Geschichten aus dem Paradies

Für alle, die damals nicht dabei waren

Norbert Wickbold

Geschichten aus dem Paradies

Für alle, die damals nicht dabei waren

Inhalt

Geschehen noch Zeichen und Wundert? oder darf man sich über gar nichts mehr wundern?

Sind wir von allen guten Geistern verlassen? oder haben wir sie verlassen?

Der Urknall und seine Folgen – Gedanken zur Wissenschaft und überhaupt zu allem

Der Urknall – Neue Folge!

Klapperstorch trifft Klapperschlange Kann das gut gehen?

Das Henne-Ei-Paradoxon – Ein Wissen schaffendes Gedankenexperiment.

Kann der gesunde Menschenverstand niemals krank werden?

Nach uns die Sintflut! Und was ist, wenn uns die Sintflut doch zuvorkommtt?

Ich leiste was, also bin ich?

Ich liebe, also bin ich?

Die alte Geschichte von Jonas neu erzählt

Wo ist der liebe Gott geblieben?

Die Bücher von Norbert Wickbold

Vorwort

Vielleicht ruft der Titel in Ihnen die Frage wach: Wie kam es zu diesem Buch? Die hier zusammen gestellten Texte sind eine Auswahl aus den 50 bisher veröffentlichten Denkzetteln. Immerhin nehmen zehn von ihnen mehr oder weniger Bezug auf die biblische Schöpfungsgeschichte (Genesis). Die Sammlung wird ergänzt durch einen Auszug aus meinem Roman: Die Wiederkehr der Morgenlandfahrer, worin ein Weiser seinen Freunden die Geschichte von Jonas erzählt. Ein kleines Gedicht bildet den Abschluss.

In den ersten Schuljahren hatten wir das Fach: biblische Geschichte. Für mich war das ein interessantes Fach, denn es war wirklich ein Geschichtenerzählen. Ich lernte nicht nur die Geschichten aus dem Alten Testament, sondern auch das Geschichtenerzählen selbst kennen. Denn das konnte unser Lehrer wirklich sehr gut. Er trug sie so lebendig vor, dass sie in mir einen tiefen Eindruck hinterließen. Ich erlebte alle diese Episoden als das, was sie eigentlich auch sind: Erinnerungen aus dem kollektiven Gedächtnis der Menschheit. Geschichten, die aus der Zeitlosigkeit, wie Träume zu uns in unsere Zeit herüber geschwebt sind. Geschichten, die so klar und doch so widersprüchlich sind. Es ist nicht einmal klar, ob das, was einst von unbekannter Hand niedergeschrieben wurde, unbedingt als der wichtigste Teil der Geschichte aufgefasst werden sollte.

Vielleicht liegt deren größte Aussagekraft eher in der Art und Weise, wie die Geschichte vorgetragen wurde, und möglicherweise gerade in dem, was nicht erzählt wurde. Je weiter die Ereignisse zurückliegen, desto weiter liegen auch die eigentlichen Botschaften in dem uns Verborgenen, in dem, was uns verschwiegen wurde.

Was auch geschah, was auch geschieht,

was immer auch geschehen wird -

was immer kam

und was dich mied,

was kommen, was dich meiden wird:

nimm auch das Nichtgeschehene

als das Erfüllte an,

denn erst das Ungeschehene

macht das Geschehen dann…

Jean Gebser

Gerade in diesen uralten Geschichten, die uns Heutigen so fern, unrealistisch, unwirklich, geradezu naiv bis primitiv erscheinen, verbirgt sich noch mancher, bis heute ungeborgener Schatz. Die offiziellen Deutungen der Kirche haben uns den Zugang dazu nur unzureichend verschafft, vielmehr haben sie ihn uns oftmals eher versperrt oder gar verschüttet. Heute kann in dieser Angelegenheit jeder selbst auf Spurensuche gehen, um die alten Geschichten und damit einen Teil von sich selbst besser oder ganz neu zu verstehen. Nun können wir gedanklich und gefühlsmäßig in diese alten Geschichten eintauchen und uns überraschen lassen, mit welchen Erkenntnissen wir daraus wieder auftauchen. So darf es nicht verwundern, dass selbst der Titel des Buches diese zweideutige Offenheit und Unbestimmtheit birgt. Denn selbstverständlich sind wir alle dabei gewesen: bei der Schöpfung, im Paradies und bei der Sintflut. Und wer hat nicht schon für eine Weile im dunklen Leib eines riesigen Fisches gesessen? Diese Geschichten, mögen sie auch noch so alt sein, können und müssen immer wieder neu erzählt und gehört werden. Also lade ich Sie ein, einfach mal zuzuhören!

Die Beschäftigung mit diesem Stoff kann durchaus zu einer humorvollen Betrachtung anregen. Das sollte auch für den Gläubigen kein Widerspruch sein. Denn was man davon glauben will, kann ja jeder für sich selbst entscheiden. Zumal die Schöpfungsgeschichte stets anders erzählt wird, kann keiner den Anspruch erheben, die Wahrheit zu wissen. Denn wahr sind sie allesamt. Und wenn es Ihnen das eine oder andere Schmunzeln entlocken konnte, war es doch lesenswert. So wünsche ich Ihnen liebe Leserin, lieber Leser, viel Spaß beim Lesen dieser, des Glaubens würdigen Geschichten,

Ihr Norbert Wickbold