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Table of Contents

Titel

Impressum

Josefine

 

 

 

Clara Berg

 

 

 

 

 

 

 

Josefines Tanz

zu den Sternen

 

 

 

 

 

 

 

DeBehr

 

          

        

Copyright by: Clara Berg

Herausgeber: Verlag DeBehr, Radeberg

Erstauflage: 2018

ISBN: 9783957534996

Grafiken Copyright by Fotolia by: ©cirodelia, ©irache, ©Anna Velichkovsky, ©denisovd, ©Chorazin

 

Josefine war elf Jahre alt und hatte einen Traum: Sie wollte Primaballerina werden. Seit fünf Jahren besuchte sie die Ballettschule, um dort alles zu lernen, was man zum Tanzen braucht. Sie durfte schon in der Schule, bei Hochzeiten und auch bei Familienfeiern, auftreten, da sie schon sehr gut tanzen konnte.

Aber sie wollte mehr können, besser werden, weil sie ja einmal auf der „großen Bühne“ stehen wollte. Bis dahin war es noch ein langer Weg. Sie übte immer, wenn es ihre Zeit erlaubte. Das Üben fiel ihr nicht schwer, denn sie tanzte gerne. Die freien Tage verbrachte sie mit ihren Freundinnen.

Josefine wohnte mit ihren Eltern und ihrem Bruder an einem schönen See, der im Sommer in der Sonne glänzte. Dann konnte man zum Baden gehen und im Winter, wenn er zugefroren war, konnte man Schlittschuhlaufen.

 

 

Die Familie besaß ein Ruderboot und Josefine fuhr mit ihrem älteren Bruder Simon über den See.

Die Eltern erlaubten ihnen aber nur, von einer Seite zur anderen zu rudern. Weit hinaus durften sie nicht, das war den Eltern zu gefährlich.

Ihre Eltern hatten eine Schreinerei und der Vater war Schreinermeister.

Hinter dem Haus war ein großes Sägewerk, wo der Vater das geschlagene Holz lagerte und verarbeitete.

Simon half seinem Vater manchmal in der Schreinerei, was ihm sehr gefiel, er selbst wollte, wenn er groß wäre, Förster werden. Er liebte die Natur, er wollte alles wissen, über die Äcker, die Wälder und die Wiesen, das interessierte ihn sehr.

Er las alles, was damit zu tun hatte und freute sich, wenn er ein Buch geschenkt bekam und konnte dann gar nicht mehr aufhören zu lesen.

 

 

An einem wunderschönen Sommertag holten sie ihr Boot und fuhren los. Es dauerte nur zehn Minuten, bis sie die andere Seite des Sees erreicht hatten. Hier kannten sie sich nicht so gut aus und nun gingen sie den Weg um den See, um zu erfahren, was es dort alles zu sehen gab.

 

 

Am Ufer legten sie ihr Boot an und verankerten es, damit es nicht auf den See hinaustrieb, falls ein Sturm kam.

Der Weg schlängelte sich mal nach rechts, mal nach links.

Nach einer Viertelstunde sahen sie plötzlich durch die Büsche einen hellen Schein. Es war, als wenn die Sonne blinzelte, es strahlte hell und sie konnten nicht erkennen, woher das kam.

 

 

Als sie näherkamen, blieben sie erst einmal stehen und sahen nun, was im Sonnenlicht so geglänzt hatte. Da stand ein großes, weißes Haus mit Türmen, umgeben von einem verwilderten Garten, in den man nicht richtig hineinschauen konnte, weil es so viele Büsche gab. Sie gingen näher heran an das weiße Haus, aber sie konnten nur den oberen Teil des Hauses sehen. „Dieses Haus müssen wir uns aber genauer ansehen“, sagte Simon.

Sie gingen den Weg weiter, aber es gab kein Tor, keine Öffnung, wo sie hätten hineinkriechen können. Sie versuchten, mit den Händen die Büsche auseinanderzuziehen, aber es gelang ihnen nicht. Simon sagte: „Wir gehen morgen noch einmal hier hin und nehmen uns ein Seil und eine Schaufel mit, dann geht das besser.“

Am nächsten Tag, als sie aus der Schule kamen und ihre Hausaufgaben gemacht hatten, gingen sie zuerst in den Schuppen, um zu sehen, was sie vielleicht noch alles mitnehmen konnten, um dem Haus näherzukommen. Es war ein großer Schuppen, wo man viel unterbringen konnte.

Sehr viel Werkzeug gab es hier, einen Traktor, ein sehr altes Auto, das aber noch repariert werden musste und auch noch ein Motorrad. Sie fanden Seile und einen Spaten, der war besser als eine Schaufel. Sie packten alles in einen Rucksack, um es besser tragen zu können.

Nun fuhren sie wieder mit dem Boot über den See. Sie wollten noch einmal genau schauen, ob es nicht doch eine Öffnung gab.