1 Krieg

Kronprinzessin Mary ist fast nackt. Ihr schwarzer Bikini verhüllt rein gar nichts. Sollten mich meine Eltern jemals in so wenig Stoff sehen, säße ich im Nullkommanichts im nächsten Flieger in das Land, wo der Pfeffer wächst. Marys Bauchmuskeln sind trainiert und angespannt.

So sieht unsere Nachbarin nach vier Kindern nicht aus. Das kann ich garantieren, obwohl ich sie noch nie nackt gesehen habe. Ihr Bauch quillt nämlich deutlich über den Bund ihres braunen Samtunterteils, wenn sie mal wieder bei uns auf dem Sofa sitzt und mit meiner Mutter Tee trinkt, während sie ihr Fotos vom neuen Haus ihrer Cousine in Konya in der Türkei zeigt.

Der Wind hat eine Strähne aus Marys Pferdeschwanz gelöst und sie streicht sie sich mit ihrer meisterhaft manikürten Hand elegant aus dem Gesicht. Rosa Nagellack. Ich lächle sie an. Was soll ich sagen? Irgendetwas, was das schöne Lächeln nicht von ihren glänzenden Lippen verschwinden lässt. Hier auf dem Wasser ist die Sonne grell, das Licht trifft die Jacht, blendet uns beide, und Mary gefällt das gar nicht. Schönheitstipp: Die Sonne ist das Böse. Mary blinzelt und runzelt die Stirn, sodass sich ihre Augenbrauen wie zwei schlanke Nacktschnecken krümmen. Sie weiß, dass man Falten bekommt, wenn man nicht aufpasst. Meine Mutter beispielsweise hat immerwährende Stirnfalten. Aber daran ist nicht die Sonne schuld! Sie war einfach nur so oft wütend, dass die Falten eines Tages beschlossen haben, dass es sich gar nicht lohnt, wieder zu verschwinden. Mama ist sauer, wenn die Nachbarn ihren Müll unten vor die Haustür kippen. Angepisst, wenn der Filipino unter uns Karaoke singt. Rasend vor Angst, wenn Papa Möbel durch die Wohnung schmeißt. Enttäuscht, wenn ich in meinem Zimmer sitze und an meinen eigenen Texten schreibe, statt Hausaufgaben zu machen. Ich schirme meine Augen mit der Hand gegen die Sonne ab und eine edle Dame mit einer Burberry-Brille auf der Nase und einem breitkrempigen Sonnenhut in den Händen kommt auf mich zu.

»Frau Jenin, Sie können jetzt hineingehen.«

Ich zucke zusammen. Von der Küste ins Krankenhaus in einer Millisekunde. Mary ist weg, stattdessen steht eine lächelnde Krankenschwester mit hellem, lockigem Haar vor mir. Mit ihrem Holzclog hält sie die Tür mit dem Schild Sprechzimmer auf.

»Bitte.«

Meine Mutter erhebt sich hastig, greift nach ihrer Tasche und ihrem Mantel.

»Komm, Sheherazade«, sagt sie leise und ist bereits an der Tür. Ich lege das Klatschblatt mit der Titelseite nach oben zurück auf den Tisch. MARY UNVERHÜLLT IN AUSTRALIEN. Mary lächelt. Trägt eine Sonnenbrille, die mehr gekostet hat, als meine Eltern jeden Monat in Parkerne an Miete zahlen.

Der Arzt steht auf, als wir das Zimmer betreten, kommt um den Schreibtisch herum und streckt uns die Hand entgegen.

»Stein Pedersen, ich bin der Kardiologe.«

Er hat keine große Ähnlichkeit mit den Ärzten in weißen Kitteln, die permanent in Papas Krankenzimmer auf und ab gehen und in Diktiergeräte sprechen. Den Ärzten, die ihm Stethoskope an die Brust halten und mit besorgten Mienen lauschen. Das hellblaue Hemd von Doktor Stein ist so weit aufgeknöpft, dass man seine Brusthaare sehen kann. Also, ich meine, sein Fell. Sein Brustfell.

»Amal Jenin.« Meine Mutter schüttelt ihm die Hand und schaut dann zu mir. »Das ist meine Tochter Sheherazade. Sie ist dabei, weil …«

»Ja, natürlich.« Doktor Stein setzt sich wieder an seinen Schreibtisch. »Bitte, nehmen Sie Platz.« Er deutet auf die beiden Stühle davor.

Ich sehe, dass Mamas Hände ein bisschen zittern, während sie ihren Mantel und ihren Schal über den Stuhl hängt. Dann setzt sie sich, stellt sich die Handtasche auf den Schoß und umklammert sie fest mit beiden Händen.

Ich behalte meinen Mantel an und schaue mich im Sprechzimmer um. Hinter Stein steht ein großes Bücherregal. Vor ihm ein Adventskranz, zwei der Kerzen waren bereits angezündet, daneben eine Papierschachtel mit Taschentüchern. Er ist es sicher gewohnt, dass hier geweint wird. Aber darauf kann er bei mir lange warten! Nein, ich richte mein Kopf‌tuch und prüfe, ob die kleine Nadel, die es an seinem Platz hält, auch so sitzt, wie sie sollte. Das mache ich immer, wenn ich nervös bin. Ich habe keine Lust, über meinen Vater zu sprechen, und vor allem nicht mit einem Mann, der Stein heißt. Wer bekommt denn bitte ein Kind und denkt sich: Mensch, den nennen wir Stein. Ein Stein ist hart und kalt. Das passt ja wohl gar nicht zu einem Kind. »So, dann erzählen Sie beide doch mal, wie Sie die Situation erleben.« Stein zieht seine Brille bis auf die Nasenspitze und betrachtet uns über den Rand hinweg. Was ihm wohl gerade durch den Kopf geht?

Zwei müde Kopf‌tuchtrullas sprechen mit einem Stein. Auf dem Kopf ist er ganz unbehaart, trotzdem hat er einen Bart. Die anderen Haare trösten sich an seiner Brust, sie haben auch wirklich Grund zum Frust. Spricht man über so wahnsinnig schlimme Sachen, gibt es ja nicht viel zu lachen.

»Was grinst du so?« Mama stupst mich an. »Sheherazade, hör bitte einmal auf, zu träumen!« Sie schaut zu Stein und seufzt. »Wie wir das erleben, ist doch egal. Sie sind der Arzt, Sie müssen uns sagen …«

»Ja, ich bin der Arzt, aber Sie kennen Ihren Mann doch am allerbesten. Aus nächster Nähe, und für die Behandlung ist es wichtig, dass wir so viel wie möglich wissen.« Stein setzt sich die Brille wieder richtig auf und schaut in seine Unterlagen.

»Also, soweit ich das hier sehe …«, er blättert, »kam es mehrfach zu Kammerflimmern und vereinzelt auch zur Bewusstlosigkeit.«

»Wir dachten, er stirbt vor unseren Augen.« Mutter seufzt noch einmal. »Was hat er denn?«

»Tja«, Stein schaut von seiner Kartei auf, »wir glauben, Ihr Mann und dein Vater«, er schaut zu mir, »hat ein koronares Herzleiden. Man spricht auch von Arterienverkalkung.«

»Und was heißt das?« Ich sehe, dass im Regal hinter ihm mehrere Bücher zum Thema »Herz« stehen.

»Gut, dass du das fragst.« Er lächelt. »Oft ist es die Folge eines ungesunden Lebenswandels. Übergewicht, Rauchen, zu fettiges Essen. Am schlimmsten ist aber der Stress. Ihr Mann ist ja offensichtlich nicht übergewichtig.«

»Nein, und er isst viel Gemüse.« Mama fasst sich an den Kopf, wie sie es immer tut, wenn sich eine Migräne ankündigt. »Aber Stress …«

»Hat man auch Stress, wenn man zu viel über schlimme Dinge nachdenkt?« Ich habe den Blick auf den Tisch gesenkt. Auf der Oberfläche sind Flecken.

»Tja, Sheramsase, das kann man durchaus so sagen. Stress entsteht, wenn man Menschen zu sehr unter Druck setzt. Gab es Situationen in Ihrem Leben, die lang anhaltenden Stress ausgelöst haben könnten?« Stein lehnt sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkt die Arme vor der Brust.

»Sheherazade.« Ich löse den Blick von den Flecken und schaue auf.

»Bitte?«

»Sheherazade. So heiße ich. Nicht Sheramsase.«

»Oh, okay, Sheharamzade. Stress kann viele Ursachen haben. Wenn ich richtig informiert bin, sind Sie als Flüchtlinge nach Dänemark gekommen?«

»Ja, ich war erst sieben.«

»Es ist nicht leicht, sich in einem neuen Land zurechtzufinden. Einer neuen Kultur. Dazu noch die Narben auf der Seele, die viele Menschen aus Kriegsgebieten mitbringen.« Stein sieht ernst aus und stützt sich mit den Ellbogen auf den Tisch. »Stress kann sehr gravierende Folgen haben. Vielen Menschen fallen dann selbst die alltäglichsten Dinge schwer. Sie haben Probleme, sich zu erinnern, sich zu konzentrieren, zu schlafen. Es kann zu Wutausbrüchen kommen, und mitunter bekommt der oder die Betroffene auch das Gefühl, sich selbst nicht mehr zu kennen.«

»Ich kenne ihn auch nicht mehr«, sagt Mama leise.

»Das ist eine ganz normale Reaktion«, fährt Stein fort. »Ihr Mann ist sehr krank, wir müssen ihn behandeln. Aber ich rate Ihnen, sich mit dem zu befassen, was den Stress auslöst, vielleicht in einer Gesprächstherapie. Das könnte ihm helfen. Ihnen allen. Über das zu sprechen, was Sie erlebt haben. Vor der Flucht. Während des Kriegs. Und wir behalten seine Herzprobleme genauestens im Blick. Sie müssen sich darauf einstellen, dass er ein paar Wochen stationär behandelt werden wird.«

»Aber unsere Flucht ist doch schon so lange her.« Mama schüttelt den Kopf. »Zehn Jahre. Sheherazade war noch ein kleines Mädchen. Wieso belastet ihn das jetzt noch? Es müsste doch längst besser sein, hier herrscht schließlich kein Krieg.«

»Er schaut zu viel fern«, unterbreche ich sie. »Das macht ihn fertig. Ich würde sagen, das stresst ihn gewaltig!« Ich versuche, mit dem Zeigefinger einen der Flecken vom Tisch zu wischen. Aber er geht nicht weg. Es könnte Tinte sein. Oder Farbe.

»Wie meinst du das?«, fragt Stein.

»Er beschäftigt sich pausenlos mit dem Krieg.« Ich reibe mit dem Saum meines Ärmels an dem Fleck. »Jeden Tag wird doch im Fernsehen darüber berichtet. Über Bomben. Tote. Erwachsene und Babys. Das erträgt er nicht.«

»Nein, das erträgt er nicht«, stimmt Mama zu. »Ich habe ihm schon häufiger gesagt: Hör auf, dir das anzuschauen! Aber ich habe den Eindruck, er kann nicht damit auf‌hören. Ich selbst ertrage das nicht. Mir wird davon schlecht. Aber er sagt, wir dürfen nicht die Augen vor dem verschließen, was passiert. Weil Menschen abgeschlachtet werden.«

»Hier, nimm dir eins.« Stein hält mir eine Packung Taschentücher hin.

Ich schüttle den Kopf.

»Nein, danke.« Schnell wische ich den Tropfen, der auf dem Tisch landet, mit der Hand weg. Verdammt.

»Ich kann gut verstehen, dass das schwer ist.« Er faltet die Hände und schaut Mama an. »Wir behalten ihn erst mal eine Weile hier. Sie können so häufig zu Besuch kommen, wie Sie wollen. Er hat ein Einzelzimmer, Sie müssen sich also nicht an die Besuchszeiten halten. Es kann sehr heilsam sein, seine Familie um sich zu haben. Gibt es noch weitere Kinder? Geschwister?«

»Nein, wir haben nur Sheherazade, sie ist unsere Blume. Ich hätte gern mehr gehabt, aber mein Mann, sein Zustand, das passt nicht so gut zu Kindern. Er erträgt keinen Lärm. Und Kinder machen ja Lärm.«

»Ja, ja, das kenne ich gut.« Stein lächelt und schaut zu einem Foto, das auf dem Schreibtisch steht. »Ich habe selbst zwei Rabauken zu Hause, drei und fünf Jahre alt. Glauben Sie mir, mit Lärm kenne mich bestens aus.«

»Da haben Sie Glück«, erwidert Mama. »Kinder sind die Zukunft. Ich hoffe, ich bekomme viele Enkel.« Dazu drückt sie meine Hand.

»Ja.« Stein räuspert sich. »Sie sind die Zukunft. Was meinen Sie, wollen wir uns nächste Woche noch einmal unterhalten? Wenn Sie sich an meine Sekretärin wenden, gibt sie Ihnen einen neuen Termin. Darüber hinaus habe ich Sie zu einem Gespräch mit einem unserer Sozialarbeiter angemeldet. Ich hoffe, damit sind Sie einverstanden. Das gehört zum normalen Prozedere, wenn es zu häuslicher Gewalt gekommen ist.«

»Aber das hat er ja nicht mit Absicht getan. Er ist schließlich krank.« Mama hat rote Flecken im Gesicht.

»Das weiß ich, Frau Jenin, aber es ist trotzdem wichtig, über das zu sprechen, was passiert ist. Schließlich leidet ja nicht nur Ihr Mann. Sie leiden ja auch unter seiner Krankheit. Die ganze Familie ist sozusagen krank. Das ist kein Grund, sich zu schämen.«

»Okay … Tausend Dank«, sagt Mama müde und steht auf.

»Und du? Gehst du zur Schule?«, fragt Stein.

»Ja, aufs Gymnasium. Vorletztes Jahr.«

»So, so, noch ein Jahr Schule. Und wofür interessierst du dich?«

»Ich mache gern Zines.«

»Und das ist …?«

»Das sind kleine Magazine, selbst gemacht mit Zeichnungen und so. Ich schreibe, schneide Bilder und Fotos aus …«

»Ja«, unterbricht Mama mich und schüttelt den Kopf. »Sie sitzt oft den ganzen Nachmittag in ihrem Zimmer und schreibt und schreibt.«

»Und worüber schreibst du?« Stein lächelt.

»Über irgendwas. Irgendwas, das ich erlebt habe und so …«

»Das klingt gut. Es kann sehr hilfreich sein, zu schreiben, um Gedanken und Erlebnisse zu verarbeiten.«

»Ihr Vater war ja Dichter. Bevor alles schwierig wurde. Vielleicht hat sie das geerbt. Aber vom Schreiben kann man nun mal nicht leben. Ihre Zeichnungen sind auch nicht unbedingt schön. Und richtige Arbeit ist das auch nicht. Sie soll selbstverständlich studieren.«

»Sie sollen auch gar nicht schön sein. Zines sind ein ziemlich wirksames …«

»Spannend.« Stein fasst die Blätter auf dem Tisch zu einem Stapel zusammen. »Und was hast du danach vor?«

»Danach?«

»Ja, nach dem Gymnasium?«

»Keine Ahnung. Oder … Ich wäre gerne Schriftstellerin, glaube ich.« Ich stehe auf.

»Sie soll Ärztin werden«, lächelt Mama. »Wie Sie.«

2 Die Blondine und die Kanakin

»Kommst du mit rein und sagst deinem Vater Hallo, bevor wir nach Hause fahren?« Mama sieht müde aus.

Draußen hat die Dämmerung eingesetzt, während wir mit Stein gesprochen haben. Dabei ist es nicht mal vier Uhr nachmittags, und ich friere, obwohl ich einen Pullover und darüber einen Mantel trage.

»Ich weiß nicht so richtig, Mama. Ist es in Ordnung, wenn ich mir einen warmen Kakao hole? Willst du auch was haben?«

»Nein, danke, Habibti, aber hol dir ruhig einen. Und komm danach einfach zu deinem Vater und mir. Es bedeutet ihm so viel, dich zu sehen. Du bist seine Hoffnung für die Zukunft.«

Ich gehe runter in den endlosen Korridor. Abteilung für Gastroenterologie. Abteilung für Infektionsmedizin. Abteilung für Geburtshilfe. All diese Krankheiten. Schreckliche Sachen, bei denen man furchtbare Fehler machen kann. Ich werde ganz sicher keine Ärztin. Wunden, Ausschläge und all der andere Scheiß. Wer tut sich so was freiwillig an? Es ist der große Traum meiner Eltern, dass ich Ärztin werde und in Kriegsgebiete reise, um dort Menschen zu helfen, deren Arme und Beine in Stücke und Stümpfe gesprengt wurden. Dabei habe ich schon genug Elend und Leid durch Papas Satellitenfernsehen mitbekommen.

In einer Nische beim Eingang entdecke ich den Kaffeeautomaten, neben zwei Sofas und einem Sessel. Eine Krankenschwester steht davor und zieht sich einen Becher. Ich erkenne sie an ihren Holzclogs. Sie hat uns die Tür aufgehalten, als wir zu Stein wollten.

»Ich bin ein bisschen abhängig von diesem Kakao.« Sie lächelt. »Ich sag das nur, um dich zu warnen. Wenn du erst mal einen gekauft hast, kommst du immer wieder zurück, um mehr zu holen. Das muss an dem ganzen Zucker liegen, den sie da reintun. Ich hoffe, es ist okay, wenn ich das frage, aber: Wie geht es dir eigentlich?« Sie legt mir eine Hand auf die Schulter. »Wenn so etwas in einer Familie passiert, dann bekommt meist der Kranke die ganze Aufmerksamkeit. Aber es kann trotz allem ja nicht leicht sein für dich.«

»Mir geht es gut.«

»Wenn es dir nicht gut gehen würde, wäre das wirklich kein bisschen verwunderlich.«

»Mir geht es gut …«

»Kommst du ein wenig vor die Tür? Triffst Freunde oder machst das, was man in deinem Alter so macht?«

»Das ist nicht ganz einfach. Meine Mutter arbeitet nachts und ich gehe zur Schule. Ich habe nicht wirklich Zeit zum Ausgehen. Aber das ist eigentlich auch egal. Ich habe da gar keine Lust zu.«

»Hast du denn keinen Bedarf an einer kleinen Abwechslung ab und an?«

»Ich komm schon klar.«

»Sobald du nicht mehr klarkommst, frag nach Anette. Wenn du mal Redebedarf hast.« Sie zeigt auf das Namensschild an ihrem Oberteil.

»Ich komm schon klar.«

»Klar.« Sie nimmt endlich die Hand von meiner Schulter.

Ich habe sicher keinen Redebedarf mit einer Frau vom Anette-die-mit-einem-Arzt-verheiratet-ist-und-in-Vedbæk-wohnt-Schlag, mit weißer Uniform, ausgeblichenem Bob und einem riesigen Diamantring an einer Kette um den Hals! Was weiß sie schon von Vierteln wie unserem? Von Vestegnen? Parkerne? Was weiß sie davon, wie es ist, in Beton zu wohnen?

 

Ich gehe tief in meiner Manteltasche auf die Suche nach einer Münze. Ein Becher kostet zehn Kronen.

»Brauchst du Hilfe?«, fragt eine Stimme hinter mir.

»Nein, danke, ich brauch nur eine Münze«, sage ich und wühle weiter. »Du kannst gern vorgehen.«

»Nur kein Stress. Ich hab den ganzen Tag Zeit. Und die ganze Nacht. Und morgen. Meine Mutter wird wohl kaum gesund, bevor du einen Zehner gefunden hast.«

Ich drehe mich um, damit ich sehen kann, wer da spricht. Sie ist schlank, blond und sieht aus wie diese Mädels auf dem Cover von den Musikzeitschriften, die manchmal in der Schule rumfliegen. Mit genau der richtigen Jeans und einer schwarzen Lederjacke. Dazu dunkelroter Lippenstift und so indianische Ohrringe, mit Perlen und Federn.

»Hallo, ich heiße Thea.«

»Sheherazade.« Ich spüre eine Münze zwischen den Fingern. Bitte, lass es ein Zehner sein. Ich bring es einfach nicht, zu meiner Mutter zu gehen und sie um eine Münze zu bitten. Yes! Mission accomplished. »Zwei Sekunden, dann bist du dran.«

»Wie gesagt, lass dir Zeit. Ich sitze hier eh fest.« Sie lässt sich aufs Sofa fallen und zieht sich die Wildlederstiefel aus. »Ich bin scheißmüde.«

Die Maschine brummt und spritzt gurgelnd warmen Kakao in einen Plastikbecher. Ich nehme ihn vorsichtig aus dem Automaten, stelle ihn auf den flachen Tisch und lasse mich mit einem Seufzer neben Thea aufs Sofa plumpsen.

»Ziemlich übles ›Café‹.« Thea macht mit den Fingern Anführungszeichen. »Aber der Automatenkakao kann was.« Sie setzt sich in den Schneidersitz. »Tut mir leid, ich kann das gut verstehen, wenn du keine Lust hast, dich zu unterhalten. Ich sollte mich nicht einmischen. Aber ich hab dein kleines Gespräch mit der niedlichen Schwester mitbekommen. Womit hat sie denn gerechnet? Dass du sofort alles rauslässt und dann deinen Rotz und deine Wimperntusche an ihrem weißen Kittel abwischst, indem du dich an ihren üppigen Busen drückst?«

Ich muss lachen.

»Ich mein ja nur«, fährt Thea fort, »dass man sich doch wohl selbst melden kann, wenn man jemanden zum Reden braucht, oder? Und die Frage ist ja eher: Will man sich dann wirklich an jemanden wenden, den man rein gar nicht kennt? Nee. Ich habe das mittlerweile oft genug gemusst. Immer wieder Weißkittel, die fragen, wie es mir geht. Ich hab es so satt, über Gefühle zu sprechen. Macht meine Mutter doch einfach gesund, ich brauche eure Hilfe nicht! Wer ist denn bei dir krank? Nein, warte. Bin ich nicht gerade selbst dabei, einen auf süße Krankenschwester zu machen und dich wie nebenbei auszuhorchen?« Thea legt sich zwei Finger an die Schläfe. »Ich erschieße mich, wenn ich noch länger hierbleiben muss. Ich werd ja schon wie die.«

»Nein, nein, erschieß dich mal nicht«, sage ich lächelnd. »Die werden dich nur wiederbeleben und dann bist du noch länger hier.«

»Du hast recht, schlechte Idee.«

»Mein Vater. Mein Vater ist krank. Das Herz.«

»Okay. Ist es ernst?«

»Hatte beim Essen plötzlich Schaum vorm Mund. Aber jetzt atmet er wieder …«

»Hm. Rauchst du?« Thea kramt in ihrer Tasche.

»Ja. Nur nicht vor meiner Mutter. Aus Gründen. Muslimischen Gründen.«

»Ah, okay. Aber ich kann dich beruhigen, wir Bleichgesichter haben es da auch nicht leichter. Meine Mutter würde ausflippen, wenn sie wüsste, dass ich rauche. Sie besteht darauf, dass wir uns gesund ernähren. Keine Süßigkeiten. Sie ist mal Marathon gelaufen und all so was.«

»Und warum ist sie …«

»Komm, gehen wir erst mal raus.« Thea steht mit einem Satz vom Sofa auf. »Nimm den Kakao mit.«

»Ich hab keine Zigaretten.«

»Komm.«

 

Auf dem kleinen Hof steht eine sehr dünne Frau in einem weißen Bademantel und zusätzlich mit einer Decke um die Schultern, dazu Socken, die an den Knöcheln umgeschlagen sind, sodass man die blassen Beine sieht. Sie hält sich an einem Tropf fest, von dem ein Plastikschlauch bis zu einer blauen Nadel führt, die in ihrem Arm steckt. Jetzt lässt sie den Tropf los, schlägt schnell eine Zigarette aus dem Paket Kings, das sie aus der Tasche ihres Bademantels gefischt hat, und schaut uns fragend an.

»Habt ihr Feuer? Ich habe mein Feuerzeug im Nachttisch vergessen. Und es ist scheißumständlich, mit diesem Gerüst herumzurennen.« Sie zeigt auf ihren Tropf.

»Selbstverständlich.« Thea zündet ihr die Zigarette an.

»Danke.«

»No prob. Komm, Sheherazade, setzen wir uns doch dahin.« Sie zeigt auf eine Bank im hintersten Winkel des Hofs.

»Du kannst ja meinen Namen aussprechen.«

»Ja, warum sollte ich das nicht können?«

»Ich erlebe es nicht oft, dass …«

»Wir sind immer viel gereist. Ich bin daran gewöhnt, dass nicht alle Emil und Mathilde heißen.« Thea holt eine Packung Tabak aus ihrer Jacke und legt sie sich auf den Schoß. Zieht dann ein dünnes Blatt aus einem kleinen Heft, verteilt Tabak darauf und rollt ihn zwischen den Fingern.

»Was rauchst du?«

»Ich boykottiere die großen Tabakkonzerne.« Sie führt die kleine Rolle zum Mund und leckt einmal an der Papierkante entlang. »Das ist ökologischer Tabak, ganz ohne Zusätze. Fair gehandelt. Heißt, die Bauern bekommen für ihre Arbeit wirklich das, was ihnen zusteht. Hier«, sie reicht mir die dünne Zigarette und das Feuerzeug, »probier mal. Viel besser als House of Prince und deren Scheißkapitalismus.«

»Okay.« Ich zünde die Zigarette an und atme tief ein. Sie schmeckt stärker als meine. Ich muss husten und schaue mich um. Niemand da, der mich für mein kleines Verbrechen verpetzen könnte.

Thea dreht eine Zigarette für sich selbst und ich gebe ihr das Feuerzeug zurück.

»Danke.« Lächelnd wuschelt sie sich durchs Haar. Dann sitzen wir einen Moment schweigend da. Pusten Rauch in die Luft.

»Wollen wir wieder reingehen? Es ist so verdammt kalt hier draußen.« Thea tritt auf ihre Zigarette, hebt den Stummel auf und bringt ihn zum Mülleimer.

Die Frau mit den dünnen Beinen winkt uns zu, als wir gehen. Wir winken beide zurück.

»Was ist denn nun eigentlich mit deiner Mutter?«, frage ich, als wir wieder auf dem Sofa beim Kaffeeautomaten sitzen.

»Wir waren in den Ferien. Rom. Die ganze Family im Wohnwagen. Ich, mein Vater, meine Mutter, mein Bruder Tobias und die Zwillinge Arn und Askan.«

»Wow, große Familie«, sage ich und grinse, »richtige Einwandererdimensionen.«

»Ja, das kann man so sagen.« Thea lacht. »Vielmehr kannst DU das sagen. Wenn ich das sage, klingt das sofort rassistisch.«

»Ja, ein bisschen, da hast du recht. Aber ein paar Vorteile muss es ja haben, Kanakin zu sein. Wir dürfen uns selbst besudeln.«

»So eine Art Kanakenprämie. Ich kann mich gern mit Blondinenwitzen revanchieren.«

»Also BITTE, du solltest mit dem Wort schon ein bisschen vorsichtig sein.« Ich muss den Kakao wegstellen, damit ich mich damit nicht bekleckere, während mir vor Lachen die Tränen in die Augen schießen. So lustig ist das schließlich auch wieder nicht. Ich hoffe mal, Thea kommt jetzt nicht auf die Idee, dass ich aus der Psychiatrie ausgebüxt bin, aber die Tränen warten schon seit dem Gespräch mit Stein darauf, dass ich ihnen endlich freien Lauf lasse. Und gleichzeitig kann ich nicht auf‌hören, zu lachen. »Du bist fucking rassistisch, Bleichgesicht.«

»Verstanden, Sir«, sagt Thea so laut, dass uns eine Frau vom Flur aus einen strengen Blick zuwirft.

»Hey, das hier ist ein sehr ernstes Krankenhaus!« Ich lasse mich seitlich aufs Sofa kippen, um mich zu verstecken. Presse mir die Hand vor den Mund.

»Wir sollten ein Schild basteln. Lachen verboten – es besteht sonst die Gefahr, dass es jemandem besser geht

»Hahaha, sehr gut, das machen wir!« Ich falle vom Sofa. Gar nicht so ungemütlich hier unten. Fühlt sich an wie damals, wenn wir meine Großeltern besuchten, wo es nach Frittieröl und Rosenwasser roch und wo mittags die Wachsdecke auf dem Boden ausgerollt wurde und große Schalen mit Reis, Nüssen und Lamm dampfend in der Mitte des Sitzkreises standen. Damals war alles noch einfacher. Papa war fröhlich. Mamas Stirnfalten gab es noch nicht. Und jetzt sitze ich auf dem kalten Boden eines Krankenhauses und habe einen Lachanfall mit einer Blondine, die wirklich hübsch ist, wenn sie lächelt. Und die noch immer nicht gefragt hat, warum ich ein Kopf‌tuch trage. Das machen sonst alle Einheimischen.

»Ja, das Schild sollte direkt am Haupteingang hängen. Wir sollten ein Piktogramm nehmen. Einen rot durchgestrichenen Smiley.« Thea lächelt und hält sich den Arm schräg vors Gesicht. »So.«

»Ein Fickto-was?«

»Ein PIKtogramm.«

»Megakomische Wörter kennst du. Was soll das denn sein?«

»Na, so ein Schild mit einem Symbol für irgendwas. Wie eine durchgestrichene Zigarette. Rauchen verboten.«

»Wie wäre es mit einem Kanaken-Piktogramm?« Ich muss kichern. »Das wäre doch was für die Dänische Volkspartei. Oder als Auf‌kleber für so eine Angeberkarre. Kanaken-Fick-Po-Gramm.«

Wir lachen so laut, dass wir uns einen sehr zornigen Blick der Frau einfangen.

»Könnt ihr nicht respektieren, dass ihr in einem Krankenhaus seid? Hier gibt es kranke …«

»Nein, hier gibt es Kranke? Das wussten wir wirklich nicht … Oder, Thea?«

»Nein, ich bin blond und die ein Kanake. Wir haben von nichts eine Ahnung. Aber offenbar darf man hier nur sein, wenn man permanent heult.« Thea wird immer lauter. »So eine Scheiße. Als würden wir nicht die meiste Zeit hier sitzen und die Hölle ertragen müssen. Da wagt man es mal, nur eine Sekunde lang zu lachen, und schon wird man abgewatscht. Von einer verdammten SCHEISSKUH.« Das Letzte schreit Thea so laut, dass die Frau sich sofort erschrocken abwendet.

Plötzlich gibt es nichts mehr zu lachen.

»Deine Mutter.« Ich sehe sie fragend an. »Warum ist sie denn nun hier?« Ich trinke einen Schluck Kakao. Er ist nur noch lauwarm und viel zu süß.

»Wir waren gerade in Rom angekommen. Eines Morgens sagte meine Mutter, ihre Füße wären eingeschlafen. Du weißt schon, dieses Gefühl, wenn es die ganze Zeit kribbelt und krabbelt.«

Ich nicke und exe dann den Rest des Kakaos – unter Ausblendung des Geschmacks.

»Und dann konnte sie plötzlich die Beine nicht mehr spüren. Sie wurde nach Hause geflogen und direkt ins Krankenhaus gebracht. Und hier sind wir jetzt. Man nennt es Guillian-Barré-Syndrom. Sie ist komplett gelähmt. Sie kann weder sprechen noch irgendwas anderes. Nur ihr Gehirn funktioniert einwandfrei.«

»Das klingt nach dem absoluten Albtraum. Dazuliegen, sich nicht bewegen zu können und gleichzeitig innendrin ganz man selbst zu sein.«

»Shit!«, sagt Thea mit einem Blick aufs Handy. »Ich muss los. Ich hab meinem Vater versprochen, heute die Kleinen abzuholen. Und vorher muss ich noch mal eben zu meiner Mutter. Ich wünsche deinem Vater gute Besserung und so.« Sie schwingt sich die Tasche über die Schulter.

»Danke, und ich hoffe, deiner Mutter geht es schon bald besser. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder. Mein Vater muss nämlich eine Weile hierbleiben.«

»Du findest mich im Internet: Thea Sødergaard. War schön, zur Abwechslung mit jemandem zu reden, statt allein eine weiße Wand anzustarren und nichts als Krankheiten zu sehen. Melde dich, wenn du das nächste Mal da bist.«

»Mach ich.« Ich stehe auf.

 

Es ist still, als ich zu Papas Zimmer zurückkehre. Mama sitzt auf der Bettkante, Papa schläft. Er liegt zusammengekrümmt im Bett, die Decke übers Gesicht gezogen. Auf dem Nachttisch steht ein Glas mit rotem Saft, daneben liegt seine Gebetskette mit den hellbraunen Holzperlen an der olivgrünen, geknoteten Schnur, die ihm Perle für Perle durch die Finger glitt, wenn er mir zum Einschlafen Märchen erzählte. Das ist schon lange her. Mama steckte für gewöhnlich den Kopf zur Tür herein und fragte: »Womit füllst du ihren Kopf?« Und Papa antwortete immer: »Mit so vielem wie möglich, Amal. So vielem wie möglich.«

»Wir können jetzt gehen. Er schläft. Da bekommt er ja doch nicht mit, ob du da bist oder nicht.« Mama sieht müde aus. Sie hat dunkle Ringe unter den Augen, ihre Lippen sind trocken und spröde. Sie kümmert sich nicht um sich. Es dreht sich immer um Papa.

Alles dreht sich um ihn.

3 Sprung in der Suppe

Es ist ganz still in der Wohnung, als Mama aufschließt. Wenn Papa zu Hause ist, läuft immer der Fernseher, sofort hören wir arabische Wortfetzen. Oder er telefoniert mit seinen Freunden im Westjordanland, hat Gäste oder wirft mit Sachen um sich. Schreit. Tritt nach etwas. Schnauzt rum. Wenn er nicht schläft. Mama macht Licht im Flur.

»Wird ganz schön früh dunkel, nicht wahr?« Sie hängt ihren Mantel an den Haken, zieht die Schuhe aus und stellt sie zu den aufgereihten Sneakern, und Flipflops.

»Ja, es ist die gemütlichste Zeit des Jahres. Dezember. Yippie.« Ich hänge meinen Mantel neben ihren, behalte aber den dicken Pulli an. Mir ist wieder kalt. Vielleicht sollte ich heiß baden.

»Es ist Zeit, zu beten, Sheherazade.« Sie wirft einen Blick auf die Uhr. »Kannst du in der Zwischenzeit die Suppe von gestern aufwärmen?«

»Okay.« Ich seufze.

»Hör auf zu seufzen.« Mama geht ins Bad, um sich zu waschen. Ich höre Wasser laufen, während sie sich Hände, Füße und das Gesicht vor dem Gebet reinigt. »Du hast keinen Grund, zu seufzen!«, ruft sie. »Du lebst. Du bist gesund. Maschallah. Und du hast noch dein ganzes Leben vor dir.«

»Mein ganzes Leben vor mir. Was habe ich doch für ein verdammtes Glück.« Maschallah, Maschallah, my mother speaks Yallah.

»Was hast du gesagt?« Mama steckt den Kopf zur Küchentür herein, den Gebetsteppich unterm Arm.

»Nichts, Mama, nichts. Geh einfach beten, ich wärme das Essen auf.«

Ich hole die Schale mit der Suppe aus dem Kühlschrank. Sie ist hart geworden, an der Oberfläche hat sich eine dicke Fettschicht abgesetzt. Ich drehe die Schale auf den Kopf, die Suppe rutscht mit einem Klatschen in den warmen Topf und fängt langsam an zu kochen.

»Denk dran, erst Wasser in den Topf zu tun, Sheherazade, sonst brennt die Suppe an!«, kommt Mamas Stimme aus dem angrenzenden Zimmer.

»Wolltest du nicht beten?«, rufe ich zurück. »Wie wäre es, wenn du das einfach wirklich machen würdest, statt mir ständig im Nacken zu sitzen?« Das Letzte flüstere ich.

Ich zünde drei Teelichter an, die in einem Kerzenständer auf der Fensterbank stehen. Schaue aus dem zehnten Stock hinunter. Ich kann bis zum Horizont sehen, sogar ein bisschen vom Meer. Als wir vor vielen Jahren nach Parkerne zogen, bekamen wir zuerst eine Wohnung im Erdgeschoss. Von dort hatte man Aussicht auf den Gemüsehändler, das Polizeirevier und die Kerle, die an den Ecken herumlungern, rauchen und einen Kommentar für jede Langhaarige haben, die vorbeikommt. Abgesehen von den Polizeibeamtinnen selbstverständlich, denn denen Sprüche zu drücken, trauen sie sich nicht. Dann stehen sie da und machen auf Unschuldslamm: »Nein, nein, wir würden niemals irgendwelche Drogen verkaufen. Es käme uns niemals in den Sinn, ein Auto zu fahren, das nicht uns gehört. Wir stehen eigentlich nur hier, um sicherzustellen, dass sich auch alle ordentlich verhalten.«

Mich haben sie immer in Ruhe gelassen. Das ist der ultimative Vorteil, wenn man Kopf‌tuch trägt. Die Idioten halten die Klappe. Enge Jeans und offenes, langes Haar, da kann man sich darauf gefasst machen, einen Spruch mitzunehmen.

Diese Augen, mit denen sie unterwegs ist. Eine Prinzessin aus Tausendundeine Nacht. Die können den Verkehr lahmlegen.