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Das stattliche Mehrfamilienhaus an der Länggassstrasse 74 in Bern ist ein Zeitzeuge seiner Epoche. 1930 finden Frieda und Walter hier ihr eigenes Daheim. Von ihrer Wohnung im vierten Stock aus schauen sie 50 Jahre lang auf das Quartier. Sie erleben mit, wie sich die Arbeitersiedlung nach dem Zweiten Weltkrieg grundlegend wandelt.

Die berndeutschen Erzählungen Verena Blums geben erstaunliche Einblicke in die Lebenswelt ihrer Grosseltern und in die Stadtgeschichte. Unterhaltsam erzählt die Autorin von einer Zeit, als durch die Länggasse noch der Duft der ‹Chocolat Tobler› strömte, Herren auf der offenen Plattform im Tram rauchten und man auf dem Balkon Hasen für den Sonntagsbraten hielt.

VERENA BLUM-BRUNI

HUUFYSE MIT GOMFI

Die Autorin und der Verlag danken herzlich für die Unterstützung:

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© 2019 Zytglogge Verlag

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat: Angelia Schwaller

Korrektorat: Jakob Salzmann

Coverbild: Burgerbibliothek Bern, Sammlung Hans-Ulrich Suter 1141

e-Book: mbassador GmbH, Basel

ISBN ePub 978-3-7296-2288-3

ISBN mobi 978-3-7296-2289-0

www.zytglogge.ch

Verena Blum-Bruni

Huufyse
mit
Gomfi

Gschichte
us der Länggass

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Für Gertrud

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Inhalt

Vorwort

Toblerone u Tram

Sunne u Schiggane

Wohlesee u Wurmbüchse

Schaggettchleider u Schabe

Krach u Kicker

Radio u Rückzug

Pladi u Predigt

Caracho u Caracciola

Granium u Gsüchti

Drachefueter u Dreigestirn

Bletterteig u Bärner Platte

Änderige u Ändstation

Familierezäpt für ne bravi Bärner Züpfe

Bildnachweise

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Vorwort

Das stattleche, graue Mehrfamiliehuus mit em mächtige Walmdach a der Länggassstrass 74, am Egge zur Hochfäudstrass, treit es wichtigs Stück Gschicht i sich. Es het der Ufbruch i nes nöis Zytauter u d Verstedterig hutnaach mitübercho u gseh, wi sech d Läbeswäute vo üsne Vorfahre gründlech veränderet hei.

Das graue Huus spieglet di nöiji Wohnform mit Mehrfamiliehüser am Aafang vom 20. Jahrhundert i der Stadt u isch drum e wichtige Zytzüge. Glychzytig zeigts o ydrücklech d Gschicht vo der Migration us Italie. D Länggassstrass 74 isch nämlech 1930–32 bboue worde vo dreine Brüeder, em Zaverio, Egidio u Enrico de Maddalena. Di drei sy wi tuusigi angeri Boulüt us Italie i d Schwyz cho, wo me se dringend bruucht het. I üsne rasch wachsende Stedt hets e Huuffe Arbeit ggä für gschickti Handwärker us em Süde.

Wüu ds Huus säuber nid cha rede u verzeue, was äs erläbt het, häbe mir üs a myner Lüt, wo füfzg Jahr dert inne gläbt hei: d Grosseutere vo Mueters Syte, d Frieda, der Walter u ihri Familie. Im vierte Stock rächts obe, we me dervor steit, isch ihri Wohnig gläge. Jedes Mau, wenn i hüt ds Vieresibezgi gseh, chöme mir di zwöi i Sinn.

Wi söu i myner Grosseutere beschrybe? Dass d Frieda blaui Ouge het u Huuffe fyni Runzele u dass der Walter e dunkle Schnouz treit u kruslets Haar? E serigi Auerwäutsbeschrybig tougt gar nüüt, das ergit kes Biud, ke Heuge, wi si würde säge. Drum brichten i lieber Erläbnis u Gschichte, so dass me en Ydruck überchunnt vor vergangene Zyt, wo d Bewohner i däm Huus erläbt hei.

No ei Vorbemerkig: Ds Vieresibezgi dünkt mi bis hüt eis vo de wichtigschte Hüser ir Länggass wäge dene zwöine, wüu si sy di beschte Grosseutere gsy zwüsche Hingerchappele u Heiteried. Das Huus isch ds Fundamänt vor Frieda u vom Walter, wo ihri Änkle uf ihrem Läbeswäg es Stück wyt hei begleitet u ne mit Verständnis u Humor Yblicke ggä i ihri Wäut, wo hüt scho fasch vergässe isch.

Verena Blum-Bruni

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Toblerone u Tram

Für ds Läbe vo myne Grosseutere ir Länggass am Aafang vom 20. Jahrhundert z verstah, mues me zrügg luege i d Gschicht vor Stadt ir Aareschleife. Jahrhunderti lang hei vor Undertorbrügg bis zum Christoffelturm linggs u rächts Hüser mit Loube der Bsuecher begleitet, di meischte Geböid mit graugäubem Stockere-Sandstei us Ostermundige verchleidet. Bärn, di bhäbigi Stadt mit Rathuus u Münschter, het sit em Mittuauter geng fasch glych usgseh.

Aber am Änd vom 19. Jahrhundert u aafangs vom 20. geit d Poscht ab: Di gmüetlechi Mutzestadt verwandlet sech i churzer Zyt i ne rouchnende Hotspot. Fertig mit em gmüetleche ‹Trämträm trärädidi›, itz wird gjuflet. Wiso das nöie unbärnische Tempo?

Im 19. Jahrhundert setzt in Europa e Bevöukerigsexplosion y, wi me se no nie het erläbt. D Mönsche sy dank em Härdöpfu besser ernährt u widerstandsfähiger, d Hygiene macht Fortschritte, dank em Profässer Semmelweis geit ds berüchtigte Chindbettfieber zrügg u es git Impfige, öppe gäge d Pocke. Itz überläbe hüüffig sächs oder meh Ching pro Familie, viu hungerigi Müüler bruuche Lohn u Brot zum Überläbe.

D Mönsche finge Arbeit i de nöie Induschtrie, wo sech usbreite wi aasteckendi Chrankheite. Ungwohneti Maschine tschädere u quietsche plötzlech, für d Bevöukerig mit de nötige Güeter z versorge. Fabrigge entstöh ir Neechi vo der Stadt, wos Arbeitschreft git. U wes dert z wenig Händ het, reise nöierdings d Lüt mit der Centralbahn häre, wo vo Thun bis z Bärn i Chopfbahnhof yne ratteret. Di schnoubende Dampfungetüm überwinde Ruum u Zyt u transportiere d Mönsche rasch zu ihrer Arbeit. E Strom, wo nid abrysst. Adelbodner chöme desahi, Erizer hinger füre u Guggisbärger nidsi. Überau lääre sech armi Gägende, wos wenig oder nüüt z verdiene git: Dä Sog heisst Landflucht oder Verstedterig.

Ungwohneti Geböid entstöh, längi roti Hochkamin stöh wi ufgstängleti Rüebli näbe riisige Fabrigghaue, unzähligi Redli bewege u drääje sech dert inne. Wäbmaschine fabriziere meterwys gwautigi Mängine Bouele u Lyne. Di nöie Unghüür produziere i wenige Stunde so viu Gwäb u Garn wi früecher zäh Wäber oder Spinner a eim einzige Tag, ds Porzellan ersetzt ds handdrääjte Chacheligschiir us em Heimbärg u d Hobumaschine u d Freese schaffe tifiger aus der Schryner. Churz gseit, aues wird schnäuer, exakter u biuiger.

Lüt, wo kes Handwärk glehrt hei, chöi i der Fabrigg ihre Läbesungerhaut verdiene u sy nümm nume Tauner, wo glägetlech bi de Puure dörfe ushäufe. D Fabrigg, o we d Arbeit monoton u lärmig isch, wird zum guudige Chaub vom Fortschritt. Unzähligi Manne u Froue finge z Bärn ihres Uskomme, öppe ir Tuechfabrigg ‹Schild› ir Matte bir Aare, ir Spinnerei u Wäberei ‹Felsenou› u ir Gurtebrauerei. Es git nöiji Branche wi d Schoggi-Induschtrie, wo ir Länggass feini Toblerone produziert. Chläberig süessi Melasse fliesst ir ‹Conserves Véron› i Büchse yne, ir Täfelifabrigg ‹Klameth› gits Schläckereie u ir vordere Länggass stöh Druckereie.

Es isch auso um nünzähundert wi we me e riisige Sack vou Lüt vom Land würd über der Stadt uslääre. Di Usgläärte plumpse i d Stadt, wo scho übervou isch, u es chöme geng no meh u dränge zu de nöie Arbeitsplätz. Ds mittuauterliche Corset vor Stadt wird z äng, drum schlyft me d Befeschtigungsmuure im Bollwärk u macht drus e breiti Strass, u sogar der bhäbig Christoffelturm mues wyche. Für d Umgäbig neecher a d Stadt z binde u der Aaregrabe z überquere, entstöh Brügge: Gly spanne sech Nydegg-, Chiuchefäud-, Chornhuusu Ysebahnbrügg küehn über d Aare – wi Arme, wo sech gäg di nöie Quartier usstrecke, wo ir Umgäbig vor aute Stadt entstöh.

Di Zuechezogne bruuche es Dach über em Chopf, drum wachse d Überbouige unghüür schnäu. Zylewys Hüser wärde us em Bode usezoge wi ds Gjätt nach eme toue Räge: im Breiterain, um d Kasärne, gäge ds Monbijou, ir Länggass, u chly fürnähmer, im Villequartier vom Chiuchefäud.

Es wird gschuflet u glochet, wi längi Grageeu strecke Houzgrüscht ihri Stachle i d Luft. Der Bode isch tüür, drum wachse di nöie Mehrfamiliehüser i d Höchi u lege sech wi ne Chranz um di auti Stadt. I dene Nöiboute hets Platz für Familie, wo meischtens e ganzi Tschuppele Ching mitbringe. Drum bruuchts o no nöiji Schuelhüser, sogenannti Biudigskasärne: Brunnmatt, Viktoria, Munzinger, Laubegg u Spittelacher entstöh für d Jugend z schuele.

D Wasserchraft längt nümm für di vile nöie Grät u Maschine aaztribe, es bruucht zuesätzlechi Energie. Es entsteit es Gaswärk im Marzili unger, wo riisigi Hüüffe mit schwarz-glänziger Steichole us ganz Europa i de chuguförmige Chessle zu Gas wärde. Das liferet der nötig Pfupf zum Heize u Choche u bringt di nöie Latärne ir Nacht zum Lüüchte, so dass d Strasse häuer u sicherer wärde.

Wüus geng meh Fabrigge u Betriibe git u ds Gaswärk ir Matte nümm längt, stouet me z Mühlibärg d Aare mit ere gwautige Muur: Der Wohlesee entsteit. Turbine u Generatore verwandle d Wasserchraft i elektrischi Energie. Der Strom erlüüchtet di häue Lampe i de Wohnige. Die ersetze d Petrolpfunzle, wo trüeb flämmle. U di erschte Telefon fö aa z tschädere.

Di nöiji Wäut wird für jede sichtbar: Ds Dampftram ratteret dür d Stadtmitti u gly druuf gyxet ds elektrische Tram, ei Linie fahrt i d Länggass ufe. Di Tramwäge gseh uus wi bruuni Houztrucke uf Yseredli u vor u hinger am Wage hets je e Plattform, dert stöh di muetige Passagiere u paffe.

D Fuehrwärch mit Ross u Wage überchöme Konkurränz: Näb em Tram gits Velozipeds, o für muetigi Dame mit elegante Hüet uf em Chopf, wo gschickt über ds Chopfsteipflaschter balanciere mit ihrne schwarze Drahtesle ohni Übersetzig u wo zum Brämse nume der Rücktritt hei. Natürlech gits nöi o Outo, z Bärn bout me sogar e eigeti Margge, nämlech ‹Berna-Automobile›. Die Gfährt sy nid z töde, mit ihrne Houzreder, ere Blattfäderig u mene lute Motor. Es isch ungwanet, di Bänzingutsche ghöre z knattere u z schmöcke, wi si blaue Rouch hinger uselöö u fürchterlech stinke, we si der Aargauerstaude uuf schnopse.

Zu de Nöierige für di Erwachsene ghört ds Stadttheater am Chornhuusplatz, ds imposante Casino mit em Konzärtsaau u di erschte Cinémascopes. I dene cha me zur Live-Musig vom ne Klavierspiler bewegti Biuder bestuune, waggelegi schwarz-wyssi Stummfilme, wo d Schouspiler wi ufzogni Hampumanne dür d Biuder stogle.

Innerhaub vo knapp füfzg Jahr het auso der Bäremani syner Ermu hingere glitzt u Vougas ggä. Itz ghöre zum Stadtbiud Ysebahne, Velo, Houperitram, Outo u geng wider Bougrüscht.

Zmitts i dere Ufbruchstimmig nach nünzähundert touche myner Grosseutere vo Mueters Syte uf. Si sy zwee vo dene abertuusig Mönsche, wo vom Land här chöme. Beidi sy ir letschte Dekade vom 19. Jahrhundert gebore u stamme us der Umgäbig vor Stadt, d Grossmueter Frieda vo Illiswil u der Grossvatter Walter us em Gurtebüehl. Mit eim Fuess stöh di zwöi no uf em Land, mit em angere scho ir Stadt.

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Sunne u Schiggane

Myner Grosseutere, der Walter (gebore 1898) u d Frieda (gebore 1892), wohne na der Lehr bi de Eutere uf em Land – nüüt da vo WG u uszieh, we me no wenig oder nüüt verdienet. I ihrem Hushautslehrjahr i der Stadt lehrt d Frieda e Huuffe, wo si speter guet cha bruuche. Wie u wo genau sich myner Grosseutere ds erschte Mau zueblinzle, weis i nid, vermuetlech begägne si enang i der Stadt u di läbesluschtegi u schöni Frieda vedrääjt em Walter der Chopf zgrächtem.

Wo si i de Zwänzgerjahr hürate, auso ds länge Jahr dinge, zügle di zwöi ihrer Arbeit nache i d Stadt u wärde dermit Ur-Länggässler. Ihres erschte Ching, es Töchterli, chunnt 1918 uf d Wäut, u es isch denn nid eifach, e Wohnig z finge für di chlyni Familie.

Drum wohne si zersch am Vereinswäg bi Verwandte im ne einzige Zimmer, när churz a der Mittustrass ir Neechi vo der hütige ‹Gelateria di Berna›, i eim vo dene graue Houzhüser, u de speter no am Wachtuwäg. Wo de no e chlyne Ghüderi aarückt, mues öppis gah! Ir Länggass wott me blybe, das isch klar, wäg em Tram i d Stadt u nid zletscht wäg em Wohlesee ir Neechi.

Das junge Paar suecht lang, wüu grossi Wohnigsnot i de wachsende Stedt herrscht. Für die z behäbe, häufe Tuusigi gschickti Italiäner, wo aus Muratori, Terrazzomacher, Gipser, Maler u Plättlileger aarücke. O im Süde gits grossi Familie, wo froh sy, we ihri Sühn Arbeit im Ussland finge. Drum chöme di drei junge Manne Egidio, Zaverio u Enrico de Maddalena us Cerro bi Caldana ir Neechi vo Varese uf Bärn. Si eröffne es Bougschäft u steue hie mehreri Geböid uf, unger angerem d Länggassstrass 74.

Wo um 1930 di vier mächtige Nöiboute mit em Innehof i d Höchi wachse, göh myner Grosseutere ga luege: D Hüser gfaue ne, der Zins ligt drinn u d Laag passt. No währet em Rohbou reserviert der Grossvatter e Wohnig im vierte Stock obe, dert heigs meh Sunne aus unger u me gseij ersch no wyter, a schöne Tage bis zu de Bärner Aupe. Ändlech e eigeti Bhuusig ir Länggass! D Frieda u der Walter ghöre zu de auererschte Mieter, wo i dä nigunagunöi Block zügle, u sy blybe fasch füfzg Jahr drinn bis zum Umzug i ds Autersheim am Ahornwäg.

Myner Grosseutere wohne vo Aafang aa gärn im Vieresibezgi. D Zimmer sy o für hütigi Begriffe grüümig u häu mit grosse Fänschter, guet usgstaffiert mit Houzböde us solidem Fischgrätparggett, ir Mitti a de Tiline hets um d Lampe e schöne Chranz vo Stuckature mit Stärnmuschter u im Stägehuus lige wyss-roti Terrazzoböde. Di nöie Bewohner schetzes, dass d Tramhautsteu naach bim Huus ligt, näb em ‹Chocolat Tobler›, wo geng e süesse Duft verströmt.

Vom Vorgarte im Vieresibezgi geits es paar Tritte ufe bis zur Hustüre u de i ds Stägehuus. Im Ärdgschoss linggs am Egge isch d Velohandlig ‹Bizzozero›, es renommierts Fachgschäft. We me näb der Wärchstatt dürelouft, schmöckts geng fein na Veloöu, Lädersättle u Terpentin.

Im dämmerig-grüene Stägehuus geits afe mau ufe, geng acht Tritte, när e Zwüschebode us Terrazzo, de nomau acht Tritte u na sächzäh Tritte steit me afe im erschte Stock. Linggs u rächts hets je ei Wohnigstüre, de chunnt di nächschti Stäge, der nächscht Zwüschebode, auso totau 64 Tritte us grauwyssem Stei, bis me ändlech vor der Tür vo myne Grosseutere isch. Damit di Stäge e chly ringer z bewäutige isch, hets e houzige runde Handlouf mit änge Kurve bi de Zwüscheböde. Es isch geng spannend i däm grüene Stägehuus, us jeder Türe schmöckts angersch u töne angeri Stimme.

Myner Grosseutere sy stouz uf ihres sunnige Logis im vierte Stock rächts obe, das het nämlech sämtlechi Schiggane, wos denn git: e Zentrauheizig, es Badzimmer mit ere grosse Badwanne, emne Lavabo mit ovalem Spiegu obedrann, u ganz schigganös, e Toilette mit emne Houzchäschtli aus Wasserreservoir u mene Houzgriff a re fyne Chötti zum Zieh für d Wasserspüelig. Di ganzi Herrlechkeit vo Badzimmer isch wyss plättlet u het ersch no es Fänschter ob der Badwanne.

D Wohnig het e chlyne Baukon näb der Chuchi gäge Innehof, dert steit der blächig Ochsnerchübu mit em ypresste Bäremani uf em Dechu, u der Chübu isch geng schön usgfüeteret mit Zytigspapier. E zwöite abgrundete Baukon mit Ysegländer luegt uf d Länggassstrass abe. Es isch sunnig dert obe, mit ere imposante Ussicht über das Gwirr vo de Decher u Chemi, vor Mittustrass bis zum Bremgartewaud hingere, zum Gurte übere u zur Poulus-Chiuche füre bis zu de Aupe. Dä Baukon isch so ne Art e Horchposchte, es git geng öppis z gseh oder z ghöre, bsungers ds Tram, wo gyggset u rumplet i syne Schine.

Ir Chuchi steit e chlyne Gussofe für ir Übergangszyt chly z tämperiere u dernäbe wartet geng der schreeg abgschnittnig Cholechessu. Zum Choche gits e Gasherd mit linggs u rächts glänzige Messingstange dranne für d Chuchitüechli u di wysse Pfanneblätze mit em rote Rändli ufzhänke. Im grüümige ybboute Chuchischaft lagere aui Schätz u ds Gschiir, wo ne Hushautig bruucht. Es het sogar es Vorratsschäftli mit emne grüene fyne Flöigegitter dervor. Der mächtig gäublech Schüttstei isch wichtig, dert nimmt der Grossvatter aube d Fisch us em Wohlesee uus, u drinn süberet natürlech ds Grosi ds Gmües. Im Gang näb der Wohnigstüre us grüenem Miuchglas hanget sogar – denn no ne Luxus – es schwarzes Wandtelefon mit Wääuschybe, Margge ‹Hasler›, befeschtiget am ne Houzbrätt. Natürlech isch di ganzi Wohnig elektrifiziert.