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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Idee/Konzept dieses Buchs: Thomas Kastning, Wilhelm Klemm

Text: Thomas Kastning, Assistenz: Lina Subklew

Autor: Thomas Kastning

Redaktion und Projektmanagement: Wilhelm Klemm

Lektorat: Susanne Maute, mcp concept GmbH, Kolbermoor

Layoutkonzept/Titeldesign: Independent Medien Design, München, Horst Moser (Artdirection)

Bildredaktion: Marie Danner

Schlussredaktion: Ulla Thomsen

Illustration/Kartografie: Patrick Tümmers, Tümmersdesign Münche

eBook-Herstellung: Yuliia Antoniuk

impressum ISBN 978-3-8342-3160-4

1. Auflage 2020

GuU 8-3160 01_2020_02

Bildnachweis

Coverabbildung: Martin C. Welker

Fotos: Thomas Kastning: >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >

Lina Subklew: >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >

Martin C. Welker: >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >

Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg/Martin C. Welker: >, >, >

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LESERSERVICE

holiday@graefe-und-unzer.de

Telefon: 00800 – 72 37 33 33*
Mo–Do: 9.00 – 17.00 Uhr
Fr: 9.00 – 16.00 Uhr
(* gebührenfrei in D, A, CH)
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Erscheint als eine sinnvolle Umnutzung von Telefonzellen im Zeitalter des Mobiltelefons.

VORWORT

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

Weihnachten und der Jahreswechsel liegen hinter mir, der Blick richtet sich nach vorne, und da warten noch Wochen voll tief hängender Wolken und Schneematsch auf den Bürgersteigen. Spätestens da beginnt sie – die Sehnsucht nach dem Frühling. Der Wunsch, mittags einen Cappuccino auf der Terrasse zu trinken. Sich im T-Shirt von den Sonnenstrahlen die Nase kitzeln zu lassen.

Den astronomischen Frühlingsbeginn bestimmt die Tag-und-Nacht-Gleiche, sie liegt auf der gesamten Nordhalbkugel jedes Jahr rund um den 20. März. Doch die Natur interessiert sich dafür eher wenig. Während wir Deutschen noch fröstelnd und fluchend die Windschutzscheiben unserer Autos kratzen, blühen in Andalusien bereits die Mandelbäume.

Also bin ich in den Süden Europas gefahren, auf Gibraltars Felsen geklettert und habe mit Blick auf Nordafrika den Frühling begrüßt. Von hier sind wir gemeinsam gen Deutschland gereist, und unterwegs hat er mir einige seiner schönsten Kunststücke gezeigt. Landschaften und Gemüter erstrahlen unter seiner Hand, Menschen begrüßen ihn mit bunten Festen, und in allem liegt der Zauber eines neuen Turnus der Jahreszeiten. Die Berge erklimmt er langsamer, und in den Tiefebenen der großen Flüsse schießt er eilig vorwärts. Im Schnitt legt er dabei 40 Kilometer am Tag zurück.

Nachdem ich dabei sein durfte, wie er als Vollfrühling Mitte April die Apfelblüte nach Deutschland brachte, haben wir uns an den Kreidefelsen Rügens verabschiedet. Er hat seinen Weg nach Norden fortgesetzt, ich hingegen bin umgedreht, um mich auf die Terrasse zu setzen und zu schreiben. Dieses daraus entstandene Buch wird mich künftig in den dunklen Monaten daran erinnern, welche Freuden vor der Tür stehen, und Sie dazu einladen, dem Frühling ebenfalls ein Stück entgegenzureisen.

Thomas Kastning

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Fotograf Martin Christopher Welker mit seinem Model – einem geduldigen Andalusier-Pferd.

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AM MITTELMEER

Ab Februar erobert der Frühling die Küstenstreifen des Mittelmeers. Die Luft ist lau und die Felder erblühen. Es warten einsame Strände, römische Amphitheater und quirlige Städte. Das Leben verlagert sich wieder nach draußen und heißt Besucher willkommen!

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Die gekalkten Häuser reflektieren das Sonnenlicht, und die verwinkelten Gassen bieten Schutz vor der sengenden Hitze.

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EL CHORRO UND DIE MANDELROUTE

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Aus der Ferne betrachtet, hüllen die blühenden Mandelbäume Landschaften in zartrosa Wolken. Rückt man näher, bleiben flüchtige Blüten an knorrigen Zweigen. Der Mandelbaum ist eine Pflanzenart aus der Familie der Rosengewächse, doch im Gegensatz zu der klassischen Gartenrose trägt er keine Stacheln, dafür aber kleine Früchte, von denen ich auch jetzt zur Blütenzeit noch einige aus dem Vorjahr am Baum finde.

Eigentliche Erntezeit ist im September, dann wird in Almogía, einem der weißen Dörfer entlang der Mandelroute, der »Tag der Mandel« gefeiert. Dabei wird es hier immer schwieriger, aus dem Mandelanbau Gewinn zu ziehen. Die Felder in Kalifornien sind einfacher und kostengünstiger zu bestellen als die steilen Abhänge im Hinterland von Málaga. Umso wichtiger wird die landschaftliche Schönheit der bisher touristisch unterschätzten Region.

Sie bietet Möglichkeiten für Outdoorenthusiasten jeglicher Couleur. Mit spektakulären Kalksteinschluchten lockt die Landschaft rund um El Chorro Kletterer aus ganz Europa, die sich die Ausblicke hart erkämpfen. Für nicht ganz so sportliche aber ebenfalls schwindelfreie Besucher empfiehlt sich die Begehung des Caminito del Rey – einem Pfad, der zum Teil aus (gesicherten) Planken besteht, die hoch an den senkrechten Felswänden hängen.

Oder man macht es wie ich und beschränkt sich darauf, eine kleine Wanderrunde zwischen den Mandelplantagen zu drehen und anschließend durch eins der weißen Dörfer zu schlendern. Sie entwickeln mit ihrer Romantikkulisse zu dieser Jahreszeit eine ganz besondere Schönheit. Vor der Kirche sitzt eine Gruppe älterer Menschen und spielt Karten, Katzen streunen umher, und irgendwo repariert jemand hämmernd sein Haus. Álora, Almogía, Cártama und Pizarra zählen zu den weniger touristisch frequentierten weißen Dörfern Andalusiens. Gemeinsam ergeben sie die 80 Kilometer lange Mandelroute.

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Spanische Orangenbäume kann man sogar adoptieren und sich die süße Ernte nach Hause liefern lassen.

ALMOGÍA

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Eine Szenerie wie aus einem Liebesfilm. Märchenhafte Gassen, prächtige Blumenkübel, Katzen auf Fensterbrettern und verwinkelte Terrassen. All das macht Almogía zum schönsten der weißen Dörfer entlang der Mandelroute. Alte Männer sitzen im Schatten und begrüßen freundlich jeden neugierigen Touristen. In der Dorfmitte steht die Kirche Nuestra Señora de la Asunción, wo Marien- und Jesusstatuen aus dem 18. Jahrhundert zu finden sind. Ein gutes Panorama bietet der mit Mosaik geflieste Aussichtspunkt südlich des Dorfs an der Hauptstraße.

CÁRTAMA

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Spurensuche in der Geschichte. Das strategisch am Hang gelegene Städtchen entstand zur Zeit der Phönizier und hat seitdem viele Herrscher gesehen: Die auffällige Burg wurde von den Römern erbaut, den Mauren renoviert und später katholisch besetzt. Die Iglesia de San Pedro steht in der Dorfmitte, seit dem 16. Jahrhundert auf den Resten einer Moschee. Highlight ist die Wallfahrtskapelle Ermita de Nuestra Señora de los Remedios. Sie liegt unterhalb der Burg auf dem Monte de la Virgen, mit Blick auf das weiß strahlende Cártama und die umliegende Talebene des Valle del Guadalhorce.

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Im steinigen Hinterland unterscheiden sich Frühling und Sommer vor allem durch die Temperatur.

EL CHORRO

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An die Seile, fertig, los! Dieses Dorf ist besonders für Kletterer attraktiv. Gigantische Kalksteinwände bieten jeden Schwierigkeitsgrad. Von der Anfängerroute bis zu riesigen Überhängen ist auf über 2000 Kletterrouten alles dabei. Ein perfekter Ort für den kleinen Abenteurer in uns. El Chorro bedeutet übersetzt »Schwall«. In der Region treffen drei Flüsse aufeinander (Guadalhorce, Guadalteba und Turón), die nach Regenzeiten zu reißenden Gewässern anschwellen. Früher führte das zu Überschwemmungen, mittlerweile wurden mehrere Dämme gebaut, weshalb nun ein ganzes System türkisfarbener Stauseen die Landschaft schmückt, die mit dem Kanu erkundet werden können.

Climbing Lodge: www.klettern-in-spanien.de, Kanuvermietung: www.parqueardales.com

CAMINITO DEL REY

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Der ehemals angeblich gefährlichste Weg Europas wurde vor seinem durch Verwitterung bedingten Verfall von Arbeitern genutzt, um Material für den Bau einer Talsperre zu transportieren. 2014 erfolgte eine Restaurierung, seitdem ist er ein Touristenmagnet. An der Felswand angebrachte Stege führen durch die beeindruckende Schlucht Desfiladero de los Gaitanes. Mehr als 100 Meter fällt der Blick in die Tiefe. Die Wanderung erstreckt sich über 7,7 Kilometer, dauert etwa 2,5 Stunden und führt von Ardales nach El Chorro. Der Rückweg erfolgt per Shuttleservice. Ohne Reservierung gibt es manchmal Tickets um 9.30 Uhr am Eingang.

Mo–Fr 10–14 und 16–18, Sa/So 10–13 Uhr, www.caminitodelrey.info

Eintritt: 10 €, mit Guide 18 €

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Die Kapelle Ermita Nuestra Señora de Villaverde verschmilzt mit dem mächtigen Gestein.

KAPELLE ERMITA NUESTRA SEÑORA DE VILLAVERDE

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Auf dem Weg zum Caminito del Rey ist dies ein guter Ort, um ein letztes Gebet in den Himmel zu schicken. In der kleinen christlichen Wallfahrtskapelle wurden bis in die 20er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts Gottesdienste sowohl für Mauren als auch für Christen abgehalten.

Gleich nebenan öffnet um die Mittagszeit ein Restaurant mit regionalen Köstlichkeiten.

RESTAURANT: RESTAURANT BAR CHIQUETETE

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Wer die älteren Herrschaften Almogías bei einem Glas Bier kennenlernen möchte, ist hier genau richtig. Zu einem Getränk werden Tapas mit viel Olivenöl serviert. Mitunter eine große Auswahl an Meeresfrüchten.

MA-3403, Almogía, Do–Di ab 8 Uhr

HOTEL: PARQUE ARDALES CAMPING

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Nach dem Aufwachen direkt im türkisenen Wasser des Stausees eine Runde schwimmen und am Nachmittag den See mit einem Tretboot oder Kanu entdecken. Großer, gut gepflegter Campingplatz mit Ferienwohnungen mitten im Ardales Nationalpark.

Carretera de los Embalses km 7, Ardales, Check-In: 12–19.30 Uhr, Tel. +34 951 264 924, www.parqueardales.com

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Die Westflanke des Felsens ragt steil wie ein Schiffsbug aus dem Meer.

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GIBRALTAR

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Der Frühling und ich treffen aufeinander wie zwei gute Freunde, die sich seit einer gefühlten Ewigkeit nicht gesehen haben. Ich lasse mich zur Begrüßung gerne umarmen und sitze für einige Stunden beseelt in der Sonne. Er scheint allerdings nicht erst kurz vor mir eingetroffen zu sein. Gibraltar und vor allem das Gibraltar Nature Reserve wirken eher wie das Wohnzimmer seiner Winterresidenz. Kein Wunder, dass die Affen sich hier so wohlfühlen.

Wie das Ende der Welt fühlt es sich jedenfalls auch oben auf dem Felsen nicht an. Dabei soll hier einst eine der Säulen des Herkules gestanden haben, die andere drüben in Marokko. Sie waren für Autoren der Antike, wie Platon, die Grenzpfosten der Welt, hinter denen nur noch das mythische Reich Atlantis lag. Herkules hat daher auch deutlich sichtbar die Grenze mit der Warnung »Nicht mehr weiter« markiert. Ich kann weder Säule noch Schild entdecken, dafür aber Marokko und die spanische Exklave Ceuta sehen.

Schon eine absurde Laune der Geschichte, dass ich auf britischem Territorium sitze, Ceuta auf der anderen Seite der Meerenge hingegen Teil des Königreichs Spanien ist. Winston Churchill fügte dem an Absurditäten nicht armen Gibraltar mitten im Zweiten Weltkrieg eine weitere hinzu: Er telegrafierte dem Kommandanten der britischen Nordafrikatruppen, er möge umgehend einen Schwung Affen einfangen und nach Gibraltar bringen. Die Makakenpopulation stand kurz vor dem Aussterben, und die Legende sagt, die Briten verlören ihr Überseegebiet, wenn der letzte Affe den Felsen verlässt.

Für manche britische Touristen ist Gibraltar noch viel klischeebritischer, als sie ertragen können. Five o’Clock Tea, Fish ‚n’ Chips und rote Telefonzellen. Doch daneben gibt es von einem traumhaften Botanischen Garten bis zu Tropfsteinhöhlen noch weit mehr zu bestaunen. Und mit ein bisschen Glück ist man Ende Februar genau zum richtigen Zeitpunkt hier, um bei der Storchenwanderung zuschauen zu können. Gemeinsam mit vielen anderen Zugvögeln überquert dann dieser unverkennbare Frühlingsbote auf seinem Weg gen Norden die wenigen Kilometer Meer zwischen Afrika und Europa.

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Außer dem Menschen die einzige frei lebende Primatenart Europas: Berberaffen aus der Gattung der Makaken.

GIBRALTAR NATURE RESERVE – MEDITERRANEAN STEPS

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Vor ein paar Jahren hat Gibraltar eine größere Zahl Problemaffen einfangen und nach Marokko bringen lassen. Aber keine Sorge, es sind noch genügend von Gibraltars berühmtesten Einwohnern übrig, dass der Affenfelsen seinem Namen gerecht wird. Wem sie zu nahe kommen, hält besser etwas Abstand und konzentriert sich auf die Vielzahl von Vögeln sowie die üppige Vegetation auf dem Felsen, der fast komplett unter Naturschutz steht. Der beste Weg, diesen Artenreichtum zu erleben, sind die Mediterranean Steps. Kleine Pfade und steile Treppen führen durch Lavendel und Rosmarin, und unter der Woche sind kaum Leute unterwegs. Vom Jews Gate Cemetery geht es aufwärts.

Jews Gate, tgl. 9.30–18.15 Uhr

Eintritt: Walkers-Ticket 5 £

GIBRALTAR NATURE RESERVE – CABLE CAR

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Seit 1966 bringt die Seilbahn Besucher an den höchsten Punkt des Felsens. Sie verkehrt alle zehn Minuten und erleichtert Auf- und Abstiege. Der Eingang befindet sich in der Nähe des Botanischen Gartens in der Red Sands Road. Unterhalb des Ankunftspunkts liegen direkt die berühmten Affenfelsen. Treppen führen von hier entlang ihrer Futterstellen zurück in die Stadt.

Red Sands Road, tgl. ab 9.30, Nov.–März letzte Abfahrt 17.45, Apr.–Okt. 19.15 Uhr Eintritt: Cable Car Return: 15,50 £

GIBRALTAR NATURE RESERVE – SKYWALK

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340 Meter über dem Meeresspiegel, fast am höchsten Punkt des Gibraltar Nature Reserves, hat man eine atemberaubende Rundumsicht. Luke Skywalker persönlich hat diesen Aussichtspunkt mit verglastem Boden eröffnet. Der US-Schauspieler Mark Hamill, bekannt durch seine Rolle in den Star-Wars-Filmen, kam 2018 in Begleitung einiger Storm Troopers zur feierlichen Einweihung. An einem ruhigen Tag kann man von hier wunderbar Instagram-Persönlichkeiten beim Posieren und Makakenaffen beim Lausen beobachten. 340 Meter über dem Meeresspiegel mit einer atemberaubenden Rundumsicht auf den Felsen, Gibraltars Gassen, den Hafen, drei Länder und die unendliche blaue Weite des vom Atlantik abgelösten Mittelmeers.

Eintritt: Walkers-Ticket: 5 £, Cable Car Return & Walkers-Ticket: 20,50 £

GIBRALTAR NATURE RESERVE – ST. MICHAEL’S CAVE

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Die größte von Gibraltars 150 Höhlen und diejenige, um die sich die meisten Erzählungen ranken. Von hier soll ein unterirdischer Weg nach Afrika beginnen, was eine Erklärung wäre, wie die Affen ursprünglich den Weg über die Meerenge geschafft haben. Heute wird die Tropfsteinhöhle mit großen Strahlern in ein buntes Lichtspektakel verwandelt, mit Musik beschallt und gelegentlich sogar für Konzerte genutzt. Fans von Stalagmiten sollten beim Besuch des Gibraltar Nature Reserve einen Abstecher hierher einplanen.

Tgl. 9.30–18.15 Uhr

Eintritt: Walkers-Ticket Nature Reserve: 12 £, Cable Car Return & Nature Reserve: 25,50 £

MILITÄRGESCHICHTE

Aufgrund seiner strategischen Lage gehen viele von Gibraltars Sehenswürdigkeiten auf dessen Militärgeschichte zurück. Das Moorish Castle ist eine Festungsanlage, die von der wechselnden Herrschaft der Mauren und Spanier erzählt. Bei der großen Belagerung (1779–1783) und dem letzten Versuch Spaniens Gibraltar einzunehmen, entstanden die Great Siege Tunnels. Ein weiteres Tunnelsystem wurde mit den World War II Tunnels im Zweiten Weltkrieg geschaffen. Nachdem die komplette Zivilbevölkerung Gibraltars evakuiert worden war, baute das britische Militär die Landzunge zu einer Festung um.

Das teurere der Walkers-Nature-Reserve-Tickets für £ 12 beinhaltet: St. Michael’s Cave, die Great Siege Tunnels, City Under Siege Exhibition, Moorish Castle, Apes Den und die Mediterranean Steps. Der Eintritt zu den World War II Tunnels kostet extra.

Eintritt: Walkers-Ticket Nature Reserve: 12 £, Cable Car Return & Nature Reserve: 25,50 £

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Der Botanische Garten unterhalb Gibraltars berühmtesten Hotel ist für seine Vielfalt an Aloe-Arten berühmt.

THE ALAMEDA BOTANIC GARDENS

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Der Weg zu den Mediterranean Steps führt durch den Botanischen Garten The Alameda. Zwischen Kakteen und Blumenwiesen besuchen Fans von James Joyce »Ulysses« die Statue von Molly Bloom. Die städtische Verwaltung bietet immer am letzten Samstag im Monat an den George Don Gates eine geführte Tour an, die um 10.30 Uhr beginnt.

Red Sands Road, www.gibraltargardens.go, tgl. 9–18 Uhr

Eintritt: frei

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Kabeljau im Teigmantel und dazu britisches Lager.

RESTAURANT: ROY’S FISH & CHIPS

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Die Portionen sind groß, saftig, knusprig und fettig – wie man es sich vorstellt. Im Zentrum gelegener Imbiss, der vor allem für den britischen Fast-Food-Klassiker bekannt ist. Auf der Speisekarte stehen außerdem Sausages, Hamburger und Pie.

2 Watergate House, Casemates Square, Mo–Sa 10–22, So 10–16 Uhr

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Mehr als 40% des kleinen britischen Überseegebiets sind Naturschutzgebiet.

HOTEL: THE ROCK HOTEL GIBRALTAR

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Oberhalb des Botanischen Gartens befindet sich das prunkvolle Gebäude, das der britische Adelige John Crichton-Stuart 1932 bauen ließ. Der Geist dieser Tage weht über die Terrasse, auf der die Gäste beim Nachmittagstee sitzen und auf den Hafen schauen.

3 Europa Road, Tel. +350 20 07 30 00, www.rockhotelgibraltar.com

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DIE REISEROUTE

AM MITTELMEER

1 Gibraltar

2 El Chorro

3 Málaga

4 Granada

5 Alpujarras

6 Almería

7 Águilas

8 Cartagena

9 Cieza

10 Valencia

11 Tarragona

12 Barcelona

13 Girona

14 Von Portbou nach Banyuls-sur-Mer

15 Narbonne

16 Montpellier

ENTLANG DER RHÔNE

17 Camargue

18 Avignon

19 Monts d‘Ardèche

20 Lyon

21 Genève

22 Montreux und Parc naturel Gruyère

JENSEITS DER ALPEN

23 Bern

24 Zürich

25 Konstanz

26 Allgäu

27 München

28 Bayerischer Wald

29 Bäderdreieck

30 Elbsandsteingebirge

RICHTUNG OSTSEE

31 Meißen

32 Spreewald

33 Potsdam

34 Berlin

35 Uckermark

36 Müritz

37 Ahrenshoop

38 Stralsund

39 Südostrügen

40 Nordrügen

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Im Viertel Lagunillas leben die Straßen von und mit der Kunst.

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MÁLAGA

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Spät zu Abend essen, lange feiern, spät frühstücken. Ich habe meinen Rhythmus schnell an den der Stadt angepasst. Und an den Málagawein. Ähnlich wie Sherry hat Dessertwein aus weißen Trauben eine Süffigkeit, die von der brennenden Spätsommersonne Andalusiens erzählt. Der Branntwein, der dem trockenen Weißwein beigefügt wird, treibt die Prozentzahlen in die Höhe, erzeugt einen köstlichen Mandelgeschmack und zieht die Nächte in die Länge. Am nächsten Morgen, oder Mittag, sitze ich in einem der vielen Altstadtrestaurants, nippe am Café largo und schaue träge dem touristischen Treiben zu.

Die Besucher Málagas bestehen aus einem bunten Mix: Yachtbesitzer aus dem städtischen Hafen, Kreuzfahrtgäste auf Landgang, Outdoorenthusiasten mit Málaga als Startpunkt ihrer Andalusienreise, Erasmusstudenten aus ganz Europa und Durchschnittstouristen auf der Suche nach dem Frühling. Zum Glück ist die Stadt mit mehr als einer halben Million Einwohner, abgesehen von einigen Altstadtgassen, in der Lage, die Touristen zu absorbieren. Sie fügen sich problemlos in die ohnehin schon muntere, weltoffene Stimmung der Geburtsstadt Pablo Picassos ein. Der berühmteste Sohn der Stadt fand immer Gefallen an Pluralität. Von ihm stammt der Ausspruch: »Wenn es nur eine einzige Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über dasselbe Thema malen.« In Málaga nähert man sich einigen von Picassos Wahrheiten am besten im hervorragenden Museo Picasso, das sich im 600 Jahre alten Palacio de Buenavista befindet.

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Paradiesvogelblumen blühen hier von Januar bis April.

ALCAZABA & CASTILLO DE GIBRALFARO

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Springbrunnen und Wasserbecken als Teil der kunstvollen Gärten laden ein, hier entspannt unter Orangenbäumen zu picknicken. Alternativ servieren die zwei kleinen Cafés Tapas und Pizza mit Ausblick auf Stadt, Hafen und Meer. Die oberhalb liegende Alcazaba (arabisch: al-qaşba, »Zitadelle«) besteht aus einem inneren und einem äußeren Teil, der Platz für einen Palast und Bedienstetenunterkünfte bot, und ist durch einen geschützten Gang mit dem Castillo verbunden. Der steile Weg durch blühende Büsche hoch zu den Festungsanlagen startet neben dem Teatro Romano und ist sehenswert.

Calle Alcazabilla 2, Nov.–März tgl. 9–18 Uhr, Apr.–Okt. bis 20 Uhr

Eintritt: 3,50 €, Kombiticket für Alcazaba und Gibralfaro: 5,50 €, So nach 14 Uhr frei, So 14 Uhr kostenlose Führung, Voranmeldung nicht nötig

TEATRO ROMANO

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Die Zuschauerränge wurden in die Flanke des steilen Gibralfaro-Hügels gebaut, sodass sich das Theater unterhalb der Alcazaba und des Castillo de Gibralfaro in den Fels schmiegt. Knapp 1500 Besucher sahen hier erstmals kurz nach Christi Geburt kulturelle Aufführungen. Auch heute wird das Theater noch gelegentlich genutzt, zum Beispiel im Mai bei der Noche en Blanco, einer langen Nacht der Museen. Die Mauren entnahmen hier allerdings einen Teil der Steine für ihre eigenen Bauten, weshalb es besser erhaltene römische Bauwerke in Spanien gibt.

Calle Alcazabilla 1, Di–Sa 10–18, So/Fei 10–16 Uhr

Eintritt: frei

MUSEO PICASSO

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Auf den Spuren des Kubismus. In der Nähe des Geburtshauses Picassos befindet sich das Museo Picasso im Palacio de Buenavista. Die Neue Sammlung beinhaltet über 200 Werke aus seiner gesamten Schaffensperiode in chronologischer Reihenfolge. So wird die Entwicklung des Künstlers sichtbar. Zu seinen Lebzeiten hatte Picasso, der nur die ersten zehn Jahre seines Lebens in Málaga verbrachte, aber hier sein erstes Ölgemälde schuf, den Wunsch geäußert, man möge in seiner Heimatstadt ein ihm gewidmetes Museum errichten. 2003 wurde es eröffnet.

Calle San Agustín 8, tgl. ab 10 Uhr, www.museopicassomalaga.org

Eintritt: 8 €, ermäßigt 6 €, So die letzten zwei Stunden frei

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Karneval oder einfach Lust am Clownskostüm?

LAGUNILLAS

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Schlendern und entdecken. Dabei die Kamera nicht vergessen und sich von Street Art inspirieren lassen. Keine Arbeit gleicht der anderen. Alle Stilrichtungen sind erlaubt. Einheimische begreifen dieses Viertel als das »wahre kulturelle Zentrum« Málagas. Im Gegensatz zum bekannteren Kunstviertel Soho entstanden die Kunstwerke in Lagunillas nicht auf städtischen Wunsch, sondern aus nachbarschaftlicher Initiative und dem Wunsch, sich kreativ zu verwirklichen. Am meisten trieb das der im Viertel lebende Künstler Miguel Angel Chamorro voran.

Touren durch Soho und Lagunillas: www.streetartmalaga.com

LA POLIVALENTE

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Bar und Creative Space in Lagunillas, in der Konzerte, Ausstellungen und Workshops stattfinden. Eine Plattform und Spiegel des künstlerischen Aufschwungs im Viertel. Mit einem Glas Wein in der Hand kommt man hier schnell mit Besuchern und Künstlern ins Gespräch.

Calle Lagunillas 53, Mo–Fr ab 17, Sa ab 12 Uhr, www.lapolivalente.com

JARDÍN BOTÁNICO-HISTÓRICO LA CONCEPCIÓN

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Das ehemalige Familiengut des Markgrafen von Loring ist seit 1990 im Besitz der Stadt. Drei Hektar umfasst die Fläche der historisch-botanischen Gärten. Neben gewundenen Pfaden sprießen mehr als 25.000 exotische Pflanzen. Inmitten von Palmen und Gummibäumen ist es wie im Dschungel. Um den Überblick zu behalten, sind die Pflanzen auf thematischen Routen angelegt. Besonders nett ist die »Weltumrundung in 80 Bäumen«.

Camino del Jardín Botánico 3, Okt.–März Di–So 9.30–16.30, Apr.–Sept. bis 19.30 Uhr, www.laconcepcion.malaga.eu

Eintritt: 5,20 €, ermäßigt 3,10 €

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Besser reservieren – die wenigen Tische am Fenster im La Bouganvilla sind sehr beliebt.

RESTAURANT: LA BOUGANVILLA

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Mitten in der Altstadt, dadurch kein Geheimtipp von Einheimischen, aber auch keine Touristenfalle. Paella, Pasta, Gazpacho, Salate oder nur Tapas und eine Tasse Kaffee. Drinnen und draußen Tische sowie zwei Nischen auf den kleinen französischen Balkons im ersten Stock.

Calle Granada 22, tgl. 10–1 Uhr, Tel. +34 951 00 61 03, www.labouganvilla.com

HOTEL: CENTRO HOSTEL

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Gemütliches günstiges Hostel, mit kleinem Innenhof. Etwas hellhörige Doppelzimmer mit Balkon und Stadtblick. Es befindet sich in der ruhigeren Gegend Mármoles, ist aber nur zehn Minuten Fußweg von der Altstadt entfernt. Sehr freundliches Personal und gute Küche.

Calle Arquitecto González Edo 54–56, Tel. +34 697 96 01 45, www.malaga-centro-hostel.hotel-mix.de