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JENNIFER PROBST

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THE STEELE BROTHERS

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Erotic Romance

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THE STEELE BROTHERS: image

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Jennifer Probst

© Die Originalausgabe wurde 2017 unter dem
Titel Play me (The Steele Brothers Series Book 2) von Jennifer Probst
veröffentlicht.

Aus dem Amerikanischen von Friederike Bruhn

© 2019 Romance Edition Verlagsgesellschaft mbH
8712 Niklasdorf, Austria

Covergestaltung: © Sturmmöwen
Titelabbildung: © Sara Eirew
Korrektorat: Melanie Reichert

eISBN-EPUB: 978-3-903130-99-9

www.romance-edition.com

Widmung

Danke an meine wundervolle Assistentin und beste Freundin, Lisa Hamel-Saldano. Du unterstützt mich jeden Tag mehr, als dir bewusst ist! Küsschen!

Inhalt

Anmerkung der Autorin

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

Jennifer’s Playlist

Die Autorin

Anmerkung der Autorin

Ich habe es geliebt, die Bücher über die STEELE BROTHERS zu schreiben. Als ich erfahren habe, dass ich die Rechte daran zurückhabe, entschied ich mich, sie mit zusätzlichen Szenen, neuen Covern und einer neuen Fortsetzung selbst herauszubringen, und war unglaublich aufgeregt, das alles mit meinen Lesern und Leserinnen zu teilen.

Bitte beachtet, dass diese Bücher anders sind als meine üblichen Contemporary Romance Romane. Diese Geschichten sind erotisch, beinhalten BDSM-Elemente wie Spanking, Bondage, Sex-Toys und andere explizite sexuelle Szenen. Ich möchte nicht, dass meine Leser und Leserinnen enttäuscht sind oder in die Irre geführt werden. Wenn BDSM-Erotik also nicht euer Ding ist, lest diese Bücher bitte nicht. Ich habe mich dazu entschieden, nicht unter einem Pseudonym zu veröffentlichen, da mein Name meine Marke ist und ich niemanden verwirren möchte.

Ich liebe es einfach, auch mal ganz andere Geschichten zu verfassen, verschiedene Genres zu erkunden, Bücher mit unterschiedlichen Längen zu schreiben, und werde diese weiterhin unter meinem Namen veröffentlichen.

Danke fürs Zuhören, danke fürs Lesen und wie immer danke für eure Unterstützung. Ich hoffe, ihr genießt diese Geschichte!

1. Kapitel

Er würde seinen Bruder umbringen.

Roman Steele murmelte weitere Flüche vor sich hin, während er seine Schicht beendete, sorgfältig die Karten überprüfte und an seinem Tisch für Ordnung sorgte. Rome war erst seit wenigen Wochen in Vegas und schon versuchte sein älterer Bruder, sein Leben für ihn in die Hand zu nehmen. Zuerst hatte er ihn überzeugt, von Atlantic City hierherzukommen, und jetzt wollte er ihn dazu zwingen, ein Date über eine Vermittlungsagentur zu vereinbaren. Romes Verärgerung nahm zu, je länger er darüber nachdachte. Wenn es eine Sache gab, bei der er keine Hilfe brauchte, dann war es das Finden einer weiblichen Begleitung.

Mit systematischer Präzision zählte er Chips und stapelte Kartendecks. Sobald die Nacht im typischen Vegas-Stil hereinbrach, fing das Casino an zu brummen. Das Klingeln der Maschinen hallte durch die Spielhalle, paarte sich mit lautem Jubel und wetteiferte mit den Konkurrenzschreien an den Wetttischen. Das Casino in all seiner Pracht lockte sowohl neue als auch erfahrene Spieler an. Von den Kristallkronleuchtern bis zum edlen Merlot-Teppich – Opulenz war hier das entscheidende Schlagwort. Cocktail-Kellnerinnen eilten in tief ausgeschnittenen Tops und kurzen Röcken mit Tabletts voll leuchtender neonfarbener Drinks an ihm vorbei und der bekannte Geruch nach exotischen Parfüms, Moschus und Geld waberte durch die Luft.

Rome verbiss sich ein Stöhnen. Er sehnte sich nach einem weichen Bett und einem harten Drink. Allein. Stattdessen hatte er nach Wochen des Bombardements durch seinen älteren Bruder für heute dieses geheimnisvolle Date ausgemacht. Ein Date, das mit endlosen Möglichkeiten lockte.

Die perfekte Frau. Die perfekte Nacht.

Er schnaubte angesichts dieses unmöglichen Gedankens. Mit dem lächerlichen Namen FANTA-C klang die exklusive Vermittlungsagentur eher wie ein Puff. Aber Rick war ihr größter Befürworter. Offensichtlich hatte er über die Agentur die Liebe seines Lebens gefunden und es sich seitdem mit Tara in häuslicher Glückseligkeit gemütlich gemacht. Rome freute sich für seinen Bruder und er mochte Tara sehr. Doch nun machte Rick genau das, was jeder Mann in einer monogamen Beziehung tat: Er richtete seine Aufmerksamkeit auf all die übrig gebliebenen Singlemänner da draußen, ob sie nach der Liebe suchten oder nicht.

Rick hatte ihm eine schwarz-goldene Visitenkarte mit dem Namen FANTA-C auf der Vorder- und einer Telefonnummer auf der Rückseite in die Hand gedrückt. Er hatte Rome angewiesen, dort anzurufen, den Namen seines Bruders als Referenz anzugeben und die Karte im Anschluss zu verbrennen.

Natürlich hatte Rome bei Rick nachgehakt, wie dieser zu einer neuen Visitenkarte gekommen war, wenn er die Anweisung erhalten hatte, die Originalkarte zu verbrennen. Wie es schien, schickte einem die Agentur nach einem erfolgreichen Treffen eine einzelne Visitenkarte für eine Weiterempfehlung zu. Es gab keine Garantie, dass man das perfekte Match fand. Rome war davon ausgegangen, dass sich nichts für ihn ergeben würde und er nach dem Anruf zumindest seinen Bruder vom Hals hatte.

Aber dann war der Anruf gekommen. Anscheinend war er doch einer der glücklichen Gewinner.

Ding, ding, ding. Jackpot.

Ach, zur Hölle. Vielleicht würde es gar nicht so übel werden. Vielleicht würde ihn eine Nacht mit der perfekten Frau aus seinem Trott reißen. Die Mittdreißiger standen ihm bevor und er hatte noch immer niemanden gefunden, der seine dominante Seite herausforderte. Nach Vegas zu ziehen, hatte ihn nur noch deprimierter gemacht. Hier datete er den immer gleichen Typ Frau. Sie alle jagten Geld und Ruhm hinterher. Suchten nach einem Mann, der ihnen ihre Träume finanzierte – oder bloß nach einem billigen Kick für die Nacht. Das war die andere Kategorie Frau. Sie kamen mit Freundinnen hierher, um ein verrücktes Wochenende à la Girls Gone Wild in Vegas zu verbringen. Er zählte nicht mehr mit, wie oft ihm an einem Abend betrunkene Frauen zuzwinkerten und den Satz Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas zuraunten. Es löste nur noch Brechreiz in ihm aus.

Scheiße, allmählich wurde er zu einem alten Griesgram.

Er ignorierte den stechenden Schmerz in der Magengegend, darin war er schließlich Profi. Dabei verfolgte ihn die Vorstellung von einer Frau an seiner Seite schon lang. Seinen Beziehungen schien bisher aber immer etwas Entscheidendes gefehlt zu haben. Rome wollte eine Frau in seinem Leben, die ihn auf jedem Level herausforderte – im Schlafzimmer und außerhalb davon. Er wollte jemanden, der keine Angst vor seinem Bedürfnis nach Dominanz und Unterwerfung hatte, jedoch ohne die strikten Regeln einer klassischen Dom-Sub-Beziehung zu verfolgen.

Angesichts seines stillen Gejammers schüttelte er den Kopf. Verflucht, er musste sich zusammenreißen. Oder mal wieder selbst Hand anlegen. Dann würde er sich vermutlich besser fühlen.

In Gedanken holte er noch einmal das Bild hervor, das ihm von seinem Date zugesendet worden war. Sowie eine Kurzbiographie, die aus nur drei Sätzen bestand. Sloane. Kein Nachname. Sie sah umwerfend aus. Irgendwie kam sie ihm dunkel bekannt vor, doch er konnte den Finger nicht darauf legen. Sie hatte kurzes dunkles Haar. Intensive Augen. In ihrer Beschreibung stand, dass sie karriereorientiert sei, eine starke Persönlichkeit habe und einen Mann brauche, der sie herausfordere. Viel mehr Infos hatte er nicht über sie, was erklären könnte, warum man sie beide gematcht hatte. Rome fragte sich …

Sein Handy vibrierte und Rome blickte auf das Display.

Sind Sie bereit, Ihr Date zu treffen?

Er zögerte. Zur Hölle, was hatte er zu verlieren? Eine Nacht mit einer Frau inklusive Sex ohne Verpflichtungen. Ehe er es sich anders überlegen konnte, tippte er ein einzelnes Wort.

Ja.

Das Handy vibrierte erneut in seiner Hand.

Sie werden Sie am Black-Jack-Tisch finden, hintere rechte Ecke. Zweiter Stuhl von links. Viel Erfolg.

Das Display wurde schwarz.

Rome schüttelte nicht nur den Kopf, sondern auch das Handy, da der Akku mit einem Mal aufgab. Dann, mit einem plötzlichen Ruck, meldete sich sein iPhone zurück.

Komisch.

Sein Rücken juckte an der Stelle zwischen seinen Schulterblättern. Dasselbe verdammte Gefühl, das ihn immer überkam, wenn ihm etwas Großes bevorstand. Wie ein Betrüger an seinem Tisch, der Karten zählte. Oder eine Frau, die im Begriff war, ihr Spiel mit ihm zu treiben.

Er schloss seinen Posten und ging hinüber zu Tisch 6.

Vermutlich nahm er die ganze Sache viel zu ernst. Vielleicht stand ihm ja auch eine tolle Nacht bevor, dann wäre er am nächsten Morgen nicht mehr so unleidlich und würde seinem Bruder für den Tipp danken können. Kein Grund, den Miesepeter raushängen zu lassen oder an diesem Geschenk herumzumeckern.

Als er die Frau an Tisch 6 erblickte, hielt er abrupt inne. Ihr Name klingelte plötzlich wie ein verfluchtes Glockenspiel in seinem Kopf. Sloane Keller. Champion der World Series of Poker, auch bekannt als die Queen of Cards.

Rome fiel im wahrsten Sinne des Wortes die Kinnlade runter. Schnell schloss er den Mund wieder, ehe er noch aussah wie ein verdammter Groupie. War das ein Witz? Eine neue Variante von Versteckte Kamera? Er war praktisch verknallt in diese Frau, seit sie mit ihrem kühlen Selbstbewusstsein – das alle Mitstreiter tierisch aufregte – die Pokerszene aufgemischt hatte. Sie war aus dem Nichts aufgetaucht und hatte bereits ihre erste Poker-Meisterschaft gegen die großen Jungs der Szene gewonnen. Eine Unbekannte, die anfangs jeder belächelt hatte. Sie begegnete jedem Spieler mit eisiger Entschlossenheit und einem Talent, das jeden förmlich umhaute, und zuckte bei ihren Siegen nicht mal mit der Wimper.

Scheiße. Sie war der Hammer.

Er ließ seinen Blick mit Ehrfurcht über sie wandern und spürte dabei eine Begierde aufkommen, die er noch nie zuvor in sich wahrgenommen hatte. Die Frau schien allein durch ihre Präsenz jeden Mann in ihrem Dunstkreis herauszufordern.

Ihr Haar schimmerte unter dem Licht des Casinos in einem exotischen Schwarzrot und fiel ihr glatt auf die Schultern. Ihre Ponyfransen verbargen das meiste ihres Gesichts, bis sie ihren Kopf drehte. Sie vermittelte den Eindruck von Stärke. Ein stures Kinn. Hohe Wangenknochen. Dunkle geschwungene Brauen. Dichte Wimpern. Ihre Lippen waren rubinrot und wirkten nicht so unnatürlich wie bei vielen Frauen, deren klassischer Botox-Look einfach zu viel des Guten war. Nein, sie waren perfekt geformt, die untere ein wenig voller als ihre Oberlippe. Ihr Outfit – eine ärmellose schwarze Seidenbluse, eine dunkle Hose und Sandaletten mit niedrigen Absätzen – ergänzte den starken Eindruck, den sie machte.

Sie saß auf besagtem Stuhl und fixierte ihre Karten, während sie mit ihren rot lackierten Zehen gegen die untere Sprosse des Stuhls tippte. Ihre Finger waren blitzschnell und der Nagellack darauf passte zu dem an ihren Zehen.

Sie musste seinen Blick gespürt haben, denn ihre Schultern verspannten sich und sie drehte ruckartig den Kopf; eine Spur von Verärgerung schwang in dieser Geste mit. Ihr Blick traf mit einer Heftigkeit und einer Herausforderung auf seinen, die seine Nervenenden entflammten und seinen Schwanz unter Strom setzten.

Augen in einem dunklen Veilchenblau zogen ihn tief in deren Bann. So tief, wie er sich auch ihre feuchte Weiblichkeit vorstellte, wenn sie ihn willkommen heißen würde. Etwas, das nicht einfach werden würde. Alles an dieser Frau schrie förmlich nach dem Bedürfnis, dass sie ein dominanter Mann überwältigte. Sowohl im übertragenen als auch im wörtlichen Sinne.

Rome hielt ihrem Blick eisern stand und weigerte sich, wegzuschauen. Ein paar Momente vergingen. Dann drehte sie sich mit einem abschätzigen Kopfschütteln wieder um. Er wusste allerdings, dass sie irritiert darüber war, dieses Gefecht verloren zu haben.

Befriedigung rauschte durch seine Adern. Endlich. Eine Frau, in der er seine Zähne vergraben konnte, ohne sich Sorgen machen zu müssen, dass sie unter ihm zerbrach.

Warum zur Hölle hatte sie sich für einen One-Night-Stand registriert? Sie hatte eine ganze Schar an Groupies – Männer, die Schlange standen, um mit ihr ins Bett zu gehen. Sie war in der Welt von Vegas so was wie ein Rockstar.