image

Zeit zum Wandern

RUHRGEBIET

Die 40 schönsten WanderungenGPS-Tracks zum Download – Top-Tipps für stille Pfade, Wandern am Wasser, Familientouren – Highlights der Region

SILKE BÜTTNER

Exklusiv für Sie als Leser:

MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD

unter: gps.bruckmann.de

image

Inhalt

Einleitung

Ruhrgebiet in Zahlen

Tipps und Infos für unterwegs

1 Von Sythen nach Lavesum

18 km · 4:30 Std.

2 Von Haltern in die Hohe Mark

13,5 km · 3:30 Std.

3 Durch die Westruper Heide

11 km · 2:45 Std.

4 Rund um den Hullerner See

10,5 km · 2:40 Std.

5 Flaesheim und der Silbersee

11 km · 3:00 Std.

6 An Lippe und Stever bei Olfen

16 km · 4:00 Std.

7 Zum Treideldorf Krudenburg

27 km · 6:45 Std.

Top 5: Besonders aussichtsreich

8 Am Dattelner Kanaldreieck

13 km · 3:15 Std.

9 Im Cappenberger Forst

9,5 km · 2:20 Std.

10 Rund um Lünen

15 km · 3:45 Std.

11 Am Dortmund-Ems-Kanal

13 km · 3:15 Std.

12 Zu den schönen Heideseen

14 km · 3:30 Std.

Top 5: Natur pur

13 Im Landschaftspark Hoheward

17,5 km · 4:30 Std.

14 Nach Henrichenburg

18,5 km · 4:30 Std.

15 Zum Revierpark Wischlingen

6 km · 1:30 Std.

16 Durch den Orsoyer Rheinbogen

20,5 km · 5:15 Std.

17 Rund um Frohlinde

15 km · 4:00 Std.

18 Vom CentrO zur Burg Vondern

10 km · 2:30 Std.

19 Am Emscherweg in Dortmund

12,5 km · 3:00 Std.

20 Am Rhein bei Duisburg

13,5 km · 3:30 Std.

Top 5: Wandern am Wasser

21 Zum Schloss Strünkede

19 km · 4:45 Std.

22 Zum Duisburger Innenhafen

11 km · 2:45 Std.

23 Ruhrtalwanderung bei Schwerte

14,5 km · 3:45 Std.

24 Rund um Querenburg

10 km · 2:30 Std.

25 Zur Birschel-Mühle an der Ruhr

16,5 km · 4:30 Std.

26 An der Ruhr bei Burgaltendorf

9,5 km · 2:30 Std.

Top 5: Auf Zeitreise

27 Zur Stiepeler Dorfkirche

15,5 km · 4:15 Std.

28 Bergbaugeschichte im Muttental

15 km · 4:15 Std.

29 Über den Ardeykamm

14 km · 4:15 Std.

30 Rund um die Hohensyburg

8,5 km · 2:40 Std.

31 Von Ergste nach Hennen

13 km · 3:30 Std.

32 Zum Schloss Werdringen

11 km · 3:15 Std.

33 Hesperbach und Moosbach

12 km · 3:30 Std.

34 Zur Ruine Isenburg

12 km · 3:45 Std.

Top 5: Besonders familienfreundlich

35 Zur Sechs-Seen-Platte

8,5 km · 2:10 Std.

36 Vom Baldeneysee nach Kettwig

8,5 km · 2:10 Std.

37 Die alte Pfalz in Kaiserswerth

23 km · 5:45 Std.

38 Entlang des Deilbachs

8,5 km · 2:30 Std.

39 Die Kluterthöhle in Ennepetal

20,5 km · 6:15 Std.

40 Zur Hasper Talsperre

12 km · 3:45 Std.

Wenn der Schuh drückt

Register

Impressum

Wenn der Schuh drückt

Altstadt von Hattingen

Zeche Zollverein

Ruhr Museum

CentrO Oberhausen

SeaLife Oberhausen

Bootsausflüge

Schleusenpark Waltrop

Muttental

Wasserburg Haus Kemnade

Bergbaumuseum Bochum

image

In der Kirchheller Heide (Tour 12)

image

Am Schleusenpark Waltrop (Tour 11)

image

An der Ruhr bei Hattingen (Tour 34)

image

Romantisches Velbert-Langenberg (Tour 38)

image

Historischer Leinpfad an der Ruhr (Tour 27)

Das Ruhrgebiet – Industriekultur und Naturerlebnis

Das Ruhrgebiet erfreut mit einer großen landschaftlichen Vielfalt und setzt uns immer wieder in Erstaunen, wie grün es doch inzwischen ist. Auch die großen Städte haben unerwartet viele Parks und Grünflächen, und an ihren Rändern wird die Landschaft stets bäuerlich geprägt. Man sieht Kühe und Pferde auf der Weide, und saftig grüne Wiesen wechseln sich mit hellgelben Getreidefeldern ab. Und es gibt Gegenden, die tatsächlich an süddeutsche Mittelgebirge erinnern. Die steilen Hänge an der Ruhr lassen so manchen Schweißtropfen fließen, während an etlichen Kanalabschnitten deutlich wird, dass die Weite des Münsterlands schon recht nahe ist.

image

Winterlicher Baum in der Elfringhauser Schweiz (Tour 38)

Auf den Spuren großer Vergangenheit

Zugegeben, es gibt kaum Bereiche, die nicht durch Straßen zerschnitten oder durch Bebauung aufgelockert sind. So ist das Gefühl beim Wandern natürlich ein anderes als in den dünn besiedelten Gebieten der Republik. Den wahren Schatz des Reviers macht denn auch sein kultureller Reichtum aus. Bei jeder Wanderung begegnet man einer langen und bedeutenden Geschichte: Burgen, Wasserschlösser, Herrenhäuser quasi hinter jeder Kurve.

image

Blick über die Ruhr (Tour 25)

Und dann natürlich das große Erbe: der Steinkohlenbergbau. Jede Tour im Ruhrgebiet ist immer auch eine Spurensuche nach dem Bodenschatz und seiner industriellen Nutzung, der die atemberaubende Entwicklung der Region auslöste. Überall finden sich Zeugnisse jener Tage, als es im Revier noch zischte, dröhnte und dampfte. Von den ganz frühen Relikten in den Hügeln südlich der Ruhr, wo alles begann, bis hinauf an die Grenze zum Münsterland, wo noch in jüngster Zeit Kohle abgebaut wurde und sich immer noch ein paar einsame Förderräder drehen!

Auf der »Route der Industriekultur« sind dank musealer Aufbereitung hautnahe Einsichten in die Zeit der Hochöfen, Zechen und Kokereien möglich. Der Landschaftspark Duisburg-Nord, die Zechen Zollverein, Zollern oder Hannover, die Kokerei Hansa, das Museum Henrichshütte, das Schiffshebewerk Henrichenburg, die Halden Hoheward oder Großes Holz, das Muttental, das berühmte Bochumer Bergbaumuseum, die liebevoll sanierten Arbeitersiedlungen und vieles mehr sind unbedingt einen Besuch wert.

Darüber hinaus bietet das Revier eine solche Fülle von kulturellen Stätten, von Veranstaltungen, Museen, vielfältiger Gastronomie – es gibt hier mehr als nur Pommes und Currywurst mit einem frisch gezapften Pils – und von zahllosen Freizeiteinrichtungen für Spiel und Spaß, dass, wer will, jede Wanderung vorher oder im Anschluss zu einem Gesamtpaket für alle Sinne schnüren kann. Deshalb ist das Ruhrgebiet ganz besonders für den Einstieg ins Wandern geeignet – und alle kommen dabei auf ihre Kosten.

image

Der Steinkohlenbergbau prägte einst das Ruhrgebiet (Tour 28).

Von Menschen gemachter Naturraum

Wenn es auch überraschend viele ursprüngliche Flecken im Ruhrgebiet gibt, die über die Jahrhunderte einzig durch die mäandrierenden Flüsse und Bäche, durch Landwirtschaft und Forstbetriebe ihr Gesicht änderten, so darf man doch das Revier in seiner Gänze als von Menschen gemacht beschreiben. Die Einflüsse des Bergbaus und der Industrie sind allerorten sichtbar. Nach dem Niedergang von Kohle und Stahl lagen riesige Areale lange Zeit brach, bis sie schließlich oftmals aufwendig begrünt und renaturiert zu neuen Lebensräumen für Mensch und Natur wurden.

Überzogen von Wanderwegen kann man heute die ehemaligen Abraumhalden als neue Wahrzeichen des Reviers erleben, und wo einst schmutzig-schlammige Seen und Wasserflächen als Überbleibsel oder Folge des Ruhrbergbaus entstanden waren, gibt es nun wahre Naturoasen. So haben die Menschen in den Ballungszonen Stellen von großem Erholungswert erhalten – einzigartig und in ihrer Schönheit und Vielfalt wohl einmalig auf der Welt!

Zur Seele des Ruhrgebiets

Die Schwerpunkte der Touren liegen allerdings entlang der Ruhr. Sie gab nicht nur dem Gebiet ihren Namen – hier an ihren Ufern fing alles an: Kohleflöze traten in ihrer Nähe zutage, und auch die Industrialisierung begann am Flusslauf, wurde doch das Gewässer im 18. Jh. rasch zu einem schiffbaren Verkehrsweg ausgebaut. Uns Wanderern bietet die Ruhr besonders idyllische Abschnitte, sie umgibt uns mit geschichtsträchtiger Atmosphäre – mit den Burgen und Herrensitzen oder am Leinpfad, auf dem einst Pferdestärken und Menschenkraft die Schiffe flussaufwärts zogen. Aneinandergereiht gleich einer Perlenkette liegen die fünf Stauseen der Ruhr. Überragt von steilen Hängen, sind sie umgeben von Promenaden, die ein fast schon mediterranes Flair haben.

image

Die stillgelegte Henrichshütte ist heute ein Industriemuseum (Tour 25).

Ruhrgebiet in Zahlen

image

Weltkulturerbe Zeche Zollverein (Seite 183)

4 Kanäle durchziehen das Ruhrgebiet. Fast überall sind schöne Rad- und Wanderwege direkt am Ufer entstanden (z. B. Touren 3, 8, 14, 21).

6 Stauseen, davon fünf im Revier, gibt es an der Ruhr, dem namengebenden Fluss der Region – Oasen für Mensch und Tier (z. B. Touren 27, 36).

400 km lang ist die »Route der Industriekultur« – eine attraktive Verbindung aus industrieller Vergangenheit und Tourismus (z. B. Touren 11, 18, 26).

2010 feierte das Ruhrgebiet das Europäische Kulturhauptstadtjahr – von den Freizeit- und Kulturprojekten profitieren auch Wanderer.

11 kreisfreie Städte und vier Kreise bilden das Ruhrgebiet – zwischen Niederrhein, Sauerland, Münsterland und Bergischem Land.

152 m hoch ist die Halde Hoheward in Herten, eine der höchsten im »Ruhrpott«. Viele weitere Halden sind schöne Wanderziele (z. B. Touren 13, 17).

68 Rhein-Kilometer durchfließen das Ruhrgebiet – der Strom ist mitbestimmend für die Industriegeschichte der Region (z. B. Touren 16, 20, 22, 37).

442 m misst der Wengeberg bei Breckerfeld, die höchste Erhebung des Reviers. Auch das Ruhrtal wird oft von Hügeln gesäumt (z. B. Touren 25, 30, 34).

8000 m2 umfasst die Ausstellungsfläche des Deutschen Bergbau-Museums in Bochum – weltweit eines der bedeutendsten seiner Art.

1850 erreichte der Kohletransport auf der Ruhr den Höhepunkt – seit der Einstellung der Schifffahrt kann man hier heute wunderbar entspannen (z. B. Touren 26, 36).

image

Der Ruhrbergbau ist bald nur noch Teil der Geschichte (Tour 28).

Kontrastreiche Landschaften

Weiter südlich finden sich die herrlichen Wälder, schon im Übergang zum Bergischen Land. Jenseits der großen Städte sind sie Oasen der Ruhe mit stillen Talsperren, deren glasklare Wasser sich aus den umliegenden Hügeln speisen. Wandern bedeutet hier, eine Landschaft mit aussichtsreichen Höhen und tief eingeschnittenen Tälern zu entdecken. Kontrastprogramm dazu sind die Kanäle, doch gleichzeitig auch etwas ganz Besonderes – fast meditativ gestaltet sich hier das Dahinschreiten, und die langsam dahintuckernden Kähne geben das Tempo vor. Der Blick nimmt Weite auf an diesen Wasserstraßen, die Adern hinaus in die Welt sind.

Ein Muss ist es, auch am Rhein zu wandern, direkt am Ufer oder hoch auf dem Deich. Und das nicht nur, weil Abschnitte des Rheins noch zum Ruhrgebiet gezählt werden. Es ist ein einzigartiger Genuss, an ihm entlangzugehen, dabei selbstvergessen aufs Wasser des großen Stroms schauend, der in einer zeitlosen Bewegung seinen Lauf nimmt.

Vom südlichen Hügelland in die Hohe Mark

Und natürlich geht es auch ins romantische südliche Hügelland der Ruhr, wie zum Beispiel in die reizvolle Elfringhauser Schweiz zwischen Hattingen und Wuppertal, die ihrem Namen alle Ehre macht. Es geht nach Norden, wo sich die ausgedehnten Wälder des Naturparks Hohe Mark erstrecken, von der Kirchheller Heide über »Die Haard« bis hinauf nach Haltern mit den prächtigen Stauseen und der beinahe unberührt wirkenden Lippe, wie sie häufig naturgeschützt ungezwungen ihren Lauf nehmen kann. Im Osten stoßen wir bei Schwerte bis an den Rand des Sauerlands, wo das Ruhrtal weitläufig und lieblich und die Landschaft noch durchwegs bäuerlich geprägt ist.

Tipps und Infos für unterwegs

Ausrüstung

Man braucht für das Wandern im Ruhrgebiet keine besondere Ausrüstung. Der Zustand der Wege ist im Allgemeinen ausgezeichnet, wenn es auch gelegentlich kurze Strecken geben kann, die sich als etwas steil, schmal oder vielleicht auch stein- und wurzeldurchsetzt erweisen können. Die meisten Wegabschnitte sind breit, fest, fahrradtauglich, fein geschottert oder gar asphaltiert. Deshalb ist vor allem ein bequemer, gut sitzender Schuh wichtig, der ermüdungsfreies Gehen ermöglicht. Er sollte natürlich keine Druckstellen verursachen oder Blasenbildung fördern. Zwar kann man auch viele Wanderungen in Outdoor-Halbschuhen bewältigen, aber zu bevorzugen ist immer ein hoher Wanderschuh. Er schützt deutlich besser vor dem Umknicken und hält den Fuß auch bei nassem Wetter, in feuchten Wiesen oder auf matschigen Passagen trocken. Für winterliches Wandern mit Schneeauflage empfiehlt sich der hohe Schuh von selbst. Denn Wanderwetter besteht im Ruhrgebiet eigentlich immer. Frühjahr und Herbst sind ideal, im Sommer kann man sich mit einem Bad im See oder Fluss erfrischen, aber auch eine Wanderung bei klirrender Kälte ist besonders faszinierend. So könnten fast alle Touren (bis auf Tour 28, weil die Fähre nicht verkehrt) in diesem Führer auch im Winter unternommen werden.

Das sollte jeder mit auf die Wanderung nehmen

imageWanderschuhe

imagebequeme Hose

imagebequemes Hemd

imageJacke oder Pullover

imageRegenschutzkleidung

imageTaschentücher

imageRucksack

imageWasserflasche

imageProviant

imageTüte für den Abfall

imageTaschenmesser

imageSonnenschutz

imageMütze

imageGeld

imageAusweis

Das sollte mindestens einmal in der Wandergruppe vorhanden sein

imageKartenmaterial

imageErste-Hilfe-Set

imageBiwaksack oder Wärmefolie

imageNotizpapier

imageSchreibstift

imageSchnüre

imageLampe

imageHandy

imageUhr

imageReserveschuhbänder

image

image

Wasserburg Haus Kemnade (Tour 27)

Die Schwierigkeitsgrade der Touren

image

Leicht: Diese Touren weisen keine besonderen Schwierigkeiten auf, und Länge und Höhenmeter lassen sich gut bewältigen.

image

Mittel: Aufgrund ihrer Länge und/oder der Höhenmeter etwas anstrengendere Wanderungen, die daneben auch Passagen enthalten können, die unwegsamer sind.

image

Schwer: Konditionell anspruchsvollere Touren vor allem aufgrund von Länge und/oder Höhenmetern, die mitunter unwegsamere Abschnitte aufweisen können.

Die Anschaffung von spezieller Bekleidung für das Wandern ist nicht unbedingt nötig, lohnt sich aber. Gerade bei wechselhafter Witterung mit Regen und niedrigeren Temperaturen spürt man die Vorteile. Das Mehrschichtenprinzip hat sich bewährt, wobei Funktionsunterwäsche, wärmendes Fleece und leichte, wind- und wasserdichte, dabei atmungsaktive Überbekleidung ideal sind. Wichtig: Selbst bei der kleinsten Wanderung sollte immer eine vor Wind bzw. Regen schützende Bekleidung dabei sein. Ein Wanderrucksack empfiehlt sich eigentlich immer. Alle Sachen sind gut verstaut, man kann Verpflegung mitnehmen, Spielzeug für die Kinder usw.

Was niemals fehlen darf, sind ein Erste-Hilfe-Set, eine Rettungsdecke und ein Handy! Getränke und ein kleiner Snack erhalten die Leistungsfähigkeit, wenn man auch fast überall viele Einkehrmöglichkeiten vorfindet. Sonnenbrille und Kopfschutz (vor allem für die Kleinen) sind bei sonnigem Wetter gleichfalls wichtig.

Wandern mit Kindern

Gerade das Wandern im Ruhrgebiet kann so gestaltet werden, dass es nicht langweilig wird, denn überall warten Freizeitangebote verschiedenster Art, die in die Wanderung integriert werden können, aber auch Tierbeobachtungen, kleine Aufgaben z. B. bei der Wegfindung oder eine Bootsfahrt, Spielen und Planschen am Bachlauf – all das kann eingeplant und eingebaut werden. Kinder kann man am besten mit Spaß an eine Wanderung heranführen. So haben am Ende alle einen schönen Tag erlebt.

Kurzes Glossar

Forstwege sind für den Verkehr von Kraftfahrzeugen oder Fuhrwerken bestimmte, nicht öffentliche Straßen, die überwiegend als Transportwege für die Forstwirtschaft dienen.

Hangweg: Weitgehend eben verlaufender und daher mühelos begehbarer Weg entlang eines Berghangs

Höhenzug: Zusammenhängende Kette mehrerer Bergkuppen oder Bergrücken im Mittelgebirge. Die einzelnen Kuppen sind nicht durch Täler getrennt, sondern durch hoch liegende Sättel, die einen Übergang von einer Kuppe zur nächsten ohne große Höhenverluste ermöglichen.

Pfad: Unbefestigter, schmaler Weg

Sattel/Bergsattel: Einschnitt zwischen zwei Bergkuppen eines Höhenzugs. Da ein Sattel relativ tief gelegen ist, bildet er eine gute Möglichkeit, den Höhenzug überquerend von einem Tal zum nächsten zu gelangen. Aus diesem Grunde befinden sich in Sätteln häufig größere Kreuzungen von Forstwegen und Pfaden.

Geeignet für Kinder wären fast alle Routen, denn Absturzgefahr besteht kaum, und besondere Fertigkeiten sind nicht gefordert. Ob die Strecke zu lang für den Nachwuchs ist, können die Eltern sicher am besten einschätzen. Oftmals bietet sich dann auch an, das Kinderfahrrad mitzunehmen, für das viele Touren geeignet sind. Das gilt übrigens auch für geländegängige Kinderwagen!

Orientierung

Die Orientierung fällt leicht. Der Sauerländische Gebirgsverein SGV markiert vorbildlich, und viele touristische Hinweisschilder leiten zusätzlich. So kann man sich kaum ernsthaft verlaufen. Mein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang dem SGV, der mit seinem großen Einsatz bei der Kennzeichnung und Pflege der Wanderwege im Ruhrgebiet diesen Führer erst möglich gemacht hat (www.sgv.de)!

Trotzdem würde ich, auch zur Vorbereitung, zur größeren Übersicht, zur Planung von Alternativen und Kombinationen, eine Karte bzw. einen Stadtplan als Ergänzung zu den abgebildeten Kärtchen im Buch immer als sinnvoll und zweckmäßig erachten, auch im Hinblick darauf, dass Wanderwege im Lauf der Zeit vielleicht einmal umgelegt, Passagen kurzfristig gesperrt, Bezeichnungen entfernt oder neue hinzugefügt werden.

Wanderkarten

Der Kompass Verlag vertreibt Wander- und Radkarten auch für das Ruhrgebiet, z. B. ein dreiteiliges Kartenset mit der Nummer 821 (www.kompass.at). Manche Gemeinde bietet darüber hinaus örtliche oder regionale Wanderkarten an, wie z. B. KV-Karten oder Karten vom Regionalverband Ruhr (www.rvr-online.de) – zu erfahren beim jeweiligen Verkehrsverein.

Bus/Bahn

Das Ruhrgebiet verfügt im ÖPNV über eine ausgezeichnete Infrastruktur. Lediglich im ländlichen Raum kann es einmal vorkommen, dass Busse nicht so häufig fahren oder am Wochenende ausfallen. Alle Verbindungen sind in den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr integriert und lassen sich leicht ermitteln, prüfen oder aktualisieren. Infos gibt’s unter: VRR »Die schlaue Nummer für Bus und Bahn in NRW«, Tel. 01803/ 50 40 30, www.vrr.de.

image

Aussichtspunkte der Extraklasse: die Halden im Revier (Tour 13)

Auf geht’s

image

Auch rund um Dortmund lässt es sich gut wandern – hier am Emscherweg (Tour 19).

1

image

Abseits des Trubels

Von Sythen nach Lavesum

Bäuerlich geprägtes Tiefland im Naturpark Hohe Mark mit nur sanften Erhebungen erwartet uns auf dieser Runde. Für viel Abwechslung sorgen Abschnitte im Wald, kleine Ortschaften, schöne Ausblicke und mit Schloss Sythen und der Sythener Mühle auch sehenswerte historische Bauwerke.

Wegbeschaffenheit

Breite Forstwege, einige Abschnitte auf Asphalt; für Kinderwagen geeignet

Ausgangspunkt

Haus Sythen (41 m), Haltern am See, Stadtteil Sythen, Stockwieser Damm. GPS-Koordinaten: 51.769229, 7.228414

Anfahrt

A 43, Ausfahrt Lavesum, dann über die Sythener Straße zum Stockwieser Damm. Regionalbahnen vom Ruhrgebiet bzw. aus Richtung Münster zum Bhf. Haltern-Sythen

image

image

image

Ein Abstecher zum Ketteler Hof ist lohnend.

Der Wegverlauf

Ausgangspunkt ist Haus Sythen image. Das kleine Schloss geht zurück auf Ursprünge als prähistorische Wall- oder Fliehburg und zählt zu den frühesten Siedlungsstätten Halterns. 758 fand es bereits erstmals Erwähnung und war während des Krieges zwischen den Sachsen und dem Frankenreich Bestandteil einer bedeutenden Verteidigungslinie. In den wiederhergestellten Räumlichkeiten des Schlosses, das inzwischen ein Kulturzentrum ist, kann man Ausstellungen und Konzerte besuchen. Sehenswert sind das Torhaus und die ehemalige Kapelle, die heute für Trauungen genutzt wird.

Vom Haus Sythen gehen wir rechts der Straße Stockwieser Damm nach und überqueren nach wenigen Metern den Mühlenbach an der restaurierten Sythener Mühle. Über 600 Jahre ist sie bereits alt, wurde 1331 erstmals erwähnt. Früher einmal gehörte sie zum Schloss Sythen und den dortigen Grafen von Westerholt. Bis 1954 wurde die Wassermühle als Korn- und Ölmühle genutzt. Seit Anfang der 1980er-Jahre hat die Stadt Haltern sie gepachtet und ihr mithilfe des Heimatvereins wieder zu neuem Leben verholfen. Heute ist sie Teil des Bürgerbegegnungszentrums von Haus Sythen.

Am Rand der Bebauung wandernd, bringt uns der Stockwieser Damm dann beim nahen Bahnhof über die Gleise. Wir folgen nun eine Weile dem Hauptwanderweg »X20«. Es geht also der Thiestraße nach in den Kreisverkehr und gegenüber wieder hinaus. Sofort wenden wir uns dem »X« folgend nach links in den Düsternweg, mit dem wir sehr schnell an den Ortsrand von Sythen gelangen. Weiter geht es durch die Felder, bis wir die Münsterstraße überqueren und auf der anderen Seite die Wanderung fortsetzen.

Durch das Waldgebiet der Uphuser Mark image (0:35 Std.) zieht nun die Route. Noch im Wald erreichen wir eine Straße (Sythener Straße): hier kurz links, dann gleich wieder rechts in den Forst. Noch einmal gilt es kurz darauf links abzubiegen, dann wandern wir geradewegs weiter, wenden uns erst kurz vor der Autobahn nach links und nehmen anschließend die Unterführung der A 43.

Schon wenig später führt »X20« links in jetzt offene Felderlandschaft und zu den ersten Häusern von Strünkede image (1:30 Std.). Am Ende des Feldwegs links und gleich wieder rechts in die Talstraße, spazieren wir durch den Ort. Macht man hier einen Abstecher Richtung Kirche von Lavesum, kann man auch schön einkehren. Noch vor dem Ortseingangsschild von Lavesum rechts in die Merfelder Straße und von dort geradeaus in die Felder. 500 m weiter folgen wir dem Wirtschaftsweg nach links und gelangen so zu einer kleinen Kreuzung mit großem Wegkreuz. Erst einmal geradeaus, nehmen wir noch vor der Reitanlage Hohe Mark links leicht bergan die Lochtruper Straße.

Auf der Anhöhe von Lochtrup (im Ort gibt’s das Bauernhofcafé Hagedorn) vor den ersten Höfen rechts in einen Wirtschaftsweg. An einem Wildgehege vorbei, dann endet das Feldsträßchen. Nun links halten und dem Waldweg nach durch die kleine Waldzunge. Anschließend noch einmal links, und wir erreichen bald die Rekener Straße image (2:25 Std.). Keine 400 m entfernt liegt rechter Hand der Freizeitpark Ketteler Hof. Auf dem Weg dorthin und am Hof selbst besteht die Möglichkeit zur Einkehr, und so könnte man einen interessanten Abstecher einplanen. Im Winter ist der Park allerdings geschlossen.

Freud & Leid

Die Orientierung auf dieser abwechslungsreichen Tour ist recht einfach, da sie über Hauptwanderwege führt. Eine schöne Möglichkeit, sich mit Karte und Markierungsweise vertraut zu machen. In der ansonsten recht beschaulichen Umgebung werden wir zweimal kurzfristig durch eine Autobahn gestört.

An der Rekener Straße wechseln wir zum Hauptwanderweg »X6«. So geht es kurz links entlang und bald rechts über die Straße hinweg. Ein Stück die Straßenböschung hochsteigend, gelangen wir in einen kleinen Feldweg. Wo er endet, links weiter durch die Felder. Auf dem asphaltierten Dillenweg rechts, durchqueren wir gleich die große Hofanlage und wandern durch ein Waldstück bis hinauf zur nächsten Kreuzung auf einer Kuppe mit schöner Aussicht.

image

Weidelandschaft bei Lavesum

Hier wechseln wir erneut das Wanderzeichen, folgen von nun an bis zum Schluss dem Wanderweg »X18«. So geht es links in den Asphaltweg (Hohemarkenweg), vorbei an einem großen Hof. Am Waldrand entlang genießen wir den wunderbaren Blick, verlassen dann das Sträßchen geradeaus in einen Feldwirtschaftsweg und passieren einen Picknickplatz. An einer kreuzenden Straße müssen wir kurz aufpassen, denn das »X« führt gegenüber erst in den Lochtruper Kirchweg, zweigt aber gleich darauf links in einen Feldweg ab. Diesem folgen wir bald als Pfad bis zur nächsten Straße, der Lavesumer Straße, biegen links in Richtung auf das große Windrad am Bötelberg (89 m) ein und wenden uns an der Hofanlage Hovenjürgen mit Pferdepension nach rechts. Unübersehbar geht es auf die A 43 zu, die wir kurz darauf an der Autobahnunterführung image (3:25 Std.) unterqueren.

Unser Weg führt anschließend durch Feld und Wald der Uphuser Mark. Schließlich wird die Münsterstraße nochmals gekreuzt, bevor wir wenig später Uphusen image (4:00 Std.) erreichen. Hinter Uphusen links, folgen wir dem »X« bei der nächsten Gelegenheit rechts zur Straße Hellweg am Ortsrand von Sythen. Schräg links gegenüber bringt uns nun das Sträßchen Am Wehr, die Bahnlinie kreuzend und zum Schluss an »Pfeiffer’s Café-Restaurant« vorbei, zurück zum Haus Sythen image (4:30 Std.).

Ketteler Hof

Der »Spiel- und Mitmach-Park«, wie der Ketteler Hof sich nennt, ist ein Abenteuerspielplatz mit vielen tollen Angeboten, vor allem für Kinder. Kleine Floße und riesige Rutschen, Ponys zum Reiten, eine Ritterburg und vieles andere mehr, aber auch Erlebnisse in der Natur und eine Gastronomie erwarten den Besucher in Lavesum-Ontrup an der Rekener Str. 234 in 45721 Haltern am See (Infos unter Tel. 02364/34 09 oder unter www.kettelerhof.de).

2

image

Abseits des Trubels

Von Haltern in die Hohe Mark

Ausgedehnte Wälder und Heidegebiete, Kanäle und Flüsse, dazu die idyllischen Stauseen – all das ist Wandern im Naturpark Hohe Mark. Abwechslungsreich und vielfältig, so präsentiert sich die Landschaft rund um die Römerstadt Haltern am See, von der wir in die Vogelsheide wandern.

Wegbeschaffenheit

Gut markierte, breite Forstwege, kleine Nebenstraßen; für Kinderwagen geeignet

Ausgangspunkt