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Titelseite

Inhalt

Bäume wissen einfach alles

Wer futtert so viele Erdbeeren?

Besuch bei der alten Petrula

Gefahr am Biberdamm

Ein nächtlicher Ausflug

Die Abmachung

Nachhilfe im Nettsein

Wer schummelt hier?

Eine harte Nuss für Rubinia

Wird Rabor aufgenommen?

 

 

 

 

 

Für Johannes. Für Nike. Und für Angela.
In Liebe von Herzen.

kap1

Bäume wissen einfach alles

kap2

Rubinia Wunderherz saß über ihren Hausaufgaben. „Puh, ein Waldtier mit drei Buchstaben. Igel? Nein. Fuchs? Auch nicht …“ Hach, es wollte ihr einfach nicht einfallen. Stattdessen kritzelte sie einen Marienkäfer in ihr Heft.

Hier im Elfenwald war es wunderbar warm und sonnig heute. Viel lieber würde sie draußen herumfliegen, statt hier zu sitzen! Eine Ameisenfamilie flitzte emsig unten am Waldboden herum. Sie bauten ein neues Zuhause. Und die Sonne malte gerade ein besonders schönes Muster auf Rubinias Tisch … Die Waldelfe war ganz versunken in den Anblick, als sie plötzlich lautes Rufen hörte: „So eine Gemeinheit! Jetzt können wir unseren schönen Ausflug vergessen.“

Rubinia sah aus ihrem Baumloch. Niemand da. Sie setzte sich wieder und versuchte, sich auf ihre Hausaufgaben zu konzentrieren. Konnte ihr Füller nicht wenigstens ein klitzekleines bisschen Magie haben, um die Aufgaben im Nu für sie zu erledigen? Ihre beste Freundin Enja hatte ihr den Füller zum Geburtstag geschnitzt und sogar mit Rubinias Namen versehen. Enja war eine wahre Künstlerin und handwerklich sehr geschickt.

Draußen ertönte wieder aufgebrachtes Schimpfen. Rubinia hielt es nicht mehr länger aus, sie musste wissen, was da los war! Ihre Hausaufgaben würden sicher nicht weglaufen.

Sie flog in die Richtung, aus der die verärgerten Rufe kamen. Fünf kleine Eichhörnchen beugten sich über einen Haufen aus Zweigen und Schilf. Als Rubinia näher kam, sah sie, dass es ein Floß gewesen war, das jetzt zerbrochen war.

„Irgendein Blödian hat unser Floß kaputt gemacht! Dabei hatten wir uns so auf unseren Ausflug heute gefreut!“, erklärte Tamo, ein Eichhörnchen-Junge, Rubinia. Man konnte sehen, dass er geweint hatte.

Rubinia nahm ein paar der zerbrochenen Zweige in die Hände. „Ich helfe euch, euer Floß zu reparieren.“

Überglücklich holten die Eichhörnchen alles nötige Material zusammen und reichten es Rubinia. Es war gar nicht so einfach. Die Schilfhalme lösten sich mehrmals wieder, während die Waldelfe sie verknotete. Rubinia seufzte ungeduldig.

„Wir sind sehr froh, dass du uns hilfst!“, versicherte ihr Lina, eins der beiden Eichhörnchen-Mädchen, und lächelte Rubinia dankbar an.

Rubinia lächelte zurück. Auch wenn Flöße reparieren Arbeit war, machte es mehr Spaß als Hausaufgaben.

Wie im Flug verging der Nachmittag. Als Rubinia und die Eichhörnchen mit den Reparaturen fertig waren, stand die Sonne schon tief am Himmel.

„Schade, dass wir heute nicht mehr damit fahren können. Es ist schon zu dunkel“, meinte Frido, der kleinste Eichhörnchen-Junge, traurig.

„Hat jemand was von dunkel gesagt? Höchste Zeit für ein Lagerfeuer!“, rief Lorian. Der Elfenjunge flog heran und zwinkerte seiner Freundin Rubinia zu. „Wer von euch ist der weltbeste Feuermacher?“

„Ich! Ich! Ich!“, riefen alle Eichhörnchen durcheinander.

Rubinia lächelte. Lorians Aufgabe im Wald war, sich um kleine Tiere zu kümmern. Das machte er wirklich prima. Oje, da fielen ihr die eigenen Hausaufgaben ein. Nichts wie los!

Unterwegs kam Rubinia bei Feodor vorbei, dem Farn, der mit seiner Familie am Waldrand wohnte. „Wie ist das Befinden, Allerwerteste?“, fragte Feodor und verbeugte sich ausladend, indem er seine prächtigen Blätter schwungvoll zur Erde neigte.

Rubinia schmunzelte. „Danke, meinem Allerwertesten geht es gut“, antwortete Rubinia. „Nur meinen Berg Hausaufgaben, den würde ich gerne einfach wegzaubern.“

Leider hatte die Waldelfe keinen Zauberstab. Sie dachte an das Traubenblütenfest, an dem alle jungen Elfen einen eigenen Zauberstab bekommen hatten. Außer Rubinia!