Arschlochpferd 2

Nika S. Daveron

 

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Arschlochpferd 2

Scheiß auf den Halsring

 

Sachbuch

Das Buch

 

Was einst mit einem Satire-Projekt auf Social Media begonnen hat, ist mit über 45.000 Followern und tausenden von verkauften Büchern längst zum Kultphänomen in der Reiterwelt geworden. Immer noch nimmt der Blog Arschlochpferd täglich die Online- und Offline-Gemeinschaft der Reiterinnen und Reiter aufs Korn – und auch diese Fortsetzung vom Buch zur Seite präsentiert wieder brandneue, urkomisch-bissige Geschichten über die Kuriositäten des Reiterlebens. Denn ein Pferd zu haben oder zu betreuen reicht in Zeiten der sozialen Netzwerke bekanntlich noch lange nicht. Man muss sein Tier, vor allem aber sich selbst im besten Licht präsentieren, mit Abstammung, Erfolgen und Auszeichnungen prahlen … oder zumindest so tun, als gäbe es diese.

 

Dieses Buch entführt Sie einmal mehr in die Abgründe des Reiter-Netzwerks. Begleiten Sie Dressursusi auf ihrer vermeintlichen Erfolgsgeschichte als Turniercrack, Instagram-Model, Möchtegern-Influencer und bei ihren ehrgeizigen Versuchen, sich den schönen Hendrik zu angeln. Der steht dummerweise auf Westernreiter und korrekte Pferdehaltung. Und was ihr Pferd so kann und will, das interessiert Dressursusi wenig. Immerhin sieht sie auf ihm blendend aus. Immer und in jeder Lebenslage. Und der Rest der Welt muss zusehen ...

 

Die Autorin

 

Nika S. Daveron kann – anders als auf den in diesem Buch gezeigten Bildern – auch anständig reiten. Trotz Reitabzeichen versaute ihr ihre ausgeprägte Wespenphobie leider die Karriere als Springreiterin. So stieg sie beruflich auf Rennpferde um – haben diese doch den Vorteil, einfach schneller als Wespen zu sein. Die Arbeit gefiel ihr letztendlich so gut, dass sie sich einen Galopper mit nach Hause genommen hat. Ihre ganz eigenen Erfahrungen mit der Reiterwelt teilt sie täglich auf ihrem erfolgreichen Arschlochpferd-Blog und kann als Autorin trotz ihres jungen Alters nicht nur dank des gleichnamigen Buchs auf eine erfolgreiche schriftstellerische Karriere blicken.

Impressum

 

Originalausgabe © 2017 in Farbe und Bunt

E-Book-Erstauflage © 2018 in Farbe und Bunt

 

in Farbe und Bunt Verlags-UG (haftungsbeschränkt)

Kruppstraße 82 - 100

45145 Essen

 

www.ifub-verlag.de

 

 

 

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdrucks und der Veröffentlichung des Buches, oder Teilen daraus, sind vorbehalten.

Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlags und des Autors in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Alle Rechte liegen beim Verlag.

 

 

Herausgeber: Mike Hillenbrand

Verantwortlicher Redakteur: Björn Sülter

Cover-Gestaltung: Stefanie Kurt

Logo-Illustration Arschlochpferd: Lena, Anne und Bernhard Lindermayr

Cover-Bild und Fototeil: Morwen Fotografie

E-Book-Erstellung: Grit Richter

Lektorat: Bettina Petrik

Korrektorat: Telma Vahey

 

 

ISBN Taschenbuch: 978-3-95936-070-8

ISBN E-Book: 978-3-95936-069-2

ISBN Audiobuch: 978-3-95936-071-5

Inhaltsverzeichnis

 

 

Vorwort

Kapitel 1: Kauf beim Profi!

Kapitel 2: Was muss man eigentlich machen, bevor man ein Pferd kauft?

Kapitel 3: Endlich ein Dressurkracher Seite

Kapitel 4: Wie man sein Reitabzeichen (nicht) macht

Kapitel 5: Frag das Internet

Kapitel 6: Reitabzeichen mit einem Arschlochpferd

Kapitel 7: Selfies statt Stallharmonie

Kapitel 8: Wer Unrecht hat … zieht um

Kapitel 9: Jetzt aber richtig!

Kapitel 10: Schlaufzügel sparen das Fitnessstudio

Kapitel 11: Krankenhaus-Lambada

Kapitel 12: Alle doof, inklusive Mutti

Kapitel 13: Intelligenzunbeteiligt

Kapitel 14: Problemlösung à la Dressursusi

Kapitel 15: Nieder mit den Freizeitreitern

Zusatzkapitel – Was aus allen Beteiligten geworden ist

Vorwort

 

Haben wir eigentlich irgendetwas aus dem letzten Arschlochpferd-Buch gelernt? Na, vielleicht, dass man nicht unbedingt auf das hören sollte, was im Internet so steht, sondern mehr auf Pferdeverstand und Leute, die professionelle Arbeit leisten. Zudem haben wir gelernt, wie wir richtig beliebt in den sozialen Netzwerken werden.

Außerdem ist uns nun bekannt, dass wir nicht mehr sinnlos bei reinen Vermehrern kaufen sollen, manche Kurse einfach nicht besuchen müssen – und wir wissen auch, wie man trotz beschissenem Reitstil wenigstens die schönste Nobel-Kolli trägt und wie man diese auf sich selbst und das Pferd abstimmt.

Wenn wir das alles kombinieren, ist dann nicht uns und unseren Pferden ausreichend geholfen?

Könnte man meinen, aber so ist es nicht.

Dieses Mal entfernen wir uns von der Einhornreiterin, die uns viel Freude bereitet hat, allerdings nicht mehr als Anschauungsobjekt taugt, denn sie ist immer noch in Buch Eins gefangen und wird ihre Denkweise in diesem Leben nicht mehr ändern. Aber die Reiterwelt bietet uns zum Glück viele unterschiedliche Persönchen, um uns zu amüsieren – und wer wäre da naheliegender als die sogenannte Dressursusi?

Es rät sich auch dieses Mal wieder, die Oberfläche, auf der Ihr Buch oder E-Book-Reader liegt, gut zu polstern. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Kopf während dieser Lektüre das eine oder andere Mal intimen Kontakt damit eingeht, ist gleichbleibend hoch.

Hals und Bein – Sie werden es brauchen.

Kapitel 1: Kauf beim Profi!

 

 

Wer auf Turniere gehen möchte – und zwar erfolgreich – kommt um einen Besuch beim Züchter oder beim Händler nicht herum, denn nur die Pferde dort haben die begehrte Abstammung, die man benötigt. Na klar, es gibt auch Glücksgriffe bei Privatpersonen, aber generell ist man in der professionellen Zucht einfach besser bedient, denn das schicke Allround-Pferd ist dort liebevoll aufgezogen und genau auf seine Aufgabe vorbereitet worden. So machen das die Profis.

Unsere Dressursusi hat ein ansprechendes Startkapital und möchte jetzt eines dieser Allroundtalente erwerben, denn es wird langsam Zeit. Jünger wird sie nämlich nicht, und ihre Eltern haben endlich nachgegeben. Denn Dressursusi ist inzwischen zarte achtzehn und damit volljährig. Außerdem hat sie ein super Abitur hingelegt. Da können einem die Eltern ruhig mal ein Pferd für 10.000,00 Euro aufwärts kaufen und eine Schibbi-Schabbi-Kolli für mindestens einen Tausender. Das ist Dressursusis gutes Recht, ja quasi schon die elterliche Pflicht, dem Kind endlich den weiten Weg in die Turnierreiterei zu ermöglichen. Susis Reitbeteiligung geht schließlich gerade in Rente. Und die hat ihr doch schon ein paar Schleifen eingebracht sowie das Wissen für den Basispass beschert. Da ist dieser Schritt doch die absolut logischste Konsequenz.

Die gequälten Eltern haben also nachgegeben und lassen die Tochter machen. Etwas anderes bleibt ihnen sowieso nicht übrig, und Ahnung von Pferden haben sie leider auch nicht; da soll das Kind eben selbst entscheiden, welchen Dressurkracher es kauft.

Zum Glück hat Dressursusi ein paar Freundinnen aus dem heimischen Nobelstall, und die helfen fleißig mit. Eine von denen kauft auch bald ihr erstes eigenes Pferd, die Chayenne. Also das Mädel heißt Chayenne, nicht das ins Auge gefasste Pferd. Heutzutage haben die ja alle so komische Namen, da ist Dressursusi mit Susanne echt noch harmlos. Chayenne Catherine Noire Waldmann jedenfalls, so der volle Name, hilft Dressursusi nun dabei, ein Pferd zu finden. Im Internet natürlich, da kann man sich die Züchter genau ansehen und auch mal googeln, ob die denn auch wirklich seriös sind und wie viele Schlöppen die Nachwuchspferde schon ergattert haben.

Aber was soll es werden? Die Abstammung ist schon extrem wichtig, mal völlig davon abgesehen, was das künftige Pferd so können soll.

Chayenne weiß nämlich als bestens informierte Helferin, dass manche Vererber gewisse Klischees bedienen. Daher muss sie definitiv davon abraten, manche Pferde auch nur anzugucken. Bekanntlich wird man davon ja mindestens schwarz; schlimmstenfalls trägt man einen bleibenden Schaden davon.

Denn: Wenn die Abstammung stimmt … spinnt das Pferd.

 

 

Pilot

Achtung! Bei diesem Vererber ist Panik angesagt. Was Pilot-Nachkommen alles anstellen und welchen Hau sie weghaben, darüber könnte man Bücher schreiben. Irrsinn mit Unsinn, etwas in dieser Art scheint das Haus Pilot sich gedacht zu haben; und wäre es ein Haus in Game of Thrones, das wäre sein Wahlspruch.

 

Platini

Die schönsten Köpfe für die stursten Köpfe. Was ein Platini nicht will, das macht er nicht, und er setzt das auch mit absoluter Konsequenz durch, selbst wenn er dafür richtig schmuddelig werden muss. Sieht dabei aber immer super aus!

 

Florestan

Mit dem Kopf durch die Wand, selbst wenn sie aus Beton ist. Dabei ist völlig irrelevant, was der Reiter will. Sollte es je eine Kreuzung aus Platini und Florestan geben, müsste Frau Merkel einpacken. Das Pferd hätte nach mindestens drei Monaten die Weltherrschaft an sich gerissen. Heu für alle!

 

Landadel

Wenn sie denn mal laufen, laufen sie schön. Aber nur wenn. Landadel-Nachkommen haben das Montagspferd gepachtet. Weil sie aber so schön laufen, verzeiht man ihnen, dass sie meist gar nicht laufen.

 

Sandro Hit

Die Nervensägen unter den Pferden. Sandro Hits gehen sogar den Artgenossen auf den Keks, was zur leichten Montagspferdigkeit führt, denn wenn die Weidegenossen genervt sind, gibt es Kloppe.

 

Gotthard

Wo Gotthard drin ist, da ist auch Blödsinn drin. Gotthards haben ihre berühmten fünf Minuten, und die sollte man besser aussitzen, sonst sitzt man nämlich unten.

 

Ladykiller

Wenn das Pferd schon »Killer« im Namen hat, muss das seinen Grund haben. Manche nennen Ladykiller-Sprösslinge charakterstark. Andere nennen sie bescheuert.

 

Weltmeyer

Hier gibt’s alle Vorurteile auf einmal! Schlechter Rücken, sie können nicht springen, und blöd sind sie noch obendrein. Gezüchteter Wahnsinn scheint bei Weltmeyer bei der Abstammung auf jeden Fall ein Ziel gewesen zu sein.

 

Lauries Crusador

It’s Showtime! Lauries Crusador, die große Gaga-Show! Nur jetzt in Ihrer Reithalle. Kommen Sie und überzeugen Sie sich selbst von einer Menge Blödsinn auf vier Beinen.

 

Colonels Smoking Gun

Wenn es nicht bunt ist, ist es vom Milchmann. Ein Gunner ist bunt und … bunt! Das muss doch reichen. Aber ein absoluter Hit bei den Westernreitern. Und alle, die etwas auf sich halten, benennen ihr Pferd auch nach Papi Colonels Smoking Gun. Wenn kein Gun drin ist, dann ist es auch keiner. Oder eben vom Milchmann.

 

Donnerhall

Donnerhalls strampeln toll und verlieren dabei öfter mal ihre Reiter. Sie sehen auch nicht so hübsch aus. Aber sie strampeln. Wer stellt da noch Fragen?

 

Rubinstein

Rubinsteins strampeln genauso schön wie Donnerhalls, sind aber eher Montagspferde. Man kann sich also aussuchen, ob man lieber strampeln und runterfallen oder strampeln und ständig von der Hallenbande den anderen Strampelpferd-Reitern beim Fallen zusehen möchte.

 

Furioso

Hier ahnte man wohl schon, dass irgendwann in Mad Max: Fury Road ein fast gleichnamiger Charakter vorkommen würde und hat sich dementsprechend angepasst. 3 Stunden Action sind bei diesen Pferden sehr willkommen, und wenn sonst nichts explodiert, tut es auf jeden Fall der Furioso-Nachkomme.

 

Der Clou

War was? Leider eingeschlafen. Für Der Clous sind Ponykarussells erfunden worden. Und die wären noch glücklich damit.

 

Cor De La Bryere

Das sind die Irren! Nie mit der G-Linie kombinieren. Dann geht es erst richtig los! Und auf der Weide bleiben die Biester auch nicht stehen, die springen ja über alles drüber. Allerdings kommt Cor De La Bryere-Irrsinn gar nicht mehr so oft vor – ist zu weit hinten.

 

Pik As

Pik As – manche nennen es selbstbewusst. Andere nennen es unverschämt.

 

Der Löwe

Der Löwe vererbte vor allem eins nicht: seine Größe. Was prinzipiell nicht schlecht ist.

 

 

Nach diesen vielen Erklärungen brummt Dressursusi der Kopf. Das ist ja blöd. Was nimmt man denn da?

»Auf keinen Fall was mit zu viel Blut«, sagt weise die Chayenne. »Die sind ja alle bescheuert.«

Na schön, das leuchtet Dressursusi noch ein. Aber diese negativen Erfahrungswerte, die viele Reiter im Netz gepostet haben, lassen sie doch ein wenig unsicher werden.

»Kann man nicht einfach ein Pferd mit unbekannter Abstammung nehmen? Da gibt es ja sicher auch nette …«

Chayenne ist empört. »Das geht ja gar nicht! Da wirst du direkt schlechter beurteilt. Da kannst du gleich mit einem Pony ins Viereck. Oder«, sie schüttelt sich, »mit einem Tinker!«

Nee, also das will Dressursusi definitiv nicht. Also? Ein Telefonat mit ihrer Reitlehrerin muss her, die weiß doch immer alles, solange man es mit einer Gerte und einem Paar Sporen kurieren kann.

»Und es sollte schon lackschwarz sein«, meint Chayenne. »Bloß kein Fuchs. Den sehen die Richter nicht gern.«

Gott sei Dank, Dressursusi mag sowieso Füchse nicht so gern. Ob man ihr mal das Sprichwort »Ein gutes Pferd hat keine Farbe« näherbringen sollte? Nein. Verwirren wir sie nicht mit Tatsachen.

Seufzend wählt Dressursusi die Nummer ihrer Reitlehrerin Denise, die wie immer total busy ist und erst beim zweihundertsten Klingeln abnimmt. Mit einem unglaublich freundlichen: »Was?« geht sie ans Telefon. Die Frau weiß, wie man mit Kunden umgeht.

»Hallo, hier ist die Dressursusi, ich suche ein schönes Allroundpferd für mich.«

»Und was hab ich damit zu tun?«

»Ich dachte, du wüsstest eins. Habt ihr nicht gerade was Schönes zu verkaufen?«

»Bleib mal dran.« Obwohl es ein bisschen entfernt vom Mikrofon geschieht, hört Dressursusi immer noch, wie Denise eine Reitschülerin zusammenfaltet: »Wenn du nicht endlich die Fersen runtermachst, dann hack ich sie dir ab.«

Stimmt, Reitstunden bei Denise sind ja immer ein bisschen wie aus dem Film Full Metal Jacket.

»Ich kann mal gucken. Meine Bekannte ist Züchterin, die hat bestimmt was für dich. Was soll’s denn kosten?«

»Sag, dass Geld keine Rolle spielt«, raunt schnell die Chayenne. »Sonst sucht die dir nur Schrott raus.«

Als Denise das Zauberwort hört, ist sie plötzlich pissfreundlich. »Dann rufe ich dich nachher zurück. Moment … Kevin! Wenn du nicht selbstständig auf diesen 1,80-m-Gaul hochkommst, dann bist du bei mir falsch!«

Ach, die Denise. Die muss man einfach lieben. Auch wenn man knapp einen Meter groß ist und Kevin heißt.

»Wow, super«, sagt träumerisch unsere Dressursusi. Die Denise wird ihr sicher ein ganz tolles Pferdchen raussuchen. Hat sie ihr schon ihre Wünsche mitgeteilt? Nein? Ach, die Denise weiß doch, was sich jedes Pferdemädchen tief in seinem Herzen wünscht. Angebrüllt werden und teure Pferde kaufen. So war das doch, oder?

»Meinst du, die ruft gleich zurück?«, fragt sie hibbelig ihre Freundin.

»Klar«, behauptet Chayenne. »Die verdient doch auch Geld damit.«

Und richtig, es dauert kaum lange, da meldet sich Denise wieder: »Ich hab da was für dich. Kannst ja gleich mal vorbeikommen.« Stille. Dann: »Kevin! Wenn du noch einmal die Ecke schlabberst, dann nehm ich dir das Pferd weg!«

»Aber das ist mein Pferd!«, hört Dressursusi den Kevin sagen, bevor sich Denise wieder ihr zuwendet.

»Schönes Pferd, super Abstammung. Musstu dir mal ansehen.«

Glückselig legt Dressursusi auf, nachdem sie noch rasch einen Termin vereinbart hat. Mutti muss ja noch informiert werden. Und die Chayenne wird auch mit eingeplant. Hurra! Scheißegal, wie das Pferd aussieht (kann ja nur super aussehen, wenn es teuer war) oder was es kann: Es wird ihr künftiges Dressurpferd, das kann sie spüren.

Ganz aufgeregt füttert sie ihren Instagram-Account mit einem Bild von sich und der Chayenne: »Gleich Pferdi angucken! Yeah!« Ein paar Herzchen noch dazu. Gibt gleich fünf Likes. Alle von der Chayenne, die hat nämlich gefühlt 200 Instagram- und Facebook-Accounts, damit sie sich selber liken kann. Die Chayenne ist nämlich schon Profi.

Kapitel 2: Was muss man eigentlich machen, bevor man ein Pferd kauft?

 

 

Prompt sind Vorkehrungen zu treffen, denn Dressursusi will ja nicht, dass sie völlig unvorbereitet ihr künftiges Pferd bekommt und dann total abstinkt. Da muss das Umfeld drauf vorbereitet werden. Und zwar ein paar mehr Leute als die Chayenne und ihre Eltern. Mindestens der Milchmann, besser aber auch Tante Trude aus Buxtehude.

Daher führt kein Weg an einer Facebook-Seite für ihr Pferd, inklusive eines eigenen dazugehörigen Instagram-Accounts, vorbei.

 

 

Ja ja, das Internet. Hier kann jeder zum Star werden. Auch Kinder, die nur eine Pflegebeteiligung haben, die sie gar nicht reiten dürfen – und manchmal nicht mal mehr sehen dürfen. Aber egal. Hauptsache, man hat seine drölfzigtausend Follower, die immer klatschen.

Und dann diese Dramen – jede Woche in einer neuen Pferdegruppe:

»Ich hab gehört, die Seite ›Lutzi der lutztige Lutzitano‹ ist abgeschaltet, das Pferd ist tot!«

Uhh, da kommen sie alle aus den Löchern gekrochen. Jeder hat was anderes gehört, und am Ende war Lutzi gar kein Lutzitano! Skandal! Skandale gibt es nämlich auch auf jeder zweiten Seite.

»Das ist gar nicht ihr Pferd!«

Uiuiuiuiui … Shitstorm vorprogrammiert. Selbst schuld. Es ist mittlerweile nämlich scheißegal, ob es das eigene Pferd ist. Die Likes purzeln doch trotzdem. Dank WggW. Keiner weiß, wofür das zweite G steht. Vielleicht für Gurke.

Sagt man was gegen das tolle Bild auf einer Seite, wird man gelöscht. Sagt man woanders was, wird man gehatet.

Aber wie bekommt man ihn denn jetzt genau, diesen Internet-Fame? Hier sind 10 Tipps für angehende Fame-Jäger, die ihr in jedem Fall beherzigen solltet.

 

1. Ihr braucht ein Pferd. Reitbeteiligung, Pflegepferd, ein Schulpferd, das ihr regelmäßig reitet, irgendetwas eben, das ihr thematisieren könnt. Muss aber schon ein und dasselbe sein. Wenn ihr mehrere Pferde habt, geht das zwar auch, aber das ist kein Like-Garant.

 

2. Ihr braucht eine Seite. Die darf keinen lustigen Titel haben, sondern muss auf jeden Fall eines der folgenden Worte beinhalten: »Seele«, »Herz« oder »Traum«. Oder dasselbe auf Englisch. Ist egal.

 

3. Humor abschaffen.

 

4. Können abschaffen. Ihr solltet nicht von einem Sieg zum anderen hecheln. Das will ja keiner sehen, denn dann hätte eure Seite einen Mehrwert. Besser, ihr postet Bilder wie: Pferd auf Weide, ihr auf dem Pferd ohne nennenswerte Leistung – aber Achtung! Manchmal müsst ihr auch anständige Bilder zeigen, sonst kommen gleich die Kritiker.

 

5. Bei anderen Seiten WggW schnorren.

 

6. Schibbi-Schabbis haben. Langweilig ist nicht! Ihr müsst schon verschiedene Kreationen an eurem Pferd zeigen, und farblich passen müssen die auch!

 

7. Ständig jemanden mit einer Spiegelreflex engagieren, der auf all seine Bilder ein Wasserzeichen draufpappt. Das weist den Profi aus.

 

8. Überhaupt solltet ihr immer alles dokumentieren. Euer Smartphone ist euer Lebensretter. »Kratze gerade Hufe aus, lol!« oder »Bin gerade auf den Platz gegangen. #justsaying« geht immer.

 

9. #Hashtags #benutzen!!!111

 

10. Negative Kritik immer sofort löschen und dann in einem superlangen Jammerpost erzählen, wie böse man beschuldigt wurde. Dann schnell ein Gewinnspiel raushauen, damit alle die Fresse halten und das Ganze brav teilen.

 

Wenn ihr diese Punkte beherzigt, dann kommt der Fame von ganz allein! Vielleicht schafft ihr es sogar bis zum gesponserten Facebook-Vorbild, das ständig Schibbi-Schabbis umsonst bekommt.

 

 

So kennt das auch Dressursusi. Deswegen sichert sie sich schon mal schnell den Seitennamen »Mein Traum«. Kann man ja später noch umbenennen und ergänzen. Schnell noch einen Infotext hingerotzt: »Hier erfahrt ihr alles über mein Pferd.«

Dazu ein Bild von der ehemaligen Reitbeteiligung, die nun platt ist. Ja, doch, das sieht nach Seite aus. Liket die Chayenne auch gleich.

Unterdessen wurde Mutti mobilisiert, und die fährt Dressursusi und Chayenne zum Stall. Frau Dressursusi-Mutti hat zwar keine Ahnung von Pferden, aber eine Menge Bargeld. Das kaschiert das Problem definitiv.

Im Stall wartet die Denise schon ungeduldig. Die möchte schließlich ein Pferd an die Frau bringen. Gesattelt ist der gute Bursche schon – und ein wahrer Traum von Pferd. Lackschwarz, natürlich. Alle guten Pferde sind lackschwarz. Eine hübsche Blesse, ein bisschen weiß am Hinterbein. Ja, Mensch, was für ein Traum!

Prall geschnürt mit Sperrriemen steht es also sabbernd da, das Traumpferd in spe, und die Denise stellt sogleich vor: »Der ist einer aus Totilas Mutter.«

Huiuiui! Da sabbern die Chayenne und die Dressursusi mit dem lackschwarzen Traumprinzen gleich um die Wette.

»Der ist schon Jungpferde-Prüfungen gegangen«, sagt die Denise und hält Dressursusi die Zügel hin. »Super Wertnoten. Nur etwas zu klein, daher deutlich unter Preis.«

So klein ist der gar nicht, findet Dressursusi, aber wenn ein Profi das sagt …

»Hat der auch einen Namen?«, fragt sie.

»Der heißt Spitzbube. Kannst ihn ja umtaufen, wenn das dir nicht gefällt.«

Nee, gefällt Dressursusi nicht. Was soll denn das für ein altmodischer Name sein? Trotzdem nimmt sie die Zügel. Allerdings schon mit weniger Motivation. Wenn nicht einmal der Name zu ihrem Traum passt … Wie soll es dann der Rest tun?

Denise gibt Starthilfe und wirft Dressursusi auf den Spitzbuben. Der steht da, lässt sich ein bisschen bewundern und dann in Richtung Platz lenken.

Er ist nämlich eine Frohnatur und eigentlich ein von Grund auf nettes Pferd. Ein bisschen jung eben, gerade vier Jahre alt, aber ansonsten etwas, das wirklich Spaß macht. Wenn man denn Lust auf so ein Pferd hat.

Dressursusi trabt direkt an, Denise hat den bestimmt schon warm gemacht.

Stolz nimmt sie die Zügel an, und Spitzbube reagiert auch gleich wie gewünscht, er nimmt die Rübe runter und macht einen dicken Kragen. Toll! Das ist Reiten. Und so einfach. Mit dem kann man sicher ein paar Schleifchen gewinnen.

Mit einem Lächeln winkt sie zu Muttern rüber – die muss doch stolz auf ihre Tochter sein, so gut wie die gerade aussieht. Die Chayenne macht auch schon eifrig Schnappschüsse für Instagram.

Denise spielt mit ihrem Handy und brüllt nebenher zwei Kinder an, die zu laut geatmet haben. »Hallo! Das ist ein Jungpferd!«

»Was soll der denn kosten?«, fragt Dressursusis Mutter die Denise.

»10.000 Euro! Ist aber unter Wert. Der hat einen leichten Ton und ein Ekzem. Aber ansonsten ist der super, da haben Sie lange Freude dran.«

Ist denn das wirklich ein guter Preis? Das fragt sich die Dressursusi. Sie weiß nämlich, dass andere Leute weitaus mehr für ihre Cracks hingeblättert haben.

 

 

Auch das ist wichtig, um sich hinterher profilieren zu können: Reiter mögen Geld. Denn weil ja ein Großteil der Nichtreiter dauernd erzählt, wie reich diese Reiter sind, müssen sie öfters damit prahlen. Man weiß nicht genau wieso, aber sie müssen einfach. Reiterdialoge mit Preisschild sind sehr anstrengend, werden aber trotzdem ständig geführt. Ist ein bisschen wie Penisvergleich für Mädchen, die ja bekanntlich keinen haben (sollten). Da wird mit Argusaugen geguckt, wer Daddys Geld am besten angelegt hat – denn meistens sind genau die, die damit protzen, was ihr Pferd gekostet hat, auch die, die es gar nicht selbst bezahlt haben.

Das ist schon fast obligatorisch; alle paar Wochen kommt ein Post in einer Pferdegruppe mit der Frage: Was hat euer Pferd gekostet?

Und es wird den Leuten dort niemals zu dumm. Die posten auch hundertmal, dass ihr Pferd 12.000 Euro gekostet hat. Wow! Zwölftausend!!!111einself. Na, da müssen die ja einen waschechten Kracher haben. Wie, das Pferd hat ständig Montag? Ja, blöd. Aber teuer war’s.

Und hässlich wie die Nacht obendrein.

Denn wenn man sich die Diskussion mal genauer anschaut, kann man eigentlich vor allem beobachten, wer von den Anwesenden sich am meisten hat bescheißen lassen.

 

»Was haben eure Pferde gekostet?«

»5.000 Euro für ein siebenjähriges nettes Freizeitpony. Verlasspferd und für Kinder geeignet.«

Jo, klingt vernünftig.

»3.000 Euro für ein altes krankes Pferd, unreitbar. Aber ich liebe sie so doll, habe mich sofort in sie verliebt.«

Anwärter aufs Vollhorst-Treppchen, definitiv.

»7.000 Euro für ein Jungpferd, gute Abstammung, A-platziert.«

Passt noch.

»12.000 Euro – schlechter TÜV, aber das geht bestimmt! Atemgeräusche, nur deswegen so billig.«

Jap, du kriegst schon mal ‘nen Keks und die goldene Narrenkappe. Warum hat das Pferd wohl ‘nen schlechten TÜV? Aus Spaß?

»2.000 Euro für ein Shetty-Fohlen in einer superseltenen Farbe!«

Die Farbe ist Dunkelbraun, und das Fohlen ist gar kein Fohlen. Aber ja, auch du kriegst ‘nen Keks und ‘ne Narrenkappe.

 

Wollen wir weitermachen? Nein? Besser ist das.

Wie diese Leute sich aber auch immer damit brüsten, wenn sie sich über den Tisch haben ziehen lassen. Klar, ein Pferd ist immer so viel wert, wie ein Käufer dafür ausgibt, und der individuelle Wert für seinen Besitzer übersteigt den Kaufpreis meist um Längen. Aber warum muss man überhaupt ständig auf Schwanzvergleich mit anderen Leuten aus sein? Sonst heißt es doch immer: Auf Papieren kann man nicht reiten. Auf Geld aber anscheinend schon?

Und wenn es nicht das Pferd ist, dann reden diese Menschen gerne über Sättel. Denn je teurer, desto besser passt er.

Merke: Wenn die Zahl vierstellig wird, dann passt er kontinuierlich besser. Steht zusätzlich vorne eine zwei dran, passt er perfekt. Scheißegal, wie krumm das Pferd geht und wie sehr der Sattel wackelt. Der muss passen, er war schließlich teuer.

 

Auch hier lesen sich die Online-Diskussionen immer ähnlich.

»Was hat euer Sattel gekostet?«

»2.399 Euro!«

Der passt. Sieht man am Preis.

»400 Euro, neu!«

Muss ein Wintec sein, passt also nicht.

»129 Euro!«

Passt vielleicht aufs Barbie-Pferd, aber niemals auf ein echtes. Das ist zwar ein Militärsattel aus dem Zweiten Weltkrieg, aber hey – er ist viel zu günstig.

 

Tja, da haben wir nun den Salat. Am Ende der Debatten gibt es natürlich immer Sieger. Die mit dem teuersten Pferd und die mit dem teuersten Sattel. Herzlichen Glückwunsch! Ihr habt am meisten Geld ausgegeben (bzw. ausgeben lassen). Zufrieden?

 

 

Dressursusi ist es nicht. Irgendwie klingt ihr das Pferd zu billig. Und dann noch der Name …

Sie pariert durch. »Hast du noch was anderes außer dem?«

»Ich weiß ja nicht, in was für einer Preisklasse ihr sucht, aber ich habe auch noch einen Schönen von Sandro Hit. Der kostet aber um die 20.000 Euro. 18.000, weil ihr es seid«, schiebt sie schnell hinterher, als sie sieht, wie Frau Mutter Dressursusi ein bisschen blass wird.

»Ja, dann möchte ich den mal testen«, sagt Dressursusi und steigt ab. Nee … 10.000 Euro … Was sollen die Leute denn da denken? Dass sie das Kind von armen Leuten ist? Überhaupt, so toll ist der Spitzbube auch gar nicht.

Grüßend kommt eine Westernreiterin auf den Platz, wird aber von der Denise weggewedelt. »Das ist ein Verkaufsritt mit Jungpferd!« Das muss man immer extra betonen, damit die Leute auch ja leise sind.

Die Westernreiterin geht wieder. Das ist ihr zu heikel. Hier kennt ja jeder die Launen der Reitlehrerin.

Dressursusi drückt also Denise den Spitzbuben in die Hand und wartet, bis ihre Reitlehrerin mit dem angepriesenen Sandro Hit-Sohn ankommt. Der ist aber, oh Graus, ausgerechnet ein Fuchs. Könnte der nicht auch ein Rappe sein? So ein toller Glanzrappe wie der Spitzbube?

Wild tänzelnd, mit demselben Sattel wie eben Spitzbube hergerichtet, steht der Gaul da und beglubscht panisch Dressursusi, die eine pinke Weste trägt. Was Dressursusi nämlich zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: Der findet immer einen Grund, um auszurasten.

»Der hat viel Blut«, sagt Denise ausweichend und hievt Dressursusi hoch. »Den muss man gut anpacken. Kein Anfängerpferd.«

Das ist schon mal gut. Die Dressursusi ist ja schließlich auch keine Anfängerin mehr. Überhaupt, der Spitzbube wirkte so einfach gestrickt. Der hier hat Feuer.

»Und wie heißt der?«, fragt sie nach einer Schrittrunde, in der sich das Pferd schon mal ausgeguckt hat, wovor es beim Antraben Angst haben wird.

»Wonderful Days.« Na, das klingt doch schon mal besser als Spitzbube.

Dressursusi will antraben, aber Wonderful Days rührt sich nicht. Der überlegt sich gerade, ob er lieber in Schreckstarre verfallen oder aber panisch flüchten soll, weil hinten auf der Wiese zwei Enten gelandet sind.

»Soll ich dir Sporen holen?«, fragt Denise eifrig. Eifrig deswegen, weil sich ihre Einnahme gerade verdoppelt hat. Denn dass Dressursusi den angepriesenen Sandro Hit-Nachkommen verschmäht, ist ausgeschlossen.

»Ja, bitte.« Sporen kriegen nämlich auch nur die Fortgeschrittenen, keine Anfänger. Und Denise hat ihr noch nie Sporen gegeben.

Mit stolzgeschwellter Brust lässt sie sich die Sporen reichen und auch gleich eine Gerte. So gewappnet trabt sie Wonderful Days an und ist ganz begeistert. Was für ein Trab. Man muss sogar nur ein kleines bisschen gegenhalten, während man hinten schön vorwärts treibt. Dass Wonderful Days dabei das Gebiss mittlerweile schon einseitig an den Ohren hängen hat, ist ganz egal. Das muss so sein, das ist Dressur.

Wonderful Days rumpelt über den Platz, die Ohren im Genick, während er versucht, irgendetwas von dem zu verstehen, was Dressursusi da veranstaltet. Schließlich treibt sie, während sie auf der Bremse hockt. Er ist zu freundlich, um sie direkt darauf hinzuweisen, dass er das nicht lange mitmachen wird.

Die Denise heuchelt Begeisterung. »Das ist absolut dein Pferd, ihr seht toll aus.«

Chayenne macht weiter fleißig Instagram-Fotos. »Jaa! Super.«

Und Mutter Dressursusi fragt: »18.000 Euro? Nehmen Sie Kreditkarten?«

Nee, die kann Denise sich ja nicht selbst durch den Schlitz ziehen. »Es reicht, wenn Sie den anzahlen, dann können Sie mir den Rest beim nächsten Mal geben.«

Da nickt Frau Mutter erleichtert. Nicht, dass jemand dem Töchterlein nachher noch das Traumpferd wegschnappt. Das wäre grauenhaft.

»Und, macht er dir Spaß?« So ganz ist Denise sich nicht sicher, ob der Funke übergesprungen ist. »Den kann nicht jeder reiten.« Die Schmeichelei sollte doch reichen.

Prompt fühlt sich die Dressursusi super, als sie angaloppiert. Also sie kann den reiten. Sieht man ja, der macht alles, was sie will. Außer anhalten.

»Brrr«, macht Dressursusi, aber Wonderful Days denkt gar nicht daran und dreht noch eine Runde.

Warum auch nicht? Die gibt doch ständig Gas und zerrt dann im Maul. Daher verkriecht er sich ein bisschen hinter dem straffen Zügel und macht eigentlich genau das, was Dressursusi ihm sagt.

Als sie ihn dann endlich durchpariert, denkt sie sich zwar: Huch … Aber ansonsten ist es ja wohl eindeutig klar, nachdem sie das geniale Bild von Chayenne gesehen hat. Das ist ihr Pferd! Hurra! Bei 18.000 Euro hat sie auch gleich einen Grund, ordentlich anzugeben. Und wenn sie dann noch das Foto zeigt: umso besser. Die anderen werden grün vor Neid werden, wenn sie dieses Bild sehen.

Und wie das erst sein wird, wenn sie endlich die ersehnten Schleifen nach Hause geholt hat. Da geht der Dressursusi das Herz auf, vor lauter Vorfreude.

»Ja, ich möchte den«, schreit sie in die Welt hinaus. »Mama, kann ich ihn haben?«

Mama nickt gottergeben. Hauptsache, der Schreihals von Tochter ist zufrieden und nimmt jetzt endlich ein Pferd. Ihre Pumps sind nämlich schon dreckig, ein Fingernagel ist abgebrochen, und sie friert auch an den Haaren.

Kapitel 3: Endlich ein Dressurkracher

 

 

Geld wechselt den Besitzer, dann darf Wonderful Days einziehen. Sogleich wird auch ein Namensänderungsantrag für gefühlt viel zu viel Geld an die FN geschickt, denn der Name ist nicht cool genug. Kennen wir ja schon. Es wird zwar nicht »White Pearl Of Silver Moon« wie bei der Einhornreiterin aus Buch Eins, dafür aber »Wonderful Days Mon Amour«. Eine grässliche französisch-englische Kombination für ein deutsches Pferd.

So wird auch prompt die Seite genannt – vorsichtshalber noch mit Herzchen, denn so ein Seelenpferd erkennt man immer an den Herzchen, die seine Besitzerin im Online-Leben benutzt.

Die Chayenne promotet auch schon fleißig in diversen Facebook