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Vollständige eBook-Ausgabe der Hardcoverausgabe

© 2020 arsEdition GmbH, Friedrichstraße 9, 80801 München

Alle Rechte vorbehalten

Text: Antje Szillat

Cover- und Innenillustrationen: Susanne Göhlich

Covergestaltung: Grafisches Atelier arsEdition, unter Verwendung einer Illustration von Susanne Göhlich

Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, 30161 Hannover

ISBN eBook 978-3-8458-4033-8

ISBN Printauasgabe 978-3-8458-3442-9

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Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Für meine Kinder
und den »echten« Eddie Fox

– Antje Szillat

Graf Edward Donald Darius Ignatz Eliot von Fox und Wood, genannt Eddie

Jüngster Spross einer urururalten Zauberer-Familie. Wohnt mit Fledermaus Tilla auf Stormy Castle, seiner über alles geliebten Burg.

Besondere Merkmale: Längst verstorben, trägt überaus gern karierte Hosen und Pullunder.

Mathilda, genannt Tilla

Zwergfledermaus und Eddies beste Freundin. Lieblingsplatz: Bettbaldachin.

Besondere Merkmale: Extrem kurzsichtig, total nett, bekommt Schluckauf, wenn sie aufgeregt ist.

Hausdrache Golfo

Der Liebling der Gräfin Guinevere übt seit Jahren das Feuerspucken und Gefährlichsein.

Besondere Merkmale: Etwas verschusselt, kein bisschen gefährlich, stets umgeben von Qualmwölkchen. Wird auch schon mal mit einem Wildschwein verwechselt.

Graf Edward I. von Fox und Wood

Eddies Papa, natürlich auch längst verstorben und seitdem Weltreisender.

Besondere Merkmale: Imposanter Schnurrbart, will Eddie mit auf Weltreise nehmen, trägt stets karierte Westen.

Gräfin Guinevere von Fox und Wood

Eddies französische Maman legt großen Wert auf perfekte Tischmanieren. Sie und ihr Gatte besuchen ihren einzigen Sohn regelmäßig, wie es sich für treusorgende Eltern nun mal gehört.

Besondere Merkmale: Sehr vornehm, manchmal etwas streng, immer »chic«.

Pia Plumbelly 

Pia ist das unerschrockenste Mädchen der Welt, das zu gern eine allerbeste Freundin hätte. Oder einen allerbesten Freund, das wäre auch cool.

Besondere Merkmale: Kann mit den Augen rollen, bis einem schummrig wird, ist sehr mutig und lustig. Liebt Abenteuer.

Mrs Plumbelly

Pias Mutter und Schulleiterin von Stormy Castle. Ist mindestens so schick wie Eddies Maman und ebenso streng – nur dass sie keine Weltreisende und erst recht kein Geist ist.

Besondere Merkmale: Knallrotes Kostüm, hohe Schuhe, immer sehr schnell unterwegs.

Hund Polyester

Pias Liebling und echt knuffiger Wachhund wider Willen. Mag Tümpel mit Entengrütze obendrauf und Enten und ist eigentlich gut erzogen … aber nur »eigentlich«.

Besondere Merkmale: Sehr knuffig und flauschig.

Hausmeister Quitte

Wie es sich für einen Hausmeister gehört, hat er alles im Blick und sorgt überall für Ordnung.

Besondere Merkmale: Dicker Bauch, grauer Kittel, Trillerpfeife. Sehr unfreundlich. Ein echter Stinkstiefel!

Archie und Tom

Die beiden neuen Schüler von Stormy Castle sind zwar ziemlich neugierig, aber auch ebenso nett und lustig. Sie sind bald Freunde und halten fest zusammen. Später teilen sie sich ein Zimmer mit Eddie.

Besondere Merkmale: Toms rote Nickelbrille und Archies Lockenkopf.

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Widmung

Ein bisschen was vorweg …

Kapitel 1
Ein dunkeldüsterer Morgen

Kapitel 2
Unangekündigter Besuch

Kapitel 3
Viel Qualm und ein bisschen Feuer

Kapitel 4
Geheimnisse

Kapitel 5
Unfreiwilliger Fuchsreiter

Kapitel 6
Lewin Lewondur

Kapitel 7
Der schaurige Ritter Artur

Kapitel 8
Golfo, der Flugdrache

Kapitel 9
Wendeltreppenbeobachtungen

Kapitel 10
Ein ganz normaler Schüler

Kapitel 11
Die durchsichtige Tür

Kapitel 12
Kaulquappensuppe und Spinnennudeln

Kapitel 13
Aufregung im Viererzimmer

Kapitel 14
Schule macht Spaß!

Kapitel 15
Vertrauliches Nischengespräch

Kapitel 16
Das Duell der Zauberer

Über die Autorin

Über die Illustratorin

EIN BISSCHEN WAS VORWEG …

Bestimmt erinnert ihr euch noch an den jungen Grafen Eddie von Fox und Wood und seine kurzsichtige Fledermaus-Freundin Tilla?!

Dann wisst ihr auch, dass Eddie eigentlich keine anderen Kinder mag – bis auf Pia Plumbelly, mit der er sich nach einigem Hin und Her so richtig großartig angefreundet hat. Und das ist auch gut so, denn wenn das urururalte und so friedliche Zuhause plötzlich zur Schule wird, dann braucht man ganz besonders als 299 Jahre junger Graf und letzter Nachkomme einer berühmten Zauberer-Familie unbedingt eine Freundin, die sich mit Lehrern, Mitschülern, Hausmeistern und strengen Schulleiterinnen bestens auskennt.

Wer sich jetzt fragt (oder es toootal vergessen hat), wie ein ganz normaler junger Graf bitte schön 299 Jahre alt sein kann, ganz einfach: Eddie ist ein echter G-G-GEIST.

Natürlich keiner von denen, die nachts durch die dunklen Burggänge flattern und dabei schaurig jaulen – nö, so was hat Eddie echt nicht nötig! 

Eddie hat Stil und kleidet sich sehr schick, nur ist er dummerweise mit 10 ¾ Jahren an einer riiichtig doofen Krankheit verstorben. Und dann ist er zum Geist geworden, wie das bei den von Fox und Woods nun mal so üblich ist.

Und weil es Eddie in seinem gemütlichen Turmzimmer auf Stormy Castle so gut gefällt, ist er einfach dort wohnen geblieben.

Okay, zwischenzeitlich hatte er tatsächlich mal mit dem Gedanken gespielt, sein Bündel zu schnüren, seinen weltallerbesten  Zauberkrummstab Fidelius samt der geheimen Schatulle einzupacken und zusammen mit Tilla sein über alles geliebtes Zuhause zu verlassen.

Doch das konnte Pia Plumbelly zum Glück im allerletzten Moment verhindern. Obwohl Eddie sich gerade jetzt, also in diesem Moment – Grrr-Hiiilfe-Schlotterich! –, nicht mehr ganz sicher ist, ob es wirklich eine gute Entscheidung war, noch länger auf Stormy Castle zu bleiben. Pia liegt ihm nämlich ununterbrochen damit in den Ohren, dass er wie ein ganz normaler Schüler am Unterricht teilnehmen soll.

NIEMALS!, lautet Eddies Meinung dazu.

Das Ganze ist so aufregend, dass Tilla seit Tagen an einem grässlichen Dauerschluckauf leidet und Eddie sicherheitshalber seinen weltallerbesten Zauberstab Fidelius aus der Schatulle genommen und unter sein Kopfkissen gepackt hat, denn …

Halt! Nein! Stopp!

Wenn ihr erfahren wollt, was für ein großes und aufregendes Abenteuer dieses Mal auf Eddie, Tilla und Pia wartet, dann lest am besten gleich weiter. Hier steht alles ganz genau geschrieben!

Kapitel 1

Ein dunkeldüsterer Morgen

Gähnend wühlte Eddie sich aus seinem kuscheligen Himmelbett. Nicht freiwillig – bestimmt nicht! Der junge Graf von Fox und Wood wäre gerne noch ein bisschen liegen geblieben! Zumal noch kein einziger Lichtstrahl durchs Fenster in sein Turmzimmer fiel.

Doch Tilla wollte einfach keine Ruhe geben. Aufgeregt flatterte die kleine Fledermaus hin und her und hickste so laut, dass all das Finger-in-die-Ohren-Stecken zwecklos war.

»Tilla, was soll das?«, beschwerte sich Eddie bei seiner Freundin.

»Hicks … Eddie, na endlich, ich … hicks-hicks … dachte, du würdest heute überhaupt nicht mehr aufstehen«, schimpfte sie.

»Weil es vielleicht noch sehr früh ist, Tilla«, motzte Eddie zurück. »Und es eigentlich auch keinen Grund gibt, so früh aufzustehen. Es sei denn, die Burg stürzt über uns zusammen oder die …«

»Ach Eddie, jetzt … hicks-hicks … rede doch keinen Quatsch«, fiel ihm Tilla ins Wort, »und kram sicherheitshalber schon mal deinen Zauberkrummstab unterm Kopfkissen hervor. Es ist nämlich etwas passiert, das … hick-hicks … mich wirklich … hicks … beunruhigt … hicks.«

Allerdings hickste Tilla bereits seit Tagen beunruhigt. Eddie hatte sogar schon überlegt, wie er mithilfe seines Zauberstabs Fidelius einen Saft herbeizaubern könnte. Zwei große Löffel davon, und Tillas Hicksen hätte endlich ein Ende.

»Was ist es denn dieses Mal, Tilla?«, erkundigte sich Eddie trotzdem sehr geduldig bei seiner kleinen Fledermaus-Freundin. »Wieder ein neuer Schüler, der auf Stormy Castle angekommen ist? Ein Lehrer? Oder sind es womöglich weitere Handwerker, die dir verflixt verdächtig vorkommen?«

Tilla sah ihn mit großen Augen empört an. »Blödsinn, Eddie!«, regte sie sich auf. »Als ob ich deshalb hier in tiefster Dunkelheit so … hicks … herumflattern … hicks … würde.«

Eddie wartete, ob sie ihm doch noch den Grund für ihr nächtliches Flattern und Hicksen nennen würde. Doch Tilla schwieg – und flatterte und hickste nur immer weiter.

»Tilla, so allmählich ist meine Geduld zu Ende. Jetzt sag bitte endlich, was passiert ist!«

Als ob jemand den Stecker gezogen hätte, stoppte Tilla abrupt ihren Flug und stürzte ungebremst zu Boden. Wenn Eddie nicht in allerletzter Sekunde vom Bett gesprungen und dabei seine Hände ausgestreckt hätte, damit die kleine Fledermaus sanft darin landen konnte, wäre ihr Aufprall ziemlich schmerzhaft gewesen.

»Was machst du denn?«, stöhnte Eddie – der Länge nach am Boden liegend.

Erschöpft sackte Tilla in sich zusammen. Ihre Stimme war nur noch ein schwaches Hauchen, die tagelange Hickserei und das andauernde Herumflattern hatten die kleine Fledermaus völlig ausgelaugt. »Ich träume … hicks … immer wieder denselben Traum, nun schon seit drei Nächten …«

Auffordernd starrte Eddie sie an. Doch Tilla musste erst wieder zu Atem kommen – UFF –, bevor sie endlich weiterhauchen konnte: »Ich habe geträumt, dass deine Eltern … hicks … zu Besuch gekommen sind. Und natürlich war Golfo auch dabei. Jedes Mal. Doch in meinem letzten Traum, da … hicks … herrjeh …, da stand plötzlich die ganze Burg in Flammen. Die Schüler sind kreischend aus ihren Zimmern … hicks … gerannt, und da war so ein Junge …« Tilla schnappte nach Luft.

»Was????«, rief Eddie. »Was war denn mit dem Jungen?«

»Er-er hat …«, krächzte Tilla, bevor sie einfach zur Seite kippte und von Eddies Händen rollte.

»Tilla?« Besorgt tippte Eddie sie mit dem Zeigefinger an. Doch seine Freundin rührte sich nicht. »Tilla, was ist denn auf einmal mit dir?«

Eddie beugte sich ganz nah über sie, um zu überprüfen, ob sie noch atmete, da begann Tilla doch tatsächlich leise zu schnarchen.

»Ich glaube es nicht. Sie schläft«, murmelte er. »Die verrückte Nudel ist einfach eingeschlafen …«

Und da Tilla im Schlaf nun endlich ganz entspannt aussah und – JUCHHUUUU – auch nicht mehr hickste, trug Eddie sie vorsichtig zu seinem Bett hinüber. Er legte die Fledermaus aufs Kopfkissen, deckte sie behutsam zu und setzte sich dann in seinen Lieblingsohrensessel. Keine drei Tilla-Schnarcher später war er auch wieder eingeschlafen.

Als Eddie das nächste Mal die Augen aufmachte, war es bereits taghell. Irgendetwas hatte ihn geweckt. Ein Geräusch … ein Dröhnen. Er sah zu Tilla. Doch die Fledermaus schlief tief und fest.

RUUUMS! Da war es wieder. Und es kam eindeutig von unten. Bestimmt aus der Burghalle.

»Einer von den bärtigen Handwerkern, die hier immer noch manchmal herumlungern, oder Stinkstiefel Hausmeister Quitte hat irgendwas fallen lassen …«, murmelte Eddie – da donnerte es erneut. Allerdings diesmal eindeutig gegen Eddies Turmzimmertür.

Hokolus-Porolokulus, wer zum Schreck war das?

Kapitel 2

Unangekündigter Besuch

»Edward Donald Darius Ignatz Eliot, was geht hier bitte schön vor sich?«

Eddie bekam vor Schreck keinen Ton heraus, denn bei seinem vollständigen Namen nannte ihn nur eine: Gräfin Guinevere von Fox und Wood, Eddies französische Maman.

»Könntest du bitte deinen Mund schließen und die Augen nicht ganz so weit aufreißen! Dieser Gesichtsausdruck verleiht dir eine gänzlich unpassende Dümmlichkeit«, fuhr sie Eddie an, kaum dass er die Tür geöffnet hatte.