Es lebe Star Wars

 

 

Es lebe Star Wars

 

Die Erfolgsgeschichte aus einer weit, weit entfernten Galaxis: Franchise-Sachbuch, präsentiert vom Corona Magazine

 

 

Thorsten Walch

 

 

Buch & Autor

 

»Star Wars« ist seit 1977 fester Bestandteil der Popkultur und begeistert auch nach über vierzig Jahren noch die Massen. Mit dem Abschluss der Skywalker-Saga, einer neuen Trilogie in Sichtweite und der ersten Real-Serie »The Mandalorian« in den Startlöchern ist es eine mehr als faszinierende Zeit für alle Fans des langlebigen Franchise.

»Es lebe Star Wars« bietet die ideale Gelegenheit, tief in die Geschichte der Reihe einzutauchen, alles über die handelnden Personen, die Entstehungsgeschichten der Filme und Serien sowie den Verlauf über vier Jahrzehnte zu erfahren. Es ist das umfassendste Werk über »Star Wars« in deutscher Sprache.

Autor & Journalist Thorsten Walch läd Sie ein auf eine spannende Zeitreise und berichtet neben all den faszinierenden Fakten und Anekdoten auch über seine ganz persönliche Verbindung zum Phänomen.

 

Der Journalist und Autor Thorsten Walch ist durch seine Beiträge für TV Highlights, Moviestar oder das Blockbuster-Magazin bereits seit den 1990er-Jahren fester Bestandteil der Szene. Seit vielen Jahren fungiert er zudem als SF-Experte für das Corona Magazine. Sein Buch »NERD-O-Pedia« erschien 2017 im Nibe-Verlag.

Thorsten Walch lebt mit seiner Frau und drei Katzen im Ruhrpott.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

Originalausgabe | © 2020

Verlag in Farbe und Bunt

Am Bokholt 9 | 24251 Osdorf

www.ifub-verlag.de / www.ifubshop.com

 

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdrucks und der Veröffentlichung des Buches, oder Teilen daraus, sind vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlags und des Autors in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Alle Rechte liegen beim Verlag.

 

Herausgeber: Björn Sülter

Lektorat & Korrektorat: Sandra Florean

Lektorat: Florian Kaiser

Cover-Gestaltung: E. M. Cedes

E-Book-Erstellung: E. M. Cedes

 

ISBN: 978-3-95936-160-6 (Ebook)

ISBN: 978-3-95936-159-0 (Print)

Inhalt

 

Impressum Seite 3

 

Inhaltsverzeichnis Seite 4

 

Widmung Seite 7

 

Vorwort Seite 8

 

Kapitel 1:

Bevor es Star Wars gab ..., Vol. 1 Seite 12

 

Kapitel 2:

Bevor es Star Wars gab ..., Vol. 2 Seite 23

 

Kapitel 3:

Star Wars kommt ..., Vol. 1 Seite 34

 

Kapitel 4:

Star Wars kommt ..., Vol. 2 Seite 46

 

Kapitel 5:

Der Beginn einer Saga, Vol. 1 Seite 54

 

Kapitel 6:

Der Beginn einer Saga, Vol. 2 Seite 68

 

Kapitel 7:

Die Folgen von Star Wars – auf Celluloid Seite 80

 

Kapitel 8:

Star Wars Part Deux ...oder 5??? Seite 92

 

Kapitel 9:

Zwischenspiel: Holiday-Special Seite 106

 

Kapitel 10:

Der Legende zweiter Teil Seite 115

 

Kapitel 11:

Aller guten Dinge sind drei, nicht neun Seite 128

 

Kapitel 12:

Hallo und Bye-Bye, Star Wars! Seite 140

 

Kapitel 13:

Ewoks, Droiden, Enten und Kobolde Seite 149

 

Kapitel 14:

Nach Star Wars Seite 161

 

Kapitel 15:

George Seite 166

 

Kapitel 16:

Die Saga geht weiter Seite 177

 

Kapitel 17:

Die Rückkehr der Jedi-Ritter Seite 183

 

Kapitel 18:

Bobby und das erweiterte Universum Seite 197

 

Kapitel 19:

Zwischenspiel: HAN SHOT FIRST! Seite 208

 

Kapitel 20:

Die Saga geht weiter ... wieder einmal! Seite 214

 

Kapitel 21:

Bobby und die Warsler Seite 226

 

Kapitel 22:

"Größe bedeutet nichts!": Für Yoda Seite 235

 

Kapitel 23:

Episode III: Das (erneut) letzte Kapitel Seite 242

 

Kapitel 24:

Star Wars kommt ins Fernsehen: Teil 1 Seite 254

 

Kapitel 25:

IL GRANDE INTERMEZZO Seite 264

 

Kapitel 26:

Star Wars kommt ins Fernsehen: Teil 2 Seite 269

 

Kapitel 27:

Das Erwachen des JJ Seite 281

 

Kapitel 28:

Die Saga kehrt mit Macht zurück Seite 294

 

Kapitel 29:

Das dreckige halbe Dutzend Seite 307

 

Kapitel 30:

Requiem für eine Prinzessin Seite 319

 

Kapitel 31:

Star Wars: Episode VIII Seite 327

 

Kapitel 32:

Die helle & dunkle Seite des Fandoms Seite 342

 

Kapitel 33:

Befreundete Universen Seite 350

 

Kapitel 34:

Solo: Der erste Flop? Seite 357

 

Kapitel 35:

Ende und Neubeginn einer Saga Seite 369

 

Anhang 1:

Interviews mit Pam Rose und Alan Flyng Seite 392

 

Anhang 2:

Liste aller Kinofilme und Episoden Seite 401

 

Danksagung Seite 439

 

Andere Bücher aus dem Verlag Seite 441

Widmung

 

Für Johannis.

Möge die Macht mit Dir sein,

wo immer Du auch gerade bist.

 

Vorwort

 

Ich denke zurück an den Dreikönigstag des Jahres 2019. Ich befand mich zusammen mit meiner Ehefrau Sabine in der König-Pilsener-ARENA in meinem noch relativ neuen Wohnort Oberhausen.

Ein ganz besonderer Anlass hat uns an diesem Tag hierhergeführt: Star Wars In Concert. Der Film Das Imperium schlägt zurück, nicht nur mein liebster Teil der Saga, sondern auch einer meiner absoluten Lieblingsfilme, steht auf großer Leinwand auf dem Programm. Und zwar ohne die monumentale Filmmusik von John Williams in der Tonspur. Diese wird von der Neuen Philharmonie Westfalen unter der Leitung von Dirigent Benjamin Pope während der Filmvorführung live eingespielt. Ein teures, aber auch überaus imposantes Ereignis, vor allem, da ich die Live-Aufführung von Episode IV im zurückliegenden Frühjahr leider verpasst hatte.

Schon vor Beginn der Vorstellung schweifen meine Blicke über die Gesichter der anderen Besucher des heutigen Abends. Die Sturmtruppen und Sandleute und natürlich mehrere Darth Vaders der bekannten German Garrison sind erwartungsgemäß ebenfalls hier und wie immer gern zu Fotos mit dem Publikum bereit. Es sind natürlich auch viele jüngere darunter, schließlich ist Star Wars trotz seiner hier in Deutschland bald zweiundvierzigjährigen Geschichte ein Phänomen, das noch immer alle Altersklassen begeistert. Aber nicht wenige Zuschauer sind in meinem Alter, der Generation 50 plus, oder zumindest nicht weit davon entfernt.

Die Gedanken beginnen zu schweifen.

42 Jahre, in denen Star Wars eine wichtige Rolle in meinem persönlichen Leben gespielt hat, sind eine lange Zeit. Und nicht wenigen der anderen Zuschauer wird es ebenso gehen. 42 Jahre, das ist ein ganzes, kleines Menschenleben.

Was macht in all dieser Zeit den Reiz einer mittlerweile aus 10 Kinofilmen, 3 TV-Filmen, etlichen Zeichentrick- und Animationsserien und demnächst einem weiteren Film und zweier weiterer, diesmal „realer“ Fernsehserien bestehenden Universums aus und sorgt dafür, dass sogar eine König-Pilsener-ARENA an diesem Abend außerordentlich gut gefüllt ist? Ist es die gelungene Kombination aus Fantasy-Mystik, Science-Fiction und Abenteuer? Schwer vorstellbar, denn dank Star Wars ist diese Mischung im Großbereich der Fantastik schließlich nichts Ungewöhnliches mehr.

Das Gleiche gilt für den uralten und doch immer aufs Neue faszinierenden Kampf Gut gegen Böse. Auch er ist längst nicht mehr allein Thema der Star-Wars-Saga.

Für den Moment finde ich keine Antwort, zumal bereits die Musiker mit ihren Instrumenten das Podium betreten. Gleich wird es losgehen – gut achtunddreißig Jahre nachdem ich Das Imperium schlägt zurück in der Weihnachtszeit des Jahres 1980 erstmals im Kino gesehen habe. Da war der Film noch kein Klassiker gewesen, sondern neu sowie ungeheuer innovativ, und die Darsteller seiner Helden lebten alle noch und hatten noch nicht mitunter die siebzig überschritten.

Als die Vorstellung dann endlich beginnt und die ersten der schon so lange vertrauten Bilder zu sehen sind, da finde ich sie plötzlich, meine Antwort: Es geht nicht um großartige Trickeffekte und die grandiose, schallende Filmmusik. Es geht um die Geschichte selbst und um ihre Helden.

Da werden ganz normale Leute wie du und ich in eine ebenso gefahrvolle wie auch epische Geschichte hineingezogen. Es geht um Schicksale, die vielen trotz ihrer freilich überhöhten Schilderungen sehr bekannt vorkommen.

Hat sich nicht jeder junge Mann irgendwann einmal in seiner Kindheit gewünscht, auf eine schicksalhafte Heldenreise zu gehen, um sein Leben und das vieler anderer dadurch zu verändern? Oder so charmant-verwegen wie Han Solo um die vielleicht erste große Liebe seines Lebens zu werben? Und wünschen sich nicht viele junge Mädchen, von einem zwar verschlagenen, aber auch mutigen und großherzigen Gauner umgarnt zu werden? Und überhaupt: Wäre so ein Wookie-Freund in den Wirrnissen des Alltags nicht hin und wieder eine wirklich große Hilfe und wäre man für die intellektuelle Unterstützung durch clevere Droiden nicht dankbar? Beispielsweise bei der Bewältigung von Lektionen großer Lehrer, wie es Yoda oder Obi-Wan Kenobi sind.

Ich komme nicht umhin, mich ab und zu nach anderen Zuschauern umzublicken. Da ist der Vater, vielleicht ist es sogar bereits der Großvater, der seinen Sohn?/Enkel? in die Vorstellung mitgenommen hat. Trotz eines Altersunterschiedes von gewiss über vierzig Jahren und mehr haben im Grunde beide den gleichen Blick. Sehnsucht spricht aus ihm, die Sehnsucht nach einer Welt von vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis, die der unseren doch so ähnlich ist. Und da die über fünfzigjährige Frau. Sobald Han Solo auftaucht, bekommt ihr Lächeln plötzlich etwas überaus Jung-Mädchenhaftes. Ja, so hat sie zweifellos schon als Backfisch für den damaligen Enddreißiger geschwärmt, der heute bereits auf die achtzig zugeht. Geändert hat sich an dieser Schwärmerei für sie ganz offensichtlich nichts.

Dann die beiden Jugendlichen schräg vor mir ... Der Junge ist zweifellos ein erfahrener Fan, davon zeugt sein T-Shirt mit dem Star-Wars-Logo auf der Brust. Das junge Mädchen neben ihm sieht den Film offenbar zum ersten Mal und irgendetwas macht mich sehr sicher, dass es nicht der einzige Film der Saga und nicht das jeweils einzige Mal des Ansehens bleiben wird.

Star Wars verbindet Menschen aller Altersklassen, Gesellschaftsschichten und Herkunft. Star-Wars-Fans findet man überall. Nicht selten trägt zumindest die Kenntnis der Filme dazu bei, dass Gespräche und – daraus resultierend – vielleicht auch dauerhafte Kontakte entstehen.

Spätestens, wenn die Schlusstitel einsetzen, erneut bombastisch musikalisch untermalt von der Neuen Philharmonie Westfalen (anschließend gibt Dirigent Pope noch eine Zugabe, bei der er den „Imperial March“ mit dem geliehenen Lichtschwert eines der beiden Darth Vaders konduktiert ...), spüre ich plötzlich eine tiefe Dankbarkeit dafür, dass es Star Wars überhaupt gibt.

Dafür, dass ein einfacher junger Mann namens George vor über fünfundvierzig Jahren beschloss, seine Träume und Ideen niederzuschreiben und auf diese Weise eine der größten Filmsagas zu begründen, die die Welt jemals gesehen hat. Und deren Ende nicht abzusehen ist – erst recht nicht, seitdem der mächtige Disney-Konzern die Federführung übernommen hat.

Ich war dabei, als Star Wars begann. Von Anfang an. Ich habe Star Wars so vieles zu verdanken: Unter anderem den Sinn für wahre, anhaltende Begeisterung, das Streben nach Gerechtigkeit, das Interesse für mystische Weisheiten, gute Freunde und letztlich sogar die Liebe meines Lebens. Das fühlt sich fast so unsagbar gut an wie von der Macht erfüllt zu sein. Und genauso gut fühlt es sich an, dieses Buch geschrieben zu haben, in dem die Geschichte der Saga noch einmal Revue passieren soll.

Begleiten Sie den Jungen Bobby von dem Tage an, als er zum ersten Mal die magischen Worte „Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis ...“ auf der Kinoleinwand las.

Begleiten Sie außerdem den Jungen George, der diesen Worten einige Jahre vorher Leben einhauchte, und erleben Sie mit, wie Star Wars seinen Siegeszug antrat. Ich wünsche Ihnen eine gute Reise und: Möge die Macht mit Ihnen sein – immer!

Oberhausen, im September 2019

Thorsten Walch

Kapitel 1: Bevor es Star Wars gab ..., Vol. 1

 

Szenario 1: In den USA, genauer gesagt im immer-sonnigen Kalifornien, sitzt und schwitzt ein Mann in seinen frühen Dreißigern über einem Konzept für einen neuen Film. Bei Besagtem handelt es sich um einen bereits einigermaßen erfolgreichen Filmemacher.

Schon in seiner Kindheit war er ein ausgesprochener Nerd, wenngleich man den Begriff in der damaligen Zeit noch nicht wirklich gekannt haben dürfte. Und falls doch, dann hätte man dessen Verwendung sicherlich nicht als sonderlich schmeichelhaft empfunden. Nerds, das waren diese meist Brille tragenden, häufig pickligen und wahlweise viel zu dünnen oder auch zu dicken Zeitgenossen, die man in den Pausen auf dem Schulhof fast immer mit einem Buch in der Hand antraf anstatt bei wie auch immer gearteten sportlichen Aktivitäten. Und die dementsprechend recht häufig einen ausgesprochenen Außenseiter-Status genossen.

Unser Früh-Mittdreißiger, nennen wir ihn hier der Einfachheit halber George, hatte zu dieser Kategorie gehört. Die Bücher, die er auf dem Schulhof las, waren sehr wahrscheinlich klassische Abenteuergeschichten wie Die Schatzinsel von Robert Louis Stevenson oder auch Biografien von historischen Persönlichkeiten wie dem berühmt-berüchtigten General George Custer. Wie vielen anderen Kindern auch hatte es George gleichfalls die bunte Welt der Comic-Hefte angetan. Über einen Mangel an unterschiedlichen Serien und Reihen aus so gut wie allen Genres des Unterhaltungsbereiches konnte man gerade im Amerika der 50er ganz gewiss nicht klagen. Superman und Batman, ihre Kollegen aus den später als Marvel-Comics bekannten Heftchen sowie natürlich Disneys Mickey Mouse und Donald Duck waren bestenfalls die Spitze des damaligen Eisberges. Übrigens waren die Comics damals sehr viel preisgünstiger als heute, was erklärt, warum die Kinder sie sich auch bei einem eher geringen Taschengeld kaufen konnten. Damit dürfte George jedoch kein allzu großes Problem gehabt haben, da sein Vater ein recht erfolgreicher mittelständischer Unternehmer war.

Das Fernsehen, das in den 50er Jahren bekanntlich auch in den USA noch in den Kinderschuhen steckte, war ebenfalls eine große Leidenschaft von ihm. Ganz besonders angetan hatten es George frühe Science-Fiction-Filme, die sich erst in dieser Zeit ganz allmählich aus dem Status billig heruntergekurbelter Randerscheinungen zu lösen begannen. Fernsehserien waren in dieser Zeit per se eine recht neuartige Angelegenheit und die meisten davon stammten aus Genres wie dem Western-, Drama- oder Krimi-Bereich – Mini-Versionen damals erfolgreicher Kinofilme eben. Science-Fiction betrachtete man als „Kinderkram“ und aus diesem Grund landeten die ersten Science-Fiction-Serien auch fast allesamt im Samstagvormittags-Programm der noch recht überschaubaren Anzahl an amerikanischen Sendern. Unser neuer kleiner Freund George kam 1944 zur Welt, genau genommen am 14. Mai dieses Jahres. Also dürfte er an den Samstagvormittagen seiner Kindheit Serien wie Flying Disc Man From Mars (1950), Captain Z-RO (1951-1956) oder Rocky Jones, Space Ranger (1954) genossen haben.

Doch seine ganze Leidenschaft gehörte schon damals recht ollen Kamellen. In den 30er Jahren waren sogenannte „Serials“ sehr in Mode gewesen. Heute würde man sagen, bei diesen Serials handelte es sich schlicht um die Vorläufer der späteren Fernsehserien, die zu einer Zeit entstanden, als es noch gar kein Fernsehen gab. Man drehte hierfür spannende Filmchen erneut aus den verschiedensten Genres, während denen der oder die Helden immer wieder in Gefahrensituationen gerieten, aus denen es scheinbar keinen Ausweg gab. Beliebt war das „Hängenbleiben“ des Autos eines Helden beim Sturz über eine Klippe mittels eingefrorenem Bild: Dadurch wurde der bis heute bekannte Begriff „Cliffhanger“ auch bei Filmfreunden populär. Übrigens stammt er ursprünglich aus der Literatur: Erstmals wurde er 1873 im Zusammenhang mit dem Roman A Pair Of Blue Eyes des britischen Schriftstellers Thomas Hardy genannt, welcher damals als Fortsetzungsgeschichte in einer Zeitschrift erschien. Am Ende einer Folge hält sich der Romanheld Henry Knight an einem Büschel Gras fest, um sich dadurch vor dem Sturz von den Steilhängen am Bristol Channel zu retten. Dieses überaus spannungsfördernde Prinzip fand seinen Eingang in die Welt des Films, wo gern Pferdewagen oder Autos „über die Klippe sprangen“. In der nächsten Szene konnte man dann deutlich sehen, dass der Held vor dem Sturz seines Fahrzeuges über besagte Klippe noch in letzter Sekunde aus dem Autofenster hatte springen können (das hatte man seltsamerweise vorher nicht bildlich gezeigt ...). Man schnitt diese Filme in jeweils etwa 20-minütige Folgen auseinander und brachte sie ins Vorprogramm damaliger Kinofilme.

Wollte man als Zuschauer nun die Fortsetzung der Serial-Handlung sehen, musste man gezwungenermaßen am nächsten Wochenende erneut ins Kino gehen und sich den Film heraussuchen, in dessen Vorprogramm das entsprechende Serial lief. Böse Zungen – damals wie heute – behaupteten, dass mancher eigentlich mittelmäßige Streifen aus den 30er Jahren nur wegen des Serials aus dem Vorprogramm ein ordentlicher Erfolg geworden war und ansonsten eine ausgesprochene Bauchlandung erlebt hätte.

Serials gab es sonder Zahl. Da gab es die Abenteuer von Zorro und anderen Westernhelden, des aufrechten Polizisten Dick Tracy – und es gab Science-Fiction-Serials. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich die Abenteuer von Flash Gordon, der durch den Wissenschaftler Dr. Zarkov zusammen mit der Reporterin Dale Arden an Bord eines Raketenschiffes auf den phantastischen Planeten Mongo geriet, der von dem bösen Despoten Ming und seiner mitunter ziemlich monströsen Gefolgschaft regiert wurde. Seit 1934 kannte man den athletischen Heroen schon als Comic-Held und ab 1936 kamen dann Adaptionen der Geschichten als Serials heraus, derer 3 erschienen: Flash Gordon – Space Soldiers, Flash Gordon – Trip To Mars sowie Flash Gordon Conquers The Universe. 28 Folgen lang kämpfte der wackere Held gegen Echsenmenschen, Falkenmänner und dergleichen mehr, alles realisiert im heute eher lustig anzusehenden tricktechnischen Stil der Vorkriegszeit. Irgendwann, es war bereits die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, zog diese Taktik nicht mehr wirklich und man stellte die Produktion von Kinoserials ein.

Schön und gut, werden sich einige Leser nun wundern, aber unser kleiner George (Jahrgang 1944) war doch 1936 noch gar nicht auf der Welt. Gut aufgepasst. George sah die Flash Gordon-Serials auch nicht im Kino seiner Heimatstadt (welches er allerdings zwecks Genusses anderer Filme häufig genug aufsuchte). Das war auch nicht nötig, da in der Frühzeit des Fernsehens viele dieser alten Serials aufgekauft und versendet wurden. Und so hatte George Flash Gordon kennengelernt und ihn zu seinem persönlichen Helden erklärt.

Da den mit der Zeit nicht mehr ganz so kleinen George diese ganzen Serials, Serien und auch Filme über allen Maßen faszinierten, war es beinahe folgerichtig, dass er den Entschluss fasst, selbst Filmemacher werden zu wollen. Erste Experimentierversuche in diese Richtung stellte er an, als er noch nicht einmal ein Jugendlicher war: Mit der Spielzeugeisenbahnanlage eines Freundes und kleinen Plastiksoldaten, die man damals packungsweise kaufen konnte, drehte er kurze, actionreiche Kriegsfilmchen mit der mehr oder weniger heimlich ausgeliehenen teuren Schmalfilm-Kamera seines Herrn Papa. Vorbild dürften freilich Filmkünstler wie der Trickfilm-Pionier Ray Harryhausen gewesen sein, der seit den 30er-Jahren Filme wie King Kong oder Panik in New York mit für damalige Zeiten aufwändigen Spezialeffekten bestückt hatte. Dass George diese Filme alle gesehen hat, ist kaum zu bezweifeln (und er selbst bestreitet das auch ganz und gar nicht.).

Doch mit den Jahren erging es George ganz genau so, wie es den allermeisten Kindern und Jugendlichen schließlich ergeht: Er wurde älter und obwohl er seine Interessen weiterhin beibehielt, wollte er vermutlich nicht mehr nur der kleine, dünne, Brille tragende Nerd sein. Bei solchen „Erscheinungen“ freilich spielen auch die Hormone eine gewisse Rolle – Nerds gelten schließlich erst heutzutage durch den Erfolg von The Big Bang Theory als „sexy“. In den späten 50er Jahren tickten die Uhren noch deutlich anders.

Jedenfalls entwickelte George ein großes Interesse am Motorsport. Wer den berühmten Film Denn sie wissen nicht, was sie tun mit James Dean gesehen hat, mag eine gewisse Vorstellung von den damaligen Verhältnissen – insbesondere in den „wirtschaftswunderlichen“ USA – haben. Bekanntermaßen dürfen junge Amerikaner bereits mit sechszehn Jahren den Autoführerschein machen. Das war bereits der Fall, als der nun junge und nicht mehr kleine George in diesem Alter war. Heiße, röhrende Motoren begannen, eine immer größere Faszination auf ihn auszuüben. Seinen Eltern, insbesondere seinem Vater, war zweifelsohne klar, worin das mutmaßlich münden würde. Aus diesem Grund bekam sein Filius dann auch keinen PS-starken Sport-, sondern einen italienischen Kleinwagen der Marke „Autobianchi“. Leider hatte Mr. Lucas Senior die Rechnung ohne den Erfindungsgeist seines Sohnes gemacht. Zusammen mit seinen Freunden motzte dieser die kleine Kiste ordentlich auf und machte eine Art Mini-Ralleyfahrzeug daraus – hierzulande wurde so etwas gern als „Rennsemmel“ bezeichnet. Mit einem solchen fahrbaren Untersatz versehen, tat George genau das, was sein Vater eigentlich hatte verhindern wollen: Er fuhr Amateur-Straßenrennen und wurde sogar richtig gut darin.

Legal war dergleichen freilich nicht, aber offenbar war die Gefahr im Amerika der späten 50er und frühen 60er Jahre, dabei erwischt zu werden, nicht sonderlich groß. Von einer ganzen Menge späterer Action-Filmstars ist zu vernehmen, dass auch sie wahre Meister bei solchen „Wettfahrten“ waren.

Begeistert von diesem Tätigkeitsfeld, beschloss unser George, dass er Karriere als professioneller Rennfahrer machen wollte. Wäre es dazu gekommen, dann läge dieses Buch nun nicht vor Ihnen. Es sei denn, den Autor hätte statt der Star-Wars-Begeisterung die für den Rennsport gepackt, was nicht der Fall ist.

Ein dramatischer Vorfall machte Georges Pläne, Rennfahrer zu werden, schließlich zunichte: Nur wenige Tage vor seinem Schulabschluss hatte er während eines weiteren Rennens unter Freunden einen schweren, beinahe fatalen Autounfall, als er von der Straße abkam und gegen einen Walnussbaum prallte. Dass der Sicherheitsgurt dabei riss und George aus dem Wagen auf die Straße geschleudert wurde, erwies sich dabei als lebensrettend. Allerdings wurde er dabei schwer verletzt und lag anschließend zwei Tage im Koma und verbrachte weitere zwei Wochen auf der Intensivstation.

Auf diese Weise dem Tode knapp entronnen, überdachte George seinen Berufswunsch noch einmal und verwarf ihn schließlich. Das Interesse an schnellen Autos und dem Rausch der Geschwindigkeit blieb jedoch weiterhin ein fester Bestandteil seines Lebens, auch wenn er die Rennwagen von nun an nicht mehr selbst fuhr, sondern nur noch fotografierte. Von da an war es dann sicherlich kein sehr großer Schritt mehr zurück zum Berufswunsch aus seiner Kindheit: dem Filmemachen.

Nach einigen Umwegen, auf denen er unter anderem Psychologie und Astronomie studierte (eine wirklich zündende Mischung, wie man meinen möchte), nahm er schließlich ein Studium der Filmwissenschaften nahe seiner kalifornischen Heimat-Kleinstadt auf.

Zunächst wollte George Dokumentarfilmer werden und machte in seiner Studentenzeit erste entsprechende Gehversuche. Er realisierte die experimentellen Kurzfilme Look At Life (eigentlich eine künstlerische Collage bewegter Bilder), Freiheit (den er im damals geteilten Berlin drehte und der deshalb den deutschen Titel erhielt) sowie Herbie (der Bilder des nächtlichen Straßenverkehrs gespiegelt auf einer blankpolierten Autokarosserie zeigte). Also nichts davon etwas für Freunde spannender Stoffe. Seiner nach wie vor bestehenden Vorliebe für den Rennsport verlieh er schließlich noch in 1:42:08 Ausdruck, der das Training des Rennfahrers Pete Brock für ein Rennen begleitete.

Mittlerweile war der Vietnam-Krieg ausgebrochen und George rechnete damit, ebenfalls zum Militärdienst in dem asiatischen Land eingezogen zu werden. Dazu kam es allerdings nicht, da sich bei der Musterungsuntersuchung herausstellte, dass er an Diabetes leidet. Obwohl dieser Umstand alles andere als eine erfreuliche Neuigkeit für ihn gewesen sein dürfte, ersparte es ihm doch die ganz sicher noch viel weniger angenehme Erfahrung, in einen Krieg ziehen zu müssen.

In der Folgezeit jedenfalls arbeitete er weiterhin als Dokumentarfilmer, wobei er auch an den Werken befreundeter Regisseure mitwirkte.

So wie viele andere junge Filmemacher seiner Generation auch wollte George den Bereich revolutionieren. Dazu gehörte Unabhängigkeit von den großen, alles bestimmenden Filmstudiobossen seiner Zeit und das Bestreben, wirklich neuartige, innovative Filme zu drehen, die es so vorher noch nicht gegeben hatte.

Als Abschlussarbeit seines Studiums der Filmwissenschaften drehte er schließlich den dystopischen Film Electronic Labyrinth: THX 1138 4EB. Obwohl die Handlung in der Zukunft angesiedelt war, konnte man eigentlich nicht wirklich von einem Science-Fiction-Film sprechen. Das zentrale Thema des Films war die Befreiung der namenlosen männlichen Hauptfigur aus der Unterdrückung durch ein totalitäres Regime. Alles in allem war das Werk im Prinzip eine längere und ausführlichere, allerdings auch ziemlich abstrakte Version von Georges Kurzfilm Freiheit, den er ein paar Jahre zuvor in seiner Dokumentarfilmer-Phase gedreht hatte.

Ganz abgeschlossen hatte er mit dieser freilich nicht: Sein Film The Emperor, den George kurz darauf drehte, dokumentierte in Kurzfilmform einen damals bekannten Radio-Discjockey. Zumindest für eine gewisse Zeit plante George also, weiterhin im Bereich des Dokumentarfilms Fuß zu fassen, doch da der Mensch nun einmal essen und trinken muss, arbeitete er gleichzeitig auch an Spielfilmen mit.

Dabei lernte er den Regisseur und Produzenten Francis Ford Coppola kennen, der einige Jahre später ebenfalls einen der einflussreichsten Filme seiner Zeit realisieren sollte: Das Mafia-Drama Der Pate. Ende der 60er Jahre war Coppola noch weitestgehend unbekannt, wenngleich er immer noch bedeutend prominenter war als unser junger George. Coppola bot diesem an, an seinem Film Der goldene Regenbogen mitzuarbeiten, einem Fantasy-Musical mit dem früheren Revuefilm-Star Fred Astaire und der britischen Sängerin Petula Clark sowie ihrem ähnlich bekannten Landsmann, dem Rock‘n’Roll-Musiker Tommy Steele in den Hauptrollen. Der Film kam zu einer Zeit heraus, als sich niemand im Publikum mehr für Märchenfilme mit Gesangs- und Tanzeinlagen interessierte – hätte Coppola den Film zehn Jahre früher gedreht, wäre er vielleicht ein ausgesprochener Überflieger geworden. So jedoch wurde er zu einer ungeheuren finanziellen Bauchlandung für die Warner-Studios, die ihn produziert hatten (nichtsdestotrotz ist er aber wirklich vergnüglich anzusehen, Anm. d. Verfassers).

Während der Dreharbeiten waren Regisseur Coppola und George allerdings gute Freunde geworden. Obwohl Der goldene Regenbogen ein Flop an den Kinokassen wurde, sah man Coppola nach wie vor als ein Talent an, das man nicht fallen lassen wollte. Und weil dieser wiederum unserem George helfen wollte, setzte er sich in seiner neuen Funktion für ihn ein und erreichte schließlich, dass sich die Warner-Studios dazu bereit erklärten, dessen ersten großen Kinofilm zu produzieren: die professionell inszenierte Langfassung seiner Abschlussarbeit, die jedoch unter dem gekürzten Titel THX 1138 angekündigt wurde.

Später war immer wieder die Rede davon, dass das Projekt von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen sei, da Zukunftsgeschichten, sprich: Science-Fiction, in dieser Zeit beim Publikum nicht angesagt gewesen seien. Das ist schlechterdings Blödsinn. Wäre dem tatsächlich so gewesen, hätte man George kein grünes Licht für sein Projekt gegeben, gute Beziehungen hin oder her.

Bereits 1968 war Planet der Affen ein großer Erfolg gewesen und hatte sogar eine ganze Filmreihe hervorgebracht (hierüber wird es in einem späteren Kapitel noch mehr zu lesen geben). Colossus von 1970 gehörte ebenfalls ins Science-Fiction-Genre und natürlich darf bei alledem auch 2001 – Odyssee im Weltraum des britischen Regisseurs Stanley Kubrick nicht vergessen werden, der zwar kein Mega-Erfolg war, dennoch aber ordentliche Einspielergebnisse eingebracht hatte. Es gab noch weitere Beispiele dafür, dass Science-Fiction-Filme bei weitem keine Seltenheit mehr waren.

Der damals prominente Science-Fiction-Autor Ben Bova schrieb sogar basierend auf dem Drehbuch des Films, das George zusammen mit seinem Freund Walter Murch verfasst hatte, eine Romanadaption. Dergleichen kommt ausgesprochen selten vor.

Die Filmmusik stammte vom bekannten Komponisten Lalo Schifrin, der einige Jahre zuvor das bis heute bekannte und gern verwendete zündende Titelthema der Fernsehserie Mission: Impossible! komponiert hatte.

Weiterhin wurde der spätere Misserfolg von Georges großem Erstling dem Umstand zugeschrieben, dass der Film auf unbekannte Schauspieler in den Hauptrollen setzte. Wieder falsch.

Robert Duvall, der die Haupt- und Titelrolle spielte, war dem US-Publikum bereits durch seine Mitwirkung in größeren Produktionen wie Bullit neben Steve McQueen oder der Kriegssatire M*A*S*H* durchaus ein Begriff, wenngleich der kantige Schauspieler nicht zu den „ganz großen“ Hollywood-Stars dieser Ära wie etwa Robert Redford oder Paul Newman zählte, um nur zwei davon zu nennen.

Gleiches galt für den Briten Donald Pleasance, der schon 1966 im Science-Fiction-Klassiker Die phantastische Reise mitgespielt und 1967 sogar den Gegenspieler von James Bond 007 in Man lebt nur zweimal gemimt hatte. Auch der Darsteller des verschlagenen SEN 5241 war demnach gewiss kein „unbekannter Schauspieler“. Einzig die weibliche Hauptdarstellerin Maggie McOmie, die sich für die Rolle der unglücklichen LUH 3417 eine Glatze rasieren musste, erlangte niemals größere Popularität.

Auch die angeblich „komplizierte und nur schwer nachvollziehbare Machart“ des Films, die oftmals als Ursache dafür angeführt wurde, dass er floppte, dürfte nicht der tatsächliche Grund gewesen sein. Der Film wirkt mit Blick auf seine bedeutungsschwere Handlung stellenweise fast schon zu trivial, um diese angemessen zu transportieren.

Vermutlich liegt der wirkliche Grund dafür, dass THX 1138 trotz leidlich guter Kritiken beim Publikum durchfiel, in der Tatsache begründet, dass man Regisseur Lucas – das ist, wie Sie sicher schon lange erraten haben, der Nachname unseres neuen Freundes George – aufgrund seiner vermeintlichen Unerfahrenheit zu wenig Spielraum bei der Inszenierung ließ und ihm viel zu oft in die Parade fuhr. Dadurch verlor er schon während der Dreharbeiten mehr und mehr die Lust an seinem Werk. Als dieses dann nach etlichen Nachbearbeitungen und Umschnitten in die Kinos kam, steckte man schlicht und ergreifend viel zu wenig Geld in die Werbung, sodass das anvisierte Publikum gar nicht erst erfuhr, dass ein neuer Science-Fiction-Film angelaufen war.

Die große Katastrophe für die Warner-Studios blieb jedoch trotzdem aus, da seine Produktionskosten nicht besonders hoch gewesen waren. Wer gern blanke Zahlen mag: Das Budget lag bei lediglich 777.000 Dollar. Das hat THX 1138 aber ohne jeden Zweifel seit vielen Jahren schon wieder hereingeholt, denn nach der Fernseh-Auswertung des Films kam vor einigen Jahren eine DVD beziehungsweise Blu-Ray mit dem drei Minuten längeren „Director‘s Cut“ heraus, die sich recht gut verkauft hat (übrigens mit einer sehr pikanten zusätzlichen Szene, die angesichts der Jugendfreiheit dieses Buches nicht näher beleuchtet werden soll ...).

Niemand weiß ganz genau, wann George nun wirklich zum ersten Mal die Idee für eine breit angelegte Sternen-Saga hatte. Er selbst hat dazu schon mehrmals in Interviews unterschiedliche Angaben gemacht. Wie man aus eigener Erfahrung weiß, bedeutet so etwas oftmals, dass man sich selbst nicht mehr genau erinnern kann. Fest steht nur, dass es in seinem Privatarchiv Aufzeichnungen gibt, die aus den frühen 70er Jahren stammen und in denen bereits erste Grundzüge seiner Ideen festgehalten sind.

Während Georges Studentenzeit hatte es weitere Einflüsse auf ihn gegeben. Insbesondere für das Science-Fiction-Fernsehen waren die 60er Jahre – wie bereits angedeutet – ein goldenes Zeitalter gewesen. Neben der berühmten Anthologie-Serie Twilight Zone (die bei uns unter den deutschen Titeln Unglaubliche Geschichten, Unwahrscheinliche Geschichten und Geschichten, die nicht zu erklären sind ausgestrahlt wurde und wenig Beachtung fand) und Verschollen zwischen fremden Welten (Lost In Space) erhielt natürlich auch jene Serie in den USA viel Aufmerksamkeit, die in Deutschland später als Raumschiff Enterprise berühmt und erfolgreich werden sollte: Star Trek. Darüber soll an dieser Stelle nun gar nicht groß die Rede sein, da es erstens bereits einige sehr interessante Bücher zu diesem Thema in deutscher Sprache gibt (darunter natürlich Björn Sülters Es lebe Star Trek in der gleichen Reihe wie das vorliegende Buch) und zweitens, da Star Trek – völlig zu Unrecht und komplett herbeigeredet! – als schärfster Konkurrent von Star Wars gilt, das ja Thema dieses Buches ist.

Warum Star Trek aber dennoch seine Erwähnung an dieser Stelle findet (und vermutlich nicht zum letzten Mal)? Ganz einfach: Es ist noch nicht allzu lange her, dass George, jetzt natürlich Mr. Lucas, Sir, in einem Interview darüber sprach, dass er sich Star Trek sehr gern angesehen habe und daraus auch Inspiration für seine eigenen Werke geschöpft habe. Jahrzehntelang war das Thema vermieden worden, sei es von ihm selbst oder auch von den Fragestellern. Aber nun ist es eben raus. Dies genügte der Nerd-Gemeinde dieser Welt freilich nicht, weshalb auch sogleich die Frage aufgeworfen wurde, ob George eigentlich auch gern Doctor Who angesehen habe. Die Antwort hierauf steht noch aus, aber es gibt dennoch ein paar Bezüge zwischen Star Wars und Doctor Who. Ein wenig später soll dies näher erörtert werden, jetzt erst einmal zurück in die titelgebende Zeit vor Star Wars.

Nach dem Kino-Flop seines Erstlingswerks war unser George jedenfalls mit ziemlicher Sicherheit erst einmal wieder recht unentschlossen. Einerseits war da nämlich der Wunsch, groß angelegte (Weltraum-)Geschichten zu erzählen, andererseits hatte er nie seine Vorliebe für das Genre des Dokumentarfilms verloren.

Warum es am Ende doch noch zu Star Wars kam (jedenfalls in unserer dimensionalen Realität), hat dann erneut mit Georges Freund Francis Ford Coppola zu tun – nennen wir doch auch ihn für unsere Geschichte beim Vornamen, schließlich werden die Beteiligten in den wenigsten guten Storys stets mit ihrem vollen Namen genannt.

Viel wurde darüber spekuliert, wie genau Francis George bei seiner Entscheidungsfindung letztlich half. Es gibt mehrere, wirklich ausgezeichnete und mitunter auch recht dicke Bücher darüber. Doch wenn man das Ganze auf das Wesentliche herunterbricht, so überzeugte Francis den enttäuschten George davon, dass finanzieller Erfolg oder auch Misserfolg eines Films bei weitem nicht immer etwas über dessen Qualität oder das Talent des Filmemachers aussagt, der ihn realisiert hat. Mit anderen Worten: In George reifte der Entschluss, es noch einmal zu versuchen und einen weiteren Spielfilm drehen zu wollen.

Also machte er sich an die Vorbereitungen und plante einen Film, über den er schon seit seiner Jugend nachgedacht hatte. Und zwar ... nein, NICHT Star Wars – bis dahin sollte noch einige Zeit vergehen –, sondern American Graffiti, in dem unser George gewissermaßen die Geschichte seiner eigenen bewegten Jugendzeit erzählen wollte.

Fan-Kommentar

 

Wann meine erste Begegnung mit Star Wars stattfand, weiß ich gar nicht mehr so genau. Es war aber zu einer Zeit, als Star Wars hierzulande noch Krieg der Sterne hieß.

Anfangs fand ich es auch recht skurril: ein neurotischer Roboter immer kurz vor der nächsten Panikattacke, ein kleines grünes Männchen (welch ein Klischee!) mit Hang zum Spiritualismus, diverse Märchen-Klischees wie eine Prinzessin und eine Art Robin Hood im Weltraum ...

Aber wie so oft, man schaut es nochmal, und wie ein guter Eintopf, beim zweiten Mal schmeckt‘s schon besser.

Und irgendwann wird man süchtig danach. Süchtig nach den liebenswert skurrilen Figuren, süchtig nach dem Märchenklischee, in dem immer das Gute gewinnt.

Inzwischen würde ich mich zwar nicht unbedingt einen „Warsler“ nennen, aber ertappe mich immer wieder dabei, in Gesprächen Yoda oder Han Solo zu zitieren, auf jeden neuen Film hinzufiebern und auch an dem einen oder anderen Merchandise nicht vorbeigehen zu können.

Etwas Sorge bereitet mir allerdings der Gedanke, dass das Franchise im Moment Gefahr läuft, ausgepresst zu werden bis auf den letzten Tropfen beziehungsweise den letzten Euro an der Kinokasse. Mit „Masse statt Klasse“ ist schon so manches Franchise zugrunde gegangen.

 

Silko Rodig, Ohorn

Kapitel 2: Bevor es Star Wars gab ..., Vol. 2

 

Szenario 2: 23 ½ Jahre nach der Geburt von George aus dem ersten Kapitel kommt in Deutschland im Hessischen ein Kind zur Welt. Natürlich, davor und danach hat es ganz sicher viele weitere Kinder gegeben, die geboren wurden, aber es geht ja um ein ganz bestimmtes. Es war ein Junge so wie George. Als er geboren wurde, büffelte George gerade in seinem Studium der Filmwissenschaften in Kalifornien.

Nennen wir den Jungen doch von jetzt an „Bobby“. Das ist nicht sein richtiger Name, den können Sie sich als aufmerksame Leser mit ziemlicher Sicherheit bereits denken. Sondern „Bobby“ ist ein Spitzname und in der Tat bekommt der Junge diesen Namen erst, als er schon sechzehn Jahre alt ist. Die Umstände, die dazu führen, gehören nicht zu den Dingen, die in einem solchen Buch ausführlicher beleuchtet werden sollten, daher wollen wir sie fortan auch nicht mehr erwähnen und es schlicht dabei belassen, dass unser neuer zweiter Freund von manchen Leuten „Bobby“ gerufen wird.

Bobby wächst haargenau in der richtigen Zeit dafür auf, um schon sehr früh ein ausgesprochenes Faible für alles Phantastische und Utopische zu entwickeln.

Erster Auslöser war jene Fernsehserie gewesen, die bereits im ersten Kapitel kurz angesprochen wurde und die sicherlich häufiger Erwähnung in diesem Buch finden wird: Raumschiff Enterprise. Bobby sah die Serie erstmals als Vierjähriger und war direkt Feuer und Flamme dafür.

Da Raumschiff Enterprise ein ordentlicher Erfolg auch im deutschen Fernsehen war, wurden nach und nach weitere „Weltraum-Serien“ ausgestrahlt (wie schon einmal erwähnt, hatte sich der Begriff „Science-Fiction“ in der Allgemeinheit damals noch nicht wirklich durchgesetzt).

Eine der ersten war die britisch-deutsche Co-Produktion Die Mädchen aus dem Weltraum (Star Maidens im Original), die ab dem Frühling des Jahres 1977 im Vorabendprogramm der ARD ausgestrahlt wurde. In der Serie ging es um den von Frauen regierten Planeten Medora (im Original heißt der Planet Medusa), von dem eines Tages zwei männliche „Untermenschen“ mit einem geklauten Raumschiff auf die Erde flüchten können, was den unfreiwilligen Kontakt der beiden Planeten miteinander bewirkt. Da man den Geflüchteten auf der Erde Asyl gewährt, nehmen die Medoranerinnen (Medusanerinnen ...?) ihrerseits den Wissenschaftler Dr. Smith und seine Kollegin Liz gefangen.

Bobby verstand damals noch nicht wirklich, um was es in dieser Serie eigentlich geht. Weltweit war mehr und mehr die Rede von der Gleichberechtigung der Frau und in Deutschland brachte eine Dame namens Alice Schwarzer den Begriff der Emanzipation in alle (zumeist weiblichen) Munde. Genau darauf war diese Serie eine Parabel. Für Bobby war aber viel wichtiger, dass der als Winnetou bekannt gewordene französische Schauspieler Pierre Brice einen der beiden geknechteten Medora/Medusa-Männer spielte, der in der deutschen Synchronfassung Akam, in der englischen Originalfassung jedoch Adam hieß. Den anderen Unterdrückten spielte übrigens der Schauspieler Gareth Thomas, der ein paar Jahre zuvor in der in England ungemein erfolgreichen, in Deutschland allerdings niemals ausgestrahlten Science-Fiction-Serie Blakes 7 die Haupt- und Titelrolle gespielt hatte. Bemerkens- und erwähnenswert ist dies an dieser Stelle vor allem deshalb, weil sich in Blakes 7 einige Motive bestaunen lassen, die man auch in Star Wars wiederfinden kann. Unter anderem gab es auch hier ein militärisches Imperium, das die Galaxis bedrohte.

Deutlich populärer noch als Die Mädchen aus dem Weltraum war Mondbasis Alpha 1. Eine Serie, die ebenfalls bereits erste Bezüge zu Star Wars besaß. Davon wusste Bobby jedoch noch rein gar nichts. Sie bestanden darin, dass einige der Leute, die hinter den Kulissen die für damalige Zeiten recht beachtlichen Trickeffekte für Mondbasis Alpha 1 geschaffen hatten, später auch für Star Wars engagiert wurden. Außerdem wirkte in einer Nebenrolle die Schauspielerin Pam Rose mit, die in der berühmten Cantina-Szene in Star Wars die kegelköpfige Alien-Frau Leesub Sirln (recht schwer auszusprechen, versuchen Sie es mal!) darstellte (und die für dieses Buch freundlicherweise ein kleines Interview gab, das im Anhang zu finden ist).

Vorsichtig ausgedrückt hatte Mondbasis Alpha 1, im Original Space 1999, gewisse Ähnlichkeiten mit Raumschiff Enterprise. Auch hier ging es um eine tapfere Weltraumcrew, allerdings bemannte diese kein Raumschiff, sondern den Erdenmond, der durch eine kosmische Katastrophe aus seiner Umlaufbahn gerissen und als „Wanderflugkörper“ auf eine Odyssee durch die unendlichen Weiten des Weltraums geschleudert worden war. Physikstudenten schlugen die Hände über dem Kopf zusammen, aber für den damals neunjährigen Bobby war das schon eine tolle Sache.

Die Hauptrollen spielte das Schauspieler-Ehepaar Martin Landau und Barbara Bain, die ein paar Jahre vorher schon zusammen in der Agentenserie Kobra, übernehmen Sie! aufgetreten waren. Realisiert hatten die Serie die britischen Fernsehmacher Gerry und Sylvia Anderson – noch ein Ehepaar. Die Andersons hatten seit den späten 50er Jahren eine Reihe von in Großbritannien enorm erfolgreichen Puppentrickserien inszeniert, die im sogenannten „Supermarionation“-Verfahren gedreht wurden – mit lebensgroßen Puppen. Dazu gehörten unter anderem Thunderbirds und Captain Scarlet, die sich allerdings allesamt in Deutschland nicht durchsetzen konnten – schließlich hatte man hier ganz außer Konkurrenz die Augsburger Puppenkiste. Anders jedoch hatte es sich mit der Realserie UFO verhalten, die ebenfalls von den Andersons stammte und auch in Deutschland gezeigt worden war.

Mondbasis Alpha 1 jedenfalls lief ab Sommer 1977 so wie zuvor Raumschiff Enterprise im ZDF und begeisterte neben Bobby noch eine ganze Reihe anderer Neun- bis Zehnjährige. Alles in allem war die Serie international aber leider nicht der ganz große Erfolg, weshalb lediglich 2 Staffeln mit insgesamt 48 Folgen produziert wurden. Doch bis dahin waren die frühen Sonntagabende eine tolle Zeit für Bobby und Gleichgesinnte.

Mondbasis Alpha 1 war um einiges gruseliger als frühere Serien. So begegnete die Crew der Mondbasis nicht nur recht unheimlichen und bedrohlichen Außerirdischen, sondern bekam es gelegentlich auch mit Geistern zu tun. Eine Episode, in der ein Crewmitglied zu einem verkohlten Weltraum-Zombie wird, bereitete Bobby sogar Alpträume. Aber die Begeisterung überwog.

Schon vom Raumschiff Enterprise hatte es eine Menge „Sammelkram“ zu kaufen gegeben: Modelle der Raumschiffe, Romane zur Serie, Comic-Hefte etc. Bei Mondbasis Alpha 1 setzte man diesen Trend fort und verfuhr ganz ähnlich. Im Falle von Die Mädchen aus dem Weltraum hatte man übrigens die Gelegenheit gänzlich verpasst und es gab noch nicht einmal eine zugehörige Romanversion zu kaufen. Im Nachhinein betrachtet, eher ungewöhnlich, da die Serie in den Regionalprogrammen der ARD im Werbefernsehen lief. Wie dem auch sei.

Der mittlerweile überall gebräuchliche Begriff „Merchandise“ setzte sich, nebenbei bemerkt, erst sehr viel später durch. Warum hierauf eingegangen wird, liegt in erster Linie daran, dass bis heute immer wieder einmal die Rede davon ist, dass die Vermarktung von Filmen und Fernsehserien ihren Anfang mit der gigantischen Marketing-Strategie rund um das Star-Wars-Universums begonnen habe, was schlichtweg so nicht der Wahrheit entspricht. Wie der weiteren (Fan-)Geschichte Bobbys zu entnehmen sein wird, waren Raumschiff Enterprise und Mondbasis Alpha 1 auch nicht die einzigen „Franchises“ (ein weiterer Begriff, den man damals noch gar nicht benutzte), an denen man sich mit Sammelartikeln noch ein ordentliches Zubrot verdiente.

Kommen wir also auf Bobby zurück. Dieser schaute natürlich nicht nur fern. Neben seinen – in den Augen manch anderer – recht komischen Lieblingsserien gab es da nicht außerordentlich viel zu sehen. Man bedenke, dass es lediglich drei Fernsehprogramme gab, wenn man nicht mit etwas Glück noch die dritten Programme benachbarter Bundesländer oder gar die Programme der benachbarten Niederlande empfangen konnte. Bobby ging auch sehr gern ins Kino und sah sich bevorzugt Matinee-Vorstellungen an. Sie erinnern sich noch an Kapitel 1 und an die Nachmittagsvorstellungen in den amerikanischen Kinos? Was diese Nachmittagsvorstellungen für George waren, waren die Matineen für Bobby.

Normalerweise kosteten die großen Kinovorstellungen ordentliche Summen wie 4,50 DM. Das entlockt heutigen Kinogängern wahrscheinlich bestenfalls ein leichtes Schmunzeln. Doch bei maximal 2 DM Taschengeld pro Woche (eine damals durchaus gängige und ausreichende Summe für Acht- bis Elfjährige!) überlegte man sich das lieber zweimal. Matinee-Vorstellungen waren ohnehin weit eher nach Bobbys Geschmack, denn hier liefen die Filme, die er wirklich sehen wollte.

Kino-Matineen galten recht lange als ausgestorben und sind erst seit einigen wenigen Jahren wieder im Kommen. In ihnen wurden Filme gezeigt, die man nicht mehr im nachmittäglichen und abendlichen Hauptprogramm zeigen konnte, da es sich zumeist um ältere Filme handelte, die ihre große Zeit bereits seit zwei, drei oder auch zwanzig Jahren hinter sich hatten. Darunter befanden sich etliche Streifen, die voll und ganz den Geschmack von Bobby trafen. Godzilla zum Beispiel. Gehört haben Sie sicher schon alle davon. Godzilla, im Original Gojira, ist dieses riesige Echsenwesen, das durch den Einsatz der Hiroshima-Bombe aus seinem Jahrtausende langen, unterirdischen Schlaf geweckt wurde und seitdem immer wieder japanische Städte platt-trampelt, vorwiegend die Hafenstadt Osaka. Manchmal ist Godzilla allerdings auch eher freundlich und trampelt die Städte nur platt, weil er andere riesenhafte Monster bekämpft, die er damit eigentlich am „Städte-Platt-trampeln“ hindern will ... Vollkommen nachvollziehbar, oder?

Seit dem 1. Godzilla-Film von 1954 erschienen bis heute 30 weitere japanische und 3 amerikanische, die von dem Reptil der etwas anderen Art handelten, sowie weitere Dutzende an Nachahmungen mit anderen fantasievollen Kreaturen wie der Riesenschildkröte Gamera oder der gigantischen Motte Mothra. Das Genre dieser japanischen Riesen-Monster nennt man in seinem Heimatland „Kaiju“ (übersetzt „seltsame“ bzw. „rätselhafte Bestie“) und es besitzt bis heute eine nicht gerade kleine Fan-Gemeinde. Die japanische Sprechweise „Gojira“ bedeutet übersetzt übrigens „Gorilla-Wal“ – das war der Spitzname eines wohl etwas tollpatschigen Packarbeiters in den Filmstudios.

Frankensteins Monster jagen Godzillas Sohn, King Kong gegen Godzilla, Godzilla der Ur-Gigant ... Bobby sah sie alle, fast jeden Sonntagmorgen.

Natürlich sah er in den Matineen auch Planet der Affen, jene Filmreihe, die bis heute eigentlich als der „legitimste“ Star-Wars-Vorläufer von allen gelten muss. Wie ein Kapitel zuvor versprochen, hier noch einmal ein wenig mehr dazu:

Angefangen hatte alles mit dem eigentlich als Satire gedachten Roman La Planéte des Singes des französischen Autors Pierre Boulle, der 1963 erschien. Boulle hatte mit seiner Parabel über eine Welt, die von hochintelligenten Affen regiert wird, keine fortsetzungsträchtige Geschichte vorgeschwebt, vielmehr hatte er eher spiegelverkehrte Gesellschaftskritik üben wollen. Doch den 20th-Century-Fox-Studios war dies recht schnuppe gewesen, nachdem sie sich die Verfilmungsrechte gesichert hatten. Rod Serling (das war der Autor der bereits erwähnten gefeierten Anthologie-Serie Twilight Zone) machte aus dem Stoff das Drehbuch für einen großen Hollywood-Film, der schließlich von Regisseur Franklin J. Schaffner inszeniert wurde. Für die Hauptrolle als der menschliche Pilot Commander George Taylor (im Buch hatte der Name der menschlichen Hauptfigur im Übrigen schlicht „Mérou“ gelautet) engagierte man den damals schon nicht mehr ganz so „taufrischen“ Filmstar Charlton Heston, der in den 50er Jahren in Monumentalfilmen wie Die zehn Gebote oder Ben Hur zu sehen gewesen war, und verpasste dem größten Teil der restlichen Darsteller-Riege aufwändige Masken, um sie in die titelgebenden Affen zu verwandeln.