Globi
am Flughafen

Herausgeber: Globi Verlag
Schöpfer der Globi-Figur: Robert Lips
Geschichten und Zeichnungen: Heiri Schmid
Geschichten und Verse: Jürg Lendenmann

Liebe Globi-Freundin, lieber Globi-Freund

Du hältst dieses Buch in der Hand, also nehme ich an, dass auch du – wie Globi – von der Faszination des Fliegens verzaubert worden bist. Ich kann das gut verstehen, denn mir geht es auch so. Kaum ein anderer Ort ist so vielseitig, spannend und lebendig wie ein Flughafen. Wer einmal vom «Flughafenvirus» angesteckt ist, will nicht mehr weg.

Der Flughafen Zürich ist das Tor der Schweiz zur Welt und eine wichtige Verkehrs-drehscheibe. Von hier aus kannst du in über 170 Städte und in mehr als 60 Länder fliegen. Mehr als 22 Millionen Menschen sind im Jahr 2008 hier abgeflogen, angekommen oder umgestiegen. Jeden Tag sind über 750 Flugzeuge gelandet oder gestartet. Die Bewegungen der Flugzeuge am Boden, beim Start oder bei der Landung werden vom Kontrollturm überwacht. Drei Pisten und drei Docks zählt der Flughafen Zürich. Die Pisten werden jeden Tag vier Mal kontrolliert, denn Sicherheit hat am Flughafen Zürich oberste Priorität.

Der Flughafen Zürich liegt nördlich der Stadt Zürich und gleicht selbst einer Stadt. Rund 24’000 Menschen arbeiten bei rund 270 Unternehmen. Es gibt einen Bahnhof, Busstationen, Strassen, Parkhäuser, Gebäude, Restaurants, ein Shopping-Center, Hotels und Grünflächen. Auf dem Flughafenareal sind sogar eine Feuerwehr, ein Rettungsdienst und die Rettungsflugwacht (REGA) stationiert. Ein grosses Naturschutzgebiet erstreckt sich teils innerhalb, teils ausserhalb des Flughafengeländes und bietet vielen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Hast du zum Beispiel gewusst, dass auf dem Flughafen Füchse, Hasen und Eulen hausen?

Mit jährlich über 300’000 Besucherinnen und Besuchern ist der Flughafen Zürich auch eines der beliebtesten Ausflugsziele der Schweiz. Auf den Besichtigungstouren erhältst du faszinierende Einblicke ins Geschehen rund um den Flugbetrieb. Eine kommentierte Busfahrt führt vorbei an den Werftanlagen, dem Werkhof, den Rettungskräften und weiter übers Vorfeld bis zum Pistenkreuz. Von dort hast du eine prima Sicht und kannst die startenden Flugzeuge aus weniger als hundert Metern beobachten. Keine Frage: An kaum einem anderen Flughafen bist du so nahe am Fluggeschehen wie hier am Flughafen Zürich. Sogar deinen Geburtstag kannst du hier feiern – mit einer Kinder-Party, die viel Spass, Spiel und Kuchen verspricht, mit einer Erlebnisrundfahrt und einer eigenen Kinderbetreuung.

Egal, was dich an den Flughafen Zürich führt: Ich wünsche dir viel Freude und Vergnügen.

Flughafen Zürich

image

Thomas E. Kern, Direktor

Heute trifft in Zurich Airport1,

meilenweit von dem Geburtsort,

für den Zoo ein Äffchen ein.

Globi soll Begleiter sein.

Leider fehlen bei dem Tiere

die gewünschten Zollpapiere;

in die Quarantäne kommt

drum das kleine Kerlchen prompt.

Globi sorgt für gut zwei Wochen

für das Tier, wie abgesprochen.

Während dieser langen Zeit

hält der Airport viel bereit.

Spannungsreiche Abenteuer,

auch mit Schlangen, Dieben, Feuer,

warten auf den Pfiffikus

bis zu der Geschichte Schluss.

Mehr sei hier noch nicht verraten.

Lies von Globis neuen Taten

und du merkst, dass, garantiert,

dich der Airport fasziniert.

Eines bliebe nachzutragen,

denn du wirst dich sicher fragen:

«Handelt Globi immer klug?»

Manchmal nicht. Damit genug.

1 Englisch: Flughafen Zürich (sprich: Eerport)

«Hallo, Globi, hier spricht Hector.»

«Guten Tag, Herr Zoodirektor!»

«Unser Äffchen trifft heut ein.

Hast du Zeit? ... Na, das ist fein!»

Pünktlich landet mit Routine

aus Brasilien die Maschine

mit dem kleinen Tier an Bord –

ungewohnt aus Richtung Nord.

Seinen Flug und auch das Landen

hat das Tier gut überstanden.

Man trägt es in schnellem Gang

zu der Strasse «Vogelsang».

Ganz verschüchtert ist der Kleine;

Nahrung mag er darum keine,

weder Früchte noch Salat.

Tierarzt Hotz weiss keinen Rat.

Rasch holt Globi einen Besen

und erscheint als Affenwesen –

als ein grosser Löwenaff.

Schau, der Kleine ist ganz baff.

Er liebkost den «Artgenossen»,

Globi wird ins Herz geschlossen.

«Leo taufe ich das Tier»,

denkt sich Globi mit Pläsier1.

1 Aus dem Französischen: Mit Freude

Das Löwenäffchen trifft ein

Hotz vereitelt Globis Pläne:

«Leo muss in Quarantäne,

denn es fehlt bei diesem Tier

das verlangte Zollpapier.»

Leo muss für ein paar Tage

in den Käfig, keine Frage.

Leer und kahl ist dieser Ort,

keine Pflanzen wachsen dort.

Globi geht noch diesen Morgen

Grünzeug für das Tier besorgen.

Hin zum Käfig karrt er bald

Pflanzen aus dem Tropenwald.

Eingerichtet wird beileibe

wie ein Urwald Leos Bleibe;

so fühlt er sich wie zu Haus.

Jetzt fehlt noch ein feiner Schmaus.

Früchte geht der Junge posten1,

scheut heut weder Müh’ noch Kosten;

wichtig ist ihm Qualität,

was schon oft der Preis verrät.

Seine volle Einkaufstüte

wirkt belebend aufs Gemüte;

ganz beschwingt eilt er zurück

zu dem kleinen Urwaldstück.

1 Schweizerdeutsch: einkaufen

Leo bleibt in Quarantäne