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Sindy Lange

Date mit meiner Chat-Freundin.

Ich lernte neu Liebestechniken kennen, die mir vorher total fremd waren.





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

1. Kapitel

 

 

 

 

Ich lernte neue Sexpraktiken kennen, die ich noch nicht kannte.

 

 

 

Welchen Tag haben wir heute, fragte ich mich allen Ernstes. Es war Sommer 2018 und sehr warm draußen. Mir fiel nichts ein, was man an einem solch schönen Tag alles machen könnte.

 

Ich bin Ralf, 23 Jahre alt und Student an einer Fachhochschule in Berlin. Seit drei Wochen hatte ich Ferien und saß jetzt stumpfsinnig vor meinem Computer, er war derzeit mein bester Freund und Zeitvertreiber.

 

Ich überlegte und fragte mich, was hat man eigentlich früher gemacht, als es noch keinen Computer gab?

 

Eigentlich saß ich schon die ganze Zeit vor diesem langweiligen Computer und war wie immer, einloggt in einem Chatroom. Normalerweise habe ich neben meiner Schule überhaupt keine Zeit für so etwas Stumpfsinniges. Jetzt, wo mich die Langeweile plagt, habe ich mich spaßhalber einmal in einem solchen Chatroom angemeldet und suchte dort etwas Zeitvertreib. Dort schrieb ich ein wenig im Chatroom, war aber auf Dauer damit nicht zufrieden. Es war so stumpfsinnig, über allerlei Quark zu schreiben. Man merkte, wer sich dort alles bewegte, es waren nicht die Allerhellsten, aber ich wollte etwas unternehmen, darum fragte ich schriftlich meine Chatpartnerin Petra, was man so heute, bei diesem schönen Wetter alles tun könnte, damit man nicht einschlafen würde.

 

Prompt erhielt ich eine Antwort. In dieser Nachricht stand:

 

»Das weiß ich selbst nicht, frag dich doch einmal selbst«.

 

Ich schrieb zurück, ob wir eventuell uns einmal richtig treffen und gemeinsam etwas unternehmen könnten. Da wir immer nur chatteten, uns aber noch nie wirklich getroffen hatten, war ich der Meinung, es wäre höchste Zeit und wir könnten dies einmal nachholen, um uns dabei einmal richtig zu treffen und uns kennenlernen.

 

Sie willigte ein und jetzt hieß es, wo treffen wir uns?

 

Aber wo könnten wir uns überhaupt einmal treffen, das war jetzt die große Frage. Schnell stellte sich heraus, dass wir beide aus Berlin kommen. Daher machte sie den Vorschlag, uns eventuell am Tegeler See in Berlin zu treffen. Ich fand die Idee sehr gut, so konnte ich mit der S-Bahn von Falkensee nach Berlin-Tegel fahren und brauchte dazu mein Auto nicht von seinem Parkplatz bewegen. Es ist immer schwer, in Berlin einen Parkplatz zu finden. Die meisten Stellplätze sind für Anwohner reserviert, denn damit verdient die Stadt eine Menge Geld. Einmal, durch die Vermietung an die Anwohner und Andersmal von den nichtberechtigten Parkern wegen eines Verkehrsverstoßes. Also sind die Anwohnerparkplätze ein warmer Geldregen für die Stadt. Öffentliche Straßen, die mit Steuergeldern gebaut wurden, werden dann wieder an die Finanzierer zurück vermietet. Ich müsste mir einen Parkplatz am Treffpunkt suchen, eventuell noch Horror Parkgebühren zahlen, und wenn ich zurückkäme, wäre mein Parkplatz hier bei meiner Wohnung längst weg.

 

Es geht für mich in Ordnung, schrieb ich ihr zurück, denn ich hatte so ähnliche Pläne. Bei dieser Tagestemperatur konnte man es eh nur im oder am Wasser aushalten, so meine Meinung.

 

Ich ließ keine Zeit mehr verstreichen und habe mich sofort daran gemacht, meine Badesachen zusammen zu suchen und einzupacken.

 

Bei meiner Ordnung, musste ich mir zuerst einmal, alles einzeln zusammensuchen. Wo hatte ich nur meine Badehose gelassen?

 

Nach langem Suchen fand ich auch diese, sie war noch in der Wäsche, also genauer gesagt, lag sie noch im Wäschekorb. Ich kramte sie heraus und betrachtete sie mir akribisch, ob ich sie noch einmal benutzen könnte. Sie war sauber, also warum nicht noch einmal benutzen, dachte ich mir, und packte sie in meine Sporttasche, zu meinen anderen Utensilien.

 

Jetzt, wo ich endlich alles zusammen hatte, machte ich mich auf den Weg, zur nächsten S-Bahn Station, musste mir aber zuvor noch ein Ticket kaufen. Vor mir stand eine Schlange vor dem Fahrkartenautomaten. Ein älterer Mann versuchte, mit diesem modernen Automaten zurechtzukommen, was ihm aber nicht so gut gelingen wollte. Er suchte krampfhaft nach Kleingeld. Als er es endlich zusammengesucht hatte, fiel ihm die Geldbörse herunter auf den Bahnhofsvorplatz und alles Kleingeld lag auf dem Boden. Beim Auflesen wollte er nicht die Hilfe anderer, da er ihnen vermutlich nicht traute. Es kam, wie es kommen musste, die S-Bahn fuhr mir vor der Nase weg. Jetzt hieß es, auf die nächste zu warten. Da diese nur im Viertelstundentakt fuhr, hatte der ältere Herr genügend Zeit, sein Kleingeld zusammen zu suchen und eine Frau half ihm dann, den Automaten zu bedienen und seinen Fahrschein zu lösen. Ich konnte ebenfalls meinen Fahrschein, noch rechtzeitig, vor Eintreffen der nächsten Bahn, aus dem Automaten ziehen und ihn zu entwerten.

 

Als ich endlich in der S-Bahn saß, erhielt ich eine SMS von meiner Chartpartnerin Petra, das sie bereits am Treffpunkt sei und dort auf mich warten würde. Sie sei gespannt, wie ich aussehe und ob wir optisch zueinander passen würden.

 

Sie kannte bis jetzt nur meine Stimme und die Bilder von mir, die wir über Computer gegenseitig ausgetauscht hatten. Bilder würde aber nichts aussagen, meine sie immer. Man müsse den Menschen kennenlernen, der hinter den Bildern stünde, so ihre Meinung. Sie würde sich einen geeigneten Platz am Strand suchen, sich schon einmal hinlegen, sich entspannen und dort auf mich warten.

 

Schnell schrieb ich ihr zurück, dass ich auch bald eintreffen werde und mich wahnsinnig, auf das erste Treffen mit ihr freuen würde.

 

Ich war auch gespannt wie ein Flitzebogen, wie sie in Wirklichkeit aussehen würde, da auch ich sie nur von den Bildern her kannte und ich freute mich, auf unser erstes Date.

 

Als ich am S-Bahnhof Tegel ankam, rannte ich regelrecht an den Strand.