Auch unterirdisch hat die Insel ihre Reize: in Tausenden von Höhlen, von denen fünf öffentlich zugänglich sind. Klein, aber beeindruckend sind die Coves de Campanet mit ihren manchmal spaghettidünnen Tropfsteinen

Glasbläsern auf die Lippen schauen »

Gordiola bei Algaida ist die älteste der drei Glasbläsereien auf der Insel. Machen Sie es Spaniens Königsfamilie nach, schauen Sie den Handwerkern zu, und bestaunen Sie zerbrechliche Schönheiten

Aus Liebe zum Kino »

Bei leidenschaftlichen Kinofans sind Sie an einem verregneten Abend in bester Gesellschaft: Das Cine Ciutat wird als Kooperative von Cineasten geführt und zeigt internationale, immer wieder auch deutsche Filme im Original

Spiritueller Trip durch Klöster und Kirchen »

Wussten Sie, dass San Francisco von einem mallorquinischen Missionar gegründet wurde? Sein Geburtshaus steht in Petra. Es ist Teil der Route Spiritual Mallorca, die Sie mit einem günstigen Sammelticket ins religiöse Herz der Insel führt – von der überwältigenden Kathedrale in Palma bis zum himmelhoch gelegenen Kloster Cura

Eine Krippe, die Sie sehen müssen »

Weihnachtsstimmung im Hochsommer – das kommt Ihnen vielleicht seltsam vor. Aber die Krippe im Palau March Museu in Palma ist zu jeder Jahreszeit sehenswert! Sie füllt einen ganzen Raum

Best of ...
Entspannt zurücklehnen

Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Spaß im Spa »

Mit dem Wort Spa locken viele Hotels. Manchmal gibt’s aber nicht mehr als einen Pool, oft ist er nur Hausgästen vorbehalten. Das Spa im Lindner Golf & Wellness Resort ist für alle offen, und Sie werden garantiert nicht enttäuscht

Relax im Garten »

Wenn Sie sich beim Spaziergang durch Palma die Füße wund gelaufen haben, verbinden Sie den Besuch der Banys Arabs in der Altstadt mit einer Verschnaufpause auf einer der Bänke im hübsch angelegten Garten: tief Luft holen im lauschigen Grün und die Gedanken fliegen lassen

Entspannung auf dem Wasser »

Eine Stunde lang Seeluft schnuppern bei einer Hafenrundfahrt mit Cruceros Marco Polo: Lassen Sie sich Palma vom Meer aus servieren, bequemer geht es nicht

Palma von ganz oben »

Sie müssen beileibe nicht übernachten im luxuriösen Schlosshotel Son Vida. Lassen Sie sich einen Café bringen, und genießen Sie den fürstlichen Service und den einmaligen Blick von der Terrasse

Bummelzug nach Sóller »

Im nostalgischen Ferrocarril de Sóller zuckeln Sie von Palma aus Richtung Norden. Draußen ziehen Zitrushaine, Tunnel und Täler vorbei, und Sie können eine Stunde lang abschalten – so lange dauert die gemütliche Fahrt mit der Schmalspurbahn

Sonnenuntergang pur »

Wenn die Sonne hinter den Bergketten der Tramuntana versinkt und die Lichter von Port de Pollença funkeln, ist hoch oben am Fuß des Turms von Albercutx der atemberaubendste Augenblick gekommen. Erleben Sie ihn als krönenden Tagesabschluss einer Fahrt zur Halbinsel Formentor

Auftakt

Entdecken Sie Mallorca!

© E. Wrba

Küste bei Deià

Wildes Zikadengeschrei im Ohr und Pinienduft in der Nase, die heiße Sonne im Nacken – und von unten schimmert durch das Grün der Baumkronen die türkisblaue Bucht mit ihrem weißen Sandsaum: Die Cala Mondragó ist nur eine von Hunderten kleiner Sandbuchten rund um die Insel. Und sie entspricht so ganz dem Traumbild von Sonne, Sand und Mittelmeer. Dass sie zudem auch noch kaum bebaut ist und zum streng geschützten Naturpark erklärt wurde, signalisiert ökologische Einsicht, die andernorts im Mittelmeerraum eher selten anzutreffen ist.

Mallorca ist ein Magnet, die größte Insel der Balearen zieht sie alle an: Könige, Künstler, Popstars, Aus- und Umsteiger – und vor allem Touristen. Kein Mittelmeerziel ist vielseitiger und wandlungsfähiger. Die in ihren touristischen Gründerjahren als Massenurlaubsziel verschriene Insel hat sich zu einem multikulturellen Mikrokosmos mit hervorragender Infrastruktur und hochwertiger Gastronomie entwickelt, ohne dabei ihr höchstes Gut zu verschandeln: die überwältigend schöne Natur. Wer sie erleben will, muss bereit sein, das Hotel, den Swimmingpool und den Strand davor zu verlassen und sich aufmachen: zu Fuß, mit dem Fahr- oder Motorrad, mit dem Linienbus, der Bahn oder dem Leihwagen. Das Straßennetz auf Mallorca ist vorbildlich, die Preise für ein Mietfahrzeug sind nicht höher als anderswo, die Entfernungen von Osten nach Westen, von Norden nach Süden betragen nicht mehr als 90 km.

Mallorcas Tourismusgeschichte verlief stürmisch und eindrucksvoll, wurde zum Wirtschaftswunder für die Insulaner durch das unter Franco in den 1960er-Jahren staatlich verordnete Expansionsprogramm, mit dem der spanische Diktator die Küsten des Landes und vor allem der Insel massiv bebauen ließ. Aus Bauern und Fischern wurden Dienstleistende, Rezeptionisten, Kellner, Köche, Wirte, Hoteldirektoren, Busfahrer, Reisebürokaufleute, Reiseleiter. Heute erwirtschaftet der Fremdenverkehr einschließlich der damit zusammenhängenden Wirtschaftszweige etwa 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Überschaubare Insel: Kein Ziel ist weiter als 90 Kilometer entfernt

Mittlerweile arbeitet Mallorca an einem Wandel. Der Trend geht zu mehr Nachhaltigkeit, höherwertigen Angeboten bei Hotels und Restaurants und zur Saisonverlängerung: Familien, Sportler, Kulturinteressierte und Naturfreunde sind immer willkommen, besonders aber in der Nebensaison. Sauftouristen und damit das Image als Billigdestination will Mallorca loswerden.

Was die Gäste auf den 3640 km2 der Insel zu sehen bekommen, ist weit mehr, als in einen zweiwöchigen Urlaub hineinpasst: im Norden die große Doppelbucht Pollença-Alcúdia mit ihren beiden sie umklammernden Fingern, den Halbinseln Formentor und Isla de la Victoria, dem Feuchtgebiet S’Albufera und den schön restaurierten und geschichtsträchtigen Städtchen Pollença, Alcúdia und Artà. Im Osten die lieblichen Hügel der Serra de Llevant mit zig Stichstraßen zu ebenso vielen fjordähnlichen Bilderbuchbuchten, Stränden und Häfen. Der heiße und flache Süden mit seinen naturbelassenen Dünenstränden, Kiefernhainen und den Salzseen erinnert an die noch südlicher gelegene Nachbarinsel Ibiza. Und schließlich das Nonplusultra der Insel: der wilde Westen mit seinem gewaltigen Hochgebirge der Serra de Tramuntana, mit mehr als 50 Tausendern, mit abgrundtiefen Schluchten und himmelhohen Steilwänden und mit einer der aufregendsten und schönsten Traumstraßen Europas. Nicht zu vergessen die Mitte Mallorcas, es Pla, eine Hochebene mit zum Teil noch recht verschlafenen Dörfern, der Kornkammer und dem Gemüsegarten der Insel. Und dann ist da noch die Hauptstadt Palma, eine der schönsten Städte am Mittelmeer, die meisterhaft Altes bewahrt und Neues kreiert, die sich rund um die Uhr immer wieder neu inszeniert – mit Musealem aus 3000 Jahre alter Inselgeschichte und Zeitgemäßem wie Yoga- und Spa-Center, New-Fashion-Shops oder Kakaoboutiquen.

© mauritius images: S. Beuthan

Das berühmteste Inselgebäude: die Kathedrale La Seu in Palma

Das sauberste Wasser im Mittelmeerraum

Für die meisten Sommergäste reduziert sich der Hauptstadtbesuch auf einen Tag, sie sind in der Regel auf Sonne, Sand und Meer fixiert. Mehr als 150 Sandstrände, deren Gesamtlänge ungefähr 50 km beträgt, werden diesem Wunsch gerecht, zumal das Wasser rund um die Balearen als das sauberste im Mittelmeerraum gilt. Kaum ein Strand, an dem nicht die Blaue Flagge weht. Überhaupt bemüht sich die Insel um aktiven Umweltschutz. Mit dem massiven Druck, den die Umweltschutzorganisation GOB in den 1980er-Jahren wegen der immensen Bebauung auf die Inselregierung ausübte, fing ein Umdenken auch in der Bevölkerung an. Weg von noch mehr Zersiedelung durch immer mehr Hotelbauten und andere touristische Einrichtungen – hin zu einem umwelterhaltenden, sanften Tourismus. Weg von einer immer stärker werdenden Überfremdung von außen – hin zum Erhalt eigener kultureller Werte.

Inzwischen kämpft der GOB schon längst nicht mehr allein, immer mehr private und auch öffentliche Initiativen setzen sich für eine nachhaltige Entwicklung Mallorcas ein. Bereits an private Käufer und Investoren freigegebene Landsitze, ja ganze Buchten, Strände und Inseln wurden in den letzten Jahrzehnten von der Inselregierung zurückgekauft, besonders bedrohte Biotope wie das Feuchtgebiet S’Albufera oder die Cala Mondragó zu Naturschutzgebieten erklärt. Und schließlich darf in der gesamten Serra de Tramuntana, die immerhin ein Drittel Mallorcas einnimmt, nur noch mit ganz strengen Auflagen gebaut werden. 2011 hat die Unesco den Gebirgszug im Norden der Insel zum Weltkulturerbe erklärt. Nun heißt es, diese mit Weinbergen, Olivenhainen, Mandelbäumen und Zitrusplantagen gespickte Kulturlandschaft zu pflegen. Die Früchte dieser mühseligen Arbeit kann man – teilweise in Bioqualität – auf den Wochenmärkten und in den Feinkostläden der Insel erstehen.

An der steilen Küstenlinie ist viel Raum für Outdooraktivitäten

Auf Mallorca gibt es außer Skilaufen und Rodeln eigentlich keinen Sport, den es nicht gibt. Da sind über 40 Yachthäfen und eine Vielzahl an Segel-, Surf- und Tauchbasen für Wassersportler. Wer nicht sein eigener Kapitän ist, bucht eine Bootstour, vom Halbstundentrip mit dem simplen Tretboot über die gemütliche Sightseeingtour mit dem Ausflugsdampfer bis zur einwöchigen Inselumrundung auf einer Yacht. Outdooraktivitäten an der Küstenlinie werden immer beliebter: Für Canyoning, Coasteering und Klettern bieten die steilen West- und Nordküsten viel Raum. Buntbehoste Radler und Motorradfahrer jubeln über die vielen kurvenreichen Bergstraßen und Wanderer können sich nicht sattsehen an dem faszinierenden Zusammenspiel von Bergen und Meer.

Über 6000 Restaurants, Cafés und Bars bieten eine breite Palette an kulinarischen Genüssen für jeden Geschmack und Geldbeutel: Gourmets können in einem halben Dutzend Edelrestaurants sündhaft gut (und teuer) schlemmen, Sparsame finden in jedem Badeort genug Cafeterías mit preiswerten Tagesmenüs oder einer großen Auswahl an Tapas. Andere lassen die Korken knallen in coolen Beach-Clubs oder bescheiden sich mit der Happy Hour am Ballermann & Co. Was die Mallorquiner dazu sagen? Wenig. Manchmal fahren sie dorthin, Spektakel gucken. Im Lauf der Jahrhunderte hat Mallorca mit Römern, Vandalen und Arabern, mit Byzantinern, auch mit Festlandspaniern immer wieder Besatzungen und Fremdes erlebt. Duldung und Integration lagen den Insulanern wesentlich mehr als Widerstand oder gar Hass. Fremdes wurde aufgenommen und gemächlich in Eigenes verwandelt. Was Kritiker als Phlegma der mallorquinischen Mentalität bemängeln, verstehen andere als Toleranz. Und tatsächlich zeichnet die Inselbewohner eine Art freundliche Zurückhaltung aus, Einmischung und Indiskretion sind verpönt. Das schafft eine für Fremde freundliche Atmosphäre – und zugleich eine angenehme Form der Distanz.

© mauritius images/age

Unberührte Natur: Auf die Halbinsel Sa Foradada gelangen Sie nur zu Fuß oder mit dem Boot

Poc a poc: „Eins nach dem anderen“ ist das Motto der Mallorquiner

Wer Mallorca bereist, sollte Zeit mitbringen. Der Rhythmus der Insulaner ist gemächlich. Poc a poc, „Eins nach dem anderen“, lautet ihr Lebensmotto, das sie auch in der Hochsaison zu bewahren versuchen. Wenn also im Restaurant nicht alles sofort auf den Tisch kommt oder Sie beim Einkaufen etwas warten müssen, werden Sie nicht ungeduldig. Lassen Sie sich lieber anstecken vom poc a poc, machen Sie es zu Ihrem Urlaubsmotto – und vergessen Sie nicht, ein Stück davon mit nach Hause zu nehmen!

Um 4000 v. Chr.

Auf Mallorca leben erste Höhlenbewohner

123 v. Chr.

Römer besetzen Mallorca und gründen Pollentia und Palma; erste Blütezeit der Insel

Ab 455

Vandaleneinfälle beenden die römische Herrschaft

Ab 903

Mallorca wird von arabischen Mauren erobert und erlebt seine zweite Blütezeit

1229

Am 31. Dezember zieht Jaume I., König von Aragonien, siegreich in Medina Mayurka (Palma) ein; in der Folge zerstört er alles Islamische

1276

Jaume II. ruft die Balearen zum Königreich Mallorca aus; unter seinen Nachfolgern floriert der Mittelmeerhandel, erhebt Ramón Llull das Katalanische zur Literatursprache

Bis 1561

Überfälle durch türkische Piraten

1814

Nach dem Ende von Spaniens Unabhängigkeitskrieg gegen Frankreich erhält Mallorca eine eigene freiheitliche Verfassung

1905

Das Fomento de Turismo, das mallorquinische Fremdenverkehrsamt, wird gegründet

Ab 1960

Nach dem Bau des ersten Flughafens von Palma beginnt unter General Franco der Massentourismus

1983

Die Balearen werden zu einer von 17 autonomen Regionen im demokratischen Spanien. Das Katalanentum erlebt eine Renaissance

2012

Spaniens Wirtschaftskrise macht auch dem Tourismus auf Mallorca zu schaffen

2016

Die Krise ist überwunden. In der zweiten Rekordsaison in Folge empfängt Mallorca mehr als 11 Mio. Touristen. Die Umweltabgabe Ecotasa wird eingeführt

Im Trend

Auf Mallorca gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten.

Coole Latschen

Aubarcas

Einfachst geschnitten, unschlagbar bequem und günstig sind die Ledersandalen, die eigentlich aus Menorca kommen. Mittlerweile werden sie überall auf den Balearen als alltagstaugliche Identitätsstifter getragen. Richtig echt sind sie nur mit einer Sohle aus alten Autoreifen, Absatz und Glitzerstoff gehen aber auch. Topadressen fürs Schlappenshopping sind alpargaterías wie La Concepción (C/ de la Concepció 17) und Blanc Mari (C/ Sindicato 34) in Palma oder Ben Calçat (C/ Luna 74) in Sóller.

Bunter Beton

Streetart

Graffitikünstler lieben die Bausünden der Insel. Hotelburgen, Rohbauruinen, Betonmauern am Straßenrand – alles wird verziert. Riesige Wandbilder gibt’s z. B. in Palma rund um die Plaça de Quadrado und die Plaça Gomila sowie im Viertel Terreno, im Ortskern von Muro oder in Can Picafort am Hotel Mar y Paz, an der Sporthalle und an einem Wohnblock an der Avinguda Diagonal. Virtueller Rundgang: www.instagram.com/streetart_mallorca. In Peguera veranstaltet die Gemeinde Calvià sogar den Streetart-Wettbewerb Betart (www.pluscalvia.com/betart).

Mundartmusik

Faszinierend unverständlich

Was dem Bayern das Gstanzl, ist dem Mallorquiner seine glosa. Ohne Musikbegleitung, nur zum Rubbelrhythmus einer Ximbomba singen die glosadors improvisierte Verse in mallorquinischem Dialekt. Stets doppeldeutig, meist anzüglich und oft politisch-satirisch stacheln sich die Folklorerapper zu immer neuen Versen an. Wer nicht seit Generationen auf der Insel lebt, versteht hier nichts. Vielleicht sind die gloses ja deshalb wieder im Trend.

Die Insel zapft an

Craftbeer

Hausbrauereien gedeihen wie Hefepilze im Gärbottich. Ein gutes Dutzend gibt es schon auf Mallorca. Viele haben ihren Sitz in hübschen Dörfern. Gebraut wird mit Wasser aus dem Tramuntanagebirge. Und wie schmeckt das Ergebnis? Testen Sie doch mal! Eine Verkostung lohnt sich vor allem in Palma. Bierkneipen wie Lórien (C/ de les Caputxines 5), Guirigall (C/ Brossa 14) oder Atomic Garden (C/ de Borguny 2) bringen eine große Auswahl auf den Tresen. In der Brauerei Sa Nau (C/ Bartomeu Pasqual 8 | www.cerveza-nau.com) in Santa Maria del Camí herrscht sonntags von 10 bis 15 Uhr Biergartenatmosphäre zwischen Gärkesseln. Bei Sullerica (Camí des Camp Llarg 20 | Anm. unter Mobiltel. 6 29 66 99 12 | www.sullerica.com) in Sóller dürfen Besucher sogar Hopfenduft schnuppern und die Brauerei besichtigen – natürlich mit Verkostung!

Partystimmung

Feiern am Nachmittag

After-Work-Club war gestern, heute ist tardeo. Jeden Samstag zelebriert Palmas Partycrowd das Tanz-, Trink- und Flirtritual in den Discos der Inselhauptstadt – und zwar schon am Nachmittag (spanisch la tarde). Die Tardeo-Hotspots heißen Sala Luna (Plaça Vapor 20) und Kaelum Club (Av. de l′Argentina 3). Bereits gegen 14.30 Uhr beginnt das Vorglühen: Man trifft sich zu Drinks und Tapas in der Markthalle von Santa Catalina (Plaça de la Navegació | www.mercatdesantacatalina.com). Zwei Stunden später pilgert der Pulk dann weiter in die Disco, um im Gedränge richtig abzufeiern. Gegen 21 Uhr ist die Party vorbei.

Fakten, Menschen & News

Piraten sind immer noch Thema, und Steine schleudern ist Volkssport. Aber keine Sorge, der Alltag auf Mallorca ist ganz ungefährlich

© vario images/Westend61

Mandelblüte vor der Bergwelt der Serra de Tramuntana

Adliger Verehrer

Lange vor dem Ansturm der Touristen verliebte sich der Habsburger Erzherzog Ludwig Salvator (1847–1915), katalanisch kurz Arxiduc