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Sindy Lange

Ein Hotel mit dem besonderen Service

Sex nach Bestellung





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Vorwort

 

Ein Hotel mit dem besonderen Service

 


Ich bin mittlerweile 67 Jahre alt. Seit zwei Jahren bin ich in Rente, und ich genieße das Leben, auf meine Art. Nachdem ich Rentner wurde, bin ich aus der Großstadt Berlin hinaus aufs Land gezogen. Im Speckgürtel von Berlin fand ich ein kleines, reparaturbedürftiges Haus, das meine Frau und ich uns zusammen kauften, um in Ruhe gemeinsam alt zu werden.

 

Meine Frau fragt mich öfters, wann ich endlich mit den Reparaturarbeiten anfangen würde. Ich antworte ihr dann immer: „Die Arbeit ist kein Frosch, die hüpft nicht weg“! Schimpfend zieht sie sich dann immer ins Haus zurück und es herrscht wieder eine Zeit lang Funkstille.

 

An sonnigen Tagen liege ich halt gerne im Garten und träume von längst vergangenen Zeiten. Warum sollte ich den Rest meines Lebens, der jeden Tag aufs Neue beginnt, mit Arbeit ausfüllen. Wenn mein Rentnerleben so aussehen sollte, dann hätte ich auch an der Arbeit bleiben können, das ist meine unumstößliche Meinung.

 

Mein Wahlspruch ist: „Heute hatte ich viel vor, jetzt habe ich halt morgen viel vor“!

 

So liege ich auch heute wieder geruhsam im Garten und ließ mir die Sonne auf den Bauch scheinen.

 

Oft kommen mir dabei Erinnerungen auf, die ich längst vergessen glaubte und die doch immer wieder in mein Gedächtnis zurückkommen.

 

Ich erinnere mich noch an Zeiten, als ich noch sehr jung und überaus naiv war.

 

So war es zum Beispiel, als ich zum ersten Mal total betrunken war.

 

Mir war es hinterher tagelang so schlecht, als ob ich nicht mehr auf dieser Welt weilen würde. Ich glaubte immer gleich, zu sterben.

 

Aber nicht nur der Alkohol setzte mir damals so zu, es war auch meine innere Enttäuschung über alles, was mich vorher so glücklich und zufrieden gemacht hatte.

 

Damals war für mich die Welt noch in Ordnung gewesen. Der Himmel hing voller Geigen und ich sah die Welt durch eine rosarote Brille.

 

 

Hier beginnt mein damaliges Erlebnis.

 

Die Bewerbung

 

Damals hatte ich meine jetzige Frau noch nicht getroffen, mit der ich auch als Rentner immer noch verheiratet bin.

 

Ich war noch in meiner Sturm- und Drangzeit. Ich glaubte, die ganze Welt wartet nur auf mich.

 

Nach meinem Abitur wollte ich in die Hotelgastronomie einsteigen. Wie das so ist, muss man dabei immer ganz unten anfangen, um alles von der Pike auf zu lernen.

 

Meine Eltern betrieben eine kleine Pension in Leipzig. Ich wollte später einmal daraus ein Hotel machen. Hierzu benötigte ich aber die richtige Ausbildung.

 

In Berlin bewarb ich mich bei einem der renommierten Hotels der Stadt. Ich war erstaunt, dass ich auch bald eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhielt. Meine Bewerbung musste wohl einen guten Eindruck hinterlassen haben, denn nach wenigen Wochen erhielt ich den schriftlichen Bescheid, dass ich einen der Ausbildungsplätze erhalten hatte.

 

Ich machte mich sofort auf die Suche nach einer günstigen Wohnung in der Nähe des Hotels und mein Leben bekam eine ganz neue Ausrichtung.

 

Ich wurde recht herzlich bei meinen neuen Kollegen aufgenommen. War ich doch jetzt der Jüngste, und die etwas Älteren konnten ihre unliebsamen Aufgaben an mich abgeben. Des einen Freud, des anderen Leid, dachte ich mir und ging freudig an meine neue Aufgabe heran.

 

Kurz nachdem ich meine Ausbildung begonnen hatte, stand der alljährliche Betriebsausflug wieder an.

 

 

Betriebsausflug

 

Der Betriebsausflug – Sinn und Zweck.

 

 

Viele Arbeitgeber veranstalten einmal im Jahr einen Betriebsausflug, der in der Regel einen oder zwei Tage dauerte. Unser Ausflug war auf zwei Tage ausgelegt. An diesen Tagen wurde nicht gearbeitet, sondern die Mitarbeiter sollten in lockerer Atmosphäre zusammen sein, etwas miteinander unternehmen, Spaß haben und persönliche Kontakte knüpfen.

 

Der Betriebsausflug war als Anerkennung des Hotels für seine Mitarbeiter gedacht. Der Arbeitgeber "schenkte" den Mitarbeitern sozusagen zwei Arbeitstage, an denen für die gesamte Belegschaft ein Ausflug mit einem geselligen Rahmenprogramm organisiert wurde.

 

Dieser Tag sollte aber nicht nur ein Dank für bereits erbrachte Leistungen darstellen, durch das Zusammensein mit den Kollegen in einer Freizeitsituation sollte der Zusammenhalt. und das Wirgefühl unter den Kollegen und die Identifizierung mit dem Unternehmen verstärkt werden.

 

Der Sinn war ganz klar: Mitarbeiter, die ein gutes Verhältnis zu ihren Kollegen haben und sich mit ihrem Unternehmen identifizieren, sind auch motivierte Mitarbeiter. So war der Betriebsausflug für das Unternehmen zwar erst einmal mit Kosten verbunden – für den Ausflug selber, die Hotelübernachtung und den Arbeitsausfall – sollte aber dazu führen, dass durch die gesteigerte Motivation der Mitarbeiter durch dieses Event die Produktivität gesteigert würde und die Kosten wieder eingefahren wurden.

 

Die Hotelleitung hatte den Betriebsausflug mit dem Betriebsrat abgesprochen. Es sollte mit dem Fahrgastschiff von Berlin aus nach Brandenburg an der Havel gehen.

 

 

In der Stadt war eine Übernachtung mit Stadt-Besichtigung geplant. Gegen Mittag sollte es wieder zurück nach Berlin gehen.