Herausgeber: Globi Verlag Zürich

Schöpferin der Papa-Moll-Figur: Edith Jonas

Geschichten und Zeichnungen: Rolf Meier

Verse: Jürg Lendenmann

Tierheim

Papa Molls Tierheim

World Copyright © 2013

Globi Verlag, Imprint der Orell Füssli Sicherheitsdruck AG, 8036 Zürich

www.ofv.ch / www.globi.ch

Originalausgabe

1. Auflage

ISBN 978-3-85703-437-4

Alle Rechte vorbehalten

Nachdruck, auch einzelner Teile, nur mit Genehmigung

des Globi Verlags gestattet

Umweltverträglich gedruckt und verpackt

2013

Druck und Bindung: Westermann Druck Zwickau GmbH

Mama Moll ist seine Frau

und sie kennt ihn sehr genau.

Nie lässt sie sich unterkriegen,

weiss, wo ihre Stärken liegen.

Papa Moll, der Vater, ist

jemand, den man nicht vergisst

und, wie jeder Hundehalter,

gut in Form auch für sein Alter.

Tschips, ihr Dackel, ist sehr klug.

Doch der Worte sind genug:

Mögen all die vielen neuen

Abenteuer dich erfreuen.

Evi, Willy, Fritz die drei

Kinder: Sie sind stets dabei

beim Erleben vieler neuer

int’ressanter Abenteuer.

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Sieh, der Mond steht still und hell.

Weder Läuten, Krach, Gebell

noch Verkehrslärm sind zu hören,

die des Dorfes Ruhe stören.

Ist die Nacht nicht wundervoll?

Papa Moll und Mama Moll

schlafen in solch leisen Nächten

brav den Schlummer der Gerechten.

Kaum schlägt es vom Turm halb zwei,

ist es mit dem Schlaf vorbei.

Ein Geräusch, ja, ein Rumoren

dringt an beider Eltern Ohren.

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Drei maskierte Untermieter

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Auch die Kinder sind nun auf.

Alle sehn zur Klappe rauf,

hinter der die Fremden toben.

Was geht vor im Estrich¹ oben?

Papa Moll fasst sich ein Herz,

mutig steigt er estrichwärts

auf der wackeligen Leiter

Spross’ um Sprosse langsam weiter.

Moll nimmt weise sich in Acht;

erst wird einmal haltgemacht.

Fritz kommt nach und sie entdecken,

wie sich drei Maskierte recken.

Eine Waschbärmutter schaut

mit zwei Jungen, nicht erbaut

über diese Ruhestörung

raus und keckert vor Empörung.

1 Schweizerdeutsch: Dachboden, Dachraum

Apfelschnitze, Milch, ein Ei

und schon naschen alle drei

hungrig von den Leckerbissen.

Dieser Einfall war gerissen.

«Was bedeutet dieser Krach?»,

flüstert Moll, besorgt und wach.

«Diebe, die sich grad erfrechen,

heimlich bei uns einzubrechen?»

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«Wollt ihr’s wissen?» «Aber klar!»

Fritz erzählt der Freunde Schar

auf dem Schulweg von den Tieren,

die im Speicher frech logieren.

Heute hat die Lehrerin

was Besonderes im Sinn.

«Könnt ihr», fragt sie, «Tiere nennen,

die als heimische wir kennen?»

Fritz streckt auf: «Das ist nicht schwer:

Mir gefällt der Waschbär sehr.»

Lotti Hurt, die unterrichtet,

fühlt sich zu ’nem Wink verpflichtet:

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Auf zu den Waschbären!

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Fritz fasst Mut und widerspricht:

«Nein, Frau Hurt, das glaub’ ich nicht.

Heimischer kann kein Tier leben

als in unserm Hause eben.

Wissen Sie: Bei uns zu Haus

geht der Waschbär ein und aus.»

Fritz berichtet von dem Futter

und den Jungen mit der Mutter.

Ring!, die Haustürglocke schellt.

Papa Moll ruft aufgestellt:

«Ich geh hin, das ist Herr Engler,

der von mir bestellte Spengler.»

Moll macht auf und ist erstaunt;

Fritz steht da, meint gut gelaunt:

«Jetzt ist unsre Bio-Stunde!»

Moll blickt sprachlos in die Runde.

«Wir sind hier zum Studium»,

sagt sein Sohn, «und möchten drum

das Verhalten von den Tieren

bis um vier bei uns studieren.»

«Aber», sagt sie, «dieses Tier

ist doch gar nicht heimisch hier,

denn es haust, wie ich es sehe,

kaum wie Fuchs und Dachs und Rehe!»

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