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auf Schatzsuche

Herausgeber: Globi Verlag Zürich
Schöpferin der Papa-Moll-Figur: Edith Jonas
Geschichten und Zeichnungen: Rolf Meier
Verse: Jürg Lendenmann

Papa Moll auf Schatzsuche

Copyright © 2010
Globi Verlag, Imprint der
Orell Füssli Verlag AG, 8036 Zürich, Schweiz
www.globi.ch

Originalausgabe
1. Auflage
ISBN 978-3-85703-008-6
eISBN 978-3-85703-403-9

Alle Rechte vorbehalten
Nachdruck, auch einzelner Teile, nur mit Genehmigung
des Globi Verlags gestattet

Umweltverträglich gedruckt und verpackt

2010
Druck und Ausrüstung: Himmer AG, Augsburg

Papa Moll sucht einen Schatz.
Findet er wohl einen Platz,
wo sich’s lohnt, nach Grabbeigaben,
Silber, Gold und Schmuck zu graben?

Mama Moll ist seine Frau.
Eines weiss sie ganz genau:
Lieber als auf Schätze warten,
hätt’ sie einen Teich im Garten.

Ihre Kinder sind dabei.
Evi, Willy, Fritz – die drei
haben sich gut vorbereitet.
Papa Moll wird stolz begleitet.

Tschips ist mit von der Partie.
Fehlen darf der Dackel nie,
wenn gebuddelt wird, denn Hunde
machen sehr oft grosse Funde.

Cäsar und Kleopatra

1   Evi, Willy, Fritz und Tschips –
ein Quartett mit Witz und Grips –
spähen heute nicht zum Scheine
auf die nahe Wäscheleine.

2   «Schnell», ruft Fritz, «die Luft ist rein.
Sammeln wir die Laken ein!»
Drei Paar flinke Kinderhände
schnappen sie sich drauf behände.

3   Zimmerpalme, Wischmob, schwupp,
sammelt noch der kleine Trupp
auf dem Weg ins Kinderzimmer.
Moll liest aufmerksam, wie immer.

4   Mama Moll bemerkt derweil
baff ihr leeres Wäscheseil;
wo die Laken hin entschwunden,
will die Mutter jetzt erkunden.

5   Ihr Verdacht fällt gleich auf Moll:
«Sag mir, was das Spässchen soll!»
Moll erstaunt: «Soll ich mich plagen,
deine Wäsche wegzutragen?»

6   Aus dem Zimmer dringt Radau.
Beide Eltern folgern schlau,
dass dort ihre Diebe stecken –
wohl, um Weit’res auszuhecken.

7   Leise öffnen sie die Tür
und erblicken alle vier,
wie sie eine von den vielen
weltberühmten Szenen spielen.

8   Evi ist Kleopatra,
Tschips liegt stolz als Gepard da,
Willy stösst in die Fanfare,
Fritz als Cäsar ruft: «Ich fahre.»

9   Moll ist ob des Spiels erfreut.
«Kinder», ruft er, «lasst uns heut
über Römer mehr erfahren:
Lasst uns ins Museum fahren!»

Der Silberschatz

1   Augst – Augusta Raurica:
Kurz nach Mittag ist man da.
Voller Sehenswürdigkeiten
ist die Stadt, durch die sie schreiten.

2   Von den Römern einst erbaut,
scheint doch manches wohlvertraut.
«Kommt, wir gehen», meint der Vater,
«erst zum römischen Theater.»

3   Unversehens stoppt die Schar,
Moll kraust es vor Schreck das Haar.
Bacchus, röm’scher Gott des Weines,
donnert grölend nicht sehr Feines.

4   Plötzlich ist der Spuk vorbei,
Bacchus stellt sich vor: «Max Frei.
Sorry*, bei Theaterproben
tragen Masken wir und Roben.»

5   «Viel Vergnügen!», wünscht alsdann
ihnen der Theatermann.
«Hier gibt’s allerhand zu sehen!»,
meint er, als sie weitergehen.

6   Ins Museum, weltbekannt,
gehn die Molls dann sehr gespannt.
Ausgestellt sind viele Sachen,
die den Ort zum Glanzpunkt machen.

7   Moll steht lang an einem Platz:
«Schaut nur, dieser Silberschatz!
Kaum zu fassen, welche Platten
damals Offiziere hatten.

* Englisch: Entschuldigung

8   Schüsseln, Schalen und, ganz fein,
gar ein Siebchen für den Wein,
Becher, Münzen, Löffel, Barren …»
Moll kann nur noch stehn und starren.

9   «Einen Schatz wie den», ruft er,
«aufzuspüren ist nicht schwer.
Bin ich nicht dazu geboren?!»
Jemand spitzt gespannt die Ohren.

Die Grabung beginnt

1   «Lust auf Archäologie*?»,
fragt der Forscher Vögeli.