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Table of Contents

Titel

Impressum

Vorwort

Rastlose Jahre, 1923 bis 1939 und Kriegszeiten, 1940 bis 1945

Eine royale Eheschließung und die Erfüllung eines Traumes, 1946-1960 und Lebensabend, 1961 bis 1969 und Nachwort

Bibliografie

Bildnachweis

Danksagung

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 Silke Ellenbeck

In der Stille die Freiheit

Band 2  - die Jahre 1923 bis 1969

 

 

 

Das bewegte Leben der Prinzessin Alice von Griechenland, Prinzessin von Battenberg,

Mutter von Prinz Philip, Duke of Edinburgh,

1885-1969

 

Historische Romanbiografie

 

 

 

DeBehr

 

 

 

Copyright by: Silke Ellenbeck

Herausgeber: Verlag DeBehr, Radeberg

Erstauflage: 2019

ISBN: 9783957537287

 

 Vorwort

 

Da ich mich als Historikerin und Autorin seit mehr als fünfundzwanzig Jahren mit der Geschichte des deutschen Adels und seinen Verbindungen durch Heirat in europäische Kaiser- und Königshäuser auseinandersetze, fielen mir bei meinen Recherchen, besonders zur letzten Zarenfamilie um Zar Nikolaus II. und seiner Frau Zarin Alexandra, geborene Prinzessin von Hessen und bei Rhein, stets auch die Schicksale einzelner Prinzen und Prinzessinnen auf. Das russische Zarenhaus pflegte durch Verheiratung von Prinzessinnen verwandtschaftliche Beziehungen nach Hessen und über die Jahrzehnte festigten sich diese.

Da die Recherche zu meiner 2015 erschienenen Biografie über die Großfürstin Maria Nikolajewna, dritte Tochter des letzten Zaren von Russland, es erforderte, sich intensiv mit dem Haus Hessen auseinanderzusetzen, stieß ich auf das Schicksal der Prinzessin Alice von Battenberg, spätere Prinzessin von Griechenland und Mutter des Prinzen Philip von Edinburgh, der wiederum später Prinzgemahl der Königin Elizabeth II. von England werden sollte.

Alice wurde im Jahre 1885 als Ur-Enkelin Königin Victorias in England geboren, war von Geburt an taub und lernte durch das Engagement ihrer Familie das Lippenlesen in mehreren Sprachen und auch das Sprechen auf einem ihrer Behinderung angepassten Niveau. Durch ihre Heirat mit dem Prinzen Andreas von Griechenland im Jahre 1903 wurde sie ein Mitglied des griechischen Königshauses.

Mit Beginn des Ersten Weltkriegs und dem folgenden Zusammenbruch des poltischen Einflusses des Adels, durch den Zerfall der Monarchien in Europa zerfielen auch ihre heile Welt, ihre Familie und nicht zuletzt ihr hochherrschaftlicher Lebensstandard. Bedingt durch die politischen Unruhen in Griechenland musste Alice mit ihrer Familie das Land verlassen. Man versuchte im Exil in Paris einen Neuanfang, doch das Leben im Exil schlug sich auf die seelische Gesundheit der Prinzessin nieder, sodass sie auf Veranlassung ihres Mannes und ihrer Mutter in ein Sanatorium zwangseingewiesen wurde. Ihre Behandlung wurde unter anderem durch Dr. Sigmund Freud und Dr. Ernst Simmel vorgenommen.

Ihr jüngstes Kind Prinz Philip und seine Schwestern waren beim gewaltvollen Abtransport der Mutter absichtlich nicht zugegen, wobei diese Trennung das Ende der heilen Familie für Alice bedeutete. Zeit ihres Lebens war das Verhältnis zwischen Mutter, Sohn und Schwestern dadurch belastet.

Hinzu kamen Eheprobleme, die zu einer Trennung zwischen Alice und ihrem Mann führten. Dennoch versuchte die Prinzessin sich wieder ein eigenes Leben aufzubauen, kehrte nach ihrer seelischen Genesung nach Griechenland zurück und engagierte sich im Widerstand gegen die Besetzung durch die Nationalsozialisten, indem sie eine jüdische Familie vor der Deportation bewahrte.

In ihrem späteren Leben konvertierte sie zum orthodoxen Glauben und wurde Nonne in einem eigens gegründeten Orden. Anderen Menschen, die in Not geraten waren, durch welche Lebensumstände auch immer, zu helfen, wurde ihr zu einem Bedürfnis und Lebensziel.

Erst in ihren letzten Lebensjahren näherte sie sich wieder ihrem Sohn an, sodass sie ihren Lebensabend in der Nähe seiner Familie in England verbrachte.

Ich möchte dieser beeindruckenden Persönlichkeit in dieser Biografie ein Denkmal setzen und einer von der Historie eher unbeachteten Prinzessin eine Stimme geben. Um ihre Sicht deutlicher auszudrücken, habe ich einen personellen Erzählstil gewählt.

Aber lassen wir Alice selbst zu Wort kommen …

Die Autorin, im Februar 2018

„Nur für diesen Zweck wurde der Mensch erschaffen: Zu lehren, wer eine einzige Seele zerstört, zerstört die ganze Welt. Und wer eine einzige Seele rettet, rettet die ganze Welt ...“

(Jerusalem Talmud, Auszug: Sanhedrin, 23a-b)

“For Alice…to an uncommon woman.”

 

Rastlose Jahre, 1923 bis 1939

 

Im Januar des Jahres 1923 reisten wir mit Christo und seiner Frau von Cherbourg auf der Olympic nach New York.

Wir genossen die Reise und der Prozess, der nun als Trial of the Six in die Geschichte eingehen sollte, schien wie eine schlimme Erfahrung hinter uns zu liegen. Weder Andrea noch ich wollten auch nur eine Zeitung in die Hand nehmen, die noch darüber berichtete. Es erschien uns alles wie der Aufbruch in ein neues Leben, welches wir uns in Paris mit den Kindern einrichten wollten. Wir mussten beide erst mal wieder zur Ruhe kommen, zu uns selbst und zu uns als Paar finden.

 

Andrea und ich auf dem Schiff in Richtung New York, Januar 1923

 

Andreas Bruder liebte seine Frau sehr. Ihr Reichtum führte dazu, dass ihr Leben allen Luxus bot, aber dennoch konnten beide nicht verbergen, wie sehr sie sich davor fürchteten, man könne Anastasia sagen, dass eine weitere Therapie sinnlos sei und damit ihr Kampf gegen den Krebs verloren. Böse Zungen hatten oft behauptet, dass Christo seine Frau nur aufgrund ihres Geldes heiratete, aber dies war eine sehr gemeine Unterstellung, denn für ihn spielte dies überhaupt keine Rolle. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass sie zehn Jahre älter war als er.

 

Mit Andrea auf der Olympic, Januar 1923

 

Christo und Anastasia auf dem Schiff, Januar 1923

 

Nonie oder Nancy, wie sie auch genannt wurde, war eine der großzügigsten Frauen, die mir jemals begegneten. Sie war sehr gütig und warmherzig und sehr stolz auf ihren Sohn William, der im Jahre 1921 die Tochter von Andreas Schwester Marie in Paris heiratete. Großfürstin Xenia war bei der Heirat erst achtzehn Jahre alt gewesen, William neunzehn. Nancy mochte Xenia, vor allem hatte sie Mitleid mit der jungen Frau, deren Vater während der Revolution in Russland hingerichtet wurde. Aber sie fand das Paar etwas zu jung zum Heiraten, dennoch freute sie sich darüber, wie die beiden auf Long Island ein recht aufregendes Leben in den besten Kreisen führte. Und sie schienen glücklich miteinander zu sein, als wir die beiden einmal trafen.

Da Xenias Mutter Marie keine glückliche Ehe mit ihrem Gatten geführt und überwiegend mit den beiden Töchtern in Paris gelebt hatte, kannte ich Xenia nicht wirklich gut, da wir uns zu selten begegnet waren, wenn sie einmal mit der Mutter nach Griechenland zu Besuch kam.

Dafür war sie öfter mit der Schwester in Russland gewesen bei der Familie ihres Vaters und sie und ihre Schwester Nina hatten oft mit meinen Cousinen Marie und Anastasia gespielt. So erinnerten wir uns kurz daran, wie vor allem Anastasia gewesen war – wild, manchmal zu derb beim Spielen, wenn sie kratzte, an den Haaren zog oder bei Spielen absichtlich betrog, aber auch immer lustig, zu Streichen aufgelegt, die in der Planung oftmals von großer Fantasie zeugten. Xenia wollte unbedingt einmal Anna Anderson treffen, denn sie wollte sichergehen, dass diese nicht vielleicht doch Anastasia sei. Ich riet ihr davon ab, erzählte ihr, was wir erfahren hatten über das Schicksal der Familie, aber sie wollte sich wohl selbst ein Urteil bilden und daran konnte ich sie nicht hindern. Auch wenn ich für meinen Teil dies absolut ablehnte, denn es gab zu viele Fakten die gegen ein Überleben meiner Cousine sprachen.

Uns erreichte auf der Fahrt über den Atlantik per Telegramm die Nachricht, dass Tino am elften Januar um ein Uhr dreißig morgens an Herzversagen gestorben war. Wir sandten telegrafisch eine Beileidsbekundung zurück an Sophie. Es sollte nur ein kleines Begräbnis in Palermo in der Nähe der Villa geben, wo er zuletzt mit seiner Familie lebte. Es bestand keine Möglichkeit, den entthronten König in Griechenland beizusetzen. Das revolutionäre Komitee hätte dies niemals gestattet und George, Sohn des Königs und nun selbst König, würde sich niemals gegen dieses stellen.

Tinos Tochter Helen hatte uns mitgeteilt, dass ihr Vater noch vorgehabt habe nach Neapel zu reisen, um dann in Florenz mit seiner Familie zu leben. Die letzten Tage jedoch hatte er fast nicht mehr ohne fremde Hilfe, gestützt auf einen Stock, laufen können und für Helen stand fest, dass ihr Vater an einem gebrochenen Herzen gestorben war, denn die Ereignisse in Griechenland hatten sich schwer auf seine Schultern gelegt. Diese Last war ihm nach ihren Worten einfach zu viel geworden. Tino war ja erst vierundfünfzig Jahre alt, als er starb.

Als wir am siebzehnten Januar am Pier 59 in North River, New York, anlegten, wartete schon die amerikanische Presse auf uns. Andrea stand den Reportern bereitwillig Rede und Antwort. Als einer von ihnen ohne Umschweife fragte, ob er vorhabe, jemals wieder nach Griechenland zurückzukehren, antwortete er ohne zu zögern, dass er niemals das Risiko erschossen zu werden auf sich nehmen würde.

Doch mein Mann würdigte auch Tino, seinen verstorbenen Bruder als König, wandte ein, dass dieser sich niemals wirklich richtig von seinen beiden schweren Erkrankungen in den Jahren 1915 und 1917 erholt und sich das natürlich auch auf seine Regierung ausgewirkt habe. Andrea ließ sich dazu hinreißen, festzustellen, dass das griechische Volk nun kriegsmüde sei. In aller Ausführlichkeit berichtete er von dem griechischen Debakel im Krieg gegen die Türken, seinem Prozess und seiner Rettung.

Unglücklicherweise verwandte die Presse dies später gegen ihn. Als wir im Sommer wieder nach Europa zurückkehrten, bezichtigte ihn der amerikanische Chargé d’affaires, der diplomatische Geschäftsträger in Athen, der Propaganda. Andrea machte entschieden deutlich, dass dem nicht so war, musste aber an Bentinck in Athen und an Talbot schreiben, um dies deutlich zu machen. An die Schwiegermama schrieb er auch einen Brief, in dem er meinte, sein einziger Fauxpas während der Interviews in den USA sei es gewesen, die Frage, ob man ihn inhaftiert habe und er nur knapp dem Tod durch Erschießen entkommen sei, positiv zu beantworten. Dies sei keine Propaganda gegen das revolutionäre Komitee in Griechenland, da die ganze Welt bereits davon gewusst habe.

Mein Ehemann war davon überzeugt, dass hier Griechen am Werk waren, die nur Sturm gegen ihn machen wollten, um Mon Repos in ihren Besitz zu bringen.

Nun, in New York, im Januar 1923 gab es zwar sehr positive Reaktionen auf Andreas Rettung, aber mein Mann machte auch entschieden deutlich, wie sehr ihn das Ganze noch schmerzte und dass er nun nicht immerzu damit konfrontiert werden wollte.

Wir zogen ins Ambassador Hotel an der Park Avenue. In dem sehr vornehmen Hotel bekamen wir einen Kammerdiener und eine Kammerfrau bereitgestellt, die sich nur um unsere Belange kümmern sollten. New York war eine aufregende Stadt, sogar bei Nacht waren die Straßen von der Reklame hell erleuchtet, die Menschen ständig unterwegs, genossen das Nachtleben am Broadway oder in kleinen Clubs und Bars. Es war durchaus beeindruckend, besonders als wir mit dem Automobil durch die Stadt fuhren. Denn es gab so viel zu sehen, dass man die ganzen Eindrücke kaum verarbeiten konnte. In Mon Repos war das Leben sehr still und beschaulich gewesen, London bot auch einige Attraktionen, aber New York schlug das alles um Längen. Wir konnten uns buchstäblich gar nicht sattsehen. Es war aufregend und pulsierend. Für Christo und Anastasia, die öfter in den USA waren, boten das Land und die Metropole New York eine gute Möglichkeit, einen sehr exklusiven Lebensstil zu pflegen. Wenn man reich war, gab es an jeder Ecke Amüsements zu entdecken. Es war eine schillernde Welt, in die wir eintauchten, aber auch eine sehr oberflächliche. Anastasia kannte buchstäblich Gott und die Welt, ständig begegnete ihr jemand und sie begann höfliche Gespräche, doch oftmals wirkte dies auch aufgesetzt.

Wenn man viel Geld hat, ist dies sicher ein sanftes Ruhekissen, aber unter den sogenannten Freunden sind auch oft nur welche, die einem wegen dieses Reichtums wohlgeneigt sind. Jedenfalls empfand ich das immer so.

Andrea und ich scheuten uns nicht davor, eingeladen zu werden von Christo und Anastasia. Wir fühlten uns auch nicht schlecht dabei, denn wir hatten Geld, kamen aber eben nur nicht an unser Vermögen aufgrund der Situation in Griechenland.

In den folgenden Tagen besuchten wir das Woolworth Building, ein Wahrzeichen der Stadt, von dem aus man einen herrlichen Ausblick auf New York genießen konnte. Dort kauften wir kleine Nachbildungen des Gebäudes für unsere Töchter als Mitbringsel.

Einmal fragte uns ein Journalist, wie es uns in New York gefiele, und Andrea sagte ihm, dass er den Broadway sehr imposant fände, die hohen Gebäude und die Kleider der Frauen seien sehr extravagant. Man stellte ihm die Frage, warum ihn nicht ein Gentleman-in-waiting begleitete, also ein Bediensteter aus vornehmer Familie, und Andrea musste darüber lachen, gab zurück, er sei Demokrat und brauche daher keinen.

An einem Sonntag machten Andrea und Christo einen langen Spaziergang über die Fifth Avenue und ließen es sich nicht nehmen, wie alle anderen auch in einem Bus auf der Fifth Avenue zum Hotel zurückzufahren. Auf der Brücke sei ihnen ein Grieche begegnet, erzählte mir Andrea, dieser habe sie beide erkannt, gegrüßt, aber sie hatten ihn ignoriert und es vorgezogen unerkannt zu bleiben.

Nach dem Tod Tinos befand sich die griechische Königsfamilie in einer sechsmonatigen Trauerphase. Es gab einige Gedenkgottesdienste für Tino, zu einem waren wir auch eingeladen worden. So unterbrachen wir unsere USA-Reise im Februar kurz, reisten mit Christo in einem Zug nach Montreal in Kanada. Die griechische Gemeinde dort veranstaltete den Gedenkgottesdienst und ich erinnere mich sehr gut daran, wie kalt es an dem Morgen war, als wir in Montreal ankamen.

Der Gottesdienst war sehr gut besucht, vielleicht umso mehr, da wir anwesend waren. Danach gab es ein großes Mittagessen im Ritz-Hotel, aber durch die Fülle an Reden und Darbietungen, die währenddessen stattfanden, konnten wir es kaum genießen. Es war für uns fremd, dass man dies nicht vor dem Essen machte oder danach. Christo erklärte uns, dass es in Kanada und den USA eben so üblich sei, auch beim Essen eine Rede zu halten oder das Essen mit Darbietungen zu untermalen.

Wieder zurück in den USA besuchten wir Washington und Palm Beach in Florida, wo wir im Royal Poinciana Hotel wohnten. Das Hotel war eine der größten Holzkonstruktionen zur damaligen Zeit, weltweit gesehen, war einmal erweitert worden und bot Platz für rund zweitausend Gäste, um die sich eintausendsiebenhundert Angestellte kümmerten. Es waren zwei Gebäude, die miteinander verbunden waren. Das Besondere war, dass man einmal auf einem Weg, der rechts und links von Palmen gesäumt war, anderen Gebäude gelangen konnte, indem man zu Fuß ging oder aber man ließ sich kutschieren in den sogenannten Afromobiles. Schwarze Angestellte traten in die Pedale eines einer Rikscha ähnlichen Gefährts. Dies war in den USA normal, doch für Andrea und mich sehr befremdlich. Und die Wege im Hotel selbst waren so weitläufig, die Pagen mussten auf Fahrrädern ihre Aufgaben erledigen.

Ich muss zugeben, dass ich niemals einen Unterschied zwischen Menschen gemacht habe, egal welcher Religion sie angehörten oder welche Hautfarbe sie hatten, daher missfiel mir die Rassentrennung sehr. Natürlich gab es auch dunkelhäutige Amerikaner, die sich einen guten Lebensstandard erarbeitet hatten, zu Reichtum gelangt waren, dennoch durften sie auch als Gäste in den Hotels niemals in den Pool für die Weißen. Christo sagte mir, dass, wenn ein dunkelhäutiger Mensch nur den Fuß in das Wasser eintauchte, das gesamte Wasser ausgetauscht, der Pool gereinigt werden musste, dann zumeist kurioserweise von dunkelhäutigen Angestellten. Dies war ein Unsinn, den ich nicht verstehen wollte und konnte.

In Palm Beach trafen wir auf viele bekannte Persönlichkeiten wie Lady Sarah Wilson, die erste weibliche Kriegsberichterstatterin, die unter anderem aus dem Zweiten Burenkrieg berichtet hatte. Sie gehörte zur Churchill-Familie, stammte aus England, arbeitete auch für die Daily Mail als Journalistin. Sie war dreiundfünfzig Jahre alt, verheiratet, hatte einen Sohn, aber war in ihrer Arbeit sehr engagiert und noch oft in Afrika. Sie erzählte uns von ihren Erlebnissen, was ich sehr interessant fand, denn sie hatte sich ihren Posten und die Anerkennung in der Männerwelt hart erkämpfen müssen.

Xenia und William kamen nach Palm Beach und wir verbrachten einige Tage miteinander, dann fuhren wir auf der Yacht von Anastasia mit ihr und Christo bis nach Kanada und wieder zurück nach Palm Beach.

 

William Leeds Junior, links, Xenia rechts, in der Mitte Andrea und ich, Palm Beach,Florida 1923

 

Christo versuchte stets seine Sorge um Anastasia zu verbergen, aber schließlich musste er uns doch offenbaren, dass es schlimmer um sie stand, als wir vermuteten. Es bestand kaum noch Hoffnung, dass sie wieder genesen würde. Und dennoch unternahmen die beiden alles, um uns den Urlaub so angenehm zu machen, dass wir ihnen sehr dankbar dafür waren. Aber man merkte, wie sehr es Christo belastete, er nur schwerlich den Urlaub genießen konnte. Seine Frau bemühte sich auch, es zu verbergen, aber es lag dennoch eine Schwere auf den beiden, die sich nicht mehr abschütteln ließ.

Als wir am zwanzigsten Mai auf der Aquitania aus den USA abreisten, blieben sie in New York. Wir dankten ihnen, wünschten ihnen alles Gute, doch obwohl es ehrlich und aufrichtig gemeint war, konnte es ihnen nicht helfen.

Lady Sarah Wilson reiste mit uns zurück nach Europa und war uns eine sehr willkommene Gesellschaft auf der Rückfahrt über den Atlantik.

Wir versuchten uns in St. Cloud einzurichten. Es war aber sehr schwierig, als Dolla und Margarita dann auch noch dort eintrafen, um mit uns zusammen zu leben, denn wir waren einfach zu viele Personen und hatten zu viel Personal. Das Haus war innen großzügig gestaltet, aber dennoch wirkte es sehr überfüllt, wenn wir alle anwesend waren.

Wir hatten zwar nicht die ausreichenden finanziellen Mittel zur Verfügung, um uns selbst zu versorgen, aber Mimi war wie eine überfürsorgliche Mutter. Wir lebten in ihrer Nähe, sie kam hauptsächlich für unsere gesamten Ausgaben auf. Und sie verbat sich, dass wir etwas nicht annehmen wollten von ihr. Mimi war eine sehr großzügige Frau, der ich wirklich dankbar für die finanzielle Hilfe war. Wenn man bedenkt, dass sie diese auf einige Jahre gesehen für uns übernahm, war ihre Großzügigkeit grenzenlos. Ihr Vater, Prinz Roland, war mit seinen dreiundsechzig Jahren sehr krank und gebrechlich. Sie kümmerte sich sehr engagiert um ihn, ließ ihm die beste Pflege zukommen.

Ihre Kinder befanden sich oftmals in der Obhut von Gouvernanten, dennoch liebte sie sie inniglich. Andreas Bruder George war nur selten anwesend. Auch in Griechenland war er nicht oft zu Besuch gekommen. Wenn er nach Athen reiste, besuchte er kurz seinen Bruder Tino, machte sich aber bald wieder auf die Rückreise. Mimi sagte mir einmal, er habe Griechenland, ebenso wie sie, abgeschrieben. Dennoch hatte man aus ihrer Sicht Tino im Griechisch-Türkischen Krieg nicht beigestanden, womit sie England und Frankreich meinte, die beide kurzzeitig eine Handelsblockade gegen Griechenland verhängten. Dies war aber nur eine kleine Sache gewesen, wenn man sich auf das Ganze konzentrierte, was mit der Niederlage am Sakarya-Fluss zur eigentlichen erzwungenen Abdankung Tinos führte.

Ich teilte Mimis Auffassung, wie sehr das revolutionäre Komitee den neuen König George unterdrückte. Er war nicht wirklich frei in seinem Handeln für das Land und niemand zweifelte daran, dass das Komitee ihn früher oder später auch zur Abdankung zwingen würde.

Unsere Bediensteten in St. Cloud bestanden oftmals aus sehr unterschiedlichen Nationalitäten, wodurch es oft zu Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Personal kam. Einmal wurde eine Kammerfrau von einem Diener mit einem Messer attackiert, wodurch sie aber zum Glück nur leicht verletzt wurde. Die Attacke geschah wohl mehr oder weniger aus verletztem Stolz des Dieners, als die Kammerfrau seine Avancen abwies, der Diener bestand aber darauf, dass er nur wütend geworden sei, weil er keinen Lohn erhalten habe. Wir entschieden zu Gunsten der Kammerfrau in diesem Fall und der Diener wurde entlassen. Aber es kam leider auch durchaus vor, dass Angestellte auf ihren Lohn warten mussten. Es war nicht leicht, Mimi darum zu bitten, für diesen aufzukommen.

Man kann uns vielleicht eine gewisse Versnobtheit unterstellen, weil wir in unserer Lage noch auf Personal bestanden, wo wir selbst auch den Haushalt hätten führen können, aber zum einen bestand Mimi auf diesem Luxus für uns und zum anderen versuchte ich selbst Geld für uns zu verdienen, wodurch ich zeitlich sehr eingespannt war.

 

Dolla, rechts, Margarita, Andrea und ich in unserem Haus in St. Cloud, Paris 1923

 

Andrea und ich, St. Cloud, Paris, 1923

 

Ich bestickte Stoffe mit antiken griechischen Mustern wie Kissen, Bettwäsche, Tücher, Tischdecken, Schals und fand für diese Handarbeiten durchaus Abnehmer, da diese Art der Volkskunst immer noch sehr beliebt war. Es ergab sich bald darauf die Möglichkeit für mich, die fertiggestellten Handarbeiten in einem sogenannten Wohltätigkeitsladen anzubieten, den ich selbst gründete. Diese Boutique nannte ich Hellas und sie befand sich in der Rue Faubourg Saint-Honoré in Paris. Ich bot dort unter anderem die Handarbeiten mit den griechischen Stickereien an, auch mit diesen verzierte Seide, die auch andere Damen für mich herstellten, aber deren Herstellung ich überwachte. Wir boten auch Tapisserie in griechischem Stil an, wundervolle Gobelins. Bald sorgten Christo, Nancy, Mimi und ihr Gatte George für reiche Kunden und ich begann auch Antiquitäten anzubieten. Der Erlös aus den Verkäufen kam griechischen Flüchtlingen zugute. Ich arbeitete dort als Geschäftsführerin, da ich mich für die Flüchtlinge einsetzen wollte und so auf Wunsch auch Handarbeiten anfertigen konnte oder eben fertige zum Verkauf offerierte. Und die Anwesenheit einer griechischen Prinzessin im Laden war durchaus willkommen, weil es eben auch Kunden anzog.

Nikolaus, Andreas künstlerisch begabter Bruder, schickte ab und an ein von ihm handgemaltes und signiertes Bild zum Verkauf in den Laden und bald empfahl man das Geschäft weiter, es sprach sich in der Familie herum. So gingen auch bald mehr und mehr Spenden an Dingen ein, die wir anbieten konnten. Die Boutique florierte, wie man so sagt.

Die Arbeit tat mir gut und es bedeutete auch, dass wir dadurch die Verbindung nach Griechenland noch etwas aufrechterhielten. Seit unserer Abreise aus Griechenland hatten wir keine griechischen, sondern immer noch die dänischen Pässe, wenn wir verreisen wollten.

Mein Gatte sagte, man habe uns damit auch die griechische Nationalität gestohlen, was er besonders für die Kinder nicht schön fand, denn sie waren in Griechenland geboren worden. Ich erinnerte ihn daran, dass er lieber froh sein solle, noch am Leben und bei uns zu sein, da waren mir die Pässe völlig gleichgültig.

Andrea verbrachte viel Zeit mit Tiny, Cäcilie und Philip. Gemeinsam fuhren sie mit einem Automobil in die Stadt, erkundeten Paris und seine Sehenswürdigkeiten oder spazierten durch den Bois de Boulogne, den wunderschönen Park und Wald im Westen von Paris. Dort konnten sich die Kinder auch austoben, herumlaufen und spielen.

In St. Cloud gab es einen Tennisplatz zwischen unserem Haus und dem von Mimi. Viele Stunden lang spielte Andrea mit Cäcilie und Tiny kleine Matches zu zweit, Philip durfte als Balljunge die Bälle wiederholen, wobei er sich emsig bemühte, aber auch oft mit dem einen oder anderen Ball zu spielen begann und vergaß, ihn den Spielern zurückzugeben.

Jeden Sonntag luden uns Mimi und George zu einem großen Mittagsessen ein.

Unter der Woche war Mimi die meiste Zeit bei ihrem Vater in Paris, trieb ihre Karriere als Psychoanalystin voran, wenn George zu Hause war, sah man ihn kaum. Er liebte die Stille und Zurückgezogenheit. Manchmal fuhr er zu seinem Stadthaus in Paris in der Rue Adolph Yvan oder er besuchte für längere Zeit die Verwandten in Dänemark.

Auch Nikolaus und Ellen lebten mittlerweile in St. Cloud und damit in unserer direkten Nachbarschaft. Ihre älteste Tochter Olga hatte sich im Jahre 1922 zuerst mit dem Kronprinzen Frederick von Dänemark verloben müssen, da ihre Mutter diese Partie als durchaus positiv befand, denn ihre Tochter wäre damit finanziell abgesichert und Königin geworden. Doch Olga schenkte ihr Herz dann dem Prinzen Paul von Jugoslawien. Die Hochzeit war für den Oktober 1923 geplant.

Die beiden jüngeren Töchter, Elizabeth und Marina, hatten noch nicht vor sich zu binden.

Andreas Cousine, Meg Bourbon genannt, hieß eigentlich Prinzessin Margrethe von Bourbon-Parma. Sie war eine geborene Prinzessin von Dänemark und verheiratet mit dem Prinzen René von Bourbon-Parma. Meg hatte zwei Kinder, den kleinen Jacques, der ein Jahr alt war, und das Baby Anne. Wir trafen uns oft mit den Verwandten, da wir alle nun so dicht beieinander wohnten.

Wenn ich nicht im Laden arbeitete oder über meinen Handarbeiten saß, verbrachte ich viel Zeit mit meinem Mann und den Kindern. Ich würde durchaus sagen, dass diese Zeit in St. Cloud trotz der Umstände eine unserer schönsten war.

 

In dem Wohltätigkeitsladen Hellas – ich mit einigen Stücken, die dort zum Verkauf angeboten wurden, 1923

 

Wir standen in stetem Kontakt mit Mama und meinen Geschwistern in England, verbrachten aber die meiste Zeit in Frankreich, zu den deutschen Verwandten pflegte ich kaum Kontakt, blieb aber über meine Mutter stets auf dem Laufenden.

Mama lebte mit Louise in ihrem großzügigen Appartement in der nordwestlichen Seite des Kensington-Palastes und durch die Tanten meiner Mutter, Beatrice und Louise, die auch dort lebten, hatten sie stets Gesellschaft. Da Tante Louise seit dem Jahre 1914 auch Witwe war, aber die Ehe leider kinderlos geblieben war, sah meine Mutter eine ihrer Verpflichtungen darin, sich um ihre beiden Tanten zu kümmern.

Die Pye-Crust, Edith, war immer noch Mamas Kammerfrau, denn sie gehörte mittlerweile zur Familie. Seit einiger Zeit gehörte auch Isa von Buxhoeveden, Tante Alixʼ ehemalige Hofdame, zum Haushalt meiner Mutter. Sie war so etwas wie die Sekretärin Mamas, half ihr mit der Post und beide hatten begonnen, Mamas Memoiren niederzuschreiben. Leider wurden diese aber nie veröffentlicht.

Auch Nona und ihr Ehemann Dick zählten noch zum Freundeskreis meiner Mutter. Sie war ihnen immer noch sehr dankbar, dass Papa, Louise und sie in Fishponds hatten leben dürfen, empfand dieses Zuhause immer noch als ihr schönstes. Daher besuchte sie die beiden so oft es ihr möglich war in Netley Castle. Nona und Dick hatten sich Hühner zugelegt, waren aber in der Zucht nicht besonders erfolgreich, doch es war meiner Mutter jedes Mal eine Freude, sich um die Tiere, besonders die Küken, zu kümmern.

Auch wenn meine Mutter es nicht gerne offen aussprach, so beschäftigte sie doch immer noch die falsche Anastasia in Deutschland. Anna Anderson war nicht die Einzige, die behauptete, ein überlebendes Mitglied der Zarenfamilie zu sein. Zu ihr gesellten sich weitere angebliche Anastasias, wie eine Dame, die in den USA lebte, ein falscher Alexei, falsche Olgas und so war die Liste beliebig erweiterbar. Niemand behauptete jedoch jemals Onkel Nicky oder Tante Alix zu sein. Besonders Isa fand das äußerst kurios.

Der Fall Anna Anderson wog daher so schwer für unsere Familie, da diese Frau förmlich alles in Bewegung setzte, damit jemand ihr bestätigte, sie sei die echte Anastasia. Doch für meine Mutter blieb sie nach wie vor stets eine Betrügerin, deren Lüge sie sehr schmerzte.

Meine beiden älteren Töchter schickte ich oft zu Mama und Louise nach London. Dolla und Margarita verstanden sich sehr gut mit Louise und fühlten sich sehr wohl in ihrer Gesellschaft. Mama schickte meine Töchter in Begleitung meiner Schwester oft zu Partys. Oder Edwina nahm sich Zeit für die Mädchen, sie schenkte ihnen sogar einige ihrer oftmals sehr exklusiven Kleider für diese Anlässe. Das Weitergeben von Kleidungsstücken, die einem selbst nicht mehr passen, ist in großen Familien normal, aber für Edwina war es traurig mitanzusehen, wie Dolla und Margarita sich selbst solche Kleider nicht leisten konnten. So bestellte sie bald ihre Kleider so, dass sie sich jederzeit weiter oder länger machen ließen, um sie dann an meine Töchter weiterzureichen. Dickies Gattin war schmaler als die Mädchen, doch in ihren Kreisen war es üblich, die meisten Kleider nur einmal zu einem besonderen Anlass zu tragen. Danach hingen sie nur noch im Schrank. Mit ihrer Großzügigkeit machte sie meine Töchter natürlich überglücklich, denn sie waren inzwischen junge Damen, die auch gerne einmal Wert auf ihr Äußeres legten. Damit meine ich keine Eitelkeit, die war ihnen beiden fremd, denn sie waren mit Verzicht konfrontiert worden, als wir das erste Mal Griechenland verlassen mussten. Aber durch diese Erfahrung wussten sie vieles auch mehr zu schätzen als andere Mädchen in ihrem Alter.

Mir war klar, dass sie sich mehr Louise und Edwina zuwenden würden, wenn ich sie aus meiner Obhut entließ. Und ich denke, mein Fehler war, ihnen nicht den Eintritt die die Gesellschaft zu ermöglichen oder sie dabei zu unterstützen, so wie es dann Edwina und Louise taten. Ich habe dies aber immer befürwortet, war vielleicht in dem Punkt eine etwas nachlässige Mutter.

 

Dolla, links, Louise und Margarita, im Jahre 1923

 

Im Mai waren Dolla und Margarita bei einem Tanztee bei der Prinzessin Amélie Troubetskoy geladen. Die Gattin von Prinz Pierre Troubetskoy, einem Künstler und Aristokraten, hatte sich als Autorin von Romanen, Gedichten und Theaterstücken einen Namen gemacht. Sie stammte aus den USA, war auch mit Oscar Wilde bekannt gewesen und gemeinsam mit ihrem Ehemann lebte sie eigentlich in Virginia, residierte aber auch immer eine Zeit lang im Jahr in London.

Im Juli veranstalteten die Vanderbilts einen Ball in Brook House, zu dem auch der Prinz von Wales, die Herzogin und der Herzog von York eingeladen waren. Dies war ein sehr spektakulärer Ball, der einen nachhaltigen Eindruck bei meinen beiden Mädchen hinterließ.

Am sechsten Juli durften sie, in Begleitung von mir und Andrea, an der nachmittäglichen Geburtstagsfeier für Toria, Tante Alexandras unverheirateter Tochter, teilnehmen. Die Tante scheute jedes Jahr keine Kosten und Mühen, um ihrer Tochter eine großzügige Feier auszurichten, bei der aber die Kinder der verheirateten Freunde von Toria geladen wurden. Es war, wenn man es so sagen will, ein bisschen wehmütig für ihre ledige Tochter, sich von jungen Damen und Herren umgeben zu sehen, die alle einen Ehepartner suchten, während sie als Gesellschafterin ihrer Mutter ein sehr einsames Leben führte. Tante Alexandra litt an schwerem Rheuma, wodurch sie hinkte und einen Schirm als Stock benutzte, zudem war ihre Taubheit bereits weit fortgeschritten. Dies beruhte auf einer angeborenen leichten Schwerhörigkeit und Erkrankung der Ohren. Viele bewunderten oft ihr noch jugendliches Aussehen, aber dies beruhte auf Unmengen von Schminke, mit der sie jedes noch so kleine Fältchen zu kaschieren versuchte. Es kam öfter vor, dass andere Menschen dies bemerkten, auf einem Ball hatte auch einmal jemand angemerkt, sie sehe aus wie lackiert. Eigentlich fand ich es nicht verwerflich, zu seinem Alter zu stehen, denn sie war bereits neunundsiebzig Jahre alt.

Für Toria war das Leben sehr schwer an ihrer Seite, da sich die Tante hauptsächlich aus den gesellschaftlichen Aktivitäten zurückzog, da sie eben nicht mehr verstand, was die Leute zu ihr sagten. Toria und sie hatten sehr viele Haustiere, die wohl beiden etwas Trost schenkten, obwohl Toria sich nie beklagte. Vielleicht war sie aber auch für meine Schwester Louise ein noch größeres Mahnmal, sich doch noch zu verheiraten, um nicht so zu enden.

Bei der Geburtstagsfeier für Toria fiel allen auf, dass Tante Alexandra verwirrt wirkte, was man ihrem fortgeschrittenen Alter zuschrieb. Sie trug ein wunderschönes Kleid mit Pailletten, an denen sie immer wieder herumnestelte, die ein oder andere dabei abriss oder verlor, und als sie vor mir und Andrea stand, fragte sie, wo ich sei. Wir versuchten ihr zu erklären, dass ich vor ihr stand, aber sie begann lauthals zu lachen. Alle im Saal starrten sie an, dann rief sie aus, Andrea behaupte, mit der Dame neben ihm verheiratet zu sein. Gute zwanzig Jahre zuvor war sie Gast auf unserer Hochzeit gewesen, aber sie erkannte mich einfach nicht mehr. Da ahnten wir alle, wie schwer das Leben an ihrer Seite für Toria mittlerweile sein musste, denn diese beobachtete das Ganze mit einem wirklich bemitleidenswerten Blick.

Ich glaubte, meine Schwester Louise würde ganz in ihrer Rolle als Tante für Dolla und Margarita aufgehen und habe die eigene Ausschau nach einem Bräutigam vorerst aufgegeben, doch ich sollte mich irren.

Im Juni des Jahres 1923 kam der Kronprinz Gustav von Schweden nach London gereist, um mit seinen beiden ältesten Söhnen, Gustav Adolf, der siebzehn Jahre alt war, und Sigvard, sechzehn Jahre alt, an einigen Bällen und Gesellschaften der Saison teilzunehmen. Ich hatte bereits erwähnt, dass seine Gattin im Jahre 1920 verstorben war und er nun alleine mit seinen fünf Kindern dastand. Das jüngste Kind, Carl Johan, war erst sechs. Da der Kronprinz mit seiner Gattin eine sehr glückliche Ehe geführt hatte, ging niemand davon aus, dass er sich auf einer eventuellen Brautschau befand, denn er trauerte sehr um seine verstorbene Frau, war sie doch hochschwanger gewesen und das Kind ebenfalls gestorben.

Der Kronprinz kannte uns Battenbergs, wir hatten ihn ein paar Mal getroffen, aber es war ein freundschaftlicher, doch nie tief gehender Kontakt gewesen. Das lag aber sehr lange zurück. Und das letzte Mal, als er und Louise mehr Zeit miteinander verbrachten, war 1914 gewesen. Mama und Louise mussten damals aus Russland aufgrund des Ausbruchs des Krieges überstürzt abreisen, kamen auf der Reise bei dem Kronprinzen und seiner Gattin unter, bevor ihnen die Weiterreise nach England möglich war. Als er sich nun in London aufhielt, schenkte er Louise sehr große Beachtung. Sie begegneten sich bei Georgie und Nada, als diese Gustav und seine Söhne einluden. Und nach einer Weile war allen klar, dass es nur eine Frage der Zeit wäre, bis Gustav um Louises Hand anhielt. Doch meine Schwester, die seit der Erfahrung mit Shakespeare ein gebranntes Kind war, überkamen Zweifel. Sie haderte mit ihrer Situation, dennoch war es für sie verwirrend, plötzlich mit romantischen Avancen konfrontiert zu werden. Sie war vierunddreißig Jahre alt, eigentlich längst als alte Jungfer abgeschrieben, wurde von den Männern generell übersehen, die sich auf Brautschau befanden und weitaus jünger waren als sie. Dennoch würde sie bald zu alt sein, um sich noch zu vermählen.

Louise scheute sich davor, England zu verlassen. Gustav würde einmal König werden und sie wollte eigentlich nicht am Hof leben, ferner hatte er eine sehr große Familie. Natürlich sehnte sie sich nach einem Ehemann als Lebenspartner, eigenen Kindern, doch sie wusste nicht, ob sie Gustav und seinen Kindern ausreichend gerecht werden könnte.

Obwohl Mama Louise gut zuredete, die Hand des Kronprinzen anzunehmen, hatte sie doch mehr Vertrauen in die Worte von Nona, mir und meinen Geschwistern, denn Mama dachte eben wie eine Mutter, die ihre Tochter gut verheiratet sehen wollte. Meine Mutter war nie eine Frau, die sich an ihre Kinder klammerte, daher war ihr das Glück ihrer Tochter wichtiger als ihre darauf folgende Einsamkeit, wenn Louise nach Schweden zöge.

Es war offensichtlich, dass meine Schwester befürchtete, den Anforderungen, die man an eine Königin stellte, nicht gerecht zu werden.

Sie schrieb mir, dass es sie wie ein Schlag getroffen habe, dass ihr Gustav Avancen machte. Es verwirre sie, denn eben noch habe sie Dolla und Margarita in die Gesellschaft einführen wollen, wobei sie den Gedanken an eventuelle Heiratskandidaten für die zwei sich selbst zur äußersten Priorität gemacht habe, und nun könnte sie diejenige sein, die demnächst vor dem Traualtar stehe. Und meine beiden Töchter stünden ihr stets mit Rat und Tat zur Seite, seien so erwachsen darin, ihr Mut zu machen.

An einem Sonntag lud Gustav Mama und Louise ein, mit ihm im Automobil nach Hampton Court Palace zu fahren. Das Schloss liegt im Südwesten Londons am linken Ufer der Themse. Es war einmal der Sitz der englischen Könige gewesen, wie unter anderem von Heinrich VIII. und im Tudor-Stil erbaut. Es war ein schönes Ausflugsziel und während der Fahrt wurde Louise schlagartig bewusst, dass dieser Ausflug eben nur dem einen Ziel diente, um sie dort um ihre Hand zu bitten.

Gustav war sieben Jahre älter als Louise. Seit er als Kind eine Teekanne aus dem alten China geschenkt bekam, befasste er sich mit der Geschichte des Landes und war inzwischen ein regelrechter Experte, was diese betraf. Er sammelte chinesische Artefakte, kochte selbst leidenschaftlich gerne und sehr gut, trank keinen Alkohol und liebte jede Art von Gesellschaft. Paraden fand er ebenso unterhaltsam wie Bankette, aber ebenso gerne fand man ihn im Garten, wo er Blumen pflanzte. Und im Gegensatz zu Louise, die bereits als Kind einige Schimpfwörter aufgegriffen hatte, diese aber nur sehr selten benutzte, da es sich für eine Dame nicht gehörte, fluchte er niemals. Ihm waren solche derben Ausdrücke verhasst.

Gustav hatte sich sogar Rat bei Mama geholt, wie er Louise dazu bringen solle, ihn zu heiraten, also wusste meine Mutter, wie der sprichwörtliche Hase läuft. Sie bat ihn nur, diskret zu sein, da Louise bereits einmal ihr Herz verloren habe an einen Mann und damals sehr unter der Trennung litt. Böse Zungen hätten Louise ein Mauerblümchen genannt, denn selbst die Kunst des Flirtens war ihr fremd.

Doch nun wollte ein Mann sie heiraten, den man im Englischen aufgrund seiner vorzüglichen Eigenschaften und seines Charakters als rare bezeichnete. Eine alles in allem sehr gute Partie und rar gesät.

So nahm sie an und am ersten Juli verlobten sich Gustav und sie noch stillschweigend, denn er musste erst noch nach Schweden reisen, um seine Kinder um ihr Einverständnis zu bitten. Dies war etwas, was ihn noch mehr auszeichnete. Es ging ihm dabei vor allem um seine einzige Tochter Ingrid, denn die Zwölfjährige hatte sehr an ihrer Mutter gehangen und hielt ihr Andenken in Ehren. Louise hatte aber Gustav gesagt, dass sie den Kindern niemals die Mutter derart ersetzen wolle, indem sie ihren Platz einnahm, jedes Andenken an sie verbannen würde oder Ähnliches. Dies wiederum sprach für meine Schwester.

Die Eheschließung war nur mit einem Problem verbunden, denn das schwedische Erbrecht von 1810 gab an, dass ein schwedischer Prinz seine Erbrechte verlor, wenn er mit oder ohne Kenntnis und Zustimmung des schwedischen Königs die Tochter eines schwedischen oder ausländischen Mannes heiratete. Es ging darum, ob Louise verfassungsgemäß berechtigt sei, einmal Schwedens Königin zu werden. So erbat die schwedische Regierung eine Erklärung der britischen Regierung, die bestätigte, dass die Wahl einer zukünftigen Ehefrau durch den Kronprinzen dem Erbrecht entspreche. König George V. in England sah kein Problem darin und stimmte einer Hochzeit Louises mit dem Kronprinzen natürlich zu. Vielleicht, so witzelten wir, fürchtete er aber auch Mamas erneuten Zorn, wenn er diese verweigern sollte.

Meine Schwester war von Geburt an ein Mitglied der britischen Königsfamilie und daher gab es keine Probleme darin, Gustav zu ehelichen, ohne dass er seine Erbrechte verlor.

Auch König Gustav V. von Schweden und seine Gattin, Königin Viktoria, eine geborene Prinzessin von Baden, standen der Heirat sehr positiv gegenüber. Sie sahen wohl in erster Linie einen Mutterersatz in Louise für ihre Enkelkinder. Man muss hier erwähnen, dass es kein Geheimnis war, wie unglücklich die Ehe des Königs mit seiner Gattin war, denn diese hatte bereits seit dem Jahr 1893 ein Verhältnis mit ihrem Leibarzt, weswegen sie sich meist in ihrer Villa Solliden auf der Insel Öland aufhielt oder ihre Zeit an der Seite des Arztes auf Capri verbrachte. Der König war eher Männern zugetan als seiner Gattin und dies hatte sich auch sehr negativ auf die Kindheit von dem Kronprinzen Gustav und seiner zwei Brüder ausgewirkt. Sein jüngerer Bruder Erik war allerdings 1918 an der Spanischen Grippe verstorben.

Und Wilhelm, der zweitälteste, war mit Tante Ellas Ziehtochter Marie verheiratet gewesen. Er lebte inzwischen mit einer anderen Frau in wilder Ehe, wie man so sagt. Offiziell war sie seine Haushälterin.

Louise würde also in recht bizarre Familienverhältnisse einheiraten.

Ich beschloss, dass es gut wäre, wenn Gustav und meine Schwester sich noch etwas besser kennenlernen könnten. Kurzerhand lud ich beide ein, mit uns die Sommerferien zu verbringen. Es war schwer, noch freie Hotelzimmer um diese Zeit des Jahres zu bekommen, aber in Arcachon im Département Gironde, einem Badeort an der Biskaya, der bekannt war für seine Austernzucht, hatten wir Glück.

Gustav reiste mit seinen Kindern an. Meine Schwester liebte Kinder, vor allem in den kleinen Philip war sie überaus vernarrt. So war es für sie überhaupt kein Problem, sich auf die Kinder des Kronprinzen einzustellen. Bertil, damals elf Jahre alt, vernarrt in Flugzeuge und Automobile, fand besonders schnell Zugang zu ihr, was Louise sehr freute. Ingrid dagegen war sehr zurückhaltend und ein wirklich traurig wirkendes Kind, doch meine Schwester schaffte es, sie etwas aufzuheitern. Die Kinder taten ihr leid, denn der Verlust der Mutter wog schwer, aber sie war so einfühlsam mit ihnen, dass niemand Zweifel daran hatte, dass sie mit ihnen gut auskommen würde. Dies freute Gustav natürlich umso mehr.

Die Hochzeit wurde auf den dritten November 1923 festgesetzt, König George wollte diese unbedingt organisieren. Louise zweifelte nur daran, ob sie in ihrem Alter noch ein weißes Brautkleid tragen könne. Aber sie bat ohne Umschweife sofort meine Töchter, ihre Brautjungfern zu sein, was die Mädchen natürlich in überschwängliche Freude versetzte.

 

Auch die Zeitungen und Journale berichteten von Louises Verlobung mit Gustav, als diese offiziell bekannt gegeben wurde

 

Trotz dieses schönen Ereignisses, welches nun ins Haus stand, hatten wir auch einige familiäre Verluste zu verkraften. Am neunten Juli starb Tante Lenchen in Schomberg House in London. Sie war im Frühjahr an einer schweren Grippe erkrankt, erholte sich nur schwerlich davon und erlitt auch noch Ende Mai einen Herzanfall.

Ihr Ehemann, Prinz Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg war bereits im Jahre 1917 im Londoner Sitz der beiden verstorben. Sie hatten keine Kinder.

Die Trauerfeier für Mamas Tante fand in der St. George`s Chapel auf dem Gelände von Windsor Castle statt, danach setzte man Lenchen neben ihrem Ehemann in der Albert Memorial Chapel bei.

Am zwanzigsten Juli verstarb dann Tante Marie Karoline, Papas Schwester, im Schönberger Schloss in Schönberg. Ich war bei der Beerdigung nicht zugegen.

Aber nun lebte von Papas Geschwistern nur noch Onkel Franzjos.

 

Unsere Familie, aufgenommen anlässlich der Verlobung und als Postkarte veröffentlicht,Juli 1923, London

 

Wir erfuhren Anfang August, dass es Christos Frau immer schlechter ging, und am neunundzwanzigsten August erlag Nancy ihrem Krebsleiden. Christo hatte sie zuletzt in Spencer House in London mit der Unterstützung von Krankenschwestern gepflegt.

Wie Nancy es in ihrem Testament gewünscht hatte, wurde sie im Mausoleum ihrer Familie auf dem Woodlawn Cemetary in der Bronx in New York City beigesetzt.

Für Andreas Bruder war der Tod seiner Gattin ein sehr schwerer Schlag, doch er konnte bei seinem Stiefsohn William und dessen Frau Xenia in Long Island seinen Kummer teilen, denn er hatte ein sehr gutes Verhältnis zu beiden. So zog er sich für einige Wochen in die USA zurück.

Dickie setzte uns kurz danach in Kenntnis, dass Edwina schwanger war. Das Baby sollte Anfang des Jahres 1924 zur Welt kommen.

 

Das zweite Porträt, welches der Künstler de László von

mir im Jahre 1923 fertigstellte

 

Meine Mutter, die nun bald ohne Louise leben würde, sah darin kein Problem, denn sie wollte uns vermehrt in St. Cloud besuchen und wir planten auch mehrere Verwandtenbesuche, wie nach Hessen zu Onkel Ernie und Tante Onor.

Ich hoffte, daß Dolla und Margarita sich ihre Ehemänner selbst aussuchen würden, denn sie sollten aus Liebe heiraten. Es war aber nicht so, dass ich sie dabei bedrängte, dennoch war ich der Meinung, die längeren Aufenthalten in London würden ihnen mehr Abwechslung und vor allem Gelegenheiten bieten, junge Männer kennenzulernen. So waren sie im Herbst überwiegend in England bei Mama und Louise.

Am dritten November heiratete Louise Gustav in der Chapel Royal im St. James`s Palace in London. Meine Töchter waren die Brautjungfern, wie es ihnen meine Schwester versprochen hatte. Es war eine wunderschöne Hochzeit, wenngleich auch nicht mit so viel Pomp und Prunk wie bei meinem Bruder Dickie und Edwina.

Meine Schwester wirkte überglücklich an diesem Tag, da sie endlich einen passenden Ehemann gefunden hatte. Sie und Gustav wurden vom Erzbischof von Canterbury, Randall Thomas Davidson, getraut. Neben unserer Familie und der des Brautpaares nahmen auch viele Mitglieder der britischen Königsfamilie an der Hochzeit teil. Auch König George V. und seine Gattin Mary waren als Gäste anwesend.

 

Louise und Gustav am Tag ihrer Vermählung, 3. November 1923, mit Tiny, Cäcilie und David, Georgies Sohn, links und Margarita, stehend, Gustavs Bruder Wilhelm, Dolla und Tatjana, Georgies Tochter, rechts

 

Man hatte in der schwedischen Presse schon viele Fotografien von ihr veröffentlicht, seit der offiziellen Bekanntgabe der Verlobung auch einiges über sie geschrieben. Aber als Louise dann nach Hochzeit mit Gustav nach Schweden reiste, dort das erste Mal öffentlich auftrat, waren die Menschen sofort fasziniert von ihrem Charme, ihren guten Manieren. Sie schrieb mir kurz darauf, wie begeistert und herzlich man sie überall empfangen habe.

Gustav und Louise zogen mit den Kindern nach Schloss Ulriksdal in der Gemeinde Solna bei Stockholm. Dort dekorierten sie das in den Jahren 1643 bis 1645 erbaute Renaissance-Schlösschen ganz nach ihren Wünschen. Wir waren uns alle sicher, dass Louise ihr Glück gefunden hatte, und dies sollte sich bewahrheiten. Gustavs Kinder schlossen meine Schwester schon bald sehr in ihre Herzen.

Auch den Winter über waren Dolla und Margarita die meiste Zeit in London. So wurden sie Weihnachten von der Familie des Earls of Leicester eingeladen und verbrachten Silvester und Neujahr in Sandringham mit der königlichen Familie.

In dieser Zeit lud meine Schwiegermutter Olga sie an einem Abend die Woche zu sich ein. Anders als ihre Kinder und Enkel erhielt die ehemalige Königin noch eine monatliche Rente vom griechischen Staat von zwanzig englischen Pfund, zudem durfte sie aus Griechenland noch eine Anzahl an ihr vertrauten, älteren Bediensteten ins Exil begleiten. Somit war sie recht gut versorgt. Ferner konnte sie sich voll und ganz auf ihre Familie verlassen, wenn sie eine Unterkunft brauchte, und pendelte so zwischen den einzelnen Familienmitgliedern hin und her. So lebte sie einige Zeit bei Christo in Spencer House, dann bei ihrer Tochter Marie, die ein Anwesen im Regent`s Park gemietet hatte, in Sandringham House bei ihrer Schwägerin Tante Alexandra und deren Tochter Toria, in Schloss Windsor oder dem Buckingham-Palast, wo ihr ihr Neffe König George Appartements zur Verfügung stellte.

Meine Schwiegermutter war auch auf die Unterstützung durch die Familie angewiesen, da sie kaum noch selbst gehen konnte, die meiste Zeit in einem Rollstuhl saß. Dazu kam eine Verschlechterung der Sehkraft, weswegen sie mehrmals in Paris weilte, um sich dort bei einem Spezialisten operieren zu lassen. Leider brachte dies immer nur für eine kurze Zeit eine Linderung der Beschwerden. Diese Einschränkung ihrer Sehfähigkeit führte aber auch oftmals zu sehr amüsanten Momenten. So wurde sie einmal an einer Statue der nackten Lady Godiva vorbeigefahren und empörte sich darüber, wie man die Königin ohne Kleider hatte in Stein meißeln können. Zudem fand sie es unerhört, diese dann auch noch vor aller Augen öffentlich aufzustellen.

Nach dem Tod Anastasias zog sie zu Christo ins Spencer House. Als er aus den USA zurückkehrte, konnte sie ihn so etwas über seinen schweren Verlust hinwegtrösten. Wenn es ihre Gesundheit zuließ, nahm er sie mit nach Rom, wo er zum Andenken an seine Gattin die Villa Anastasia errichten ließ, oder sie reisten nach Pau, einer Gemeinde in Frankreich, die in unmittelbarer Nähe des Atlantiks gelegen ist.

Ich hatte einen guten Kontakt zu meiner Schwiegermutter und besuchte sie natürlich, wenn ich in London weilte, aber ich fand es auch schön, dass Dolla und Margarita, nun, da sie beide schon erwachsen waren, ihr einmal die Woche Gesellschaft leisteten.