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Übersichtskarte Schwarzwald

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Top-Reiseziele

      Herausragende Reiseziele

Inspirierende Hintergründe und neue Sichtweisen.

Lesen Sie faszinierende Geschichten, die man sonst eher selten zu hören bekommt.

Überraschende Erlebnisse warten auf Sie.

Entdecken Sie das Besondere, Orte zum Durchatmen und einfach Unbezahlbares.

Magische Momente bringen Sie ins Schwärmen.

Kommen Sie zur rechten Zeit an den richtigen Ort und erleben Sie Unvergessliches.

10 Erinnerungen

10 Dinge und Erinnerungen, die ich mitnehme …

1.

Ein Glas Weißtannenhonig aus dem Schwarzwald – Imker gibt es in fast jedem Ort.

2.

Erholung durch die Ruhe und Fülle an Naturschönheiten im Wald

3.

Eine Ahnung, wie sich Windkraftanlagen auf die Landschaft auswirken

4.

Meinen Lieblingswein aus den Weinbauregionen am Schwarzwaldrand

5.

Respekt vor der Leistung der Altvorderen, die sich in einer rauen Umwelt behaupten mussten

6.

Aufstiege durch den Wald und dann ganz oben Aussicht bis zu den Alpen!

7.

Einen schönen Stein aus einem Schwarzwaldfluss

8.

Erinnerung an die fröhliche Stimmung in den Straußenwirtschaften und Wanderheimen

9.

Ein wenig Melancholie in Anbetracht des Arten- und Waldsterbens

10.

Faszination für die Schwarzwalduhren vom simplen Holzmodell bis zur solarbetriebenen Funkuhr

Baedekers Top-Ziele

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Magische Momente

Überraschendes

6 x Typisch:

Dafür fährt man in den Schwarzwald > > >

6 x Erstaunliches:

Überraschen Sie Ihre Reisebegleitung: Hätten Sie das gewusst? > > >

6 x Durchatmen:

Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >

6 x Unterschätzt:

Genau hinsehen, nicht daran vorbeigehen einfach probieren! > > >

6 x für Kinder:

Hier macht Urlaub Spaß! > > >

© Dumont Bildarchiv/Kirchner, Martin

Lebendiges Wasser am Zweribacher Wasserfall

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D

Das ist...

der Schwarzwald

Die fünf großen Themen rund um das berühmte Mittelgebirge. Lassen Sie sich inspirieren!

© Dumont Bildarchiv/Kirchner, Martin

Bald wird geerntet im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof

Guter Weg

Pilgern ist angesagt. Aber es muss nicht immer der Jakobsweg sein. Wem es ums Wandern als mehrwöchige Auszeit geht, schnürt das Bündel und durchquert der Länge nach den ganzen Schwarzwald auf dem Westweg.

© laif/Raach, Karl-Heinz

Das Albtal, einer der wildromantischsten Plätze im Schwarzwald

ZWEI Wochen nur Wandern, fast 300 Kilometer zu Fuß: Am Anfang zwickt und zwackt es überall, gute elf Kilo im Rucksack wollen einen langen Tag erst einmal getragen sein, Fuß und Rücken schmerzen. Nicht nur der Feldberg, auch das steile Kinzigtal und andere Einschnitte sind eine Herausforderung für die Kondition eines Büromenschen. Also langsam angehen.

Im Flow angekommen

Bald spielt sich ein Rhythmus ein: laufen, am Abend Quartier nehmen, duschen, essen, schlafen, am nächsten Morgen Rucksack packen, frühstücken und wieder laufen, den ganzen Tag von früh bis spät. Für Stunden sind die ausgedehnten Wälder die einzigen Begleiter. Einzelne Sonnenstrahlen durchbrechen das Gezweig, fallen auf Ozeane aus dunkelgrünem Moos. Lichtungen geben den Blick in die Weite frei, hier stehen uralte Baumriesen, dort führt der Weg an Wasserfällen und Viehweiden vorbei. Blütenwiesen duften in der klaren, sauberen Luft. Mittagsrast mal auf einer sonnendurchwärmten Wiese liegend, mal im Wolkenbruch unter einer Tanne stehend. Die Sinne schärfen sich. Das Gebrüll der Motorräder und Autos tut den Ohren weh, die Seele leidet an zubetonierten Großparkplätzen, an monströsen Funktürmen und Windrädern. Loslassen. Weitergehen. Berggipfel und Landmarken, die sich vage im fernen Blau abzeichnen, kommen immer näher. Hornisgrinde, Schliffkopf, Feldberg werden schließlich erreicht und verschwinden Schritt für Schritt wieder. Auf dem Belchen fällt der Abschied besonders schwer. Doch weiter geht’s. Nichts festhalten. Immer aufs neue Willkommen und Abschied.

Irgendwann stellt sich zuverlässig ein Flow ein, das ewig-zwanghafte Kreisen der Gedanken ebbt ab, und tiefe Stille breitet sich innerlich aus. Selbst alle Fragen schweigen. Nur beim Übernachten heißt es Anker werfen an den Inseln der Zivilisation. Die sind im Schwarzwald angereichert mit malerischen Städtchen, urigen Gasthöfen und den vielen Einheimischen, die Wanderer schätzen und für einen Schwatz zu haben sind. Doch irgendwann naht das Ziel unerbittlich. In Basel anzukommen, ist ein grandioses Gefühl und schmerzlich zugleich.

© F. Bilger Photodesign

Am Feldsee angekommen. Nun steht der Anstieg auf den Feldberg bevor.

Niemand geht verloren

Der Westweg zählt zu den Legenden unter den deutschen Fernwanderwegen. Im Jahr 1900 hat ihn der rührige Schwarzwaldverein ausgewiesen mit dem Ziel, die interessantesten Naturräume des Waldgebirges miteinander zu verbinden. In 11 bis 13 Tagesetappen führt er heute südwärts von Pforzheim nach Basel. Eine rote Raute markiert die Strecke zuverlässig. Verirren ist fast unmöglich.

Weitere Fernwanderwege locken: Ostweg, Mittelweg, der herrliche Kandelhöhenweg mit seinen grandiosen Aussichten und viele andere mehr. Der 2008 eingerichtete Schluchtensteig steht aufs Abenteuer und verläuft noch eine Spur wilder weitab vom Schuss.

Viele Wanderer planen Ruhetage ein, garniert mit Kunst- und Kulturgenuss. Wander-App, Routenplanung über die Tourplattform von Schwarzwald Tourismus mit GPX-Tracks, Abruf aller Gastgeber und Freizeitmöglichkeiten sowie ÖPNV-Anschlüssesind im Schwarzwald überwiegend gegeben. Die Pionierarbeit haben die Macher des Westwegs geleistet, der Schwarzwaldverein.

Immer der roten raute nach

Der Westweg ist der Klassiker: einmal den ganzen Schwarzwald der Länge nach durch in 12 Tagesetappen, auf rund 280 Kilometern und dabei nur zwölf Ortschaften. Schwarzwald satt. Die Infrastruktur unterwegs ist perfekt, sodass niemand ein Zelt mitschleppen muss. Leider haben sich in den letzten 100 Jahren seit seiner Ausweisung viele Straßen an ihn heranlegt sodass das frühere Ziel, völlig ab vom Schuss zu Wandern, nicht mehr überall gegeben ist. Wer dies sucht, laufe den Schluchtensteig >>>.

Die lust am Bade

Die alten Römer kamen nicht nur als Imperatoren in den Schwarzwald. Sie hoben den kulturellen Standard beträchtlich. Eine ihrer feinsten Gebräuche liegen heute voll im Trend: Baden und Wellness, im Schwarzwald mustergültig ausbuchstabiert von den Kurorten.

© Dumont Bildarchiv/Kirchgessner, Markus

Wellness mit antikem Charme im Palais Thermal in Bad Wildbad

WO könnte eine Regeneration von Körper, Geist und Seele besser gelingen als in einer Therme? Einige der heutigen Schwarzwälder Wellness-Oasen können bereits auf eine fast 2000-jährige Geschichte zurückblicken. Schon die römischen Legionäre erholten ihre müden Glieder in den warmen Quellen von Baden-Baden und Badenweiler. Im Mittelalter schlug dem Badewesen eine große Stunde. Für Baden-Baden sind im 16. Jahrhundert zwölf Badehäuser mit 389 »Badekästen« nachgewiesen. Hier ergingen sich bunt gemischt alle, denen nach Baden war, gemeinsam im Zuber. Doch im 17. und 18. Jahrhundert ging es bergab: in der Zeit von Perücken, Puder und Parfum war Wasser verpönt.

Der große Aufschwung

Im 19. Jahrhundert erlebte das Kur- und Bäderwesen im Schwarzwald eine ausgesprochene Blüte. Gekrönte Häupter, Adelige, Reiche, dazu Kulturschaffende aus halb Europa besuchten Baden-Baden, Badenweiler, Wildbad, Bad Teinach egal, ob krank oder gesund. Die Infrastruktur stimmte: In prächtige Badehäuser und Trinkhallen, Kolonnaden und Wandelhallen, nicht zuletzt im Spielcasino Baden-Baden ließ sich die High Society bei Laune halten. Baden-Baden hielt über Jahre hinweg den Titel »Sommerhauptstadt Europas«. An diesen Glanz versuchen die Kurorte heute wieder anzuknüpfen, nachdem ihnen im 20. Jh. die bürgerliche Klientel abhanden kam: Kur auf Rezept war nicht mehr, Kliniken schlossen, Hotels verwaisten.

Vom Baden zur Wellness

Baden-Baden mit seiner »Caracalla Therme« sowie Badenweiler mit seiner »Cassiopeia Therme« haben mühelos den Anschluss an die Moderne geschafft. Und zumindest dem Namen nach römisch geben sich die »Balinea Thermen« in Bad Bellingen, der moderne Thermalbad-Komplex »Vita Classica« in Bad Krozingen und das Mineral-Thermalbad »Aqualon« in Bad Säckingen. Auch die Bäder der »Belle Époque« werden zu neuem Leben erweckt. So ist in Bad Wildbad das glanzvolle »Palais Thermal« aus dem Graf-Eberhard-Bad hervorgegangen. Heute gehört zum Angebot der Thermen ein breiter Wellness-Katalog, der vom Klangbad mit Unterwassermusik bis zu fernöstlichen Heilanwendungen reicht, dazu Schönheitsbehandlungen aller Art. Und jedes bessere Hotel macht mit.

© Dumont Bildarchiv/Kirchgessner, Markus

Welch edler genuss

Palais Thermal bietet eine der schönsten Umgebungen für ein wohltuendes Wellness-Erlebnis. Baden, Entspannen und Luxus pur in ruhigster Umgebung bietet Hotel Dollenberg >>>.

Sonne im Glas

Wenn auf den Höhen noch der Schnee liegt, blühen am Fuße der Schwarzwaldberge schon die Kirschen. Mild ist hier das Klima und sonnenreich. Genau richtig für den Weinbau, der hier zur Spitzenklasse aufläuft.

© Dumont Bildarchiv/Kirchgessner, Markus

Bevor die Sonne im Glas funkelt, muss gelesen werden.

»GLÜCKLICHES Land, wo der Wein vor der Kulisse des Schwarzwaldes reift!«, jubelte Johann Wolfgang von Goethe. Der Italienliebhaber mochte den kalten Schwarzwald nicht, sehr wohl aber die Vorbergzone. Dort liegen heute fünf der neun badischen Anbauregionen.

Wein kam zwar bereits mit den römischen Legionären über die Alpen. Wann aber die ersten Reben ihren Wurzeln in den badischen Untergrund senkten, ist noch unbekannt. Schriftlich erwähnt wird Weinbau ab dem 8. Jh. Doch was damals getrunken wurde, ist Welten vom heutigen Wein entfernt. Die einzige Unterscheidung, die es gab, war Weiß- oder Rotwein und mit Glück pinselten die Erzeuger noch den Jahrgang auf die Fässer. Die Bauern produzierten oft so viel Wein, dass er in den Bach gekippt wurde, um die Fässer für die neue Ernte zu leeren. Nur mit Zusatz von Zucker, Rosinen und Kräutern aller Art scheint der Rebensaft überhaupt trinkbar gewesen zu sein.

Der Weg zur Qualität

Das sollte sich ändern. Karl der Große legte Weinbau-Regeln fest, um die Qualität zu heben. So sollte etwa das Stampfen der Trauben mit den bloßen Füßen unterbleiben. Viele Jahrhunderte Weinbau, zahlreiche Vorschriften und Erfahrungen später hat sich Badens Wein einen Namen erarbeitet. Er gehört zu Weinbauzone B der EU, wie auch Champagne, Elsass und Loire-Tal, befindet sich also in bester Gesellschaft.

Die fünf Anbauregionen am Schwarzwaldrand unterscheiden sich sehr. Denn die vielen verschiedenen Gesteine, die hier anstehen – beispielsweise Buntsandstein, Granit, Gneis, Kalk und Mergel – bringen unterschiedliche Böden hervor. Die sind mit ein Faktor für das heute so gerne gepriesene »Terroir« eines Weins, auf das der Badische Weinbauverband gerne abhebt: Die Ortenau, die auf internationalen Prämierungen die meisten Preise abräumt, produziert auf ihren Granit- und Gneisböden schlanke, mineralische Rieslinge, die hier »Klingelberger« heißen. Wo der Boden fetter wird, steht der samtige, aromareiche Spätburgunder. Im Breisgau klettern die Reben schon mal bis auf 500 Höhenmeter hinauf. Heiß ist das Klima an Kaiserstuhl und Tuniberg. Dort liegen über den vulkanischen Böden dicke Lössschichten, die den Burgundern Wucht und Feuer verleihen. Von allen Böden und allen Rebsorten etwas bietet das Markgräflerland. Sein Alleinstellungsmerkmal ist der Gutedel: Weißwein mit viel Schmelz und milder Säure, ein gut trinkbarer Zechwein im besten Sinne.

»Generation Pinot«

Es tut sich was in den Rebbergen. Eine zunehmende Zahl von Winzern verabschiedet sich von der wohlfeilen Massenware, andere kehren dem konventionellen Weinanbau den Rücken zu und setzen auf die Öko-Schiene.

Wie wichtig Netzwerken ist, wissen Winzer längst. Das Genossenschaftswesen hat Tradition, deren Vermarktungswege sind solide und bewährt, schränken den Weinbauern aber ein. Auch junge badische Winzerinnen und Winzer tun sich zusammen. Die »Generation Pinot« beispielsweise vereinigt 54 von ihnen, und wer mitmacht, so wollen es die Statuten des Netzwerks, muss unter 40 sein. Die Sozialen Medien bespielen sie virtuos, vermarkten ihre Weine bei »Clubbing Events« und so mancher sieht aus, als hätte sich ein Hipster in einen Weinberg verirrt.

Auch sie halten natürlich die Fahne des Burgunders hoch. »Pinot« ist nichts anderes als die französische Bezeichnung für Burgunder. Spätburgunder heißt auf der anderen Rheinseite »Pinot noir«, der »Pinot gris« ist Grauburgunder und »Pinot blanc« kommt in Deutschland als Weißburgunder in die Flaschen.

Um den Wein kann und wird auch in Baden viel Prosa gestrickt. Jenseits von blumigen Geschmacksbeschreibungen, Parker-Punkten, Prämierungs-Siegeln und Designeretiketten zählt letztlich nur eines: Ihnen muss der Wein schmecken. Eine der besten Möglichkeiten, sich einen Überblick von der immensen Vielfalt zu verschaffen, ist die Weinprobe beim Erzeuger. Am Schwarzwaldrand sind die nicht weit.

© Kirchner, Martin

Weingut Gehrihof bei Denzlingen: Wo der Wein noch von Hand gelesen wird, dürfen hohe Qualitäten erwartet werden.

Geniessen mit und ohne Guide

Die beste Möglichkeit, den Wein der Region kennenzulernen ist die Verkostung beim Winzer. Ein besonderes Erlebnis beschert die Führung mit einem der Wein-Guides >>>. Sie kennen sich bestens aus, erläutern bei einem Gang durch die Weinlagen alles wissenswerte und zum Schluss winkt dann noch die Verkosten in den Rebbergen.

Genuss aus dem Rauch

Schwarzwälder Schinken ist wie kaum eine andere Spezialität der Gegend eine Hommage an den Wald selbst. Wochenlang hängt er im Rauch von Tannenfeuern und nimmt den Wald bis in die letzte Faser auf.

© Fa. Frank Pfau, Herzogsweiler

Frank Pfau zeigt voller Stolz seine Schinken.

DER erste Eindruck von einem Schwarzwälder Schinken? Ein unförmiger dunkelbrauner Klotz, fest und kompakt, der deutlich nach Rauch duftet. Beim Aufschneiden gibt er ein kräftig-rotes Inneres preis mit einer elfenbeinfarbenen Speckauflage. Eine Scheibe verkostet, entfaltet sich auf der Zunge ein würzig-rauchiger Geschmack mit einem Anflug von Nussaromen und Kräutern. Wie wird er hergestellt?

Streng geheim

Jeder Metzger hütet sein Hausrezept streng. Auch in Herzogsweiler bei Metzgerei Pfau wird dieses Geheimnis nicht gelüftet. Dafür darf jedermann in die Räucherkammer schauen. Chef Frank Pfau führt gerne und mit Stolz durch seine Schatzkammern und erläutert, wie seine Schätze nach traditioneller Art entstehen. Zuerst werden die Schweinekeulen mit einer selbst hergestellten Gewürzmischung Wacholder, Koriander, Knoblauch, schwarzem Pfeffer und ein wenig Salz gepökelt. Fünf Wochen ruhen sie in dieser Beize. Weitere zwei Wochen hängen sie in der Räucherkammer. Unter ihnen glimmt eine Mischung aus Sägemehl von frisch geschlagenem Schwarzwälder Tannen- und Fichtenholz. Darüber schichtet aufgeschichtet – je nach Überlieferung und Vorliebe – Tannennadeln und -zapfen, teils auch Wacholderbeeren. Das Kalträuchern bringen die zentrale Note in den Geschmack. Ihre letzten drei bis vier Wochen verbringen die Schinken im Reiferaum, werden mürb und zart, der Geschmack vollendet sich. Fast drei Monate sind also vergangen, bis der Schwarzwälder Schinken über den Ladentisch geht.

Schwein ohne Schwarzwald

Zwar ist der Schwarzwälder Schinken eine der beliebtesten und bestverkauften regionalen Spezialitäten Europas. Jährlich werden über acht Millionen Stück dieser geräucherten Kraftpakete abgesetzt. Doch wird es immer schwieriger, den guten alten Schwarzwälder Schinken zu finden. Die Zahl der Schwarzwälder Bauernhöfe, auf denen Schweine gehalten werden, geht in den Keller. Kleine Metzgereien, die noch selber schlachten, sterben aus. Während Frank Pfau die Rinder für seine Wurstwaren vom Biobauer aus dem Nachbardorf bezieht, muss er für seine Schinken-Schweine schon bis nach Offenburg fahren. Martin Müllerleile aus dem Schuttertal ist einer der ganz wenigen Schinkenhersteller, der seine Schweine noch selber großzieht, schlachtet und räuchert.

Stirbt also der Schwarzwälder Schinken über kurz oder lang aus? Keineswegs. Denn um sich »Schwarzwälder Schinken« nennen zu dürfen, muss der Schinken nur im Schwarzwald verarbeitet worden sein. So will es das EU-Label ggA (»geschützte geographische Angabe«). Das Fleisch kann von überall stammen. Das meiste »Rohmaterial« für den Schinken stammt zu ca. 70 % aus den norddeutschen Schweinemastbetrieben, zu ca. 20 % aus dem EU-Ausland. Nur 10 % der Schweine wuchsen in Baden-Württemberg auf. Im März 2018 stellten 94 Betriebe Schwarzwälder Schinken her mit dem Label geschützte geografische Angabe.

Mittlerweile wird er gerne in die Konkurrenz zu seinen Vettern aus Parma und Serrano geschickt, wo die weltberühmten luftgetrockneten Schinken herstammen. Denn auch ein fein geschnittener Schwarzwälder Schinken kann um Honigmelonenstücke gewickelt und mit Genuss verzehrt werden. Genauso eignet er sich als Begleiter für den König der Gemüse, den Spargel. Doch am besten schmeckt er immer noch auf die gute alte Art: auf dem hölzernen Vesperbrettle serviert und begleitet von einem soliden Bauernbrot.

© Look, Daniel Schoenen / Lookphotos

Klassische Schinkenräucherei auf dem Untermühlbachhof in St. Georgen

Schwarzwälder Schinken

gibt es zum Beispiel bei Frank Pfau in Herzogsweiler – dort können Sie bei der Herstellung auch zuschauen – und auf dem Kasperhof >>> in Schuttern

Heimatkunde

Nicht erst seit Deutschland einen Heimatminister hat, ist Heimat wieder salonfähig. Im Schwarzwald wurde Heimatverbundenheit im Gewande der Regionalität stets gut gepflegt. Bollenhut und Kuckucksuhr sind die zentralen Markenzeichen des lokalen Tourismus.

© Freyer, Ralf

Schöppel- und Bollenhutträgerinnen beim Erntedankfest in Gutach

DER Schwarzwald: Er ist Deutschlands größtes zusammenhängendes Waldgebiet, die Natur das größte Kapital. Zur vielfältigen Landschaft gehören neben dem grünen Meer der Wälder all die Schluchten und Seen, murmelnden Bäche, schroffen Felsenmeere, die Toteislöcher, Karseen mit dunklem Wasser und Moore. Die Region brachte eine Fülle an Sagen und Märchen hervor, die von den Geistern der Wälder berichten, von heilige Quellen und Bergen, magischen Steinen. Viele Gemeinden haben den Sagenschatz gehoben und all die Erzählungen von Erdmännlein, weißen Frauen, und merkwürdigen Begebenheiten für ihre Gäste durch Rundwege erschlossen. Holländer Michel und Glasmännlein haben in Neuenbürg gar ein eigenes Museum.

Gute alte Zeit...

Der Wald mag ein guter Nährboden für Geschichten gewesen sein, für die Besiedlung war er es nicht. Wie sich der Alltag von einst gestaltete, ist das große Thema der Heimatmuseen, allen voran des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof. Die acht eindrucksvollen Bauernhäuser, die aus allen Teilen des Schwarzwalds dorthin umgesetzt und mit typischer Inneneinrichtung versehen wurden, zeigen die Alltagwelt von anno dazumal, den Überlebenskampf, aber auch den Erfindungsreichtum und Zähigkeit in der Auseinandersetzung mit der rauen Natur. Jede Schwarzwald-Mühle ist sowohl romantisch, als auch ein Beispiel für frühe Technisierung: Zunächst diente die klappernden Mühlen zum Getreide mahlen, Holz sägen und Wasser schöpfen; später schlossen die Bauern einen Transmissionsriemen ans Wasserrad an, fertig waren Säge, Dresch- und Schleifmaschine. Die Uhrenherstellung ist ein Paradebeispiel für den Tüftlergeist: Ab ca. 1750 teilten sich die Holzuhrmacher die Arbeit auf, vereinfachten das Bauprinzip ihrer Uhren und konnten konkurrenzlos billig produzieren. Anfang des 19. Jh. stammte ein Drittel der Uhren weltweit aus dem Schwarzwald. Falls Sie mehr über den Bollenhut erfahren wollen, lohnt der Gang in den Vogtsbauernhof ebenfalls: Regelmäßig kommt eine Bollenhutmacherin und zeigt, wie man die knallroten Wollpüschel im XXL-Format macht.

© Dumont Bildarchiv/Kirchner, Martin

Heimat, Romantik und Technikgeschichte: die Hexenlochmühle im Simonswälder Tal

Bollenhut wie Kuckucksuhr zählen zu den Markenzeichen des Schwarzwalds. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg hat hier wichtige Meilensteine gesetzt. »Das Schwarzwaldmädel« begründete als erster deutscher Nachkriegsfilm in Farbe den Boom der romantischen Heimatfilme, die in der Fernsehserie »Die Schwarzwaldklinik« gipfelten. Kuckucksuhren schickten die in Deutschland stationierten Amerikaner zu Tausenden nach Hause. Nach wie vor gehören sie zu den beliebtesten Souvenirs – gerade bei den ausländischen Gästen. Bei der EXPO 2010 in Shanghai drängten sich Besuchergruppen dicht vor der Wand mit den Kuckucksuhren.

Das traditionell-heimatliche, das der Tourismus gerne pflegt, fokussiert sich auf einzelne wenige Bereiche. Jenseits davon dreht sich das Rad unerbittlich weiter: Für den »echten« Kuckuck wird es immer enger, an vielen Orten kommt er nicht mehr vor. Gerade der Schwarzwald bildet ein Paradebeispiel für Übernutzung und Ausbeutung. Die »waldfressenden Gewerbe«, Glasmacherei, massiver Holzexport und Bergbau sorgten dafür, dass um 1800 der Schwarzwald nur noch zu einem Viertel bewaldet war – die Aufforstung mit nicht standortgemäßen Fichten »wurzelt« im Wortsinn hier. Viele Baumarten, darunter die Tanne, werden dem Klimawandel wohl nicht trotzen können. Sogar die Landschaft ist mittlerweile bedroht: der Windkraftausbau zerstört den unverbauten Blick über Wälder und Berge.

Heimat VR?

Das Rad dreht sich immer noch weiter. 50 km westlich vom Vogtsbauernhof präsentiert der Europa-Park in Rust seine großartig gestalteten künstlichen Welten. Längst ist man mit Hilfe von 3D-Brillen in der virtuellen Realität angekommen. Bei der Achterbahnfahrt im Alpenexpress Coastiality wählt der Besucher unter mehreren digitalen Welten die gewünschte aus und bis auf Fahrtwind, Fliehkräfte und das Feuern der Neuronen im Schädel des Betrachters ist nichts mehr im engen Sinne »echt«. Vielleicht ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch der wilde Ritt mit dem Holländer Michel über die Stromschnellen der Murg neu erlebbar wird.

Hut und uhr

400 Jahre Schwarzwald an einem Tag erleben Sie im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof >>>. Die Geschichte der Kuckucksuhr rollt das Deutsche Uhrenmuseum >>> auf. Glasmännlein und das Märchen vom kalten Herz ist in Neuenbürg >>> in Szene gesetzt.

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Touren

Durchdacht, inspirierend, entspannt

Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie die besten Seiten des Schwarzwalds kennen.

© Dumont Bildarchiv/Kirchner, Martin

Keine Tour durch den Schwarzwald ohne den Triberger Wasserfall

Unterwegs im Schwarzwald

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Motorisiert

Den Schwarzwald kann man gut mit dem Auto erkunden. Das Straßennetz ist ziemlich engmaschig und größtenteils gut ausgebaut. Allgemein kommt es an schönen Wochenenden nicht selten zu einem dichten Gedränge von Autos, Motorrädern und Radfahrern. Die Parkplätze an der Schwarzwaldhochstraße sind oft recht voll.

Der Schwarzwald, seine Vorbergzone und auch die Oberrheinebene sind bestens auf Wohnmobil-Touristen und Motorräder eingestellt. Für Motorräder an allen Wochenenden voll gesperrt ist die Strecke auf den Schauinsland (L 124) von Freiburg aus.

Öffentliche Verkehrsmittel

Zwar kostet es mehr Zeit, doch kann der Schwarzwald mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut bereist werden. Die wichtigsten Städte und Kurorte sind per Bahn oder Bus erreichbar. Ein engmaschiges ÖPNV-Netz überzieht die Region, Bahnen und Busse verkehren in akzeptablen Zeitabständen. Die Fahrpläne aller Nahverkehrsunternehmen sind meist gut miteinander »vertaktet«. Zusätzlich attraktiv wird die Fahrt mit dem ÖPNV durch das KONUS-Ticket, das auf vielen Strecken freie Fahrt für Gäste ermöglicht (Praktische Informationen >>>).

Radbusse

Die Mitnahme von Fahrrädern ist auf den meisten Bahnstrecken problemlos möglich. In Bussen werden Fahrräder nicht transportiert. Ausnahme sind die drei Radbus-Linien. Sie verkehren von Mai bis Oktober und starten in Waldshut mit Ziel St. Blasien, Samstagnachmittag und Sonntag in Schramberg mit Ziel Sulgen und fahren an allen Wochenenden und Feiertagen von Zell über Todtnau auf den Feldberg (Fahrplaninfo unter www.suedbadenbus.de; allgemeine Informationen bei der Schwarzwälder Tourismus GmbH, Auskunft >>>).

Wald und thermen

Länge der Tour: ca. 250 km | Tourdauer: 2 – 4 Tage

Tour 1

Dieser Tour durch den Nordschwarzwald beginnt in der Gold- und Schmuckstadt Pforzheim und führt zu mehreren Heilbädern. Beiderseits der Schwarzwaldhochstraße lassen sich viele Naturschönheiten zu Fuß oder mit dem Rad erforschen .

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Wandern!

Bei dieser Reise gilt: Badesachen und Wanderstiefel nicht vergessen! Gut zu bewältigen ist die Tour auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Zwischen Pforzheim und Nagold verkehrt die Bahn, danach führen Regionalbusse von Ort zu Ort. Interessant für Wanderer und Radler ist die Strecke zwischen Kniebis/Alexanderschanze und Understmatt: Hier an der Schwarzwaldhochstraße lohnen sich Touren vor allem rund um den Schliffkopf und am Mummelsee – dort bei Schönwetter mit Aufstieg zur Hornisgrinde – sowie beim Parkplatz Unterstmatt auf den Hochkopf. Wer übernachten will: Empfehlenswert sind die Hotels Schliffkopf, Zuflucht und Mummelsee (Schwarzwaldhochstraße >>>).

Start in Pforzheim

Die Goldstadt image image Pforzheim ist Ausgangsort dieser Route durch den nördlichen Schwarzwald. Mit seinen Sehenswürdigkeiten – allen voran das Schmuckmuseum – bietet Pforzheim ein interessantes Besichtigungsprogramm. Ein lohnender Abstecher führt zum 8 km entfernten image Kloster Maulbronn. Von Pforzheim Richtung Süden schlängelt sich die Straße durchs romantische Nagoldtal. Erstes Ziel ist der Kurort image Bad Liebenzell mit seinem Thermalbad.

Hesse und Hirsau

Wenige Kilometer weiter südlich erreicht man m Hirsau. Wer ein Faible für romanische Baukunst hat, sollte sich die eindrucksvollen Klosterruinen ansehen und die Krypta der Aureliuskirche. In image image Calw lohnt ein Blick auf den von Fachwerkbauten umrahmten Marktplatz und ein Besuch des Hermann-Hesse-Museums.

5 km südlich von Calw führt die B 463 durch Kentheim hindurch. Das kleine unscheinbare Kirchlein St. Candidus ist eine der ältesten Kirchen in Südwestdeutschland. Schön ist ein Abstecher nach image image Bad Teinach-Zavelstein. Unten im tief in den Buntsandstein-Schwarzwald eingekerbten Teinachtal liegt Teinach mit seinem Thermalbad, oben grüßt das alte Zwergstädtchen Zavelstein mit hübschem Fachwerk und Aussicht, insbesondere vom Bergfried der Burg.

Die Nagold entlang

Die Hauptroute folgt dem Nagoldtal weiter aufwärts. Im altertümlichen Städtchen Wildberg, findet alle zwei Jahre der berühmte Schäferlauf statt. Einige Autominuten später ist image image Nagold erreicht mit einem hübsch hergerichteten alten Kern und einer mächtigen Burgruine. Nicht nur bei Schlechtwetter lohnt sich hier ein Besuch des »Museums im Steinhaus«, ein preisgekröntes Heimatmuseum. Nächstes Etappenziel: das alte Flößer- und Fachwerkstädtchen image Altensteig. Von hier aus ist das Quellgebiet der Nagold nicht fern, wo der idyllisch gelegene Nagold-Stausee im Sommer Wassersportler anlockt.

Freudenstadt und Kniebis

Ab Altensteig führt die B 28 hinauf nach image image Freudenstadt. In den Arkaden rund um den größten Marktplatz Deutschlands mit ihren Läden, Eisdielen und Cafés bummelt es sich nett. Die B 28 (Straßburger Straße) schwingt sich sodann immer höher hinauf in Richtung der Grinden-Hochfläche des Nordschwarzwalds. In wenigen Minuten ist Kniebis erreicht, ein Wander- und Skisportziel je nach Jahreszeit. Hungrig? Dann in die Kniebis-Hütte direkt an der B 28.

Auf der Schwarzwaldhochstraße

Bei der Alexanderschanze zweigt die image image Schwarzwaldhochstraße von der B 28 in nördlicher Richtung ab. Sie führt am Schwarzwald-Kamm entlang über schütter bewachsene und von Hochmooren durchsetzte »Grinden«. Die Sturmwurfflächen des Orkans »Lothar«, der 1999 über den Schwarzwald fegte, wachsen langsam wieder zu. Der 800 m lange Lotharpfad (3 km vor Erreichen des Schliffkopfs) eignet sich auch für eine kleine Wanderung mit Kindern (festes Schuhwerk!). Am Schliffkopf (Wellness-Hotel) lohnt sich ein Stopp unbedingt, um vom Gipfel den Rundblick zu genießen. An schönen Sommertagen strömen sich schon am Morgen Wanderer und Radler zu diesem Hotspot, der auch das nahegelegene image image Nationalparkzentrum Ruhestein einschließt mit seinem großen Angebot an geführten Exkursionen. Naturschönheiten wie Wildsee und Karlsruher Grat lassen sich von hier aus auch auf eigene Faust besuchen. Ab Ruhestein windet sich die Schwarzwaldhochstraße zum ebenfalls oft brechend vollen, aber eben einfach besonders idyllischen Mummelsee. Dieser liegt in einer Mulde am Hang der Hornisgrinde (1164 m), des höchsten Berges im Nordschwarzwald (nur bei gutem Wetter lohnt der Aufstieg). Anschließend zieht sich die Schwarzwaldhochstraße in nördlicher Richtung weiter zu den Wintersportplätzen Unterstmatt und Mehliskopf.

© LOOKphotos/Pompe, Ingolf

Still ruht der Mummelsee am frühen Morgen, sonst eher nicht.

Baden-Baden und Rastatt

Ab dem Mehliskopf geht es bergab. Am Plättig befindet sich der 4 km lange Luchspfad, ein Lehrpfad, der ebenfalls für eine Wanderung mit Kindern geeignet ist (festes Schuhwerk!). Vorbei am einstigen Nobelhotel Bühlerhöhe führt die Straße kurvenreich hinunter in die Kurstadt image image Baden-Baden mit ihren Thermen, Luxushotels und dem Casino. Hier endet die Schwarzwaldhochstraße. Dem Rhein zu, jenseits der A 5, liegt die frühere badische Residenzstadt image image Rastatt. Highlight ist das großartige Schloss mit seinen prachtvollen Sälen.

Zurück in den Wald

Von hier folgt man dem aus dem Schwarzwald hervorbrechenden Fluss Murg talaufwärts. Man passiert die Industriestadt Gaggenau mit dem Thermalbad Rotenfels und erreicht schließlich die alte Murgschifferstadt image image Gernsbach mit der malerisch auf hohem Fels thronenden Ebersteinburg.

Wandern am Moor

Südlich von Gernsbach steigt ein Bergsträßchen im Reichental hinauf zum Hohloh (984 m) mit dem Kaiser-Wilhelm-Turm sowie dem Hochmoor Hohlohsee. Wer sich Turm, Moor und See anschauen will, kann das mit einer kleinen, ca. 1-stündigen Rundwanderung ab Parkplatz Schwarzmiss verbinden (3,4 km). Danach schlängelt sich die Straße bergab zum Naturpark-Infozentrum Kaltenbronn. Gegenüber bietet Hotel Sarbacher eine Möglichkeit zum Einkehren. Vor Ort lohnt eine Wanderung: Ca. 2,5 Stunden benötigen Sie im Schnitt für die 8,5 km lange Tour rund um das streng geschützte Wildsee-Hochmoor. Die Wege sind hier einfach zu begehen, den ersten Anstieg kann man sogar mit der Fahrt in einem kleinen Sessellift abkürzen (Wanderkarten-download unter www.schwarzwald-tourismus.info).

Ins Palais Thermal

Danach geht es weiter bergab ins Tal der Großen Enz und zur Kurstadt image image Bad Wildbad. Einen halben Tag einplanen sollte, wer das mit Austattungselementen im maurischen Stil versehene »Palais Thermal« besuchen will. Noch einmal rücken die Nadelwälder dicht an die Straße heran, die durchs Enztal zurück nach image image Pforzheim und damit hinaus aus dem Schwarzwald führt.

Durchs Kinzigtal

Länge der Tour: ca. 110 km | Tourdauer: ca. 2 – 3 Tage

Tour 2

Diese Route folgt einem der ältesten Verkehrswege durch den Schwarzwald, den schon die Römer genutzt haben. Heute führt sie entlang von Kinzig und Gutach durch die idyllische Heimat des Bollenhuts. Höhepunkte sind das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof mit seinen mächtigen Schwarzwaldhöfen und Deutschlands höchste Wasserfälle.

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Mit der Bahn

Diese Tour von Offenburg nach Donaueschingen ist ideal für Bahnfahrer, denn sie deckt sich mit der Strecke der Schwarzwaldbahn. Wer mit dem Zug reist, kann am Aufstieg von Hausach nach St. Georgen die vielen Tunnel erleben, die diese Bahn berühmt gemacht haben. Schwerpunkt der Tour liegt auf dem kulturellen Erlebnis, daher ist sie auch gut für Schlechtwetterperioden geeignet.

Start in der Ortenau

Ausgangspunkt ist image image Offenburg, die Hauptstadt der Ortenau. Die Stadt und ihre Umgebung haben einiges an Sehenswertem zu bieten, und nicht nur im nahen Weindorf Durbach kann man exzellente Tröpfchen kosten. Von Offenburg geht es an Schloss Ortenberg vorbei ins hier breit ausgeräumte Kinzigtal. Erstes Ziel ist das malerische Städtchen image image Gengenbach. Wenige Kilometer weiter südlich lohnt ein kurzer Einkaufs-Abstecher in das altertümliche Städtchen image image Zell am Harmersbach, wo die Keramik mit dem berühmten Hahn-und-Henne-Motiv gefertigt wird. Wer mit der Bahn fährt, erreicht von Gengenbach aus Zell in ca. 30 Min. Dazu steigt man in Biberach entweder in Bus oder Bahn um. Ein uralter Marktort ist image Haslach im Kinzigtal mit seinen schmucken Bauten. Weiter östlich liegt Hausach an der Mündung der Gutach in die Kinzig. Am Bahnhof zeigt eine große, aufwendig in Szene gesetzte Modellbahn im Maßstab 1:87 den Verlauf der realen Schwarzwaldbahn.

Höhepunkt Vogtsbauernhof

Die Hauptroute folgt ab Hausach dem Flusslauf der Gutach in den Mittleren Schwarzwald hinein. Kurz nach dem Abbiegen ins Gutachtal (eigene Bahnstation) dehnt sich das Gelände des image image Vogtsbauernhofs aus (Wolfach >>>). In diesem größten Freilichtmuseum im Schwarzwald sind viele der typischen Schwarzwaldhöfe rekonstruiert. Mindestens einen halben Tag sollte man für den Besuch einplanen, der auch Kindern begeistert.

Nächste Station im Gutachtal ist das durch voreiliges Salut-Schießen bekannt gewordene Städtchen image Hornberg mit seiner Burgruine. Hier beginnt die spektakuläre Bergstrecke der Schwarzwaldbahn. Autofahrer Richtung Triberg kommen auf der B 33 in Schonachbach vorbei und damit an der »weltgrößten Kuckucksuhr«. Handgefertigte Kuckucksuhren verkauft an der nächsten Station Fa. Herr in Triberg.

Am Wasserfall

In image image Triberg rauscht der mit 163 m höchste Wasserfall Deutschlands. Auch im Winter ist er eine Augenweide, wenn die fallenden Wasser zu Eis gefrieren und die bizarrsten Formen bilden. Immer weiter hinauf rattert nun die Schwarzwaldbahn bis nach image St. Georgen. Rund um die Epoche der Phono-Industrie und den DUAL-Plattenspieler dreht sich alles im örtlichen Phonomuseum.

Auf der Baar

Bereits am Ostrand des Mittleren Schwarzwalds liegt image image Villingen-Schwenningen. In Villingens sehenswerter Altstadt laden das Münster und einige interessante Museen zur Besichtigung ein, in Schwenningen erinnern zwei Sammlungen an die einstige Bedeutung der hiesigen Uhrenindustrie. Nächstes Etappenziel ist der auf der Baar gelegene Kurort image Bad Dürrheim mit seinem Wellness-Bad »Solemar« und dem Museum »Narrenschopf« der schwäbisch-alemannischen Narrenzünfte. Die Reise erreicht ihr Ziel in image image Donaueschingen, der alten fürstenbergischen Residenzstadt mit ihrem Schloss und ihrer schönen barocken Schlosskirche. Touristischer Brennpunkt ist die sog. Donauquelle im Schlosspark. Für die Rückfahrt nach Offenburg braucht der Zug knapp 1,5 Std.

Dach des Waldes

Länge der Tour: ca. 130 km | Tourdauer: ca. 1 – 2 Tage

Tour 3

Ein unvergessliches Erlebnis ist die Runde durch den HochSchwarzwald. Ausgangspunkt ist die quirlige Universitätsstadt Freiburg. Der Weg zum Gipfel des Gebirges, dem Feldberg, führt über Glottertal und Titisee.

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Panoramablicke

Dieser Ausflug streift zahlreiche landschaftliche Schönheiten, mehrere Gipfel mit Panoramaaussicht und verschiedene sehr gute Wandergebiete sowie den Titisee, ist also eine ausgesprochene Schönwettertour. Mit Bus und Bahn sind bis auf den Kandel alle Ziele erreichbar, manchmal allerdings etwas umständlich. An Unterkünften besteht kein Mangel; besonders schön wohnt es sich auf der Höhe, z. B. in St. Märgen. Groß ist die Hotelauswahl vor allem am Titisee und in Hinterzarten. An schönen Wochenenden im Sommer wie im Winter ist der Feldberg-Großparkplatz meist brechend voll.

Start in Freiburg

Man beginnt die Rundfahrt in image image Freiburg im Breisgau mit dem berühmten Münster und interessanten Museen. Außerdem kann man hier bummeln, einkaufen und sich eine Veranstaltung aus dem hochkarätigen Kulturprogramm aussuchen.

Los geht die Fahrt in nordöstlicher Richtung. Bei Denzlingen streift man das landschaftlich reizvolle image image Glottertal, bekannt durch die Fernsehserie »Schwarzwaldklinik«. Wenig später erreicht man das hübsche Städtchen image Waldkirch im Elztal, wo das Elztalmuseum die Geschichte des örtlichen Orgelbaus beleuchtet. Dann folgt man einem kurvenreichen Bergsträßchen, das sich auf den image image Kandel hinaufwindet, einst als Hexenberg verschrien und heute ein vorzügliches Wandergebiet. Ein herrlicher Blick geht hier über die Oberrheinebene hinweg zu den Vogesen und den höchsten Gipfeln des Hochschwarzwaldes.

Sonnige Höhe

Die Straße schlängelt sich sodann bergab der alten Klostersiedlung image image St. Peter entgegen, wo man die Klosterkirche und die Klosterbibliothek besichtigen sollte, zwei kunsthistorische Kleinodien des Barock. Im Nachbarort image St. Märgen steht das Schwarzwälder Brauchtum am »Rosstag« im September hoch im Kurs. Allerdings findet dieses Fest nur alle drei Jahre statt, 2019 das nächste Mal. Zum Vespern und Kaffeetrinken bietet sich die Einkehr im Café Goldene Krone an, das von Landfrauen bewirtschaftet wird. Herrlich: ein kurzer Spaziergang zur Ohmenkapelle, die einst eine keltische Kultstätte war, mit Aussicht über die Wiesen und Wälder bis zum Schauinsland und Feldberg.

Mühlen und Moore

Von St. Märgen leitet die »Schwarzwald-Panoramastraße« hinauf zum Thurner, wo sie in die B 500 einmündet. Kurz vor dieser Einmündung ist ein Sträßchen in nordöstlicher Richtung hinunter zur Hexenlochmühle (Waldkirch >>>) ausgeschildert, die viel von ihrer beschaulichen Romantik dem Tourismus geopfert hat.

Die B 500 erreicht alsbald die für ihre stattlichen Schwarzwaldhöfe bekannte Breitnau und schließlich den Erholungsort und Wintersportplatz image image Hinterzarten. Ein anschauliches Bild des Skisports und seiner Geschichte zeichnet das Skimuseum. Gleich hinterm Bahnhof beginnt das Hinterzartener Moor. Ein Bohlenweg erschließt dieses größte Moor im ganzen Schwarzwald.

Touristische Brennpunkte

Mit dem image image Titisee ist einer der touristischen Brennpunkte im Hochschwarzwald erreicht. Baden, Boot fahren, eine kleine Wanderung um den See bieten sich hier an, mancher mag sich auch durch die mit Andenkenläden gesäumten Gassen treiben lassen und am Seeufer ein Eis essen. Nicht weniger belebt zeigt sich der via B 317 erreichbare image image Feldberg. Am Großparkplatz bei der Talstation der Feldberg-Sesselbahn informiert das Naturschutzzentrum des Naturparks Südschwarzwald rund um Geologie, Pflanzen und Tiere. Bei guter Sicht lohnt ein Besuch des Gipfels, der zwar nicht schön, aber der höchste im ganzen Schwarzwald ist. Entsprechend grandios kann die Fernsicht ausfallen. Wer es ruhiger mag, spart sich den Feldberg und wandert vom Großparkplatz aus knapp 7 km in südlicher Richtung zum Herzogenhorn, dem mit rund 1415 m dritthöchsten Schwarzwaldberg. Die rote Raute des Westwegs weist den Weg. Wer bleiben möchte, isst und übernachtet im Leistungszentrum Herzogenhorn (Bernau >>>).

Todtnau

Immer abwärts geleitet die Straße ins Wiesental bis image image Todtnau, das ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen und Radtouren ist. Der Bikepark am Hasenhorn zieht die MTB-Freunde an, Wanderer lassen sich vom Sessellift bequem auf den Gipfel tragen. Die Hauptroute folgt nun einer Bergstraße, die über Muggenbrunn zum Notschrei hinauf führt. Dabei passiert man auch die wildromantischen Todtnauer Wasserfälle.

Rückfahrt nach Freiburg

Oben am Notschrei (mit Hotel) gabelt sich die Straße. Die Tour führt auf der Höhe hinüber zum image image Schauinsland. Vom Parkplatz bei der Bergstation der Schauinslandbahn lohnt eine Wanderung hinauf zum Aussichtsturm, der bei Gutwetter einen Panorama-Rundblick bietet. Auch eine Erkundung des interessanten Schaubergwerks ist sehr zu empfehlen. Die kurvige, ehemalige Bergrennstrecke (an Wochenenden für Motorradfahrer gesperrt) führt wieder hinunter nach image image Freiburg.

Der wilde SÜden

Länge der Tour: 240 km | Tourdauer: ca. 2 – 3 Tage

Tour 4

Diese Rundfahrt, die in Freiburg im Breisgau beginnt, erschließt einige der schönsten Plätze im Südschwarzwald. Dazu gehören das Münstertal und der »Kraftort« Belchen ebenso wie Hotzenwald, Schluchsee und Titisee.

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Baden, Bergbau, Wandern

Wanderstiefel und Badesachen gehören bei dieser Tour zur Grundausstattung. Wer sich für Bergbau interessiert, plant das Besucherbergwerk Teufelsgrund (Münstertal >>>) ein. Ebenfalls unter die Erde führt ein Gang in die Erdmannshöhle. Mit dem Freiburger Münster und den Klöstern St. Trudpert und St. Blasien bietet diese Tour auch kunsthistorisch bedeutsame Denkmäler. Die Hauptziele sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, manche Sehenswürdigkeiten jedoch nur recht zeitaufwendig.

Start in Freiburg

Ausgangspunkt dieser Route ist image image Freiburg im Breisgau. Man verlässt die Stadt südwärts via Merzhausen und dem Hexental. Bei Bollschweil lohnt ein kurzer Abstecher hinauf nach St. Ulrich. 6 km südlich von Bollschweil erreicht man die geschichtsträchtige Faust-Stadt image image Staufen im Breisgau am Ausgang des Münstertales. Von Staufen geht es dann hinein ins image image Münstertal mit der Barockkirche des Klosters St. Trudpert und dem Schaubergwerk Teufelsgrund.

Am Belchen

Von Münstertal schlängelt sich ein Bergsträßchen hinauf zum image image Belchen. Den »schönsten Gipfel des Schwarzwalds« erreicht man jedoch nur zu Fuß oder per Seilbahn. Direkt bei der Seilbahnstation bietet das Belchenhotel Jägerstüble Unterkunft und Verpflegung. Nach der Belchen-Tour geht es hinunter ins image image Wiesental bei Schönau.

Ins Wehratal

Nördlich von Schönau erreicht die Hauptroute südostwärts über Herrenschwand den Ferienort image Todtmoos, ein perfekter Stützpunkt zum Wandern und Radeln. Wehratalabwärts liegt das Städtchen image Wehr, wo ein Besuch der wenige Kilometer weiter nördlich gelegenen Erdmannshöhle lohnt. Danach geht es weiter ins Hochrheintal, wo die Kurstadt image image Bad Säckingen das nächste Etappenziel ist. Nach einem Spaziergang durch die malerische Innenstadt fährt man im Hochrheintal aufwärts nach image image Waldshut-Tiengen, der Doppelstadt mit ihren beiden hübschen alten Stadtkernen und ihren interessanten Sehenswürdigkeiten.

Durch den Hotzenwald

Von Waldshut aus führt die B 500 nordwärts in den Hotzenwald hinauf. Unterwegs bieten sich viele reizvolle Ausblicke, so etwa beim Luftkurort Höchenschwand. Bei Häusern zweigt die Strecke westwärts ins tief eingeschnittene Albtal ab und erreicht nach wenigen Minuten die alte Klostersiedlung image image St. Blasien mit ihrer von einer mächtigen Kuppel überwölbten Klosterkirche. Die B 500 leitet nordwärts zum image image Schluchsee, der im Sommer ein beliebtes Reiseziel ist. Kennen Sie die TV-Serie »Schwarzwaldklinik« noch? Bei Seebrugg zweigt die Straße nach Grafenhausen ab, wo das schmucke »Hüsli« steht, in dem Filmdoktor Prof. Brinkmann wohnte. Am Nordufer des Schluchsees entlang geht es nun in den Hochschwarzwald.

Vom Feldberg ins HöllentaI

In Feldberg-Bärental mündet die B 500 in die Feldberg-Passstraße B 317 ein. Vom Großparkplatz am image image Feldberg gehtes per Seilbahn oder zu Fuß auf den Gipfel des höchsten Schwarzwaldbergs. Wie in Tour 3 beschrieben, folgen nun image image Titisee und image image Hinterzarten. Jenseits von Hinterzarten durchbricht die B 31 das einst wildromantisch-felsige, heute verkehrsreiche image image Höllental. Am Fuße der ersten Haarnadelkurven liegt die Ravennaschlucht mit ihren Wasserfallkaskaden, ideal, um sich noch die Beine zu vertreten. Bei der Ortschaft Himmelreich öffnet sich das Höllental zum Zartener Becken – der Schwarzwald endet. An Kirchzarten vorbei, dann ist image image Freiburg wieder erreicht.

6x Typisch

Dafür fährt man in den Schwarzwald.

1. Landlust >>>

Statt Abbruch Aufbruch: Wirtshäuser wie die Goldene Krone in St. Märgen beweisen, dass mit Ideen und Power so mancher urgemütliche Traditonsbetrieb vor dem Aussterben gerettet werden kann.

2. Fernblicke >>>

Feldberg

3. Häuser >>>

Mit seinem Dach, das Urgewalten standhalten könnte, gehört das Schwarzwaldhaus zu den eindrucksvollsten Häusern der Welt. Eine ganze Reihe davon stehen im Freilichmuseum Vogtsbauernhof.

4. Torten >>>

Was soll’s! Die paar Kalorien. Eine echte Schwarzwälder Kirschtorte schmeckt allerdings nach mehr. Richtige gute gibt es zum Beispiel in der Konditorei Schäfer in Triberg.

5. Wasser >>>

Romantische Bächlein im Wiesengrunde, klare Seen, dunkle Kare, wilde Flusstäler, Wasser ist im Schwarzwald allgegenwärtig. Eine spektakuläre Form nimmt es am Triberger Wasserfall an.

6. Märkte >>>

Honig, Schinken, Käse, Kräuter, Gemüse – wer bietet die schönste Altstadtkulisse für einen bunten Bauernmarkt? Gengenbach steht sicher ganz weit vorne.

© Dumont Bildarchiv/Kirchner, Martin