Nebenbei
Antiquar
Antikenhandel ist seine Profession – eine hermaphroditisch schöne Frau seine große Liebe.
© 2019 Hans Oskar Peter Utaipan
Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN |
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Paperback: |
978-3-7497-5006-1 |
Hardcover: |
978-3-7497-5007-8 |
e-Book: |
978-3-7497-5008-5 |
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Nebenbei Antiquar
Antikenhandel ist seine
Profession – eine
hermaphroditisch schöne
Frau seine große Liebe.
Für Arunee
Diesem Roman liegen wahre Begebenheiten zu Grunde. Die Namen der im Roman handelten Personen, deren Handlungen sowie Lebensumstände sind frei erfunden.
Wie ein Roman auch sein mag, er ist stets
schöner als das Leben.
Frei nach Jules Renard (1864-1910)
französischer Romanautor
Das erste Kapitel
Ereignisreiche Autobahnfahrt in Geschäften nach Hamburg.
>Düdel- Lüdel- Lüt, Düdel-Lüdel-Lüt, Düdel-Lüd …< und dann hatte ich dem Radiowecker den Garaus gemacht. Dessen Display zeigt 22. Feb. 2000 und 02:30 an diesem Morgen. Rasieren, Duschbad, Körperpflege und dazwischen die Espressomaschine mit Kaffeepulver gefüttert und den Schalter auf das Symbol >kleine Tasse< gestellt. Das rabenschwarze Gebräu aus einer exquisiten Kaffeesorte verströmte für mich dann auch schon den Duft mit Aufwacheffekt. Einkleiden mit weißem Hemd, Krefelder Seidenschlips mit klassisch- dunkelbraunem Fantasiemuster auf bordeauxrotem Grund. Dieser mit Windsor-Knoten in der Länge knapp oberhalb des Gürtels aus schwarzem Exoten-Leder gebracht. Schwarze Socken übergestreift. Mit Andacht von dem Espresso Genuss genommen, in die passend zum Gürtel ebenfalls schwarzen Schuhe geschlüpft. Die Siebensachen vom Schreibtisch in meinen bereits vorbereiteten Aktenkoffer gestopft, mein Laptop unter den Arm geklemmt. Durch das kurze Flurstück meines Apartments zum Ausgang gehastet. Hinter mir abgeschlossen. Auf dem Weg zum Fahrstuhl den Autoschlüssel gegriffen und nochmal in den Aktenkoffer geblickt, ob ich auch das oft nerviges Nokia 9000 dabeihabe. Dann in der Tiefgarage angekommen. Das zur oberen Mittelklasse gehörende Fahrzeug einer Nobelmarke hatte ich mir ausgeliehen. Denn der Besuch bei einem sehr wichtigen Kunden bzw. Kundin stand an und da war mein acht Jahre alter Kleinbus aus fernöstlicher Produktion wohl nicht das richtige Fahrzeug um bei Millionärs vorstellig zu werden. Dort ein hochwertiges Sammelobjekt >Kunst auf Papier< zu besichtigen, taxieren und ggf. anzukaufen. Dieses aber wahlweise auch als Einlieferung an das englische Auktionshaus zu vermitteln, für welches ich zeitweise auch Expertisen für Bibliophiles, Handschriften, aber auch Numismatik erstelle. Dies waren meine Pluspunkte gegenüber weiteren Interessenten und das englische Auktionshaus war ohnehin allererste Wahl für solch ein Objekt, welches ja im Detail aufgearbeitet werden musste. In Deutschland gab es für dieses durchaus Konkurrenz, aber ich hatte nur Respekt vor der immer kurz entschlossenen und kapitalstarken aus der Schweiz. Fuhr dann von der Aumühlen Straße über die Homburger Landstraße aus Oberursel in Richtung Bad Homburg zu der dort erreichbaren Auffahrt zur Autobahn A661 bis zum Autobahnkreuz Bad Homburg. Dann auf die A5 in Richtung Kassel um in deren Verlauf auf die A7 zu kommen mit dem Ziel Hamburg. Aktuell war es 03:15 Uhr als ich auf die A5 gewechselt. Schaltete den Verkehrsfunk an, denn es war doch reger LKW Verkehr, jedenfalls auf diesem Streckenabschnitt. Blick auch auf die Außentemperaturanzeige + 5.1° Celsius. Die Nacht war recht klar und so fuhr ich wohl ab der Rastanlage Wetterau doch teils mit 140 km/h. bei der guten Sicht und hier auch fast keinem PKW-Verkehr, nur einige Lastkraftwagen zu diesem Zeitpunkt.
Wollte zuerst meinen Vater mitnehmen, denn wir Scheithofer sind eine Familie von Kunst- und Antiquitätenhändlern. Großvater und Vater waren Inhaber eines Antiquariats in Frankfurt am Main, auf der Sachsenhäuser Mainseite, Gemarkung Museumsufer. Beide waren studiert in Altertumswissenschaften, der Großvater war international beachteter Experte für Ostasiatika und pflegte Geschäftskontakte bis in die USA. Während der Bombennacht am 22. März 1944, ging Frankfurt in nicht einmal einer Stunde mit seiner Altstadt in einem Feuersturm unter. Die Bomber der Royal Airforce und alliierter Verbände warfen weit mehr als 1000 Sprengbomben und über 1 Mio. Stabbrandbomben über der Mainmetropole ab. Auch am gegenüberliegenden Mainufer fielen Bomben, trafen auch den Gebäudekomplex des großelterlichen Antiquariats nebst den Lagerräumen. Alles ging in Schutt und Asche unter. Nach dem II. Weltkrieg baute man zunächst ein zweigeschossiges Gebäude mit Flachdach. Parterre Verkaufsraum, Lager, Werkstatt für Restaurierungen und Fotostudio mit Labor. Im ersten Stock die Privatwohnung und Büro. Doch das Provisorium war nicht auf Dauer ausgelegt. Da die Nachbargrundstücke repräsentative Bauten aufwiesen, hat das doch wohl alles recht provisorisch ausgesehen. Aber für eine ordentliche Neubebauung im Stil zu den anderen Grundstücken war kein Geld vorhanden. Daher verkaufte die Großmutter das Anwesen nach dem Tod des Großvaters, welcher 1963 an den Folgen einer Kriegsverletzung verstorben war. Aus dem Erlös erwarb sie Grundbesitz mit großzügigem Anwesen in Darmstadt auf der Mathildenhöhe. Nach dem Tod ihres Mannes kränkelte die Großmutter, ihr Lebensmut war dahin. Einer Lungenentzündung standen keine Kräfte mehr entgegen und so entschlief sie fast genau ein Jahr später im Vaterländischen Krankenhaus Frankfurt.
Jetzt, aus den Erinnerungen durch ein Fahrzeug aufgeschreckt, welches mit allem was an Scheinwerfern vorhanden aufgeblendet, im wahrsten Sinne des Wortes auf der linken Fahrbahnseite vorbeiraste. Der Silhouette nach, ein schwarzer Porsche, dessen rotes Licht der Rückleuchten in Sekundenschnelle von dem Dunkel der Nacht aufgezehrt wurde. 04:00 Uhr noch weniger Verkehr. Eine Rastanlage passierend, fast voll besetzt mit Lastkraftwagen, deren Fahrer ihre Ruhezeiten einzuhalten hatten.
Ach ja …Vater heiratete 1966 meine Mutter Gerda Brauer, so kam ich 1967 auf die Welt. Die Gene meines Vaters ließen mich nach Abitur ein Studium der Altertumswissenschaften beginnen. Wollte in Berlin an der FU studieren, aber das war finanziell nicht zu stemmen. Mutter hatte zwar BWL studiert, aber nur einen Halbtagsjob vor Ort gefunden. Vater bereiste mit einem Kleinlastwagen Trödel- und Antikmärkte, aber auch Auktionshäuser, wenn deren Schwerpunkt Kunst. Machte aber keinen großen Schnitt, weil er einfach zu viel dessen was er erwarb selbst sammelte, oder darauf warten wollte, dass er die erworbenen Gegenstände mit höheren Gewinnen verkaufen konnte. Es gab aber finanziell keinen Mangel bei den Scheithofers. Mutter quengelte auch nie, aber ein Studium fernab von Zuhause finanzieren, das ging dann aber auch gar nicht. Dann hatte Vater die brillante Idee doch einen ehemaligen Studienfreund aus Köln anzurufen. Der war sofort bereit zu helfen. Quartier und Verpflegung hatte der spontan angeboten und in Aussicht gestellt, dass ich in dessen Nachbarschaft sicher mit einem für Studenten zumutbaren Nebenjob rechnen könne, eben des Taschengeldes wegen. Konnte mich für die Fachrichtung Papyrologie, Epigraphik und Numismatik bei dem dortigen Institut für Geldgeschichte einschreiben. Bekam schon während meiner Studienzeit eine Hilfsanstellung bei einem Kölner Kunst-Auktionshaus, welches auf die Verwertung von Nachlässen spezialisiert war. Schnell war ich fasziniert von der Vielfalt dessen was man dort als Auktionsware zur Versteigerung angeboten bekommen konnte. Zuerst zögerlich, dann aber mit vollem Einsatz ging ich allen Gelegenheiten nach, wenn etwas von Wert und Alter anzukaufen war. Zuerst durch Kleinanzeigen in den Tageszeitungen bekam ich auch oft Konglomerate und kleine Nachlässe angeboten, in deren Bestand sich auch Briefmarken befanden. Ich wertete das nicht großartig, bis mein Vater einmal darauf hinwies, dass ich doch eine recht wertvolle Sammlung Briefmarken Saar-Saarland ungebraucht und gebraucht mitgebracht hatte. Danach kam mein Interesse auch auf die Philatelie, im Fachjargon für das Sammeln von Briefmarken und zu Briefmarken gehörende Gegenstände. Nachdem das Studium Ende März 1991 beendet, zog es mich wieder nach Darmstadt. Dort begegnete ich im Frühsommer Melanie, der ersten wichtigen Frau meines Lebens. Bis 1994 hatte ich mich in der Kunstbranche etabliert und betrieb unter Vaters Kunsthandel den Versand von kleineren Kunstgegenständen, Münzen und Briefmarken nach Verkaufslisten. Das lockte auch Kunstkenner dazu, Vorort in der Verkaufshalle des Vaters nach Gelegenheiten zu stöbern. Nun florierten unsere beiden Geschäfte. Mutter kündigte dann ihre Anstellung um den kaufmännischen Bereich unserer Aktivitäten zu organisieren. So hatte sich auf meinem Konto bald das Kapital angesammelt um auch größeren Geschäften nachgehen zu können.
Ein LKW mit Anhänger, welchen ich gerade überholden wollte, erforderte meine ganze Aufmerksamkeit, denn dessen Anhänger schlingerte in ungewöhnlicher Weise. War ich doch im Bereich der Kasseler Berge angekommen, wie man diesen Autobahnabschnitt bezeichnet. Im gleichen Augenblick piepste die Außentemperaturanzeige und auf dem Display musste ich – 3Grad° C. ablesen. Parallel auch noch der Verkehrsfunk mit der Warnung >Fahrbahnglätte im Bereich der Kasseler Berge und streckenweise in allen Höhenlagen<. Inzwischen hatte ich die Fahrgeschwindigkeit zu 100 km/h reduziert um den LKW sicher zu überholen. In Höhe des Anhängers angekommen, driftete dieser auf meine linke Fahrbahnseite-Überholspur zu. Blick in den Rückspiegel. Nur nicht abbremsen. Denn schnell wie ein gefräßiges Raubtier, schien ein Fahrzeug mit aufgeblendeten Scheinwerfern aus der Dunkelheit nahe zu kommen, nun Wechsellicht durch Lichthupe. Da musste es jemand ganz eilig haben. Der Anhänger kam bedenklich nahe auf meine Fahrbahnseite und ich entschied mich dennoch wegen der Fahrbahnglätte kein Gas zu geben, denn die Bremsleuchten des LKW signalisierten, dass dieser bereits seine Geschwindigkeit reduziert und ich dann auch haarscharf an der Zugmaschine vorbei, sanft nach rechts lenkend vor den LKW gekommen war. Wie ein Déjà-vu raste wiederum der schwarze Porsche vorbei. Schlingert plötzlich. Driftet seitwärts über die gesamte Fahrbahn. Dann dreht das Fahrzeug einige Kreise und schießt frontal auf die rechte Leitplanke der Fahrbahn zu. Autoteile fliegen durch die Luft als der Porsche wohl auftrifft. Das Heck stellt sich hoch und dann fliegt das Fahrzeug über die Leitplanke in das Nirgendwo. Als dann mit gemäßigter Geschwindigkeit die Unfallstelle passiert, bremse ich mein Fahrzeug erst auf dem Seitenstreifen gefühlvoll bis zum Ausrollen. Habe weiche Knie als ich aussteige. Es ist glatt! Rückwärts zu dem LKW blickend steht der quer zur Fahrbahn, doch bewegt sich dann langsam um wieder auf die äußere Fahrspur zu kommen. Dahinter werden einige PKW sichtbar, welche dann überholen. Die haben wohl nichts von dem Unfall des Porsches mitbekommen, denn die passieren in gemäßigtem Tempo die Unfallstelle, um sich dann etwas schneller werdend zu entfernen. Der Fahrer des LKW hat diesen mit eingeschalteter Warnblinklange auf dem Standstreifen zum Halt gebracht. Er ist ausgestiegen und kommt auf mich zu.
»Mensch haben sie Glück gehabt«, keucht dieser erregt, reicht mir die Hand und versucht auszuspähen wo der Porsche abgeblieben ist.
Der Händedruck erfolgt.
»Sie aber auch! Das war für sie mehr als knapp. Übrigens ich bin der Markus «, stellte ich mich vor.
»Bin der Ottmar und hole mal die große Batterieleuchte und den Verbandskasten. Sichere dann noch schnell die Unfallstelle mit Signalfackeln ab. Wir müssen zu dem Unfallwagen und erste Hilfe leisten, wenn es da noch etwas zu leisten gibt. Hoffentlich benachrichtig einer der Vorbeifahrenden die Autobahnpolizei«, ist dessen Sorge.
»Wenn ich hier Netzt habe, kann ich das mit meinem Mobiltelefon erledigen«, gab ich meiner Hoffnung Ausdruck.
Hatte dann zwar nur wenig Netz, doch der Notruf ging durch. Schilderte kurz die Situation welche sich kurz hinter der Autobahnauffahrt Hann. Münden in Richtung Göttingen ereignet hatte. Nicht ganz fünf Minuten später, folgte ich mit den Erste- Hilfeausrüstungen beider Fahrzeuge dem Ottmar mit seiner großen Batterieleuchte über die Leitplanke. Es ging die recht steile Böschung hinab zu einem Wiesenstück. Dort stand etwa 60 Meter weiter der verknautsche Porsche auf den Rädern. Die Frontscheibe war nicht mehr vorhanden und die der Tür zur Fahrerseite war zerborsten, die Airbags hatten ausgelöst. Im Lichtschein der Leuchte, saß eine Frau regungslos im Sicherheitsgurt auf dem Fahrersitz. Von außen ließen sich beide Türen nicht öffnen. Ottmar machte an der Fahrerseite einen weiteren Versuch, indem er zur Innenseite der Türe griff und es dann auch verstand deren Verriegelung zu lösen. Aber es bedurfte der gemeinsamen Kräfte die Türe dann durch heftiges Rucken fast ganz zu öffnen. Ottmar ertastete den Puls an der Halsschlagader der wie leblos Sitzenden.
»Sie lebt, der Puls ist gut fühlbar, hoffentlich nur eine Ohnmacht. Wir bewegen sie nicht, lockern nur ein wenig den Sicherheitsgurt, aber nur so weit, dass sie noch in der angetroffenen Position sitzen bleibt. Ich probiere nur einen Riechkapsel«, erklärt er mir, aber es klang so als spreche er zu sich selbst. Er brach die Ampulle auf, welche sich in dem Erste-Hilfe-Set befunden und wedelte damit unter ihrer Nase. Prompt schlug die Verunglückte ihre Augen auf. Unverständnis in ihrem kalkweißen Gesicht. Sie stöhnte auf, während sie sich etwas zu uns wendet.
»Bitte bleiben sie ganz ruhig sitzen. Es kommt gleich Hilfe. Sie sind von der Autobahn abgekommen, doch ihr Wagen steht noch auf den Rädern. Aber sie haben vielleicht einen Schock«, verniedlichte ich die ernste Situation und sah die Verunglückte mit gezwungenem Lächeln an, denn ich konnte diese, ihre Situation nicht einschätzen.
Aber Ottmar.
»Das haben sie noch gut hinbekommen«, begann er mit der Frau ein Gespräch und richtete den Schein der Batterieleuchte aus ihrem Gesicht etwas zu uns und auf die Umgebung.
»Das ist der Markus und ich bin der Ottmar. Bis weitere Hilfe eintrifft leisten wir ihnen Gesellschaft«, war sichtlich eine beruhigende Ansprache.
Erstaunt war ich, wie geschickt der Ottmar es verstand mit ihr nun in Konversation zu kommen, so dass sie entweder mit >Ja< oder >Nein< zu Antworten wusste. Es war recht kalt und wir froren. Ich sah mich in dem Porsche um und fand auf dem Rücksitzt ihren Mantel. Es gelang mir diesen zu greifen und sie damit in der Sitzposition vor der Kälte etwas zu schützen. Dann kam auch schon in direkter Reihenfolge Polizei und der Rettungswagen mit Arzt und zwei Sanitäter mit Bahre. Ottmar berichtete was wir getan und unterlassen hatten.
»Sie haben alles richtig gemacht. Geben sie der Polizei einen Bericht und ihre Personalien, wir kümmern uns um die Verunglückte«, wurden wir von dem Arzt weggeschickt. Bis alles erledigt war zeigte die Uhr 05:15 als ich in den Wagen stieg zur Weiterfahrt nach Hamburg, nicht ohne mit Ottmar die Adressen und Rufnummern ausgetauscht zu haben. Der fuhr täglich Speditionsgut von Frankfurt nach Hamburg. Inzwischen waren auch zwei Streufahrzeuge vom Winterdienst der Autobahnmeisterei an uns vorbeigefahren. Im Polizeifunk hörte ich von weiteren Unfällen kurz vor Göttingen. Die verlorene Zeit wollte ich nach dem Zwischenfall nicht mehr aufholen, sondern folgte dem fließenden Verkehr nach Hamburg, welcher sich mehr und mehr vor meinem Ziel verdichtete. Es war dann schon lichter Morgen, als ich gegen 08:30 in den Elbtunnel einfuhr. Seltsam, die verunglückte Frau beschäftigte meine Sinne. Nahm mir für den Rückweg vor, mich über den Ausgang des Unfalls bei der Polizeidienststelle Hann. Münden zu informieren. Schon kurz hinter dem Elbtunnel kam die Autobahnabfahrt Hamburg-Othmarschen. Reihte mich in den Verkehr nach Othmarschen ein und orientierte mich dann Richtung Elbchaussee, für die Adresse zu welcher ich angereist war. Es waren wenige Minuten nach 09:00 Uhr, als ich auf der Elbchaussee nähe Jenischpark nur wenige Meter von meinem Fahrziel den Wagen auf dem schmalen Randstreifen und halb Trottoir einparkte. Das Anwesen, wie mir beschrieben, lag auf der anderen Straßenseite. Hohe Hecken verwehrten den Einblick. Die Zufahrt gesichert durch ein schmiedeeisernes Tor, welches ich als antikes Original einordnen konnte. Meine Ankunft war für 10:00 avisiert und so verbrachte ich die Zeit mit warten und rekapitulierte den Zeitabschnitt ab meiner ersten Begegnung mit Melanie.